Lebenswert 08/2010

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Ausgabe 08/10

www.lebenswert.or.at

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lebenswert

Das Informationsmagazin für nachhaltige Lebensweise

Armut …

… die schleichende Gefahr Seite 14 Lerngarten 7

Armutsfalle 11

Unsere Sternenkinder 24-25

Tierpatenschaft 29



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Aus dem Inhalt

EDITORIAL

Kampf gegen die Einsamkeit. Nicht nur arme oder sozial schwächere Menschen fühlen sich oft alleine gelassen. Der Verein mena hilft.

04-05 Christa Köfler

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Liebe Leserin, lieber Leser!

NATURSCHUTZPLAN Dass sich Naturschutz und Landwirtschaft erfolgreich die Hände reichen können, beweisen 382 Landwirte in 15 Kärntner Naturschutzplan-Regionen.

Energiesysteme der Zukunft: Welchen Herausforderungen Kärntens Stromversorgung in den nächsten Jahrzehnten gegenüber steht und welche Rolle die E-Mobilität dabei spielt.

Heute möchte ich mich einem Thema widmen, das leider immer noch eines ist – der Armut. Österreichweit sind fast 500.000 Menschen akut von Armut betroffen. Zu den ÖsterreicherInnen, die nicht über genügend Mittel verfügen, um ihre wichtigsten Lebensbedürfnisse wie Wohnen, Ernährung, Bildung etc. ausreichend decken zu können, zählen besonders oft Alleinerzieherinnen und damit auch fast 50.000 Kinder und Jugendliche. Armut betrifft sowohl Menschen, die keine Erwerbsarbeit finden, als auch Menschen, die einen, ja oft sogar mehrere Jobs haben, deren Bezahlung aber nicht ausreicht. Zahlen wie die oben genannten sind beschämend für ein reiches Land wie Österreich. Jedem von uns sollte bewusst sein, in welcher privilegierten Lage er sich befindet, wenn er alle seine Lebensbedürfnisse abdecken kann. Die Politik ist aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die verhindern, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander klafft und die allen ÖsterreicherInnen ein Leben ohne Mangel erlaubt.

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Ihre Christa Köfler

08-09 Advent in Velden am Wörthersee. Was einer der schönsten Weihnachtsmärkte Kärntens mit der Meierei für beeinträchtigte Männer in Treffen zu tun hat.

16-17 Wohlfühlen auf höchstem Niveau. Wellness bringt Körper und Seele in Einklang. Wo das in Kärnten ab besten geht zeigt ein Tophotel am Katschberg.

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Impressum: Herausgeberin, Geschäftsleitung und Verlegerin: Christa Köfler · E-MAIL: c.koefler@lebenswert.or.at · Tel.: +43(0)676 9374845 Redaktion: Mag. Brigitte Burger, Mag. Elena Mauhart, Mag. Florian Doiber · E-Mail: f.doiber@lebenswert.or.at Grafik und Layout: printMASTER Werbeagentur GmbH · Druck: a PRINT Bogen- und Rollenoffsetdruck GmbH KG Fotos: Behindertenanwaltschaft Kärnten, Casino Velden, BMG, Hinteregger Hotels, Kelag, Blindenverband, Autark, STW Klagenfurt, Shutterstock


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Service

mena: Der K gegen die

mena-Obfrau Mag. Isabella Scheiflinger

menaAngebote Manchmal reicht ein vertrautes Gespräch oder einfach ein stilles Zuhören, um einem Menschen in einer schwierigen situation zur seite zu stehen. Doch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins mena möchten noch mehr sein als Gesprächspartner, es sollen ja schließlich die sozialen Kontakte gefördert werden. Die Kontaktanbahnung mit den Betroffenen kann durch eine ehrenamtliche Tätigkeit im Rahmen einer Hilfestellung erfolgen. Daraus kann eine Vertrauenssituation entstehen und wachsen, was in weiterer Folge der „schlüssel“ zum sozialen Netzwerk sein kann. „Unsere Erfahrungen zeigen auf, dass die Menschen, die unsere Hilfe einmal in Anspruch genommen haben, gerne anderen hilfsbedürftigen Menschen zur seite stehen wollen und dadurch wieder eine sinnhaftigkeit und Lebensfreude erleben“, berichtet Isabella scheiflinger. Dementsprechend sollen in weiterer Folge mit den Betroffenen Aktivitäten gesetzt werden. Das Leistungsspektrum von mena orientiert sich dabei grundsätzlich an Aktivitäten, die nicht ausreichend von anderen Kärntner Dienstleistungsanbietern zur Verfügung gestellt werden können. Miteinander für die sache kämpfen und auf die Probleme der Einsamkeit aufmerksam machen - lautet das Motto. Und das Beste dabei ist: Jeder kann mitmachen und Mitglied bei mena werden.

Nicht nur arme oder sozial schwächer gestellte Menschen fühlen sich oftmalsalleine gelassen, Einsamkeit kann jeden treffen – egal ob jung oder alt, reich oder arm, „behindert“ oder „nicht behindert“.

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er kennt diese Tage nicht, an denen man sich matt und niedergeschlagen fühlt. Man möchte nicht hinausgehen, sich am liebsten zuhause einigeln und man fühlt sich ohnmächtig gegenüber dem erlebten Gefühl der Einsamkeit. Niemand ist da, der einem Mut und Zuversicht gibt oder einfach nur mal zuhört. Ein Gefühl, dass jeder „gesunde“ Mensch einmal haben kann. Für viele Kärntnerinnen und Kärntner ist

das allerdings ein Dauerzustand. Kaum erträglich und Auslöser für vielerlei Krankheiten, wie Depressionen, suchtverhalten und geistigen, psychischen oder körperlichen Abbau. Die Ursachen dafür sind vielfältig, doch eines ist besonders auffällig: Vor allem ältere und gebrechliche Leute sowie Menschen mit Behinderung sind der still und leise anschleichenden Einsamkeit besonders stark ausgeliefert.

Stummer Schrei erhört Einer Reihe engagierter Mitmenschen, die beruflich und privat eine Nähe zum sozialbereich haben, entging die Problematik mit der Einsamkeit nicht. sie redeten nicht nur über das Problem, sie ließen auch Taten folgen. so wurde der Verein mena, Initiative „soziales Netzwerk Kärnten“, rein ehrenamtlich gegründet und soll senioren aber auch Er-

wachsenen, Kindern, Jugendlichen sowie Menschen mit und ohne Behinderung eine greifbare Hilfestellung bieten.

Was ist mena? Mena ist ein Verein, auf dessen Initiative in Kärnten ein soziales Netzwerk geschaffen wurde, um für Menschen in schwierigen situationen, die nicht auf den Rückhalt einer Lobby hoffen können Lebensfreude, soziale Kontakte und sinnvolle Aufgaben zu finden. Dahinter steht ein idealistisches, professionelles und motiviertes Team. Langjährige Erfahrungen der Mitglieder zeigen auf, dass trotz umfassender sozialer Angebote wie beispielsweise mobile und ambulante Beratungs- und Dienstleistungen, viele Personen emotional nicht ausreichend begleitet und erreicht werden.


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Termin

r Kampf

Einsamkeit

Das „schwarze Loch“ umgehen „Wir erkennen immer wieder, dass diese Menschen einsam sind oder keine Lobby haben und sich daraus Lebenskrisen entwickeln“, berichtet Mag. Isabella scheiflinger. Als Vereinsobfrau von mena weiß sie, dass die individuelle Lebensqualität von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. „Wesentliche Punkte sind die emotionale Anteilnahme, das soziale Netzwerk sowie das Gefühl, an sinnvollen Aufgaben teilhaben zu können. Wir spüren, dass sich viele Menschen innerlich aufgeben, wenn sie keine Ziele, Aufgaben, sozialkontakte und Lebensfreude mehr haben“, erklärt scheiflinger. „Unser Verein wurde gegründet, da bereits viele Kärntner Menschen schon unsere Hilfe benötigten und wir immer durch Einzelaktivitäten

geholfen haben. Zukünftig wollen wir die Betroffenen untereinander vernetzen und gemeinsame Aktivitäten im Kampf gegen die Einsamkeit starten“, stellt Lizzy Oberlojer, die stellvertretende Vereinsobfrau die aktuelle situation dar. Allein, es hapert vorerst noch am Geld. Da der Verein eine unabhängige und unpolitische Initiative bleiben möchte, sollen keine öffentlichen Gelder beantragt werden. Die Einnahmen sollen lediglich aus spendengeldern, Mitgliedsbeiträgen und Veranstaltungserlösen lukriert werden. „Leider haben wir noch fast keine finanzielle Mittel“ so Oberlojer. Doch es besteht durchaus Hoffnung, denn der Verein plant bereits erste Aktivitäten und sucht weitere Mitglieder, die schon alleine durch Ihren Mitgliedsbeitrag mithelfen können.

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Der Verein mena sorgt für Licht am Ende des Tunnels

Info

Verein mena Obfrau Mag. Isabella scheiflinger Werthenaustraße 14A/3 9500 Villach oder Obfrau stellvertreterin Lissy Oberlojer Tel. 0664/4336609

2. Landesenquete Die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung und sozialreferent Mag. Christian Ragger veranstalten eine Fachtagung zum Thema der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung. Österreich hat als einer der ersten europäischen staaten die UN-Konvention ratifiziert und somit rechtlich gültig gemacht. Ziel der Konvention ist, eine umfassende Barrierefreiheit und Inklusion allen Menschen mit Behinderung zu garantieren. Was die Umsetzung betrifft, gibt es noch enormen Aufholbedarf. Über die aktuelle Entwicklung sowie über notwendigen Umsetzungsmaßnahmen wird ein hochkarätiges ExpertInnenteam, unter anderen auch die Monitoring Vorsitzende und Menschenrechtsexpertin Frau Mag. Marianne schulze, referieren. Am Nachmittag können in einem Workshop (Anmeldung erforderlich) die Themen vertieft und besprochen werden. Zur Tagung werden alle Interessierten recht herzlich eingeladen. Das Fachtagungsprogramm kann über die „Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung“ angefordert werden. Termin: Mittwoch, 24. November 2011 im Congress Center Villach Dauer: 8.45 Uhr bis ca. 18 Uhr Eintritt: freiwillige spende Anmeldung unter: Fromillerstraße 20, 9020 Klagenfurt Tel.: 05/0536-41372 behindertenanwaltschaft@ ktn.gv.at


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unsere

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UKUNF Kinder der Liebe

Jugendschutz geht uns alle an!

„Grenzwert“: Damit Jugendliche bei Alkohol rechtzeitig „Nein“ sagen

„Grenzwert“ ist ein Angebot der Landesstelle für Suchtprävention Kärnten für Jugendliche, die Erfahrungen mit übermäßigem Alkoholkonsum haben. Sie können lernen, einen angemessenen Umgang mit Alkohol zu entwickeln. Grund für die Aktion war, so die Leiterin der Abteilung 14 – Gesundheitswesen UA Sanitätswesen / Landesstelle für Suchtprävention Kärnten, Dr. Barbara DrobeschBinter, dass es zwar ein großer Schock ist, wenn Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden, es nach der Akutversorgung im Spital aber keine weiteren Angebote für die Aufarbeitung der Problematik gab. „Grenzwert“ wird in Kooperation mit dem Verein Neustart und in Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Kinderund Jugendheilkunde, Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters und der Kinderchirurgie im Klinikum Klagenfurt sowie der Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde am LKH Villach durchgeführt. Vor der Entlassung wird den Jugendlichen und den Eltern eine Nachbetreuung angeboten. „Das Angebot ist freiwillig, anonym und kostenlos“, betont Drobesch-Binter. Möglich sind ein eineinhalb tägiger Workshop zum Thema Rausch und Risiko als Gruppen-

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Dr. Barbara Drobesch-Binter, Leiterin der Landesstelle für Suchtprävention Kärnten angebot und auch Einzelberatungen. Ein wichtiger Bestandteil ist es, mit den Jugendlichen in eine Kletterwand zu gehen. „Sie lernen dort ihre Grenzen ausloten, reflektieren, wie sie mit Gefahrensituationen umgehen und lernen auch „Nein“ zu sagen“, erzählt BinterDrobesch. Zur Problematik selbst betont sie, dass pro Jahr in Klagenfurt rund 100 Jugendliche in alkoholisiertem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert werden, eine Zahl, die seit Jahren konstant ist. Heuer haben bisher 37 Jugendliche das Angebot genutzt, in sieben Fällen wurde es abgelehnt. Bei tiefer liegenden Problemen wird auch die Möglichkeit der Weiterleitung an andere kompetente Stellen genutzt. Bestärkt wird das Projektteam nicht nur durch positive Rückmeldungen seitens der Eltern und Jugendlichen, sondern auch dadurch, dass bisher keiner der Jugendlichen, der die Aktion „Grenzwert“ in Anspruch genommen hat, erneut mit einer Alkoholproblematik ins Krankenhaus eingeliefert wurde. PR

as Jugendliche in welchem Alter dürfen bzw. nicht dürfen wird im Kärntner Jugendschutzgesetz geregelt, das kürzlich novelliert wurde. Das Gesetz ist aber nur ein Rahmen, innerhalb dessen sind es nach wie vor die Eltern, in deren Verantwortung es liegt, ihren Kindern Grenzen vorzugeben. Im Idealfall wird in der Familie besprochen, wann Jugendliche beispielsweise am Abend zu Hause sein müssen. Das Jugendschutzgesetz nennt hier klare Grenzen: Jugendliche bis 14 Jahren müssen um 22 Uhr zu Hause sein, Jugendliche bis 18 Jahre bis spätestens 24 Uhr. In der Nacht von Samstag auf Sonntag und vor bundesweiten gesetzlichen Feiertagen dürfen Jugendliche ab 16 Jahren bis 2 Uhr in der Früh alleine fortgehen. Längeres Ausbleiben ist nur möglich, wenn eine Aufsichtsperson mit ist. Genauso verhält es sich auch beim Thema Alkohol und Rauchen. Bis zum Alter von 16 Jahren besteht laut Gesetz ein absolutes Alkohol und Tabakverbot. Bis 18 Jahre dürfen Jugendliche keine harten Getränke und Mixgetränke, die harte Getränke enthalten, zu sich nehmen und auch nicht erwerben. Hier sind Unternehmer und Gastwirte in der Pflicht. Aber auch jeder, der sieht wie ein Jugendlicher ungehindert Alkohol erwerben darf, ist aufgerufen, einzugreifen und das anzusprechen. Selbstverständlich

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„Als Erwachsene müssen wir uns unserer Vorbildrolle gegenüber Jugendlichen bewusst sein.“ Mag. Astrid Liebhauser, Kinder- und Jugendanwältin des Landes Kärnten für Jugendliche ebenfalls tabu sind Glücksspiele, Medien oder Dienstleistungen, die Gewalt verherrlichen oder Menschen diskriminieren sowie Pornographie. Um das Alter kontrollieren zu können, haben Jugendliche einen Ausweis mit sich zu führen. Bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz werden die Erwachsenen wie auch die Jugendlichen zur Verantwortung gezogen. Die Sanktionen reichen vom Beratungsgespräch über gemeinnützige Arbeit bis zu Geldstrafen. Aber selbst das strengste Gesetz kann die Verantwortlichkeit der Erwachsenen nicht ersetzen, sich zu kümmern und mit den Jugendlichen stimmige Lösungen auszudiskutieren.


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Der Hochseilklettergarten - eine der vielen touristischen Einrichtungen in Kötschach-Mauthen, die im „Energie-Erlebnis“ eine Rolle spielen

Die Zukunft beginnt jetzt - Zeit Verständnis zu schaffen und Bewusstsein zu bilden, vor allem bei den „Erwachsenen von morgen“.

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nergieversorgung durch erneuerbare Energien, Elektro-Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz, das sind Themen die heute bereits im Alltag einen hohen stellenwert haben. Besonders die Zukunft ist von der Entwicklung in diesen Themenbereichen abhängig, deshalb sind das Verständnis und Bewusstsein gerade bei den „Erwachsenen von morgen“ weitgehend ausschlaggebend für die Richtung dieser Entwicklung. Als Mustergemeinde für erneuerbare Energien hat sich Kötschach-Mauthen national und international bereits einen Namen gemacht. Deshalb widmet man sich in der Obergailtaler Gemeinde nun dem Aufbau eines „Energie-Erlebnis Kötschach-Mauthen“ bei dem verschiedenste For-

Der Lerngarten – Forschen, Experimentieren, Entdecken – lernen einmal anders

Energien erleben men der Energie erlebbar, fühlbar und sichtbar werden. Ein wichtiger Baustein für dieses „Energie-Erlebnis“ wurde bereits im Oktober 2009 mit der Eröffnung von Österreichs 1. „Lerngarten der erneuerbare Energien“ gesetzt, der eine Experimentierwerkstatt für schulklassen darstellt. Im Lerngarten wird mit einem pädagogischen Konzept das selbständige Lernen unterstützt sowie abstrakte Themenbereiche wie sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse und Energiesparen „angreifbar“ gemacht, ganz nach dem Motto „Mit der Hand zum Verstand“.

Exkursionen und Besichtigungen – immer mit jeder Menge Spaß verbunden

Kötschach-Mauthen kann mittlerweile Produktionsstätten für alle erneuerbare Energien aufweisen, die besichtigt werden können. Mit alters- und besuchergerechten Führungen bietet man hier nicht nur „kleinen Energieforschern“ sondern auch Gemeindevertretern, studenten oder Interessierten die Möglichkeit zum Beispiel Kärntens einzige Windkraftanlage am Plöckenpass hautnah kennenzulernen. Abgerundet wird das Angebot durch die Einbindung bestehender, touristischer Einrichtungen. so kann ein mehrtägiges Programm zum Thema Energie erstellt werden, das sowohl die technische, wie praktische seite mit ausgleichenden Aktivitäten, zum Beispiel einer Canyoning-Tour durch die Mauthner Klamm oder einem Besuch im Hochseilklettergarten abrundet. Neben den vielen möglichen sport- und Naturerlebnissen werden auch die öko-touristischen Angebote im Ort mit eingebunden. Tipp für schulen: Auf zu einer abwechslungsreichen „Ener-

gie-Land-Woche“ statt der obligatorischen „sportwoche“ – Kötschach-Mauthen hat viel zu Bieten – erleben sie die Energie! PR

Info Energie-Erlebnis Informationen & Buchung für Lerngarten, Führungen, Workshops, Energie-ErlebnisProgramm, öko-touristische Angebote Verein „energie:autark Kötschach-Mauthen“ Rathaus 390 9640 Kötschach-Mauthen Tel.: 04715/8513 36 info@energie-autark.at www.energie-autark.at


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LHStv. Uwe Scheuch, Naturschtuzreferent des Landes Kärnten

Naturschutz geht uns alle an! Dies sollten wir uns besonders heuer, im Jahr der Biodiversität, vor Augen halten und deshalb freut es mich sehr, dass wir in Kärnten mit dem regionalen Naturschutzplan unter optimalem Einsatz von Fördermitteln ein äußerst wertvolles Projekt für den Kärntner Naturschutz umsetzen können. Die Erhaltung und Verbesserung von seltenen oder gefährdeten Lebensräumen bzw. ökologisch wertvollen Flächen ist ein Thema, das insbesondere auch die Landwirtschaft betrifft. Durch gezielte Vertragsnaturschutzmaßnahmen ist es über Förderungen aus dem ÖPUL möglich, gebietsspezifische Naturschutzziele gemeinsam mit interessierten Landwirten umzusetzen. Nachdem ich selbst Landwirt bin, erfüllt es mich mit stolz, dass wir in Kärnten zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe haben, die sich freiwillig an der Realisierung dieses ambitionierten Projektes im sinne der Erhaltung und des nachhaltigen schutzes unseres Lebensraumes beteiligen. Dies ist nicht selbstverständlich, denn die Landwirte müssen sich an strenge Auflagen halten und ihre Arbeit den speziellen Förderkriterien anpassen. Ganz entscheidend ist, dass dem teilnehmenden Landwirt bewusst wird, was auf seinen Flächen konkret schützenswert ist und dass er im Rahmen des Naturschutzplanes und in optimaler Abstimmung auf die jeweilige Region einen besonders wertvollen Beitrag für die Erhaltung des Naturhaushaltes leistet.

Naturschutz und Landwirtschaft reichen sich die Hände – dies beweisen 382 Landwirte in 15 Naturschutzplan-Regionen in Kärnten.

Naturschu Im

Rahmen des Österreichischen Programms für eine umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) gibt es Fördermöglichkeiten für Landwirte, die ihre Flächen nach naturschutzfachlichen Kriterien bewirtschaften. Der Naturschutzplan ist dabei das Herzstück des österreichischen Vertragsnaturschutzes. Nicht nur einzelne ökologisch wertvolle Flächen, sondern der gesamte landwirtschaftliche Betrieb steht im Blickpunkt. Gemeinsam mit dem Landwirt wird ein Konzept erarbeitet, welche Flächen am Betrieb naturschutzfachlich besonders wertvoll sind und wie sie im Einklang mit der Betriebssituation am besten zu bewirtschaften sind. Hauptziele des Naturschutzplans sind die Erhaltung der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten sowie an Lebensräumen und der für Öster-


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Mag. Georg Haimburger

Sonderstellung Kärnten

hutzplan reich typischen kleinstrukturierten Kulturlandschaft.

Regionaler Naturschutzplan seit 2007 wird in Kärnten als einzigem Bundesland die Teilnahme am „Regionalen Naturschutzplan“ angeboten. Dabei werden regionale Leitbilder wie z.B. der schutz der Zwergohreule oder der Erhalt regionaltypischer Landschaftselemente umgesetzt. Mehrere benachbarte Landwirte schließen sich in von der Naturschutzabteilung ausgewählten Regionen zu einem Naturschutzund Bewirtschaftungsprojekt zusammen.

Pilotregion Boden/Kappel am Krappfeld Das Pilotprojekt zum Regionalen Naturschutzplan wird in der Region „Boden“ in der Gemeinde

Kappel am Krappfeld umgesetzt. Dabei schlossen sich 13 Landwirte zusammen, um größere Flächen nach naturschutzfachlichen Auflagen gemeinsam zu bewirtschaften. Ziel des Projektes „Naturschutzplan Boden“ ist es, Naturschutz und Landwirtschaft in Einklang zu bringen sowie Ökonomie und Ökologie zu verbinden. „Zu den Maßnahmen zählen beispielsweise die Erhaltung und der Ausbau von Feuchtbiotopen, die schaffung von Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, der Verzicht auf Dünger, die Einhaltung spezieller Mähzeitpunkte und die Bewirtschaftung von streuobstflächen“, sagt Mag. Georg Haimburger von der zuständigen Abwicklungsstelle LE.NA (Ländliche Entwicklung. Naturschutz - Abteilung 20 / Landesplanung der Kärntner Landesregierung).

Projektbetreuer vor Ort Biolandwirt Hannes Löschenkohl definiert folgende Ziele: „Wir wollen wissen, wie ökologisch wertvoll unsere Flächen sind und was wir tun können, um sie naturschutznah zu bewirtschaften. Außerdem sollen Konsumenten dazu angeregt werden, unsere regionalen Produkte zu kaufen.“

Bildung und Sensibilisierung Die sensibilisierung des Landwirts für die Ziele des Naturschutzes ist ein weiterer wichtiger Eckpunkt des Regionalen Naturschutzplans. Jeder teilnehmende Landwirt erhält eine Betriebsmappe, in der auf verständliche Weise die Landschaft des Betriebs, die Naturschutzmaßnahmen sowie bedrohte Tier- und Pflanzenarten beschrieben sind. PR

Der regionale Naturschutzplan nimmt in Österreich eine sonderstellung ein. Nur in Kärnten wird dieses einzigartige Projekt auf regionaler Ebene umgesetzt. Ausgehend vom regionalen Naturschutzplan Boden wurden 14 weitere Naturschutzplan-Regionen in Kärnten entwickelt. Insgesamt nehmen ca. 380 Landwirte auf knapp 2000 Hektar an der Umsetzung teil. Von 2007-2013 werden insgesamt 5,2 Millionen Euro (ÖPUL) an Abgeltung an die teilnehmenden Landwirte ausbezahlt. Davon entfallen 1,2 Millionen regionale Wertschöpfung an die Naturschutzplan-Betriebe. Die teilnehmenden Landwirte sind verpflichtet, an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen, was den Austausch zwischen den Regionen fördert. Nachhaltigkeitsbeispiel: Erst durch die sensibilisierung der Landwirte wurde im Gebiet Boden die Nominierung für das aktuellste NATURA 2000-Gebiet in Kärnten möglich.

Die NaturschutzplanRegionen Bad Eisenkappel, Boden, Bodental, Diex, Dobratsch, Görtschacher Moos, Görtschitztal, Hohe Tauern, Hüttenberg, KleblachLind, Köttmannsdorf, Nockberge, Rennweg, Rosental, Weißberg

Weitere Infos: Mag. Georg Haimburger „LE.NA Ländliche Entwicklung.Naturschutz“, beim Amt der Ktn. Landesregierung, Abt. 20, Mießthaler straße 1, 9020 Klagenfurt. Tel.: 050-536-32056, E-Mail: georg.haimburger@ktn.gv.at


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ber 120 Kärntner Autorinnen bzw. Autoren beider Landessprachen bewerben sich heuer um den Kärntner Lyrikpreis 2010 der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe! Nach den erfolgreichen Veranstaltungen 2008 und 2009 lädt die STW Gruppe heuer zum dritten Mal zu diesem außergewöhnlichen „Fest der Literatur“ ein. Die feierliche Preisverleihung erfolgt am 25. November ab 18 Uhr im Festsaal der Stadtwerke Klagenfurt. Die Preisträger lesen dabei aus ihren Werken, die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen! „Vom Kinderreim bis zur Werbung, vom Kreuzworträtsel bis hin zum SMS - all das kann man auch unter Lyrik verstehen“, meint Prof. Manfred Posch, Vorsitzender der hochkarätigen Jury, der weiters Dr. h. c. Josef Winkler, Mag. Dr. Fabian Hafner, Ilse Gerhardt, Dr. Richard Götz und Dr. Günter Schmidauer angehören. Sie ermitteln den Sieger, der

Kärntner Lyrikpreis 2010 neben einer Glastrophäe auch 3000 Euro erhält. Für den zweiten Platz sind 1500 Euro, für den dritten Platz 800 Euro vorgesehen. Weitere Dotierungen: Platz vier (Preis der KEG) und fünf (Preis der PSG) je 500 Euro, Platz sechs 300 Euro (WSG) und weitere sechs Anerkennungspreise. Für die Vorbereitungen zu dieser Veranstaltung wendet die STW Klagenfurt Gruppe rund 25.000 Euro auf. Bisher gewannen der Klagenfurter HAK-Professor Mag. Dr. Josef Strutz (2008) sowie der Klagenfurter Autor Ingram Hartinger (2009) den Kärntner Lyrikpreis. Die Qualität der Texte war, so Jury-Mitglied Josef Winkler, „überraschend hoch“. „Es freut uns, wenn wir Vertreterinnen bzw. Vertreter dieser wichtigen Literaturgattung vor den Vorhang holen können“, freut sich auch

Haben Lust auf Lyrik: STW-Sprecher Mag. Harald Raffer, Jury-Vorsitzender Prof. Manfred Posch und Energie-Klagenfurt-Geschäftsführer Mag. Franz Paulus (rechts) – auf dem Foto mit Ernst-Jandl-CDs Foto: blitzlicht/KK STW-Vorstand DI Romed Karré. Die STW Gruppe erhielt im Vorjahr für die Ausrichtung dieser Kulturveranstaltung übrigens selbst einen Preis – eine mae-

cenas-Anerkennung von der „Initiative Wirtschaft für Kunst“, die diese Auszeichnung gemeinsam mit dem ORF und der Wirtschaftskammer vergibt. PR

„Mädchen und Technik“ LILITH der Fotowettbewerb für junge Frauen

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urch den LILITH-Fotowettbewerb sollen sich junge Frauen mit Fragen wie: Was könnte ich einmal werden? Wie schaut mein Berufsalltag dann aus? Wie viel werde ich verdienen? Habe ich Aufstiegschancen? Wie werde ich mein Privatleben und mein Berufsleben unter einen Hut bringen? auseinander setzen.

Ein Foto vom zukünftigen Beruf einsenden ... „Es gibt über 600 Berufe, es muss ja nicht immer die Friseurin, Verkäuferin oder Sekretärin sein, oder? Der Konkurrenzkampf um jene Lehrstellen ist sehr groß und die Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen sehr gering“, weiß Landesrätin Beate Prettner.

„Wir wollen deshalb junge Frauen ermutigen auch mal in technische Berufe rein zu schnuppern. Was macht denn eigentlich eine Mechatronikerin und wo gibt es solch einen Lehrbetrieb?“. Mit der Wahl des Jobs sind weitreichende Konsequenzen verbunden, wie etwa die Verdienst- oder Kar­rierechancen. „Wenn ein Mäd­chen Friseurin wird, dann bekommt sie im ersten Lehrjahr bereits um 150 Euro weniger als eine Mechanikerin. Vor allem die Technikbranche ist zukunftsträchtig und krisensicherer als so manch andere Berufsfelder“, erklärt Frauenbeauftragte Helga Grafschafter.

... und einen ElektroRoller gewinnen! Wer das beste Foto eingereicht hat und wer einen Elektroroller gewinnt kannst auch du entscheiden. Gib deinen Favoriten deine

Landesrätin Prettner: „Das Wichtigste ist einen Beruf zu wählen, der Spaß macht. Die Zukunft darf aber nie aus den Augen gelassen werFoto: Lobitzer den“. Stimme unter www.bomm-lilith. at ab. Zu gewinnen gibt es in der ersten Kategorie (12–14 Jahre) ein Elektrofahrrad und in der zweiten Kategorie (15-17 Jahre) einen Elektro-Roller. Die Preisverleihung und Siegerinnenehrung

findet auf der BOMM, der Berufsorientierungsmesse für Mädchen statt (28. April 2011 Messehalle 2). Einsendeschluss: 31. Dezember 2010. Nähere Informationen unter www.bomm-lilith.at oder unter 0800 20 33 88. PR


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LR Beate Prettner fordert 1.300 Euro Mindestlohn und eine gerechte Verteilung der Einkommen Foto: Blitzlicht

Frauen können nur dann der Armutsgefährdung entfliehen, wenn die Einstellung der Gesellschaft und die Systeme radikal geändert weden. Darüber waren sich die TeilnehmerInnen der 4. Kärntner Armutskonferenz einig.

Frauen in der Armutsfalle

V

Info Arm, alt und weiblich

eranstaltet wurde die

Neubewertung von Arbeit

Einkommen. Das Verhältnis zwi-

Tagung in St. Georgen

Daher fordern die ExpertInnen

schen niedrigster und höchster

am Längsee zum The-

eine Neubewertung von Arbeit

Entlohnung betrage 1:120, führ-

ma „Altern – Armut –

– sowohl von bezahlter und un-

te Heinz Pichler von der Arbei-

Gesellschaft“ vom Kärntner Netz-

bezahlter als auch innerhalb der

terkammer aus. „Niemand kann

werk gegen Armut und soziale

Erwerbsarbeit. „Warum müssen

behaupten, dass jemand eine

Ausgrenzung sowie dem Referat

Friseurinnen um soviel weni-

120fache Verantwortung tragen

für Frauen- und Gleichbehand-

ger verdienen als Mechaniker?“

kann. Das Verhältnis stimmt ein-

lung. Die Altersarmut steige dra-

fragte Prettner, die mit gezielter

fach nicht.“

matisch, erklärte Gerald Knapp,

Information Mädchen und junge

Auch die Sicherungssysteme wür-

Obmann des Armutsnetzwerks.

Frauen für die besser bezahlten

den die Realität keineswegs ab-

Besonders betroffen sind allein

technischen Berufe interessieren

bilden, zeigte Prettner auf. „Sie

lebende Frauen.

und begeistern möchte, damit

orientieren sich an einer durch-

sie „armutsfest“ werden. Es gehe

schnittlichen

„Frauen sind noch immer in ho-

nicht um die Umsetzung von

werbsbiographie. Die unbezahlte

hem Ausmaß für Kindererzie-

speziellen Frauen- oder Männer-

Arbeit, die unverzichtbar für den

hung und Pflege zuständig. Doch

rechten, es seien Menschenrech-

Zusammenhalt der Gesellschaft

die Gesellschaft belohnt sie dafür

te, die hier eingehalten werden

ist und vor allem von Frauen

nicht, sie werden im Alter mit

müssen, erinnerte Prettner.

wahrgenommen wird, ist nicht

niedrigen

bestraft,

In diesem Zusammenhang for-

berücksichtigt. Daher müsste das

weil ihnen Versicherungsjahre

dert Prettner einen Mindestlohn

Pensionssystem der Frauen von

fehlen“, sagte Frauenreferentin,

von 1300 Euro im Monat sowie

dem der Männer entkoppelt wer-

LR Beate Prettner.

eine gerechtere Verteilung der

den“, sagte Prettner.

Pensionen

männlichen

Er-

PR

Österreich ist das viertreichste Land der EU. Doch der Reichtum ist ungleich verteilt. So besitzen rund zehn Prozent der Bevölkerung 54 Prozent des Geldes und zwei Drittel aller Grundflächen. Laut Statistik Austria sind in Österreich 50.000 Männer und 131.000 Frauen über 65 Jahren armutsgefährdet. Am stärksten armutsgefährdet sind AlleinerzieherInnen, gefolgt von allein lebenden Frauen mit Pension, an dritter Stelle folgen allein lebende Frauen ohne Pension. Mehr als ein Viertel aller alleinstehenden Kärntner Pensionistinnen ist armutsgefährdet, die durchschnittliche Pension einer Frau liegt in Kärnten 100 Euro unter der Armutsgrenze, österreichweit sind es 30 Euro über der Armutsgrenze. 2007 betrug die Pension eines Kärntners im Durchschnitt fast um die Hälfte mehr als die einer Kärntnerin.


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Das bfi-Kärnten macht seit fast 50 Jahren für die Herausforderungen des Berufslebens fit und setzt dabei auf Professionalität und Qualität, aber ganz besonders auf Wertschätzung für die KundInnen. „Lebenswert“ sprach mit Geschäftsführer Ing. Kurt Lasnig. Was ist die Aufgabe des bfi Kärnten? Gegründet wurde das bfi 1961 als Bildungsinstrument der Arbeitnehmerinstitutionen um die berufliche und soziale Lage der Kärntner ArbeitnehmerInnen zu verbessern. Aufgabe des bfi ist es, die Menschen für die sich ständig ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes fit zu machen. Mit dem Ziel der beruflichen Weiterbildung, Höherqualifizierung oder Umschulung organisieren wir jährlich mehr als 800 Kurse für rund 11.000 TeilnehmerInnen. Wir betreiben sechs Ausbildungszentren, drei Übungsfirmen, eine Lehrwerkstätte sowie IT-LABs. Was unterscheidet das bfi von anderen Weiterbildungsorganisationen? Wichtig ist uns vor allem, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Ausgehend von einem Gesundheitsförderungsprojekt für unsere MitarbeiterInnen, „Xund und Gscheit“, haben wir uns gefragt: Wie können wir es den KundInnen angenehmer machen, zu lernen? Können Sie das Projekt „Xund und Gscheit“ näher erläutern? Wir haben die MitarbeiterInnen des bfi-Kärnten gefragt, was sie verändern würden, um in ihrem Arbeitsalltag Maßnahmen ganzheitlicher Gesundheitsförderung zu integrieren und damit das bfi-Team noch erfolgreicher zu machen. „Quer-Denken“ war

dabei ausdrücklich erwünscht. Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen wurde ein neues Leitbild erarbeitet. Die Anregungen fließen in den Arbeitsalltag ein. Und wir haben festgestellt, dass genau jene Bedingungen, die es unseren MitarbeiterInnen ermöglichen erfolgreich zu sein, auch für unsere KundInnen Geltung haben. Deshalb wurden diese Prinzipien ganzheitlicher Gesundheitsförderung auch in den Trainingsalltag des bfi-Kärnten übernommen. Wichtig ist es, diesen Prozess ständig weiter zu entwickeln, die Ist-Situation regelmäßig zu evaluieren, Kritik und Veränderungen zuzulassen. Können Sie ein konkretes Beispiel nennen? Das reicht von einem Wasserkrug, der den KundInnen zur Verfügung steht, oder einem Teller mit Äpfeln bis zu hellen, angenehmen Räumlichkeiten, eben einer Umgebung, in der jeder lieber lernt. Die Lernenden erhalten zusätzlich zu den fachlichen Inhalten auch Impulse für einen ihre Gesundheit fördernden Lebensstil - von der Bewegung über die Ernährung bis zum seelischen Wohlbefinden. Im Mittelpunkt steht dabei die Wertschätzung für unsere KundInnen. Denn sie sind ja nicht nur Lernende, sondern sie sind Menschen mit Problemen wie jeder von uns. Deshalb ist es uns wichtig, die Menschen ganzheitlich zu sehen. Bildung

und

Weiterbildung

Ing. Kurt Lasnig

ist für ArbeitnehmerInnen oft schwer leistbar. Gibt es hier Unterstützungen? Wir beraten die KundInnen auch im Hinblick auf Förderungen und finden mit ihnen gemeinsam eine Lösung. Für spezielle Kurse ist auch der AK-Bildungsgutschein gültig.

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„Wichtig ist es, Kritik und Veränderungen zuzulassen.“ Kurt Lasnig Es gibt auch drei Übungsfirmen? Das sind Maßnahmen des AMS, die das bfi betreibt. Sie ermög­ lichen uns, die Menschen unter Bedingungen, die denen in einem normalen Berufsalltag entsprechen auf die Integration in den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Auch die Vermittlung erfolgt über das bfi – die TrainerInnen

begleiten die Arbeitssuchenden. Das bfi bietet auch maßgeschneiderte Kurse für Unternehmen an. Wir sind auch Partner der Wirtschaft und oft auch Problemlöser. Wir haben 250 bis 300 Firmenkunden. Eine eigene Abteilung „Firmenservice“ und ein TrainerInnenpool von rund 700 ExpertInnen aus dem In- und Ausland ermöglichen es uns für quasi jeden Unternehmenswunsch die maßgeschneiderte Lösung anzubieten. Die Bedingungen am Arbeitsmarkt ändern sich immer rascher. Wie sind Sie dafür gerüstet? Wir evaluieren ständig, welche Fertigkeiten am Markt gebraucht werden und welche Qualifikationen unsere KundInnen benötigen, um in der Arbeitswelt erfolgreich sein zu können. So werden beispielsweise Module im Bereich erneuerbare Energie angeboten, auch das Thema Gesundheit wird immer wichtiger.

» Ein Klima, in dem das Lernen Freude macht «


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Ich wohne, also bin ich Neben den vier Wohnhäusern in Klagenfurt, Ledenitzen, Spittal an der Drau und Wolfsberg betreibt die Lebenshilfe Kärnten seit kurzer Zeit auch mehrere dislozierte Wohngruppen.

D

as dislozierte Wohnen ist neben den bereits etablierten Wohnhäusern und den Trainingswohnungen die dritte und innovativste Wohnform. „Beim so genannten dislozierten Wohnen leben Menschen mit Behinderungen in einer Wohngemeinschaft in einer Wohnanlage außerhalb der Lebenshilfe Kärnten. Natürlich wird die Wohnung den Bedürfnissen der KlientInnen entsprechend adaptiert.“ erklärt Günther Reiter, GF der Lebenshil-

fe Kärnten. Die Begleitung durch Fachpersonal der Lebenshilfe erfolgt anfangs im gewohnten Ausmaß. Nach intensiver Eingewöhnungszeit wird diese schrittweise zurückgenommen, sodass nach festgelegter Tagesstruktur nur mehr eine Mindestbegleitung, die sich individuell unterscheidet, bestehen bleibt. Zurzeit betreibt die Lebenshilfe Kärnten an 2 Standorten dislozierte Wohngruppen, in Klagenfurt in der Morogasse und in Wolfsberg im Stadtteil St. Jakob. Eine weitere entsteht gerade im Osten Klagenfurts, in der Waldmüllergasse. Maria-Regina Kugler, Verantwortliche für die dislozierte Wohngruppe in Wolfsberg: „Ich bin stolz und auch ein wenig überrascht, wie schnell sich unsere BewohnerInnen mit der neuen Situation arrangiert haben.

Speziell das große Engagement und die selbständige Einteilung der Aufgaben in den neuen WG‘s funktionieren ausgezeichnet.“ „Mit dieser neuen Wohnform bleibt sich die Lebenshilfe Kärnten als zukunftsorientierter und verantwortungsbewusster Wegbegleiter für Menschen mit Behinderungen treu“, betont Günther Reiter. PR

Disloziertes Wohnen bei der Lebenshilfe Kärnten

Info Die Lebenshilfe Kärnten ist für Menschen mit Behinderungen ein zukunftsorientierter und verantwortungsbewusster Wegbegleiter in allen Lebenslagen. Im Mittelpunkt stehen die KlientInnen. Die Lebenshilfe Kärnten führt an den Standorten Klagenfurt, Ledenitzen, Spittal an der Drau und Wolfsberg Werkstätten und Wohnhäuser, in denen Menschen mit Behinderungen sinnstiftend beschäftigt und begleitet werden und sich individuell weiterentwickeln können. Die Leitziele sind Normalisierung, Integration und Lebensqualität für Menschen mit Behinderungen.

Nächster Klimaschutzpreis für die energie:autarke Mustergemeinde Beim Wettbewerb „Österreichische Klimaschutzgemeinde 2010“ überzeugte der „Lerngarten der erneuerbaren Energien“ die Jury.

auf Platz zwei gewählt. Bei der festlichen Gala im Wiener Konzerthaus überreichten Gemeindebundpräsident Mödlhammer und Umweltminister Berlakovich den Gewinn, E 1.000,– Preisgeld und ein Elektro-Fahrrad, persönlich an die Kötschach-Mauthner Abordnung. Nähere Informationen finden Sie unter: www.energie-autark.at

D

ie Freude ist groß, denn jetzt gab es bereits die nächste wichtige Auszeichnung für die energie:autarke Mustergemeinde KötschachMauthen. Mitte Oktober fand in Wien die Preisverleihung für die „Österreichische Klimaschutz-Gemeinde 2010“ statt. Bereits zum dritten Mal wurde dieser Wettbewerb von Verbund, Österreichischer Gemeindebund und dem Lebensministerium ausgeschrieben. Mit dem Projekt „Lerngar-

Info Umweltminister Niki Berlakovich, Verbund-Vorstandsmitglied Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Amtsleiter Jürgen Themessl, Sabrina Barthel, Bürgermeister Walter Hartlieb und Gemeindebundpräsident Helmut Foto: Lebensministerium/APA-Fotoservice/Denk Mödelhammer (v.l.) ten der erneuerbaren Energien“ wurde die Marktgemeinde Kötschach-Mauthen heuer in der Ka-

tegorie „1.500 bis 5.000 Einwohner“ von der Jury knapp hinter der steirischen Gemeinde Murau

Verein „energie:autark Kötschach-Mauthen“ Rathaus 390 9640 Kötschach-Mauthen Tel.: 04715/8513-36 info@energie-autark.at www.energie-autark.at


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Das Informationsmagazin für nachhaltige Lebensweise

Der Armut ist egal, wer die offenen Rechnungen bezahlt oder wie man in den nächsten Wochen über die Runden kommen soll Foto: shutterstock

Armut ist ein abschreckendes, ja sogar bedrohliches Thema, dem man wo man kann aus dem Weg geht. Wer will schon gerne abseits von „Wohltätigkeitsveranstaltungen“ mit Armut in Verbindung gebracht werden oder zugeben müssen, dass er selbst arm ist? Vielen Kärntnern und noch viel mehr Kärntnerinnen bleibt gar nichts anderes übrig. Sie müssen die Armut in ihrem täglichen Leben akzeptieren.

Und täglich grüßt die Armut

S

iegline Trannacher, Vor-

cherungssystem

unzureichend

det man sie weniger in Führungs-

sitzende der Volkshilfe

sei und Frauen auch profitieren

positionen, zum anderen ist das

Kärnten, schildert den

müssten. Frauen sind oftmals im-

Beschäftigungsausmaß geringer.

Fall einer durchschnitt-

mer noch nur die „Dazuverdiene-

Über 80 Prozent der Teilzeitbe-

lichen Frauen-Erwerbsbiografie:

rinnen“, weil sie sich in höherem

schäftigten und über 90 Prozent

Als junges Mädchen wird eine

Maße um die Kindererziehung

der

Lehre zum Beispiel als Friseurin

kümmern als ihre männlichen

sind Frauen.

absolviert. Nach der Hochzeit

Partner. Geht eine Beziehung

folgt bald die Karenz, in der die

oder Ehe auseinander und wer-

Netzwerk hilft

Kinder betreut werden. Danach

den Frauen zu Alleinerzieherin-

Das Kärntner Netzwerk gegen

arbeitet die Frau zur Hälfte für

nen, lauert bereits die Armutsfal-

Armut und soziale Ausgrenzung

ihre Familie und nur mehr Teil-

le auf sie. Da kann oftmals nur

, welches aus 29 Organisationen,

zeit im Beruf. Mit 50 Jahren über-

eine intakte Familienstruktur, in

wie beispielsweise der Caritas,

nimmt sie die Pflege der Mutter

der man sich gegenseitig unter-

Volkshilfe oder der AVS zusam-

im Haus. So kann sie im Laufe der

stützen kann, helfen.

mengesetzt ist, versucht diese

Jahre nur wenige Pensionszeiten sammeln und erhält eine dementsprechend geringe Pension.

Quoten alleine nützen wenig

Kindergeldbezieherinnen

Info

Thematik öffentlich zu machen und richtet ihre Forderungen an die zuständigen Einrichtungen.

Zwar hat sich die Frauenquo-

Sie wollen die prekäre Situation

te von Bildungsabschlüssen in

vieler Frauen, die armutegefähr-

Weil der österreichische Sozi-

den letzten 20 Jahren erheblich

tet sind, verändern. Den besten

alstaat nach wie vor auf das

erhöht, dennoch sind sie am

Schutz vor Armut kennt Landes-

„männliche Ernährungsmodell“

Arbeitsmarkt nicht im gleichen

rätin Beate Prettner: „Das sind

aufgebaut sei, fordert Trannacher

Maße wie Männer vertreten.

gute

einen Umbau des Sozialsystems,

Frauen sind noch lange nicht

Einkommen, gerechtere Arbeits-

da das sogenannte Mindestsi-

gleichberechtigt. Zum einen fin-

bedingungen und Arbeitszeiten,

Sozialstaat umbauen

die Menschen nicht krank machen.“ Das Armutsrisiko für alle Menschen und im Speziellen für Frauen könne nur mit gerechten Arbeitsverhältnissen und einem breiten Angebot von Bildung und Kinderbetreuung gesenkt werden. In Kärnten wäre beispielsweise die Wiedereinführung der Gratiskindergärten notwendig, um soziale Benachteiligungen für Frauen abzubauen.

Arbeitsplätze

mit

guten

Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung / Institut für Soziale Arbeit und Armutsforschung, Universitätsstrasse 72/101, 9020 Klagenfurt


lebenswert

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„Damit es allen KärntnerInnen gut geht“ Der Sozialbereich ist der größte Arbeitgeber in Kärnten. Über geplante Maßnahmen für Kinder und Jugendliche, Qualitäts­verbesserungen in der Versorgung älterer MitbürgerInnen und das so genannte Elterndiplom sprach „Lebenswert“ mit Soziallandesrat Mag. Cristian Ragger. Herr Landesrat Ragger, sie verwalten die Ressorts Soziales, Jugend und Familie, Wohnungsund Siedlungswesen und Landeshochbau. Was sind für sie in den einzelnen Bereichen die wichtigsten Vorhaben? Es gibt in jedem Bereich wichtige Vorhaben. Was den Sozialbereich anlangt, möchte ich anmerken, dass dieser mit rund 10.000 MitarbeiterInnen der größte Arbeitgeber in Kärnten ist. Ein Budget von rund 320 Millionen Euro kommt hier direkt den Institutionen und den Hilfesuchenden zugute. Rund 160 Millionen Euro stehen für die Altersversorgung, für Pflegeheime und mobile Dienste zur Verfügung, 60 Millionen Euro für die Behindertenhilfe und rund 45 Millionen Euro für die Jugendwohlfahrt, dazu kommen noch das Landespflegegeld, die Mindestsicherung etc.

Kindergarten Psychologen beigezogen, um bei Problemen rechtzeitig einschreiten zu können. Mit Wohngemeinschaften und mittels Familienassistenten versuchen wir, die Jugendlichen aufzufangen bevor es zu Krisen kommt und sie in die Neuropsychiatrie gebracht werden müssen. Sie planen auch ein so genanntes Elterndiplom? Anfang 2011 soll es das Elterndiplom als freiwilliges Angebot in ganz Kärnten geben. Der Probelauf wird in Klagenfurt stattfinden. Ziel ist es, den Eltern wieder beizubringen, wie sie ihre Kinder erziehen. Wir möchten hier bereits im pränatalen Bereich ansetzen, das heißt, schwangere Frauen und ihre Partner beraten, was sie tun können, wenn das Baby beispielsweise stundenlang schreit, und, wie sie mit in einem solchen Fall mit ihrer eigenen Wut umgehen können.

Mag. Christian Ragger

„Anfang 2011 soll es das Elterndiplom als freiwilliges Angebot in ganz Kärnten geben.“

Gibt es für ältere MitbürgerInnen in Kärnten genug Betreuungsmodelle? Die Einrichtungen für ältere Menschen wurden wesentlich erweitert. Zum Pflegeheim bzw. der Pflege daheim sind jetzt noch Tagesstätten gekommen, Möglichkeiten der Kurzzeit- und Überbrückungspflege beispielsweise vor einer Rehabilitations-Kur sowie alternative Lebensräume. Letztere gibt es vor allem am Land - kleine Einheiten, die von privaten Betreibern unter Aufsicht des Landes geführt werden. Nächstes Jahr werden wir auch betreubares Wohnen anbieten - barriere-

Die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum wird auch im Rahmen der Wohnbauförderung honoriert. Ja, es gibt eine zusätzliche Wohnbauförderung, wenn barrierefrei gebaut wird, wenn beispielsweise die Dusche behindertengerecht ist, oder breitere Türen für Rollstuhlfahrer eingebaut werden.

»

Mag. Christian Ragger Welcher dieser Bereiche ist der vordringlichste? Der vordringlichste Bereich ist die Jugendwohlfahrt, die Versorgung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen, an zweiter Stelle steht die Altersversorgung. Was die Jugendlichen betrifft, wenden wir ein Budget von 5,7 Millionen Euro für Prävention auf. Bei Verdachtsfällen werden bereits im

freie Wohnungen, in denen man neben der Mietleistung gegen einen Aufpreis von 100 Euro, von denen 25 Euro selbst zu bezahlen sind, Leistungen, wie den Notfallknopf, Essen oder die Versorgung der Wäsche in Anspruch nehmen kann und wo auch ein Pflegehelfer für Animation zur Verfügung steht.

Welche Schwerpunkte verfolgen Sie im Wohn- und Siedlungsbau?

Unser Ziel ist es, vom Bauen auf der grünen Wiese wegzukommen. Dort sind zwar die Mietkosten oft relativ gering, die Betriebs- und Heizkosten laufen aber aus dem Ruder, weil die Erschließungskosten so hoch sind. Wir wollen erreichen, dass wieder im städtischen Bereich Häuser instand gesetzt bzw. neu errichtet werden. Deshalb werden Sanierungs- und Bauprojekte im städtischen Bereich seit April dieses Jahres besonders gefördert. Abschließend möchten wir Sie fragen, ist in Kärnten für alle Menschen gesorgt, geht es allen Menschen gut? Es werden viele Maßnahmen gesetzt, damit es den Menschen immer besser geht und wir haben jeden Tag ein Stück des Weges zu gehen, um diese Verbesserungen umzusetzen. PR


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»Am

Spieltisch des Lebens « Der gebürtige Oberösterreicher Othmar Resch führt seit 1997 das Casino Velden, das auch als Eventplattform sehr beliebt ist.

V

on rund 250 Veranstaltungen pro Jahr, die im Casino abgewickelt werden, haben gut zehn Prozent einen karitativen Charakter. Nicht selten ist es das Casino selbst, das einen großen Beitrag für sozial schwächer gestellte Menschen leistet und auch privat ist es für den Casinodirektor „ganz logisch“ einen bestimmten Prozentsatz seines Gehaltes zu spenden. Lebenswert: Warum engagiert sich gerade ein Casino, das ja eher mit Luxus und Gewinn in Verbindung gebracht wird, so deutlich im sozialen Bereich? Resch: Natürlich stellen wir das Bild eines Teiles der wohlhabenden Gesellschaft und der Leichtigkeit dar. Da sehe ich aber überhaupt keinen Widerspruch zu sozialem Engagement. Jeder hat seine gesellschaftliche Verpflichtung, er muss nur entscheiden, wie er damit umgeht. Wie geht das Casino Velden damit um? Schon bevor ich vor 13 Jahren

nach Velden gekommen bin, hatte der damalige Generaldirektor der Casinos Austria Dr. Wallner neben dem geschäftlichen noch zwei weitere wichtige Bereiche hervorgehoben, um die wir uns kümmern sollten. Das waren zum einen der Sport und zum anderen der soziale Bereich. Wenn man sich dann mit diesen Feldern beschäftigt und die Probleme sieht, die es hier gibt, nimmt man das langsam in sich auf und es wird zum Bestandteil des Denkens. Soziales Engagement stellt für uns – also auch für die Angestellten, die diese Projekte ja mittragen – heute eine Selbstverständlichkeit dar. Ich hatte natürlich den Vorteil, wenn man so will, dass ich aus einem christlichen Haushalt stamme. Da hat man schon gewisse Berührungspunkte mit dem Sozialbereich. Welche Möglichkeiten zur Unterstützung einer Veranstaltung hat das Casino? Meistens handelt es sich um Charity-Veranstaltungen, deren Erlös einer sozialen Einrichtung zu Gute kommt. Wir beteiligen

uns dann in Form von Sachleistungen, wie Räumlichkeiten und Personal, oder auch direkt mit finanziellen Mitteln. Darüber hinaus stellen wir die Räumlichkeiten auch verschiedenen Lionsund Rotary Clubs zur Verfügung.

»

„Wenn man etwas Gutes tun will, muss man nicht warten, bis einem jemand zuschaut.“

Straße verbringen, berührt einen das sehr. Wem gehört Ihrer Meinung nach in Kärnten am dringendsten geholfen? Da geht es glaube ich um Dinge, die man am wenigsten sieht. Eine große Zahl der Leute die hier leben, bewegen sich an der Armutsgrenze. Meistens sind das alleinstehende Mütter. Dort sehe ich dringenden Bedarf, denn wenn man ihnen hilft, schützt man auch die Kinder.

Othmar Resch Welches Sozialprojekt hat Sie im Casino bisher am meisten beeindruckt? Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Ordensschwester aus Wernberg, die sich mit ihren Veranstaltungen bei uns für Kinder in Bosnien und im Kosovo einsetzte. Wenn man sieht, wie die Kinder dort ihren Alltag auf der

Kann das Casino auch direkt helfen? Das Casino veranstaltet schon seit 25 Jahren bei Bällen außerhalb des Hauses so genannte „Fun Spiele“ mit einem niedrigen Einsatz von 50 Cent. Der Erlös daraus wird immer einem Sozialprojekt zugeführt. Oft können wir damit bei wirklich dramatischen Einzelschicksalen Hilfe und Unterstützung leisten.


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Velden verwandelt sich in der besinnlichen Adventszeit in eine echte Märchenstadt. Alles glänzt und leuchtet, alles schimmert und scheint. Ein Platz, an dem sich nicht nur Engel wohl fühlen, sondern ganz besonders Kinder.

Engelmetropole Velden In

Vorweihnachts-

Fahrt mit dem Engerlbummelzug

Adventkranz um die Wette. Der

zeit treffen die Be-

verdient. Aber halt! Eines sollte

Adventkranz selbst besteht schon

sucher

Velden

man auf keinen Fall vergessen –

aus über 60.000 Lichtern. Neben

allerorts auf fleißige Engerl, die

die Märchenschifffahrt mit dem

den geselligen Glühwei

emsig an den Weihnachtsvorbe-

Engerlschiff ‚santa Lucia‘, denn

ständen, die zum Verweilen und

reitungen arbeiten und beson-

da wartet Engerl Cathrin, um

Plaudern mit Freunden einla-

ders den kleinen Besuchern hel-

mit den Kleinen wunderschöne

den, findet man im ganzen Ort

der

in

fen, das lange Warten auf das Christkind zu verkürzen. Damit das gelingt, werden die kleinen Adventbesucher zu ChristkindlHelfern ausgebildet. Im Engerlpostamt bekommen sie einen goldenen Umhäng-stern,

Weihnachtslieder zu singen. Zur Erinnernung,

bekommen

die

kleinen Gäste auch noch eine Urkunde, die sie ganz offiziell als „ausgebildete Christkindlhelfer“ ausweist.

wärmende Feuerschalen, entzückende Adventstände und sangesfreudige Chöre. Der schmied formt die ehernen Adventengel, die Kamele und Ponys stolzieren im Kurpark mit direktem Blick auf die schwim-

Vorweihnachtliche Höhepunkte

mende Krippe, der Bummelzug

Papa oder die Großeltern kreie-

Prunkvoll erstrahlt das schloss

strandpark seinem kleinen Bru-

ren oder im Postamt einen Brief

Velden in der Bucht mit dem

der, dem Kinderzug. Momente

per Luftpost direkt ans Christ-

schwimmenden

Kunsthand-

zum staunen, Träumen und La-

kind schreiben. Nach so viel Ar-

werksmarkt auf der „Ms Klagen-

chen. Besinnlich, still und tradi-

beit haben sich die Kleinen eine

furt“ und dem schwimmenden

tionell.

dann können sie den Engerln beim Backen helfen, in der Bastelstube ein Geschenk für Mama,

schnauft

elegant

durch

den

ganzen Markt und begegnet im

„Gemeinsam für die gute Sache“

Info Veldener Adventmarkt 26.11. bis 19.12.2010, freitags von 15 bis 20 Uhr, samstags von 11 bis 21Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr sowie am 9. Dezember von 15 bis 20 Uhr, am 8. Dezember von 11 bis 20 Uhr. Auskünfte: Veldener Tourismusgesellschaft Tel. 04274/2103 E-Mail: info@velden.at, Internet: www.veldener-advent.at

ACHTUNG: 27.11. ab 15 Uhr:

LebenswertBücherbazar im Casino Velden Der Reinerlös kommt der sozialen Einrichtung der Diakonie Kärnten „Meierei“ in Treffen zu Gute.


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Das Informationsmagazin für nachhaltige Lebensweise

Der Dekubitus, das Wundliegen, ist nicht nur eine schmerzhafte, sondern auch eine äußerst unschöne Krankheit. Letzten Endes kann nur noch ein chirurgischer Eingriff große Wundstellen wieder instand setzen.

Dekubitus –

der Chirurg kann helfen!

D

er Begriff Dekubitus leitet sich von dem lateinischen Wort decumbere ab und bedeutet sich niederlegen. Gemeint ist das Wundliegen der Patienten. Das Wort Geschwür leitet sich von dem althochdeutschen schwären ab. Dies bedeutete ursprünglich, dass was eitert. schon der Leitsatz von Hippokrates: „Ubi pus, ibi evacua!“, „Wo Eiter ist, dort entleert ihn!“ ruft den Chirurgen zur Tat. Dieser entfernt abgestorbenes Gewebe aus dem Dekubitus. Diesen Vorgang nennt man Débridement. Oft ist nur durch diese Behandlung die Tiefenausdehnung eines Dekubitus bestimmbar.

A) Fersendekubitus III: Trockene Nekrose vor Débridement

Letzter Ausweg – der Operationssaal

chen muss abgetragen werden. Wichtig ist, dass das tote Gewebe vollständig ausgeschnitten wird. Oft verbleiben nach diesen Eingriffen sehr große Wunden die nur unter erheblichen personellen und materiellen Aufwand über Monate bis Jahre zur Abheilung gebracht werden können. Hier hilft die Chirurgie. Nach Wundbettvorbereitung mit dem Ziel der Verminderung der bakteriellen Belastung und Bildung von ausreichend neuem Gewebe, ist es möglich den Dekubitus mittels körpereigenen Gewebes zu verschließen. Je nach Lokalisation des Dekubitus ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten zur Bildung sogenannter „myocutaner“ Lappen, dicker, belas-

Im stadium IV sollte das Débridement im Operationssaal durchgeführt werden. Findet sich eine Knocheninfektion, muss diese chirurgisch behandelt werden. Das heißt, der betroffene Kno-

tungsfähiger Haut-Muskellappen aus der Umgebung der Wunde, die in den Dekubitus geschwenkt und eingenäht werden. Dieses Vorgehen allein bietet die Chance auf eine schnelle Abheilung

Operation am Krankenbett Abgestorbenes Gewebe muss vollständig entfernt werden. Das gründliche Débridement ist der erste schritt zur Heilung. Im stadium III ist das Entfernen des nekrotischen Gewebes mit dem skalpell auch am Krankenbett durchführbar - siehe Bilder A) und B).

B) Fersendekubitus III nach Débridement unter V.A.C.(r)

der Wunde und zusätzlich ein ausreichende Polsterung über Knochenvorsprüngen. schon etwa drei Wochen nach einer plastischen Deckung kann der Dekubitus abgeheilt sein.

Riskantes Zögern Jedes abgestorbene Gewebe sollte rasch vom Chirurgen entfernt werden um eine genaue Diagnose erstellen zu können. Es muss unterschieden werden welche Konsequenzen der Dekubitus hat, welcher Leidensdruck von dieser Wunde ausgeht und wie die Zukunftsperspektiven des Patienten insgesamt aussehen. PR

Info Nähere Informationen zu diesem Beitrag erhalten sie von:

Dr. Markus Duft Facharzt für Chirurgie Krankenhaus Göttlicher Heiland

Österreichische Gesellschaft für Dekubitusprävention - APUPA Postfach 38 A-1022 Wien E-Mail: apupa@apupa.at www.apupa.at


lebenswert

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Beim Jobcoaching werden Menschen direkt an ihrem Arbeitsplatz unterstützt Clearing, ein wichtiges Angebot für benachteiligte Jugendliche

Clearing, Arbeitsassistenz, Berufsausbildungsassistenz und Job Coaching, sind Angebote von autArK und unterstützen Menschen mit Behinderung bei der Integration in das Erwerbsleben.

C

learing soll benachteiligten Jugendlichen die Berufswahl erleichtern. Im Rahmen verschiedener Testverfahren, Beratungsgesprächen und Praktika werden die Fähigkeiten der Jugendlichen festgestellt. Clearing kann bis zu sechs Monate dauern und als Ergebnis wird ein Karriere- und Entwicklungsplan geschrieben der als Empfehlung für die weitere berufliche Laufbahn herangezogen wird.

Begleitende Hilfen in Kärnten Der Einstieg in das Berufsleben

schäftigung von Menschen mit

oder die sicherung eines beste-

Behinderung.

henden Arbeitsverhältnisses ist

Die Berufsausbildungsassistenz

für behinderte Arbeitnehmerin-

ermöglicht Jugendlichen mit Be-

nen/Arbeitnehmer trotz vorhan-

nachteiligungen eine integrative

dener Qualifikationen oftmals

Berufsausbildung in Form einer

sehr schwierig.

Teilqualifikation oder einer Ver-

Daher gibt es das Angebot der

längerten Lehre.

Arbeitsassistenz. sie bietet ne-

Durch die Unterstützung der Be-

ben Beratungsgesprächen auch

rufsausbildungsassistenz

Unterstützung bei der berufli-

auf die individuelle situation

chen Entwicklung, beim Umgang

der Jugendlichen eingegangen

mit Behörden, beim schreiben

werden. somit werden sie gezielt

von Bewerbungen etc. und in-

durch die gesamte Ausbildung

formiert über rechtliche Aspekte

begleitet.

und Förderungen bei der Be-

Job Coaching ermöglicht eine

individuelle Begleitung von Menschen mit Behinderung direkt an ihrem Arbeitsplatz. Neben fachlichen Kompetenzen gilt es auch den sozialen Umgang zu fördern um das gesamte Umfeld für behinderungsbedingte Bedürfnisse und Anliegen zu sensibilisieren. PR

kann

Info autArK Integrationsfachdienst Rudolfsbahngürtel 2 9020 Klagenfurt Tel: 0463/ 59 72 63 Fax: 0463/ 59 72 63 - 63 E: office@autark.co.at W: www.autark.co.at


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Das Informationsmagazin für nachhaltige Lebensweise

Mag. Regina Steinhauser, FGZGeschäftsführerin

Achtung vor Übergewicht! „Dicke sind faul und brauchen sich doch nur beherrschen.“ Bei keiner anderen chronischen Erkrankungen, gibt es so viele schuldzuweisungen wie bei der Adipositas. Erschütternd sind studienergebnisse, die aufzeigen, dass Kinder mit Übergewicht, so viele Hänseleien und Ausgrenzungen erleben, dass ihre Lebensqualität teilweise schlechter ist als bei krebskranken Kindern. Wirkliches Verständnis ist selten, wirkungsvolle Therapien ebenso. Hingegen boomen die Umsätze bei Abnehmprodukten und schlankheitsinstituten. Auch ist die sogenannte schönheitschirurgie der am stärksten wachsende Bereich in der Medizin. Immer mehr normalgewichtige Menschen fühlen sich zu dick und rutschen in ein gestörtes Essverhalten. Versuche nicht übergewichtig zu sein, sich über Diäten, extremen sport oder andere Maßnahmen dem schlankheitsideal anzunähern, können sowohl in die Adipositas als auch in Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie führen. Erziehungsmaßnahmen, Kurzdiäten und jegliche Programme, die ohne ein interdisziplinäres Team von Fachkräften durchgeführt werden, erhöhen schlichtweg das Erkrankungsrisiko. Das Frauengesundheitszentrum Kärnten fordert daher Programme, die Ernährung und Bewegung integrieren, aber auch mit sozialpsychologischem Wissen, übergewichtige Menschen ermuntern, Essen nicht als Ersatz für Gefühle oder sprache zu verwenden. Und wir alle brauchen wieder mehr Achtung vor der Vielfältigkeit menschlicher Körperformen!

Wir essen nicht nur w Spätestens seit die Weltgesundheitsorganisation vor der globalen Epidemie Übergewicht warnt, rückt ein Heer von Fachleuten und Ratgebern den unerwünschten Kilos zu Leibe. An den Kilos „hängen“ jedoch Menschen, die manchmal auch Hunger haben, die Frage ist wonach und ob Wundermittel helfen.

W

ir leben in einer Welt die schlankheit zum Ideal erhoben hat und uns verspricht: „Wer will, kann schlank sein. Nutzen sie einfach die Produktpalette von Kosmetik-, Fitness und Nahrungsmittelindustrie oder wenden sie sich an den Arzt oder die Ärztin Ihres Vertrauens.“ so einfach ist es allerdings nicht. 42 Prozent der 18- bis 65-Jährigen in Österreich sind übergewichtig. Für durchschnittlich 9.1 Prozent dieser Frauen und Männer gilt die medizinische Diagnose Adipositas. Adipositas ist aber nicht gleich Übergewicht.

Allein das zu wissen kann auch schon gesundheitsförderlich sein.

Body Mass Index Übergewicht und Adipositas werden vor allem über den Body Mass Index (BMI) definiert. Der BMI wird mit einer einfachen Formel berechnet. BMI ist gleich Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch Körpergröße in Metern zum Quadrat. Die sich daraus ergebende Zahl ist allerdings ausschließlich zur Einschätzung des Körpergewichts bei Erwachsenen geeignet! Für Kinder muss dieser BMI in alters- und geschlechtsspezifische Werte umgerechnet

werden. Ab einem BMI über 25 wird bei Erwachsenen von Übergewicht gesprochen. Ab einem BMI von 30 von Adipositas, mit der das Risiko für zahlreiche Erkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen steigt. Allerdings zeigen studien, dass körperlich fitte Menschen mit einem BMI von 25 bis 30 ein geringeres Gesamtsterblichkeitsrisiko haben im Vergleich zu gering fitten Übergewichtigen. „Verkürzt könnte man sagen: besser dick und beweglich als dick und körperlich inaktiv. Wer also mit Übergewicht gesund leben will, sollte sich regelmäßig bewegen“, erklärt Mag. Regina


lebenswert

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r weil wir Hunger haben Steinhauser vom Frauengesundheitszentrum in Villach. Dabei gehe es nicht um Leistung oder Kalorienverbrauch, sondern um Spaß und darum, die Bewegungsart gut im eigenen Leben unterbringen zu können.

Essen als Ersatz Von frühester Kindheit an, hat Essen viele Funktionen in unserem Leben, wir verbinden damit Schutz, Fürsorge, Zugehörigkeit. „Bevor wir essen und insbesondere, wenn wir das Gefühl haben zu viel zu essen, sollten wir daher in uns hinein hören. Haben wir jetzt wirklich Hunger nach Nahrung oder haben wir Sehnsucht nach etwas anderem? Nach Zuwendung, nach Trost? Würden wir lieber wütend auf den Tisch klopfen, als schweigend alles in uns hineinstopfen“, fragt Steinhauser nach den Ursachen. Sie empfiehlt, Kindern Essen nie als Ersatz für Aufmerksamkeit oder Zuneigung anzubie-

ten. Sprüche wie: „Wenn du die Mama lieb hast, isst du das auf“ würden lediglich das natürliche Gefühl für Hunger und Sättigung verdecken. Wundermittel gegen Übergewicht gibt es nicht. Wer unter seinem Gewicht

leidet, kann sich Unterstützung bei seriösen Einrichtungen holen. Im Dschungel der Anbieter gibt das Frauengesundheitszentrum Kärnten seit über einem Jahrzehnt anonym und kostenlos Orientierungshilfe. Wer herausfinden will, warum man

trotz zahlreicher Diäten nicht abnimmt, kann mit psychologischer oder psychotherapeutischer Unterstützung Antworten finden. Denn wir essen eben nicht nur weil wir Hunger haben.

Info

Frauengesundheitszentrum Kärnten GmbH Völkendorfer Straße 23 9500 Villach Tel.: 04242 - 53 0 55 Fax: 04242 - 53 0 55 15 E-Mail: fgz.steinhauser@ fgz-kaernten.at http://www.fgz-kaernten.at

Die neue österreichische Ernährungspyramide: Abwechslungsreich essen und mit allen Sinnen genießen – dann ist kein Lebensmittel ungesund!


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lebenswert

Das Informationsmagazin für nachhaltige Lebensweise

Wellness, darunter lässt sich alles zusammenfassen, was Körper und Seele gut tut und in Einklang bringt – von der Tasse Tee am Abend bis zum Wellness-Urlaub. Immer mehr Hotels spezialisieren sich darauf, ihren Gästen ein breites Wohlfühl-Angebot zu offerieren.

Info Wellness-Tipps für daheim Entspannen Sie nach einem anstrengenden Tag bei einer Tasse Kräuter- oder wärmendem Ingwertee und einem guten Buch Aalen Sie sich bei Kerzenlicht in der Badewanne Legen Sie eine schöne Musik auf und stellen Sie sich vor, Sie liegen an einem wunderschönen Strand und lassen sich von der Sonne wärmen Gönnen Sie sich eine Gesichtsmaske und ein Körperpeeling und massieren Sie danach ein gutes Hautöl ein Machen Sie einen Spaziergang im Wald und atmen Sie tief durch Entspannen Sie sich mit einem feinen Duft aus der Duftlampe beispielsweise Bergamotte, Rosmarin, Lemongras oder Orange Versuchen Sie, schöne Augenblicke ganz bewusst zu genießen

Wohlfühlen auf h

In

hek-

bot an Aktivitäten zu bieten, die

mit bequemen Ruheliegen ent-

werdenden

ihnen beim Wieder-Auftanken

spannen.

Gesellschaft sind wir

helfen und ihr Wohlbefinden

Weil nichts so entspannend ist,

fördern.

wie

einer

immer

tischer

gefordert, immer mehr Dinge Wunder, dass so viele Menschen

eine

Schönheitsbehand-

lung, rundet ein Beauty-Studio,

gleichzeitig zu erledigen. Kein

in dem die Gäste wahlweise mit

ihre Batterien leer sind. Ein Re-

Wellness-Wochenende am Katschberg

zept um die Anforderungen zu

Ein Hotel, das seinen Gästen ein

oder Peelings verwöhnt werden,

bewältigen ist es, die Batterien

Wellnessangebot, das alle Stü-

das Wellness-Angebot ab.

immer wieder aufzuladen. Sei es

ckerln spielt, bietet, ist der Lär-

Auch im Massagestudio bleibt

mit einer gemütlichen Tasse Tee,

chenhof am Katschberg. In einer

kein Wunsch unerfüllt – von der

einem guten Buch oder einem

Wellness-Landschaft,

sich

klassischen Teil- und Ganzkör-

schönen Musikstück nach einem

über großzügige 1.000 Quadrat-

permassage bis zu Aromaölmas-

zermürbenden Arbeitstag, mit

meter erstreckt kann man wahl-

sagen. Für alle, die es exotischer

einem Saunabesuch oder einer

weise in einem 10 Meter langen

lieben reicht die Palette von der

wohltuenden Massage. Oftmals

Pool seine Runden ziehen, oder

Hot Stone Massage bis zur Lomi

reicht das alles aber nicht mehr

sich in zwei Whirlpools im woh-

Lomi Nui, der hawaiianischen

aus – dann kann ein Wellness-

lig warmen Wasser sanft durch-

Tempelmassage.

Urlaub Wunder wirken. Manch-

massieren lassen.

Für Naschkatzen gibt es eine

mal reicht schon ein Wochenen-

Wer auf den Gesundheitsaspekt

Schokoladenölmassage,

de und man fühlt sich als neuer

einer Sauna setzt, hat die Wahl

onale Besonderheiten sind die

Mensch.

zwischen einer finnischen und

Katschberger

Der Wellness-Urlaub ist eine

einer Biosauna, wer es sanfter

massage und die Katschberger

Marktnische, die auch den Ho-

mag, dem stehen eine Infrarot-

Honigmassage. Für eine beson-

telbetreibern

verborgen

kabine und eine Dampfgrotte

ders tiefe Entspannung sorgt

geblieben ist, die sich bemühen,

zur Verfügung. Hinterher kann

eine Klangschalen-Massage.

ihren Gästen ein breites Ange-

man sich in einem Ruheraum

Für jene, die nach so viel Ent-

gestresst sind und fühlen, dass

nicht

die

kosmetischen

Gesichtsbehand-

lungen, Pediküre und Maniküre

regi-

Kräuterspempel-


lebenswert

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Info Was bedeutet Wellness: Der Wellness-Gedanke wurde Ende der 50er Jahre als wealnesse, also erstmals als ganzheitliches Geusundheitskonzept vom amerikanischen Arzt H.L. Der Begriff Wellness setzt sich aus den englischen Worten well-being und fitness bzw. well-being und happiness zusammen und betont auch die Eigenverantwortung des einzelnen für seine Gesundheit. Welches Wellness-Angebot für welchen Menschen sinnvoll ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Hier muss man vor allem lernen, auf seine Bedürfnisse zu hören.

Auch Wellness geht durch den Magen. Die wertvollste Mahlzeit, das Frühstück, sollte man sich bei einem Wellnessurlaub besonders gut schmecken lassen.

höchstem Niveau spannung Lust auf Bewegung haben – ein nicht unbedeutender Wellness-Faktor – steht ein Fitnessraum mit allen Geräten, die das Herz begehrt, zur Verfügung. Wohlbefinden stellt sich erst in einer gemütlichen Umgebung

ein – deshalb setzt man im Lärchenhof in den Zimmern auf heimische Materialien, Wärme und Behaglichkeit. Dass kuschelige Bademäntel und Saunatücher in den Zimmern bereit liegen, versteht sich von selbst. Weil Wellness auch durch den

Magen geht, kommt der kulinarische Aspekt – immer gepaart mit dem Gesundheitsaspekt – im Lärchenhof nicht zu kurz. Das beginnt beim reichhaltigen Frühstücksbuffet mit Müsli- und Vitalecke, frischer Bauernmilch und Kärntner Köstlichkeiten und

Wellness pur gibt´s im Lärchenhof. Infos: www. laerchenhofkatschberg.at

mündet am Ende eines gelungenen Wellness-Tages in ein 5-gängiges Abendmenü mit Köstlichkeiten aus der heimischen und internationalen Küche. Zusätzliche Vitamine kann sich der Gast am Salatbuffet holen. Wohlbefinden heißt auch, den Nachwuchs gut aufgehoben zu wissen – deshalb gibt es für die Kleinen eine Kinderbetreuung und viele lustige Angebote vom Basteln bis zur Schneeballschlacht. Wellness setzt sich im Lärchenhof auch vor der Haustüre fort. Der Gast kann aus einer Fülle von Angeboten wählen – von Panorama- und Fackelwanderungen übers Schnupperreiten, Klettern und Mountainbiken bis zu Schneeschuhwandern, Canyoning und ganz entspannten Schlittenfahrten. So gestärkt und entschleunigt hat man nach einem WellnessWochenende wieder Kraft für die Herausforderungen des Alltags.


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Unsere

Sternen

Es ist wohl ein kaum beschreibbares Gefühl, wenn im Bauch einer werdenden Mutter neues Leben heranreift. Das pochende Herzlein am Ultraschall und die LIVE-Fotos der winzigen Händchen aus dem Mutterleib lassen auch die Herzen der Eltern höher schlagen. Mit den ersten Fußtritten unter der Bauchdecke ist klar: Da hat jemand so richtig Lust auf´s Leben. Doch dann ist plötzlich alles aus. Eine düstere Stille und eine unheimliche, endlose Leere macht sich in den Herzen der Eltern breit.

Die Diagnose sternenkinder ist eine Bezeichnung für Kinder, die während der schwangerschaft im Mutterleib sterben. Die Diagnose einer solchen Fehl- oder Totgeburt ist für alle Beteiligten eine belastende und tief traurige situation - nicht nur für die Familien und deren Angehörigen, sondern auch für die betroffenen Berufsgruppen, wie Ärzte, Hebammen, seelsorger und Psychologen.

Stille Geburt Die stille Geburt bezeichnet das medizinische Vorgehen, indem ein Embryo, welcher nach der dreizehnten schwangerschaftswoche stirbt, auf natürlichem Weg geboren wird . Hier wird die Geburt bzw. die Geburtswehen mit Hilfe von Medikamenten eingeleitet. Den Müttern wird zwar der körperliche Eingriff medi-

kamtös erleichtert, aber nicht der seelische schmerz. Diese Erfahrung bleibt dennoch immer eine traumatische Erfahrung, die von den Beteiligten aufzuarbeiten ist. Die Betroffenen reagieren und verarbeiten unterschiedlich, denn jede und jeder trauert anders. Der Verlust wird in unterschiedlichen Dimensionen erlebt. Beispielsweise tragisch ist es, wenn die Frau durch künstliche Befruchtung in freudiger Erwartung war oder wenn sie aufgrund einer medizinischen Diagnose nach intensiver Beratung einen Abortus hat. Auch Erstgebärende leiden massiv, weil sie sich nicht sicher sind, ob sie überhaupt in der Lage sind, Leben zu schenken. schlimm ist es, wenn Frauen in dieser situati-

on kein soziales Netzwerk haben, um sie aufzufangen. Große Hilfe erfahren die Mütter durch ihre Angehörigen oder Begleitpersonen. Der Vater kann während dieser schwierigen Zeit mit der Frau in einem Einzelzimmer bleiben. Mediziner und Psychologen versuchen heute betroffene Mütter, Väter und Angehörige zu unterstützen, indem sie eine „stille Geburt“ in einem möglichst natürlichen Rahmen ablaufen lassen. Die Psychologin der gynäko-

logischen Abteilung des Landeskrankenhauses Villach Mag. Christina Hohenberger „Im Rahmen der psychologischen Begleitung geht es um den Abbau der Ängste vor der Geburt und dem Abschied nehmen vom Kind. Bis zur Geburt gibt es im Rahmen des stationären Aufenthaltes individuelle Einzel- oder Paargespräche. Im sinne der Wertschätzung ist es wichtig dem Kind einen Namen und einen Platz in der Familie zu geben, die Geburt aktiv zu erleben und damit das Kind zu begleiten. Das Baby bleibt nach der Entbindung für einige Zeit im Kreissaal, lange genug um es individuell zu verabschieden. Trauerrituale wie das Gestalten einer Kerze, das Bemalen eines Tuches, das Fotografieren des Kindes, sowie die Namensgebung durch den seelsorger können den Umgang mit dieser


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n schwierigen situation erleichtern.“

Gedenkstätten Der Abschied der sternenkinder ist immer tragisch. Er unterliegt klaren Richtlinien, so Mag. Hermine Heuer von der Bestattung Kärnten in Villach. “Denn in Österreich gibt es heute bei den Beerdigungsmöglichkeiten keinen Unterschied, ob es sich um eine Fehlgeburt, Totgeburt oder um den Tod nach einer Geburt handelt. Jedes verstorbene Kind kann auf Wunsch entsprechend bestattet werden“, erklärt sie. Unter einem Gewicht von 500 Gramm obliegt den Eltern die Entscheidung, ob sie ihr Kind beerdigen wollen. Diese notwendige Entscheidung für die Beteiligten gibt es erst seit kurzer Zeit, denn noch vor zehn Jahren wurden abgestorbene Embroys stillschweigend

beseitigt. Eine unglaublich schmerzhafte Vorstellung für die Betroffenen. Heute werden die sternenkinder mehrmals pro Jahr in Abwesenheit der Eltern in Villach beigesetzt. Danach können die Eltern diese Kindergedenkstätte besuchen. Auch am Klagenfurter Friedhof Annabichl gibt es eine „Gedenkstätte für ungeborenes Leben“, ebenso am stadtfriedhof spittal/ Drau. Einrichtungen , die den Eltern einen wichtigen Platz für ihre Wertschätzung und Trauer einräumen. Wenn eine Frau das Thema in der Familie oder im Freundeskreis anspricht, erfährt sie, dass es viele andere Betroffene gibt. Jede Mutter braucht unterschiedlich lange bis sie soweit gefestigt ist

und einen Rahmen, den sie selbst bestimmt, um darüber zu reden – damit es nicht beim stillschweigen bleibt. Ein offeneres Thematisieren von allen seiten würde den tabuisierten Charakter mildern und die Betroffenen würden insofern unterstützt, indem der individuelle schmerz geteilt wird und ein Bewusstsein geschaffen, nicht die einzige Betroffene zu sein.

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Info Informationen: Leben ohne dich (www.leben-ohne-dich.com) Plattform für „Verwaiste Eltern – leben ohne dich“ (www.kath-kirche-kaernten.at /verwaisteeltern)


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„Stromnetze werden teurer.“ Armin Schnettler

Rund 300 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten am 3. November bei der Konferenz „Erneuerbare Energie“ der KELAG in Velden über die zukünftige Gestaltung unserer Energiesysteme.

Energiesysteme d D ie Entwicklung moderner Energiesysteme stellt große Herausforderungen für die E-Wirtschaft dar – vor allem aber für das Strom-Transportnetz. „Der Fokus für eine effizientere Energieversorgung in Österreich und Deutschland muss stärker auf die Energieverwendung gerichtet werden“, ist Marcus Mattis von multi-utility-consulting Deutschland überzeugt. Viel mehr Aufmerksamkeit gehöre auf die Energieeffizienz gelegt. „Das spart Energie, CO2 und entlastet

Immer mehr Abnehmer für „sauberen“ Strom treiben die Entwicklung an

letztendlich auch die Bürger“, so Mattis, der damit auch die Raumwärme – also intelligentes Heizen anspricht. Der erste Schritt ist wohl schon gesetzt, denn die Fachkräfte der


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Große Zukunftsherausforderung: ein modernes Transportnetz

Experte-Podiumsdiskussion bei der Konferenz „Erneuerbare Energie“

der Zukunft » KELAG beraten schon jetzt jedes Jahr tausende Kunden, um das Bewusstsein für Energieeffizienz und Klimaschutz zu schärfen. In weiterer Folge sei es dann aber zwingend notwendig, Netze und Speicherkapazitäten auszubauen, um die Versorgung aus regernativen Quellen optimal integrieren zu können, rät Mattis.

Intelligente Netze Gerade durch den massiven Zuwachs an regenerativer Stromerzeugung, wie sie momentan zu beobachten ist, wird das Transportnetz immer wichtiger, ist auch Armin Schnettler von der RWTH-Hochschule in Aachen überzeugt: „Die wachsende Trennung von Stromerzeugungs- und Stromverbrauchszentren erfor-

dert nicht nur den dringenden Ausbau der Übertragungsnetze, sondern auch der Verteilnetze, um dezentrale, stark schwankende Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen und die Versorgung für neue Verbraucher optimal steuern zu können.“ Das werde zur Folge haben, dass die Stromnetze von morgen zwar intelligenter, aber auch komplexer und sensibler und somit teurer sein werden, meint Schnettler.

Kärnten ist gewappnet KELAG-Vorstandssprecher Hermann Egger betonte bei der Konferenz, dass Kärnten mit dem Ausbau von Pumpspeicherung und der Stromnetze am richtigen Weg sei, die klimapolitischen Ziel-

vorgaben zu erreichen. „Wir bauen unsere Pumpspeicherkapazitäten massiv aus. Damit können wir sehr flexibel Spitzenstrom erzeugen, Leistungsschwankungen rasch ausgleichen und im Fall eines Totalausfalles die Stromversorgung auch wieder aufbauen“, so Egger. Die Pumpspeicherung sei gerade dann unverzichtbar, wenn in Europa Windkraft und Photovoltaik noch stärker zur Stromerzeugung genutzt werden sollen. Auch der KELAG-Experte betont, dass das Wechselspiel zwischen Stromerzeugung und -verbrauch immer dynamischer werden wird. „Nicht zuletzt wird die Elektromobilität die Gestaltung der zukünftigen Energiesysteme nennenswert beeinflussen“, blickt Egger in die Zukunft. PR

„Elektromobilität wird unsere Energiesysteme nennenswert beeinflussen.“ Hermann Egger

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„Den Fokus auf Energieeffizienz legen.“ Marcus Mattis


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An die Batterieanzeige im Cockpit werden wir uns früher oder später gewöhnen müssen Toyota den ersten kompakten Vollhybridwagen aus Europa

Hybridautos mit zusätzlichem Elektromotor schießen auf Motorshows und Automessen förmlich wie Pilze aus dem Boden. Nun hält der erste Vollhybridwagen Einzug in die alltagstaugliche Kompaktwagenklasse.

Vollhybrid – eine

Lexikon

D

Hybrid Unter Hybrid versteht man ein System, bei dem zwei Technologien miteinander kombiniert werden. Die Besonderheit liegt darin, dass die zusammengebrachten Elemente für sich schon Lösungen darstellen, durch das Zusammenbringen aber neue erwünschte Eigenschaften entstehen können. Hybridfahrzeuge besitzen somit zwei Antriebsvarianten. Einen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor.

Vollhybrid Vollhybridfahrzeuge sind mit ihrer elektromotorischen Leistung in der Lage, auch rein elektromotorisch zu fahren. Sowohl das Anfahren, wie auch das Beschleunigen kann ausschließlich über den Elektromotor erfolgen.

Brücke in die Zukunft

ie Anfänge des Hybridantriebes reichen bei Pionier Toyota zurück in das Jahr 1997, als mit dem Prius die Serienfertigung des weltweit ersten Hybridfahrzeugs begann. Bis heute konnte Toyota weltweit mehr als 2,5 Millionen SerienHybrid Fahrzeuge verkaufen. Das neue Modell der Toyota Auris wird in England, in einem der neun europäischen Produktionsstätten des japanischen Autoherstellers, gefertigt und ist somit ein echter Europäer.

So fährt sich vollhybrid Beim Anfahrten aus dem Stand oder beim Fahren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h und max. 1,5 Kilometern treiben das Fahrzeug ausschließlich Elektromotoren an. Zum Beschleunigen schaltet sich der Benzinmotor selbständig und nahtlos hinzu. Beide Motoren spielen vollautomatisch zusammen und sorgen für maximale Leistungsfähigkeit. Bei normaler Fahrt kombiniert

So sieht ein Lithium-Ionen Akkublock eines BMW-7ers aus der Auris Hybrid flexibel Benzinund Elektromotor, sodass eine bestmögliche Kraftübertragung erzielt werden kann. Geht man vom Gas oder bremst das Auto, wird der Motor zum Generator und wandelt die Bewegungsenergie in elektrische Energie um, die dann in der Batterie gespeichert wird. Wird der Wagen angehalten, schalten sich beide Motoren automatisch ab, damit kein Energieverlust entsteht.

Facts Toyota Auris Hybrid Leistung Benzinmotor: 73 kW/99 PS Leistung E-Motor: 60 kW Kombinierte Systemleistung: 100 kW/136 PS Verbrauch: 3,8 l Super/100 km CO2-Ausstoß: 89 g/km Kofferaumvolumen: 310 Liter Preis: ab 22.620 Euro


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Tierpatin Birgit Gasser mit Bandito und Hexi

Eine Tierpatenschaft ist ideal, wenn man Tiere liebt, es aber nicht möglich ist, sich ständig um einen Hund oder eine Katze zu kümmern. Tierpatin Birgit Gasser betreut gleich zwei Hunde und kann eine Patenschaft nur empfehlen.

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enn Birgit Gasser ins Tierschutzhaus Klagenfurt kommt, wird sie von Bandito und Hexi bereits sehnlichst erwartet. Die dreijährige Schäferhündin und der schwarze Rüde, der mit seinen über 13 Jahren schon ein „alter Herr“ ist, wissen, dass sie dank der Tierfreundin täglich einen Spaziergang genießen dürfen und Zuwendung bekommen und sie lohnen es Frau Gasser mit unerschütterlicher Zuneigung – die treuen Hundeblicke sprechen Bände. Birgit Gasser hat eine so genannte aktive Patenschaft übernommen, das heißt, sie zahlt nicht nur den monatlichen Beitrag, sondern kümmert sich auch aktiv um ihre Patenhunde. Bandito und Hexi haben besonderes Glück, nimmt sich ihre Patin doch täglich Zeit für sie. „Ich hatte früher selber einen Hund. Als dieser verstorben ist, wollte

ich keinen eigenen Hund mehr und da ich auf dem Weg zu meinem Pferd täglich am Tierheim vorbeikomme, hat sich die Patenschaft angeboten“, erzählt sie. Ganz ist sie dem Vorsatz nicht treu geblieben, denn den ersten Patenhund hat ihre Tochter ins gemeinsame Haus geholt. „Er ist ein richtiger Familienhund geworden“, erzählt sie. Das hat Frau Gasser aber nicht daran gehindert, sich weiter um Patenhunde zu kümmern. Drei waren es bisher und „obwohl alle über zehn Jahre alt waren, konnten sie alle an einen guten Platz vermittelt werden“, erzählt sie stolz. Ein bisschen Wehmut und Trennungsschmerz ist zwar dabei, aber schließlich ist es das Ziel, die Tiere im Tierschutzhaus so rasch wie möglich wieder zu vermitteln. Das wünscht sich Frau Gasser auch für Hexi. Die Schäferhündin hat trotz ihres jungen Alters schon viel mitgemacht. Sie hat kürzlich

eine Hüftoperation gut überstanden und bekommt jetzt noch Physiotherapie, die gut anschlägt. Man merkt es der anhänglichen Hündin an, wie sie den täglichen Spaziergang – jetzt ohne Schmerzen – genießt. Dankbar schmiegt sie ihren wuscheligen Kopf an das Bein ihrer Patin. Für ein paar Streicheleinheiten stets dankbar ist auch Bandito. Er musste ins Tierschutzhaus, weil sein Herrl schwer erkrankte und nicht mehr für ihn sorgen konnte. Birgit Gasser ist seit über fünf Jahren Hundepatin. „Ich kann das all jenen, die einen Hund nicht fix nehmen können, nur empfehlen und für die Tiere ist es ganz wichtig, dass sie Bewegung haben“, betont sie. Frau Gasser nimmt immer solche Hunde, die schon älter sind, oder um die besondere Zuwendung brauchen und sie nimmt Bandito und Hexi am Wochenende auch oft mit nach Hause. Die beiden danken es ihr mit ihrer Anhänglichkeit. PR

Hundeblick » Treuer als Dankeschön «

Info Tierpatenschaften Probepatenschaft Der Pate hat die Möglichkeit vor der Übernahme eines Tieres dieses näher kennenzulernen.

Passive Patenschaft Der Pate spendet einen regelmäßigen Beitrag für ein Tier.

Aktive Hunde-Patenschaft Interessenten kommen ins Tierschutzhaus und besichtigen mit einem Tierpfleger die Hunde. Mit einem können sie dann regelmäßig spazieren gehen.

Kosten pro Monat: Hundepatenschaft: Katzenpatenschaft: Kleintierpatenschaft:

E 15,– E 8,– E 4,–

Nähere Infos & Anmeldung:

Landestierschutzverein Kärnten Judendorfer Straße 46 Klagenfurt Tel: 0664 / 85 60 105 Fax: (0463) 43 5 41 - 24 E-Mail: yvonne.strugger@ tierschutzhaus.com Internet: www.tiere-in-not.at


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60 Jahre AVs – eine Erfolgsgeschichte

buchtipp

Wie keine andere Einrichtung prägt die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe (AVS) die Entwicklung des Sozial- und Gesundheitsbereiches in Kärnten.

G

ie Geschichte der AVs beginnt in der Nachkriegszeit, wo sie aus den Fürsorgeverbänden hervorging und sich seit dem auf mehrere Fachabteilungen in den Bereichen Therapie, Förderung, Pflege, Beratung und Betreuung von Menschen aller Altersgruppen spezialisierte. Der kontiunierliche Ausbau der Angebote konnte durch eine funktionierende Kooperation mit dem Land Kärnten verwirklicht werden. „Ich begrüße diese Entwicklung der AVs sehr, da ich weiß, wie notwendig unsere Dienstleistungen für die hilfesuchenden Menschen in Kärnten sind. Für die gute Zusammenarbeit möchten wir uns beim Land Kärnten und seinen Fachabteilungen bedanken“, betont AVs-Vorsitzender Karl Kohlweg.

Einen schmackhaften Versuch wert

Vorsitzender Vzbgm. Karl Kohlweg, Dr. Heidemarie Lauchard (fachliche Geschäftsführung der AVS) und Klaus Harter (kaufmännischer Geschäftsführer der AVS (v.l.)

13.000 Betreute Momentan betreut die AVs mit ihren 1300 Mitarbeitern in ganz Kärnten rund 13000 Menschen, die der Pflege, der Förderung oder einer Therapie bedürfen. Doch der Blick ist auch weiterhin in die Zukunft gerichtet, neue Projekte sollen umgesetzt werden. so wurde in st. Andrä ein betreubares Wohnen für ältere Menschen eingerichtet, dem weitere Projekte dieser Art folgen sollen. „Um den Anforderungen im sozial- und Gesundheitsbereich in Kärnten gerecht zu werden, entwickeln wir ständig neue Angebote. Damit können wir schon vorzeitig auf die Erfordernisse reagieren und halten mit der gesellschaftlichen Entwicklung schritt“, erleutert Klaus Harter, Geschäftsführer der AVs. Wichtig ist ihm auch, darauf hinzuweisen, dass innerhalb der AVs nur bestens ausgebildete Mitarbeiter

Liebe Christa Köfler,

zum Einsatz kommen. Dadurch sei eine hohe Betreuungsqualität gegeben.

Der Blick aufs Ganze „Die größte Herausforderung für uns ist es, den Blick auf das Ganze nie zu verlieren. Die Balance zu finden zwischen den Bedürfnissen unserer KlientInnen, der Entwicklung unserer MitarbeiterInnen und dem Anspruch nach Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Diese Aufgaben gelingen nur durch die Unterstützung eines Teams aus engagierten MitarbeiterInnen“, so Harter, der die stärke der AVs in ihrer spezialisierung einerseits und in einer großen Gemeinsamkeit andererseits sieht: „Gemeinsam ist uns allen, dass uns die Betreuung unserer KlientInnen und die Entwicklung der AVs am Herzen liegt.“

REAKTIONEN

ich habe in Ihrer Zeitschrift über das Bildungsland Kärnten, in dem man mehr Chancen am Arbeitsmarkt haben soll, gelesen. In Wirklichkeit scheint da wenig zu stimmen. Ich finde seit März 2010 keine Arbeit, obwohl ich es über das AMs, ein Berufstraining und andere Arbeitseinrichtungen versucht habe. Bei einem weiteren Arbeitstraining wurde mir nahegelegt, mit 39 Jahren in Rente zu gehen. Wenn ich schon keine Arbeit finde, warum wird mir auch keine Weiterbildung gewährt? Mit dem Notstand kann ich mir nicht einmal ein Auto leisten, das oft für einen Job verlangt wird. Rita B., Kärnten

Der Autor Friedrich Pinteritsch hat die „Hanfnuss“ kulinarisch neu geknackt, um sowohl ihr Aroma als auch ihre gesunden Wirkungen voll zu entfalten. Wer noch nie mit Hanf gekocht hat, der erfährt in diesem Kulinarische Kochbuch alles über die Empfehlungen Verwendung der verschievon Claudia denen Hanfprodukte in der Hresc-Saxer modernen Küche – für den täglichen Genuss und für Kreationen zu festlichen Anlässen. Gespickt mit appetitanregenden Bildern erklären die Rezepte, wie leicht es ist, sich bewusst zu ernähren: Gesundheit schmeckt! Friedrich Pinteritsch: Das Biohanf-Kochbuch; Altes Korn neu entdeckt. Heyn Verlag, E 25,– Die Buchhandlung Heyn verlost jeweils drei Exemplare von Friedrich Pinteritschs Büchern „Das Biohanf-Kochbuch“ und „Das Einmaleins des Dampfgarens; schonende Zubereitung – Leichter Genuss“ (Pichler Verlag, E 19,95). Einsendungen mit Betreff „Buchtipp“ bitte an: gewinnspiel@lebenswert.or.at oder per Postkarte an Lebenswert, Gärtnerstraße 55A, 9020 Klagenfurt




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