UFA-Revue 5/2011

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GARTENSEITE LANDLEBEN

Einladung zum Blütenball HORTENSIEN verbreiten einen Hauch von Nostalgie und erinnern an romantische Bauerngärten. In fantastischen Farben und sogar gefüllt sind die imposanten Blütenbälle wieder dick im Geschäft. Kein Wunder: Das Gehölz ist robust und pflegeleicht, blüht während Monaten und jedes Jahr üppiger.

Edith Beckmann

Während der 60-er-Jahre machten Ballhortensien im Topf Karriere zum Muttertag. Dann galten sie lange als bieder und führten ein Schattendasein. Da fühlen sie sich aber auch besonders wohl. In praller Sonne machen die Blüten schlapp und ihr Durst ist schier grenzenlos. Kein Wunder: Der botanische Name «Hydrangea» bedeutet «Wasserstrauch». Hortensien sind wunderbar wandelbar und wechseln die Blütenfarbe wie ein Chamäleon. Zum Sommeranfang öffnen sie Knospen in Pastelltönen, meist etwas grün überhaucht. Voll erblüht sind sie strahlend weiss, leuchtend rot oder rosa in Varianten. Blaue Hortensien sind wie der Himmel auf Erden – aber keine Sorten, sondern eine chemische Reaktion.

So macht man blau Voraussetzung für blaue Hortensien sind saure Erde, kalkarmes Wasser und spezieller Dünger, der Aluminium enthält. Ohne diese Massnahmen färben sich die Blüten rosa! Mit der gleichen Prozedur lassen sich Hortensien mit rosa und roten Blüten blau färben: Das Gehölz in MoorbeetErde setzen und mit Dünger für Hortensien-Blau giessen. Variante: Dem Giesswasser pro Liter wöchentlich zwei Gramm Ammonik-Alaun (Drogerie oder Apotheke) beifügen.

Schnitt erst im Frühling Im Spätherbst trumpft die Verwandlungskünstlerin mit morbiden Blütenfarben auf. Wenn die Blütenbälle im Winter trocken und spröde sind, schmücken sie sich mit glitzerndem Raureif und hübschen Schneehäubchen. Erst wenn im Frühjahr die Blätter spriessen, haben die Blütenbälle ausgedient. Sie werden knapp oberhalb

Zweifarbiger Dauerblüher: «Pepermint» aus der aktuellen «Forever & Ever»-Kollektion. Bild: zVg

einer kräftig entwickelten Blattknospe abgeschnitten. Wird zu früh oder zu stark geschnitten, bleibt die üppige Blütenfülle aus! Denn die imposanten Bälle entwickeln sich am alten Holz; Neutriebe blühen erst im nächsten Jahr. Ausnahme bilden die Neuzüchtungen «Endless Summer» und «Forever & Ever». Sie entwickeln laufend neue Triebe mit imposanten Blütenbällen, die bis zu 25 Zentimeter Durchmesser erreichen können! 䡵

Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Mit der Aussaat von Bohnen ab Mitte Mai gleich Bohnenkraut dazu säen: Die Gewürzpflanze wehrt Läuse und Schnecken ab. • Sellerie hält Thrips und Lauchmotten fern: Setzen Sie das Wurzelgemüse nach den Eisheiligen zusammen mit Lauch ins gleiche Beet. • Setzlinge für guten Bodenkontakt mit der Giesskanne (ohne Brause!) tüchtig einschwemmen. Schattieren mit Kartonhütchen oder umgestülpten Töpfen. • Lilienhähnchen schädigen nicht nur Lilien, sondern auch Kaiserkronen! Beim Ablesen eine Dose unter den roten Käfer halten, denn bei Erschütterung lässt er sich fallen.

Ballkönigin: Die gute alte Hortensie hat sich fein gemacht und trumpft mit neuen Farben auf.

• Verblühte Tulpen und Narzissen köpfen, denn die Samenausbildung kostet der Zwiebel unnötig Kraft. Die Blätter hingegen in Ruhe einziehen lassen.

Bild: BBH

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5 2011 · UFA-REVUE


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