UFA-Revue 02/2011

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NUTZTIERE

Leistungsmerkmale und ihre Wirtschaftlichkeit TROTZ DER SICH LANGSAM ERHOLENDEN FERKELPREISE ist die finanzielle Situation bei vielen Ferkelerzeugern angespannt. Betriebsauswertungen zeigen, dass Ferkelproduktions- und Mastbetriebe die Kosten durch gute Tierleistungen senken können.

Henning Luther

Die biologischen Leistungen im Ferkelerzeugerbetrieb sind in erster Linie vom Management des Betriebsleiters abhängig. Dies zeigen die grossen Unterschiede zwischen dem oberen und unteren Viertel der Schweizer Ferkelerzeuger. Das bessere Viertel der Betriebe setzt derzeit knapp 26 Ferkel pro Sau und Jahr ab, während das untere Viertel nur gut 21 Ferkel erreicht.

70 Fr. mehr pro Ferkel Gehen wir von einem derzeitigen Erlös von rund 100 Fr. für ein 25 kg Ferkel aus und ziehen hiervon die Futterkosten der Ferkelaufzucht ( – 30 Fr.) ab, so bringt jedes zusätzliche Ferkel etwa 70 Fr. mehr Einnahmen für den Betrieb. Bei vier Ferkeln weniger pro Sau und Jahr und einer Betriebsgrösse von 50 Sauen macht dies einen Mindererlös von etwa 14 000 Fr. aus. Primera® mit Vorteilen Die im Betrieb verwendete Sauengenetik kann bei der Leistungsverbesserung unterstützend wirken. Auf Basis des ReproControlling der Suisag mit gut 700 einbezogenen Betrieben setzt eine Primera-Sau pro Jahr etwa 0.6 Ferkel mehr ab als reinrassige Edelschweinsauen. Dies vor allem durch niedrigere Saugferkelverluste und kürzere Zwischenferkelzeiten.

konzentrieren. Hier entscheidet sich der ökonomische Erfolg der Tierhaltung. Anpaarungsplanung, Aufzucht und Selektion der eigenen Jungsauen fallen weg. Allerdings müssen die zugekauften Jungsauen systematisch in die Herde eingegliedert werden.

ren, nützen die hohen Zunahmen in der Praxis relativ wenig.

Futterverwertung entscheidend Auf den ersten Blick sieht der Unterschied bei der Futterverwertung zwischen den Nachkommen der verschiedenen Eber unbedeutend aus (2.35 bei

Gut für Mäster Mäster, die ihre Mastferkel von Ferkelerzeugern mit Jungsauenzukauf beziehen, haben die Gewähr, dass alle gelieferten Ferkel einen Endprodukteber (Premo®, Duroc oder Pietrain) als Vater besitzen, weil solche Ferkelerzeuger ja nicht einen Teil ihrer Sauen mit Mutterlinie-Ebern besamen müssen.

Welcher Endprodukteeber? Für den Mäster stellt sich die Frage, welcher der drei Endprodukteber derzeit die wirtschaftlichsten Mastschweine erzeugt. Hier liefert die Endprodukteprüfung der Suisag wertvolle Informationen (siehe UFA-Revue vom Dezember 2010). Fasst man die einzelnen Kriterien zusammen, so liefern sich Duroc und Premo derzeit ein Kopf an Kopf Rennen. Duroc punktet bei den Zunahmen, Premo bei der Futterverwertung und beim Tropfsaftverlust! Mastschweine von Pietrain fallen aufgrund der schlechteren Futterverwertung und tiefen Zunahmen ökonomisch deutlich ab.

Fokus auf Sauenmanagement Primera-Jungsauen bieten neben höheren Leistungen weitere wichtige Vorteile. Die moderne Ferkelerzeugung wird immer anspruchsvoller. Durch den Zukauf von Jungsauen kann man sich ganz auf das richtige Besamen und das Management der Abferkelungen im Betrieb 68

Zunahmen sind nicht alles Was die Zunahmen betrifft, kommen diese den Mästern wirtschaftlich nur dann zu Gute, wenn es gelingt, auch die letzten Mastschweine jedes Durchgangs rasch zu verkaufen. Wenn weiterhin einige Nachzügler den gesamten Stall blockie2 2011 · UFA-REVUE


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