Wohnüberbauung Hagmannareal, Winterthur Das Hagmannareal bietet Wohnraum für Menschen in allen Lebensphasen. Der ganzheitliche Ansatz der Nachhaltigkeit berücksichtigt auch soziale Aspekte. Insgesamt orientiert sich der Hybridbau an den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft. Mit der Verwendung von Holzbauteilen aus zertifiziertem Schweizer Holz erreichte man unter anderem eine Reduktion der grauen Energie. Das Areal am Bahnhof Seen ist seit Jahrzehnten im Besitz der Familie Hagmann. Der beschau liche Stadtteil von Winterthur liegt knapp vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist mit dem öffentlichen Verkehr bestens an Winterthur und Zürich angebunden. Mit dem Ziel, eine möglichst nachhaltige Siedlung zu gestalten, sollte diese deshalb weitgehend autofrei sein. Auf eine Tiefgarage wurde ver zichtet, und oberirdische Stellplätze gibt es
3372
nur wenige. Eine weitere Vorgabe für den pri vaten Studienwettbewerb war, bezahlbaren Wohnraum in einer architektonisch und ökolo gisch hochwertigen Bauweise zu schaffen. Das Areal sollte überdies in zwei Schritten bebaut werden: Die erste Etappe umfasst 50 Miet wohnungen und bildet zusammen mit dem bestehenden Gewerbebau, der neu als Hof haus fungiert, ein Ensemble. Die zweite Etappe sieht in dessen Verlängerung und als Abschluss zur angrenzenden Strasse eine zeilenartige Be bauung vor. Die Familie Hagmann hat dieses Grundstück samt Projekt an die Winterthurer Genossenschaft HGW verkauft. Dieser Teil wird frühestens 2024 bezugsbereit sein. Der Zugang zum Hagmannareal befindet sich heute auf zwei Ebenen entlang der Hang kante, die sowohl eine verbindende als auch trennende Funktion hat. Die drei Flügel des Neubaus gruppieren sich um den zentralen
Hof und sind drei-, vier- und sechsgeschossig gestaffelt. Die unterschiedliche Behandlung der Holzfassaden – hell und naturbelassen zum Hof, dunkel gestrichen gegen aussen – verstärkt die Wirkung als Hofbebauung mit geschütztem Kern. Die Ziele der 2000-WattGesellschaft wurden mit verschiedenen Mass nahmen erreicht: Dazu gehören der massvolle Umgang mit den Wohnflächen im Entwurf, eine effiziente und kostengünstige Bauweise, die auf klaren Konstruktionsprinzipien beruht, die Holz-Beton-Hybridkonstruktion mit einer Holzfassade zur Minimierung der grauen Energie sowie das Mobilitätskonzept. Eine PV- Anlage und Sonnenkollektoren auf der Dach fläche zweier Häuser dienen zur Erzeugung von Strom und Warmwasser. Der Strom wird intern genutzt für den Betrieb von Liften, Be leuchtung, Waschmaschinen und Trocknern. Geheizt wird über den Wärmeverbund Stadt