6. Elternbrief - Kinder zwischen 3 und 5: Neugierig und klug

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KINDER BRAUCHEN HALT

„Das ist jetzt wichtig!“ Darauf können Sie achten, wenn Sie Ihrem Kind etwas Wichtiges sagen möchten/müssen: å Nähe, Blick- und Körperkontakt machen jedes Gespräch intensiver, ganz gleich, ob es sich dabei um Anerkennung, Kritik, eine Anweisung oder ein Wort des Dankes handelt. Möchten Mütter und Väter ihrem Kind etwas Wichtiges sagen, können Sie zu ihm hingehen, sich bücken oder in die Knie gehen, um auf dieselbe Augenhöhe zu kommen. Dann das Kind anschauen, vielleicht Körperkontakt herstellen, indem Sie die Hand des Kindes halten oder ihre Hand auf seine Schulter legen. å Dann können Sie die Bitte oder Aufforderung klar formulieren. Kinder können diesen eher nachkommen, wenn sie verstehen, was die Mutter oder der Vater von ihnen erwarten: „Deine Mutter und ich möchten in Ruhe unseren Kaffee trinken. Anschließend gehen wir auf den Spielplatz. Du kannst dich zu uns an den Tisch setzen und mitreden oder dein Büchlein anschauen. Was möchtest du lieber machen?“ Oder: „Frau Hofer und ich müssen jetzt in Ruhe etwas besprechen. Bitte unterbrich uns nicht.“ Das ist für das Kind verständlich. „Stör uns nicht“ oder „sei brav“ ist schon viel allgemeiner und schwieriger: Welches Verhalten genau sollte das Kind vermeiden? å Die Aufforderungen sollten für das Kind nachvollziehbar sein: „Anna, ich möchte, dass du jetzt deine Spielzeugautos in ihre Garage fährst. Dann ist alles schön ordentlich und niemand kann über die herumliegenden Autos stolpern.“ å Ebenso sollten sie für das Kind erfüllbar sein: Ein Kindergartenkind kann sich eine Weile ruhig beschäftigen, vor allem, wenn es Spiel-, Malsachen oder ein Buch mit hat. Aber stundenlang still zu sitzen, damit ist es überfordert. Man

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kann auch nicht verlangen: „Jetzt sei nicht so wütend!“, aber man kann sagen: „Ich weiß, dass du wütend bist – aber ich will nicht, dass du mich trittst und ich mag auch nicht, dass du solche Wörter zu mir sagst!“ å Verständnis zeigen. Häufig ist es hilfreich, sich in das Kind hineinzuversetzen: „Wie erlebt es wohl die Situation? Wie geht es ihm dabei?“ und es auch zu fragen: „Was geht dir durch den Kopf? Was spürst du?“ Es kann sein, dass Eltern durch diese Überlegungen und Gespräche erkennen, dass sie vielleicht die Situation nicht ganz richtig eingeschätzt und zu viel vom Kind erwartet haben. å Anerkennung zeigen. Ist das Kind der Aufforderung nachgekommen, können Eltern ihm zeigen, dass sie darüber erfreut sind. Zum Beispiel indem sie sagen: „Fein, dass du die Autos weggeräumt hast, so sieht es in deinem Zimmer wieder ordentlich aus.“

Mehr Freude, Leichtigkeit und Sicherheit in der Erziehung Sich gut verstehen, Meinungsverschiedenheiten wertschätzend lösen, gelassen den Familienalltag leben – all das kann man in Elternkursen noch besser lernen. Von Fachleuten werden wichtige Grundlagen zur Entwicklung des Kindes vermittelt, zur Kommunikation und zur Lösung von Konflikten. Im Austausch mit anderen Eltern entwickeln Mütter, Väter und manchmal auch Großeltern mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein. „Starke Eltern – Starke Kinder®“, „Step“, „Familienteam®“ und „Fit für Enkel“, so nennen sich zum Beispiel einige Elternkurse. Kontaktadressen finden Sie im Adressenverzeichnis.


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