Diese Frage scheint auf den ersten Blick einfach: ein hohes Alter erreichen, möglichst gesund und vital bleiben. Doch wenn wir sie philosophisch betrachten, entfaltet sie eine tiefere Dimension – denn Langlebigkeit ist nicht nur eine Frage der Jahre, sondern auch der Tiefe, der Qualität und der Bewusstheit, mit der wir unsere Zeit erleben.
Der Wunsch, dem Verfall zu entkommen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Mythen vom Jungbrunnen, der Stein der Weisen, transhumanistische Visionen der Zukunft – sie alle kreisen um das große Ziel, das Leben zu verlängern, ja vielleicht sogar Unsterblichkeit zu erreichen. Doch während sich der Körper irgendwann erschöpft, kann Geistiges, kann Kunst, kann ein Gedanke Jahrhunderte überdauern. Vielleicht liegt genau darin das Geheimnis der Langlebigkeit: in der Fähigkeit, Spuren zu hinterlassen.
Diese Ausgabe von THE STYLEMATE widmet sich dem Thema Longevity in all seinen Facetten. Wir freuen uns ganz besonders, ein ausführliches Interview mit Dan Buettner präsentieren zu dürfen – einem amerikanischen Autor und Journalisten, der für die Netflix-Serie über die Blue Zones jene Regionen der Welt bereiste, in denen Menschen signifikant länger und gesünder leben als anderswo. Seine Erkenntnisse zeigen, dass Langlebigkeit weniger mit medizinischen Wundern zu tun hat als vielmehr mit Lebensstil, Gemeinschaft, Sinn und Einfachheit. Doch wir gehen noch weiter: Biohacking eröffnet uns einen Blick in die Welt der Selbstoptimierer, die mit Hightech und Disziplin dem biologischen Verfall entgegenwirken. In einem anderen Beitrag fragen wir, wie Kunst ein Vehikel der Unsterblichkeit sein kann – denn was wäre ewiges Leben ohne Ausdruck, ohne Geschichte, ohne Schönheit? Und schließlich widmen wir uns der Meditation – jener stillen Praxis, die paradoxerweise gerade durch das bewusste Erleben des Augenblicks das Leben zu verlängern scheint.
Longevity – das ist also mehr als ein langes Leben. Es ist ein erfülltes, bewusstes und kreatives Dasein. Vielleicht ist das die eigentliche Kunst: nicht dem Tod zu entkommen, sondern dem Leben Tiefe zu geben.
In diesem Sinne: Möge diese Ausgabe Sie inspirieren –zu einem langen, aber vor allem intensiven Leben.
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LANG
„Langlebigkeit ist kein Sprint –es ist eine Lebensweise“: Dan Buettner über die Geheimnisse der gesündestenGemeinschaften der Welt
Text: Nina Prehofer
WARUM LEBEN MANCHE MENSCHEN LÄNGER UND BESSER ALS DER REST VON UNS?
Der National Geographic-Explorer und Bestsellerautor Dan Buettner beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten mit den sogenannten Blue Zones –Regionen auf der Welt, in denen Menschen häufiger als anderswo ein aktives, erfülltes Leben bis ins hohe Alter (90 Jahre und mehr) führen. Im Gespräch mit uns erklärt er, was diese Gemeinschaften gemeinsam haben, warum Sinn und soziale Bindungen wichtiger sind als Willenskraft –und wie man ein längeres, gesünderes Leben führen kann, egal wo man lebt.
Für mich geht es weniger um eine konkrete Zahl, sondern darum, meinem Leben mehr Leben – und meinen Jahren mehr gesunde Jahre – zu geben. 100 Jahre alt zu werden, erfordert meist ein genetisches Glückslos, aber das Gute ist: Wenn man den Prinzipien der Blue Zones folgt, kann man die eigenen Chancen deutlich verbessern. Es geht darum, so lange wie möglich vital, erfüllt und mit Sinn zu leben – und dann schnell zu sterben.
WANN HABEN SIE BEGONNEN, SICH FÜR DAS THEMA LANGLEBIGKEIT ZU INTERESSIEREN?
Das fing vor etwa 20 Jahren an, als ich Expeditionen für National Geographic unternahm. Mich faszinierte nicht nur, welche Menschen am längsten leben, sondern wie ihnen das gelingt – und ob wir davon lernen können. Das wurde zur Grundlage für das Blue Zones Project.
WAS HAT SIE BEI IHRER FORSCHUNG ÜBER DIE BLUE ZONES AM MEISTEN ÜBERRASCHT?
Wie entscheidend ein Lebenssinn ist. Sinn ist eines der stärksten „Werkzeuge“ für ein langes Leben. In den Blue Zones wissen die Menschen genau, warum sie morgens aufstehen. In Okinawa nennt man das Ikigai, in Nicoya Plan de Vida. Dieser Sinn kann darin bestehen, sich um die Enkel zu kümmern, in der Gemeinschaft aktiv zu sein oder einen Garten zu pflegen. Menschen mit starkem Lebenssinn leben im Schnitt etwa sieben Jahre länger als jene ohne. Es tut nicht nur der Seele gut – sondern auch dem Körper.
WAS HABEN ALLE BLUE ZONES GEMEINSAM – WENN SIE ES AUF DEN PUNKT BRINGEN MÜSSTEN?
Es gibt neun gemeinsame Merkmale – wir nennen sie die Power 9 –, aber die übergeordneten Themen sind: überwiegend pflanzliche Ernährung, tägliche natürliche Bewegung, starke soziale Bindungen, ein klarer Lebenssinn und eine Umgebung, die gesunde Entscheidungen einfach macht.
SIE SAGEN OFT, DASS DIE UMGEBUNG WICHTIGER IST ALS WILLENSKRAFT. WAS MEINEN SIE DAMIT IN BEZUG AUF LANGLEBIGKEIT?
Willenskraft ist wie ein Muskel – sie ermüdet. Wenn aber Ihre Umgebung Sie ganz natürlich dazu bringt, sich mehr zu bewegen, vollwertig zu essen, Kontakte zu pflegen und Stress abzubauen, dann brauchen Sie kaum Willenskraft. Sie leben einfach länger und gesünder –fast automatisch.
WIE WICHTIG IST SOZIALE VERBUNDENHEIT IM VERGLEICH ZU ERNÄHRUNG UND BEWEGUNG?
Mindestens genauso wichtig – vielleicht sogar wichtiger. In den Blue Zones sind die Menschen in stabile soziale Netzwerke eingebunden. Sie sind nicht einsam. Sie haben Menschen, auf die sie sich verlassen können. Einsamkeit ist gesundheitlich so schädlich wie 15 Zigaretten pro Tag. Soziale Verbindung ist eine Art Medizin. Wenn es Ihnen schwerfällt, neue Freundschaften zu schließen: Engagieren Sie sich ehrenamtlich für etwas,
das Ihnen am Herzen liegt. Das bringt Sie unter Gleichgesinnte und unter Leute.
WIRD MODERNE MEDIZIN IHRER MEINUNG NACH ÜBERSCHÄTZT, WENN ES UM EIN LÄNGERES LEBEN GEHT?
Moderne Medizin ist hervorragend darin, Krankheiten zu behandeln – aber nicht, sie zu verhindern. Etwa 80 % unserer Lebenserwartung hängen vom Lebensstil und der Umgebung ab. Wir müssen den Fokus verlagern: weg von Pillen, hin zu politischen Maßnahmen – weg von der Behandlung, hin zur Prävention. Was definitiv überbewertet wird, sind schnelle Lösungen: Diät-Trends, Nahrungsergänzungsmittel, Biohacks, Superfoods.
GIBT ES EINEN WEITVERBREITETEN IRRGLAUBEN ÜBER DAS ALTERN ODER DIE LANGLEBIGKEIT, DEN SIE GERNE AUS DER WELT SCHAFFEN WÜRDEN?
Dass Altern zwangsläufig Verfall bedeutet. In den Blue Zones bleiben Menschen oft bis ins hohe Alter aktiv, geistig fit und sozial engagiert. Altern muss nichts sein, wovor wir Angst haben – wenn wir richtig leben, kann es eine erfüllte und reiche Lebensphase sein.
WELCHE DREI TIPPS WÜRDEN SIE JEMANDEM GEBEN, DER IN EINER TYPISCHEN WESTLICHEN STADT LEBT UND HEUTE MIT VERÄNDERUNGEN BEGINNEN MÖCHTE?
1. GESTALTEN SIE IHRE KÜCHE NEU: ENTFERNEN SIE UNGESUNDE LEBENSMITTEL UND FÜLLEN SIE DEN VORRAT MIT VOLLWERTIGEN, PFLANZLICHEN OPTIONEN AUF. KAUFEN SIE EIN PFLANZENBASIERTES KOCHBUCH UND INTEGRIEREN SIE EIN PAAR NEUE REZEPTE IN IHREN SPEISEPLAN.
2. GEHEN SIE ÖFTER ZU FUSS –SELBST 30 MINUTEN TÄGLICH MACHEN EINEN UNTERSCHIED.
3. ÜBERPRÜFEN SIE IHR SOZIALES UMFELD: VERBRINGEN SIE ZEIT MIT MENSCHEN, DEREN GESUNDE LEBENSWEISE SIE SCHÄTZEN. SIE MÜSSEN NICHT IHRE ALTEN FREUNDE AUFGEBEN, ABER VIELLEICHT EIN PAAR NEUE FINDEN, DIE LIEBER WANDERN GEHEN ALS IN DIE BAR.
ES GEHT DARUM, SO LANGE WIE MÖGLICH VITAL, ERFÜLLT UND MIT
SINN ZU LEBEN – UND DANN SCHNELL ZU STERBEN.
EINIGE KRITIKER SAGEN, DASS BLUE ZONES NICHT AUF ANDERE ORTE ÜBERTRAGBAR SIND. WAS SAGEN SIE DAZU?
Das stimmt so nicht – wir haben es bewiesen. Wir haben mit über 70 Städten zusammengearbeitet, darunter Albert Lea (Minnesota), Fort Worth (Texas) und Naples (Florida), um die Blue-Zones-Prinzipien umzusetzen – mit messbarem Erfolg für Gesundheit und Lebenserwartung. Man muss nicht in eine Blue Zone ziehen
– man kann selbst eine schaffen.
WELCHE ROLLE SPIELEN SINN UND SPIRITUALITÄT FÜR EIN LANGES LEBEN?
Eine große. In allen Blue Zones haben Menschen einen klaren Lebenssinn – das Ikigai der Okinawaner. Außerdem gehören die meisten einer Glaubensgemeinschaft an. Der Lebenssinn gibt Richtung, Spiritualität gibt Verbundenheit. Beides reduziert Stress und stärkt die Widerstandskraft.
WELCHE ROLLE SPIELT TECHNOLOGIE – ETWA WEARABLES ODER
GESUNDHEITS-APPS – IN BEZUG AUF DIE PRINZIPIEN DER LANGLEBIGKEIT, DIE SIE VERTRETEN?
Sie können hilfreich sein – aber sie sind nicht die Lösung. Die wichtigsten Werkzeuge für ein langes Leben sind Low-Tech: Gehen, gemeinsames Kochen, Gärtnern, Lachen mit Freunden. Wenn Technologie hilft, daran zu erinnern oder zu motivieren – super. Aber sie sollte diese Dinge nicht ersetzen.
WIE SIEHT EIN „TYPISCHER“ TAG IN IHREM LEBEN AUS, AN DEM SIE DIE PRINZIPIEN DER BLUE ZONES ANWENDEN?
Ich beginne den Morgen mit Schreiben und der Tagesplanung (bei schwarzem Kaffee). Gegen 11 Uhr esse ich meine erste Mahlzeit – meist einen sardischen Minestrone-Eintopf, den ich sonntags in großen Mengen vorkoche und einfriere. Am Nachmittag telefoniere ich beruflich, oft beim Gehen oder Radfahren. Gegen 17 Uhr schalte ich die Arbeit ab und spiele Pickleball, schwimme oder spaziere am Strand (ich lebe in Miami). Abends treffe ich Freunde oder lade sie zum vegetarischen Abendessen ein.
ÜBER DAN BUETTNER
Dan Buettner ist National Geographic-Explorer und mehrfacher New York Times-Bestsellerautor. Er entdeckte fünf Orte auf der Welt – die sogenannten Blue Zones –, wo Menschen am längsten und gesündesten leben. Seine Artikel über diese Regionen im New York Times Magazine und National Geographic gehören zu den meistgelesenen Beiträgen beider Publikationen. Buettner gründete Blue Zones LLC, ein Unternehmen, das in Partnerschaft mit Stadtverwaltungen, Krankenhaussystemen und Versicherungsgesellschaften zusammenarbeitet, um die Erkenntnisse aus den Blue Zones umzusetzen und Städte gesünder zu machen. In einer solchen Stadt, Fort Worth in Texas, sank die Fettleibigkeitsrate um 3 % und die Stadt berichtete von erwarteten Einsparungen bei den Gesundheitskosten in Höhe von 250 Millionen Dollar. Bis heute haben über 70 Städte die Blue-ZonesProjekte übernommen und damit die Gesundheit von mehr als 10 Millionen Amerikanern verbessert.
Buettners neuestes Buch Blue Zones Kitchen: One Pot Meals; 100 Rezepte, um 100 zu werden erscheint am 2. September! Basierend auf For-
schung und speziell für vielbeschäftigte Amerikaner entwickelt, geht das Buch das Grundproblem chronischer Krankheiten an: ultra-verarbeitete Lebensmittel. Da der durchschnittliche Amerikaner über 100 Mal pro Jahr auswärts isst – und dabei jedes Mal rund 300 zusätzliche zucker- und salzhaltige Kalorien konsumiert –, plädiert Buettner für eine kraftvolle Lösung: das Kochen zu Hause. Um das praktikabel zu machen, arbeitete er mit einem KI-Labor der Stanford University zusammen, das über 670.000 beliebte Rezepte analysierte und die beliebtesten Geschmacksprofile isolierte. Das Ergebnis? 100 schnelle, preiswerte, pflanzenbasierte One-Pot-Gerichte, die auf den Prinzipien der Langlebigkeit basieren – und darauf ausgelegt sind, bis zu zwölf zusätzliche Lebensjahre zu ermöglichen.
NEBENBEI: Buettners Netflix-Serie Live to 100 wurde für sechs Emmy Awards nominiert und gewann drei davon. Außerdem hält Buettner drei Guinness-Weltrekorde im Distanzradfahren.
HABEN SICH IHRE ANSICHTEN SEIT IHREM ERSTEN BUCH ZU DIESEM THEMA VERÄNDERT?
Ja – besonders in Bezug darauf, wie viel Einfluss Politik und Umfeld haben. Früher habe ich mich stärker auf individuelle Entscheidungen konzentriert. Aber ich habe immer wieder gesehen: Wenn man die Umgebung verändert – Schulen, Straßen, Ernährungssysteme –, verändert man die Gesundheit ganzer Bevölkerungen. Da geschieht die wahre Magie.
UND ZULETZT: GIBT ES EINE GEWOHNHEIT, MIT DER SIE PERSÖNLICH TROTZ ALL IHRES WISSENS NOCH KÄMPFEN?
Reisen bringt mich manchmal aus dem Takt. Ich schlafe unterwegs oft schlecht. Aber ich erinnere mich dann: Es geht nicht um Perfektion, sondern um langfristige Konsequenz. Langlebigkeit ist kein Sprint. Es ist ein Marathon.
BLUE ZONES KITCHEN:
One Pot Meals; 100 Rezepte, um 100 zu werden
AUTOR: Dan Buettner
SEITEN: 304
VERLAG: Penguin LLC US
Gesäumt von Apfelbäumen und Weinreben, eingebettet in Berge und Hügel, durchzogen von Wäldern und Bächen – die Umgebung von Lana spricht ihre eigene alpin-mediterrane Sprache. Nicht laut, nicht aufdringlich. Sondern leise. Fast wie ein Flüstern. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell – hier geschieht etwas. Nicht nur draußen in der Natur, sondern auch tief im Inneren.
In dieser friedvollen Landschaft südlich von Meran liegt das Hotel Schwarzschmied – ein Refugium mit einem sorgsamen Angebot zur persönlichen Entfaltung: die Inner Gardens.
Sie nennen es also den Garten in uns –eine Metapher, ja, aber auch ein konkreter Raum. Ein Raum, der gepflegt und gehegt werden will. Denn wie jeder Garten, der blühen soll, braucht auch unser Innerstes Zeit und Hingabe, Licht und Liebe. Und manchmal auch Mut, sich von alten knorrigen Verzweigungen im Leben zu lösen oder gar einmal alles umzugraben.
Erdendes Yoga, aufblühendes Tanzen, nährende Massagen, luftige Meditation, taufrischer Klang. Die Inner Gardens sind Einladungen, Samen zu setzen, Balance gedeihen zu lassen, Ruhe über sich zu ergießen, die Seele erblühen zu lassen und die Früchte der Achtsamkeit zu ernten.
Wie der Zyklus der Natur, der hier in Südtirol besonders spürbar ist, folgt auch unser Inneres den Jahreszeiten: Es gibt Zeiten des Wachsens, des Ruhens, des Loslassens.
In Lana schlägt die Natur ein stilles Tempo vor. Im Schwarzschmied wird es zum Takt für unser eigenes Werden. Und vielleicht liegt darin das Geheimnis eines langen, guten Lebens: sich selbst ein guter Gärtner zu sein.
Aufblühen
Martin Gratzer sagt Sätze, die hängen bleiben. Zum Beispiel: „Wenn man Stress hat, weil man den nächsten Biohack noch in den Tag quetschen muss, läuft etwas falsch.“ Gratzer weiß, wovon er spricht. Als ehemaliger Spitzensportler, später Banker, heute Geschäftsführer bei Biogena, hat er Leistung aus vielen Perspektiven erlebt – körperlich, mental, organisatorisch. Er spricht nicht über Biohacking wie ein Tech-Evangelist, sondern wie ein Mensch, der durch Versuch, Irrtum und Einsicht zur Essenz gefunden hat.
Gratzer war Biohacker, bevor das Wort überhaupt existierte. In den 1990ern hieß es noch „Trainingsoptimierung“, heute ist es eine Industrie zwischen Silicon Valley, Nahrungsergänzung und Selbstvermessung. Aber statt sich in Datenströmen oder Gadgets zu verlieren, rückt er die Basics in den Fokus: Schlaf, Ernährung, Bewegung. Nicht als romantisierte Natürlichkeit, sondern als solide Systemarchitektur für den Alltag. „Biohacking beginnt nicht mit der Kryokammer oder einem Schlaftracker“, sagt er. „Sondern mit der Frage: Wann hast du zuletzt gut geschlafen, dich bewegt oder Tageslicht gesehen?“
Ein banales Beispiel mit großer Wirkung: der Spaziergang am Morgen. „Tageslicht mit hohem Blaulichtanteil hilft, Melatonin abzubauen – das ist kostenloses Biohacking“, sagt Gratzer. Bewegung integriert er in den Büroalltag, Telefonate führt er im Gehen, oft draußen. Es ist dieser stille Pragmatismus, der sich durch sein Konzept zieht.
NICHT DAS PFERD VON HINTEN AUFZÄUMEN
Im Gespräch nutzt Gratzer gern Bilder aus dem Alltag. „Viele überlegen, ob sie Dreifach- oder Vierfachverglasung einbauen – obwohl das Haus noch keine Türen hat.“ Der Fehler: mit technischen Tools dort zu beginnen, wo die Grundlagen noch fehlen. Wer Schlafmangel hat, profitiert nicht von sogenannten Nootropika, sondern von Stille, Regelmäßigkeit und Magnesium. Wer sich kaum bewegt, braucht keinen BlutzuckerTracker – sondern Beine, die tragen.
Die Menschen streben immer mehr nach einfachen Lösungen, denn das Leben ist schon kompliziert genug. Das ist auch mit ein Grund für den Erfolg von BIOGENA ONE, dem All-in-One Functional Drink, den Gratzerals perfekten Hack im Bereich Ernährung entwickelt hat. Biohacking ist für den ehemaligen Profisportler kein Wettbewerb, es ist vielmehr eine bewusste, systematische Lebensgestaltung. Kaizen, das japanische Prinzip kleiner, stetiger Verbesserungen, ist sein Leitbild. Der Start? Einfach. „Wir beginnen mit dem Frühstück. Zwei Wochen lang. Dann kommt der nächste Schritt.“
MEHR GEMÜSE, MEHR VARIATION – WENIGER DOGMA
Auch bei der Ernährung verfolgt Gratzer einen undogmatischen Ansatz. Keine radikalen Diäten, keine Superfoods als Erlösung. Dafür klare Prinzipien:
weniger verarbeitet, mehr pflanzlich, mehr Vielfalt. „Viele Menschen essen sieben Tage die Woche dasselbe – das ist Gift fürs Mikrobiom.“ Protein ist für ihn kein Fitnesstrend, sondern Altersvorsorge. 1,5 bis 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht – ein simpler, evidenzbasierter Richtwert, den viele unterschreiten, besonders bei pflanzlicher Ernährung. Ein Thema, das Gratzer besonders bewegt, ist die Prävention von Knochenschwund – nicht nur bei älteren Frauen, sondern zunehmend auch bei Männern. Die Lösung ist nicht kompliziert: zweimal pro Woche Krafttraining, regelmäßig. „Es muss kein Gym sein – der eigene Körper reicht.“ Entscheidend sei nicht die Perfektion, sondern die Konstanz. Er nennt einen Test, der mehr über die funktionale Gesundheit sagt als jedes Laborergebnis: Wer sich in eine tiefe Hocke begeben kann – stabil, ohne die Fersen abzuheben oder nach hinten zu kippen –, hat nicht nur gesunde Sprung-, Knie- und Hüftgelenke, sondern auch eine gute funktionelle Kettenintegration. Dieser Test gehört damit zu den besten Alltags-Funktionstests – einfach, aber aussagekräftig.
„EIN SCHLECHTER SCHLAFWERT AUF DER SMARTWATCH HEISST NICHT AUTOMATISCH, DASS MAN SCHLECHT GESCHLAFEN HAT.“
Und das hat mehr mit Mobilität, Gleichgewicht und Selbstständigkeit im Alter zu tun als mit Ästhetik. „In Asien sind tiefe Hockpositionen Alltag – bei uns schaffen das viele nicht mehr. Dabei ist es ein exzellenter Indikator für die Mobilität.“
BIOHACKING IST KEINE RAKETENWISSENSCHAFT
Der Vorteil von Biohacks wie Rotlichttherapie oder Kryokammer erschließt sich auch durch die Lebensrealität vieler Menschen. Man kann sehr effizient für seine Gesundheit etwas tun. Dass Biohacking in der westlichen Wahrnehmung oft wie ein elitäres Hobby für Tech-Millionäre wirkt, daran ist nicht nur Hollywood schuld. Kryokammern, Schlafoptimierungstools, Smart Rings: Die Bilder suggerieren Exklusivität. Gratzer hält dagegen: „Eine Mutter mit zwei Kindern hat denselben Stresslevel wie ein Topmanager. Biohacking ist für alle da.“ Für ihn ist es eine Rückkehr zum Hausverstand. „Was wir heute als Biohacks bezeichnen, sind oft künstlich erzeugte Reize, die in der Natur selbstverständlich waren: Licht, Kälte, Bewegung, Rhythmus.“
BANG for your BUCK
HIGHTECH-FRAGE LAUTET: KANNST DU NOCH IN DIE HOCKE GEHEN?
WIE MARTIN GRATZER, EX-PROFISPORTLER UND HEUTIGER BIOGENAGESCHÄFTSFÜHRER, DEN KÖRPER MIT ALTEN MITTELN NEU AUSRICHTET – UND WARUM DIE WICHTIGSTE
Natürlich ist er kein Gegner moderner Diagnostik. Blutwerte, MikrobiomAnalysen, Wearables – all das kann Orientierung geben. „Aber die Technik darf nicht die Intuition ersetzen“, sagt er. Wer sich auf Zahlen verlässt, verliert oft das Gespür für den eigenen Körper. „Ein schlechter Schlafwert auf der Smartwatch heißt nicht automatisch, dass man schlecht geschlafen hat.“
Wichtiger als lückenlose Daten: gezielte Anwendung. Omega-3-Mangel? Behebbar. Vitamin D-Wert? Messbar. Aber all das ist nur sinnvoll, wenn man weiß, warum man misst – und was man damit macht.
STRESS:
DER STILLE SABOTEUR
Am eindrücklichsten wird Gratzer, wenn er über Stress spricht. „Chronischer Stress ist einer der stärksten Alterungsbeschleuniger überhaupt“, sagt er und verweist auf Fotos von Barack Obama vor und nach der Amtszeit. Die Konsequenzen sind nicht nur kosmetisch: Stress beeinflusst Schlaf, Hormone, Immunsystem. Gerade deshalb müsse Biohacking Teil der Lösung sein, nicht Teil des Problems. „Wenn man von einem Hack zum nächsten hetzt, verliert man das Ziel aus den Augen.“
Im Gegensatz zu radikalen Selbstoptimierern setzt Gratzer klare Grenzen: Gen-Editing, Testosteron-Spritzen, leistungssteigernde Medikamente – für ihn ein No-Go. „Nur weil etwas möglich ist, heißt das nicht, dass es richtig ist.“ Auch Koffein im Sport bewertet er kritisch: „Wenn man müde ist, sollte man ruhen – nicht mit einem Espresso drüberbügeln.“
EINFACHHEIT ALS PRINZIP
Biohacking ist für Martin Gratzer keine Revolution. Es ist ein Werkzeugkasten – mit uralten Werkzeugen. Kein Dogma, sondern ein Prozess. Keine Technologiefrage, sondern eine Haltungsfrage. Wer mit ihm spricht, erkennt schnell: Es geht nicht um Hypes, es geht um Hausverstand. Nicht um Selbstvermessung, sondern um Selbstverantwortung. Und am Ende vielleicht nur um diese einfache Frage: Kannst du noch in die Hocke gehen?
WAS IST BIOHACKING? BIOHACKING BEZEICHNET DAS GEZIELTE VERÄNDERN UND OPTIMIEREN DES EIGENEN KÖRPERS UND GEISTES DURCH WISSENSCHAFTLICH FUNDIERTE METHODEN, TECHNOLOGIEN, ERNÄHRUNG ODER LIFESTYLEANPASSUNGEN – MIT DEM ZIEL, GESUNDHEIT, LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND WOHLBEFINDEN ZU STEIGERN.
ÜBER MARTIN GRATZER
Martin Gratzer ist Geschäftsführer von BIOGENA ONE, einer Marke der österreichischen Biogena Unternehmensgruppe mit Sitz in Salzburg. Der ehemalige Spitzensportler – zwölffacher Staatsmeister im Kugelstoßen – ist seit über 20 Jahren als Biohacker aktiv und verfügt über umfassende Erfahrung als Personal Trainer für Leistungssportler. Seine Karriere führte ihn vom Bankwesen bis hin zur Gesundheitsbranche, wo er heute die Bereiche Longevity, Biohacking und Osteoporose-Prävention verantwortet. Gratzer ist Mitentwickler des Green-Drinks BIOGENA ONE, der 99 Premium-Nährstoffe enthält und in den USA, unter anderem in einem Flagship-Store in Los Angeles, erfolgreich eingeführt wurde. Seine Vision: Gesundheit, Wissenschaft und Lifestyle zu verbinden und dabei auf höchste Qualität und Nachhaltigkeit zu setzen. biogena.com
Bye-bye,
kalter Löffel
Ich bin ehrlich: Wenn ich nach einem langen Tag in den Spiegel schaue, verraten meine Augen meistens alles. Kleine Fältchen, müde Schatten, leichte Schwellungen – das volle Programm. Bisher habe ich auf einen alten Küchentrick zurückgegriffen: den Löffel aus dem Kühlschrank. Jetzt sollte es etwas „Zeitgemäßeres“ sein. Dafür habe ich die Temprastones ausprobiert – ein neues Beauty-Gadget, das mit Wärme und Kälte arbeitet, um die Augenpartie zu revitalisieren.
temprastone.com
AT FIRST TOUCH
LOVE
Als die Temprastones bei mir ankamen, gefiel mir das prämierte Design: elegant, minimalistisch und angenehm schwer in der Hand. Sie fühlen sich hochwertig an, fast wie kleine Massagesteine aus dem Spa, nur mit smarter Technologie. Die Anwendung ist einfach: Mittels Knopfdruck kann ich zwischen zwei Modi wechseln – dem warmen „Ember Mode“ (etwa 44 Grad) und dem kühlen „Cryo Mode“ (rund 14 Grad). Zuerst habe ich sie in meine Abendroutine integriert. Man wärmt die Augenpartie mit dem Ember Mode. Das ist nicht nur wohltuend, sondern hilft auch, die Augencreme besser einzuarbeiten.
In der Früh eignet sich der Cryo Mode: Das fühlt sich herrlich erfrischend an und nimmt sofort das Spannungsgefühl aus der Haut. Gerade morgens, wenn die Augen ein bisschen geschwollen sind, ist der kühlende Effekt ein echter Gamechanger.
Nach etwa vier Wochen regelmäßiger Anwendung hatte ich das Gefühl, meine Augenpartie wirke wacher und glatter. Ich schlafe nicht mehr als vorher, aber ich sehe irgendwie frischer aus. Besonders angenehm finde ich, dass es kein kompliziertes Gerät ist. Kein Kabelsalat, keine App, kein Schnickschnack – einfach einschalten und loslegen. Die Keramikoberfläche kann man auch gegen Silber austauschen. Das macht die „Steine“ noch hochwertiger.
Mein Fazit: Die Temprastones sind für mich zu einem kleinen, aber wirkungsvollen Luxusmoment im Alltag geworden. Sie verbinden High-tech mit Selfcare und machen meine tägliche Beauty-Routine ein Stück entspannter – und ein bisschen effektiver. Ich hätte nicht gedacht, dass so ein simples Tool so viel Unterschied machen kann. Aber meine Augen danken es mir – jeden Tag ein kleines bisschen mehr.
Helgabad bedeutet „heiliges Bad“ –was macht ein Bad für dich „heilig“?
Ich liebe diese Frage. Es ist ein Moment, in dem du vollkommen präsent sein musst. Solange du im kalten Wasser bleibst, musst du dich auf deinen Atem fokussieren, und genau da passiert die Magie. Wenn man eintaucht, ist die Umgebung fast immer atemberaubend schön, beinahe magisch. Wenn du schließlich aus dem kalten Wasser kommst, fühlst du dich energiegeladen und auf so viele unterschiedliche Arten fantastisch. Das macht es für mich „heilig“.
Kannst du dich an dein erstes Eisbad erinnern?
Ich war noch sehr jung, vielleicht elf Jahre alt. Wir waren im Winter in der Sauna im Sommerhaus einer Freundin. Ihr Vater hatte ein Loch ins Eis geschlagen, um darin zu baden. Mit Wollsocken und Mütze gingen wir langsam zum Wasser, tauchten vorsichtig ein – und kehrten dann zurück in die warme, holzbeheizte Sauna. Das erste Mal, dass ich ganz bewusst zum Eisbaden ging, war während der Pandemie im Jahr 2021. Genau in diesem Moment wurde mir klar, wie heilig so ein Bad für mich ist. Die Achtsamkeit, nach der wir uns heute so sehnen – ich habe sie im eiskalten Aprilwasser an der Küste von Helsinki gefunden.
Wie gestaltest du dein Ritual?
Ich bin ziemlich entschlossen – das muss man auch sein, wenn das Wasser minus zehn Grad kalt oder noch kälter ist. Ich ziehe mich aus und beginne schon vorher, bewusst zu atmen: langsam durch die Nase ein, durch den Mund aus. Ich zähle 1, 2, 3 ... und dann steige ich langsam ins Wasser hinab. Nach dem Bad trockne ich mich sofort ab und ziehe mich schnell um. Ein KAFTAN(EN) eignet sich dafür perfekt. Danach genieße ich es, etwas Warmes zu trinken.
Heiliges Eisbad
Was würdest du jemandem sagen, der Angst vor dem kalten Wasser hat?
Man bereut ein Eisbad nie. Es beruhigt das Nervensystem und den Geist auf eine Weise, wie es sonst nichts vermag. Wenn man sich auf das Atmen fokussiert, dann wird man die Kälte nicht spüren –aber in der Sekunde, in der du darüber nachdenkst, bist du schneller draußen als du Hallo sagen kannst. Daher ist es so wichtig, das Atmen zu üben, zum Beispiel unter der kalten Dusche. Starte mit dem Eisbaden aber nicht bei minus fünf Grad Außentemperatur. Beginne lieber im Herbst oder Frühling und geh nie allein.
Deine Ponchos wirken auch fast schon rituell – was steckt hinter ihrem Design? Die Idee kam mir, als ich meine Kinder mit Kapuzenhandtüchern abtrocknete: Warum gibt es das nicht für Erwachsene? Ich entwickelte einen Kaftan aus WaffelBaumwolle – KAFTAN(EN). Perfekt für das Eisbaden. Man sieht darin elegant aus und kann sich bequem darunter umziehen. Es hat das Ritual für mich komplettiert.
IN DER KÄLTE LIEGT DIE KRAFT. ZUMINDEST, WENN ES NACH DEN NORDISCHEN LÄNDERN GEHT, DIE DAS EISBADEN ALS STÄRKENDES, REINIGENDES UND VIELLEICHT SOGAR LEBENSVERLÄNGERNDES RITUAL ZELEBRIEREN. ES BRAUCHT MUT, IN EIN WASSER EINZUTAUCHEN, DAS NUR WENIGE GRAD WARM IST. DOCH VIELLEICHT IST ES GAR NICHT DAS WASSER, DAS KALT IST – SONDERN NUR UNSER VERHÄLTNIS ZUR UNBEQUEMLICHKEIT. WER SICH AUF EIN EISBAD EINLÄSST, WIRD BELOHNT. MIT EINEM ERHEBENDEN GEFÜHL. MIT KLARHEIT. UND EINEM BADEPONCHO, DER DARAUF WARTET, UNSEREN PRICKELNDEN KÖRPER SANFT EINZUHÜLLEN. KAFTAN(EN) HEISST DAS VON PIA KNOESTER ENTWORFENE KAPUZENHANDTUCH AUS WAFFEL-BAUMWOLLE. WIR HABEN DIE FINNISCHE GRÜNDERIN VON HELGABAD UM EIN PAAR EINBLICKE IN IHR PERSÖNLICHES EISBAD-RITUAL GEBETEN.
Fotos: Jennifer
Sandström,
Karolina
Isaksson
PIA KNOESTER
Selection
In einem ruhigen Viertel am Fluss, im Herzen Kyotos, verkörpert Genji Kyoto eine moderne Interpretation der traditionellen Machiya-Stadthäuser. Es verbindet klassische Konzepte mit zeitgemäßem Komfort. Inspiriert vom japanischen Meisterwerk „Die Geschichte von Genji", dessen Handlung sich in dieser Umgebung abspielte, haben die Designer Motive aus dem Roman aufgegriffen, um eine wabi-sabi-Welt voller Schönheit und Harmonie zu erschaffen.
Eine Hommage an die japanische
GENJI KYOTO Japan / Honshū / Kyoto genjikyoto.com
Ästhetik
Agrad Chalets, Aschau im Chiemgau (LH
03)
ElisabethHotel, Mayrhofen
(LH 04)
The Wild, Kalafati (LH 05)
Nesslerhof, Großarl (LH 06)
Seegut Zeppelin, Friedrichshafen (LH 07)
Pfösl, Deutschnofen (LH 08)
Refugium Lunz, Lunz am See (LH 09)
Badehaus / Lasserhaus, Brixen (LH 10)
Genji Kyoto, Kyoto (LH 11)
Hofergut, Reischach (LH 12)
Lifestylehotels™ Directory
DEUTSCHLAND
BERLIN Hotel Wilmina
CHIEMGAU Agrad Chalets
FRIEDRICHSHAFEN Seegut Zeppelin
GARMISCH-PARTENKIRCHEN Das Graseck
PIRNA Laurichhof
TIMMENDORFER STRAND Sand
TIMMENDORFER STRAND SeeHuus
GRIECHENLAND
AMALIADA/PELOPONNES Dexamenes Seaside Hotel
FOLEGANDROS Hotel Gundari
MYKONOS The Wild by Interni
INDIEN
KASAR DEVI The Kumaon
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APULIEN Paragon 700 Boutique Hotel & Spa
BRIXEN Arthotel Lasserhaus
BRIXEN Hotel Badhaus
CAMAIORE Locanda al Colle
DEUTSCHNOFEN Naturhotel Pfösl
DORF TIROL Küglerhof
MATERA Sextantio Le Grotte della Civita
MERAN Culinaria Living
MERAN Steinach Townhouse
MONTEFOLLONICO Follonico
REISCHACH BEI BRUNEGG Hofergut
RIMINI i-Suite
RIPOSTO Zash Country Boutique Hotel
SAND IN TAUFERS OLM Nature Escape
SANTO STEFANO DI SESSANIO Sextantio Albergo Diffuso
SIZILIEN Monaci delle Terre Nere
ST. LEONHARD Apfelhotel Torgglerhof
VENEDIG Hotel Heureka
Stylish retreats for inspiring timeouts.
lifestylehotels.net
JAPAN
TOKIO Hotel K5
KYOTO Genji
KROATIEN
BRAČ Hotel Lemongarden
STARI GRAD/HVAR Maslina Resort
MEXIKO
BACALAR Boca de Agua
ÖSTERREICH
BAD GOISERN AM HALLSTÄTTERSEE Hallstatt Hideaway
Mountain | Lesehotel
FÜGEN Mia Alpina Zillertal Family Retreat
GEINBERG Geinberg5 Private Spa Villas
GRAZ Augarten Art Hotel
GRAZ Kai 36
GRAZ Schlossberghotel
GROSSARL Hotel Nesslerhof
HALLSTATT Hallstatt Hideaway
HINTERSTODER TRIFORÊT alpin.resort
KALS AM GROSSGLOCKNER Gradonna Mountain Resort
KALTENBACH Das Kaltenbach
KITZBÜHEL Alpenhotel Kitzbühel am Schwarzsee
LEOGANG Puradies Naturresort
LUNZ AM SEE Refugium Lunz
MARIA ALM Hotel Eder
MARIA ALM Hotel SEPP
MAYRHOFEN ElisabethHotel Premium Private Retreat
OBERGURGL The Crystal VAYA Unique
SAALBACH HINTERGLEMM Alpin Juwel
SALZBURG Hotel Goldgasse
SALZBURG Hotel Stein
SCHLADMING Stadthotel Brunner
SEE Bergwiesenglück
SEEFELD/MÖSERN Nidum Casual Luxury Hotel
SERFAUS Alfa Hotel
SÖLDEN T he Secret Sölden
UDERNS IM ZILLERTAL Sportresidenz Zillertal
WIEN Hotel Das Tyrol
WIEN Hotel Motto
PORTUGAL
ALENTEJO Sublime Comporta Country Retreat & Spa
ALGARVE Vila Valverde
AZOREN Santa Bárbara Eco-Beach Resort
AZOREN White Exclusive Suites & Villas
LISSABON Torel Palace Lisbon
PORTO Torel Avantgarde
PORTO Torel Palace Porto
PORTO Torel 1884 Suites & Apartments
SCHWEDEN
HARADS Treehotel
SCHWEIZ
LUZERN Hotel des Balances
VALLÉE DE JOUX Hotel des Horlogers
ZERMATT Matterhorn Focus Design Hotel
SPANIEN
MALLORCA Es Racó d’Artà
MALLORCA Convent de la Missio
MALLORCA Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness
MALLORCA Hotel Can Simoneta
MALLORCA Pleta de Mar
PRIORAT Mas d’en Bruno
TENERIFFA Ecohotel El Agua
VALENCIA Serra Nature Ecosmart Hotel
USA
ARIZONA AmbienteTM Sedona
Der Anspruch an Ästhetik und Qualität ist zentral in der LifestylehotelsTM Vision einer modernen Hotellerie und untrennbar mit seiner Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und Achtsamkeit verknüpft.
Lebensluft
Wir suchen Langlebigkeit in Superfoods, Apps und Routinen – dabei tragen wir das wirksamste Mittel längst in uns: unseren Atem. Oft nehmen wir ihn erst wahr, wenn er stockt. Doch wie oft schenken wir ihm wirklich Aufmerksamkeit? Wann atmen wir tief – bewusst – ein? Und wie heilsam ist eigentlich die Luft, die uns umgibt?
In Aschau im Chiemgau ist sie so rein, dass der Ort bereits 1937 als Luftkurort ausgezeichnet wurde. Die alpine Höhenlage, der stetige Luftaustausch und die natürliche Reinheit stärken nachweislich das Immunsystem, senken den Stresslevel und wirken entzündungshemmend – ideale Voraussetzungen für Regeneration, Gesundheit und ein langes Leben.
Besonders spürbar wird diese „Lebensluft“ am Rand des Luftkurorts – in den Agrad Chalets, einem kleinen Dorf zum Durchatmen.
Es ist ein leiser Luxus, der sich nicht aufdrängt, aber tief wirkt. Wer das Chaletdorf betritt, nimmt unwillkürlich einen tiefen Atemzug – auch wenn einem die Schönheit der Chiemgauer Alpen zunächst den Atem raubt.
Hier zeigt sich die bayerische Natur von ihrer postkartenreifen Seite: Die markante Kampenwand, moosbewachsene Felsen, blühende Bergwiesen, stille Moore und märchenhafte Wälder lassen die Welt für einen Moment stillstehen.
Auch in den Agrad Chalets selbst lebt diese Ruhe weiter. Auf dem Gelände eines ehemaligen Campingplatzes erbaut,
fügen sie sich so harmonisch in die Landschaft ein, als wären sie schon immer da gewesen. Zwölf Chalets, 15 Suiten und ein ganzjährig beheizter Pool bilden ein Refugium, in dem Natur und Design eins werden.
Gebaut wurde mit hochwertigen Materialien wie Holz, Stein und Metall – ehrlich, langlebig, pur. Diese Klarheit in der Gestaltung zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Chaletdorf und verleiht ihm seinen unverwechselbaren Charakter.
Beim Yoga auf der überdachten Terrasse oder im lichtdurchfluteten Yogaraum wird der Atem bewusster. Im Fitnessraum spürbar schneller. In der privaten Sauna deutlich wärmer. Und in den eigenen Hot Tubs atmen wir schließlich durch.
Wo auch immer man sich hier aufhält, wie auch immer sich der Atem verändert – im Chaletdorf hat er stets die passende Intensität. Er ist genau richtig. Oder wie man hier sagt: „agrad“.
Vielleicht ist es genau dieser Atem, der das schönste Geheimnis eines langen Lebens in sich trägt: keine Wundermittel, keine Trends – nur klare Luft, bewusste Momente und ein Hauch bayerischer Gelassenheit.
( + )
AGRAD CHALETS
Deutschland / Bayern / Aschau im Chiemgau agrad-chalets.de
Stilvolles Chaletdorf in malerischer Kulisse für heilsame Stunden in der bayerischen Natur im Luftkurort Aschau im Chiemgau.
Schlaf guat
ELISABETHHOTEL PRIVATE RETREAT
Österreich / Tirol / Mayrhofen
elisabethhotel.com
Intime Atmosphäre im Adults-Only-Designhotel im Zillertal mit stilvollem Spa-Bereich für Ruhesuchende.
Wir müssen nicht hundert Jahre schlafen wie Dornröschen, um hundert Jahre alt zu werden. Doch jeden Tag erholt aufzuwachen, ist Teil eines wahren Märchens für eine lange und erfüllte Lebenszeit. Im ElisabethHotel Private Retreat in Mayrhofen wird Schlaf zur kostbaren Ruhepause, die Körper und Seele nährt. Welches Geheimnis schlummert wohl hier im Zillertal?
Das Wellnesshotel mit seiner märchenhaften Fassade birgt in seinem Inneren ein elegantes Wohnambiente mit erdenden Elementen. Die Zimmer sind mit heimischen Betten, Daunendecken und -pölstern ausgestattet. Für ein gutes Raumklima sorgen Schafwollteppiche sowie Zirben- oder Eichenholz, je nachdem, ob man die Nacht in einem traditionellen oder modernen Zimmer verbringt. Eine Schlafmaske braucht man hier nicht – Rollläden sorgen für komplette Dunkelheit.
Manchmal braucht es auch nur einen Moment der Achtsamkeit, damit der ganze Körper loslassen kann. Im Elisense Spa wird dieser Moment zum Erlebnis: Wärme, die aus der Tiefe kommt – in einer der Saunen. Wasser, das trägt – im sanft bewegten Outdoor-Relaxpool. Ruhe, die berührt – auf den Wasserbetten im Serenity Raum. Und Klänge, die nicht nur gehört, sondern gefühlt werden – wenn die Schwingungen der Klangschalen den Geist zur Ruhe bringen.
In einem Haus, das ausschließlich Erwachsenen vorbehalten ist, darf sich diese Ruhe in ihrer ganzen Tiefe entfalten. Nicht, weil Kinder keinen Platz im Leben hätten – sondern weil es manchmal Orte braucht, an denen Stille, Rückzug und Achtsamkeit ganz bewusst im Mittelpunkt stehen.
Und wer dann immer noch kein Auge zumachen sollte, dem hilft vielleicht ein ganz besonderer Zillertaler Zaubertrank: der hausgemachte Meisterwurz-Schnaps aus der gleichnamigen Heilpflanze, die hier im Tal in der Nähe von Bächen und Quellen wächst. Ein altes Hausmittel für einen liebevollen Abschluss des Tages und wohl das lokale Geheimnis für einen guten Schlaf.
Fotos:
ElisabethHotel
Mayrhofen
Stufen
Du bist auf Mykonos an einem Ort fernab von Boutiquen und Beach Clubs. Ein Ort der Ursprünglichkeit. Tief verwurzelt in der Natur.
Rau. Echt. Sein Name: The Wild.
Du stehst barfuß auf einer Klippe, hoch über der Bucht.
Du atmest tief ein. Die Luft ist klar, erfüllt von salziger Meeresbrise, vermischt mit dem würzigen Duft von Pinien und wilden Kräutern. Ein Hauch von Rosmarin oder Thymian. Es riecht nach Sommer – aber nicht nach dem, den man sucht, sondern nach dem, den man findet.
Und dann entdeckst du einen Weg. Eine Treppe, die hinabführt.
Wie magisch davon angezogen, gehst du auf sie zu.
Achtsam setzt du einen Fuß auf die felsigen Stufen. Dann beginnst du zu zählen.
Eins. Du spürst die Wärme des Steins, gespeist von der Sonne. Zwei. Du gehst weiter. Gedanken ziehen vorbei wie die Wolken über dir.
Drei. Dein Atem wird ruhiger. Mit jedem Schritt atmest du tief ein und aus.
Vier. Deine Nase wird von der Sonne gekitzelt, deine Lippen schmecken salzig.
Fünf. Du lässt den Blick über das Meer schweifen, das sich von einem klaren Türkis zu einem stillen, dunklen Blau vertieft.
Sechs. Das Wasser glitzert, als wäre es mit flüssigem Licht gefüllt.
Sieben. Links und rechts ragen Felsen in den Himmel, die dir Halt geben wie schützende Hände.
Acht. Am Strand wiegen sich Schirme aus getrocknetem Gras im Wind, ihre Farben kaum zu unterscheiden vom warmen Ton des Sandes.
Neun. Noch ein letzter Schritt – du zögerst kurz, als wolltest du den Moment des Ankommens noch einen Atemzug länger festhalten.
Zehn. Deine Füße versinken im Sand. Du bist angekommen. Geborgen zwischen Himmel, Fels und Meer, in einer kleinen Bucht, in der Zeit ihre Bedeutung verliert.
Sommerrituale
NESSLERHOF Österreich / Salzburg / Großarl nesslerhof.at
Natürliches Wellnesshotel, eingebettet in das Tal der Almen, mit Naturgarten und Badeteich, Fine Dining und Design. (
Sommerrituale sind einfach, aber nicht beliebig. Sie
… geben Halt, ohne laut zu sein.
… verlangen keine Anstrengung, keine Perfektion.
… fühlen sich leicht an.
… machen das Leben lebenswert.
IM NESSLERHOF ENTSTEHEN RITUALE IM SOMMER FAST WIE VON SELBST:
– Noch bevor der Tag richtig erwacht, gehen wir in den Wald. Der Boden ist weich, das Licht ganz zart – und die Luft erfüllt von frischem Grün und Vogelstimmen. Beim Waldbaden spüren wir den Rhythmus der Natur, atmen tief ein – und noch tiefer aus. Die Stille zwischen den Bäumen wirkt wie eine sanfte Umarmung. Ein Moment nur für uns.
–
Die frische Bergluft strömt durchs geöffnete Fenster – und wir wissen: Das wird ein guter Tag. Draußen begrüßt uns das Zwitschern der Vögel, die Sonne blinzelt über die Berggipfel. Wir folgen dem Ruf nach draußen. Am glasklaren Naturbadeteich wecken wir unseren Körper mit einer sanften Yoga-Einheit im ersten Licht – oder mit ein paar entspannten Längen im Outdoorpool. Danach? Ist die Vorfreude auf ein Finesse Frühstück kaum mehr zu bändigen.
– Zurück im Haus wartet schon das Birchermüsli auf uns. Overnight Oats nach Art des Hauses –belohnen uns mit einem cremig-knackigen und stärkenden Genussmoment. Apfel, Honig, Haselnüsse, Haferflocken: Eine Komposition, die den Körper wertvoll versorgt für einen aktiven Tag im Großarltal. Getoppt mit Leinsamen, Bananenchips und Erdbeeren für den extra VitaminKick. Und ganz viel Vorfreude.
– Nach einem Streifzug durch die Natur rund um den Nesslerhof kehren wir zurück. Die Füße tauchen ins kühle Wasser, die Gedanken schalten einen Gang zurück. Ein Cappuccino und hausgemachte Energy Balls warten – oder ein Glas hausgemachter Wermut von Gastgeberin Tina Neudegger, verfeinert mit Kräutern aus dem Living Garden. Der Blick schweift über die Berggipfel, das Herz wird leicht. Vielleicht blättern wir durch THE STYLEMATE. Oder lassen einfach die eigenen Gedanken zwischen den Seiten tanzen.
– Der Tag neigt sich dem Ende zu. Ein Platz, der sich nach „Bleiben“ anfühlt. Ein Moment, der festgehalten werden will. Wir nehmen unser Notizbuch zur Hand und schreiben auf, was kommt. Gedanken, Gefühle – manchmal nur ein Wort. Alles darf sein. Alles darf bleiben.
– Und wenn der Tag sich in die Nacht verabschiedet, darf er das mit Stil tun. Ein Candle-LightDinner am See. Umgeben von Kerzenschein, Sternenfunkeln und dem silbernen Glanz des Mondes. Leises Lachen. Zartes Flüstern. Und ganz viel Nähe, die genau hier ihren Platz findet.
NESSLERHOF
Die Entspannung vertieft sich, der Atem verlängert sich und mit ihm vielleicht sogar das Leben.
Fakten über den Bodensee:
Fläche: 536km²
Tiefster See in Deutschland
Wassertemperaturen:
zwischen 4 Grad im Winter und 25 Grad im Sommer Grenzt an drei Länder: Deutschland, Österreich und die Schweiz Größte Seebühne der Welt
/
Tief eintauchen
Im Seegut Zeppelin in Friedrichshafen bekommt der Tag Tiefe. Ob dies am Bodensee liegen mag?
Es kann kein Zufall sein, dass der tiefste See Deutschlands seine tiefste Stelle mit etwa 250 Metern nur unweit des Ufers entfernt hat, an dem sich das Hotelensemble befindet.
Das endlos scheinende Areal mit seinen uralten Bäumen aus aller Welt, den Wildsträuchern, Blumenwiesen, Obstbäumen und der 200 Meter langen Uferlinie geht direkt über in die Weitläufigkeit des Sees, der mit dem Himmel zu verschmelzen scheint. Zeppeline gleiten hier als leise brummende Beobachter der Szenerie und Träger von Geschichte über dem See.
Wenn der See sprechen könnte, hätte er wohl viel zu erzählen: von seiner Entstehung in der Eiszeit vor mehreren tausend Jahren durch die
Aufspaltung der Alpen, von den ersten Flugversuchen Ferdinand von Zeppelins Anfang des 20. Jahrhunderts, von der BodenseeKonvention 1959, als beschlossen wurde, den See gegen Verunreinigung zu schützen, von den vielen Opernklängen, die jährlich bei den Bregenzer Festspielen über den See hallen. Aber auch von den kleinen Momenten, dem Flüstern der Schilfhalme im Wind, dem Spiegelbild der Wolken auf dem Wasser an ruhigen Tagen, dem Lachen von kleinen Kindern, wenn sie ins Wasser springen, dem Aufatmen großer Kinder, wenn sie die Erfrischung spüren, bevor sie die Freitreppe zum Seegut Zeppelin nehmen.
Der Blick zurück aufs Wasser entspannt und inspiriert. Beim Spaziergang am Ufer eröffnen sich neue Perspektiven. Schritt für Schritt. Die frische Seeluft erfüllt die Sinne. Eine gute Zeit für ein Picknick im Garten mit Speisen aus Zutaten, die hier am Rande des Sees wachsen dürfen. Vielleicht ist jetzt auch Zeit für eine Meditation, die Gedanken fließen lässt wie die Zuflüsse des Sees. Für Wellen der Entspannung. Für einen Aufenthalt mit Tiefgang.
( + )
SEEGUT ZEPPELIN
Deutschland / Baden-Württemberg / Friedrichshafen
seegut-zeppelin.de
Weitläufiges, modernes Hotelensemble rund um die historische Villa Gminder mit einem prachtvollen Garten am Ufer des Bodensees.
Natürlich grün
+ )
Grünes Refugium in Südtirol – umgeben von Wiesen, Wäldern und Kräutern, getragen von einer naturnahen Philosophie und dem Blick auf die Dolomiten.
Wer sich im Grünen wiederfindet, spürt oft intuitiv: Hier bin ich richtig. Als harmonische Mitte im Farbspektrum vereint Grün die besänftigende Kraft von Blau mit der Energie von Gelb. Es gilt als Sinnbild für die Natur, beruhigt und regt zugleich zu innerem Wachstum an. Wenn Langlebigkeit eine Farbe hätte, dann wäre sie wohl Grün.
Im Green Luxury Hotel Pfösl in Südtirol ist die Farbe allgegenwärtig – nicht nur äußerlich, sondern auch tief verwurzelt in der Philosophie des Hauses. Eingebettet in ein sonniges Hochplateau, verschmelzen hier 35 Hektar Wiesen und Wälder mit dem luxuriösen Rückzugsort. Mancher Teil des Hotels verschwindet sogar buchstäblich unter der grünen Grasnarbe.
Was die Natur draußen trägt, fließt sanft ins Innere. Gastgeberin Eva Zelger arrangiert Zweige, Gräser und Blumen zu stimmungsvollen Dekorationen, während ihre Schwester Brigitte Zelger rund 50 Heil- und Gartenkräuter in liebevoller Hingabe verarbeitet – in der Naturküche, als duftendes Rauchwerk, aromatischer Tee oder auch als raffinierte Zutat im hauseigenen Gin. Für Hochprozentiges und Wein ist übrigens Evas Mann Daniel zuständig, der dritte Gastgeber des Hotels. Als passionierter Sommelier und Bar-Verantwortlicher legt er großen Wert auf eine feine Auswahl an Weinen und anderen Getränken von kleinen regionalen Produzenten sowie auf hausgemachte Sirups.
„Wenn man an einem so schönen Ort geboren wird, dann ist es das einzig Richtige, dass man mit der Natur vor Ort zusammenarbeitet.“
Brigitte, Eva und Daniel –Gastgeber im Green Luxury Hotel Pfösl
Die Umgebung spiegelt sich zudem in kunstvollen Fotografien wider, die Zimmer und Räume still schmücken. Der renommierte Fotograf Gustav Willeit hat die grünen Naturschauspiele des Pfösl-Waldes mit feinem Gespür eingefangen.
Und dann gibt es noch das Grün, das unsichtbar bleibt – doch tief in uns spürbar wird. Es ist auf das achtsame Tun der Gastgeber zurückzuführen. Der bewusste und respektvolle Umgang mit Ressourcen und Menschen ist fester Bestandteil ihres Selbstverständnisses und in allen Bereichen spürbar: in der Architektur, der Naturwellness, der Naturküche und beim Aktivsein in der Natur. Es ist ein Kreis, der sich hier schließt. Ein ganzheitliches Konzept. Ein Grün in all seinen Schattierungen.
GREEN LUXURY HOTEL PFÖSL Italien / Südtirol / Deutschnofen pfoesl.it
DIE ALTE STUBE
Mit dem stolzen Alter von 300 Jahren ist sie das Herz des Hauses und seine Grande Dame. Ein Besuch im Refugium ist nicht vollständig, ohne die Stube mit der fein gearbeiteten Balkendecke und das Licht, das über die historischen Strukturen streicht, gesehen zu haben. Schicht für Schicht wurde der Raum freigelegt. Teile, die in der Holzdecke gefehlt haben, wurden liebevoll nachgebacken – in Joachim Mayrs Küchenofen. Die Stube flüstert die Philosophie des Hauses mit einer bedächtigen, warmen Stimme.
STEIN, DER BLEIBT
Der Boden ist neu, denn er musste es sein –aber die Geschichte darüber bleibt spürbar. Rezeption, Salonküche oder auch der Outdoorbereich sind mit Kanfanar, einem Kalkstein aus Kroatien, verlegt. Er besticht durch seine sanfte, ehrliche Optik. Im Wellnessbereich dominiert Breccia Romana, ein klassischer Kalkstein aus Mittelitalien mit warmer wolkiger Zeichnung.
HOLZ, DAS BLEIBT
Und wo es keine Steine oder Fliesen sind, so ist es das Holz, das die Böden und Wände bekleidet. Die Dielen und Vertäfelungen bringen Wärme und Tiefe ins Refugium. Das Holz der Dielen stammt von Schotten & Hansen, einer Manufaktur aus Oberbayern, die Wert darauf legt, das langlebige Material achtsam zu bearbeiten und seine natürliche Struktur zu erhalten, damit es über Jahre hinweg stilvoll altern kann.
Zeitlos
MIT MASS UND STIL
Die Einrichtung? Eine gelungene Mischung aus Maßanfertigungen und liebevoll kuratierten Solitären mit Bedacht auf Qualität und Materialien, die es noch morgen geben wird. Die eigens angefertigten Möbel kommen von der Tischlerei Mayr, ein Betrieb ganz nah am Refugium – nicht nur räumlich. Und zwischen Waschtischen, Bänken und Ablagen: Lieblingsstücke wie der Lounge Chair Barrel von Sophisticated Living, das Hybrid aus Lampe und Nachttisch Ozz von Miniforms oder die bequemen Outdoorliegen von Varaschin.
STOFFE FÜR LEBENSTRÄUME
Die lebendige Materialität im Refugium Lunz zeigt sich nicht zuletzt in den Stoffen, die sich dezent im Hintergrund halten, den Räumen aber gleichzeitig Struktur und Charakter verleihen. Das Konzept stammt von FiLAFiL!-Textildesigerin Teresa Urbano und umfasst Stoffe des dänischen Textilherstellers Kvadrat ebenso wie naturgegerbtes Leder der dänischen Manufaktur Sørensen. Stoffe, die ein Leben lang halten – und vermutlich sogar länger.
REFUGIUM LUNZ
Österreich / Mostviertel / Lunz am See refugium-lunz.at
Boutiquehotel in einem historischen Haus aus dem 17. Jahrhundert, direkt am Kirchplatz von Lunz am See – mit feinem Gespür für Design und Details.
Das alte Haus am Kirchplatz gibt es schon lange. In seinen ältesten Teilen reicht es bis ins Jahr 1661 zurück, ein Datum, das sich in die kunstvoll verzierten Balken der Stube eingeschrieben hat. Heute ist das Refugium Lunz ein Gästehaus, umgesetzt von Partnern aus dem FORMDEPOT, die schon vielen alten Gebäuden zu neuem Glanz verholfen haben. Das Haus blickt respektvoll zurück und bedacht nach vorne. Langlebigkeit findet hier im harmonischen Design ihren Ausdruck: in uralten Steinen, zeitlosen Linien, historischem Holz und Holz, das historisch werden darf.
REFUGIUM LUNZ
Österreich / Mostviertel / Lunz am See
Verbunden
Sie sprechen eine gemeinsame Sprache, teilen dieselben Werte – und doch erzählen sie ihre ganz eigene Geschichte. Das Boutiquehotel Badhaus und das Arthotel Lasserhaus sehen unterschiedlich aus, haben aber doch Gemeinsamkeiten. Die beiden Hotels in Brixen liegen nicht einmal 100 Meter voneinander entfernt. Was sie verbindet, ist die Liebe zur Kunst und zum Design, der Respekt vor der Vergangenheit und der Blick in die Zukunft. Aber auch die Gabe, selbst zum verbindenden Element zu werden.
Modernes Hotel auf dem Areal eines historischen Badhauses als Ort für Begegnungen mit wertschätzendem Blick auf seine Geschichte.
Bis in die 1940er Jahre befand sich hier in einem Innenhof ein Badehaus, ein Raum für Körperpflege und sozialen Austausch. Heute erhebt sich an genau dieser Stelle das gleichnamige Boutiquehotel Badhaus. Der moderne Bau in kupferfarbenem Ton wagt sich selbstbewusst an das Brixner Wahrzeichen, den Weißen Turm, heran. So kraftvoll die Formensprache auch ist, so respektvoll ist der Dialog zwischen einst und jetzt. Wer genau hinsieht, entdeckt feine Anspielungen auf eine Zeit, in der Wasser an diesem Ort der Reinigung, aber auch der Gemeinschaft diente. Im lauschigen Innenhof mit Sitzstufen aus Terrazzo Veneziano befindet sich ein steinerner Trinkwasserbrunnen, der für alle zugänglich ist – so wie damals. Der Weg hinein führt durch eine Kunstpassage, über deren Decke und Wände sich der „Flüssige Sternenhimmel“ von Michael Fliri ergießt wie Wasser.
Was auf den ersten Blick wie sanfte Wellen erscheint, entpuppt sich als ein Geflecht aus Händen, ein Sinnbild für Verbundenheit und Miteinander.
Highlights des Badhauses sind neben dem Innenhof und der Kunstpassage die elegante Viertel Bar als trendiger Treff für Einheimische und Reisende und eine kleine Dachterrasse. Das Element Kupfer – ein Material, das sich im gesamten Innendesign des Hauses wiederfindet – ist eine Anlehnung an die historischen Wasserleitungen in den Gebäuden der Stadt.
Eine historische Residenz aus dem 15. Jahrhundert als Ort der Kultur und Gastfreundschaft, zeitgemäß und neu interpretiert durch Kunst, Design und Lifestyle. ( + )
Über eine Brücke, die in den ältesten Stadtteil von Brixen führt, ist das Badhaus mit dem Arthotel Lasserhof verbunden. Und auch diese Fassade mit ihren kunstvollen Bemalungen ist ein Blickfang. Das denkmalgeschützte Haus aus dem 15. Jahrhundert diente über Generationen hinweg als Residenz für Adelige und Patrizier. Das Haus ist nach der Familie von Lasser benannt, die das Haus um 1895 erwarb. Heute nimmt es Gäste und Kulturliebhaber aus aller Welt mit Herz in Empfang. Wohnlichkeit
zieht sich dabei durch alle Stockwerke. Das Haus beherbergt barocke Kunstwerke der Familie Faller, die das Haus im 21. Jahrhundert erworben hat, und zeitgenössische Kunst von Künstlern und Künstlerinnen, die die Geschichte des Hauses auf ihre Weisen interpretiert haben. Peter Kogler etwa sorgt im Weinkeller für leicht psychedelische Effekte mit beeindruckender digitaler Printkunst. Neben diesen Kunstwerken finden im Lasserhaus aber auch temporäre Ausstellungen oder Lesungen statt. Im Lasserhaus befindet sich zudem auch einen Spa-Bereich. Ein rundes Kultur-und Erholungsprogramm also, das Gäste und Bewohner der Stadt ebenso anzieht wie der Badhaus-Innenhof, ebenfalls Ort für kulturellen Austausch und Entspannung.
Wurzeln der Zeit
EINE REISE NACH KYOTO IST NIEMALS VOLLSTÄNDIG OHNE
DEN BESUCH EINES JAPANISCHEN GARTENS.
Das Hotel Genji am klaren Kamo-Fluss trägt dieses Erbe in sich. Sein Name und Design sind eine stille Hommage an „Die Geschichte vom Prinzen Genji" – ein Meisterwerk der Heian-Zeit, in dem Gärten Gefühlsträger und Sinnbilder sind. Wer hier verweilt, betritt eine Welt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Fiktion und Realität, zwischen innen und außen – als würde man behutsam in die handgeschöpften Washi-Seiten des 1000 Jahre alten Romans hineingezogen werden. Drei Gärten und mit ihnen drei Lebensgefühle und Philosophien hat der seit 20 Jahren in Kyoto lebende Landschaftsarchitekt Marc Peter Keane behutsam inszeniert.
UKIFUNE GARDEN
In der Lobby öffnet sich leise eine Szene. Das treibende Boot „Ukifune“, dargestellt in Form eines großen Steins auf einem Kieselfluss umgeben von Moos, symbolisiert die Gedanken der Protagonistin, die dem Lauf des Lebens ausgeliefert ist. Über die literarische Vorlage hinaus verweist dieser Zen-Garten auch darauf, dass unsere Erde gewissermaßen selbst ein treibendes Boot ist, das seine vergängliche Fracht – das Leben – durch das Universum trägt.
SKY FOREST GARDEN
Auf dem Dach ist nicht nur der Blick auf den Fluss und die Berge atemberaubend. Die Terrasse ist ein „Shichū’in“, eine stille Oase mitten in der Stadt. Zahlreiche Pflanzen, die in der Geschichte von Genji erwähnt werden, bilden hier auf der obersten Etage eine harmonische Einheit – ein Ausdruck der tiefen Wertschätzung und Liebe zur Natur und zu Gärten, wie sie auch im Roman lebendig werden.
POCKET GARDENS
Und dann gibt es noch die kleinen Gärten, die mit den Gästezimmern verschmelzen und die japanische Sehnsucht ausdrücken, die Natur ins Innere zu holen. Fast jedes Zimmer verfügt über so einen Mini-Garten. In jedem von ihnen befindet sich ein antikes Steinobjekt, das eine skulpturale Wirkung entfaltet. Die Bezeichnung Tsuboniwa – ein kleiner, hofähnlicher Garten – war bereits zur Zeit der Geschichte des Prinzen Genji gebräuchlich. Die Hofdamen aus dem Roman nahmen sogar Namen der Pflanzen ihrer eigenen Tsuboniwa an. Vielleicht eine stille Einladung, sich selbst zu fragen, welchen Namen aus einem der verborgenen Gärten man heimlich mit auf die Rückreise nehmen würde …
GENJI KYOTO Japan / Honshū / Kyoto genjikyoto.com
Moderne Interpretation eines traditionellen japanischen Machiya-Stadthauses mit Designanekdoten rund um das literarische Meisterwerk „Die Geschichte von Genji“ und atemberaubendem Blick am Ufer des Kamo.
Zeit,
Selbst wenn wir hundert Jahre alt werden – ein Menschenleben bleibt ein flüchtiger Moment. Für ein Haus, das seit Jahrhunderten steht, ist es kaum mehr als ein Atemzug der Zeit.
Das Hofergut in Bruneck in Südtirol wird bereits 1085 nach Christus erwähnt. Weit über 1000 Jahre ist es also alt. 50 Generationen hat das Haus in etwa miterlebt. Was würden uns diese Mauern bloß erzählen, wenn sie sprechen könnten? Als sogenannter Houve-Hof zählte der bäuerliche Ansitz „Hofer“ zu den ältesten Wirtschaftseinheiten des Landes. Verwaltungsaufgaben wurden ihm übertragen. Es diente als Gerichtssitz der Herren von Rischon und fungierte als Sitz des Landesgerichts St. Michelburg. So war das Hofergut bestimmt oft Zeuge davon, wie Urteile gefällt und Siegel auf wichtige Papiere gedruckt wurden. Wie viele Befehle, Geständnisse, Schwüre oder Gebete mögen die Mauern vernommen haben? Wie viele Menschen sind wohl schon durch die Spitzbogentüre getreten – bestimmt, freudig oder ehrfürchtig? Und wie viele Geheimnisse wahren die Räume heute, sorgsam gehütet im Geist des Hauses?
Ein Geheimnis dürfen wir jedenfalls verraten. Heute ist das Hofergut ein Gästehaus. Achtsam wurde das denkmalgeschützte Haus renoviert. Die Historie bleibt erhalten, ein neuer Geist darf einziehen. Die Apartments und Suiten sind das Ergebnis dieses harmonischen Mixes. Und immer wieder spüren wir die Geschichte des Hauses: Etwa in den beiden alten Stuben, die zum Pläneschmieden einladen, in der schwarzen Räucherküche mit ihren kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region oder beim Durchschreiten der charakterstarken Eingangstüre. Wer ins Hofergut reist, kommt nicht nur an einen Ort mit traumhafter Landschaft, sondern auch an einen Ort mit Beständigkeit. Die stille Kraft des Hauses überträgt sich auf den, der hier verweilt. Das Zeitempfinden verändert sich. Plötzlich geht es nicht mehr um Eile, sondern darum, zu spüren, wie wohltuend es ist, wenn etwas bleibt – und wie viel Kraft darin liegt, Teil eines großen Ganzen zu sein.
HOFERGUT Italien / Südtirol / Reischach
WILL ICH
… NUR MÖGLICHST LANGE LEBEN ODER LIEBER MÖGLICHST BEWUSST UND ERFÜLLT?
Was bedeutet es für mich, wirklich zu leben, nicht nur zu existieren oder zu funktionieren?
Wie verändert sich mein Verhältnis zur Zeit, wenn ich weiß, dass mein Leben begrenzt ist –und wie würde es sich verändern, wenn es das nicht wäre?
Verliere ich mich in der Verlängerung des Lebens –oder finde ich darin einen neuen Sinn? Wäre ein langes Leben ein Geschenk, eine Bürde oder beides und wovon hängt das ab?
Welche Spuren möchte ich hinterlassen und warum ist mir das wichtig? Bin ich bereit, die Vergänglichkeit anzunehmen, oder strebe ich unbewusst nach Unsterblichkeit?
Wenn ich ewig leben könnte: Würde mein Leben dann an Bedeutung oder Intensität verlieren?
Was macht mein Leben für mich persönlich lebenswert und wie viel Zeit brauche ich wirklich dafür?
Lebe ich heute so, dass ich am Ende meines Lebens sagen kann: „Das war ein gutes Leben“?
FRÜHSTÜCK IN OKINAWA (JAPAN) MISO-SÜSSKARTOFFEL-BOWL
Wärmend, umami und reich an Antioxidantien –ein morgendlicher Start, der zugleich Energie gibt und erdet.
Zutaten (für 2 Personen):
500 ml Dashi oder Gemüsebrühe
2 EL helle Misopaste
1 kleine Süßkartoffel, in Würfel geschnitten
1 Handvoll Wakame-Algen (getrocknet, eingeweicht)
100 g Tofu, gewürfelt Frühlingszwiebeln, Sesam
Zubereitung:
Süßkartoffelwürfel in der Brühe ca. 10 Minuten weich köcheln. Misopaste mit etwas Brühe glattrühren, dann zurück in den Topf geben (nicht kochen!). Algen und Tofu zugeben, kurz ziehen lassen. Mit Frühlingszwiebeln und Sesam bestreuen.
MITTAGESSEN AUF SARDINIEN (ITALIEN) FREGOLA-GEMÜSEPFANNE MIT PECORINO
Mediterrane Klarheit auf dem Teller – mit aromatischem Gemüse, Olivenöl und einem Hauch Schafskäse.
Zutaten (für 2 Personen):
150 g Fregola (sardische Pastaperlen)
1 kleine Zucchini, gewürfelt
1 kleine Aubergine, gewürfelt
1 Paprika, gewürfelt
Olivenöl, Salz, Pfeffer frisches Basilikum
30 g Pecorino, gehobelt
Zubereitung:
Fregola nach Packungsanleitung garen. Gemüse in Olivenöl anbraten, bis es weich ist. Fregola untermischen, mit Gewürzen abschmecken. Mit Pecorino und Basilikum servieren. Perfekt mit einem Glas Rotwein –à la Sardegna.
ABENDESSEN AUF IKARIA (GRIECHENLAND)
LINSENEINTOPF MIT WILDKRÄUTERN
Sättigend und subtil gewürzt – ein Eintopf, der den Tag leise ausklingen lässt.
Zutaten (für 2 Personen):
150 g braune Linsen
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, gepresst
2 Karotten, in Scheiben
1 Handvoll Wildkräuter oder Spinat
1 TL Oregano, 1 Lorbeerblatt
Olivenöl, Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Linsen mit Lorbeerblatt und Gemüse ca.
25–30 Minuten weich köcheln. Zum Schluss Kräuter zugeben. Mit Olivenöl und Oregano abschmecken. Dazu: ein Stück Sauerteigbrot und Ruhe.
SNACK AUF DER NICOYA-HALBINSEL (COSTA RICA)
MAISTORTILLAS MIT SCHWARZER BOHNENPASTE
Ein pflanzlicher Snack, der sättigt, ohne zu beschweren –ideal zwischen zwei Gesprächen.
Zutaten (für 2 Personen):
4 kleine Maistortillas
150 g schwarze Bohnen (gekocht)
1 TL Kreuzkümmel
1 kleine Knoblauchzehe
Salz, Limettensaft
Avocado & Koriander zum Garnieren
Zubereitung:
Bohnen mit Knoblauch, Kreuzkümmel, Salz und etwas Limettensaft pürieren. Tortillas kurz in einer Pfanne rösten, dann mit Bohnenpaste bestreichen. Mit Avocado und frischem Koriander toppen.
DIE ELEGANZ DER LANGSAMKEIT
Die Regionen mit der höchsten Lebenserwartung haben eines gemeinsam: eine unaufgeregte, rhythmische, langsame Beziehung zur Nahrung. Nicht nur das, sie behandeln das Essen als sozialen, kulturellen und sinnlichen Moment des Tages. Auf Ikaria wird stundenlang gekocht und danach noch länger gegessen. In Okinawa ist das Frühstück Teil einer meditativen Tagesstruktur. Auf Sardinien ist das Brot ein Kulturgut, nicht nur eine Kohlenhydratquelle.
Was uns dabei auffällt – und was uns womöglich fehlt –, ist die Langsamkeit. In westlichen Städten wird gegessen, um zu funktionieren. In den Blue Zones wird gegessen, um zu leben. Es ist ein Unterschied, der nicht nur semantisch, sondern biologisch wirkt. Die Forschung gibt ihnen recht: Langsam zu essen unterstützt die Verdauung, fördert die Sättigung, reguliert Insulin und reduziert chronischen Stress –einer der Hauptfaktoren für viele moderne Krankheiten.
Doch jenseits der physiologischen Argumente ist da noch etwas Tieferes: die Idee von Zeit als Zutat. Ein Gericht, das mit Bedacht gekocht wird, ein Essen, das mit Gespräch und Stille geteilt wird, ist mehr als Nahrung. Es ist Pflege – nicht nur des Körpers, sondern auch der sozialen Textur des Lebens.
RITUALE, KEINE REGELN
Es gibt keine Dogmen in den Blue Zones. Man zählt keine Kalorien auf Okinawa, wiegt keinen Couscous auf Ikaria und trackt keine Makros in Costa Rica. Stattdessen lebt man nach Ritualen: kleine, wiederkehrende Handlungen, die Struktur geben. Man isst zu festen Zeiten, selten allein, oft draußen, nie abgelenkt. Die Lebensmittel sind einfach, lokal und meist pflanzlich – nicht aus Verzicht, sondern aus Verfügbarkeit und Tradition.
Diese scheinbare Schlichtheit entpuppt sich bei näherem Hinsehen als hochkomplexe Lebenskunst: Der Körper wird nicht nur ernährt, sondern respektiert. Die Mahlzeit ist keine Unterbrechung des Tages, sie ist das Zentrum.
LIFE SLOW FOOD LONG
WAS WIR UNS ZURÜCKHOLEN KÖNNEN
In einer Zeit, in der wir Mahlzeiten zwischen Meetings, Bildschirmzeiten und Podcasts einschieben, wäre es vielleicht an der Zeit, das Essen zu entdigitalisieren. Wer lange leben will – oder besser gesagt: wer gut leben will –, muss nicht nur fragen, was auf dem Teller liegt, sondern wie der Teller den Tag strukturiert. Das bedeutet nicht den Rückzug in die Askese. Im Gegenteil. Die Blue-ZoneErnährung kennt den Wein, kennt den Käse, kennt das Dessert. Aber sie kennt keine Hast. Vielleicht liegt darin die eigentliche Pointe: Nicht der Inhalt allein macht das Leben lang, sondern die Art, in der man ihn genießt.
Der Geschmack des langen Lebens ist nicht unbedingt exotisch, aber er ist bewusst. Vielleicht beginnt er mit einem Stück Brot. Vielleicht mit einer dampfenden Linsensuppe. Sicher aber beginnt er mit einem Moment der Aufmerksamkeit.
In Lissabon trocknet Wäsche in der Morgensonne, im Café am Platz duftet es nach geröstetem Roggenbrot, während ein älterer Herr neben seinem Espressokocher die Zeitung aufschlägt. Auch in Nikosia, Nagasaki oder Nuoro beginnt der Tag nicht in Eile. Wer dort alt wird, wird es mit Absicht. Langlebigkeit wird zu oft mit medizinischen Methoden oder technologischen Spielereien assoziiert. Doch das Geheimnis eines langen Lebens beginnt oft nicht im Labor, sondern in der Küche. Genauer: am gedeckten Tisch. Und noch genauer: in der Art und Weise, wie gegessen wird.
WOHNEN
WOHLBEFINDEN FÜRS
Die Art, wie wir wohnen, ist ein Spiegel unserer Seele – so sagt man. Könnte es also sein, dass Räume, in denen wir uns geborgen und wohl fühlen, auch Einfluss auf die Länge unseres Lebens haben? Ganz gewiss – denn dort, wo Herz und Seele zur Ruhe kommen, findet auch unser Körper Raum zum Heilen und Wachsen.
BEMZ
„WABI-SABI NÄHRT
ALLES,
WAS AUTHENTISCH IST,
DA
ES DREI
EINFACHE WAHRHEITEN ANERKENNT: NICHTS BLEIBT, NICHTS IST ABGESCHLOSSEN UND NICHTS IST PERFEKT.“
WABI-SABI (JAPAN)
Die Schönheit des Unvollkommenen, Vergänglichen und Schlichten ist die Essenz von Wabi-Sabi. Das japanische Wohnkonzept lehrt uns, die Ästhetik in der Unvollkommenheit zu sehen: in rissiger Keramik, verwittertem Holz oder asymmetrischen Formen. Statt um Perfektion geht es um Authentizität im Alltag. Wabi-Sabi schafft stille, unaufgeregte Räume, in denen wir zur Ruhe kommen und das Wesentliche wieder wahrnehmen können.
FENG-SHUI (CHINA)
Feng-Shui ist die jahrtausendealte chinesische Lehre vom harmonischen Fluss der Lebensenergie, des sogenannten Qi. Ziel ist es, Räume so zu gestalten, dass Energie frei zirkulieren kann, ohne zu stagnieren oder zu entweichen. Das geschieht durch bewusste Platzierung von Möbeln, Farben, Materialien und Lichtquellen. Feng-Shui kann helfen, Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu schaffen und so das Wohlbefinden positiv zu beeinflussen.
„VASTU SHASTRA IS YOGA FOR ARCHITECTURE.“
HYGGE (DÄNEMARK)
Hygge ist ein dänisches Lebensgefühl, das sich schwer übersetzen lässt, aber am besten mit „wohlige Gemütlichkeit“ beschrieben werden kann. Es geht darum, sich bewusst Zeit für kleine Momente der Geborgenheit zu nehmen: ein Abend bei Kerzenschein, warme Decken, gutes Essen, Holzdetails, sanftes Licht, vertraute Gesellschaft. Hygge bedeutet, Räume zu schaffen, die kuschelig und herzlich sind, sodass das Zuhause zum Rückzugsort in einer oft hektischen Welt werden kann.
VASTU-SHASTRA (INDIEN)
Vastu-Shastra – wörtlich übersetzt „Lehre über das richtige Wohnen“ – ist ein indisches Architektur- und Wohnkonzept, das auf der Vorstellung basiert, dass Häuser als energetische Organismen funktionieren. Es berücksichtigt Himmelsrichtungen, die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther (vergleichbar mit der Energie im Raum) sowie kosmische Prinzipien, um Räume in Einklang mit der Natur zu bringen. Jeder Bereich eines Hauses hat nach Vastu einen idealen Platz – etwa für Ruhe, Arbeit oder Schlaf. So sollte etwa das Bett mit dem Kopf nach Osten oder Westen ausgerichtet stehen und keinesfalls unter einem Fenster. Das Ziel ist, Harmonie zwischen Mensch, Raum und Universum herzustellen.
MAJLIS (ARABISCHE WELT)
Der Majlis ist ein traditioneller Empfangsund Wohnraum, der als Herzstück vieler arabischer Häuser gilt. Er steht für Gastfreundschaft, Gemeinschaft und Austausch. Hier wird viel Wert auf Harmonie in der Gestaltung gelegt – weiche Teppiche, bequeme Sitzkissen, warme Farben wie Rot, Gold und Grün sowie kunstvolle Muster wie Arabesken und geometrische Formen schaffen eine Atmosphäre, die zum Verweilen und Wohlfühlen einlädt. Die Farben und Muster sind nicht nur dekorativ, sondern symbolisieren Wärme, Spiritualität und Balance, was das soziale Miteinander fördert. Ein lebendiger Austausch mit Familie und Freunden gilt nämlich als wichtiger Faktor für ein erfülltes und langes Leben.
DR. VAISHALI GUPTA
RICHARD R. POWELL
AUDO
INS
BLAUE
(1) Links: Kerry Black and Dave Livesley, The Nature of Swimming, gestalten 2024 (2) Rechts: Andrea Caruso/ Amazing Aerial Agency, The Nature of Swimming, gestalten 2024
… ODER INS GRÜNE TAUCHEN WIR EIN. ES IST EINE SEHNSUCHT DES MENSCHEN, JENES ELEMENT ZU SPÜREN, AUS DEM ER ZU EINEM GROSSEN TEIL BESTEHT. SO WIE DIE ERDE SELBST, DEREN OBERFLÄCHE ZU 70 PROZENT VON WASSER BEDECKT IST. WELTWEIT DAMPFT, ZISCHT, SPRITZT UND PLÄTSCHERT, SCHIMMERT UND RUHT ES IN ALLERLEI GRÜN- UND BLAUTÖNEN. WASSER IST EIN SYMBOL FÜR DAS EWIGE LEBEN. ES REINIGT VON AUSSEN UND VON INNEN. ES GILT ALS HEILEND UND MANCHMAL AUCH ALS HEILIG. ES IST TEIL DES ALLTAGS, ABER AUCH TEIL VON BESONDEREN RITUALEN. ES IST ÜBERALL GLEICH GEFORMT UND DOCH NICHT IMMER GLEICH. IM BILDBAND „THE NATURE OF SWIMMING“ (GESTALTEN VERLAG) GLEITEN WIR SEITE FÜR SEITE DURCH EINZIGARTIGE BADEMÖGLICHKEITEN AUF DER GANZEN WELT: WIR SPRINGEN IN EINEN KRISTALLKLAREN SEE IN KANADA, SCHWIMMEN ABGESCHIRMT VON EBBE UND FLUT IN DER BRETAGNE UND WÄRMEN UNS IN HEISSEN QUELLEN IN DEN USA AUF.
WOHLFÜHLTEMPERATUR
Die Frage, wie warm oder kühl man am liebsten badet, ist individuell: Die Fifth Water Hot Springs in Utah in den USA bieten eine ganze Reihe passender Antworten darauf. Aus dem ungewöhnlich heißen Wasserfall plätschert das Wasser in unterschiedliche Becken, die immer kühler werden, je weiter man sich von der Quelle wegbewegt. (1)
BLÜHENDE MEERESGROTTE
Vom endlosen Blau des Meeres getragen, öffnet sich in Malta in einem Felsen ein großes Tor, das geheimnisvoll in eine lichtdurchflutete Höhle führt. Das Wasser hier in der Coral Lagoon ist um einige Grad wärmer, wodurch sich die Unterwasserwelt auf besondere Weise entfaltet und sich insbesondere die namensgebenden Korallen sehr wohlfühlen. (2)
EIN SWIMMINGPOOL, VON DER NATUR GEFORMT
Geschützt von einem Felsen an einem Strand von Cornwall in England bietet dieser Spot die Möglichkeit, den rauen Atlantik zu erleben, ohne sich seiner oft unbändigen Kraft voll und ganz auszusetzen. Zwei Mal täglich wird der Chapel Rock Tidal Pool von der Flut mit frischem Salzwasser gefüllt. (3)
HEISSER SPRUNG INS KÜHLE NASS
Im kanadischen Pemberton verschmilzt der Mensch buchstäblich mit der Natur – in einer alpinen Sauna, die auf einem Felsen mitten in einem glasklaren See auf 1800 Metern ruht. Sie dient als außergewöhnliche Raststation entlang eines Wanderpfads. Das eiskalte Wasser lässt die Haut prickeln und schenkt Kraft für den weiteren Weg. (4)
HISTORISCHE BAIGNADE
Der Meerwasserpool von René Lesaunier aus dem Jahr 1936 ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie behutsam sich Architektur die Kraft der Natur zunutze machen kann. Geprägt von den Gezeiten, füllt sich die Piscine de Bon-Secours in Saint-Malo in Frankreich bei Flut mit Salzwasser und verschmilzt nahezu mit dem Horizont. Wenn sich das Meer zurückzieht, bleibt das Wasser im Becken erhalten. So oder so bietet es sicheres Badevergnügen – und einen herrlichen Blick auf die Insel Petit Bé mit ihrer Festung aus dem 17. Jahrhundert. (5)
THE NATURE OF SWIMMING
Unique Bathing Locations and Swimming Experiences
Verlag: gestalten 256 Seiten
(3) Oben links: Carl Brightman/ Amazing Aerial Agency, The Nature of Swimming, gestalten 2024
(4) Oben rechts: Tyler Ravelle, The Nature of Swimming, gestalten 2024
(5) Unten links: Thibault Poriel, The Nature of Swimming, gestalten 2024
Stille
KEINE TERMINE, NUR TERRASSEN.
„MICHAEL AM WAAL“ IST DER ORT, AN DEM DEIN HANDY FREIWILLIG
IN
DEN FLUGMODUS GEHT. UND PLÖTZLICH FÜHLT SICH NICHTSTUN VERDAMMT GUT AN.
Meran, am frühen Vormittag. Die Sonne tastet sich vorsichtig über die Hügel, der Dampf steigt leise vom Pool auf und alles fühlt sich ganz leicht an. Als hätte jemand die Welt auf „Pause“ gedrückt. Willkommen im „Michael am Waal“. Ein Ort, der nicht laut ruft, sondern leise bleibt und gerade deshalb lange nachhallt. Hier, oberhalb der Dächer von Meran, zwischen Palmen und Apfelhainen, findet man nicht nur Apartments. Sondern eine Haltung. Eine Philosophie, die sagt: Der wahre Luxus ist die Freiheit, nichts zu müssen.
MARKUS ERSCHBAMER
HIDEAWAY, NEU GEDACHT
Was einst ein klassisches Südtiroler Haus war, ist heute ein Refugium für alle, die Stille zu schätzen wissen. Keine Empfangshalle, kein überbordender Concierge-Service, keine vorgefertigten Tagespläne. Stattdessen: Balkone, auf denen die Zeit gedehnt wird. Räume mit Seele. Und ein Gastgeber, der weiß, wann man präsent ist und wann nicht. Markus Erschbamer hat viel gesehen. Sardinien, Florida, Zürich, Australien. Doch was er mitgebracht hat, ist kein globaler Glanz, sondern eine Idee von Echtheit. Gastfreundschaft, nicht als Dienstleistung, sondern als Gefühl. Er nennt es „laidback luxury“. Kein Marmor, sondern Holz, das noch nach Wald riecht. Keine gestärkten Tischdecken, sondern Entspannung auf der Terrasse mit Blick auf Meran und der Ahnung, dass heute ein besonderer Tag wird. Auch wenn nichts geplant ist.
mit Aussicht
Die Architektur spricht sanft. Naturstein trifft Stahl, Panoramafenster treffen jahrhundertealte Mauern. Die Apartments? Japandi trifft Südtirol: klare Linien, sanfte Farben, Materialien mit Charakter. Innen fließt das Licht, draußen das Panorama. Nichts ist laut, nichts aufgesetzt. Der Wellnessbereich ist kein Ort zum Staunen, sondern zum Loslassen. Warme Steine. Klare Linien. Drei Zonen, ein Rhythmus: Wärme, Wasser, Schwerelosigkeit. Der Pool? Eine Einladung zum Treibenlassen. Im Whirlpool steigt der Dampf auch im Winter auf. Und manchmal hört man nichts als den eigenen Atem und das Flüstern der Palmen.
EIN TAG OHNE AGENDA
Vielleicht schreibt man eine Postkarte. Vielleicht auch nicht. Vielleicht wandert man los, ein alter Pfad führt direkt vom Haus weg. Oder man bleibt einfach da – barfuß, mit einem Glas Südtiroler Weißwein, mit dem man langsam ins apricotfarbene Abendlicht gleitet. Es geht um Freiheit und um Ruhe. Und es geht um das richtige Maß. Nicht um Inszenierung, sondern um Echtheit. Und wenn Meran unten flimmert und der einzige Plan des Tages lautet: „vielleicht nichts“, dann ist man angekommen. Und bleibt. Vielleicht länger als gedacht.
michaelamwaal.com
Der Mensch ist sich seiner Sterblichkeit bewusst – dies unterscheidet ihn von allen anderen Lebewesen. Aus dieser Gewissheit wächst die Ursehnsucht, Spuren zu hinterlassen. Die Höhlenmalereien von Lascaux, entstanden vor über 17.000 Jahren, sind nicht bloß frühe Bilder – sie sind der Versuch, Zeit zu durchbohren. Was sind sie anderes als ein Ruf aus der Tiefe der Vergangenheit, eine Stimme, die gegen das Verstummen aufbegehrt? Der Philosoph Hans-Georg Gadamer formulierte es so: „Kunst ist Erfahrung der Wahrheit in der Zeit.“ Diese Wahrheit ist keine empirische, messbare – sie ist eine
WO MAN DAS EWIGE HEUTE SEHEN KANN:
„Rendezvous der Träume.
Surrealismus und deutsche Romantik“ –Hamburger Kunsthalle
(13. Juni bis 12. Oktober 2025)
existenzielle Wahrheit, die unser Dasein in all seiner Zerbrechlichkeit fasst und gleichzeitig übersteigt.
KUNST ALS TRANSZENDENZMASCHINE
Hier treffen Caspar David Friedrich und Max Ernst aufeinander. Zwei Welten, die beide von Transzendenz träumen – die eine durch Nebel und Einsamkeit, die andere durch die Bildsprache des Unbewussten.
Amy Sherald, „American Sublime“ –Whitney Museum of American Art, New York (9. April bis 10. August 2025) Sherald verleiht afroamerikanischen Körpern eine würdevolle Monumentalität. Ihre Porträts sprechen vom bleibenden Wert des Einzelnen und wie dieser in ästhetischer Form unvergänglich wird.
„Civilization. How We Live Now“ –Kunsthalle München
(11. April bis 24. August 2025)
Eine fotografische Kartografie der Gegenwart, die in ihrer dokumentarischen Vielfalt das Hier und Jetzt als zukünftige Erinnerung rahmt.
Immanuel Kant unterschied zwischen dem „Ding an sich“ und der „Erscheinung“ – ein Gedankengang, der sich auf die Kunst in eigentümlicher Weise anwenden lässt. Ein Kunstwerk ist mehr als das, was sich zeigt. Es ist Symbol, Projektionsfläche, Mythos. In ihm verdichtet sich Zeit, Geschichte, Biografie, Hoffnung, Angst. Das Kunstwerk transzendiert seine physische Form. Der Marmorkörper der Venus von Milo, die Ölspuren eines Turner-Gemäldes oder die performative Präsenz Marina Abramovićs – all das sind Formen der Zeitüberwindung. Wenn wir in einer Skulptur Michelangelos das Göttliche suchen oder in der Textur einer Rothko-Fläche das Erhabene spüren, dann ist das nicht einfach Rezeption, es ist metaphysisches Mit-Sein. Der französische Philosoph Maurice Merleau-Ponty erkannte: „Kunst ist nicht das Abbild der Welt, sondern eine Welt für sich.“ Diese Welt ist nicht linear, sie ist zyklisch, überzeitlich – eine Parallelexistenz zur alltäglichen Zeitlichkeit.
DER KÜNSTLER ALS PROPHET DER EWIGKEIT
„Ein Werk beginnt zu leben, wenn sein Schöpfer stirbt“, schrieb Jean Cocteau. In dieser paradoxen Formulierung liegt ein tiefer Sinn: Die Vergänglichkeit des Künstlers steigert die Sehnsucht nach Dauer im Werk. Ein Beispiel: Van Gogh, zu Lebzeiten verkannt, lebt heute in jeder Pinselgeste seiner Gemälde fort. Er ist nicht mehr nur Vincent, Sohn eines Pfarrers – er ist Bild geworden, Mythos, kollektives kulturelles Erbe. Seine Sonnenblumen verblühen nicht, weil sie nie real waren – und weil sie durch den Blick des Betrachters täglich neu entstehen. Auch Marina Abramović, deren Werk stark von Präsenz und Vergänglichkeit lebt, formulierte diese Spannung in ihrer Performance „The Artist Is Present“
(MoMA, 2010). Dort saß sie stumm den Besuchern gegenüber – Stunde um Stunde, Tag um Tag. Ihre physische Anwesenheit wurde zu einer rituellen Geste der Zeitüberwindung. Eine ephemere Handlung, die sich durch dokumentierte Erfahrung in das kulturelle Gedächtnis einbrannte.
ZWISCHEN MEMENTO MORI UND APOTHEOSE: DIE ÄSTHETISCHE DIALEKTIK
Kunst bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Memento Mori – bedenke, dass du sterblich bist – und Apotheose – die Erhebung ins Göttliche. Caravaggios Dramatik, Goyas Grotesken oder Warhols Wiederholung des Banalen: Alle tragen diesen doppelten Vektor in sich. Warhols Marilyn-Diptychon (1962), unmittelbar nach dem Tod der Schauspielerin entstanden, ist mehr als eine Ikone der Pop-Art. Es ist ein meditatives Totentuch in Farbe. Die seriellen Reproduktionen zeigen die Mechanik der Vergänglichkeit, während die ästhetische Überhöhung zugleich Unsterblichkeit herstellt – eine neue Form von Heiligenbild im Zeitalter der Massenmedien. Die Künstlerin Sophie Calle geht einen anderen Weg. In ihren Arbeiten über Verlust, etwa „Exquisite Pain“ (2003), dokumentiert sie ihren eigenen Liebeskummer und stellt ihn anonymen Berichten über Schmerzen gegenüber. Der Schmerz wird zur ästhetischen Form, die Form zur kollektiven Erinnerung. Auch das ist eine Form von Unsterblichkeit: Wenn das Private durch Kunst zum Universellen wird.
DAS WERK ALS ZEITANKER
Die Frage ist nicht, ob Kunst unsterblich ist – sondern in welchem Maße sie uns unsterblich macht. In einem Gedicht des römischen Lyrikers Horaz heißt es: „Exegi monumentum aere perennius“ – „Ich habe
Amy Sherald, Michelle LaVaughn Robinson Obama, 2018. Oil on linen, 72 1/8 × 60 1/8 × 2 3/4 in. (183.1 × 152.7 × 7 cm). National Portrait Gallery, Smithsonian Institution. The National Portrait Gallery is grateful to the following lead donors for their support of the Obama portraits: Kate Capshaw and Steven Spielberg; Judith Kern and Kent Whealy; Tommie L. Pegues and Donald A. Capoccia. Courtesy of the Smithsonian’s National Portrait Gallery
ein Denkmal geschaffen, dauerhafter als Erz.“ Dies ist die Urform des künstlerischen Selbstversprechens. Kunst ist keine Garantie gegen das Vergessen. Doch sie ist der ernstzunehmende Versuch, eine Spur zu hinterlassen. In der Geste, im Bild, im Klang liegt der Anspruch: Ich war hier. Ich habe empfunden. Ich habe verwandelt. Und wer sieht, spürt, erinnert – macht das Werk erneut lebendig. So lebt der Künstler weiter. Nicht als Mensch – sondern als Wirkung. Vielleicht ist das die einzig wahre Form der Unsterblichkeit.
UNSTERBLICHKEIT
WAS BLEIBT VON EINEM LEBEN, WENN ES ERLISCHT? DER LEIB VERGEHT, DIE STIMME VERSTUMMT – DOCH DER AUSDRUCK, DIE SPUR, DAS WERK: ES KANN BLEIBEN. IN DIESER ÜBERLEGUNG LIEGT DAS EWIGE VERSPRECHEN DER KUNST. SIE IST NICHT NUR EIN MEDIUM DES AUSDRUCKS, SONDERN EIN METAPHYSISCHER WIDERSTAND GEGEN DIE ZEIT. WIE KAUM EIN ANDERES MENSCHLICHES TUN BIETET SIE EINE PROJEKTIONSFLÄCHE FÜR DEN WUNSCH NACH UNVERGÄNGLICHKEIT.
MINDFULNESS UND MEDITATION
Tool
IN EINER ZEIT, IN DER SICH ALLES UM TEMPO, OPTIMIERUNG UND ERREICHBARKEIT DREHT, WÄCHST BEI VIELEN DER WUNSCH NACH EINEM GEGENGEWICHT: MEHR ACHTSAMKEIT, MEHR TIEFE UND VOR ALLEM MEHR ECHTE LEBENSQUALITÄT. WER VIEL UNTERWEGS IST, BERUFLICH WIE PRIVAT, KENNT DIE STÄNDIGE REIZÜBERFLUTUNG UND DAS GEFÜHL, NIE GANZ IM MOMENT ZU SEIN. UMSO ERSTAUNLICHER, DASS EIN EINFACHES RITUAL WIE MEDITATION DABEI HELFEN KANN, NICHT NUR GELASSENER, SONDERN AUCH SICHTBAR JÜNGER ZU WERDEN.
TOP 3 MEDITATIONS-APPS FÜR DEN EINSTIEG
1. HEADSPACE FÜR ALLE, DIE STRUKTUR LIEBEN
Die wohl bekannteste Meditations-App punktet mit charmanten Animationen, einer klaren Benutzerführung und kurzen Sessions für jeden Alltag. Ob „Meditation für besseren Schlaf“ oder „Achtsamkeit auf Reisen“ – die Inhalte sind vielseitig und auch offline verfügbar. Ideal für Menschen mit einem vollen Terminkalender.
2. INSIGHT TIMER FÜR DIE NEUGIERIGEN UND INDIVIDUALISTEN
Diese App bietet eine riesige Auswahl an kostenlosen geführten Meditationen, Musiktracks, Vorträgen und Live-Sessions – von Achtsamkeit bis Klangheilung. Dank der internationalen Community fühlt sich das Meditieren fast wie ein globales Event an. Besonders praktisch: der Timer für eigene stille Sessions.
3. CALM FÜR ÄSTHETEN UND VIELREISENDE
Mit ihrer eleganten Optik, entspannenden Naturklängen und hochwertigen Inhalten (u. a. gelesen von bekannten Stimmen wie Matthew McConaughey oder LeBron James) bietet diese App ein ganzheitliches Wohlfühlerlebnis. Neben Meditationen finden sich auch Einschlafgeschichten, Atemübungen und Mini-Masterclasses –perfekt fürs Hotelzimmer oder den Flughafen-Lounge-Moment.
DIE STILLE REVOLUTION GEGEN DAS ALTERN
Anti-Aging ist längst mehr als nur eine Frage von Cremes und Treatments. Es geht heute um ganzheitliche Strategien, die Körper und Geist gleichermaßen einbeziehen. Genau hier setzen Mindfulness (Achtsamkeit) und Meditation an –leise, aber wirkungsvoll. Studien zeigen: Regelmäßiges Meditieren senkt das Stresslevel deutlich, schützt Herz und Hirn und wirkt sich positiv auf Zellalterung und Hormonhaushalt aus. Selbst unsere DNA reagiert: Telomere, die unsere Chromosomen schützen, bleiben länger stabil. Der Clou: Wer meditiert, wirkt nicht nur entspannter, sondern strahlt es auch aus. Die Mimik wird weicher, die Haut profitiert von besserem Schlaf und reduzierter innerer Anspannung. Und ganz nebenbei entsteht etwas, das kein Beauty-Produkt der Welt erzeugen kann –eine authentische Ausstrahlung, die Alter zur Nebensache macht. Viele, die das Reisen lieben, kennen die Kraft des Perspektivenwechsels. Meditation bietet genau das – ganz ohne Ortswechsel. Ob auf einer Dachterrasse
in Marrakesch, am Seeufer in der Toskana oder einfach im eigenen Wohnzimmer: Wer sich regelmäßig Zeit für innere Ruhe nimmt, entdeckt eine neue Form des Reisens: die nach innen. Achtsamkeit wird so zum persönlichen Retreat, unabhängig vom Standort.
EINSTIEG LEICHT GEMACHT
Keine Sorge – Meditation verlangt kein Guru-Dasein und kein stundenlanges Sitzen auf dem Meditationskissen. Schon zehn Minuten täglich genügen. Apps, Podcasts oder Online-Sessions bieten einen unkomplizierten Zugang – perfekt für alle, die viel unterwegs sind oder sich zwischen Zoom-Call, City-Trip und Abend-Yoga kleine Inseln der Stille schaffen möchten. In einer Welt voller Möglichkeiten liegt das wahre Luxusgut oft im Einfachen: Zeit, Stille, Selbstverbindung. Mindfulness und Meditation sind ein nachhaltiges Lifestyle-Tool für mehr Präsenz, Vitalität und Jugendlichkeit. Wer lernt, bewusst zu leben, entdeckt einen neuen Zugang zu Schönheit, ganz ohne Filter.
ATEM
„Dein Körper ist Erde. Dein Atem ist Wind. Dein Geist ist wie der Himmel. Wenn du dies erkennst, wirst du leben – wirklich leben, über die Zeit hinaus.“
EINE ANLEITUNG ZUR LONGEVITY-MEDITATION
VORBEREITUNG
Setze dich aufrecht hin – auf den Boden, ein Kissen oder einen Stuhl. Die Hände ruhen locker auf den Knien, Daumen und Zeigefinger berühren sich leicht. Schließe sanft die Augen. Die Wirbelsäule ist eine lebendige Säule – wach, aber entspannt.
1. DIE VERBINDUNG ZUM KÖRPER – DAS LEBENDIGE GEFÄSS (5 MINUTEN) Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Von Kopf bis Fuß – spüre jeden Körperteil. Nicht als Form, sondern als Energie. Atme tief durch die Nase ein ... und langsam durch den Mund aus. Mit jedem Ausatmen – lass Spannungen schmelzen. Sprich innerlich: „Ich ehre diesen Körper – Tempel meiner Zeit.“
2. DER ATEM DES LEBENS – RHYTHMUS DER LANGLEBIGKEIT (10 MINUTEN)
Jetzt beobachte nur deinen Atem. Kein Eingreifen. Nur wahrnehmen. Ein ... Aus ... Wie eine Welle, die kommt und geht – ewig, ruhig, ohne Hast. Beginne, sanft zu zählen: Einatmen – 1, Ausatmen – 2 … bis 10. Dann wieder bei 1 beginnen. Wenn Gedanken kommen – lächle ihnen zu und kehre zurück. Nach einigen Minuten: Verlängere das Ausatmen bewusst, doppelt so lang wie das Einatmen. So beruhigst du dein Nervensystem. Und was ruhig ist – lebt länger.
TÄGLICHE PRAXIS
– Dauer: 20–25 Minuten
– Ideal morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen
– Ergänzend:
Trinke nach der Meditation ein Glas warmes Wasser mit einem Tropfen Honig und einem Spritzer Zitronensaft –ein traditionelles ayurvedisches Ritual zur Zellverjüngung
3. INNERES MANTRA – ÖFFNE DAS HERZ FÜR DIE ZEIT (5 MINUTEN)
Wiederhole nun innerlich ein einfaches Mantra: „So Hum“ – Ich bin das.
Mit dem Einatmen: „So“
Mit dem Ausatmen: „Hum“ Spüre, wie jede Zelle lauscht. Wie deine Zeit nicht gegen dich läuft – sondern in dir ruht.
4. SCHLUSS – STILLE ALS MEDIZIN (3 MINUTEN) Lass nun alle Techniken los. Keine Atemkontrolle, kein Mantra, kein Zählen.
Nur du – wach, still, präsent.
Ein stiller Raum, in dem dein Leben sich ausdehnt.
In dieser Stille lebt keine Eile. Und wo keine Eile ist – da ist Langlebigkeit.