Land und Leute Februar 2012

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Ausgabe 2-2012

GRATIS

Inselwinter 2012

Wirtschaftsfaktor OPAL

Welterbeausstellung Stralsund

Leben in Vorpommern

Ihr Journal f端r Wirtschaft, Politik, Kultur und Unterhaltung


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Liebe Leserin, Lieber Leser! haben Sie schon einmal einen Juchtenkäfer zu Gesicht bekommen? Vermutlich nicht, denn einerseits sind sie Tierchen so selten, das jetzt zwei Exemplare im Schloss Rosenstein in Stuttgart ausgestellt werden. Andererseits scheinen zumindest so häufig zu sein, dass sie eine Reihe von großen Infrastrukturprojekten in Frage zu stellen in der Lage sind. Nun stellt sich die Frage, wie man die Existenz eines Käfers nachweist, der nicht zu Gesicht zu bekommen ist. Ein Experte in dieser Frage ist Claus Wurst. Er hat dem Schwäbischen Tageblatt erklärt, wie er die Existenz des ansonsten nicht sichtbaren Tierchens nachweist. Dazu klettert er auf einen Baum, saugt die obere Mulmschicht einer Höhle ab und forscht dann im derart sicher gestellten Beweismaterial nach dem artentypischen Kot. Das Ergebnis wird dann in einem Gutachten fest gehalten, das natürlich seinen Preis hat. Kommt auf diese Weise ein Projekt zum Halt, wird der Investor seinerseits natürlich den Gegenbeweis anzutreten versuchen. Dazu allerdings klettert wohl kaum das Mitglied eines deutschen Gerichts selbst auf den Baum, um sich persönlich eine Mulmprobe zu beschaffen, sondern es wird ein Gegengutachten in Auftrag gegeben, das natürlich seinen Preis hat. Übringens ist die gesetzliche Umweltverträglichkeitsprüfung, kurz UVP genannt, keine deutsche Erfindung, sondern sie wurde bereits im Jahr 1969 in den USA im Environmental Policy Act gesetzlich verankert. Der an sich gute Gedanke hat sich hierzulande zu einem bürokratischen Monster ohnegleichen entwickelt. Praktisch jeder Quadratmeter Fläche ist hierzulande kartiert, beschrieben und bewertet. Alleine die Anleitung zur Beschreibung von Biotop- und FFH-Lebensraumtypen des Landes Mecklenburg-Vorpommern umfasst 300 eng beschriebene Seiten. Wir unterscheiden zwischen entkalkten Dünen mit und ohne Heidekraut oder solchen mit Bewuchs von

Krähenbeeren. Jedes Habitat, dessen Mindestgröße bei 100 Quadratmetern Fläche liegen oder aber einer Mindestbreite von fünf Metern betragen soll, ist zusätzlich weiter codiert. Die Bürokratie ist ein Meister aus Deutschland möchte man in Abwandlung eines Zitates von Paul Celan rufen. Wenn sich die Planungskosten für ein durchschnittliches Stück Strasse mit ungefähr 1,5 Millionen Euro ansetzen lassen, so darf nach statistischen Erhebungen davon ausgegangen werden, dass rund 750.000 Euro dieses Betrages für mehr oder minder sinnfreie Gutachten ausgegeben werden.

wundert es da, dass mittlerweile in praktisch jedem Gutachten ein mehr oder minder geschütztes Tier, eine mehr oder minder geschützte Pflanzenart zu finden ist. Fakt ist jedenfalls, dass in dem Labyrinth aus Gutachten, gegengutachten, Beurteilungen und Bewertungen der Beurteilungen Millionen-, wenn nicht Milliardenbeträge versenkt werden. Gleichzeitig wird die Geldnot der öffentlichen Kassen beklagt. Es fehlt Geld an allen Ecken und Enden: für Schule und Bildung unserer Kinder, in Kindergärten, für Theater und viele andere soziale Aufgaben.

VORWEG! Entlang der Baustelle der B96n auf Rügen wurde für zigtausende Euro ein Bretterzaun errichtet, der umherziehende Vögel den Anblick der Bauarbeiten ersparen soll. Stellt sich die Frage, ob unsere gefiederten Freunde im Blindflug mit geschlossenen Augen landen und sich so den Anblick der Baustelle aus der Luft ersparen. Wer eine Straße baut und dadurch ein Stück Natur in Mitleidenschaft zieht, soll Ausgleich schaffen. So ist es gesetzlich vorgeschrieben. Ein Schutz, der auch dann greift, wenn der Lebensraum eines bestimmten Tieres bedroht ist. Nicht immer allerdings steht der Schutz seltener Arten im Mittelpunkt. Wie das Beispiel der geplanten Flutung der Werre zeigt, scheint man vorsichtshalber gar nicht erst prüfen zu wollen, ob sich in dem Jahrhunderte alten Siedlungsland inzwischen seltene Arten der roten Liste angesiedelt haben, die schützenswert wären. Auch stellt sich die Frage nach der Unparteilichkeit von Gutachtern. Wer sich intensiver mit dieser Frage beschäftigt, dem kommt nicht selten der Verdacht, dass der Gutachter sozusagen auf dem Schoß seines Auftraggebers sitzt. Wen

Erinnert sei an Milton Friedmans berühmtes Statement: there is no such thing as a free lunch. Sinngemäß übersetzt: es gibt nichts umsonst. Vielleicht sollten wir uns endlich darauf besinnen, das zur Entwicklung einer Region auch wirtschaftliches Wachstum gehört, das unter den oben beschriebenen Prämissen mehr und mehr ins Lahmen gerät. Wer wirtschaftliche Entwicklung will, wer Perspektiven für junge Menschen in unserer Region schaffen will, der muss auch die eine oder andere Zäsur an anderer Stelle in Kauf nehmen. Das gilt für die Energiewende mit ihrem Bedarf an Trassen für Stromleitungen genau so wie für jedes andere Projekt zur Förderung unserer Wirtschaft und Infrastruktur. Wenn wir diese Wende nicht schaffen, heißt es womöglich „Vorwärts in die Vergangenheit“.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Vorfrühling! Claus Schwarz mit dem Team von Land und Leute


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Inhalt

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Vorweg

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Streiflichter

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Schwerpunkt Inselwinter Sibirien in Ückermünde

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Winterliche Magie

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Eingeschneit auf Rügen

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Politik Fragwürdiger Ausgleich

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Im Interview: Dr. König und Frau Syrbe

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24 Foto: Photengel/ pixelio

Foto: Paul Georg Meister / pixelio

Foto: Bernd/wikipedia

Wirtschaft Alleingang?

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Bedrohliche Importlücke

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Wirtschaftsförderung Greifswald

32

Herausforderung EE

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20 Jahre BIG

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Altes Eisen?

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Unternehmen mit Zukunft

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20

Gesellschaft Prominenter Besuch desWelterbe

16

Mammutprojekt

20

Wer rastet der rostet

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Grün in Berlin

40

Supersudoku

46

Veranstaltungskalender

48

Kommentar/Impressum

50

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Streiflichter Mit „Dragonetti“ zum Erfolg Gleich 14 Konzerte der Festspiele MV werden in diesem Jahr von Veronika Eberle als Preisträgerin in Residence maßgeblich geprägt. Sie gilt als eines der herausragenden Geigerinnentalente der deutschen Kulturlandschaft. Nachdem sie sich bereits kurz nach dem Studium in München deutschlandweit einen Namen gemacht hatte, wird sie demnächst für bedeutende europäische Orchester spielen. Dabei blickt Eberle bereits jetzt auf viel beachtete Engagements in New York, Paris und Mailand zurück. Mit ihr werten die Festspiele MV 2012 das ohnehin beeindruckende Programm zusätzlich auf. An 65 Orten in ganz MV werden an 83 Spielstätten vom 9. Juni bis zum 9. September rund 125 Konzerte gegeben. Einer der thematischen Schwerpunkte dieses Jahres ist Dänemark.

Nach-Frauentags-Kabarett Die Sängerin und Kabarettistin Regina Thoss lädt mit ihren Mitstreiterinnen am 9. März 2012 zum „Zickenkränzchen“. In Klausdorf bei Stralsund tagt die kapriziöse Runde ganz unterschiedlicher Frauen unter dem Motto „Lästern ohne Toleranz“. Zusammen mit Sabine Swoboda, Carola Blaess und am Klavier unterstützt von Herbert Goetz entwickelt sich so ein ganz eigener Stil von bissigen Liedern, gemeinen Texten und schwarzhumorigen Couplets. Selbst für Herren ist etwas dabei, weil sie sowohl an sich als auch an den Damen immer neue Seiten entdecken können. Im Vorpommernhus in Klausdorf wird zur Veranstaltung ein Buffet gereicht. Regina Thoss zeigt in diesem bunten Kabarettmix, dass sie nicht nur für ihre Stimme, sondern auch ihre schauspielerischen Fähigkeiten bekannt ist.

Neues Zuhause für „Niki“ Seit dem 7. Februar ist im Stralsunder OZEANEUM eine ganz besondere Haiart zu bestaunen – ein lebender Sandtigerhai. Der 2,5 m lange Fisch, der auf den Namen „Niki“ hört, kommt aus Berlin und ist für das dortige Becken zu groß geworden. Außergewöhnlich ist das Weibchen gleich in mehrerer Hinsicht. Einerseits hat es das offene Meer nie kennen gelernt, weil es auf einem japanischen Fischmarkt zur Welt kam. Andererseits gebären Sandtigerhaie nicht wie andere Fische. Statt Eier zu legen, schlüpfen die Jungen bereits im Mutterleib und werden lebend geboren. So martialisch das Gebiss der Tiere auch aussehen mag – Sandtigerhaie ernähren sich ausschließlich von kleineren Fischen und Krebstieren. „Der Hai hat die nächtliche Fahrt in einer leichten Narkose gut überstanden“, so Aquarienleiterin Dr. Nicole Kube vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund.


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Aktuelles aus dem Landesmuseum Das imposante, preisgekrönte Gebäudeensemble des Pommerschen Landesmuseums lädt zu einer kurzweiligen Entdeckungsreise durch Jahrmillionen Erdgeschichte, 14.000 Jahre Landesgeschichte und eine hochkarätige Gemäldesammlung ein. Besucher begegnen einem pommerschen Saurier, wertvollen Schätzen, Menschen von der Steinzeit bis zur Reformation und dem einzigartigen, fast 30 qm großen Croy-Teppich aus dem 16. Jahrhundert. In der Gemäldegalerie erwarten Sie der in Greifswald geborene Caspar David Friedrich, Frans Hals, Max Liebermann oder Vincent van Gogh. Gelegenheit zum Entspannen bieten der Klostergarten, der Museumsshop und das Café und Restaurant „Le Croy“ im Schatten der mittelalterlichen Reste des Franziskanerklosters. Unsere Sonderausstellungen und das aktuelle Programm mit Konzerten, Vorträgen und Lesungen finden sie unter www.pommersches-landesmuseum.de Di-So 10.00-18.00 Uhr (Nov-Apr bis 17.00 Uhr) | Rakower Straße 9 | fon +49 (0)3834 83120 Audioguides in deutsch, englisch, polnisch und schwedisch. Fremdsprachige Führungen auf Anfrage.| Parkhaus direkt am Museum.


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Nordische Impressionen aus Ueckermünde Sie interessieren sich für nordisches Lebensgefühl und Schlittenhundefahrten? Sie sind Fan nordischer Hunderassen und möchten gerne mehr über diese Hunde erfahren? Oder möchten Sie einmal erleben, wie es sich anfühlt, wenn zwölf Siberian Huskies sprichwörtlich in Fahrt kommen? Hierzu ist keine weite Reise nötig. In den weitläufigen Wäldern und Wiesen am Stettiner Haff finden sich gute Bedingungen, die Hunde vom Husky Hof in Ueckermünde in ihrem Element zu erleben. Christa und Manfred Fastnacht, die seit mehr als zehn Jahren ihren Husky Hof betreiben, bieten Interessierten ein vielfältiges Erlebnisangebot rund um das Thema Siberian Husky an. Dabei fing alles unter anderen Vorzeichen an. Manfred Fastnacht, mit Hunden von Kindheit an vertraut und aufgewachsen, nahm die ersten Hunde aus Tierschutzgedanken bei sich auf. Hunde aus schlechter Haltung oder

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Tierpark Ueckermünde Chausseestraße 76, 17373 Ueckermünde täglich ab 10:00 Uhr geöffnet Info-Telefon: 039771-5494-10 E-Mail: info@tierpark-ueckermuende.de Internet: www.tierpark-ueckermuende.de

solche, die nicht entsprechend ihrer ursprünglichen Bestimmung gehalten wurden und im Tierheim landeten. Die Gruppe vergrößerte sich rasch und da mit diesen Hunden gearbeitet werden muss, war der Gedanke, Schlittenhundefahrten für ein breiteres Publikum anzubieten, schnell geboren. Zuvor musste Herr Fastnacht jedoch aus der bunten Truppe ein Team aufbauen und die Hunde, welche auf dem Husky Hof nicht in Zwingern leben, trainieren. „Einen Husky besitzt man nicht, man lebt mit ihm zusammen“, betont Fastnacht, der hauptberuflich die Seenotretterstation in Ueckermünde leitet. Eine der Natur dieser Rasse entsprechende Haltung ist Herrn Fastnacht sehr wichtig. Deshalb bietet er neben den Ausfahrten mit einem Hundeschlitten im Winter allen Husky-Interessierten auch Spaziergänge im Wald an und berät jeden, der mehr über das Wesen und die Anforderungen

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dieser Hunderasse erfahren möchte. Für ein besonders authentisches Erleben kann man bei Familie Fastnacht ein Wochenende auf dem Husky Hof verbringen mit Grillen und Glühwein über offenem Feuer in einer Trapperhütte – natürlich auch im Winter – und selbstverständlich in Gesellschaft der Hunde. Wer es etwas komfortabler mag, der kann die angebotene Ferienwohnung mieten. Egal wie intensiv Sie ihr Erleben wünschen, ob Sie nur mal für ein paar Stunden mit den Schlittenhunden unterwegs sein wollen oder ob Sie von Touren über mehrere Tage träumen, ob Sie als Einzelperson kommen oder Ihr Abenteuer in einer Gruppe erleben wollen: Familie Fastnacht ist für Ihre Wünsche offen. Die Planung und Gestaltung der Touren kann individuell abgesprochen werden, aber immer unter der Berücksichtigung des Wohles der Hunde. Kinder und Kindergruppen sind gern gesehene Gäste bei Familie Fastnacht, welche durch einen allwöchentlichen Besuch im AMEOS Pflegehaus Christophorus mit den Hunden auch den dort lebenden Menschen eine riesige Freude bereitet. Schauen Sie einfach mal im Internet unter www.husky-schlittenhunde.de bei Familie Fastnacht vorbei und lassen sich inspirieren. Und keine Angst vor Wind und Wetter – entsprechende Schutzkleidung hält der Husky Hof für Sie bereit. Übrigens: der weit entfernteste Gast kam aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Text: hr/Fotos: Fastnacht


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Huskyhof Ueckerm端nde Christa und Manfred Fastnacht Chausseestr. 81 17373 Ueckerm端nde Telefon: 039771-23885 email: manfred.fastnacht@freenet.de


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Highlights der Winterlandschaft auf Usedom

Winterliche Magie Im Winter ist Usedom in das magische Licht der tief stehenden Wintersonne getaucht. Jetzt entfaltet die schmal geformte Region zwischen Ostsee und Achterwasser mit seltenen Tieren, Pflanzen, Seen, Mooren, Wäldern, Kliff und Dünen sowie zahlreichen kulturellen Offerten einen ganz besonderen Zauber. Dafür gibt es kaum ein besseres Symbol als die stimmungsvollen Meereslandschaften des Malers Otto Niemeyer-Holstein. In seinem Atelier Lüttenort auf Usedom kann man diese Kunstwerke bestaunen. Die sich während der Winterzeit regenerierende Natur bietet einen idealen Rahmen zum Erholen. Gerade im Winter, wo quirliges Strandleben weit entfernt ist, lohnt die Entdeckung von Usedoms landschaftlichen Reizen. Naturpark Usedom Wegen der „landschaftlichen Eigenart, Vielfalt und Schönheit“ wurde die ostpommersche Landschaft auf Usedom in einem Gesetz der Landesverordnung vom 10. Dezember 1999 als Naturpark „Insel Usedom“ definiert. Der Eintrag in das Verzeichnis der Naturparke des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz verbindet sich damit. Bereits 1966 bestand in der DDR ein Landschaftsschutzgebiet auf Usedom. Es war nach Inkrafttreten des Nationalparkprogramms von 1990 auf die Fläche des heutigen Naturparks ausgedehnt worden. Seit dem Jahre 2000 arbeitet eine Naturwacht in diesem einzigartigen Park zwischen Ostsee, Greifswalder Bodden, Achterwasser, Peene und Stettiner Haff.

dung bis zur Düne aufschlägt oder die Sonnenstrahlen zwischen dicken blaugrauen Winterwolken an kostbare Gemälde der „Alten Meister“ denken lassen. Flora und Fauna

Der gesamte Naturpark „Insel Usedom“ umfasst eine Fläche von rund 59.000 Hektar. Davon entfallen ca. 23.000 Hektar auf Wasserflächen. Integriert sind Teile der Insel Usedom, der Ruden, das Achterwasser, Wasserflächen des Stettiner Haffs sowie die Peene mit ihren Inseln und angrenzenden Festlandbereichen. Als Naturschutzgebiete innerhalb des Naturparks hat man den Peenemünder Haken, die Inseln Struck, Ruden, Böhmke, Balmer Werder, Grosser Wotig, Greifswalder Oi, den Peenestrom bei Kröslin, die Halbinseln Gnitz und Cosim, den Golm, den Streckelberg sowie den Mellenthiner Os ausgewiesen. Hinzu kommen Wockninsee, Mümmelkensee, Gothensee, Kleiner Krebssee, Zerninsee sowie Moorsee. Die sehenswerte Exposition des Naturparkinformationszentrums Usedom bietet dazu einen erstklassigen Überblick. Vielgestaltige Küstensäume Die brandende See im winterlichen Naturpark mit dem puderzuckerfeinen Sandstrand, den Dünen, umgefallenen Bäumen, von Eiskristallen überzogenen Fischerbooten und der Steilküste sowie das flachere Achterwasser mit Schilfufern, Salzwiesen, Mooren, Vogelrastplätzen, Seen, knorrigen Strandkiefern und jahrhundertealten Buchenwäldern ermöglichen auch im Winter herrliche Spaziergänge. Die maritim geprägten Eindrücke sind facettenreich. Ob sich nun bei Frost Eisschollen am Ufer der See auftürmen, frisch verschneite Strandbereiche in der Sonne glitzern, die Bran-

Inmitten der Natur an Ostsee und Achterwasser sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beheimatet, Darunter befinden sich u. a. Orchideen sowie fast dreihundert Vogelarten. Etliche davon, wie u. a. Schwäne, Möwen, Enten, Eisvogel, Haubentaucher und der majestätische Seeadler, überwintern hier. Oft sind Seevögel in großen Gruppen zu beobachten. In den Wäldern finden Naturfreunde gesunde Rot- und Schwarzwildbestände, Füchse, Hasen und Eichhörnchen. Selten gesehene Tiere – u. a. Fischotter, Rotbauchunke und Glattnatter – gelten als Ausdruck der intakten Natur Usedoms. Somit ist das Fernglas bei Wanderungen im Lieper Winkel, um den Streckelberg oder von Karlshagen nach Peenemünde nicht unbedingt notwendig. Gelegenheiten zur Tierbeobachtung gibt es auf Usedom rund um das ganze Jahr. Kulturelle Impressionen Der Winter auf Usedom lässt auch prähistorische Funde wie die elf Großsteingräber aus der Jungsteinzeit oder den bronzezeitlichen Burgwall auf dem Golm anders erleben. Werden und Vergehen erscheinen in der reduzierten Natur plastischer. Auch der Abstecher in die bekannten Kaiserbäder an der Usedomer Ostseeküste lohnt. Hier beeindruckt die berühmte Bäderarchitektur in Zinnowitz, Koserow, Heringsdorf, Bansin, Sellin und Ahlbeck. Villen mit weißen Loggien voller filigraner Holzornamente sowie die weit ins Meer ragenden Seebrücken bleiben unvergesslich. Galerien und Geschäfte präsentieren typisches Kunsthandwerk der Region. Zu nennen sind beispielsweise Usedomer


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Keramiken sowie unikate Fischerteppiche. Die aus dem Fischerdorf Freest stammenden Teppiche unterstreichen das maritime Flair durch traditionelle Motive wie Kraniche, Segelschiffe, Wellen oder Anker. Auch während des Winters finden musikalische Darbietungen, Weinmessen, Modenschauen und kulinarische Präsentationen statt. Dies sind beliebte gesellschaftliche Events. Der Besuch von Museen, beispielsweise der Wolgaster Kaffeemühle, versetzt durch ein Spektrum liebevoll arrangierter Exponate in die Zeiten der Seefahrer. Darüber hinaus sollte man kunsthistorisch wertvolle mittelalterliche Backsteinkirchen besuchen und Bauten aus der Zeit der Pommernherzöge und der Schwedenherrschaft entdecken. Den Winter vergessen machen vielfarbig schillernde Schmetterlinge bei tropischen Temperaturen in der Trassenheider Schmetterlingsfarm. Grenzlage zu Polen Eine Besonderheit bezüglich des Naturparks „Insel Usedom“ ist die Nähe zum benachbarten Polen. Hier setzt sich der Naturschutzgedanke in Form des Nationalparks Wollin „Wolinski Park Narodowy“ fort. Seit dem Jahre 2000 besteht sogar eine Partnerschaft zwischen den Nationalparks Wollin und „Insel Usedom“. Der Nationalpark Wollin entstand im Jahre 1960. Mit einer Fläche von rund 11.000 Hektar war er der erste polnische Na-

tionalpark. Er wurde 1996 durch Integration von Ostseebereichen und Arealen des Stettiner Haffs erweitert und ist – ebenso wie der Nationalpark „Insel Usedom“ – maritim geprägt. Als besondere Highlights dieses Parks gelten die steilen Kliffs bei Lubin (Lobbin) mit einer spektakulären Sicht über das Haff, der im Sonnenlicht unvergleichlich schimmernde Türkissee „Jezioro Turkusowe“ von Kalkofen (Wapnica) sowie die Aussicht auf das Swinedelta vom Zielonka-Hügel. Nicht weit entfernt liegen die städtischen Zentren Swinemünde (Swinoujscie) sowie Kaseburg (Karsibor). Auch im Winter sind die urtümlichen Wisente im „Rezerwat Zubrow“ bei Misdroy (Miedzyzdroje) ein besonderer Anziehungspunkt. Dort entstand ein Nationalparkmuseum. Sportliche Aktivitäten Im Winter wird das Landschaftsidyll Usedom zur Kulisse besonderer sportlicher Aktivitäten. Hier treffen sich Eisbader, Eisfischer und Eissegler. Auf spiegelblanken gefrorenen Bereichen tummeln sich Gross und Klein beim Eislaufen. Liegt Schnee, besteht die Möglichkeit zur romantischen Schlittenfahrt in einer Pferdekutsche. Wenn die Brandung bei Sturm den begehrten Bernstein an die Ostseeküste schleudert, entwickelt sich die Suche nach dem Gold des baltischen Meeres zum Wettstreit entdeckungslustiger Strandwanderer. Oftmals sind die Bernsteinjäger mit Kescher und Taschenlampe am Meeresufer zu finden, bevor es richtig hell geworden ist. Nach dieser Mühe belohnt am besten ein heißer Grog. Text: Dr. Irene Blechle

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Foto: www.ostseeclub-24.de / pixelio


12 Verschneite Wälder, historische Orte und kulinarische Leckerbissen

Der Inselwinter auf Rügen bietet Erholung für Leib und Seele

Foto: SuBea / pixelio

So lockt das Ostseebad Binz von Januar bis Ende Februar mit Arrangements und Aktionen rund um Sanddorn und Heilkreide zu den zweiten Rügener Regionalwochen auf die Insel. Spezialitäten wie Sanddorn-Honig-Parfait in der Brasserie Loev – nur 50 Meter vom Binzer Sandstrand entfernt – oder Liköre und Tees, die im Sanddorn‘s direkt an der Hauptstraße zum Strand probiert und erstanden werden können, wecken die Neugierde auf die einheimische orangen leuchtende Vitaminbombe. Erst im 18. Jahrhundert in Südschweden als Nahrungsquelle entdeckt, wurde auch auf Rügen zunächst der Eigenbedarf abgedeckt. Der großflächige Abbau der Powerfrüchte erfolgte erst ab dem 20. Jahrhundert. Mittlerweile ist die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung auch wissenschaftlich bewiesen. Beta-Carotin, die Vitamine E, B1, B2, B6 und C sowie Niacin machen die Beere zu einem wahren Powerpaket und auch die Heilkreide, die im Laufe von rund 70 Millionen Jahren auf Rügen entstand, kann so einiges: Sie reinigt die Haut, wärmt und entschlackt den Körper und soll sogar Schmerzen lindern.

Wer mehr über die Wirkung erfahren möchte, für den lohnt sich ein Besuch des Kreidemuseum Gummanz in der Nähe des Kreidefelsens. Hier bei Sassnitz befindet sich auch das Kreidewerk Klementelvitz. Aus Klementelvitz stammen die Zutaten für die sogenannten Rügener Kreidemännchen. Kleine Zwerge und Elfen, die von

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Rügen, das sind nicht nur 56 Kilometer Sandstrand, 15.407 Hektar Waldgebiete und 70.000 Einwohner. Die mit 976 Quadratkilometern größte Insel Deutschlands steht gerade in den Wintermonaten für Erholung und Entspannung, aber auch kulturelle und kulinarische Erkundungen.

Reinhard Jost und seiner Frau seit zehn Jahren aus Rügener Kreide hergestellt werden und seit zwei Jahren als offizielles Maskottchen der Insel gelten. Die Werkstätten finden Urlauber ganz im Norden der Insel auf dem Rügen-Hof in Putgarten am Kap Arkona. Hier wird aus der angelieferten Kreide, die mit Zusatzstoffen versehen ist, zunächst wie bei der Herstellung von Gipsfiguren ein Männchen oder eine

Elfe gegossen. „Anschließend werden mit einem Skalpell die Rückstände entfernt, die kleinen Mützchen aufgesetzt, echter Bernstein und kleine Wackelaugen eingesetzt“, erzählt Mitarbeiter Daniel Bäcker. Der RügenHof ist aber nicht nur für die kleinen Männchen bekannt, die auch mal herunterfallen können, ohne zu zerbrechen: So locken vom 18. bis 19. Februar das Schlachtefest und vom 25. bis 26. Februar „Hering satt“ mit Schauvorführungen in der Filzerei, der Kerzenwerkstatt, der Steinschleiferei, der Korbflechterei und der Schmuckwerkstatt Jung und Alt zum nördlichsten Zipfel der Insel. Für etwas Ruhe empfiehlt sich ein zweieinhalb Kilometer kurzer Spaziergang nach Vitt. Das kleine Fischerdorf, das schon im 10. Jahrhundert zu Arkona gehörte, bietet mit den dreizehn reetgedeckten Häusern direkt am Ostseestrand die nötige Kulisse, um die salzige Meerluft einzuatmen. Sehenswert ist auch die kleine achteckige Kapelle, die nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel von 1806 bis 1816 über dem Dorf erbaut wurde. Die Idee dazu hatte jedoch der in Altenkirchen tätige Pastor und Dichter Ludwig Gotthard Kosegarten, der beim Gottesdienst gerade die Fischer von Vitt vermisste und deshalb zunächst Ufergottesdienste unter freiem Himmel einführte. Auf dem Rückweg von Kap Arkona in den Osten der Insel lohnt sich ein kulinarischer Abstecher zum Hofgut Bisdamitz. Auf dem Biohof zwischen Lohme und Glowe an der Nordküste der Halbinsel Jasmund kann sich mit kulinarischen Leckereien aus Produkten vom Hof, wie Fleisch und Käse, gestärkt werden. Kulinarische Highlights hat ohne Zweifel wieder der Ostseebadeort Binz zu bieten. Hier befinden sich direkt an der Strandpromenade das Restaurant und die Bar der „niXe“. Die Gourmetküche von Ralf Haug wurde im November 2009


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mit einem Michelin-Stern und 16 Gault Millau-Punkten ausgezeichnet. Kein Wunder: kombiniert doch der Küchenchef Ralf Haug einheimische Produkte mit kulinarischen Köstlichkeiten auf hohem Niveau. Zudem können Interessierte ihm auch mal bei der Arbeit in der Küche auf die Finger schauen. Aber auch das Restaurant Negro im Hotel Cêres und das Kurhaus-Restaurant im Travel Charme Kurhaus Binz können auf Gault Millau-Auszeichnungen verweisen. Während das Negro unter Küchenchef Thomas Gotthardt auf moderne regionale Küche spezialisiert ist, kombiniert im Kurhaus-Restaurant Malte Behrmann Regionales mit Asiatischem zu einer euro-asiatischen Küche. Wer winterliche Natur, Ruhe und Gelassenheit erleben möchte, sollte ebenfalls in Binz starten. Vom Ostseebad führen gut ausgebaute Wanderwege am Jagdschloss Granitz vorbei in das rund acht Kilometer entfernte Sellin. Mehrere Zwischenstopps an markanten Punkten, wie der Kreuzwegeiche und dem Schwarzen See, zum Einatmen der meersalzigen Waldluft sollten eingeplant werden. Hier ist der Wanderer meist nur von Vogelgezwitscher und dem weit hörbaren Pfeifen des „Rasenden Rolands“ umgeben und mit ein bisschen Glück kreuzen sogar Rehe den Weg. Trotz aller Ruhe sollten aber zurzeit die Steilküste ge-

mieden werden, worauf auch örtliche Informationsstellen hinweisen, und Warnschilder beachtet werden. Endlich in Sellin angekommen lohnt sich ein Fußmarsch hoch zur katholischen Kirche Stella Maris. Von hier aus bietet sich ein einmaliger Blick auf die 400 Meter lange Brücke mit der Tauchgondel. Oder Interessierte tauchen mit der Gondel gleich selber in die Ostsee und ihre Unterwasserwelt ein, ohne nass zu werden. Wer noch ausgleichende körperliche Entspannung sucht, kann sich im Inselparadies mit Bade-, Sauna- und Wellnessbereich verwöhnen lassen. Anschließend bringt der „Rasende Roland“ – die historische Schmalspurbahn – Sie wieder zurück nach Binz oder gleich etwas weiter südlich nach Putbus. Die 1810 von Fürst Wilhelm Malte zu Putbus gegründete „weiße Stadt“ zwischen Garz im Süden und Binz im Norden ist geprägt von ihrem klassizistischen Kern und dem ehemaligen Schlosspark. 1816 entstand hier das erste Seebad Rügens. Heute findet sich in dem Haus an der Alleestraße ein interessantes Uhren- und Musikgerätemuseum. Aber auch das Museum Putbus in der Lauterbacher Straße lädt zum Eintauchen in die Geschichte des Ortes ein. Für Kinder und Jugendliche befindet sich hier auch die „Welt der Experimente“, in der Jung und Alt auf Erkundungstour physikalischer und mechanischer Vorgänge gehen

können. Das bis 2006 in Prora ansässige Museum hat nun in Putbus eine neue Bleibe gefunden. Für kulturelle Abwechslung sorgt zudem das Theater Putbus direkt an der Alleestraße, welches mit den Spielstätten auf dem Festland in Greifswald und Stralsund das Theater Vorpommern bildet. Rund vier Tage verbrachten Urlauber von November 2010 bis März 2011 laut dem Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern auf der größten Insel Deutschlands und lagen somit im deutschlandweiten Trend, wie eine aktuelle Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für das Reiseportal www.lastminute.de im Januar 2012 ergab. Denn neben dem Erkunden von Kultur und mehr Zeit für die Familie standen eben die Kurztrips mit 28 Prozent an zweiter Stelle für die 1.100 Befragten. Gestärkt durch winterliche Natur, Kultur und Kulinarisches kann es für die Rügen-Urlauber dann zurück in den Arbeitsalltag gehen. Text: ago Einige wichtige Online-Adressen zur Urlaubsplanung im Überblick: www.ruegen.de www.ostseebad-binz.de www.kap-arkona.de www.ruegener-kreidemaennchen.de www.kreidemuseum.de www.hofgut-bisdamitz.de www.putbus.de www.uhrenmuseum-putbus.de www.rasender-roland.de Anzeige

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Verbindung von Geschichte und Lebensart Bundeskanzlerin besucht Stralsunder Welterbe-Ausstellung

v.l.n.r. Steffi Behrendt, Rolf-Peter Zimmer, Dr. Angela Merkel, Dr. Alexander Badrow und Architektin Petra Kottke

Zwischen Gesprächen mit Nicolas Sarkozy über die finanzielle Zukunft Europas und der ersten Kabinettssitzung 2012 am 11. Januar fand Dr. Angela Merkel am 10. Januar Zeit, sich in der Hansestadt Stralsund die Welterbeausstellung anzusehen. Somit holte sie, als Mitglied des Bundestages eingeladen, ihren schon für Juni 2011 angekündigten Besuch in ihrem Wahlkreis an der Ostsee nach. Die Stralsunder Welterbemanagerin Steffi Behrendt führte die Bundeskanzlerin und ihre Begleiter durch die am 5. Juni 2011 eröffnete Dauerausstellung direkt am Stralsunder Alten Markt. Besonderes Interesse zeigte Dr. Angela Merkel für die drei großen Kirchen Stralsunds: St. Jacobi, St. Nikolai und St. Marien. Aber auch die Restaurierung der alten Bürgerhäuser stand im Mittelpunkt beim Rundgang im Erdgeschoss des Olthoffschen Palais. So erfuhr sie, dass seit 1992 insgesamt 740 der insgesamt 800 Häuser im Stadtkern restauriert werden konnten. Ein besonderes Schmuckstück konnte sich Dr. Angela Merkel ebenfalls ansehen: den sich im Obergeschoss befindliche Tapetensaal mit Malereien des deutschen Landschaftsmalers Jacob Philipp Hackert (1737-1807). Hier erklärte die Architektin Petra Kottke die aufwendige, eineinhalb Jahre dauernde Wiederherstellung des Raumes und der künstlerischen Tapeten. Fast

das gesamte Haus war mit Baugiften verseucht. „Den Dachboden mussten wir zudem versiegeln. Dort strömen immer noch giftige Dämpfe aus“, so die Architektin. Die Bundeskanzlerin indes genoss sichtlich den Besuch in der Dauerausstellung und die Gespräche jenseits der derzeitigen politischen Lage. „In dieser Ausstellung wird Geschichte und Lebensart gut miteinander verbunden. Sie zeigt ein blühendes Welterbe. Schön, das zu sehen“, resümierte Dr. Angela Merkel, nachdem sie sich ins Gästebuch der Ossenreyerstraße 1 eingetragen hatte.

stellung erlebt der Besucher in fünf Kabinetten, was die UNESCO und was das Welterbeprogramm sind, welche Welterbestätten es in Deutschland gibt, warum Stralsund und Wismar mit ihren Altstädten zum UNESCOWelterbe gehören, warum beide Hansestädte 1992 mitaufgenommen wurden und wie die Bürger heute in einem Welterbe leben. Dieses Jahr feiern nicht nur die UNESCO mit einem Jubiläumsjahr das 40-jährige Bestehen der Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt, sondern auch die Hansestädte Wismar und Stralsund ihre Aufnahme in die UNESCO-Welterbliste vor zehn Jahren. Beide Städte planen für April bis Oktober Konzerte, Ausstellungen, Tagungen und Vorträge, um Interessierten dieses Thema näher zu bringen. Weitere Informationen sind ab April unter www.wismar-stralsund.de zu finden. Text/Fotos: ago

Willkommen im Turm Hus -

In der zweisprachigen Welterbeaus-

Wellness und Entspannung für Paare

Architektin Petra Kottke (rechts) erklärt der Bundeskanzlerin die Restaurierungsarbeiten im Tapetenraum

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artepuri – Die Kunst des Reinen Vor fünf Jahren hatten drei Menschen die Vision, ein Gesundheitsund Wellnesskonzept der besonderen Art zu realisieren. Stefanie und Oliver Nordmann sowie der Arzt Dr. med. Alex Witassek arbeiteten gemeinsam an der Entstehung des artepuri med Gesundheitszentrums in Binz auf Rügen. Inzwischen hat sich das Projekt zu einem beachtlichen, auf 800 Quadratmetern angewachsenen Zentrum für ganzheitliche Medizin entwickelt. Das Besondere daran: es steht nicht nur den Gästen des artepuri-Hotels Meersinn zur Verfügung, sondern kann auch von anderen Gästen in Anspruch genommen werden. In der Vernetzung der Schulmedizin mit der modernen Naturheilkunde nach F. X. Mayer steht die Entgiftung und Entschlackung des Körpers im Fokus aller Heilbemühungen. Entstanden ist auf diese Weise ein

in Deutschland einzigartiges Konzept, das Ästhetik, Genuss und Gesundheit in idealer Weise verbindet. Im Rahmen eines Empfangs zum fünfjährigen Bestehen konnten viele Gäste einen Eindruck von der Leidenschaft und Konsequenz gewinnen, mit der die Konzeption der drei Visionäre umgesetzt wird. Ganz besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass alle Mitarbeiter, von der Rezeption bis hin zu Therapeuten und Ärzten, auf beeindruckende Art als Gastgeber auftreten. Besonders erfreulich für Gourmets: auch für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt. Das Restaurant meerSalz bietet mit seiner exzellenten Küche Genuss und Gesundheit in Einem. Dahinter steht der Gedanke der bio-gustogenese, ein wohlklingender Name für eine nicht minder wohlschmeckende Küche. „Bio“ ist dabei Programm, denn es werden

nur 100-prozentig biologisch produzierte Erzeugnisse verwendet. Auch die Weinkarte zeichnet sich durch ein Angebot aus, das reine Bioqualität verspricht. Um die Nachhaltigkeit des Wohlbefindens zu sichern, finden sich auch wöchentliche Kochunterweisungen im Angebot des Hauses. Im täglich von 17:30 bis 21 Uhr geöffneten Restaurant meerSalz sind nicht nur Hotelgäste ausdrücklich willkommen. „Ob Tourist oder Einheimischer, ob alleine oder in größerer Runde – wer gerne gesund genießt, ist herzlich eingeladen, in unserem Restaurant auf eine kulinarische Entdeckungsreise zu gehen“, so Direktorin Susanne Kiefer. Und ganz sicher entsteht dabei Lust darauf, auch die anderen Angebote zu testen. Ganz sicher aber ist jedem Gast eines: das Erlebnis einer außerordentlichen Gastfreundschaft.

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Die Flutung der Werre –

Die Werre, ein von Gräben durchzogenes Wiesengelände, Lebensraum einer artenreichen Fauna

Von Born auf dem Darß führt ein sehr schöner Radwanderweg bis nach Ahrenshoop. Der Weg verläuft parallel zum Ufer des Saaler Boddens auf einem Deich, von dem der Blick weit über die einmalige Boddenlandschaft schweifen kann und landseitig grüne Wiesen, mit Schilf bestandene und zum Teil von Weiden und Traubenkirschen begleitete Gräben erfasst. Lerchen und Wiesenpieper singen in der Luft und in den Büschen direkt am Deich ertönt der kurze Gesang der Dorngrasmücke. Es ist das Bild einer ausgewogenen Küstenlandschaft, wie man sie auch in Norddeutschland in ihrer herben Schönheit selten findet. Ähnlich, wie in Holland entstand diese Landschaft vor etwa 38 Jahren, als findige Landwirte eine flache, schlickige Bucht des Saaler Boddens durch einen Deich abtrennten und damit den Polder „Werre“ schufen. Die Wiesen werden beweidet oder gemäht, bieten aber den unterschiedlichsten Pflanzen Möglichkeiten sich zu entwickeln und vielen Singvögeln neue Brutreviere. Das Land und auch der Bodden gehören zu einem großen internationalen Vogelschutzgebiet und der angrenzende Saaler Bodden unterliegt als FFH-Gebiet zusätzlich einem besonderen Schutz. Damit gehört diese Landschaft zum europäischen ökologischen Netz „Natura 2000“. Es scheint alles zu stimmen. Und dennoch hängt über dieser Landschaft ein Damoklesschwert.

Etwa 106 ha des Wiesengeländes sollen als Ausgleichsmaßnahme für eine Vertiefung des Peenestromes geflutet werden. Nach den Aussagen des Planfeststellungsbeschlusses „Anpassung der Seewasserstraße Nördlicher Peenstrom“ würde sich mit der Flutung der ökologische Wert des Gebietes verbessern. Es würden Rastplätze für Wasservögel geschaffen werden und Salzgrünland entstehen. Leider gibt es keine Aussage darüber, wieviel Leben und wieviele Arten mit dieser Maßnahme vernichtet werden. Konkret heiß es dazu in einem Schreiben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund: „Die Erstellung eines speziellen Gutachtens zur NATURA 2000-Verträglichkeit der Renaturierungsmaßnahme zum Polder Werre ist nicht als notwendig erachtet worden. [...] Innerhalb des Planfeststellungsbeschlusses wird festgestellt, dass die Wiederherstellung eines ursprünglichen Boddengewässers sowie die Wiedervernässung und extensive Beweidung derzeit intensiv genutzten Grünlandes zu einer deutlichen Verbesserung der Habitatstrukturen der schutzgebietsrelevanten Arten führen (Anlage 2 zum Planfeststellungsbeschluss).“ Hier handelt es sich also definitiv um eine Feststellung, die ohne einen Beleg getroffen worden ist. Es wurde zwar eine Pflanzenkartierung vorgenommen, aber konkrete Untersuchungen zur Fauna, insbesondere zum Auftreten von Arten der Roten Liste oder zur Besiedlungsdichte durch Leitformen – wie Laufkäfer, Libellen und Heuschrecken – sowie der unterschiedlichen Vogelarten – wie Lerchen, Wiesenpieper Schafstelzen, Braunkehlchen, Rohrammern oder Neuntöter – wurden mit der oben zitierten Feststellung vom Tisch gewischt. Mit großer Gründlichkeit wurden der Nördliche Peenestrom und das möglicherweise durch die Baggerung

beeinflusste Umfeld (FFH- Gebiete und europäische Vogelschutzgebiete) untersucht und beschrieben und daraus der Kompensationsbedarf – also die Größe der Ausgleichsfläche – berechnet. Als ideale Ausgleichsfläche bot sich in diesem Zusammenhang der Polder „Werre“ an. Er ist zwar ca. 100 km vom Peenestrom entfernt und existiert bereits seit 38 Jahren als Wiesenland, wird aber noch heute als Bundeswasserstraße geführt. Das heißt, dass der Eingriff in eine Bundeswasserstraße (Peenestrom) durch „Renaturierung“ einer Bundeswasserstraße (Werre) ausgeglichen werden kann. Damit wird ein bürokratisches oder politisches Problem wunderbar gelöst aber ein gravierendes Naturschutzproblem einfach ignoriert. Die Kompensationsfläche „Werre“ ist nicht nur ein „ökologisch aufzuwertendes Intensivgrünland“, sondern ein Ökosystem mit einer eigenen Flora und Fauna, die sich über mehrere Jahrzehnte entwickelt hat. Die Werre als Teil des internationalen Vogelschutzgebietes DE 1542401, das rot umrandete Gebiet war vor 1974 eine flache Bucht des Saaler Boddens. Aus diesem Grunde wurde das ganze Gebiet einschließlich der Werre am 29.01.2008 laut Kabinettsbeschluss (MV) als Teil eines Europäischen Vogelschutzgebietes bestätigt und dem Europäischen Parlament gemeldet. Seit dieser Zeit gehört die Werre zu den „Natura 2000“ – Gebieten, für die das Schutzregime der Vogelschutzrichtlinie (Beeinträchtigungsverbot) gilt. Hinzu kommt, dass bei einer Flutung der Werre erhebliche Mengen organischen Materials und anorganische Verbindungen vor allem Pflanzennährstoffe (Stickstoff- und Phosphorverbindungen) in den bereits belasteten Saaler Bodden fließen. Der Saaler Bodden ist wiederum ein Teil des FFH-Gebietes „Recknitz-Ästuar“,


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eine fragwürdige Ausgleichsmaßnahme. für das sowohl die FFH-Richtlinie als auch das Bundesnaturschutzgesetz (§§ 31-34) sehr klare Aussagen zur Eingriffsproblematik treffen (§ 33 (1): „Alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura-2000-Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, sind unzulässig.“) Es genügt deshalb nicht, wenn im Planfeststellungsbeschluss die generelle Aussage getroffen wird (von wem auch immer), dass die Wiedervernässung der „Werre“ zu einer Aufwertung des Vogelschutzgebietes führen wird. Diese Aussage muss durch eine entsprechende Verträglichkeitsprüfung belegt werden, die sich auch auf die Auswirkungen der Flutung auf den Saaler Bodden erstreckt. Es gibt aber noch einen ganz pragmatischen Aspekt, der die „Werre“Flutung als widernatürlich erscheinen lässt. Die Fahrrinne des Peenestromes ist vegetationslos und beherbergt nur sehr wenige Tierarten. Auch das Verklappungsgebiet besitzt keine Vegetation und eine sehr arme Fauna, so dass die Peenevertiefung um etwa 1 m nur mit minimalen Tierverlusten ver-

bunden war. Wahrscheinlich ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Wiederbesiedlung der Fahrrinne bereits erfolgt. Ob eine Beeinflussung der Uferregion, der FFH-Gebiete und der anderen Schutzgebiete durch die Baggerung eingetreten ist, ist sehr fraglich und von früher durchgeführten Baggerungen des Peenestromes auch nicht bekannt. Deshalb muss die Frage sehr

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ernst gestellt werden, ob die Flutung der „Werre“ als Ausgleichsmaßnahme bezeichnet werden kann, wenn sie dazu führt, ein vegetationsreiches und mit Leben erfülltes Gebiet zu vernichten! Text: B. Günther, Prerow


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Insgesamt gibt es keine Verzögerung Prof. Dr. Wolf (IPP) über die Schwierigkeiten eines wissenschaftlichen Mammutprojektes und viel versprechende Forschungsergebnisse

L&L: Herr Prof. Dr. Wolf, wie ist der aktuelle Status des Experiments? Wolf: Gerade haben wir einen wichtigen Schritt getan, allerdings ist es nur einer von vielen. In jedem Falle sind wir weiterhin im Plan. Das heißt, dass 2014 die Anlage zusammengebaut sein wird. Die anderen Module müssen aber auch noch miteinander verbunden werden. Zum Beispiel das Plasmagefäß muss verschweißt werden, die Stutzen müssen rein. Der ursprüngliche Zeitplan war tatsächlich unrealistisch. Aber da kamen einige Dinge zusammen. Auf der einen Seite mangelnde Erfahrung in der Vorbereitung. Auf der anderen Seite muss betont werden, dass so etwas wie den Wendelstein 7-X bisher noch nie jemand gebaut hat. Das ist nichts, was Sie eben mal so machen. Einem völlig neuartigen wissenschaftlichen Projekt müssen Sie eine gewisse Verzögerung zugestehen. Dennoch überrascht mich der Zeitpunkt der Kritik an der angeblichen Außerplanmäßigkeit. Die letzte Projektrevision war etwa im Jahr 2007 – also lange vor dieser Debatte. Alle Beteiligten wussten Bescheid; auch die Ministerien und die Kritiker. Zumindest wenn sie die richtigen Dokumente gelesen hätten. Seitdem – das finde ich beachtlich – gab es keine zusätzliche Verzögerung. Es gab durchaus Risiken und Dinge, die man nicht berücksichtigt hat. Das wird aber da-

durch kompensiert, dass man an anderen Stellen schneller gearbeitet hat. Insgesamt gibt es keine Verzögerung.

L&L: Inwieweit sind Wendelstein 7-X und ITER (im französischen Cadarache) miteinander verknüpft?

L&L: Wie sieht es denn mit der Kostenseite aus?

Wolf: Gar nicht. Es gibt keinen formalen Zusammenhang. Natürlich ist es dieselbe Forschungscommunity. Zudem gibt es auf der wissenschaftlich-technischen Ebene Zusammenarbeiten bis hin auf die personale Ebene. Aber formal handelt es sich um zwei unterschiedliche Projekte. Mit Blick auf die Fortschritte wird das sehr deutlich. ITER ist erheblich teurer geworden. Das hat seine Ursache vor allem in politisch gewollten organisatorischen Strukturen. ITER ist eine weltweite Kooperation der EU, Russland, Japan, Südkorea, Indien und den USA. Von diesen sechs Partnern stellt aber nicht jeder die Komponenten nach seinem Spezialgebiet bereit. Stattdessen müssen sich einige noch qualifizieren. Wie sinnvoll das ist, ist sicher strittig. Darüber hinaus bedeutet das einen erheblichen Organisationsaufwand. Zum Beispiel werden die Spulen bei vier verschiedenen Partnern gebaut. Das hat aber den Effekt, dass diese Länder hinterher Know-how haben, das sie vorher nicht hatten. Wenn das die politischen Partner so ausmachen, dann muss man das akzeptieren. Die Forschungscommunity war zwar nicht besonders glücklich darüber. Manche mögen das ganze Projekt aber insgesamt nicht. Deswegen nutzen sie jeden Anlass, der irgendwie Kritik ermöglicht.

Wolf: Ganz ähnlich. Wir werden ja von einem Projektrat überwacht, in dem alle Geldgeber versammelt sind. Da sitzen beispielsweise das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Landesministerium oder die EU-Kommission drin und beaufsichtigen den Fortgang des Projektes. Und auch da ist das Bild eindeutig – die Projektkosten sind stabil. L&L: Die Landesgrünen bemängeln einen Mehrbedarf von 793.600 € im Jahr 2011... Wolf: Das ist eine bloße Mittelabflussverschiebung gewesen und im eigentlichen Sinne kein Mehrbedarf. Die Mittel wurden zeitlich lediglich etwas verschoben. Unter anderen Frau Berger und Herr Bütikofer [beide Bündnis 90/Die Grünen, Anm. d. Red.] waren vor der Wahl hier. Das fanden wir durchaus wichtig. Umso mehr hat uns diese seltsame Attacke verwundert. Es geht nicht um Mehrkosten des Projektes. Es handelt sich um einen projektlaufgeänderten Mittelabfluss. Das hat im Gegenzug zur Folge, das zu einem anderen Zeitpunkt natürlich weniger gezahlt wurde. An den Gesamtprojektkosten hat sich kein Cent geändert.


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L&L: Kann man sagen, dass beide Projekte technologisch völlig unterschiedlich sind? Wolf: Jein. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Fusionsplasma zu erzeugen. Das eine ist der sog. Tokamak, das andere der Stellarator. Der Tokamak ist die ältere Entwicklungslinie und auch weiter entwickelt – das ist ITER. Bisher funktioniert ITER für etwa 10 Minuten. Ein Kraftwerk können Sie damit noch nicht betreiben, die Technologie ist jedoch noch am Anfang. Dafür sind 10 Minuten schon richtig lange. Sie kriegen immerhin etwa das Zehnfache an Energie raus. Qualitativ ist das ein ganz ordentlicher Schritt. Wendelstein 7-X hat ein etwas anderes technologisches Konzept. Wir machen das hier schon eine halbe Stunde, nicht nur 10 Minuten. Energieerzeugung ist allerdings nicht unsere Aufgabe. Wir simulieren nur einen Zustand. Es handelt sich um zwei komplementäre Forschungslinien; sie ergänzen sich aber. Viele technologische Komponenten dabei sind durchaus ähnlich. Zum Beispiel supraleitende Spulen verwenden beide, die Art und Weise, wie die Wärme des Plasmas abgeführt wird, ist ähnlich. Technologisch gibt es also schon sehr viel Überschneidung. Zudem ist aus beiden Anlagen ein Erkenntnisgewinn für die Fusion insgesamt zu erwarten. Eines muss deutlich gesagt werden: Wenn es ITER nicht gäbe, gäbe es Wendelstein 7-X trotz-

Das letzte Modul ohne Traverse

dem und umgekehrt. Man kann jetzt natürlich fragen: Warum braucht es zwei Entwicklungslinien? Sie können es als Alternativlinie sehen oder auch als Rückversicherung. Entweder entwickeln sich beide Linien oder man entscheidet sich für eine der beiden. Das wird sich noch herausstellen. L&L: Wann ist denn mit einem ersten funktionierenden Kraftwerk zu rechnen? Wolf: Der ITER-Schritt ist notwendig. Aber den Zustand des brennenden Plasmas haben wir noch nicht gesehen. Es ist noch eine ganze Menge technologischer Entwicklungen notwendig. ITER wird um 2020 fertig gebaut sein. Bis es dann wirklich in die nukleare Brennphase geht, vergehen nochmal fünf Jahre. 2050 kann

der Versuch unternommen werden, ein Kraftwerk zu bauen. Allerdings ist das auch eine finanzielle Frage. Eine neue Energietechnologie einzuführen, ist teuer. Aber selbst bei ITER sind die Kosten nicht aus dem Rahmen. Egal um welche Technologie es sich handelt: Es sind immer in etwa identische Größenordnungen. Egal ob Wind, Kohle oder Kernspaltung. Das Verhältnis der Ausgaben für die kommerzielle Nutzung zur zur Verfügung gestellten Leistung ist kaum unterschiedlich. L&L: Das heißt, dass die Entwicklung jeder Energietechnologie in etwa die gleichen Kosten erzeugt... Wolf: Ja. Wenn Sie die Fusion einordnen, ist ITER vom Preis her überhaupt nicht auffällig. Und da sind wir

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dann vielleicht auch bei dem, was uns die Grünen vorwerfen: Man könne das auch für Erneuerbare verwenden. Dann bedarf es aber der ehrlichen Frage: Was sind uns die Erneuerbaren wert? Allein 2010 wurden 26,6 Mrd.€ in Anlagen für Erneuerbare investiert, im Jahr 2009 waren es 20,7 Mrd. €. Ich will das politisch gar nicht bewerten. Die Deutschen sind aber offenbar bereit, per annum über 20 Milliarden in die Erneuerbaren zu investieren. Bei ITER reden wir von 14 Milliarden über 10 Jahre. Und das weltweit verteilt! Deshalb werfe ich den Kritikern vor, dass sie ihre eigenen Zahlen verschweigen oder nicht kennen. Die Gelder für Erneuerbare laufen zudem nicht primär in Forschung. Ich halte das für einen gewaltigen Mangel der jetzigen Konstruktion. Wir geben die falschen Anreize, gerade bei der Photovoltaik. Da wird soviel investiert und gleichzeitig gehen die deutschen Firmen pleite. Also läuft irgendetwas schief. Bei der Windenergie scheint es mir besser zu sein. Da scheint zumindest der Wettbewerb besser zu funktionieren. Jedoch krankt das EEG daran, dass es spezifische Technologien fördert, statt einen Wettbewerb um die beste Erneuerbare Technologie zu erzeugen. Es sind vielmehr zwei Technologien ausgesucht – man könnte sagen bevorzugt – worden. Die Investitionen in Fusion machen außerdem nur einen geringen Teil aus – selbst in der deutschen Energieforschung. Man nimmt immer gern die Zahlen der Helmholtz-Gemeinschaft. Da ist die Fusion relativ dominant, aber das ist ja nur ein Teil der gesamten Energiefoschung. Es gibt auch noch die Energieforschung der Planck-Gesellschaft, es gibt Energieforschung an den Universitäten – die machen aber alle keine Fusion. Wenn Sie das alles zusammen zählen, dann kommen Sie auf etwa 500-800 Millionen Euro pro Jahr für Energieforschung in Deutschland. Davon sind grob 100 Millionen

für die Fusion. So gesehen gibt es kein Missverhältnis. L&L: Landen wir denn zum Schluss mit der Fusion bei einer beherrschbaren Technologie? Wolf: Wenn ich nicht überzeugt wäre, dass es funktionieren kann, dann würde ich es nicht machen. Die Forschungsfragen reichen von Grundlagenfragen bis hin zu sehr schwierigen technologischen Fragen. Letztlich ist die Ökonomie entscheidend. Sie müssen ein Fusionskraftwerk bauen, das eine gewisse Zeit funktioniert. Das wird schon gelingen. Aber wie lang läuft es, wie zuverlässig ist es, wie oft muss ich Komponenten austauschen, wie ist deren Verfügbarkeit? Das wird den Preis bestimmen. Es ist das größte Problem in der derzeitigen öffentlichen Diskussion, dass es Leute gibt, die aus Überzeugung behaupten, sie wüssten, was die Zukunft bringt. Ich halte das für Unsinn. Selbst für Deutschland ist es schwer vorstellbar, weltweit schon gar nicht. Das Level des Energiebedarfes ist eben nicht saturiert. Eine kontinuierlich steigende Mindestenergie brauchen wir einfach. Wenn Sie deren Wert in einer groben Prognose auf ungefähr die Hälfte von dem, was in Deutschland typischerweise verbraucht wird, festlegen, kommen sie immer noch auf den Faktor 6. Wir müssen deshalb alle Optionen in Betracht ziehen, die wir haben. Dazu gehört auch die Fusion. Prof. Dr. Wolf

Ich will die Fusion allerdings nicht als Heilsbringer anpreisen. Wenn sie gut funktioniert, kann sie sehr viel abdecken. Aber vielleicht ist es dann doch nur so, dass sie aufgrund relativ hoher Kosten nur in bestimmten Bereichen funktioniert. L&L: Gibt es – ähnlich wie in der Weltraumforschung – spin offs; also Entdeckungen aus denen man unverhofft einen anderen Nutzen ziehen kann? Wolf: Wenn Sie nur wegen der spin offs forschen wollen, sollten Sie es lieber gleich bleiben lassen. Ich denke, dass manches z. B. bei der Weltraumgeschichte nur Legende ist. Dennoch: jede Entwicklung in eine neue Technologie hat spin offs. Weniger im Sinne von konkreten Produkten, sondern im Sinne von neuem Wissen. Industriefirmen werden z. B. qualifiziert, ganz neue Wege zu gehen, ganz neue Dinge zu machen, etwa bestimmte Schweißtechnologien. Es ist erstaunlich, was hier entwickelt wurde. Das gab es vorher nirgendwo auf dem Markt. Für einige Dinge gibt es aber auch keinen Bedarf. Die verschwinden wieder. Manchmal taucht der Bedarf auch erst durchs Angebot auf. Ich denke, das ist der wirkliche Wert: dass Sie Know-how schaffen und neue Methoden erarbeiten. Das gilt natürlich nicht nur für die Fusion, das gilt für alle Technologieentwicklungen. L&L: Sind Fusion und Atomkraft miteinander zu vergleichen? Wolf: Fusion ist immer eine Kernreaktion. Das brauchen wir nicht zwanghaft anders nennen. Ich muss allerdings etwas ausholen. Für die Fusion benutzen wir Tritium. Das ist aufgrund des hohen Neutronenüberschusses instabil. Deswegen gibt es das auf der Erde eigentlich nicht – es zerfällt in zwölf Jahren. Tritium müssen Sie also selber erzeugen, um es überhaupt verwenden zu können. Bei der


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Fusion von Deuterium und Tritium entstehen Helium, ein Neutron und Energie. Der eigentliche Abfall ist das Helium. Das ist schon der erste Unterschied zur Kernspaltung. Unser Abfall ist etwas, das nicht schädlich, sondern im Gegenteil sehr wertvoll ist. Helium ist ja ein Edelgas, das für technische Prozesse gebraucht wird. Die Plasmareaktion setzt zusätzlich ein Neutron frei. So wird Wärme erzeugt, die zum Heizen benutzt werden soll und wiederum Tritium hervorbringt. Jetzt hat das Neutron allerdings einen Nachteil: es erzeugt dort, wo es abgebremst wird, auch Radioaktivität. Sicherheitstechnisch bedeutet das, dass Sie das Tritium in einem Kreisprozess generieren, um es nicht lagern zu müssen. Sie erzeugen immer soviel, wie sie gerade brauchen (mit einem geringfügigen Überschuss). Auch Tritium ist radioaktiv, aber die kurze Halbwertszeit bedeutet, dass Sie nie ein Lagerproblem bekommen. Das Problem des radioaktiven Gefäßes müssen Sie allerdings lösen. Was passiert in einem Störfall und kann es zu einer Kernschmelze kommen? Der große Unterschied ist: es handelt sich um eine Brennreaktion und nicht um eine Kettenreaktion wie bei der Spaltung. Dort verlieren Sie die Kontrolle über die Kettenreaktion. Das kann im Fusionsreaktor gar nicht passieren, weil sie keine Kettenreaktion haben. Wir kämpfen eher mit dem umgekehrten Problem. Sie können das Plasma sofort stören, dann geht es Ihnen aus. Wenn sie den Tritiumhahn zudrehen, ist es aus. Wie bei ihrem Motor, wenn Sie das Benzin abdrehen.

deutlich niedrigeres Niveau fällt. Etwa in 100 Jahren können sie das meiste, wenn nicht alles wiederverwenden. Nur ein geringer Teil wird gelagert und dann auch nicht für ewig. Das können Sie in etwa mit dem Krankenhausabfall von heute vergleichen. Die Menge, die übrig bleibt, hängt auch stark von der Isotopenzusammensetzung im Material ab. Ziel der Forschung ist, alles wiederzuverwenden. L&L: Was ist die größte Herausforderung? Wolf: Mit Sicherheit das Material. Da sind wir wieder bei der Frage der Verfügbarkeit: Wie lange hält das Material. Es herrscht aber auch da ein falsches Bild. Wir haben von unseren Gegnern auch schon mal zu hören bekommen: 100 Mio. Grad, das hält doch kein Material aus. Richtig. Aber das ist nicht der Punkt. Erstens herrschen die 100 Mio. Grad im Zentrum; an der Wand ist es kälter. Zweitens sind die Energieflüsse auf die Wand viel wichtiger. Die erzeugte Energie muss ja kontinuierlich abgeführt werden. Die Leistungsflüsse, die dort herrschen sind schon beachtlich. Bei Wendelstein 7-X haben wir 10 MW pro m². Zum Vergleich: ein typischer Wärmetauscher im Kohlekraftwerk hat ca. 500 kW pro m². Ein Ziel der Forschung ist auch, Erfahrungen zu sammeln, um die Wärmeflüsse im Fusionskraftwerk im 10 MW-Bereich zu halten.

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Wolf: Augenblicklich ist die Aktivierung etwa so wie an den Brennelementen eines Spaltungsreaktors. Aber die Halbwertszeit ist so kurz, dass das innerhalb weniger Wochen auf ein

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L&L: Haben wir dann leicht, mittel oder stark radioaktiven Abfall?


Ich bin sehr zuversichtlich L&L: Frau Dr. Syrbe, Herr Dr. König, vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit nehmen. Der gemeinsame Start im neuen Kreis schien eher mühsam zu sein. Worin sehen Sie die Gründe dafür? Dr. Syrbe: Ich denke, wir sind ganz ordentlich gestartet. Bedenken Sie, dass wir mit 4.000 Quadratkilometern der drittgrößte Landkreis der Bundesrepublik sind. Die beiden Kreisverwaltungen zusammenzubringen, war noch das Einfachste. Zusätzlich galt es jedoch, die Amtsbereiche aus dem ehemaligen Landkreis Demmin zu integrieren und die Zusammenarbeit mit der Stadt Greifswald abzustimmen. Die einzigen Beschwerden, die mir bekannt sind, bezogen sich auf die Unklarheiten zum Verwaltungssitz. Alles andere hatten wir so gut vorbereitet, dass für die Bürgerinnen und Bürger im Prinzip kein Bruch erkennbar war.

24 Die Kreisgebietsreform bringt etliche Veränderungen in der Verwaltung mit sich. Auch einige, die offenbar nicht vorher gesehen wurden. lauten: Wie viel müssen wir in Greifwald bezahlen? Dazu gehören auch die Punkte: Welche Verwaltungsgebäude haben wir, gehören sie dem Kreis und wie können sie zukünftig genutzt werden. Die Kosten für den Landkreis sollen ja möglichst niedrig gehalten werden. Deswegen wollten wir keine Interimslösung. Auch kleinere Verwaltungseinheiten sollten zusammengefasst werden. Wir machen in dieser Hinsicht keinen Schritt ohne Abstimmung mit der Stadt Greifswald. Von unserer Seite gab es keine Animositäten. Da gefielen sich manche Zeitgenossen in der Rolle, das Thema hochzuspielen.

Dr. König: Wenn ich in die Historie der Stadt sehe, dann ist Greifswald mehrfach kreisfrei geworden, zuletzt 1971. Ich denke, das waren für Greifswald 40 gute Jahre. Greifswald hat in den vergangenen Greifswalds Bürgermeister Herr Dr. König und 20 Jahren darüber hinFrau Dr. Syrbe im Gespräch mit L&L aus sehr gut gewirtschaftet, ist im Gegensatz zu vielen anderen Städten des Landes schuldenfrei. Dennoch verlieren wir im Zuge der Reform unsere Kreisfreiheit und steigen sozusagen aus der 1. in die 2. Bundesliga ab. Das wir das nicht wirklich begrüßen und uns darüber freuen, ist wohl nachvollziehbar. Es hat alles funktioniert – vom Rettungsdienst bis zur Müllabfuhr, von den Genehmigungen und den Entscheidungen, die im sozialen Bereich und auf der Führungsebene zu treffen sind, bis hin zu Baugenehmigungen, und zur Kfz-Zulassung. Auch die Umstellung auf ein neues Kennzeichen läuft. Mit Blick auf den Verwaltungssitz sind aus Sicht des Landkreises mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Natürlich die finanziellen Fragen, die nicht nur

Mit dem Verlust der Kreisfreiheit haben wir einen Kompetenzverlust erlitten. In etlichen Dingen haben wir nun nicht mehr den direkten Draht zur Landesregierung, sondern müssen häufig über den Kreis gehen. Darauf müssen wir uns einstellen. 2012 ist für uns deshalb ein Jahr des Übergangs. Auch das Wort Kreisumlage ist uns ein Begriff, der uns jahrelang fremd war. Was wir auch als ganz neu bemerken ist, dass man doch noch sehr stark lokal denkt. Dass man schaut, wo kom-

me ich her; komme ich aus dem Süden des Kreises oder komme ich aus dem Norden, bin ich sozusagen Insulaner oder habe ich meine Heimat im Bereich Jarmen, Loitz. L&L: Wie lange wird das brauchen? Dr. König: Oh, da wage ich keine Prognose, aber ich denke, dass das schon noch bis zur nächsten Kommunalwahl 2014 dauert. L&L: Im Vergleich zu VorpommernRügen scheint die Umsetzung der Reform langsamer gegangen zu sein, z. B. mit Blick auf die Besetzung der Kreisausschüsse. Dr. Syrbe: Das täuscht. Der Start des Kreistages war zwar etwas holprig. Aber auch aus anderen Landkreisen habe ich vernommen, dass es eine gewisse Zeit braucht, um alle Fragen zu klären. Ich wüsste auch nicht, dass es in Vorpommern-Rügen viel schneller gegangen wäre. Verwaltungstechnisch sind die Probleme eigentlich überall gleich. Ganz im Gegensatz zum Inhalt Ihrer Frage habe ich von Mitarbeitern des Landkreistages kürzlich die Information erhalten, dass sie den Eindruck hätten, dass die Umsetzung bei uns schon sehr weit sei und es bei uns einen guten Konsens gäbe. Sicherlich galt es zunächst, die Arbeitsgrundlagen im Kreistag endgültig zu beschließen. Aber die Arbeit der Fachausschüsse ist angelaufen – ich bin da sehr zuversichtlich. Immerhin ist es gelungen, in der vierten Sitzung des Kreistages 50 Tagesordnungspunkte abschließend zu behandeln. L&L: Stichtwort Transparenz. 50 Tagesordnungspunkte bedeuten für die Zuschauer einen enormen Informationsaufwand... Dr. Syrbe: Transparenz stellt nicht allein eine „Bringschuld“ des Kreistages


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Dr. König: 50 TO-Punkte bedeuten für jeden eine anstrengende Sitzung, aber es bestand die Notwendigkeit, dieses Pensum abzuarbeiten, damit die anstehenden wichtigen Entscheidungen gefasst werden konnten. Die Ausschussarbeit muss jetzt 2012 erst einmal wieder anlaufen. Alles andere müssen wir dann sehen. L&L: Die Schuldenlast des Kreises ist erheblich. Bleibt überhaupt noch Spielraum für Gestaltung? Dr. König: Schon vor der Kreisgebietsreform im September haben wir der Landesregierung eine Berechnung der Einnahmen und Ausgaben für den nächsten Haushalt zukommen lassen. Das Defizit Greifswalds liegt darin ungefähr bei 3 Mio. Euro Wir hatten wirtschaftlich gesehen ein gutes Jahr 2011, da die Einnahmen recht hoch waren. Und trotzdem haben wir ein Defizit in der genannten Größenordnung. Da ist allerdings schon die Kreisumlage mit 16 Mio. Euro eingerechnet. Wir hoffen, dass sie auch in dieser Höhe anfällt. Sollte sie höher ausfallen, vergrößert sich unser Defizit, was unseren Gestaltungsspielraum natürlich weiter einengen würde. Bei den Altschulden sind wir nur indirekt beteiligt, weil wir sie nicht verur-

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dar und nach meinem Verständnis keine Einbahnstraße. Die Tagesordnung der Ausschüsse und des Kreistages werden im Internet veröffentlicht. Diese Unterlagen kann man sich dort abholen und sich auch in den öffentlichen Ausschuss-Sitzungen über den aktuellen Informationsstand informieren. Deshalb werden die Beschlussvorlagen in den Sitzungen des Kreistages selbst nicht noch einmal umfassend erläutert. Wir wollen jedoch zukünftig für die Bürger in Form des modernisierten Internetauftritts, mit Kreistagssitzungen an wechselnden Orten und auch mit Bürgerfragestunden in den Kommunen so transparent und zugänglich wie möglich sein.

sacht haben. Es gibt ja die Regelung, dass in erster Linie die verursachenden Kommunen dafür aufzukommen haben. Zur Entscheidung vor dem Landesverfassungsgericht steht aber die Klage der Stadt Parchim, die diese Regelung kippen möchte. Sollte das im Sinne Parchims entschieden werden, dann sitzen wir natürlich mit im Boot, um die Altschulden zu tilgen. Das wäre ganz klar eine belastende Situation für die Stadt. Ich hoffe daher, dass sich das Land an der Entschuldung des Landkreises beteiligt. Dies halte ich auch für eine dringende Notwendigkeit und eine „Pflichtaufgabe“ des Landes. Dr. Syrbe: Wir haben insgesamt rund 104,7 Mio. Euro Altschulden per Stichtag vom 3. September 2011. Vom Gesamtbetrag entfallen 62,7 Mio. auf den Altkreis UeckerRandow und 42 Mio. auf Ostvorpommern. Wir haben zusätzlich eine Entschuldung von knapp 10 Mio. in zwei Tranchen vom Land

bekommen, so dass die Altschulden momentan bei knapp 95 Mio. Euro liegen. Es wird mit dem Land auch noch zu diskutieren sein, was tatsächlich Altschulden sind und was strukturelles Defizit. Letzteres ist das Defizit, welches sich ergibt, wenn wir mehr Geld für Pflichtaufgaben ausgeben müssen als wir tatsächlich an Einnahmen haben. Im vergangenen Jahr ist beispielsweise der Sozialbereich des Altkreises Ostvorpommern durch den Landesrechnungshof untersucht worden. Diese Untersuchungen zeigen ganz klar, dass wir es in diesem Bereich mit einem eindeutigen strukturellen Defizit zu tun haben. Für Pflichtaufgaben des Landkreises steht zuwenig Geld zur Verfügung – hier entstehen die Schulden. Die sogenannten freiwilligen Aufgaben bewegen sich dagegen in Relation zu den Pflichtaufgaben im Bereich von ein bis zwei Prozent. Dazu gehören beispielsweise die Musikschulen, die Volkshochschulen (ohne zweiten Bildungsweg), die Sportförderung,


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die Wirtschaftsförderung, der Flugplatz Heringsdorf, unsere Radwege und der Tourismus – all dies sind freiwillige Aufgaben. Zuschüsse für Soziales, Zuschüsse für Kultur, Zuschüsse für Vereine und Verbände machen nur einen knapp sechsstelligen Betrag aus. Wenn man das alles striche, wäre der Haushalt auf keinen Fall gerettet. Gerade das an sich harmlos klingende „freiwillig“ kennzeichnet Aufgaben, in Sport, Kultur und Ehrenamt im kommunalen Bereich, die von den Bürgern zu Recht als unverzichtbar angesehen werden. Als Investor tritt der Landkreis fast nur noch bei pflichtigen Aufgaben auf. Unumgängliche, gesetzlich geregelte Zahlungen wie beispielsweise die Krankenhausumlage oder sogenannte „Kreuzungskosten“ beim Straßenbau erschöpfen nahezu den gesamten Vermögenshaushalt. Dr. König: In Nordvorpommern haben Sie eine etwas andere Situation Dort hat man in der Vergangenheit Rücklagen gebildet. Diese Möglichkeit hat man in Ostvorpommern und Uecker-Randow nicht genutzt. Ein Blick zum Nachbarn ist ja vielfach durchaus erlaubt und von Nutzen. Nicht immer muss man das „Rad“ zweimal erfinden. Dr. Syrbe: Das ist eine Diskussion, die wir im Grunde schon seit Jahren führen. Deswegen hatten wir auch eine Analyse unserer Ausgabenstruktur durchführen lassen. Dies hat just der ehemalige Finanzdezernent des Landkreises Nordvorpommern vorgenommen. Er hat alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt und es ergab sich, dass tatsächlich kein Raum für Einsparungen existiert. Wir haben eine andere soziale Situation. Die hohe Arbeitslosigkeit etwa ist ein enormes Problem. In den ländlichen Räumen gibt es deswegen auch nur geringe Steuereinnahmen der Kommunen. Diese sind wiederum die Grundlage

für die Kreisumlage. Gleichzeitig zieht eine hohe Arbeitslosigkeit zwangläufig erhebliche Kosten im sozialen Bereich nach sich. Geringe Einnahmen der kommunalen Ebene werden durch hohe Ausgaben im Sozialbereich flankiert. Das ist das Problem – übrigens ebenso im Altkreis Uecker-Randow! L&L: Wie soll denn die Haushaltskonsolidierung vorangetrieben werden? Dr. Syrbe: Wir wollen die Wirtschaftskraft in der Region stärken, die Sozialausgaben senken und die uns übertragenen Aufgaben effizient erfüllen. Mit Personaleinsparungen allein wird es nicht gehen. Dazu haben wir zu viele Aufgaben übertragen bekommen und zu viel Fläche abzudecken. Wir setzen vielmehr auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Ein wesentlicher Faktor ist dabei die Ausstrahlung von Greifswald und das wirtschaftliche Potential der Hansestadt. Haben die Stadt und ihr Umland Erfolg, bedeutet dies steigende Einnahmen und eine Stabilisierung der sozialen Situation. Weniger Arbeitslosigkeit und florierende Wirtschaftsbetriebe entlasten auch den Landkreis. Ein Beispiel für neue Aufgaben ist die Schülerbeförderung in Greifswald, die wir jetzt organisieren müssen. Das kann schätzungsweise 150.000 Euro kosten. Dies sind Kosten, die entstanden sind, ohne dass sich faktisch etwas verändert hat. Dafür kann die Stadt Greifswald überhaupt nichts, aber offenbar hat der Gesetzgeber mit dieser Folge der Kreisfreiheit der Stadt gerechnet. Dr. König: Man hat immer damit gerechnet, dass Greifswald eine positive Wirkung auf den gesamten Landkreis haben wird. Der Ministerpräsident hat sogar einmal gesagt, dass Greifswald den Kreis wie eine Lokomotive ziehen könne. Was jetzt passiert ist, bildlich

gesprochen, dass uns mehr Waagen angehängt und gleichzeitig Kohlen weggenommen wurden. Wie sollen wir dann noch Dampf und Zugkraft entwickeln? Wir erwarten deshalb von der Kreisverwaltung Vorschläge, wie mit dem strukturellen Defizit umzugehen ist. Der Kreis steht bei rund 30 Mio. Euro strukturellem Defizit in einem Jahr. Das muss erst einmal weg. Da erwarten wir natürlich auch Vorschläge von der Landrätin. Da kann der Blick in andere Landkreise helfen. Wie geht man dort damit um? Haben die ähnliche Probleme? Wenn ja, wie versucht man dort, sie zu lösen. L&L: Wie sieht die Zukunft der Strukturen des ÖPNV aus? Dr. Syrbe: Ich bin wie gesagt nicht sicher, ob die Landesregierung genau durchdacht hat, dass der Landkreis jetzt auch für den öffentlichen Personennahverkehr in Greifswald zuständig ist. Das ist ein Problem aller bislang kreisfreien Städte. Bisher wurde der Verkehr dort anders organisiert, z. B. in Greifswald über die Stadtwerke. Der Landkreis ist allerdings kein Anteilseigner dieses Verbundes. Insofern werden auf ihn wahrscheinlich höhere Kosten zukommen. Es gibt Konzessionen und die laufen bis 2014/15. In der Zwischenzeit muss ein neues Konzept erarbeitet werden Wir sind intensiv zu diesem Thema im Gespräch und haben schon erste Vereinbarungen getroffen. Dr. König: Ich muss auch sagen, dass wir etwas wie den ÖPNV nur ungern abgeben. Die Verluste sind ja sehr hoch, ca. 1,5 Mio. Euro pro Jahr. Sollten wir den ÖPNV aus dem Verbund der Stadtwerke herauslösen, hätte der Landkreis auf einen Schlag 1,5 Mio. Euro jährlich aufzubringen. Das bisherige Modell, gekoppelt mit einer finanziellen Beteiligung des Kreises, die deutlich unter dieser Summe läge, bietet demgegenüber erhebliche Vorteile. Ähnlich gestaltet sind auch Mo-


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delle anderer kreisfreier Städte, an denen man sich orientieren könnte.

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Dr. Syrbe: Es muss darüber hinaus auch eine Ausgewogenheit geben hinsichtlich der Ausgaben für den ÖPNV im ländlcihen Bereich und der Stadt Greifswald. Wir haben ja nicht umsonst gegen das Gesetz geklagt. Aus unserer Sicht ist es nicht ausreichend durchdacht gewesen. Es gibt auch Aufgaben, bei denen aufgrund von Bundesgesetzen die Ebenen der Zuständigkeit geregelt sind. Bei der Umsetzung ist daher erst einmal die Landesregierung gefordert. Wir als kommunale Entscheider haben eben keine gesetzgebende Funktion, sondern stellen die Verwaltung dar. L&L: Abschließend noch eine grundsätzliche Frage. Wo stehen Sie politisch konträr zu Dr. König und umgekehrt? Dr. Syrbe: Wir gehören unterschiedlichen Parteien an, aber wir sind beide keine „Ideologen“. Ich habe in der Zusammenarbeit mit den anderen Landräten immer wieder festgestellt, dass es oft gar nicht so wichtig ist, wer welcher Partei angehört. Die Zwänge der Realität sind so groß, dass man gezwungen ist, gemeinsam praxistaugliche Lösungen zu finden. Politisch würde mir jetzt auch gar kein Beispiel einfallen, bei dem wir sehr unterschiedliche Standpunkte vertreten. Dr. König: Ich denke auch, dass gerade auf kommunaler Ebene die pragmatischen Lösungen im Vordergrund stehen. Parteipolitische Unterschiede sind da oft nicht so gewichtig, wie Außenstehende vielleicht meinen mögen. L&L: Frau Dr. Syrbe, Herr Dr. König, vielen Dank für das Gespräch!

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Gemeinsam oder im Alleingang? Wie weiter bei der Betreuung arbeitsloser Menschen in Vorpommern-Greifswald? Ein 44-jähriger gebürtiger Greifswalder leitet die Arbeitsagentur in Neubrandenburg. Heiko Miraß, diplomierter Volkswirt, kennt die Region wie seine Westentasche und trägt Verantwortung in einem Politikbereich, der Land und Leute seit Jahrzehnten intensiv bewegt – der Arbeitsmarktpolitik. In Vorpommern stehen in den nächsten Tagen wichtige Weichenstellungen an, die sein Arbeitsgebiet auf Jahrzehnte prägen werden. Am 27. Februar entscheidet der Kreistag über die künftige Betreuung der Empfänger von Arbeitslosengeld II. Zur Wahl stehen das gemeinsame Jobcenter, also das Modell Uecker-Randow, Greifswald und Demmin und die sogenannte Optionslösung Ostvorpommern, also die alleinige Betreuung Langzeitarbeitsloser durch den Kreis. Grund für Land&Leute, Miraß zu den aktuellen Entwicklungen zu befragen. Mit Heiko Miraß sprachen Claus E. Schwarz und Henri Dörre. L&L: Herr Miraß, Sie sind als Leiter der Agentur für Arbeit Neubrandenburg für den südlichen Teil des neuen Landkreises Vorpommern-Greifswald verantwortlich. Welche Erfahrungen haben Sie dort gesammelt? Miraß: Die Erfahrungen sind natürlich vielfältig. Zwei Dinge haben mich aber besonders beeindruckt. Zum einen die schwierigen Rahmenbedingungen für die Arbeitsmarktpolitik, zum anderen aber – und das motiviert – habe ich gerade dort überdurchschnittliches Engagement, Kreativität und Mut in den Firmen, den Rathäusern und bei der Spitze des Landkreises kennenlernen dürfen. Die Zusammenarbeit ist wirklich hervorragend. L&L: Hat diese enge Zusammenarbeit denn auch tatsächlich etwas bewirken können? Miraß: Ja, sehen Sie sich zum Beispiel

die Entwicklung der Hilfebedürftigkeit in Uecker-Randow an. Hier konnten Rückgänge weit über den reinen demographischen Effekt hinaus erreicht werden. So ist von 2006 bis 2011 die Zahl der auf Sozialleistungen des SGB II angewiesenen Menschen im Jahresdurchschnitt um 30,8 % gesunken – weit mehr als im Land. Aber ich will hier nichts beschönigen. Nach wie vor gibt es am vorpommerschen Arbeitsmarkt eine Menge zu tun und dem Einzelnen ist letztlich nur mit einer individuellen Lösung und nicht mit globalen Trends geholfen. Gerade Landkreis und Arbeitsagentur zusammen können hier mehr bewirken als im Alleingang. Wir arbeiten eng mit dem Jugend- und Sozialamt, aber auch mit der Berufsberatung und dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter, zusammen. Dadurch können wir den einzelnen Menschen und den Familien optimale und ganzheitliche Unterstützung dabei geben, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Armut zu überwinden. L&L: Der Kreistag in VorpommernGreifswald wird am 27. Februar die Weichen für die Arbeitsmarktpolitik der nächsten Jahrzehnte stellen. Was genau wird entschieden?

Miraß: Vorrangig ist zu entscheiden, wie künftig die Empfänger des Arbeitslosengeldes II und ihre Familien betreut werden – gemeinsam von Landkreis und Arbeitsagentur, so wie bislang in Greifswald, Uecker-Randow und Demmin oder vom Kreis allein, so wie in Ostvorpommern. In der Folge geht es aber auch darum, ob es im neuen Großkreis eine eigenständige Arbeitsagentur gibt oder ob dieser Teil der Arbeitsmarktpolitik federführend in Neubrandenburg oder Stralsund gestaltet wird. Solch eine eigene Agentur rechnet sich nur dann, wenn die Arbeitsagentur sowohl für die Empfänger von Arbeitslosengeld I als auch im Jobcenter Verantwortung trägt. L&L: Welche Vorteile hätte denn eine eigene Arbeitsagentur VorpommernGreifswald? Miraß: Aus meiner Sicht ist das eine Riesenchance für den Kreis. Gemeinsam mit einer Geschäftsführung gestalten vier Arbeitgebervertreter, vier Gewerkschafter und vier Vertreter der Städte und Gemeinden dann auch die Geschäfte der Berufsberatung für Jugendliche, im Rehabereich, bei der Gewährung von Kurzarbeitergeld und vielen anderen Aufgaben. Die Zusammenarbeit von Jobcenter (Arbeitslosengeld II) und Arbeitsagentur (Arbeitslosengeld I, Berufsberatung etc.)


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kann optimal aufeinander abgestimmt werden. Gemeinsame Strategien bei der Armutsbekämpfung wie bei der Fachkräftegewinnung sind möglich. Schon in einem gemeinsamen Jobcenter ergeben sich da viele Vorteile, die durch eine eigene Arbeitsagentur aber noch stärker nutzbar sind. L&L: Option oder gemeinsames Jobcenter, ist das für den einzelnen Hilfebedürftigen wirklich ein Unterschied? Miraß: In vielen Bereichen natürlich nicht. Wir arbeiten auf derselben gesetzlichen Grundlage, wir haben dasselbe Geld zur Verfügung, in beiden Modellen ist der Kreis, gerade mit der Jugendhilfe und anderen sozialen Angeboten, ganz eng eingebunden. Und auch die Mitarbeiter kommen in beiden Modellen aus der Region und gehen engagiert an ihre Aufgaben. Der Unterschied besteht für Hilfesuchende bei der Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur. Die ist im Gemeinschaftsmodell deutlich enger möglich. So arbeiten im Gemeinschaftsmodell beispielsweise Jobcenter und Arbeitsagentur mit ein und derselben Software. Das heißt: weniger Informationsverluste, keine Doppelarbeit, mehr Zeit für Beratung und Vermittlung! Ein anderes Beispiel: Jugendliche auf der Suche nach Ausbildung werden per Gesetz zwar von der Agentur beraten, werden aber bei SGB II-Familien vom Jobcenter vermittelt. Das können Sie in der gemeinsamen Einrichtung viel reibungsloser klären als bei der Option. L&L: Und wie sieht es aus Sicht der Unternehmen aus? Miraß: Auch hier gibt es Gemeinsamkeiten, aber auch fundamentale Unterschiede. Gemeinsam sind beiden Modellen zum Beispiel die ganz enge Begleitung von langzeitarbeitslosen Menschen beim Wiedereinstieg und die Möglichkeiten der Förderung. Un-

terschiede gibt es auch: Bei der Option hat der Unternehmer zwei Ansprechpartner, im Gemeinschaftsmodell einen. Bei der Option kennt jeder der beiden Arbeitgeberservices nur einen Teil der Bewerber und der Förderprogramme, im gemeinsamen Jobcenter hat der Vermittler den kompletten Marktüberblick. Es ist ein wenig wie der Unterschied zwischen Weihnachten und Ostern, einmal kriegen Sie ein komplettes Paket und im anderen Fall müssen Sie sich auf die Suche machen. Aber auch zwei andere Punkte sollte man nicht übersehen. Durch die Mitverantwortung der Agentur ist eine enge Anbindung an alle Leistungen der Beschäftigungssicherung gegeben. Kurzarbeitergeld und Winterbauförderung sind hier die Stichworte. Und nicht zuletzt endet die Fachkräftesuche für die Unternehmen nicht an den Kreisgrenzen und auch nicht an der Grenze zu Polen. Gemeinsam mit der Arbeitsagentur ist man hier deutlich schlagkräftiger als alleine. L&L: Ende Januar meldete die dpa, dass Optionskommunen bundesweit schlechter abschneiden. Ist das auch bei uns so? Miraß: Ja. Obwohl Ostvorpommern unter den Optionskommunen eine der erfolgreicheren ist, wurde die Hilfebedürftigkeit dort von 2006 bis 2011 um 9,1 Prozentpunkte weniger gesenkt als beispielsweise in Nordvorpommern. Unter den Landkreisen in MV liegt Ostvorpommern auf dem letzten Platz. Das sind zwar erstmal nur Zahlen aber dahinter verbergen sich gravierende Folgen für die Menschen und die kommunalen Haushalte. Für den Kreis hätte ein gleiches Ergebnis wie in NVP bedeutet, dass allein 2011 rund 3,25 Mio. € weniger für die Kosten der Unterkunft nötig gewesen wären. L&L: Stichwort Finanzrisiko. Wie sieht es hier aus?

Kernaussagen: >> Zweigleisige Arbeitsmarktpolitik führt zu Reibungsverlusten und mehr Bürokratie. >> Arbeitgeber wollen einen Ansprechpartner, nicht mehrere. >> Das Finanzrisiko im gemeinsamen Jobcenter ist geringer. >> Der kommunale Einfluss und die Verzahnung mit Jugend- und Sozialhilfe sind in beiden Modellen gesichert. >> Eine eigene Arbeitsagentur für Vorpommern-Greifswald ist eine Riesenchance für unseren Kreis.

Miraß: Zu beachten ist auch das finanzielle Risiko eines Alleingangs. In den letzten Jahren sind die Finanzzuweisungen des Bundes deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2010 standen dem Jobcenter Uecker-Randow 2011 beispielsweise 31,8 % weniger Mittel für Eingliederungsleistungen zur Verfügung und auch im Verwaltungshaushalt waren Reduzierungen im zweistelligen Prozentbereich zu verkraften. Man muss damit rechnen, dass in einigen Jahren vielleicht 100% der Mitarbeiter und Gebäude zu bezahlen sind, aber nur noch 70 % der Finanzzuweisungen fließen. Dieses Risiko teilen sich in der gemeinsamen Einrichtung der Kreis und die Arbeitsagentur. L&L: Wie lautet Ihr Fazit? Miraß: Es ist besser für VorpommernGreifswald, wenn Kreis und Arbeitsagentur gemeinsam Verantwortung übernehmen. Die guten Erfahrungen mit beiden Modellen sind für uns eine Chance und müssen erhalten bleiben!


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Bedrohliche Importlücke bei Erdgas OPAL und NEL sollen Engpässe in der Ergasversorgung verhindern Vorpommern wird nach Meinung einiger großer Versorger immer mehr zu einer europäischen Drehscheibe in puncto Bereitstellung und Verteilung von Energie. Welche Chancen sich dadurch für die Wirtschaftsentwicklung insgesamt bieten, versuchte ein Impulsreferat mit anschließender Diskussion im TZV am 2. Februar zu beleuchten. Eingeladen hatte das Unternehmen CNSUPPORT, das hauptsächlich im Bereich Vertriebsorganisation und Logistik tätig ist.

produktion absinkt, ergibt sich je nach Schätzung eine Importlücke von ungefähr 70-150 Mrd. m³. Um diese zu schließen, sind Pipelines in ganz Europa notwendig. Weil der Kontinent mit Blick auf die natürlichen Lagerstätten gut erreichbar ist, scheint der Ausblick durchaus positiv. Maedge gab allerdings zu bedenken, dass Pipelines nur bis zu einer Länge von rund 4.000 km sinnvoll wären. Darüber hinaus sei ein wirtschaftlicher Betrieb schwer möglich.

Referent der Veranstaltung war Rainer Maedge, Leiter für öffentliche Beziehungen der OPAL NEL Transport GmbH. Diese ist ein Tochterunternehmen der Wingas, die wiederum teilweise zur Wintershall gehört. Allesamt sind die Firmen vor allem am Transport von Erdgas beteiligt. Größere Bekanntheit erlangten sowohl OPAL als auch NEL in der Vergangenheit, weil sie das in Lubmin über die Pipeline Nord Stream anlandende russische Erdgas in das europäische Netz einspeisen und weiter transportieren. Die OPAL (Ostsee-PipelineAnbindungsleitung) in Richtung Tschechien und die NEL (Nordeuropäische Erdgasleitung) nach Rehden in Niedersachsen. Dabei ist die OPAL mit einer Gesamtlänge von rund 470 km die längste Pipeline auf dem europäischen Kontinent. Allein 100 km

Vor diesem Hintergrund zeigte er sich davon beeindruckt, dass die Entscheidungen sowohl Nord Stream als auch OPAL und NEL zu bauen bereits getroffen wurden, als Erdgas energiestrategisch noch kaum eine Rolle spielte. Im Energiekonzept der Bundesregierung sei es selbst 2010 nur in äußerst geringem Umfang erwähnt worden. Tatsächlich erscheint der Begriff „Gas“ in dem in Rede stehenden Konzept fast ausschließlich in der Kombination mit „Bio“ und „Treibhaus“. Eine Erdgasnutzung in größerem Ausmaß wird anscheinend nicht erwogen. Insofern war es für die betroffenen Unternehmen eine einigermaßen riskante Investition. Der Rohrbau wurde deutlich (ca. ein Jahr) vor Erhalt der Genehmigung veranlasst, da anderenfalls eine zu lange Wartezeit das Projekt OPAL verzögert hätte.

passieren auf dem Weg in den Süden vorpommerschen Boden. Erhebliche Importlücke Die Bedeutung einer innereuropäischen Versorgung machte Maedge an statistischen Befunden deutlich (s. Grafik). Da die Eigenproduktion nicht den Bedarf deckt, müssen immer wieder gewisse Mengen importiert werden. Diese kommen derzeit vorwiegend aus Norwegen, Russland und Nordafrika. Ein geringerer Teil wird durch Flüssiggas – sog. Liquefied Natural Gas (LNG) – gedeckt. Da bis 2020 der Gasbedarf drastisch ansteigen wird, während die Eigen-

Erdgas als Zwischenlösung Von dem Nutzen des Gases ist man bei OPAL NEL Transport überzeugt. Es sei, so Maedge, nach dem Wegfall der Kernenergienutzung eine akzeptable Zwischenlösung auf dem Weg zu besseren Speichertechnologien für Erneuerbare Energien. Deren Entwicklungszeit schätzt er auf noch wenigstens 15 bis 20 Jahre. Zwar sei mit dem Konzept Power-to-Gas eine interessante Speichervariante entwickelt worden. Da deren Tauglichkeit für eine systematische Nutzung im Gasnetz aber noch nicht ausreichend erforscht sei,


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OPAL Kapazität: 36 Mrd. m³ Erdgas Kosten (M-V): rd. 780 Mio. Euro

Die OPAL ist das derzeit größte deutsche Erdgasinfrastrukturprojekt. Mit der Leitung soll die Ostseepipeline Nord Stream mit dem europäischen Ferngasleitungsnetz verbunden werden.Von Lubmin bei Greifswald führt die Trasse der OPAL über rund 470 Kilometer durch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen bis nach Tschechien.

Pipelinedurchmesser: 1,42 m

falle sie momentan als Alternative weg. Kritisch sieht Maedge darüber hinaus die durch EU-Recht vorgeschriebene Trennung von Netz und Handel. Diese Regelung hat zur Folge, dass OPAL NEL Transport lediglich die Infrastruktur bereit stellt und die Pipeline vermietet. Das Gas selbst wird vom jeweiligen Besitzer mit bis zu 100 bar durch die Rohre gedrückt. Was jedoch, wenn eines von beiden verkauft würde? Dann drohe ein beträchtlicher Einschnitt in die Energieversorgung. Nach diesen einleitenden Worten widmete sich Maedge dem eigentlichen Thema der Diskussion, nämlich den regionalen Chancen für eine Wirtschaftsentwicklung. Diese bezeichnete er als außerordentlich günstig. Während des Baus der OPAL und der NEL seien zahlreiche örtliche und regionale Firmen als Subunternehmer engagiert worden. Im Zeitfenster der Pipelineverlegung zwischen Frühjahr und Spätsommer seien so ungefähr 500 der ca. 1.000 Arbeiter aus Vorpommern gekommen. Dies sowie der Bau selbst hätte Lubmin als Wirtschaftsstandort gestärkt. Da auch ein nachträglicher Einbau von Abzweigen und Anschlüs-

sen entlang von OPAL und NEL bei Bedarf möglich sei, könne von einer anhaltenden Stärkung gesprochen werden. Nutzen und Probleme Als zusätzlich positiver Effekt habe sich die gleichzeitige Verlegung eines Lichtwellenleiterkabels für schnelle Internetverbindungen herausgestellt. Nicht zuletzt betrachtete Maedge die Forschungsergebnisse und Funde der Geologen bzw. Archäologen, die die Kenntnisse um die Frühentwicklung in Vorpommern erweiterten. Während des Trassenbaus förderten Ausgrabungen mehrfach teils sensationelle historische Objekte zutage. Lobend erwähnte Maedge die Zusammenarbeit mit den Behörden des Landes; insbesondere mit dem Bergamt in Stralsund. Diese sei stets zügig und professionell gewesen. Auch deswegen seien beide Projekte in M-V termingerecht. Die OPAL sei bereits in Betrieb und die NEL viel weiter als geplant. Ein Grund dafür ist der zeitige Abschluss des Planfeststellungsverfahrens, das lediglich drei Jahre in Anspruch genommen habe (2007 bis 2010). Bei ande-

ren, vergleichbaren Unternehmungen müsse man sich mitunter auf sieben bis acht Jahre einstellen. Freilich gäbe es bei Projekten dieser Größenordnung immer auch Akzeptanzprobleme der Anwohner. Da die Baustellen einer Pipeline stets in Bewegung seien, wäre es zwar eine relativ unkomplizierte Angelegenheit. Die sichtbaren Beeinträchtigungen seien nach wenigen Wochen beseitigt. Eine konstante Geräuschbelastung, wie sie beispielsweise bei großen Windrädern auftreten kann, gäbe es bei Erdgaspipelines auch nicht. Dennoch müssten die Betroffenen frühzeitig beteiligt werden. Eine offene Diskussion, um deren Vertrauen zu gewinnen, hält Maedge daher in jedem Falle für wichtig. Sogenannte Mediationsverfahren begreift er hier als Chance für die Vermeidung langwieriger Rechtsstreits. Text: hed

Tabelle1

Tabelle1

Importanteile (nach Region)

Erdgasversorgung der EU-27 (in Mrd. Kubikmeter)

25%

600

560

480

600 500

Bedarf Eigenproduktion Import

350

400 210

300

48%

19%

120

200 100 8%

0 2008

2020

11%

Russland Norwegen LNG Nordafrika Sonstige


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Auftaktveranstaltung zum Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH ist LeadEU-Projekt „Marriage“ Die partner im internationalen Projekt „Marriage“ und lud vom 01. bis 02. Februar 2012 seine zehn Projektpartner aus Polen, Deutschland und Litauen zum „Kick-off“ nach Stralsund ein. Stralsunds Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow freute sich, die internationalen Gäste im Rathaus begrüßen zu dürfen und gab einen kleinen Einblick in die Geschichte und Besonderheiten der Hansestadt. Zu den offiziellen Partnern von deutscher Seite gehören die Gemeinden Zingst und Heringsdorf sowie der Tourismusverband Rügen e. V.; weiterhin sind die Wojewodschaft Westpommern, die Stadt Stettin, das Hafenamt in Kolberg, die technische Universität Danzig, die Einrichtung das „Institute for European Initiatives“ aus Polen sowie das Hafenamt und die Tourismuszentrale aus Klaipeda (Litauen) integriert. Gemeinsam möchte man das Hafennetzwerk entlang der Ostseeküste weiter verbessern und plant zusammen Marketingaktivitäten wie zum Beispiel Messebesuche und Pressereisen, um den grenzüberschreitenden Wassersporttourismus zu fördern. Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Marinamanagement. Hier gilt es den internationalen Erfahrungsaustausch zwischen den Marinabetreibern voranzubringen. Als Vorzeigeunternehmen von deutscher Seite gilt „im-jaich yachthäfen und Wasserferienwelt“, ein Familienbetrieb mit neun Hafenstandorten an Nord- und Ostseeküste sowie im Binnenland. Till Jaich und sein Bruder Hans Jaich stellten während des Treffens ihr Unternehmen sozusagen als Best-Practice-Beispiel vor. Da viele polnische Marinas in öffentlicher Hand sind, besteht vor allem in den Bereichen Betriebswirtschaft und kundenorientiertes Marketing Weiterbildungsbedarf. Zentrale Frage ist also vor allem für die polnischen Partner: „Wie betreibe ich eine Marina erfolgreich?“. Aber nicht nur theoretisch wurden erste Kenntnisse vermittelt. Am zweiten Tag der Zusammenkunft hatten die Projektpartner Gelegenheit, sich vor Ort im Naturhafen Gustow und in der Marina Jaich in Lauterbach umzuschauen und konkrete Fragen zu stellen. Begeistert zeigten sich die ausländischen Partner insbesondere bei der Besichtigung der Gästehäuser in der Marina Jaich in Lauterbach. Die auf Stelzen errichteten Ferienhäuser wurden letztes Jahr in Betrieb genommen und generieren neben der Vermietung von Liegeplätzen zusätzliche Einnahmen. Bis Ende des Jahres soll im Rahmen des Projektes ein Handbuch für Hafenbetreiber mit Empfehlungen für ein erfolgreiches Marinamanagement entwickelt werden. Angefangen von der Planung und Errichtung einer wassertouristischen Anlage bis hin zum Betrieb sollen unterschiedliche Geschäftsbereiche beleuchtet werden. Ebenso stehen Servicequalität und Qualifizierung der Mitarbeiter einer Marina im Mittelpunkt. Weiterhin wird in Kürze ein Projektlogo entwickelt werden und eine gemeinsame Webseite entstehen. Erste Ergebnisse werden dann beim nächsten Treffen voraussichtlich im September, spätestens aber im Oktober 2012 in Klaipeda vorgestellt.


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Den Job im

Einkaufskorb Der Elisen Park verwandelt sich auch in diesem Jahr wieder zum Schauplatz für Jobjäger - Unternehmen der Region präsentieren offene Stellen Wer in seiner Einkaufstüte nicht nur etwas Neues zum Anziehen, sondern auch den passenden Arbeitsplatz mit nach Hause tragen möchte, der ist bei den Job-Shopping-Tagen im Elisen Park Greifswald genau richtig. In entspanntem Ambiente präsentieren kleine und große Unternehmen der Region am 20. April von 09:00 bis 20:00 Uhr sowie am 21. April von 09:00 bis 18:00 Uhr ihre freien Arbeitsstellen.

Zudem können sich Schulabgänger über Ausbildungsplätze und Studienangebote ein Bild machen. In dem abwechslungsreichen Mix in entspannter Atmosphäre eines Einkaufscenters lassen sich Berührungsängste leichter überwinden und Gespräche locker führen. Daneben wird es ein interessantes Rahmenprogramm geben, welches die Vorstellung der ausstellenden Unternehmen, die Möglichkeit eines Bewerbertrainings bis hin zu attraktiven Gewinnspielen beinhaltet. Zum zweiten Mal organisieren die Fachkräfteagentur mv4you, die Tele-

Neues Portal hilft Jobsuchenden Oft stehen Jugendliche vor der Frage, welche Ausbildung sie ergreifen sollen. Was lohnt sich für mich, wo gibt es Stellen? Diese Probleme der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung geht der Landkreis VorpommernRügen mit einer eigens eingerichteten Internetseite an. Auf der Website des Landkreises www.lk-nvp.de können sich Unternehmen sichtbar machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Ausbildungsstelle, einen Praktikumsplatz oder ein Freiwilliges Soziales Jahr handelt. Für Schulen und Bildungseinrichtungen könnte sich dieser Dienst als durchaus nutzbringend erweisen. Schließlich bilden sie die Schnittstelle zur Berufsausbildung.

Breites Spektrum Unternehmen, die sich erstmals auf der interaktiven Landkarte eintragen lassen werden vorerst von der Koordinierungsstelle betreut. Nach erfolgter Registrierung sind die Datensätze individuell veränderbar, so dass die Aktualisierung in den Händen der Stellenanbieter liegt. Ein erheblicher Vorteil des Portals sei nach eigener Aussage die große Zahl und hohe Qualität der Projektpartner. Nicht nur private Unternehmen, sondern auch die Jobcenter, die Bundesagentur für Arbeit oder die IHK stellen ihre Informationen über freie berufliche Tätigkeiten zur Verfügung.

marketinginitiative Mecklenburg-Vorpommern, die Agentur für Arbeit und die Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern diese Veranstaltung. Präsentieren werden sich wieder Vertreter aus zahlreichen Branchen. Interessierte Unternehmen, die als Aussteller teilnehmen wollen, wenden sich an die Agentur für Arbeit. Gemeinsamer Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Greifswald, Anklam und Wolgast, Matthias Eberhardt, 03834-51 72 06, matthias. eberhardt@arbeitsagentur.de


34 Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern intensiviert Standortmarketing

Zahlreiche Messebesuche und Veranstaltungsteilnahmen in der Planung

Fast 30, überwiegend nationale und regionale Besuche von Fachmessen und Branchenveranstaltungen stehen auf dem aktuellen Jahresplan der Wirtschaftsfördergesellschaft (WFG) Vorpommern mbH. Mit dem Besuch der Internationalen Grünen Woche in Berlin, bei der mit dem Verein Rügen Produkte e.V. zusammengearbeitet wurde, ist kürzlich der Anfang gemacht worden. Mitte Februar folgt

mit der BioFach, der Weltleitmesse für Bioprodukte in Nürnberg der nächste Auftritt, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Agrarmarketingverein Mecklenburg-Vorpommern, ebenfalls noch im Februar der 3. Windenergieabend in Stuttgart, organisiert vom Wind Energy Network Rostock, die CallCenterWorld in Berlin und die METAV, eine internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung in Düsseldorf. Im März stehen dann die CeBIT in Hannover, die ITB in Berlin und die new energy husum auf dem Programm. Danach folgen zahlreiche weitere Auftritte und Besuche in den Schwerpunktbranchen Vorpommerns, um die Region als Wirtschafts- und Investitionsstandort bekannter zu machen und gezielt Unternehmen anzusprechen, um sie auf die Ansiedlungsvorteile aufmerksam zu machen.

„Gegenüber den Vorjahren werden wir die Vermarktungsaktivitäten im Messe- und Veranstaltungssektor nochmals deutlich erhöhen. Dies bedeutet Anstrengung und bindet nicht unerhebliche personelle und finanzielle Ressourcen, doch es kommt gerade jetzt darauf an, die positive Stimmung und Auftragslage in der deutschen Wirtschaft zu nutzen, um die guten Standortbedingungen Vorpommerns außerhalb unseres eigenen Bundeslandes bekannter zu machen. Immer wieder stellen wir fest, dass unsere Standortstärken, hier vor allem die Lage an der Ostsee mit zahlreichen hafennahen Industrie- und Gewerbeflächen, die guten Förderbedingungen, die vorhandene Potenziale in unseren Schlüsselbranchen, zum Beispiel in der Nahrungsgüter- und Energiewirtschaft oder dem IT-Sektor, die Hochschul- und Fachhochschulkompetenzen und die im Bundesländervergleich immer noch verhältnismäßig gute Fachkräfteverfügbarkeit nur zu wenig bekannt sind“, so Rolf Kammann, Geschäftsführer der WFG. „Haben die Unternehmer unserer Region erst einmal wahrgenommen, erkennen sie die Vorzüge schnell und befassen sich meist intensiver mit dem Standort und den Ansiedlungsmöglichkeiten. Deshalb müssen wir unsere Chance nutzen, bevor der demografische Wandel und die Veränderung der Fördermöglichkeiten den Wettbewerb für Vorpommern schwerer werden lässt.“

Wichtige Partner bei der Organisation und Durchführung von Messeauftritten und Veranstaltungsteilnahmen sind andere Wirtschaftsförderer, so etwa die Landeswirtschaftsförderung Invest in MV, die Förder- und Entwicklungsgesellschaft Uecker-Region oder Rostock Business. Außerdem werden natürlich die kreislichen und städtischen Wirtschaftsförderkollegen aus Vorpommern eingebunden. Erstmals sind für das zweite Halbjahr auch gemeinsame Aktivitäten mit den Wirtschaftsförderern der Mecklenburgischen Seenplatte vorgesehen. Konkrete Maßnahmen befinden sich in der Planung. Darüber hinaus gibt es weitere Partner wie zum Beispiel den Agrarmarketingverein Mecklenburg-Vorpommern, mit dem die WFG schon mehrere Messen gemeinsam bestritten hat, einzelne Standorte wie der Fährhafen Sassnitz, mit dem im September ein gemeinsamer Standauftritt auf der Husum Wind durchgeführt wird, oder auch die Fachhochschule Stralsund, mit der Anfang Juni eine regionale IT-Messe in Stralsund vorbereitet wird, die sich jedoch vorrangig an die vorpommerschen Branchenvertreter richtet. Mehrfach hatte die WFG sich in der Vergangenheit auch an die regionalen Unternehmen gewandt mit dem An-


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Mobilitätszentrale eröffnet gebot, Messeauftritte auch gemeinsam mit Betrieben in Form eines Gemeinschaftsstandes zu organisieren. Leider reichte das unternehmerische Interesse bisher nie für eine Realisierung. Doch bietet die WFG nach wie vor an, bei ausreichender Nachfrage von Unternehmen auch gemeinsame Fachmesseauftritte zu organisieren. Die Messeliste findet sich auf der Website der WFG unter www.invest-in-vorpommern.de/ downloads-links/veranstaltungen. html

Bereits im September 2010 erfolgte der erste Spatenstich für den neuen Busbahnhof in Greifswald. Gegenüber der jetzigen Station sollte innerhalb eines Jahres ein Bahnhof entstehen, der als Sprungbrett für den interregionalen Verkehr dienen kann. Mit der Fertigstellung des Baus ist man aber bereits um einige Monate in Verzug geraten. Dennoch wurde am 1. Februar die Mobilitätszentrale eröffnet. Diese befindet sich zwar provisorisch noch am alten Busbahnhof.

Trotzdem wurde die Arbeit bereits zu Jahresbeginn aufgenommen. Vor allem Servicedienstleistungen – etwa der Fahrkartenverkauf, Fahrplanauskünfte oder Tarifübersichten – gehören momentan zum Kerngeschäft. Darüber hinaus ist die Mobilitätszentrale mit zwei festen Mitarbeiterinnen auch für Beschwerden zuständig. Im Rahmen der Eröffnung wurde von Gerhard Löcker (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) zudem die Informations- und Servicequalität bestätigt.

Unternehmen, die an gemeinsamen Messeaktivitäten interessiert sind, wenden sich bitte an die Berater der WFG unter 03834/550-605 oder per Mail an: info@invest-in-vorpommern.de .

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Nachteile der Erneuerbaren Energien ausgleichen

Foto: Paul Georg Meister 7 Pixelio

Nach dem Atomausstieg und einem angepassten Energiekonzept ist die Zukunft der Energieversorgung massiv von der Entwicklung im Bereich der Eneuerbaren Energieträger (EE) abhängig. Wie mit den daraus folgenden Herausforderungen auf regionaler Ebene umgegangen wird, versuchte auf Einladung der Regionalen Wirtschaftsinitiative (RWI) eine Podiumsdiskussion zu erörtern. Anlass des mittlerweile 70. Unternehmergespräches war die Auftaktveranstaltung 2012 der RWI in Neubrandenburg. Zu Beginn richtete der Landrat des Kreises Mecklenburgische Seenplatte, Heiko Kärger, ein Grußwort ans Auditorium. Darin bemängelte er, dass das Engagement um die EE in dem Landkreis lediglich Insellösungen hervorgebracht habe. Um die EE zu stärken, müsse allerdings auf die Industrie zugegangen und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. Aus diesem Grund hätte man sich für eine Kooperation mit dem Landeszentrum für Erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea) entschieden. Mittels Verzahnung auch auf anderen Gebieten sei es möglich, Entwicklungschancen zu ergreifen und bestmöglich zu nutzen, meinte Kärger weiter. Im Anschluss wurde Leea als weiteres Mitglied der RWI aufgenommen.

Wärmekopplung und smart grids

Bis zu 5 Mrd. Euro pro Jahr für EE

Im Anschluss startete der fachliche Teil der Gesprächsrunde mit einem Referat von Dr.-Ing- Torsten Birkholz. Birkholz ist Geschäftsführer der Landesgruppe Norddeutschland des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. Gleich zu Beginn seines Vortrages betonte er, dass es von der Energiewende keinen einheitlichen Begriff gäbe. Viele meinten nach seiner Einschätzung damit etwas anderes.

Diese drei Einzelaspekte der Energiewende würden begleitet von einer Reduzierung des Primärenergieverbrauches. Darüber hinaus ist das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, einen 80-prozentigen Anteil der EE an der Gesamtenergieerzeugung im Jahre 2050 zu erreichen, an erhebliche Herausforderungen geknüpft. Birkholz betonte, dass angesichts des status quo (20%) eine deutliche Steigerung der Markt- und Systemintegration vonnöten sei. An der derzeit rund 612 Mrd. Kwh umfassenden Energieerzeugung in der Bundesrepublik seien Wind (8%), Biomasse (5%), Wasser und Photovoltaik (je 3%) sowie Siedlungsabfälle (1%) nur wenig beteiligt. Als Grund dafür machte Birkholz die bis dato mangelhafte Fähigkeit dieser Träger, die vorhandene Energienachfrage zu decken, aus. Insbesondere die kontinuierliche Bereitstellung sei ein erhebliches Problem.

Aus diesem Grunde brauche es eine klare Festlegung der Inhalte eines solch immensen Schrittes. Zur Energiewende gehörten nach seiner Interpretation vor allem drei Elemente. Erstens der Ausbau der EE. Hier müsse vor allem die Marktintegration gesteigert werden, d. h. es müsste ein größeres Angebot von Strom aus diesen Trägern geben. Dazu sei eine verstärkte Nutzung von Kopplungseffekten bei Wärme und Strom nötig. Nicht zuletzt gehöre aber auch eine Sicherstellung der Kraftwerksflexibilität dazu. Zweitens gehöre zur Energiewende eine Dezentralisierung der Erzeugung. Hier seien Fragen der Systemintegration der EE aufgeworfen. Durch den Ausbau und die Neuregelung der Netze entstehe zweifelsohne eine Anpassungsherausforderung für die bisher vorwiegend zentral bereitgestellte Energieversorgung. Die Entwicklung von smart grids und Energiespeichern sei daher ein möglicher Bestandteil dieses Aspektes. Schließlich betonte Birkholz drittens die Notwendigkeit der Effizienzsteigerung im Sektor der EE. Im Zuge der Wende käme es seiner Meinung zwangsläufig zur Ausprägung neuer Produkte, die nicht mit flexibler Tarifierung und einem Ausbau der Beratungsleistungen einher gehen könnte bzw. sollte. Zudem gewönnen neue Konzepte der Elektromobilität an Bedeutung.

An dieser Stelle kam ein bekannter Nachteil vor allem von Windenergie und Photovoltaik zur Sprache. Die reine Nennleistung sei kein Garant für eine dauerhafte Beherrschung der Grundlast. Da der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint, ergibt sich in Ermangelung geeigneter Speicher zu Zeiten von Flaute oder Bewölkung (bzw. in der Nacht) eine Lücke. Birkholz gab auch zu bedenken, dass es mit einem schlichten Netzausbau nicht getan sein, da auch die Trafoleistung angepasst werden müsse. Die Gesamtkosten schätzte er bis 2020 auf rund 21-27 Mrd. Euro. Dieser Schätzung liegt offenbar die „Netzstudie II“ der Deutschen Energie-Agentur GmbH aus dem Jahre 2010 zugrunde. Darin beträgt der Maximalwert der jährlichen Kosten für einen Ausbau mit herkömmlichen Methoden 1,617 Mrd. Euro. Gleichwohl – was Birkholz nicht erwähnte – könnten die Kosten noch weit höher sein. Nämlich dann, wenn die


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Die FrühjahrsCollection 2012

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Durch den Ausbau und die Neuregelung der Netze entstehe zweifelsohne eine Anpassungsherausforderung für die bisher vorwiegend zentral bereitgestellte Energieversorgung.

lich!

Ohne Strom ist unsere Gesellschaft nur schwer vorstellbar, schon die Jüngsten werden mit elektrisch betriebenden Geräten konfrontiert um später Medienkompetenz zu entwickeln Foto: DENA

Foto:Jürgen Nie-en / Pixelio

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Solche Anblicke, wenn auch beeindruckend, sollen auf lange Sicht aus der Landschaft verschwinden

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sogenannte Sensitivitätsvariante mit gasilosierten Leitungen gewählt wird. Dann belaufen sich die Kosten laut dena auf 4,924 Mrd. Euro per annum.

Ein bekannter Nachteil vor allem von Windenergie und Photovoltaik: Da der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint, ergibt sich in Ermangelung geeigneter Speicher zu Zeiten von Flaute oder Bewölkung (bzw. in der Nacht) eine Lücke.

Photovoltaik völlig überfördert In seinem Fazit bemerkte Birkholz dass zukünftig die Anbieter der EE effizienter werden müssten. Zudem sei eine stärkere Orientierung an der Nachfrage unabdingbar. Die konventionellen Kraftwerke sah Birkholz auch für die Zukunft als wichtige Bestandteile der Energieversorgung. Ebenso sei eine transparente Kostendiskussion nötig. Zu Beginn der anschließenden Podiumsdiskussion erwähnte er lobend, dass M-V das einzige Bundesland mit einem eigenen Energieressort sei. Oliver Haarmann, stellvertretender RWI-Vorsitzender und Geschäftsführer der Gasversorgung Greifswald GmbH, machte deutlich, dass die Effizienz vorrangig eine Frage der wissenschaftlichen Entwicklung sei. Dazu kritisierte er das nach wie vor von Subventionen stark abhängige System der EE. Sogenannte public private partnerships – Kooperationen zwischen Privatwirtschaft und öffentlichen Einrichtungen – brachte er als Möglich-

Foto:Rainer Sturm / Pixelio

keit in die Diskussion, um die Lasten sowie den Nutzen des Netzausbaus gerecht zu verteilen. Die Ausführungen Birkholz‘ ergänzend, merkte Prof. Dr. Peter Adolphi, Vorstandsvorsitzender der ANE Akademie für Nachhaltige Entwicklung in Güstrow, die aus seiner Sicht dringend gebotene Modernisierung der Betreibermodelle an. Der RWI-Vorsitzende und Geschäftsführer der EAN Energieanlagen Nord GmbH, Uwe Lüdemann, gab zu bedenken, dass M-V das industriell schwächste Bundesland sei. Gerade

hier Forschung und Entwicklung der EE zu betreiben, hält er darum für sinnvoll. Bei der Abwägung seien Techniker und Politiker in der Pflicht, denn die EE als Selbstzweck zu sehen und um jeden Preis haben zu wollen, widerspräche nicht nur kaufmännischen Grundsätzen. Die Photovoltaik betrachtete er in diesem Zusammenhang als vollkommen überfördert. Insbesondere die Förderlaufzeiten schätzte er als viel zu lang ein. Text: hed

Kommentar Das 70. Unternehmergespräch der RWI hätte eine nutzbringende Veranstaltung sein können. „Wie lässt sich die neue Welt der Energieversorgung unternehmerisch gestalten?“ war dafür allerdings etwas zu dünn. Nur nach dem eigenen Nutzen und den sich bietenden Möglichkeiten zu forschen, ist sicher nicht hinreichend. Der Moderator der Podiumsdiskussion war sichtlich um eine pointierte Fragestellung bemüht. Allein die Diskutanten taten ihm meist nicht den Gefallen, in ähnlich prägnanter Weise zu antworten. Sie blieben bevorzugt im Vagen. Da eine Diskussion immer von den Spannungen und Konflikten unter den Teilnehmern lebt, verkam diese leider zu einem blassen Palaver. Man war sich weitgehend einig, es gab keine wirklich konträren Meinungen. Dabei wären z. B. Fragen zur Sinnhaftigkeit des Umfangs der Energiewende angebracht gewesen. Einzig Oliver Haarmann tat sich fast unentwegt durch handfeste Argumente hervor. Die Übrigen begnügten sich oft damit, dass man müsse, wolle, solle und schauen werde. Eingedenk der Bedeutung der Energiewende hätte die RWI-Veranstaltung sicher von streitlustigeren Charakteren profitiert. Stattdessen mangelte es der Diskussion an einem: vernunftorientierten Schlussfolgerungen an Stelle von gefühlsmäßigen Regungen über die erstrebenswerte Marschrichtung.


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Ein altes Sprichwort, dessen Wahrheitsgehalt sich immer wieder zeigt. Aus sportwissenschaftlicher Sicht kann nachgewiesen werden, dass der Abbau von Muskelmasse schon etwa ab dem 30. Lebensjahr beginnt. Es handelt sich dabei um einen völlig natürlichen Prozess. Was aber tun gegen den schleichenden Abbau von Leistungsfähigkeit? Regelmäßiges Muskeltraining schafft Abhilfe und kann deutlich zur Steigerung des Wohlbefindens und der körperlichen Leistungsfähigkeit beitragen. Frank Klaeske vom Greifswalder Fitness-Studio „Vitalis“ erklärt, dass regelmäßiges Training den Körper zum „Dauerbrenner“ mache, der überschüssiges Fett rasch verbrenne. Außerdem stärkt die Arbeit am eigenen Körper den Rücken, die Gelenke und auch das Immunsystem wird positiv beeinflusst. Und nicht zuletzt hat die behutsame, kontinuierliche Muskelkräftigung eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. „Ein ganz wichtiger Aspekt ist, dass man sich durch regelmäßiges Training bis ins hohe Alter fit halten kann und sich so viel Lebensqualität erhält. Ganz nebenbei macht das Training im Kreis von Gleichgesinnten auch noch Spaß und schafft viele soziale Kontakte“, so Klaeske weiter. Mit Blick auf das Alter ist eine behutsam aber kontinuierlich trainierte Muskulatur eine gute Investition. Ein sorgsam auf jeden einzelnen Kunden zugeschnittenes Programm, das aufgrund seiner persönlichen Leistungsfähigkeit und Bedürfnisse erarbeitet wird, sowie regelmäßig geschultes Personal sind also Voraussetzung für ein erfolgreiches Training, das zu den gewünschten Ergebnissen führt. Vor allem ältere Gäste wissen diesen Service des Greifswalder Fitness-Studios „Vitalis“ zu schätzen. Eine Mitgliedschaft bietet eine ganze Reihe von Vorteilen: neben der individuellen Betreuung durch die geschulten Mitarbeiter können Mitglieder im Cardio-Bereich ein spezielles Herz-Kreislauf-Training absolvieren und an Ernährungskursen oder einem Vital-Check teilnehmen. Auch die Nutzung der Sauna im „Vitalis“ ist im Preis inbegriffen. Darüber hinaus ist es möglich, an speziellen Kursen teilzunehmen oder auf Wunsch auch in Gruppen zu trainieren.

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Insgesamt bietet das Fitness-Studio „Vitalis“ also ein attraktives Paket mit vielen Vorteilen. Insbesondere weist Frank Klaeske darauf hin, dass eine Mitgliedschaft auch ohne Vertragsbindung möglich ist. Beste Voraussetzung also, um persönliche Erfahrung zu sammeln. Geöffnet hat das „Vitalis“ in der Gaußstrasse 12 von montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr, Samstags und Sonntags von 9 bis 20 Uhr und an Feiertagen von 9 bis 13 Uhr. Weitere Informationen lassen sich unter der Rufnummer 03834-885841 erfragen.


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„Etwas Einmaliges erleben“ –

in Mecklenburg-Vorpommern

Auf der Grünen Woche in Berlin wirbt das Land um Urlauber und stellt sich als Standort für die Ernährungswirtschaft dar „Lachsbrötchen, leckere Lachsbrötchen“, ruft Verkäuferin „Tante Inge“ unermüdlich durch die gut besuchte Halle auf der Grünen Woche in Berlin. Mecklenburg-Vorpommern präsentiert sich auch in diesem Jahr vor allem als Land der Fischgerichte und der Urlauber. „Garnelen mit Knoblauch aus der Pfanne, geräucherte Garnelen-Spieße und Fischsoljanka sind die Renner an unserem Stand“, sagt Tante Inge von der Fischräucherei „Seeperle Wismar“. Sie trägt – natürlich – einen blau-weiß gestreiften Matrosenanzug samt Mütze. Von den 58 Ausstellern aus der Region tischen zahlreiche ähnliche Gerichte auf. So duftet es in der gesamten Mecklenburg-Vorpommern-Halle nach Fisch.

Einmalig ist jedenfalls der überdimensionale Hut von Moung-Yul Braun, die zwar aus Korea kommt, aber für die Natur Mecklenburg-Vorpommerns Werbung macht. Braun arbeitet im Hotel Pommern Mühle am Stettiner Haff. Auf ihrem Kopf trägt sie nicht nur ein Storchennest, Storcheneltern und Storchennachwuchs, sondern den Artenreichtum des Landes: Schweine, Kühe, Schafe, Hühner und andere Vögel. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein Naturparadies und das schönste Land Deutschlands“, sagt sie. Immer wieder bleiben die Besucher stehen, bewundern ihren drei Kilo schweren Hut und posieren mit ihr für Fotos.

Der spielt zumindest teilweise auch eine Rolle für Till Backhaus (SPD), Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. „Für das Land MecklenburgVorpommern bietet die Grüne Woche die Chance, sich international als attraktiver Standort der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu präsentieren“, sagt er zur Eröffnung. Die Grüne Woche diene der Imagewerbung für das Land. „Unter dem Motto ‚Genieße Mecklenburg-Vorpommern‘ sollen die Besucher der Länderhalle den Eindruck bekommen, dass sie in MecklenburgVorpommern eine besondere Atmosphäre und etwas Einmaliges erleben“, ergänzt Backhaus.

rechten“ der Stralsunder Braumanufaktur in Strömen. Die meisten setzen sich mit dem Glas in der Hand an die Biertische vor der Hauptbühne. Das Jugendblasorchester der Ludwigsluster Kreativ-Musikschule spielt flotte Volks- und Poplieder, viele schunkeln mit. So wie Heike Block (45) aus Pasewalk. „Die Stimmung in der MeckPomm-Halle ist jedes Jahr am besten“, findet sie und klatscht im Takt der Musik. Sie glaubt, dass mit der Präsentation Touristen ins Land gelockt werden können. Einen Tisch weiter sitzt Klaus Scholz (50) aus Potsdam. In der Hand hält er ein Glas Störtebeker. „Mecklenburg-Vorpommern bedeutet für mich Urlaub und Essen“, sagt der OstseeFan. Jeden Sommer ziehe es ihn nach Rügen. „Ich liebe diese Insel“, erklärt er. Nirgendwo in Deutschland lasse es sich so gut entspannen.

Dreh- und Angelpunkt der Mecklenburg-Vorpommern-Halle ist die große Störtebeker-Bar in Form eines Holzschiffes. Hier fließt das „Bier der Ge-

Ein Stück weiter legt Katrin Pachur (43) aus Berlin mit ihrem Sohn Jeffrey (8) eine Pause ein – in einem Strandkorb. „Wir sind jedes Jahr auf der Grünen Woche. Die MecklenburgVorpommern-Halle gehört immer zu den schönsten“, findet sie. Besonders lobenswert: das breite Angebot an Trank und Speisen. Neben den Fischständen bieten die Aussteller Wurstspezialitäten aus Ludwigslust, frisch gebackenes Brot und Tilsiter aus der „heimlichen Käsehauptstadt Wis-


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mar“. Außerdem verkaufen Wikinger der neubrandenburgischen Imkerei „Schwaßmann“ Ritterbier und Met. Ein mit orangefarbenen Gläsern, Dosen und Tüten überladener Stand präsentiert Mecklenburg-Vorpommern als „Sanddornland“. Hier gibt es Saft, Likör, Wein, Konfitüre, Tee und Bon-

bons mit Sanddorngeschmack. Immerhin weisen Sanddornbeeren einen besonders hohen Vitamingehalt auf. Auch die Natur kommt nicht zu kurz. Eine Kinovorstellung zeigt den Messebesuchern das im vergangenen Jahr anerkannte UNESCO-Weltnaturerbe im Land: Die alten Buchenwälder im

Nationalpark Jasmund auf Rügen und in Serrahn im Müritz-Nationalpark. Sie repräsentieren wertvolle Reste großflächiger naturbelassener Buchenbestände. Die Menschenmengen, die sich durch die Halle schlängeln, deuten es an: Mecklenburg-Vorpommern ist gefragt. Nicht nur als Urlaubsland. Text/Fotos: mo

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20Jahre

BiG Greifswald

Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik fanden sich Anfang Februar in der Greifswalder Feldstraße ein, um dem Greifswalder Bildungszentrum BiG, das sein zwanzigjähriges Bestehen beging, zu gratulieren. In ihrer Grußadresse dankte Geschäftsführerin Dr. Antje Mayfarth all den Mitarbeitern und Kunden, die das Haus in den vergangenen Jahren begleitet haben und dessen positive Entwicklung unterstützen. „Gleichwohl,“ so Dr. Mayfarth weiter, „stehen wir vor einschneidenden Veränderungen. Bedingt durch die demographische Entwicklung und die damit verbundenen Änderungen vieler Förderrichtlinien müssen wir uns neu aufstellen.“ Zwar werde die Erstausbildung weiterhin ein Standbein des Bildungsträgers sein, gleichzeitig gelte es jedoch, das Angebot künftig deut-

lich stärker zu fokussieren und noch stärker als bislang an der Nachfrage zu orientieren. Das BiG sei dabei auf einem guten Weg. Gemeinsam mit dem größten Gesellschafter, den Stadtwerken Greifswald, werde man sich vor allem auf die Energiewirtschaft ausrichten. Schon seit einiger Zeit bietet das BiG als Kooperationspartner der IHK zu Neubrandenburg die Qualifikation zum IHK-geprüften Energiemanager an. Im Hinblick auf die Herausforderungen der Energiewende werde die Deutsche Energieakademie künftig als zentraler Bestandteil des BiG unter einem Dach alles zusammenführen, was zu diesem Thema an Bildung und Beratung benötigt werde. Gleichzeitig werde mit der Meister- und Fachwirteschule ein wichtiger Beitrag zur individuellen Aufstiegsförderung geleistet.

Auch das im Mai 1999 gegründete Creativhaus Hotel werde künftig weiterhin eine tragende Rolle im Bereich der Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe haben. Positiv bewertet wurde auch die Entscheidung des Landkreises, seinen Amtssitz in der Feldstraße zu beziehen. Der Einzug in das bislang als Theoriegebäude genutzte Haus ist für den Spätsommer des Jahres geplant. Zunächst sollen dort 80 bis 100 Mitarbeiter des Landkreises einen Arbeitsplatz finden, Möglichkeiten zur Erweiterung seien vorhanden. „Ich bin zuversichtlich,“ so Dr. Mayfarth abschließend, „dass das BiG auch in den kommenden Jahren alle Herausforderungen meistern und einen wichtigen Beitrag als Dienstleister in Sachen qualifizierter Bildung leisten wird.“ Text/Fotos: ces


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Zu alt zum Arbeiten? „Ich gehe arbeiten! Was glauben Sie, wie ich mich gefreut habe, als ich diesen Satz endlich wieder sagen konnte!“ Man sieht Wolfgang Koch noch jetzt die Befriedigung an, endlich wieder einen Job zu haben. Zehn Jahre war er zuvor arbeitslos. Durch Zufall wurde er auf das Programm 50plus aufmerksam. Sein Berater schlug ihm eine Tätigkeit in einem Callcenter vor. Ein Gedanke, der ihm zunächst nicht so behagte. „Aber nach einem Gruppengespräch und nachdem ich mich eine Weile persönlich vor Ort informieren konnte, dort bei anderen Mitarbeitern über die Schulter schauen konnte, haben sich meine Zweifel gelegt. Was wir hier machen ist seriöse Beratung, das ist in Ordnung“, konstatiert Koch, der nun schon eine ganze Weile im Callcenter arbeitet. Wichtig für ihn: sein Verdienst reicht aus, er ist nicht mehr auf die Unterstützung der

Sozialagentur angewiesen. Besonders positiv findet er, dass auch seine sozialen Kontakte zugenommen haben. Gemeinsam mit Kollegen aus dem Team wird so manches außerhalb der Dienstzeit unternommen. „Ich kann nur jedem, der wirklich arbeiten will, empfehlen, seine Bedenken einmal zu überwinden und sich persönlich zu informieren!“ Für Marion Rust, die Personalreferentin beim Servicedienstleister KDW, ist Koch kein Einzelfall. „Jeder kann in Ruhe prüfen, ob ihm diese Tätigkeit liegt“, sagt sie. „Uns ist wichtig, dass unsere Mitarbeiter zufrieden sind. Nur so lässt sich ein hohes Serviceniveau realisieren. Wir haben genug Arbeit und stellen gerne auch weiterhin ältere

Mitarbeiter ein!“ Wolfgang Koch jedenfalls ist heilfroh, dass er aus der Spirale der Arbeitslosigkeit heraus ist und nun schon seit längerer Zeit wieder berufstätig sein kann. Am Berufsleben teilzuhaben sei nicht zuletzt auch Balsam für das Selbstbewusstsein. Mit dieser Meinung steht Wolfgang Koch nicht alleine da. Auch seine Nachbarin am Arbeitsplatz ist auf gleichem Weg wieder in Arbeit kommen und kann ihrem Kollegen nur beipflichten. Die Sozialagentur Vorpommern, die das Projekt 50plus betreut, lädt Interessierte zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch ein, um über die Möglichkeiten und Perspektiven des Programms zu informieren.

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Erfahrung. Qualität. Zuverlässigkeit. Kontakt: Projektleitung Sozialagentur - Jobcenter des Landkreises Vorpommern-Greifswald Pestalozzistr. 45, 17438 Wolgast Tel.: 03836 232 279 Internet: www.paktan.net

Eine Initiative des Altkreises Ostvorpommern (Sozialagentur) in Partnerschaft mit den Jobcentern Uecker-Randow, Nordvorpommern und Rügen, den Hansestädten Greifswald und Stralsund sowie dem Landkreis Miesbach, Fachbereich Arbeit und Soziales.

„Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser. unterstützt und gefördert durch


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EWN 2020 – Unternehmen mit Zukunft Ausbildung bei der EWN

werken zu erwarten. Nicht nur in Deutschland werden KKW und nukleare Anlagen zurück gebaut. Auch in anderen Ländern ist das Fachwissen der EWN gefragt. Die Unterstützung bei der Zerlegung von Atom-U-Booten der russischen Marine in Murmansk ist nur ein Beispiel. Erstmalig Studienplätze beworben Aber nicht nur Facharbeiternachwuchs, auch ingenieurtechnisches Wissen ist für die vielfältigen Aufgaben der EWN notwendig. Ab diesem Jahr schreiben sie darum erstmals sechs Studienplätze zum Bachelor of

Noch vor wenigen Jahren war die Konkurrenz der Jugendlichen um einen Ausbildungsplatz hoch. Mittlerweile hat sich das Bild komplett gewandelt und die ausbildenden Unternehmen liefern sich einen Wettbewerb um die Jugendlichen. Dabei hat das Unternehmen die Nase vorn, das den Jugendlichen die attraktivsten Zukunftsaussichten bietet. Vor dieser Herausforderung steht auch die Energiewerke Nord GmbH (EWN). Dass das Unternehmen zu den Marktführern im Bereich des Rückbaus von Kernkraftwerken gehört, ist sicher ein Vorteil. Die Arbeit mit radioaktiven Stoffen muss allerdings niemanden schrecken. Schließlich besteht bei der EWN seit Jahrzehnten das notwendige Fachwissen, um die kerntechnische Anlage sicher und zuverlässig zurückzubauen.

eine wichtige Stütze für das Unternehmen und sie werden immer wichtiger. Das durchschnittliche Alter der Belegschaft der EWN liegt derzeit bei über 50 Jahren. In Zukunft verabschieden sich demnach etliche Mitarbeiter in den Ruhestand. Ohne ausreichenden Firmennachwuchs geht das über Jahrzehnte erworbene Know-how verloren. Auch deshalb wirbt das Unternehmen mit den Aussichten auf eine Übernahme – gute Leistungen natürlich vorausgesetzt.

Facharbeiterausbildung seit 1994

Gute Aussichten auf Übernahme Eine Sorge erweist sich immer mehr als unbegründet. Bei der Entscheidung für einen Ausbildungsplatz stellt sich für die Jugendlichen die Frage nach einem auf die Ausbildung folgenden festen Arbeitsplatz. Bis vor kurzem durften die EWN nicht oder nur für eine kurze Zeit einstellen, aber jetzt sind sehr gut ausgebildeten Kräfte

Science aus. Im Rahmen dieses dualen Studiums werden die Vertiefungsrichtungen Strahlenschutz bzw. Strahlentechnik angeboten.

Eine dritte oft gehörte Frage sei laut EWN die nach der Perspektive, wenn der Rückbau in Lubmin abgeschlossen ist. Die EWN ist inzwischen ein Konzern mit Unternehmen in ganz Deutschland, der nukleare Anlagen des Bundes zurückbaut. Durch den Atomausstieg in Deutschland sind weitere Aufträge in anderen Kraft-

Die Berufsausbildung wird neben der Ausbildung in der Berufsschule in Fachkabinetten im BiG und in den Fachabteilungen der EWN durchgeführt. Damit wird die Verbindung von theoretischem Wissen und praktischer Anwendung gewährleistet. Zusammen mit den Bildungsträgern der Region präsentiert man sich mit seinen Auszubildenden regelmäßig auf Messen und Fachausstellungen. Schließlich sind es vor allem die jungen Leute, die für die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens wichtig sind.


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Das Engagement der EWN und der Auszubildenden zahlt sich aus. Einerseits ist die Nachfrage ungebrochen. Seit 1994 erhielten 413 Jugendliche eine Ausbildung bei der EWN. Dabei wurden vorrangig Industriemechaniker/-innen, Energieelektroniker und Bürokauffrauen ausgebildet. Einige sind immer noch bei der EWN in Lubmin, Rheinsberg

oder in den Tochterunternehmen beschäftigt. Andererseits sprechen diverse Auszeichnungen für die sehr hohe Qualität der Ausbildung, so z. B. war der beste Industriemechaniker im IHK-Bereich Neubrandenburg im Jahre 2009 EWN-Azubi. Immer wieder gibt es auch bei den Berufswettbewerben der Lehrlinge im Schweißen sehr gute bis gute Ergebnisse. Text: hed

Energiewerke Nord GmbH

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Sicherheit und Kompetenz Kernkraft zum Anfassen in nuklearer Entsorgung

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Ostern – Oktober täglich 9:00 – 17:30 Uhr Oktober - Ostern Mo. – Fr. 9:00 – 17:30 Uhr

Zwischen Greifswald und der Insel Usedom, in der Nähe des Ortes Lubmin liegt das ehemalige Kernkraftwerk Greifswald/Lubmin. Bis 1990 waren vier Blöcke in Betrieb, einer im Probebetrieb und drei weitere im Bau. Rund elf Prozent Elektroenergie der DDR wurden von 1973 an in der Lubminer Heide produziert. Angefangen hatte die Stromerzeugung aus Kernkraft in der DDR schon in den sechziger Jahren in Rheinsberg nördlich Berlin mit einem Versuchskernkraftwerk. Mit der Wende 1990 kam das Aus für alle Kraftwerksblöcke und auch die Baustelle stellte den Betrieb ein.Seit 1995 werden die Blöcke 1 – 5 zurückgebaut.

Die EWN -

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Ein Unternehmen des Bundes 20 Jahre Erfahrung und Professionalität für ein Ziel: Sicherheit in Rückbau und Entsorgung nuklearer Anlagen. Aber auch im Block 6 erwachte wieder Leben. Im Jahr der EXPO in Hannover 2000 hatten wir die Chance Wir können das. aus der Baustelle Block 6 einen Besucherblock zu gestalten. Jedes Jahr kommen seitdem mehr als 12.000 Besucher, um sich vor uns Ort nicht in unserem Besuchen Sie vornurOrt in Informationszentrum über Kernenergie, russische KKW und den Abbau der Informationszentrum Blöcke zuunserem informieren, sondern auch um einen KKW-Block von innen zu sehen.in 17509 Lubmin oder im In unserem Informationszentrum können sie sich Filme über den Abbau, die Internet. Bearbeitung der ausgebauten Anlagenteile, die Zwischenlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen und die Sicherheit der Castorbehälter anschauen.

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Im Block 6 kann man einen Blick in einen originalen russischen Reaktor werfen, unter einem Dampferzeuger stehen und Räume mit einer Unzahl Leitungen, Armaturen und Kabeln erleben. Geführt von den Mitarbeitern der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit wird dabei die Funktionsweise des KKW erläutert.

Kommen Sie und besuchen Sie uns! Der Besuch bei uns ist nicht umsonst, aber kostenfrei.

Tel. 038345 4-8029 / 8003 17509 Lubmin www.ewn-gmbh.de info@ewn-gmbh.de


SUPERSUDOKU 46

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Liebe Sudoku-Fangemeinde, vielen Dank für die zahlreichen Einsendungen. Die richtige Lösungszahl lautet : 52 Unter allen richtigen Einsendungen wurden folgende Gewiiner gezogen: Je 2 Cinestar Kino-Eintrittskarten erhalten: A.Labahn, HGW; G.Vogt , Ribnitz-Damgarten und P. Claas aus Sundhagen. Wir gratulieren allen Gewinnern zu ihrem Gewinn und wünschen viel Freude damit.

Für das Februar-Sudoku verlosen wir folgende Preise: 1. Preis: 1 Familien-Freikarte für den Tierpark Ueckermünde, gestiftet vom Tierpark Uckermünde 2. - 4. Preis: 3 x 2 Freikarten für das Pommersche Landesmuseum Greifswald, getiftet vom Pommerschen Landesmuseum Wir drücken die Daumen! Lösen Sie das Sudoku und addieren die Zahlen in den farbig unterlegten Feldern. Die korrekte Summe notieren Sie auf einer Postkarte und senden diese an: Verlag Land & Leute Brandteichstr. 20 17489 Greifswald Einsendeschluss ist der 29. Februar 2012. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


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Damit das Auge nicht zu kurz kommt Essbare Blüten – Bunte Rezepte für Speisen und Getränke Bunt – Bunter – Blüten! Brötchen aus lila Lavendel, Gelee aus rotem Klee: Bei den Rezepten des Titels „Essbaren Blüten“ isst das Auge nicht nur mit, sondern genießt auch. Wer jetzt an Salat mit Gänseblümchen denkt, darf sich überraschen lassen. Denn mit essbaren Blüten lassen sich tolle Varianten altbekannter Rezepte schaffen. Da trifft Balsamico auf Rosmarinblüten und Quitte, Senf auf Orangenblüten und Essig auf Veilchen. Die Rezepte beweisen, dass Blüten viel mehr sein können, als das nette Beiwerk zum Hauptgericht.

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Aber welche Pflanzen eigenen sich überhaupt für die Küche? Durch Portraits erhält der Leser einen guten Überblick über die wichtigsten Sorten. Dekotipps zeigen, wie die Naturrezepte richtig in „Blüte“ gesetzt werden können. Zudem gibt es eine kurze Einführung in die Blütenkunde.

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Die Autorin Claudia Költringer beschäftigt sich seit ihrer Kindheit mit Blüten. Sie stammt aus einer kräuterkundigen Familie und ist durch zahlreiche Zeitungs-, Zeitschriften- und Hörfunkbeiträge bekannt. Neben Wanderungen und Kursen (u.a. für Naturkosmetik) betreibt sie seit mehreren Jahren einen Webshop für Naturprodukte. Die Zutaten stammen aus ihrem eigenen Garten und werden von ihr persönlich zu Marmeladen, Tees und Seifen verarbeitet.

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Termine Februar/Maerz

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Kunst und Kultur

Konzerte

Aktivitäten

bis 28.02.12 | 15:00 bis 19:00 Uhr Ana Bathe – Alternative Potraits Kulturbar

13.02. - 19.02. "Baltischer Winter – Festwoche in Stralsund" Brahmsgesellschaft Stralsund

13.02. Abschlußparty Eisbahn "Eiszeit" Seepark Sellin

23.02. | 21:00 Uhr Open - Jam für Musiker & Musikbegeisterte Klex, Greifswald

25.02. - 26.02. 7. Rügener Hochzeitsgala und Hochzeitsmesse Schlosshotel Ralswiek

23.02. | 19:00 Uhr „Freester Fischerteppiche“ Vortrag von Dr. Kurt Feltkamp Offenes Quartiersbüro der Fleischervorstadt, Bahnhofstr. 16

26.02. | 15:30 Uhr "Alte Musik" Kulturhistorisches Mudeum Stralsund

02.03. | 20:00 Uhr Dr. Mark Benecke - Kriminalbiologie Alte Brauerei Stralsund

02.01.12 – 05.03.12 Arbeiten aus dem Galeriefundus Neue Greifen Galerie

28.02. | 19:30 Uhr 3. Philharmonisches Konzert Theater Greifswald

07.03. | 20:00 Uhr Dr. Klaus Onnasch; "Trauern mit Leib und Seele" Universitätsbuchhandlung Weiland, Kröpeliner Straße 41, Rostock

02.03. | 20:00 Uhr Kabarett Sägefische Stralsund, St. Jakobi

22.02. | 15:30 Uhr "Pinguin gefunden" Lesung Kinderbibliothek Stralsund

16.03. | 18:00 Uhr Totenkronen – Denkmäler der Liebe Ausstellungseröffnung Kulturhistorisches Museum Stralsund

09.03. | 20:00 Uhr Edith Piaf- und Ringelnatz-Abend Ostseebad Binz, Haus des Gastes

08.03. | 19:00 Uhr Saunaabend: Sin(n)fonie Hansedom Stralsund 09.03. | 20:15 Uhr Miss Liss & Co – Revue des Travestie Alte Brauerei Stralsund 12.03. | 12:00 Uhr Kochkurs nach Ayurvedalehre Küchenchef Thomas Schuder Tel. : 038393-560 Binz, Rugard Strandhotel

7. Rügener Hochzeitsgala im Schlosshotel Ralswiek Sie haben beschlossen zu heiraten? Herzlichen Glückwunsch! Seit einigen Jahren lassen sich immer mehr Paare auf der Insel Rügen trauen. Nicht zuletzt tragen hierzu auch die attraktiven und einzigartigen Außenstandorte der Standesämter bei, zu denen auch das Schlosshotel Ralswiek zählt. An zwei Tagen finden jeweils zwei Modenschauen mit bezaubernden Braut-, Fest- und Herrenmoden statt; Hochzeitsfahrzeuge stehen vor dem Schloss zur Besichtigung bereit und die Trausalons sowie einige Honeymoon-Zimmer können in Augenschein genommen werden. Während der Hochzeitsmesse haben Sie die Möglichkeit, sich von den besten Floristen, Fotografen, Juwelieren, Stylisten und DJs der Region beraten zu lassen, selbstverständlich auch zu anderen feierlichen Anlässen wie z.B. Silberne oder Goldene Hochzeit, Abiturientenball, Jugendweihe oder Konfirmation. Viele Aussteller bieten ihre Waren mit einem attraktiven Messerabatt im Direktverkauf an. Durch das Wochenende moderiert der bekannte Rügener Entertainer Hans-Peter Spychala. Die musikalische Untermalung erfolgt durch Mobile Disco Fischer Spezial. Haben Sie noch Fragen oder möchten Sie sich mit Ihrem Unternehmen auf unserer Messe präsentieren? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf: Organisation: Karoline Oestreich | Tel: 03838/20 32 0 | Fax: 03838/20 32 222 | info@schlosshotel-ralswiek.de


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Theater Theater Greifswald

Theater Stralsund

Samstag, 03.03. | 18.30 uhr Ausstellungseröffnung "Das Fest" 19.30 | Großes Haus Premiere Im Anschluss im Foyer Premierenfeier

Donnerstag, 15.01. | 10.00 Uhr Rubenowsaal Premiere "Der Grüffelo" 19.30 Uhr | Großes Haus Wer schneller liebt, liebt länger

Montag, 5.03. | 19.30 Uhr Großes Haus LIFT Rockballaden 20.00 Uhr | Rubenowsaal "Schicht C – Eine Stadt und die Energie"

Freitag,16.01. | 10.00 Uhr Rubenowsaal "Der Grüffelo" 19.30 Uhr | Großes Haus "Maria Stuart"

Dienstag, 06.03. | 18.00 Uhr Großes Haus "Der Blick hinter die Kulissen" Öffentliche Theaterführung 20.00 Uhr | Rubenowsaal "Schicht C – Eine Stadt und die Energie"

Samstag 17.03. | 15.00 Uhr Großes Haus Der Traumzauberbaum 3

Mittwoch, 07.03. | 20.00 Uhr Rubenowsaal | 89.Vorstellung "Gretchen 89 FF" Donnerstag, 08.03. | 19.30 Uhr Rubenowsaal | 60.Vorstellung "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" Freitag, 09.03. | 19.30 Uhr Großes Haus "Die Fledermaus" Samstag, 10.03. | 19.30 Uhr Großes Haus "Ladies Night" Sonntag, 11.03 |18.00 Uhr Großes Haus "Das Fest" Montag, 12.03. | 19.30 Uhr Großes Haus | Gerhard Schöne "Die Lieder der Briefkästen" 21.00 Uhr | Café Koeppen "Tresenlesen" Dienstag, 13.03. | 19.30 Uhr Großes Haus "Hollywood in Concert" Mittwoch 14.03. | 19.30 Uhr Pommersches Landesmuseum Sonderkonzert zur 4. Japan-Tournee Mit Ingrid Fuzjko Hemmingi

Sonntag, 18.03. | 10.00 Uhr Großes Haus "Jahresshow 2012" Ostseetanz Greifswald 11.00 Uhr | Rubenowsaal Matinee "Woyzeck" 15.00 Uhr | Foyer | Premiere Salonorchester „Blauer Pavillon“ 19.30 Uhr | Großes Haus "Der Tod und das Mädchen"

Der Grüffelo

Samstag, 03.03. | 20.00 Uhr Gustav-Adolf-Saal Kabarett Sägefische "Wir lachen den Weg frei" 19.30 Uhr | Großes Haus | Premiere The Rake´s Progress Im Anschluss im Foyer Premierenfeier 20.00 Uhr | Gustav-Adolf-Saal Kabarett Sägefische "Wir lachen den Weg frei" Sonntag, 04.03. | 19.30 Uhr Großes Haus "Lift" Mittwoch, 07.03. | 10.00 Uhr Gustav-Adolf-Saal Der Grüffelo 19.30 Uhr | Großes Haus 3. Philharmonisches Konzert Donnerstag, 08.03. | 09.30 Uhr Gustav-Adolf-Saal | Der Grüffelo 19.30 Uhr | Großes Haus 3. Philharmonisches Konzert Die kleine Maus ist unterwegs im Wald und all die gefährlichen Tiere scheinen es heute besonders gut mit ihr zu meinen. Der Fuchs verspricht Götterspeise, die Eule bittet zum Tee und die Schlange lädt ein zum Fest. Doch die kleine Maus hat immer schon eine wichtigere Verabredung, nämlich mit ihrem großen und viel gefährlicheren Freund, dem Grüffelo. Wenn die Maus von ihm erzählt, ziehen sich die schmeichlerischen Gastgeber beeindruckt zurück. Der Grüffelo ist ein sehr wertvoller ausgedachter Freund. – Bis er dann plötzlich wirklich auftaucht und sagt, sein Lieblingsschmaus sei Butterbrot mit kleiner Maus. Die kleine Maus aber weiß eine clevere Antwort und kann so auch den gefürchteten Grüffelo selbst das Fürchten lehren. „Der Grüffelo“ ist eine liebevolle Bilderbuchgeschichte der Autorin Julia Donaldson (geb. 1948) und des Illustrators Axel Scheffler (geb. 1957), die seit ihrer Veröffentlichung 1999 in Großbritannien schon in mehr als zwanzig Ländern Kinder- und Elternherzen erobert hat. Sie wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet und ihre Verfilmung war 2010 sogar für den Oscar nominiert. Die wunderbare Geschichte vom Grüffelo zeigt, dass man mit Fantasie und Köpfchen so manche gefährliche Situation meistern und auch ganz klein ganz groß sein kann.


KOMMENTAR

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Andante con Telefono

Impressum Ein Kommentar von Claus Schwarz

Was haben sich die Ingenieure nicht alles einfallen lassen, um den Hosensackfernsprecher, im Volksmund auch Handy genannt, immer kleiner und unauffälliger werden zu lassen. Schlanker, dünner und Funktionen, von denen kaum ein Nutzer zu träumen wagte, der sich in den Anfangszeiten der mobilen Telefonie mit kiloschweren Apparaten vom Format eines kleinen Gefrierschranks abquälte. Unter günstigen Umständen konnte man sogar damit telefonieren, wenn man im Einzugsbereich einer größeren Stadt war. Wer hätte damals gedacht, dass aus den unförmigen Kisten, die dennoch Kultstatus hatten, weil schon der Preis eine gewisse Exklusivität verlieh, eines Tages mobile Taschenfernseher, Preisvergleichsmaschinen, elektronische Zeitungen, Briefkästen für Social Networking Systems, E-Mail-Maschinen, Radios und Fotoapparate in einem werden würden. Ach ja, ehe ich es vergesse: auch telefonieren soll man sogar heute noch damit können. Während die Geräte schrumpften und schrumpften, machte sich eine Horde von Programmieren daran, die Existenz der Miniaturwunder durch eine halbe Million mehr oder minder nerviger Klingeltöne nachzuweisen. Wer hat nicht schon die Stirn gerunzelt, wenn in der Oper gerade während der Arie der Königin der Nacht zwei Sitzreihen weiter hinten ein unterdrückter Radetzkymarsch aus einer Anzugtasche schepperte. Jahrelang feilten Programmierer an bellenden Handys, an Klingeltönen, die muhende Kühe, gackernde Hühner, den letzten Song von der Hitliste der Volksmusik und viele andere akustische Parforcestücke darboten. Jedem Handynutzer sein eigener Klingelton schien die Devise zu lauten. Und dennoch – es zeichnet sich ab, dass sich ein Klingelton zum ganz besonderen Renner entwickelt: das schrille Läuten der Glocke des guten alten Bakelittelefons. Erinnern Sie sich noch an den Lärm, den die Dinger machten? Selbst die taube Großmutter nahm nach zehn Minuten des ohrenbetäubenden Krachs wahr, dass man versuchte, sie telefonisch zu erreichen. Warum ausgerechnet diese Klingeltonpest immer häufiger aus Hand- und Hosentaschen scheppert, lässt sich meiner Meinung nach nur mit dem Wegfall eines in den Anfangszeiten der Hosentaschentelefonie beliebten Services erklären: wer demonstrieren wollte, wie wichtig er sei, konnte das mit bestellten Blindanrufen unter Beweis stellen. Ein „oh – mein Handy ruft nach mir“ zur rechten Zeit angebracht, sorgte für Bewunderung und Ehrfurcht. In heutigen Zeiten, in denen das Handy nicht mehr zur Profilierung taugt, ist es wohl der akustisch nostalgische Rückblick. Aber ich bin sicher – es wird nicht lange dauern, bis wir neue Handys haben, die mit überraschenden Funktion aufwarten und dem Besitzer uneingeschränkte Bewunderung verschaffen.

Verlag Land & Leute Inh.: Heike Radtke Brandteichstraße 20 17489 Greifswald Tel.: 03834 - 550 610 Fax.: 03834 - 550 222 E-Mail: info@ll-aktuell.de www.ll-aktuell.de Herausgeber und V.i.S.d.P.: Claus E. Schwarz Chefredaktion: Henri Dörre (hed) Redaktion: Claus E. Schwarz (ces); freie Mitarbeiter Cartoon: Kristian Salewski Artwork und Layout: Angelika Rust (Lex) Anzeigenberatung: Jana Heidenreich (jhe) Tel: 03834/ 550610 und freie Mitarbeiter Mindestauflage: 17.500 Exemplare Verteilung: Lesezirkel, Hausverteilung in ausgewählten, wechselnden Gebieten, Tourist-Informationen, Kurverwaltungen, Hotels, Gastronomie, Firmen und Geschäften Erscheinungsweise: 12 mal jährlich Anzeigenpreise: Preisliste 1, gültig ab 1.11.2009 Druck: Druckhaus Panzig Mit Namen oder Kürzel gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht der jeweiligen Autoren oder des Verlages. Nachdruck,Vervielfältigung oder Wiedergabe in elektronischen Medien ohne Genehmigung des Verlages ist untersagt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Sie haben ein interessantes Thema? Leserpost für uns? Anregungen oder Kritik? Ab die Post an unsere Anschrift oder an die E-Mail Adresse: info@ll-aktuell.de Ausgabe 02/2012


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Unsere Kompetenzschwerpunkte § Akupunktur | med. Qi Gong § Energetische Körpertherapien § F. X. Mayr-Kuren | ambulant oder stationär § Gesundheitsdiagnostik § Medizinische Massagen § Myoreflextherapie § Nachhaltige Ernährungsprogramme § Naturheilverfahren § Osteopathie § Physiotherapie § Sporttherapie § Shiatsu § Traditionelle Chinesische Medizin § Yoga | Pilates

artepuri ® med gesundheitszentrum | Schillerstraße 8-10 | 18609 Binz / Rügen Telefon 038 393 / 663 - 1400 | artepuri@meersinn.de | www.artepuri.de


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