Holzbulletin 87/2008 Kleine Volumen Tierpark Lange Erlen, Basel Giraffenanlage für Knies Kinderzoo, Rapperswil Umbau und Erweiterung Kino Xenix, Zürich Pavillon der Naturstation Silberweide, Mönchaltorf Ökihof, Jugendtreff und Gemeinschaftszentrum, Cham Seeuferpark, Yverdon-les-Bains
Das Kino Xenix auf dem Kanzleiareal in Zürich ist ein beliebter Treffpunkt. Der Holzpavillon stammt aus dem Jahr 1904 und wurde 2007 umgebaut und erweitert. Architektur: Frei + Saarinen Architekten, Zürich
Kleine Volumen prägen grosse Räume Die diesmal im Holzbulletin vorgestellten, eher kleinvolumigen Bauten sind allesamt Teil einer wesentlich grösseren Anlage: sei es im Rahmen eines Tier-, Natur- oder Seeuferparks, als Teil einer divers genutzten Anlage oder natürlich auch als Teil eines städtischen Platzes mit hohem Erholungs- und Unterhaltungswert. Entsprechend versuchen diese teilweise pavillonartigen Bauten nicht, einen typischen Ausdruck des aktuellen Holzbaugeschehens zu manifestieren, sondern eher ihrem Kontext gerecht zu werden. In der Umsetzung mit Holz bedeutet dies nicht selten, neue Wege im Einsatz der Materialien oder in der Konstruktion zu gehen. So wird aus Weidengeflecht eine Fassadenbekleidung, Pavillons und Anlagen sind mit ‹schwebenden› Dächern gefasst und geschützt, zusammengenagelte Bretter werden zum Baukörper. Gebogene Träger, geknickte Stützen ersetzen die Gerade, und die Fertigung von Bauteilen für zweifach schräge Flächen wird dank computerunterstützter Fertigung zum Versuchsfeld in der Holzanwendung. Experimentieren ist also erlaubt, ja sogar erwünscht. Die Gestaltung soll die Technologie antreiben, und die Technologie wiederum soll die Gestaltung inspirieren. Denn so entstehen experimentelle Räume für die Entwicklung neuer Anwendungen von Holz.
Roland Brunner Technische Kommunikation Lignum
Jedes Jahr nehmen Studenten an einem Workshop zur Architektur mit Holz (Wood Program) der Technischen Universität Helsinki teil, um mit dem Material Holz im realen Massstab zu experimentieren und diese Projekte schliesslich auch umzusetzen. Im Jahr 2005 bestand die Aufgabe darin, einen Eingangspavillon zur Sommerausstellung ‹Fiskars› zu realisieren. Der entstandene, leicht und dynamisch wirkende Pavillon lädt den Besucher zum Durchschreiten ein und schafft mit seiner Form gleichzeitig Aufmerksamkeit, denn die Rundstäbe verlaufen aus einer geradlinigen Form am Boden in eine korrespondierende Bogenlinie am oberen Ende. Konzept/Bild Jonathan Montandon, Student EPFL
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Tierpark Lange Erlen, Basel Der Erlen-Verein, Träger des öffentlichen Tierparks Lange Erlen in Basel, will in den nächsten Jahren mittels eines bereits erstellten Masterplans des Landschaftsarchitekten Pascal Gysin BSLA, Sissach, weitgehende Veränderungen zur Aufwertung des Tierparks erreichen. Ziel der ersten Etappe war es, einen publikumswirksamen Ort zu schaffen, wo vor allem Kinder im Rahmen von Besuchen mit Schulklassen und Familien in unmittelbaren Kontakt mit den traditionell heimischen Nutztieren treten können. In enger Zusammenarbeit mit Pro Specie Rara wurde eine Auswahl von seltenen und vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen zusammengestellt. Speziell ist, dass die Tiere nicht nur beobachtet, sondern auch gepflegt und bei Tag und Nacht erlebt werden können. Dazu wurde das idyllische, ca. um 1860 erstellte Försterei-Gebäude zu einem Pony- und Esel-Stall umgebaut, in dessen von altem Gebälk geprägten Dachräumen die Schüler während ihrer Exkursionen übernachten dürfen. Auch die Erlenkids, jugendliche freiwillige Helfer, haben hier ihren neuen Stützpunkt. Das ebenfalls 150jährige Wohnhaus wurde in ein Ausstellungshaus verwandelt, und ein moderner eingeschossiger Holzpavillon dient nun je nachdem als Schulzimmer, Festsaal oder Workshop-Loft. Alle drei Gebäude sind um einen gepflasterten Platz mit Bauerngarten, Brunnen und Linde gruppiert und bilden einen ländlichen Hof. Rund um den Hof sind
Huftiere, Gänse und Kaninchen in den weitläufigen Gehegen anzutreffen, einladend umrahmt von den eindrucksvollen, hochstämmigen Bäumen des Tierparks. Der Erlebnishof darf nun mit Mensch und Tier belebt werden. Ponys werden an einem Brunnentrog getränkt, freilaufende Hühner picken Körner vom Boden, und Schüler sitzen skizzierend auf dem Holzdeck des langgezogenen Pavillons im Schatten des filigranen Dachs. In dem komplett in Eichenholz gehaltenen Schulzimmer schauen Kinder geschäftig durch ein Binokular oder untersuchen die Strukturen diverser Felle. Durch die grossformatigen Metallfenster ist der Blick frei auf den Hühnerstall und das angrenzende, weiträumige und von einem Bach durchschlängelte Gelände der Schweine. Für Vorträge kann der Saal verdunkelt werden, und eine halbprofessionelle Küche dient unter anderem bei Hochzeitsapéros als Servicezone. Im nördlichen Teil sind öffentliche Toiletten untergebracht, selbstverständlich mit behindertengerechtem WC und Wickeltisch. Im ehemaligen Wohnhaus mit in gedämpftem Grün gehaltener Fassade trifft man beim Durchschreiten der Wohnräume auf unliebsame Hausbewohner wie Mäuse und Wanderratten, welche unseren Vorfahren das Leben schwer machten – hier jedoch in der sicheren Form eines lebenden Museums. Dazu gibt es Informationen über den Kampf des Menschen gegen diese und viele weitere unwillkommene Genossen im Haus. Saisonal abwechselnd sind Wanderausstellungen
geplant, und wenn alles klappt, wird im Winter im Dachstock ein Fledermausschlag eingerichtet. Der Neubau mit einer Fassadenbekleidung aus sägeroher Douglasie hebt sich bewusst von der romantischen Idylle ab und ‹schwebt› mit seiner leicht erhöhten Veranda als eigenständiger und präziser, moderner Bau über dem rustikalen Pflaster.
Situation
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Aufbau Überdachung von oben: VSG-Glas im Vordachbereich Balken 180 x 380 mm, auf Stahlrohren Lattung 100 x 100 mm Dachaufbau von aussen: Substrat Extensivbegrünung 70 mm Trennlage Drainageschicht im Gefälle 35 mm Dichtungsbahn Diffusionsoffene mitteldichte Holzfaserplatte 15 mm Rippenplatte: Rippen in Furnierschichtholz 67 x 360 mm/Zellulose Furnierschichtholz 27 mm Latten abgehängt 100 mm Akustikplatte mit Eichendeckfurnier 10 mm Aufbau Aussenwand von innen: Sperrholz mit Eichendeckfurnier oder Gipsfaserplatten Lattung 50 x 50 mm OSB 15 mm Dampfbremse Ständer 160 mm/Dämmung Holzfaserdämmplatte 52 mm Fassadenbahn Lattung in Douglasie 40 x 60 mm Rhomboidlattung in Douglasie 20 x 70 mm, sägeroh Bodenaufbau von oben: Parkett in Eiche 10 mm Vlies Holzwerkstoffplatte 22 mm Dämmung mit Heizleitungsführung 90 mm Kastenelement: Furnierschichtholz 27 mm Rippen in Brettschichtholz 60 x 200 mm/Mineralfaser Furnierschichtholz 27 mm Detailschnitt
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Ort Erlenparkweg, Basel Bauherrschaft Erlen-Verein Basel Architektur toffol architekten ag, Basel Ingenieur Fuhrer, Werder + Partner, Basel Holzbau Jean Cron AG, Allschwil Materialien Konstruktionsholz in Douglasie 32 m3, Furnierschichtholz 16 m3; diffusionsoffene mitteldichte Holzfaserplatte 244 m2, Holzfaserdämmplatte 52 mm 180 m2 Grundstücksfläche SIA 416 105 184 m2 (ganzer Park) Geschossfläche SIA 416 208 m2 (Holzpavillon) Baukosten (BKP 2) CHF 1,055 Mio. (Holzpavillon) davon BKP 214 CHF 280 000.– (Holzpavillon) Gebäudevolumen SIA 416 832 m3 (Holzpavillon) Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 1270.– (Holzpavillon) Bauzeit Juni 2006–August 2007 Fotograf Armin Roth, Basel
Ansicht Südfassade
Ansicht Ostfassade
Grundriss
5m
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Giraffenanlage für Knies Kinderzoo, Rapperswil Der Kinderzoo in Rapperswil benötigte eine Giraffenanlage nach neuesten internationalen Standards. Jedoch gibt es für eine zeitgemässe Giraffenhaltung kein allgemeingültiges Rezept. Besuchte Anlagen in Deutschland und den Niederlanden zeigten, dass jede bestehende Anlage einen Prototyp darstellt, der aufgrund von Erfahrungen mit den Tieren und der aktuellen Tierforschung eine laufende Entwicklung und Optimierung erfuhr. Die Lösung entstand letztlich nach eingehenden Diskussionen der recherchierten Grundlagen zusammen mit einem kompetenten Team des Zoos. Die Anlage mit einer Aussenfläche von rund 2500 m2 liegt grösstenteils ausserhalb der bisherigen Zoofläche. Vier verschiedene Bodensubstrate entsprechen den natürlichen Bodenverhältnissen einer Savanne. Zusammen mit dem kugelgestrahlten Betonboden der Stallungen beugen diese Beläge Hufproblemen der Giraffen vor. Um den Tieren einen Anreiz zu geben, die gesamte Fläche der Aussenanlage zu nutzen, liegen die Wasserstelle und eine Gruppe von Bäumen mit Schattennetz im zooseitigen Teil der Anlage. Eine bestehende Pump- und Trafostation der Stadt wurde in die Anlage integriert, indem auf ihrem Dach eine Publikums-Terrasse entstand. Der ursprüngliche, für die Tiere ungeniessbare Efeubewuchs des Gebäudes wurde durch Steinkörbe ersetzt, was die stark zeichnenden Betonrahmen der Öffnungen weiterhin zur Geltung bringt und das Volumen farblich in die Beige- und Grautöne der Umgebungsgestaltung integriert. An der nördlichsten Ecke des Areals entstand das neue Giraffenhaus. Das wesentliche
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Gestaltungsmittel dafür war der Massstabsprung: Die überdimensionierte vertikale Fassadenentwicklung, der fast geschosshohe Betonsockel und die grossen, hochliegenden Fenster entsprechen dem Massstab seiner Bewohner und lassen den Menschen daneben winzig erscheinen. Vom Zooareal aus betrachtet setzt so das Giraffenhaus mit seinem weit auskragenden Dach ein markantes Zeichen im Hintergrund der Anlage. Die geschwungene Form des Daches ermöglicht in Kombination mit Oberlichtern eine sehr gute Tageslichtnutzung. Hochliegende, elektrisch gesteuerte Lüftungsflügel sorgen für eine effiziente natürliche Lüftung, denn staubfreie Luft und ausreichend Tageslicht sind zentrale Voraussetzungen für die Gesundheit der Tiere. Obwohl es sich nicht um ein für Zoobesucher zugängliches Objekt handelt, wurde der Gestaltung des Innenraums besonderes Augenmerk geschenkt. So ergibt die glatte Holzschalung an den Wänden eine warme Oberfläche. Drei Bäume bieten den Tieren Beschäftigung und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Besonderheiten, die sich aus der Gestalt der Giraffe ergeben, spielen in der Funktionalität und der Detaillierung des Ausbaus eine massgebende Rolle: Die Augenhöhe einer Giraffe liegt auf fünf Metern, sodass tiefliegende Hindernisse bei der Gestaltung vermieden wurden. Die lange, greiffähige und sehr kräftige Zunge von Giraffen machte es zudem notwendig, alle Installationen zu schützen, um auszuschliessen, dass sich ein Tier verletzt. Der für einen Tierbestand von fünf Rotschildgiraffen ausgelegte Stall lässt sich in drei Bereiche unterteilen, wobei das dazu dienende, flexible Abtrennsystem auch zu einer
Behandlungsbox zur stress- und betäubungsfreien tierärztlichen Untersuchung geformt werden kann. Neben dieser grosszügigen Giraffenstallung sind im Gebäude ein Heulager, ein Kleintierstall, eine Beobachtungsterrasse und ein Heizraum untergebracht. Mittels der lokalen Gasheizung wird über eine kombinierte Verteilung von Fussbodenheizung und Radiatoren eine minimale Raumtemperatur von 15 °C aufrecht erhalten. Das Giraffenhaus wurde über dem zweischaligen Betonsockel als Holzbau ausgeführt, mehrheitlich mit vorgefertigten Elementen. Dadurch ergaben sich gewisse gestalterische Freiheiten: Nordseitig liegen die Stützen des Primärtragwerkes im Innern des Gebäudes, auf der Südseite liegen die geknickten Stützenpaare der Binder im Freien und verleihen dem Gebäude ein ganz eigenes Gepräge. Grosse Fenster, Fassadenpaneele aus transluzentem Polykarbonat und das sechs Meter auskragende Dach verbinden Aussen- und Innenraum. Die Giebelwände und die Nordfassade sind mit einer vertikalen Schalung und Decklatten aus Douglasie versehen. Diese Bekleidung wurde zu Elementen vorgefertigt und der Konstruktion vorgehängt. Die Decklatten sind nordseitig vor dem obenliegenden Fensterband durchgezogen, um den Innenraum vor den Lichtreflexionen vorbeifahrender Autoscheinwerfer zu schützen.
Ort Oberseestrasse 41, 8640 Rapperswil Bauherrschaft Gebrüder Knie, Schweizer National-Circus AG, Rapperswil Architektur Müller & Truniger dipl. Architekten ETH SIA, Zürich, und Pierre Robin Architekt HTL SIA, Jona Ingenieur Walter Böhler AG, Jona Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH, Rain Bauphysik Bakus, Zürich HLKS-Ingenieur Axima AG, Rapperswil Holzbau neue Holzbau AG, Lungern (Lieferung Tragwerksteile in Brettschichtholz) und Dettling Holzbau AG, Brunnen (Holzbau und Montage) Materialien Konstruktionsholz: Brettschichtholz 52,5 m3, Vollholz 36 m3; OSB 15 mm 1060 m2; Bekleidungen in Douglasie: Rundholz 5,5 m3, Schalung 560 m2, Schirmleisten 60 x 60 mm 1080 m, Schirmleisten 60 x 174 mm 360 m Grundstücksfläche SIA 416 3220 m2 Gebäudegrundfläche SIA 416 350 m2 Geschossfläche SIA 416 389 m2 Baukosten (BKP 2) CHF 1,274 Mio. davon BKP 214 CHF 370 000.– (Holzbau) Gebäudevolumen SIA 416 3477 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 366.– Bauzeit März–Juli 2006 Fotograf Dominique Marc Wehrli, Zürich
Situation
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Dachaufbau von aussen: Substrat für Extensivbegrünung 82 mm Abdichtung OSB 18 mm Rippen 60 x 160 mm/Dämmung OSB 18 mm Sparrenpfetten 100 x 240 mm Brettschichtholzträger 240 x 1000 mm Aufbau Aussenwand ab 2,5 m Höhe von innen: Stegplatte in Polykarbonat Riegel horizontal 80–100 x 160 mm Hauptstütze 400 x 240 mm Aufbau Aussenwand bis 2,5 m Höhe von innen: Gitterroste 40 mm vor Radiatoren Lattung vertikal 60 x 170 mm OSB 15 mm Ständer 140 mm/Dämmung Dreischichtplatte 21 mm Baumstämme entrindet mit einem Durchmesser von 200 mm Hauptstützen 400 x 240 mm
Schnitt Südfassade
Querschnitt
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Erdgeschoss
Terrassengeschoss
10 m
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Umbau und Erweiterung Kino Xenix, Zürich Das Xenix ist ein kleines, aber sehr bekanntes Kino im Herzen von Zürich. Zu seinem Spezial-Status tragen das Studioprogramm und die Filmzyklen mit unabhängigen Produktionen bei. Aber auch sein Standort im alten Holzpavillon unter den lauschigen Kastanienbäumen des Platzes und nicht zuletzt die Bar machen das Kino zum beliebten Treffpunkt im Sommer. Auflagenbedingt wurde das Kino umgebaut. Die Erweiterung des Holzpavillons brachte nicht nur logistische und technische, sondern auch ästhetische und räumliche Neuerungen. Der Baubestand gründet auf einer hundertjährigen Geschichte: 1904 veranlasste eine gestiegene Nachfrage nach Schulräumen die Stadt Zürich, verschiedene temporäre Pavillons in Holz zu erstellen. Das ‹Provisorium› auf dem Kanzleiareal nutzt der Filmclub Xenix nun seit 1984. Die ehemaligen Schulräume wurden zum Filmsaal, der drei Meter breite Korridor zur Bar. Mit der Vorschrift, die Bar auflagengerecht zu führen, erhielt der Pavillon in den Folgejahren Raumergänzungen zur Lagerung und Kühlung der Getränke. Schliesslich war die Zeit gekommen, eine endgültige Lösung für die unbefriedigende bauliche Situation zu finden, wobei ein Wegzug von der zentralen, bevorzugten Lage für die Betreiber nicht in Frage kam. So bestand die Aufgabe darin, den Pavillon zu erweitern und Platz für einen Kühlraum, öffentliche Sanitärräume, eine kleine Küche sowie Lagerraum bereitzustellen. Zudem sollte mehr Raum für Gäste der Bar geschaffen werden. Während der Projektentwicklung nutzte man auch die Chance zum Überdenken der gesamten Raumorganisation.
Aus baurechtlichen Gründen war nur eine Erweiterung um ein Drittel der Grundfläche erlaubt, und denkmalpflegeriche Auflagen liessen dies nur in einer Richtung zu. Genau dort mussten jedoch die Minimalabstände zu einem geschützen Rosskastanienbaum eingehalten werden. Aus der daraus logisch entwickelten Form des Erweiterungsbaus ergab sich der architektonische Ansatz, die mögliche Formfreiheit zu nutzen, um ein Maximum an räumlicher Qualität zu generieren. Dies zum Beispiel in Form eines grosszügigen Eingangsbereiches mit einem dreieckigen Vordach oder einer grossen Vielfalt von Raumsituationen, resultierend aus den unterschiedlichen Höhen und Breiten des Innenraumes. Des weiteren wurde alles unternommen, um Alt und Neu zu einer Einheit zu verbinden. So bekleidet eine hell gestrichene, vertikale Aussenschalung die neue Erweiterung, was mit der liegenden Täferung des bestehenden Gebäudes korrespondiert. Und das Dach aus falzlos verlegten Aluminiumplatten ist als fünfte Fassade weit heruntergezogen und verbindet Alt und Neu zu einer Gesamtform. Im Innern erweitert der Anbau die schmale Bar um einen leicht polygonalen Raum. Über grosse Verglasungen öffnet sich die Bar zum Kiesplatz hin. Eine kleine Küche und neue WC-Anlagen sowie Kühl- und Lagerräume ergänzen den Grundriss. Der alte Barraum wurde sorgfältig erneuert. Die Fenster blieben erhalten, ebenso die Holzkonstruktionen der Wände und des Daches. Der verlängerte Bartresen mit seiner Abdeckung aus Eiche füllt wie zuvor den Raum. Die gekehlten Dachbalken des alten Pavillons finden im Neubau ihre Fortschreibung, und der Barraum ist durchgehend mit einer hellen Vertikalschalung
bekleidet. Zudem konnte der Raum von Lüftungsrohren befreit werden. Neu versorgen Lufteinlässe an der Aussenwand unter einer Sitzbank und im Bartresen die Besucher mit frischer Luft, die über dem Barraum wieder abgesogen wird. Der Zugang zum Kino wurde etwas vergrössert. Der Kinosaal selber verfügt neu über eine abgestufte Folge von Podesten, welche die Sichtverhältnisse vor allem für die hinteren Ränge stark verbessert. Trotzdem blieben auch die typischen Sofas in den vorderen Reihen erhalten. Jedoch steht eines neu auf Rollen, um bei Bedarf Personen mit Rollstuhl Platz zu machen. Es erscheint logisch, dass die Erweiterung eines Holzpavillons ebenso in Holzbauweise ausgeführt werden sollte, um die Wahrnehmungsempfindungen zu vereinheitlichen. Mit nur 42 mm starken Tragwänden in Holz konnte die Konstruktionsfläche auf ein Minimum reduziert und somit die Nutzfläche maximiert werden. Alle Bauteile waren leicht genug, so dass bei der Montage auf einen Kran verzichtet werden konnte. Und schliesslich war die Bauteilfertigung für die komplexe 3D-Geometrie mit zweifach schrägen Flächen mit der Holzbauweise präzise genug, um allen gestellten Anforderungen an eine schnelle Montage und eine hohe ästhetische Qualität gerecht zu werden.
Situation
Ort Kanzleistrasse 52, 8004 Zürich Bauherrschaft Stadt Zürich, Immobilienbewirtschaftung, vertreten durch das Amt für Hochbauten und Filmclub Xenix, Zürich Architektur Frei + Saarinen Architekten, Zürich Bauleitung Jaeger Baumanagement GmbH, Zürich Ingenieur Aerni + Aerni Bauingenieure, Zürich Holzbauingenieur Holzbaubüro Reusser GmbH, Winterthur Bauphysik BWS Labor AG, Winterthur HLKS-Ingenieur Herbert Hediger Haustechnik AG, Zürich Arbeiten in Holz Arbos AG, Dinhard (Holzbau, Innenausbau, Verglasungen), Parkett Meier, Zürich (Parkett in Eiche), und Sitio, Zürich (Beleuchtungskörper in Eiche) Materialien Rahmenbaukanteln 8,5 m3; Dreischichtplatten 42 mm 390 m2 und 27 mm 85 m2; Innenausbau: Täfer 123 m2, Eichenbretter 95 m3; Fassadenbekleidung: Deckelschalung 24 m2, überfälzte Schalung 78 m2 Geschossfläche SIA 416 285 m2 Baukosten (BKP 2) CHF 1,54 Mio. davon BKP 214 CHF 233 000.– (Holzbau) Gebäudevolumen SIA 416 1188 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 1296.– Bauzeit Oktober 2006 –März 2007 Fotograf Hannes Henz, Zürich
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Querschnitt
L채ngsschnitt Kinosaal
L채ngsschnitt Barbereich
Grundriss
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10 m
mitte
unten oben Dachaufbau von aussen: Aluminiumplatten walzroh, Breite 1,5 m, Länge variabel bis 8,0 m Trapezblech 30 mm Lattung 30 mm Konterlattung 20 mm Bitumenbahn Dreischichtplatte 24 mm Rippen 220 mm/Zellulosefaserdämmung Innenbekleidung teilweise nachgebildet Aufbau beim Vordach von aussen: Aluminiumplatten walzroh, Breite 1,5 m, Länge variabel bis 8,0 m Trapezblech 30 mm Lattung 30 mm Konterlattung 20 mm Bitumenbahn Kastenelement: Dreischichtplatte 24 mm Rippen 80 mm Dreischichtplatte 40 mm Täfer 20 mm Aufbau Aussenwand von innen: Dreischichtplatte 42 mm, sichtbar Dampfbremse Ständer/Zellulosefaserdämmung Dreischichtplatte 27 mm Lattung 27 mm Fassadenbekleidung
Detailschnitte
Pavillon der Naturstation Silberweide, Mönchaltorf Die Naturstation dient der Anschauung von Vielfalt und Vernetzung im Ökosystem ‹See-, Riet- und Flusslandschaft› am Beispiel der geschützten Uferzone am oberen Greifensee. Dazu transformierte die Greifenseestiftung das Areal des ehemaligen Tierparks Silberweide durch einen künstlichen Eingriff in eine naturähnliche Landschaftsstruktur, die ein Naturerlebnis vermitteln und auch als Naturlernort dienen soll. Seit dem Herbst 2005 ist die Naturstation Silberweide für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Naturstation Silberweide ist ein Ort kultureller Erfahrung, ein Stadtfragment in der Landschaft und Bestandteil der Öffentlichkeit. Sie soll als speziell gestalteter Erholungsraum den Dualismus zwischen Natur und Kultur vermitteln. In diesem Sinne verbindet das Betriebsgebäude als pavillonartiger Portikus das neu gestaltete Gelände mit dem Zugangsweg und dem Parkplatz. Die Besucher gelangen über eine schwebend erscheinende Plattform, entlang geschwungener Fassaden und unter einem weit ausladenden Dach in die Naturstation. Der Pavillon steht auf Pfählen im feuchtsandigen Baugrund. Losgelöst von Dach und Tragkonstruktion sind zwei im Grundriss elliptische Volumen frei in einen Stützenraster aus 28 geschälten Stämmen gestellt und mit einem Weidengeflecht verkleidet. Zwischen dieser dekorativen Haut und den Aussenkanten von Dach und Plattform bilden sich indifferente Räume, worin
Natur und Architektur ineinander fliessen und sich gegenseitig durchdringen. Die Eingangspromenade entlang der gerundeten Weidenfassade lässt erahnen, dass Natur und Architektur sich gegenseitig bedingen, weil die eine Erfahrung ohne die andere nicht möglich ist. Primär erfüllen die beiden ovalen Volumen die Bedürfnisse nach einer minimalen Infrastruktur: Das grössere Volumen lässt sich über eine Schiebewand in zwei Teile trennen, wobei der eine für Schulungen und der andere für eine Wechselausstellung ausgerüstet ist. Das zweite, kleinere Volumen verfügt über eine von aussen zugängliche WC-Anlage, über einen Lager- und einen Technikraum sowie einen Bereich für Büro, Kiosk und Küche. Der Pavillon ist in Holzrahmenbauweise ausgeführt. Die Achsabstände der Ständer in
den Wänden sind nur knapp über 300 mm und beidseitig mit je zweimal einer 8 mm starken Sperrholzplatte beplankt, je eine davon bauseits montiert, um den gewünschten Wandradius erreichen zu können. Die Gesamtüberdachung besteht aus ungedämmten Kastenelementen, deren quer durchlaufende Randrippen auf den Rundholzstützen mit einem Durchmesser von rund 200 mm verschraubt sind. Zur vertikalen Stabilisierung dieser Überdachung sind die Stützen im Bereich der geschlossenen Volumen in deren Decken- und Bodenkonstruktion eingebunden.
Situation
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Ort Seestrasse 37, 8617 Mönchaltorf Bauherrschaft Greifensee-Stiftung, Uster Architektur asa Arbeitsgruppe für Siedlungsplanung und Architektur AG, Rapperswil/Uster Landschaftsarchitektur Fritschi Landschaftsarchitekten, Mönchaltorf Holzbau Herrmann AG, Mönchaltorf Materialien Konstruktionsholz: Vollholz 19 m3, Rahmenbaukanteln 11 m3, Brettschichtholz 15 m3, Brettschichtholz in Eiche 1,5 m3, Rundholz 4,5 m3; Platten: Dreischichtplatten 735 m2, Formsperrholz 465 m2 Grundstücksfläche SIA 416 45 000 m2 Geschossfläche SIA 416 133 m2 Baukosten (BKP 2) CHF 550 000.– davon BKP 214 CHF 280 000.– (Holzbau) Gebäudevolumen SIA 416 1000 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 480.– Bauzeit Pfählung April 2005, Holzbau Juni 2005, Abnahme August 2005 Fotograf Heiri Horlacher, asa Arbeitsgruppe für Siedlungsplanung und Architektur AG, Rapperswil
Schnitt
Grundriss
1720
10 m
Aufbau Überdachung von oben: Vegetationsschicht für Extensivbegrünung 60 mm Kunstfaservlies Abdichtung Polymerbitumen zweilagig Trennlage Kunstfaservlies Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Querträger 120 x 160 mm, dazwischen quer verlaufende Balken 60 x 160 mm Dreischichtplatte 27 mm, grundiert und deckend gestrichen Dachaufbau von aussen: Unterdachbahn Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Querträger 100 x 120 mm, dazwischen Querbalken 60 x 120 mm/Dämmung Dreischichtplatte 27 mm, geölt Aufbau Aussenwand von innen: Sperrholzplatte 2 x 8 mm Ständer 120 mm/Dämmung Sperrholzplatte 2 x 8 mm Unterkonstruktion mit Rundstäben in Esche Weidengeflecht horizontal Bodenaufbau im Pavillon von oben: Bodenriemen in Eiche 24 mm, geölt Lattung 60 x 60 mm/Dämmung OSB 15 mm Balkenlage 180 mm Unterzug 200 x 320 mm, im Randbereich mit Blech abgedeckt Betonpfähle Bodenaufbau aussen von oben: Eichenrost 30 mm Balkenlage 180 mm, Randbalken in Eiche Unterzug 200 x 320 mm Betonpfähle Detailschnitt
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Ökihof, Jugendtreff und Gemeinschaftszentrum, Cham Auf dem ehemaligen Gelände eines Rindermaststalles entstanden unter einem Dach ein neuer Werkhof und ein Jugendtreff. Zum Ökihof in Cham bringt die Bevölkerung der Region ihre Reststoffe zum Recycling. Die zwölf Meter hohen ehemaligen Futtersilos und das frühere Güllensilo dienen als Lagerplätze für das Recyclinggut sowie teilweise als Probe- und Cliquenräume für den Jugendtreff. Als neues verbindendes Element überspannt ein grosses Dach die Anlage. Darunter sind die einzelnen Betriebsteile angeordnet: Ein Pavillon für den Jugendtreff, ein Büropavillon für den Ökihof und jeweils der Nutzung entsprechende Aussenräume. Eine bestehende Anlage beim Werkhof Cham genügte aufgrund von unbefriedigenden Platzverhältnissen, einer begrenzten Anzahl der Sammelgut-Arten und von Überschneidungen der Verkehrsabläufe nicht mehr den Anforderungen. Fast gleichzeitig verabschiedete der Gemeinderat im Herbst 2002 ein Strategiepapier zur Jugendpolitik, das als Teilziel die Verbesserung der Raumsituation für Jugendliche beinhaltete. Schliesslich beschloss der Gemeinderat im Mai 2003, die beiden Projekte Ökihof und Jugendtreff gemeinsam weiterzuverfolgen. Auf dieser Grundlage wurde zu einem Wettbewerb eingeladen. Die Wahl des neuen Standortes fiel wegen der guten Erschliessung und der ausreichenden Platzverhältnisse auf das Grundstück eines ehemaligen Rindermaststalles. Die Anlage war sehr grosszügig konzipiert und funktionell klar aufgebaut. Den Rücken gegen den Wald bildeten hohe Betonsilos. Darauf folgte ein Verteilungsgang mit anschliessendem Freigehege. Der Stall schloss die ganze Anlage zur Strasse hin ab. In der Mitte der Anlage stand
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das grosse Silo für die Gülle. Der symmetrische Aufbau und die klaren, einfachen Volumen gaben der Anlage einen sehr starken Ausdruck und erinnerten an eine klassische Industrieanlage. Ziel des Projektes zur Umnutzung vom Rindermaststall zum Ökihof und Jugendtreff war es, den expressiven Charakter und klaren Aufbau der Anlage zu erhalten sowie die massiven Gebäudeteile ohne grosse Änderungen zu übernehmen. Die gesamte Anlage wird neu von einem grossen Dach überspannt, das primär aus in den Betonfundamenten eingespannten Stahlrahmen besteht. Darüber sind Pfetten in Stahl und eine Profilblecheindeckung aufgebracht. Die Nutzung unter diesem Dach ist in die zwei Bereiche Ökihof und Jugendtreff gegliedert. Für den Ökihof werden fünf der ehemaligen Futtersilos als Sammelfläche für Kleingüter genutzt. Das frühere Güllensilo beinhaltet eine Werkstatt mit Lager und im Untergeschoss eine zentrale Heizungsanlage. Neu erstellt wurde ein kleiner Pavillon mit rund 38 m2 Nutzfläche für Büro, Aufenthaltsraum, WC und Dusche. Die Aussenfläche wird zudem mit rund 400 m2 für das Abstellen von Grossmulden und für Personalparkplätze genutzt. Dem Jugendtreff stehen in drei der ehemaligen Futtersilos zwei Cliquenräume, ein Proberaum, eine Werkstatt und ein Materialraum von je 21 m2 zur Verfügung. Ergänzt wird dieses Angebot mit einem ebenfalls neu erstellen, rund 150 m2 Nutzfläche umfassenden Pavillon mit grossem Veranstaltungsraum, Küche, Büro mit Besprechungszimmer und verschiedenen WC-Anlagen. Zusätzlich stehen 100 m2 Aussenraum, Personalparkplätze und 50 Fahrradabstellplätze zur Verfügung.
Die alten Betonsilos wurden über 2,5 x 5,0 m grosse Ausschnitte in den Wänden zugänglich gemacht. Zwischenböden aus mit Dreischichtplatten bekleideten Betonsegmenten sowie offene Treppen in Holz erlauben deren Nutzung über die Höhe. Die als Jugendräume genutzten Silobereiche erhielten eine Innendämmung von 160 mm und eine innere Bekleidung aus roh belassenen Dreischichtplatten. Das Mittelsilo erhielt zusätzlich eine aufgeständerte Überdachung: Einfache, radial angeordnete Rahmen aus Ständer und Sparren liegen auf dem alten Betonsilo und einer mittig angeordneten Stahlstütze auf. Als Eindeckung wurden Dreischichtplatten montiert, welche mit abgeklebten und bekiesten Bitumenbahnen abgedichtet sind. Eine offene, horizontale Schalung aus Lärche schliesst die Fassade optisch ab. Vorgefertigte Holzrahmenbauelemente für die Wände sowie Kastenelemente für die Dächer und Böden bilden die zwei neuen Pavillons. Als Dachhaut wurden ebenfalls abgeklebte und bekieste Bitumenbahnen aufgebracht. Die Fassaden sind mit einer vertikalen Schalung in Lärche bekleidet. Die grosszügigen Fenster lassen sich mittels Klappläden aus Dreischichtplatten in Lärche verschliessen. Für den Innenausbau kamen teilweise Akustikdecken zur Anwendung. Alle Wände sind mit verspachtelten und gestrichenen Gipsfaserplatten bekleidet. Als Bodenbelag kam ein hydrophobierter Zementüberzug als Fertigbelag zum Einsatz.
Ort Furenmatt, 6330 Cham Bauherrschaft Einwohnergemeinde Cham Architektur Zumbühl + Heggli, Zug Ingenieur Scepan AG, Baar Holzbau Xaver Keiser Zimmerei Zug AG, Zug (gesamter Holzbau als TU) und Schwerzmann Holzbau AG, Steinhausen (Ausbau Baubestand und Silos) Materialien Konstruktionsholz: Rahmenbaukanteln 20 m3, Brettschichtholz 14 m3, Vollholz 30 m3; Platten: OSB 1407 m2, Dreischichtplatten 19 mm und 27 mm 483 m2, Dreischichtplatten 40 mm 12 m2, diffusionsoffene mitteldichte Holzfaserplatten 544 m2, Gipsfaserplatten QUERSCHNITTE 1:300 425 m2; Lattungen 2 m3; Bodendielen 40–80 mm 11 m3; Fassadenbekleidung: Schalung in Lärche 910 m2 Grundstücksfläche SIA 416 16 678 m2 Geschossfläche SIA 416 1800 m2 (Halle), 308 m2 (Pavillon), 798 m2 (Silo Nutzfläche) Baukosten (BKP 2) CHF 1,54 Mio. (Ökihof), CHF 0,805 Mio. (Jugendtreff) Gebäudevolumen SIA 416 14 130 m3 (Halle), 1001 m3 (Pavillon), 2848 m3 (Silo Nutzvolumen) Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 70.– (Ökihof Halle), CHF 705.– (Pavillon) Bauzeit Mai 2005–Februar 2006 Fotograf Alfons Gut, Zug
Schnitt Mittelsilo
Ansicht Süd
Schnitt Jugendtreff
Querschnitt
Längsschnitt
20 m
SCHNITT / FASSADE 1:400
Jugendtreff
Ökihof
Grundriss
1723
Ansicht der Elementierung der zwei neuen Pavillons
SILO SILO SILO SILO
Schnitt Jugendtreff-Silos
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
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JUGENDTREFF JUGENDTREFF JUGENDTREFF JUGENDTREFF
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Dachaufbau von aussen: Bitumenbahnen zweilagig, bekiest Kastenelement: OSB 25 mm Rippen 320 mm/Dämmung 240 mm OSB 25 mm Akustikdecke 40 mm, nur im Veranstaltungsraum Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatten 12,5 mm Lattung 40 mm OSB 15 mm Ständer 160 mm/Dämmung Diffusionsoffene, mitteldichte Holzfaserplatte 15 mm Lattung 2 x 27 mm, gekreuzt Schalung in Lärche 20 mm Bodenaufbau von oben: Zementunterlagsboden 70 mm Kastenelement: OSB 25 mm Rippen 240 mm/Dämmung OSB 25 mm
Fassadenschnitte Pavillon
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Seeuferpark, Yverdon-les-Bains Die Stadt Yverdon-les-Bains hatte dem Neuenburgersee lange Zeit den Rücken zugekehrt, um sich vor Sturmwinden von dieser Seite zu schützen. Dank der Umwandlung des Uferbereichs in eine Erholungszone können die Bewohnerinnen und Bewohner nun auch den See richtig geniessen. Vervollständigt wird die landschaftliche Umgestaltung durch kleine Holzpavillons, welche verstreut zwischen den für die Gegend typischen grossen Pappeln liegen. Die landschaftliche Umgestaltung geht auf die Expo.02 zurück und ist Teil eines grossen städtebaulichen Projektes, welches das gesamte Gebiet zwischen dem Bahnhof und dem See aufwerten möchte. Der riesige Erfolg der Arteplage der Expo.02 und die damit verbundene Aufwertung des Gebiets haben bei den Stadtbehörden den Wunsch nach einer dauerhaften Nutzung des Seeufers geweckt. Aus dem dazu durchgeführten Wettbewerb ging eine Gruppe von Landschaftsarchitekten und Architekten als Sieger hervor. Ihr Projekt beruht auf zwei Kanälen. Diese begrenzen die Fläche und schaffen eine Promenade, welche das Stadtzentrum mit dem Seeufer verbindet. Das Projekt unterteilt das Gebiet zwischen den beiden Wasserläufen in verschiedene Zonen: Die Zone beim östlichen Kanal umfasst die grossen Infrastrukturen wie die Eisbahn, das Schwimmbad, das Stadion und den Hafen. Anschliessend folgt eine Zone, welche dem Spiel und der Bewegung gewidmet ist. Dort befinden sich grosse Schaukeln und Sportplätze. Es folgt ein grosser, offener
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Rasen gegen den See hin, der als Festplatz dient. Die letzte Zone schliesslich ist speziell für Familien gestaltet. Hier, am Thielle-Kanal, befinden sich auch die Holzpavillons. Diese neun thematischen Pavillons gliedern die Strandpromenade. Ihre Funktionen sind unterschiedlich. Die einen dienen als Bar, als Lokal für die Vermietung von Pedalos oder als Musikkiosk, andere als Meditationsraum oder als ‹Maikäferpavillon›. Später sollen noch zwei weitere Pavillons hinzukommen, wobei einer als Bootshangar dienen wird. Alle Häuschen befinden sich auf vier Meter langen Bodenplatten, welche senkrecht zum Kanal stehen. Die einzelnen Pavillons aus Douglasienholz sind formenkongruent, die Neigungen der Flächen sind also bei allen neun Pavillons gleich. Zudem gibt es immer zwei geschlossene und zwei offene Seiten pro Volumen, einzig die Höhen variieren bis maximal 4,5 Meter. Für den Bau wurden Bretter mit einem Querschnitt von 50 x 220 mm verwendet. Jedes Brett wurde auf einer Abbundanlage auf seine Geometrie zugeschnitten und beschriftet. Mit Hilfe einer Metallschablone wurden diese vor Ort zu ein Meter breiten Elementen in Querschnittsform zusammengeschraubt, an den Fusslinien mit einem T-Profil aus Metall versehen und passgenau auf die einbetonierten Anschlusspunkte montiert. Die Verwendung von zertifiziertem Holz war eine Auflage der Bauherrschaft. Mit dem Einsatz von Douglasienholz einer regional ansässigen Sägerei konnte dies erreicht werden. Zudem ist Douglasie unbehandelt einsetzbar, lediglich die Schnittflächen der Bretter mussten
mit einer schwarzen Lasur überzogen werden. Als Wetterschutz ist die Dachfläche mit einer Kunststoffbahn bespannt. Zwei der neun Pavillons bilden zusammen eine Bar. Dazu sind diese mit einem Blechdach verbunden, welches den Gästen Schutz bietet. In den Picknick-Pavillons stehen Tische und Bänke. Sie sind locker angeordnet und geben so den Blick frei auf den See. Bei Einbruch der Nacht lassen sich die Pavillons im Innern beleuchten. Das schwache Licht, welches dann nach aussen dringt, belebt den Park ebenso wie die kleinen Laternen, welche am Ufer auf dem Wasser treiben.
Situation
Ort Seeuferpark, 1400 Yverdon-les-Bains Bauherrschaft Stadt Yverdon-les-Bains Architekten Localarchitecture, Lausanne, in Zusammenarbeit mit Paysagestion, Landschaftsarchitekten, Lausanne Ingenieure Sancha SA, Yverdon-les-Bains Holzbau Lambelet SA, Puidoux Materialien einheimische Douglasie 60 m3 Fläche Park 112 000 m2 Fläche Pavillons 180 m2 (9 x 20 m2) Baukosten (BKP 2) CHF 1,8 Mio. für den Park, davon CHF 0,6 Mio. für die Pavillons Bauzeit April–Juni 2007 Fotografin Corinne Cuendet, Clarens Schnitt
Ansicht
Grundriss
2m
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Holzbulletin, Juni 2008 Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor
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Verantwortlich Roland Brunner Redaktion Roland Brunner, Lignum, Mélanie Baschung und Denis Pflug, Lignum-Cedotec Gestaltung BN Graphics, Zürich Druck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug Administration, Abonnemente, Versand Andreas Hartmann, Lignum
ISSN 1420-0260
Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Jahresabonnement CHF 48.– Einzelexemplar CHF 20.– Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 100.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten. Lignum-Mitglieder erhalten das Holzbulletin und die technischen Informationen der Lignum, Lignatec, gratis. Die Rechte der Veröffentlichung für die einzelnen Bauten bleiben bei den jeweiligen Architekten. Alle Angaben stammen von den Bauplanern. Lignum-Hotline: 044 267 47 83 Benutzen Sie unsere Fachberatung am Telefon von 8–12 Uhr, die täglich von Montag bis Freitag gratis zur Verfügung steht.