UFA-Revue 02/2011

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 2/ 2011

Sonderthema: Fruchtbarkeit

Unangemeldete Betriebskontrollen Seite 14

Anlage oder Immobilie? Seite 24

Arbeitsverdienst im Weizenbau Seite 34

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Abferkelquote bestimmt Rendite Seite 66


FENDT 200 Vario: vielseitig, kompakt, stufenlos…

FS 20.4.09

…der Alpen-Vario

Über 100000 Vario-Getriebe sind heute bei Landwirten und Lohnunternehmern weltweit im Einsatz. Die Wirtschaftlichkeit, die Effizienz und der Fahrkomfort der FENDT Varios gelten als unerreicht. Jetzt ist auch im Bereich der kompakten Standardtraktoren die Zeit reif: Es ist Zeit zum Umsteigen auf den neuen FENDT 200 Vario. Erleben Sie unschlagbare FENDT VarioTechnologie auch im Leistungsbereich von 70 bis 110 PS und lassen Sie sich von der Stufenlosigkeit und der genial einfachen Bedienung begeistern. Ab jetzt steht FENDT für 100 Prozent Vario.

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70 PS

51 kW

FENDT 208 Vario

80 PS

59 kW

FENDT 209 Vario

90 PS

67 kW

FENDT 210 Vario

100 PS

73 kW

FENDT 211 Vario

110 PS

81 kW

Maximalleistung nach ECE R24

4147 9249 3315 9470 3664 9606 6130 8193 5324 8214 3365 4624 3615 6016 3360 3324 5502 3232 8722 5054 8934 3179 6403 7302 3148 4415 9562 9548 3860 8308 5630 8587 9445 3647 9494 8834 6170 1713 3555 8476 9303 5064 3052

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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL

Während das Grundfutter bei Mutterkühen meist allein mit Mineralstoffen ergänzt werden kann, benötigen die Kälber für eine hohe Schlachtqualität auch Kraftfutter.

Roman Engeler

Bild: Matthias Roggli

FENACO AKTUELL Bildung im beruflichen Alltag Lösungsorientiert, effizient und praxisnah

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Verwaltungsentscheide fenaco Termine Auf ein Wort mit Christian Tschudin

4 5 5

MANAGEMENT Unangemeldete Kontrolle

Hofmolkereien Der Kunde im Mittelpunkt

10

Kontrolleure haben ein Zutrittsrecht für Hof und Stall, auch bei Abwesenheit des Betriebsleiters.

Kurzmeldungen Schlechte und gute Jahre Gültig auch ohne Unterschrift Frage des Monats

9 12 14 16

14

LANDTECHNIK

Laufställe und Emissionen Dem verbesserten Tierwohl bei Laufställen stehen jedoch erhöhte Emissionen von Ammoniak gegenüber.

20

Inventar oder Immobilie? Wie sind Bewässerungsanlagen bei einer Hofübergabe zu bewerten?

24

Kurzmeldungen Emissionsarme Gestaltung von Laufställen und Laufhöfen Produktneuheiten

19 20 26

PFLANZENBAU Tierische Schäden im Grünland Wie können havarierte Wiesenbestände am besten erneuert werden? 30 Kurzmeldungen Starke Vermehrung des Maiszünslers Künftiger Arbeitsverdienst im Getreidebau 35 Jahre Partnerschaft frigemo und McDonald’s Schweiz Bodenproben als wichtiger Indikator Sortenwahl von Sonnenblumen und Körnerleguminosen

28 32 34 38 40 42

NUTZTIERE

Schweizer Getreidebau Wie entwickelt sich das künftige Einkommen im Getreidebau unter den verschiedenen Rahmenbedingungen?

34

Lämmer Mit fünf Wochen absetzen?

72

Kurzmeldungen Bio-Seite: UFA-Futter neu mit organischen Spurenelementen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Welches Material für Triebwege? Was machen Betriebe mit tiefen Zellzahlen besser? Ferkel: Frühe Beifütterung reduziert Absetztrauma UFA 2000: Von den Besten lernen Schweinezucht: Leistungsmerkmale und ihre Wirtschaftlichkeit Mutterkuhhaltung: Qualität aus der Bergzone III

43 50 57 61 62 64 66 68 70

LANDLEBEN

Wachstumsknick vermeiden Eine frühe Beifütterung der säugenden Ferkel reduziert den Absetzstress. UFA-REVUE · 2 2011

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Frau und Öffentlichkeit Stil, Kleidung und Auftreten

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Kurzmeldungen Beherzter Griff zur Schere Fasnächtliches Menü von Theres Halter Peter Reinhard ist gerne Bauer

75 80 85 86

SONDERTHEMA Fruchtbarkeit in der Milchviehherde

ab Seite 45

Unlängst wurde von prominenter bäuerlicher Seite die Idee aufgeworfen, künftig auch Wald zu roden, um so neue Flächen für die Landwirtschaft urbar zu machen. Hintergrund dieser Idee ist der anhaltende Landverlust, der mit dem rasanten Bevölkerungswachstum einhergeht. In der Schweiz sind die Waldflächen geschützt. Da immer häufiger unproduktive Standorte nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden und deshalb verbuschen – und später zu Wald werden – wächst die Waldfläche in der Schweiz jährlich um 0.4 %. So gesehen ist die Forderung durchaus legitim, wenn die einheimische Landwirtschaft auch künftig zu 50 oder mehr Prozenten die Schweizer Wohnbevölkerung ernähren will. Neben den notwendigen Anbauflächen braucht es dazu aber auch die entsprechenden Marktanteile; in Zeiten der sich öffnenden Grenzen eine Aufgabe, die nicht einfacher wird. Als gutes Beispiel in dieser Hinsicht dient die nunmehr 35-jährige Zusammenarbeit zwischen Frigemo und McDonald’s. Seit der Eröffnung des ersten McDonald’s Restaurants im Jahre 1976 in der Schweiz arbeiten die beiden Firmen partnerschaftlich – per Handschlag – zusammen. Die Zusammenarbeit, die auf dem Prinzip des gegenseitigen Vertrauens beruht, basiert auf soliden Füssen und manifestiert sich beispielsweise darin, dass McDonald’s heuer die Fehlmenge der Sorte «Innovator» nicht einfach aus dem Ausland importierte, sondern ausnahmsweise mit anderen Sorten deckte. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit also, die letztlich auch dem Schweizer Kartoffelproduzenten nützt (Seite 38).

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AKTUELL FENACO

Bildung im beruflichen Alltag LÖSUNGSORIENTIERT, EFFIZIENT UND PRAXISNAH Einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen ist anspruchsvoll. Es braucht ein breites Fachwissen und, um allen Herausforderungen gerecht zu werden, immer öfter auch vertieftes Spezialwissen. Wer Rat sucht, der findet ihn, unter anderem auch bei der fenaco-LANDI Gruppe.

Der Produktionsleiter der UFA-Werke in Sursee, Urs Steiner, führt die Schüler durch das Mischfutterwerk.

Die fenaco-LANDI Gruppe setzt sich zusammen aus dem Genossenschaftsverband fenaco, seinen Tochtergesellschaften wie UFA-Samen, UFA AG, Landor und den regionalen Mitglied-LANDI. Der Zweckartikel in ihren Statuten hält fest, dass sie die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern fördern sollen. Nun lernt jeder Landwirt schon ganz zu Anfang seiner

Ausbildung, was es braucht, um wirtschaftlich zu agieren und erfolgreich zu sein, nämlich Boden, Kapital, Arbeit und Know-how.

Produktionsfaktoren Mit Boden ist das bäuerliche Gewerbe gemeint, das vom Vater an den Sohn übergeben wird. Kapital findet sich bei den Banken und Agrarkreditkassen. Diese beiden erst genannten Faktoren sind meistens familiär oder von der Betriebsgrösse her gegeben. Bezüglich der Produktionsfaktoren Arbeit und Know-how hat der Landwirt Gestaltungsmöglichkeiten. Er entscheidet über Arbeit, Produktion, Betriebszweige, Einsatz der Technik und informiert sich (Know-how). Dabei ist es gut zu wissen, dass man als Landwirt nicht alles selber wissen muss. Hier steht den Bauern die fenaco-LANDI Gruppe mit Rat und Tat zur Seite, immer in Zusammenarbeit mit den kantonalen landwirtschaftlichen Beratungsstellen und Bauernverbänden.

Fachpresse Über die neuesten Entwicklungen in der Landwirtschaft informieren sich rund zwei Drittel der Landwirte via Fachzeitschriften. Die zur fenaco gehörende UFA-Revue ist die von den Schweizer Bauern am meisten gelesene Agrarfachzeitschrift. 91 % der Deutsch- und 87 % der Westschweizer Bauern lesen dieses Heft, erklärt Verlagsleiter Hanspeter Kurzen. Die UFA-Revue gibt praktische Hilfestellungen für den Betrieb, angefangen bei Betriebswirtschaft, Rechtsfragen, über produktionstechnische Aspekte wie Anbauplanung, Pflanzenschutz, Tierhaltung, Fütterung bis hin zu Tipps für den bäuerlichen Haushalt. Laufend publizieren anerkannte Fachleute aus Beratung und Forschung neuste Ergebnisse in spannenden Artikeln oder erarbeiten fundierte Merkblätter. Die UFA-Revue ist für alle Bauern gratis und jeder Artikel kann auf ihrer Homepage www.ufarevue.ch kostenlos heruntergeladen werden.

VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION LANDI-Neubau Pré Domont Die Verwaltung fenaco hat an ihrer letzten Sitzung für das geplante NeubauProjekt der LANDI Arc Jura SA am Standort «Pré Domont» in Alle (JU) einen Kredit von 9.6 Mio. Fr. bewilligt. Das Bauprojekt dient der Entflechtung des Agrargeschäftes und der Landmaschinenwerkstatt vom Detailhandel am alten Standort. Der Neubau auf einer Fläche von rund 12 700 m2 umfasst einen LANDI-Laden mit Agrola-Tankstelle 4

und TopShop sowie eine Waschanlage. Der geplante Umsatz wird auf 10 bis 12 Mio. Fr. geschätzt. Der Baubeginn ist nach einem noch ausstehenden Umzonungsentscheid auf den August 2011 zu erwarten, so dass die Eröffnung im Frühjahr 2012 erfolgen könnte.

fenaco-Imagefilm ausgezeichnet Der bereits mit dem Schweizer Filmpreis für Werbe-, Industrie- und Unternehmensfilme ausgezeichnete fenaco-

Imagefilm «Zurück in die Zukunft» holte in Cannes den silbernen Delphin (2. Platz) in der Kategorie «Marketing» der Corporate Media & TV Awards. Insgesamt wurden 352 Filme aus 27 Ländern eingereicht. Der Film ist aufgeschaltet auf www.fenaco.com. 2 2011 · UFA-REVUE


AKTUELL

NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO

FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT

Wer rastet, der rostet

UFA, Anicom, UFA-Samen und Landor treten an der «Tier&Technik» 2011 mit einem neuen Ausstellungsstand auf. Präsentiert werden vom 24. bis 27. Februar in St. Gallen Innovationen und Highlights aus den Sortimenten. Mehr über die «Tier&Technik» steht im Sonderheft in dieser Ausgabe der UFA-Revue.

Internet Hoch im Kurs, um zu Informationen zu kommen, ist auch das Internet. Das Internet dient nicht nur der Information, sondern ist auch die Drehscheibe für eine effiziente Datenübermittlung. Bestellvorgänge sind heute via www.landi.ch und den Websites der regionalen Mitglied-LANDI speditiv möglich und via Agro-Twin-Faktura-

transfer ist auch das Verbuchen um einiges leichter.

Beratungsdienste Die Beratung durch die fenaco und ihre Tochtergesellschaften ist verbindlich, professionell und resultatorientiert. «Wir bieten eine ganzheitliche Beratung an», erklärt der Pflanzenbau-Bereichsleiter der fenaco Fortsetzung Seite 6

TERMINE AGENDA UFA-Tagungen zum Thema «Chancen in der Bio-Tierhaltung» Die UFA-Beratungsdienste verlosen unter jenen, die sich rechtzeitig anmelden, vier Futtergutscheine im Wert von 150 Fr. • 16. Februar 2011: Bio-Betrieb Scheuber, Disentis. Anmeldung bis 4. Februar, 2011: UFA-Beratungsdienst, 058 434 13 00, bdwil@ufa.ch • 15. März 2011: Restaurant Chutzen, Belpberg. Besichtigung der Bio-Betriebe Ramser und Messerli (Milchvieh, Pouletmast, Schweinezucht). Anmeldung bis 8. März, 2011: UFA-Beratungsdienst, 058 434 10 00, bdzollikofen@ufa.ch • 24. März, 2011: Restaurant «Zum weissen Rössli», Mettmenstetten. Besichtigung des Bio-Betriebs Buchmann, Eichhof, 8934 Knonau (Milchvieh, Legehennen). Anmeldung bis 15. März 2011: UFA-Beratungsdienst, 058 434 12 00, bdsursee@ufa.ch UFA-REVUE · 2 2011

Wer Erfolg und Zufriedenheit haben will, bildet sich weiter. Schulung heisst, sich Rüstzeug, Fähigkeiten und Werte aneignen und diese auch umsetzen können. In unserer schnelllebigen Zeit ist sich aus- und weiterbilden ein Muss, das gilt für das berufliche Vorwärtskommen, aber auch für die persönliche Weiterentwicklung sei es in Ehe, Familie, Gesellschaft, Politik oder Hobby. Ob jung oder alt – es gilt offen, interessiert und lernwillig zu sein. Die fenaco-LANDI Gruppe bietet eine breitgefächerte Palette von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Das ist auch im Interesse unserer Eigentümer der Schweizer Bauern. Auf allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vermarktungsstufen braucht es Topspezialisten, um unserem Leistungsauftrag nachzuleben. Nur so können die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern nachhaltig gefördert werden. Seit Jahrzehnten werden von der fenaco-LANDI Gruppe Schulungsangebote selbständig oder in Partnerschaft mit Dritten, insbesondere den landwirtschaftlichen Schulen, organisiert. Sie werden den neuesten Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung der Praxis angepasst und methodisch wie auch didaktisch weiterentwickelt. Die Resultate aus der eigenen Versuchstätigkeit (UFA Bühl, Pflanzenbauversuche) werden zudem rasch und direkt vermittelt. Das Heranbilden von talentierten, funktions- und stufengerechten Führungspersönlichkeiten in den fenaco-eigenen Lernstätten bietet Gewähr für die sprichwörtliche Nasenlänge Vorsprung am hart umkämpften Markt. Alle Verantwortungsträger in der fenaco-LANDI Gruppe engagieren sich persönlich und vielfältig nach dem Grundsatz «Schulung ist Chefsache». Christian Tschudin Geschäftsleitung

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AKTUELL FENACO siert. Dabei scheut man sich auch nicht, einen Blick über die Grenze zu werfen und Experten aus dem Ausland zu Wort kommen zu lassen.

Weiterbildung in der fenaco-LANDI Gruppe an Rundgängen, Flurbegehungen, Versuchsauswertungen und Tagungen.

in der Region Mittelland, Daniel Strahm, die Philosophie der fenaco. Darunter versteht er, dass Fruchtfolge, Standort, Sorte, Düngung, Pflanzenschutz und Anbautechnik einbezogen werden, anstatt nur «an einer Schraube zu drehen». Das oberste Ziel sei es, dem Pflanzenbauer zu einer wirtschaftlichen

Lernen im Alltag Viele LANDI feiern heute ihr 100-jähriges, manche gar ihr 125-jähriges Jubiläum. Welchen Beitrag die landwirtschaftlichen Genossenschaften punkto Aus- und Weiterbildung der Bauern leisteten, weiss der Leiter des Archivs für Agrargeschichte (AfA) Peter Moser. Er erklärt: «Die Genossenschaften waren entscheidend für die Wissensbildung im bäuerlichen Milieu. Mit der Gründung von Genossenschaften auf der lokalen Eben lernten viele Bauern am praktischen Beispiel, wie man Organisationen gründet, Statuten entwirft und Protokolle führt. Auch realisierten sie, welchen konkreten Nutzen gemeinsame Bestrebungen dem Einzelnen bringen können. Das Genossenschaftswesen ermächtigte die Bauern, sich am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Lange Jahre gehörte das Fach ‹Landwirtschaftliche Genossenschaften› denn auch zum Lehrplan an den landwirtschaftlichen Schulen. Und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die LANDI für die Bauern zur wichtigsten Vermittlerin von Kenntnissen im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften waren eines der wichtigsten Bindeglieder zwischen der Industriegesellschaft und der bäuerlichen Landwirtschaft; sie transportierten wissenschaftliche Erkenntnisse und Kenntnisse über das Funktionieren der Marktordnungen ins bäuerliche Milieu und umgekehrt wertvolles bäuerliches Erfahrungswissen in die Gesellschaft. Das alles wissen wir allerdings nur, weil viele bäuerliche Organisationen in den letzten Jahren ihre Archive haben erschliessen lassen», sagt Peter Moser und fügt an, dass noch viel mehr Wissen über die Bedeutung der Genossenschaften allerdings in den noch unerschlossenen Archivbeständen des Genossenschaftswesens verborgen liege. Mehr zum Archiv für Agrargeschichte auf www. agrararchiv.ch

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Lösung zu verhelfen. Auch Hanspeter Hug von UFA-Samen unterstreicht dieses Engagement. «Wir sind nicht nur umsatzorientiert, sondern wir wollen den Bauern zu einer optimalen Lösung verhelfen», sagt er und fährt fort: «Unsere Beratung hat eine lange Tradition und ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Wir sind täglich mit praktischen Problemen bei der Produktion konfrontiert und suchen mit den Bauern vor Ort nach Lösungen.» Wenn jemand Beratung in Anspruch nehme, sei dies ein Zeichen von Professionalität. Der Landwirt entscheide als landwirtschaftlicher Unternehmer eigenständig, ob er die Vorschläge des Beraters umsetzen wolle. Auch spiele die fenaco eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen der Praxis und den Forschungsanstalten, ergänzt Hug. Sehr erwünscht sei auch der Kontakt zu landwirtschaftlichen Schulen, vor allem in Bezug auf Sorten- und Anbautechnik-Versuche.

In Kursen und Tagungen geben die Berater von UFA-Samen, fenacoPflanzenschutz, Landor-Pflanzennahrung und des UFA-Beratungsdienstes ihr Wissen weiter. Diese Veranstaltungen, vor allem auch die Flurbegehungen sind teils eigenständig, teils von den regionalen Mitglied-LANDI, teils auch von kantonalen landwirtschaftlichen Weiterbildungszentren organi-

Rundgang Seitens der landwirtschaftlichen Schulen ist in den letzten Jahren das Interesse an der fenacoLANDI Gruppe gewachsen. Viele Landwirtschaftsschüler besichtigen in ihrer Ausbildung Verarbeitungsbetriebe der fenaco. So besuchten zum Beispiel die Schüler des Winterkurses des Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung (BBZN) Hohenrain im vergangenen Dezember die fenaco-Werke am Standort Sursee. Ein angehender Landwirt meinte: «Ich habe den Rundgang super gefunden, wir wurden mit offenen Armen empfangen und ausführlich informiert. Es war ein interessanter Vormittag, der wie im Flug vergangen ist und man sieht den Weg von der Annahme des Rohprodukts bis hin zum Endprodukt.» Ein anderer Schüler staunte über die Grösse der fenaco und ein dritter erklärte, ihm sei klar geworden, dass diese Werke ihnen, nämlich den Bauern, gehören. Partnerschaft Begleitet wurden die Schüler vom Prorektor des BBZN Hohenrain, Markus Höltschi, welcher erklärte: «Gegenseitig wird man sich der Partnerschaft von Offizialberatung, landwirtschaftlicher Schule und der fenaco-LANDI Gruppe immer mehr bewusst. In der Offizialberatung kümmern wir uns um betriebswirtschaftliche Fragen und strategische Konzepte, wie Betriebsumstellungen, Betriebund Betriebszweiggemeinschaften und Hofübergaben. Die fenaco mit ihren Tochterunternehmen berät bei produktionstechnischen Aspekten, macht Futter- und Rationenpläne, hilft bei Pflanzenschutzund Düngungsproblemen. Dafür fehlen uns die Ressourcen. Ich bin öfter auch als Referent an Tagungen der fenacoLANDI Gruppe eingeladen. Meine Anliegen sind betriebswirtschaftlicher Natur, vor allem ist es das Thema Kostensenken. Da spüre ich, dass wir von der Offizialberatung und die Mitarbeiter der fenaco-LANDI Gruppe im gleichen Boot sitzen, denn wir wollen beide gemeinsam, dass die Bauern wirtschaftlich erfolgreich sind.» 2 2011 · UFA-REVUE


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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Landwirte werden zu Unternehmern Sechs Betriebsleiterpaare haben sich am bernischen Inforama für die Unternehmerschulung ARC angemeldet. Sie bekamen am ersten Tag Gedankenanstösse zum unternehmerischen Denken. Mit der witzig-doppeldeutigen Geschichte «Management für tote Pferde» wurde veranschaulicht, wie wichtig die richtige Strategie für einen Betrieb ist. Da nützt keine «bessere Peitsche», kein «besserer Reiter», keinen Kurs «Wie reitet man tote Pferde?». Da hilft einzig und alleine: Absteigen. Die richtige Strategie lernten die Teilnehmer am eigenen Beispiel mit einer so genannten SWOT-Analyse zu entwickeln. Intensiv diskutierten die Teilnehmer die Bedeutung der mittel- und langfristigen Planung. Planung sei

Erwerbsbewilligung Wer ein landwirtschaftliches Grundstück oder Gewerbe kaufen will, braucht eine Bewilligung der zuständigen kantonalen Behörde. Abgesehen von bestimmten Ausnahmen wird sie verweigert, wenn der Erwerber nicht Selbstbewirtschafter ist, ein übersetzter Preis vereinbart wurde oder, sofern der Käufer ein Gewerbe hat, das Grundstück ausserhalb des ortsüblichen Bewirtschaftungsbereichs liegt. Dr. Eduard Hofer, Heimberg

Käse und Strategie 2014

wichtig, da war man sich einig. Wie aber diesem Aspekt genügend Platz einräumen, wenn man bis über beide Ohren mit Arbeiten eingedeckt ist? Sich Zeit frei schaufeln für einen Besuch der ARC-Unternehmerschulung ist deshalb ein erster Schritt in die richtige Richtung. Am Nachmittag wurde ein Betriebsleiterehepaar eingeladen. Die Kursteilnehmer interviewten das Ehepaar. Nach der Verabschiedung der Gäste wurde das Gespräche analysiert und Lehren daraus gezogen.

Fazit des ersten Kurstages:

können sich an die landwirtschaftlichen Versicherungsberatungsstellen wenden, die den kantonalen Bauernverbänden angegliedert sind. www.sbv-versicherungen.ch

Winter geplant. Dabei muss dem Schutz des Landwirtschaftsbodens Beachtung geschenkt werden. Auf www.sbv-treuhand.ch/Rubrik Downloads findet sich ein Merkblatt mit einer Checkliste für die Organisation und die Planung solcher Anlässe. Beigefügt sind Formulare für die Übergabe vom Bewirtschafter an die Veranstalter sowie ein Rückgabeformular. Wertvoll auch die Hinweise, um die Tragfähigkeit des Bodens zu verbessern.

Verkäsungszulage 15 Rappen Der Bundesrat hat die auf den 1. Januar 2011 beschlossene Senkung der Zulage für verkäste Milch rückgängig gemacht. Rückwirkend auf den 1. Januar 2011 wurde sie wieder auf 15 Rp./kg festgelegt, nachdem im Oktober 2010 eine Reduktion um 3 Rp./kg beschlossen worden war. Die Zulage für Fütterung ohne Silage beträgt weiterhin 3 Rp./kg Milch.

Vorsicht vor Finanzbetrügern Mit verlockenden Angeboten wie hohen Renditen oder Aktien werden Anleger immer wieder zu Kapitalanlagen verleitet, die sich später als betrügerisch entpuppen. In den letzten zwei Jahren wurden 13 000 Anleger Opfer illegaler Finanzdienstleister. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf 220 Mio. Fr. Vorsicht ist geboten, wenn ein Berater zu einem schnellen Abschluss drängt. Es lohnt sich immer, eine Zweitmeinung einzuholen. Bauern UFA-REVUE · 2 2011

Freizeitveranstaltungen auf Landwirtschaftsland Familienfeste, Openairs, Konzerte oder Grümpelturniere werden im

Unternehmertum hat wenig mit Rezepten und Tipps zu tun, sondern vielmehr mit einer angepassten und offenen Denkhaltung. Letztere weiterzuentwickeln ist das Ziel von Unternehmensschulung ARC. Dietrich Bögli, Inforama Rütti, Zollikofen www.informa.ch In loser Folge wird an dieser Stelle aus der zehntägigen Unternehmerschulung ARC berichtet, welche das Inforama in Zusammenarbeit mit dem Institut Agricole Grangeneuve durchführt.

Umgang mit Steuerbehörden will gelernt sein Alle Jahre wieder müssen die Steuerformulare eingereicht werden, Spezialfragen geklärt und eventuelle Steuerfolgen geplant werden. Glücklich ist niemand mit den Steuern, dennoch sollte man den Steuerbehörden respektvoll begegnen. Gemäss Martin Würsch, Leiter SBV Treuhand und Schätzungen, kommt überhebliches, unnötig freund- oder feindseliges Auftreten schlecht an. Vermeiden sollte man auch unvernünftige Begehren oder unseriöse Praktiken, die letztlich nur schaden. Unterstützung bietet SBV Treuhand und Schätzungen: 056 462 51 11

In den nächsten Jahren ist mit einschneidenden Sparvorgaben der öffentlichen Hand zu rechnen, was sich auf die Unterstützung von landwirtschaftlichen Hoch- und Tiefbauten ausdrücken wird. Im Kanton Bern werden die Föderprioritäten gestrafft und die Förderschwellen erhöht. Der Wirtschaftlichkeit von Projekten ist noch stärker Rechnung zu tragen. Nachzulesen in der «Strategie Strukturverbesserungen 2014», die auf den 1. Januar 2011 in Kraft getreten ist. Handlungsbedarf besteht im Kanton Bern aber auch bezüglich der Modernisierung von Käsereien. Eine effiziente Förderung sei nicht möglich, weil Gesuche durch Einsprachen in hohem Masse blockiert würden. Franz Hofer, Leiter Hochbau der bernischen Agrarkreditkassen, bedauert dies. Insbesondere da gemeinschaftliche Käsereiprojekte eine sinnvolle und wirksame Förderung der Milchproduzenten und des ländlichen Raums seien. Franz Hofer erklärt: «Es werden nur regional koordinierte Vorhaben mit Beiträgen (nicht rückzahlbar) unterstützt. Diese Vorhaben müssen sich in die regionalen Käsereistrukturen sinnvoll einordnen. Die Situation der umliegenden Betriebe muss durch die Gesuchssteller analysiert und im Businessplan dargestellt werden. Dabei empfehlen wir, frühzeitig mit konstruktiven Gesprächen Einsprachen vorzubeugen.» Auch der bernische Bauernverband ist sich der Problematik bewusst, wie der Geschäftsführer Donat Schneider bestätigt. Die verlangte Gewerbeneutralität von Projekten sei kaum zu erfüllen. Diese Zwiespältigkeit auf Gesetzesebene müsse dringendst auf nationaler Ebene geklärt werden, doppelt er nach.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9


DER WEG ZUR HOFMOLKEREI (2) MANAGEMENT

Der Kunde im Mittelpunkt DER ERFOLG EINER HOFMOLKEREI hängt nicht nur von betriebswirtschaftlichen Faktoren ab, entscheidend sind auch die Aufteilung der anstehenden Arbeiten, die Vermarktung der Produkte und das Einhalten der bestehenden Vorschriften. Sind alle Voraussetzungen erfüllt und stimmt die Qualität, kann durch eine Hofmolkerei die Wertschöpfung auf dem Betrieb erhöht werden.

Irene Bösch

Matteo Aepli

Nicht nur die Produktion erfordert Know-how, sondern auch die Käsereifungsphase im Keller.

Die Erfahrung zeigt, dass im Falle einer Hofmolkerei eine hohe zusätzliche Arbeitsbelastung auf den Betriebsleiter sowie dessen Familie zukommen kann. Es ist wichtig, sich vorab intensiv zu überlegen, wie diese zusätzliche Arbeit so verteilt werden kann, dass niemand überlastet wird. Beispielsweise kann für das erste Produktionsjahr eine Schätzung der Arbeitsbelastung gemacht werden. Anschliessend können die Arbeitsstunden soweit möglich auf die beteiligten Personen aufgeteilt werden. In den nächsten Jahren können diese Erfahrungswerte angepasst werden. Um die Arbeitsbelastung insgesamt in Grenzen zu halten, sollte die Vielfalt der hergestellten Produkte zumindest in der Anfangsphase eingeschränkt sein. Gleichzeitig muss bedacht werden, dass der Kunde gerne ein breiteres Sortiment hat (UFA-Revue 12/2010, Teil 1).

Oft stellt sich die Frage, ob ausserfamiliäre Unterstützung, das heisst Fremdarbeitskräfte, benötigt wird. Zumindest in der Startphase sollte versucht werden, den Betrieb der Hofmolkerei mit den eigenen Ressourcen zu bewältigen. Erst wenn die Produktionsprozesse einwandfrei funktionieren und die Produkte erfolgreich an Kunden verkauft werden können, sollte über die Anstellung weiterer Personen nachgedacht werden.

Marketing Der Umgang mit den Kunden ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren einer Hofmolkerei. Diese Aufgabe liegt allerdings nicht allen Betriebsleitern im Blut und muss daher ebenfalls geübt werden. Das Marketing umfasst alle Mittel und Massnahmen, um sich und sein Produkt (und seine Dienstleistung) er-

folgreich zu vermarkten. Dazu gehören insbesondere die sogenannten vier P's: • Produkt: Welche Produkte wünscht der Kunde? Wie sollen diese Produkte ausgestaltet sein? Was kann und will ich anbieten? • Preis: Welches ist der optimale Preis? Was ist den Kunden besonders wichtig, so dass sie bereit sind, dafür einen Mehrpreis zu zahlen? • Promotion: Wie kann ich mich und meine Produkte bekannt machen? • Platz: Wo kann ich das Produkt verkaufen? Wie gestalte ich den Vertrieb/die Distribution? In Tabelle 1 sind einige Fragen dargestellt, die Denkanstösse für das eigene Marketing liefern können. Der enge Kontakt zu den Kunden ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Zuerst steht die Kundengewinnung im Zentrum. Dieser Prozess verlangt einiges an Aufwand (Tabelle 1) und muss laufend fort-

Tabelle 1: Marketing Frage Welche Zielgruppen spreche ich hauptsächlich an? Welche Bedürfnisse möchte ich mit meinem Produkt ansprechen? Welche Produkte biete ich an? Womit möchte ich im Vergleich zu anderen Hofmolkereien besonders gut sein? Wo will ich mein Produkt anbieten? Wie kann ich Werbung machen? Wie kann ich bestehende Kunden behalten?

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Ansatzpunkte / Beispiele Familien, alleinstehende Personen, Doppelverdiener, mobile Personen mit Auto. Frische, regionale/biologische Produkte, Spezialitäten aus Schaf-/Ziegenmilch, Produkte für Allergiker. Joghurt aus Schafmilch, Glace, verschiedene Weichkäse, Käseplatten. Qualität, grosses Sortiment, Frische, Beratung, Service, Kontakt zum Hof und zu den Tieren. Regionaler Wochenmarkt, Verkauf ab Hof, Verkauf an Zwischenhandel, im Internet. Internet, Flyer, Tag der offenen Stalltür, Marktstand, Freunde und Bekannte. Konstant ausgezeichnete Qualität, kleine Geschenke, Hofbesichtigungen, Rabattsystem, Mehrweggebinde. 2 2011 · UFA-REVUE


DER WEG ZUR HOFMOLKEREI (2) MANAGEMENT gesetzt werden. Der zweite wichtige Prozess ist die Kundenbindung, das heisst dafür zu sorgen, dass Kunden gerne wiederkommen und so zu einem guten Umsatz beitragen. Wünsche und Anregungen der Kunden sind eine wertvolle Grundlage für den Erfolg einer Hofmolkerei. Oft ist es den Kunden auch ein Anliegen, selbst einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können und sich zum Beispiel im Stall umzuschauen, was ein gepflegtes Erscheinungsbild des Hofes erfordert. Kunden erwarten neben qualitativ hochstehenden Produkten auch einen Hauch von «Bauernhofatmosphäre», Nähe zur Natur und zu den Tieren.

Gesetze Allgemein sind bei Hofmolkereien verschiedene gesetzliche Vorschriften zu beachten (Tabelle 2). Je nach Grösse und Produkt kommen noch weitere Vorschriften hinzu oder es fallen einige weg.

Fazit Hofmolkereien können eine Möglichkeit sein, wie die Wertschöpfung auf einem Landwirtschaftsbetrieb erhöht werden kann. Vorausgesetzt wird dabei eine hohe Professionalität sowohl in der Produktion als auch im Verkauf der Produkte und im Kundenumgang (Grafik). Es gibt Betriebe, die diese Form der Betriebsdiversifizierung mit Erfolg praktizieren. Besonders in der Nähe von grösseren Städten und kaufkräftigen Kunden scheint dazu Potenzial vorhanden zu sein.

Tabelle 2: Wichtige Bestimmungen in der Direktvermarktung Gesetzliche Grundlage Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung

Produktehaftpflicht Hygieneverordnung

Verordnung über Kennzeichnung und Anpreisung von Lebensmitteln Strassenverkehrsgesetz Kantonale Ladenschlussgesetze

Wichtige Hinweise • Meldepflicht für Lebensmittelbetriebe beim kantonalen Laboratorium. • Beschreibung des Betriebes, der Verantwortlichkeiten, der hergestellten Produkte, der Risiken und der Massnahmen. • Personal- und Betriebshygiene und Vorschriften zur Lagerung der Nahrungsmittel einhalten. • Rezepturen und Qualität einhalten sowie Produkte richtig kennzeichnen. • Rückverfolgbarkeit gewährleisten. • Kann in Betriebshaftpflichtversicherung integriert werden • Vorschriften über Gebäude, Räume, Installationen und den hygienischen Umgang mit Lebensmitteln. • Räume, Geräte, Arbeitsflächen und Transportfahrzeuge müssen sauber gehalten und regelmässig gereinigt werden. • Tiere sind in Verarbeitungs-, Verkaufs und Lagerräumen verboten. • Die Kühlhaltung leicht verderblicher Lebensmittel muss gewährleistet sein und kontrolliert werden. • Verpackte Lebensmittel mit der Zutatenliste, der Mengenangabe , dem Preis sowie der Datierung (Mindesthaltbarkeitsangabe oder Verbrauchsdatum) kennzeichnen. • Allergene Zutaten wie Nüsse, glutenhaltige Getreide oder Eier kennzeichnen. • Tafeln dürfen Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigen. • Müssen bei fest eingerichteten Hofläden eingehalten werden.

Grafik: Übersicht über die Erfolgsfaktoren einer Hofmolkerei Orientierung an Kunden und ihren Bedürfnissen Abschätzung und Verteilung der Arbeitsbelastung

Professionelle Produktion und Käsereiatmosphäre, um Kundschaft zu gewinnen.

Kenntnis und Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, besonders Hygiene

Zielgerichtetes Marketing zum Finden und Halten von Kunden

Erfolgreiche Hofmolkerei

Sorgfalt bei der Finanzund Produktionsplanung

Konstant hohe Qualität bei der Produktion

Autoren Irene Bösch (iboesch@ethz.ch) und Matteo Aepli (maepli@ethz.ch) forschen in der Gruppe Agrar-, Lebensmittel- und Umweltökonomie des Instituts für Umweltentscheidungen an der ETH Zürich. www.afee.ethz.ch Dieser Artikel basiert auf einer Studienarbeit, in welcher in Interviews mit Vertretern von Hofmolkereien und Abnehmern herauskristallisiert wurde, welche Faktoren wichtig für den Erfolg sind. In der Dezember-Ausgabe der UFA-Revue wurden die Themen Abnehmer, Produktion, Sortiment und Finanzen diskutiert.

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MANAGEMENT

Schlechte und gute Jahre TIEFER ARBEITSVERDIENST Mehr als die Hälfte der Betriebe, die in einem Jahr eine tiefen Arbeitsverdienst erwirtschafteten, schaffen es in den folgenden Jahren wieder bessere Ergebnisse ausweisen zu können. Einkommensbestimmend sind die Zonenzugehörigkeit, der Betriebstyp, die Ausbildung und der Nebenerwerb.

Andreas Roesch

Für Betriebsleiter von Betrieben im Berggebiet und von extensiv wirtschaftlichen Betrieben ist es schwierig, gute Einkommensresultate zu erreichen.

12

Die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten (ZA) umfasst die buchhalterischen Ergebnisse von 3000 Betrieben. Für jeden Betrieb wird der Arbeitsverdienst, das heisst die Entschädigung einer 100-%-Familienarbeitskraft berechnet. Die Betriebe werden anschliessend nach dem Arbeitsverdienst geordnet. Das unterste Viertel beinhaltet die Betriebe mit den niedrigsten Arbeitsverdiensten. Von Jahr zu Jahr können sich die Betriebe verbessern oder auch verschlechtern. Wie stehen nun die Chancen, dass sich Betriebe mit schlechten Jahresergebnissen verbessern? Schaffen sie es ihren Arbeitsverdienst deutlich zu steigern oder sind niedrige Jahresverdienste ein Teufelskreis? Zur Beantwortung dieser Fragen wurden fünf Jahre analysiert. Zur Verfügung standen die Daten von 416 Betrieben, die im Jahre 2005 im untersten Viertel waren und von 2005 bis 2009 ihre

Buchhaltung jedes Jahr an die ZA abgeliefert haben.

Wechsel

in

bessere

Viertel

Rund ein Drittel der Betriebe im untersten Viertel können dieses bereits im Folgejahr wieder verlassen. Jeder zehnte Betrieb schaffte sogar den Sprung in das beste (oberste) Viertel.

Keine Verbesserung Betriebe, die im ersten Jahr den Wechsel in ein besseres Viertel nicht fertig brachten, blieben häufig auch in den Folgejahren im untersten Viertel. Insgesamt sind knapp zwei Drittel der 416 Betriebe im ersten Folgejahr 2006 im untersten Viertel. Auch in den zwei Folgejahren verharrte rund die Hälfte der Betriebe im untersten Viertel. 40 % der Betriebe, die sich im Jahr 2005 im schlechtesten Viertel befinden, konnten ihre Situation über den untersuchten Zeitraum hinaus nicht verbessern.

Mehr oder weniger erfolgreich Was macht es aus, dass die einen ihre Situation verbessern können und die anderen nicht? Zur Untersuchung dieser Frage wurde die Gruppe der 416 Betriebe in zwei unterschiedlich erfolgreiche Gruppen aufgeteilt: • die erste Gruppe, Gruppe A, schliesst die erfolgreicheren Betriebe ein, die in den vier Jahren von 2006 bis 2009 den Wechsel in ein besseres Viertel mindestens einmal schaffen. Die Gruppe A umfasst 252 Betriebe. • Die zweite Gruppe, Gruppe B, repräsentiert die weniger erfolgreichen Betriebe, die im untersten Viertel bleiben. In der Gruppe B sind 164 Betriebe. Tabelle 1 zeigt die fünfjährigen Mittelwerte (2005–2009) der beiden Gruppen und dem gesamtschweizerischen Mittelwert aller Referenzbetriebe. Gruppe A und Gruppe B unterscheiden sich sowohl bezüglich ihrer Struktur

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MANAGEMENT als auch Einkommenssituation beträchtlich. Während die Betriebe in Gruppe B im Durchschnitt lediglich eine Fläche von 15.4 ha bewirtschaften und einen Tierbestand von 18.5 Grossvieheinheiten (GVE) aufweisen, liegen die entsprechenden Werte der erfolgreichen Betriebe mit knapp 18 ha und 26 GVE höher. Noch deutlicher unterscheiden sich die beiden Gruppen bezüglich des Einkommens. Das landwirtschaftliche Einkommen der Betriebe, die den Wechsel in ein besserer Viertel kein einziges Mal schafften, betrug mit 15 300 Fr. lediglich ein Drittel des Werts der erfolgreicheren Betriebe der Gruppe B (41 500 Fr., Tabelle). Die Betriebe in Gruppe B erwirtschafteten einen negativen Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft (- 880 Fr.) und erhielten damit keine Entschädigung für die geleistete Familienarbeit, während Gruppe A mit rund 24 000 Fr. markant höhere Werte erreichte. Diese Unterschiede werden durch eine höhere Rohleistung von Betrieben in Gruppe A verursacht: die Rohleistung der A-Betriebe lag rund 70 000 Fr. über der Rohleistung der B-Betriebe, während auf der Kostenseite (Fremdkosten) nur knapp 44 000 Fr. mehr eingesetzt werden mussten. Die Einkommenslücke im landwirtschaftlichen Bereich der B-Betriebe wurde mit einem höheren Einkommen aus ausserlandwirtschaftlicher Tätigkeit zumindest teilweise geschlossen. Deshalb lag das Gesamteinkommen pro Verbrauchereinheit in der erfolgreichen

Tabelle 1: Strukturelle und ökonomische Kennzahlen für erfolgreiche (Gruppe A) und weniger erfolgreiche Betriebe (Gruppe B)

Landwirtschaftliche Nutzfläche GVE Rohleistung Fremdkosten Betriebseinkommen Landwirtschaftliches Einkommen Arbeitsverdienst/FJAE Ausserlandwirtschaftliches Einkommen Gesamteinkommen pro Verbrauchereinheit (VbE)

ha GVE Fr. Fr. Fr. Fr. Fr./FJAE Fr. Fr./VbE

Gruppe A 2005 – 2009

Gruppe B 2005 – 2009

252 Betriebe 17.8 25.7 222 500 181 000 63 400 41 500 24 020 25 200 22 300

164 Betriebe 15.4 18.5 152 500 137 200 34 000 15 300 – 880 39 700 16 200

Quelle: Agroscope ART, Referenzbetriebe der Zentralen Auswertung, 2005 – 2009

Gruppe im Mittel lediglich 6000 Franken über dem Wert der Betriebe in Gruppe B.

Betriebstypen Die Chance, den Wechsel in ein besseres Viertel während der untersuchten Periode (2005 – 2009) mindestens einmal zu schaffen (Gruppe A) hängt stark von der Betriebsausrichtung ab. Betriebe mit eher extensiver Ausrichtung (Betriebstyp Pferde / Schafe / Ziegen und Mutterkuhhaltung) haben mehr Schwierigkeiten in ein besseres Viertel zu wechseln als die Spezialkultur- und (kombinierten) Veredelungsbetriebe, welche im Mittel überdurchschnittliche landwirtschaftlichen Einkommen generieren. Dies dürfte von der Marktentwicklung beeinflusst sein: Im Jahr 2005 lagen sowohl die Schweine- als auch die Gemüsepreise unter dem jeweiligen Mittelwert der

Periode 2006 bis 2009. Da extensive Bewirtschaftung mit zunehmender Höhenlage häufiger vorkommt, erstaunt es wenig, dass das Risiko zur weniger erfolgreichen Gruppe zu gehören, in der Bergregion höher ist als in der Hügelund Talregion.

Ausbildung und Nebenerwerb Eine bessere Ausbildung der Betriebsleitung erhöht die Aussicht, in ein besseres Viertel wechseln zu können. Mit einem Lehrabschluss schaffte dies nur etwa jeder dritte Betrieb, gegenüber fast drei Vierteln aller Betriebe, welche durch eine Betriebsleitung mit Meisterprüfung geführt werden. Ferner ist eine klare Tendenz festzustellen, dass Nebenerwerbsbetriebe den Ausstieg aus dem untersten Viertel seltener als Vollerwerbsbetriebe schaffen. Dies liegt daran, dass Nebenerwerbsbetriebe kleiner sind und auf zusätzliche ausserlandwirtschaftliche Tätigkeit angewiesen sind.

Fazit Betriebe, welche über mehrere Jahre bezüglich des Arbeitsverdiensts im untersten Viertel bleiben, weichen hinsichtlich ihrer Struktur und Einkommenssituation von jenen Betrieben ab, die den Wechsel in ein besseres Viertel schaffen. Grosse Betriebe, Spezial- und Veredlungsbetriebe können, je nach Marktentwicklung, ihre wirtschaftliche Situation schneller verbessern. Eine Produktion mit eher extensiver Ausrichtung sowie vermehrter ausserlandwirtschaftlicher Tätigkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, über mehrere Jahre im untersten Viertel der Betriebe zu verbleiben. 䡵 UFA-REVUE · 2 2011

CH-Mittel 2005 – 2009 alle Referenzbetriebe 20.3 24.2 241 300 182 800 87 700 58 600 39 700 23 800 29 500

Autor Andreas Roesch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon ART. Die vorliegende Analyse beruht auf den zentralen Buchhaltungsauswertungen von den Jahren 2005 bis 2009. Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon ART, Agrarökonomie und Agrartechnik Tänikon, 8356 Ettenhausen

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Gültig auch ohne Unterschrift ÖLN- ODER TIERSCHUTZ-KONTROLLEURE haben grundsätzlich ein unbeschränktes Zutrittsrecht zu Hof und Stall, auch wenn der Landwirt abwesend ist. Dieses unbeschränkte Zutrittsrecht wird jedoch nur in Beschwerdefällen oder in Fällen, wo eine Nachkontrolle notwendig ist, ausgeübt.

Lukas Keller

Bei einer Vor-Ort-Kontrolle waren in Deutschland Veterinäre ohne Voranmeldung auf dem Hof eines Landwirts erschienen. Der Landwirt war nicht da, sondern unterwegs und seine Mutter und sein Bruder wollten den staatlichen Kontrolleuren keine Auskunft geben. Der Bauer hatte in weiser Voraussicht in seinem Antragsformular für die Direktzahlungen die Offizialberatung zu seiner Vertretung ernannt. Die Beratung hatte dem Landwirt auch geholfen, den Direktzahlungsantrag richtig auszufüllen. Die Kontrolleure wandten sich jedoch nicht an die Beratung und zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Daraufhin wurde der Landwirt aufgefordert über 21 000 Euro Direktzahlungen zurückzuzahlen, wegen Verweigerung der Kontrolle.

Verweigerung

der

Kontrolle

Der Landwirt wehrte sich bis vor Gericht dagegen und bekam schliesslich recht. Das zuständige Obergericht vertrat die Auffassung, dass ein Landwirt für den Fall seiner Abwesenheit dafür sorgen müsse, dass eine Kontrolle durchgeführt werden kann. Dies habe der Landwirt mit der Benennung des Vertreters getan. Er hatte im Prämienantrag die Handynummer des Beraters angegeben. Auch könne nicht ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass Verwandte des Betriebsleiters stets Betriebsangehörige seien, deren Verhalten sich der Landwirt in jedem Fall zurechnen lassen müsse. Der Landwirt durfte die 21 000 Euro Agrarfördergeld behalten.

Zutrittsrecht für Hof und Stall In der Schweiz würde so etwas nie passieren, weil die Vorschriften genauer 14

sind. Die Behörden oder Kontrollorganisationen haben für eine ÖLN- oder auch eine Tierschutzkontrolle grundsätzlich ein unbeschränktes Zutrittsrecht zu Hof und Stall (Art. 39, TschG). Ausgenommen ist der Zutritt zum Wohnhaus.

Unangemeldet Diese Kontrollen können unangemeldet erfolgen. Dieses unbeschränkte Zutrittsrecht wird jedoch nur in Beschwerdefällen oder in Fällen, wo eine Nachkontrolle notwendig ist, ausgeübt. Im Vergleich dazu braucht die Polizei einen Hausdurchsuchungsbefehl. Für eine unangemeldete Kontrolle ist die Anwesenheit des Bewirtschafters nicht zwingend erforderlich. Das allgemeine Zutrittsrecht erlaubt der Behörde sich ein Bild vor Ort in Stall und Feld zu machen. Weitere Auskunftspersonen, wie die Ehefrau oder Angestellte, können nützlich sein und Auskunft geben. Die Kontrollorganisation beziehungsweise die zuständige hoheitliche Stelle stellt den Sachverhalt fest. Ein Einsichtsrecht in die Akten ist für den Betriebsleiter jedoch nicht möglich.

Das Kontrollergebnis behält seine Gültigkeit auch ohne Unterschrift, entscheidend ist der Sachverhalt.

Beweise Im ÖLN muss der Landwirt beweisen, dass alles in Ordnung ist. Wird dieser Nachweis nicht erbracht, gibt es keine Direktzahlungen. Im Gegensatz dazu muss beim Tierschutz die Behörde beweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Vertretung Der

Kontrollbericht kann vom Bewirtschafter und dessen Partnerin unterzeichnet werden, falls beide mit Adresse beim Landwirtschaftsamt gemeldet sind (heute meistens der Fall). Die Frage der Vertretung ist möglich und ist in diesem Fall mit «im Auftrag i. A.» zu unterschreiben. Es ist allerdings eine Irr-Meinung zu glauben, wenn man nicht unterschreibe, sei die Kontrolle ungültig. In diesem Fall wird breiter dokumentiert. Auch werden mit der Kamera beispielsweise gewisse Sachverhalte festgehalten. Das Kontrollergebnis behält seine Gültigkeit auch ohne Unterschrift, entscheidend ist der festgestellte Sachverhalt. 䡵

Abwesend In Fällen, wo der Betriebsleiter abwesend ist, wird umfassender dokumentiert. Im Landwirtschaftsgesetz, Art. 183 wird explizit darauf hingewiesen, dass der Landwirt eine Mitwirkungspflicht hat. Damit eine private Kontrollorganisation unangemeldete Kontrollen durchführen kann, muss die Auftrag gebende kantonale Stelle dies explizit in einer Vereinbarung mit der Kontrollstelle erwähnen.

Autor Lukas Keller, Dr. sc tech. ETH, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Landwirtschaft und Direktzahlungen des Kantons Zürich. Walcheplatz 2, 8090 Zürich, www.landwirtschaft.zh.ch

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MANAGEMENT 11. Internationale Fachmesse für Nutztierhaltung, landwirtschaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik

24.– 27. Februar 2011, St.Gallen

– – – – – – – – – – –

Messeangebot Nutztierhaltung, Tierzucht Landwirtschaftliche Architektur Hof- und Stalleinrichtungen Futterkreislauf Milchproduktion Fleischproduktion Reb-, Obst- und Gemüsebau, Spezialkulturen Produktion von erneuerbarer Energie Biolandbau Direktvermarktung Tierausstellungen

Sonderschau/Sonderthema – «Biogetreide: säen und Zukunft ernten» (Halle 9.1.2) – Neu: Fokus «Direktvermarktung» (Halle 9.1.2) Rahmenprogramm – Forum – UFA-Revue Forum: «Moderne Tierhaltung im Spannungsfeld von Tierwohl und Umwelt» (Fr, 25.02.11) – Profi-Lait Forum: «Milchviehkooperationen in der Schweiz» und «Schweizer Stallbauwettbewerb» (So, 27.02.11) www.tierundtechnik.ch >OnlineTicket – Öffnungszeiten: 9 – 17 Uhr

– «Stobete»: Sa, 26.02.11, ab16 Uhr, Rest. Moststube – Ermässigte SBB RailAway-Angebote am Bahnhof: Bahn, Bus, Eintritt

Gesetzliche Grundlagen: Tierschutzgesetz, TschG, Art. 39 Zutrittsrecht: Die mit dem Vollzug dieses Gesetzes beauftragten Behörden haben Zutritt zu den Räumen, Einrichtungen, Fahrzeugen, Gegenständen und Tieren; dabei haben sie die Eigenschaft der Organe der gerichtlichen Polizei. Landwirtschaftsgesetz, LwG), Art. 183 Auskunftspflicht: Soweit es der Vollzug dieses Gesetzes, der Ausführungsbestimmungen oder der gestützt darauf erlassenen Verfügungen erfordert, sind den zuständigen Organen insbesondere die verlangten Auskünfte zu erteilen sowie Belege vorzuweisen und zur Prüfung vorübergehend auszuhändigen; im Weiteren sind der Zutritt zum Betrieb und zu Geschäfts- und Lagerräumen sowie Einsicht in Bücher und Korrespondenzen zu gewähren und Probeentnahmen zu dulden. UFA-REVUE · 2 2011

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UMFRAGE MANAGEMENT

Kontrollen sind notwendig In einer repräsentativen Umfrage wollte die UFA-Revue von den Landwirten wissen, wie sie zu Kontrollen stehen. Es zeigte sich, dass die Schweizer Landwirte sich mehrheitlich positiv zu Kontrollen auf ihrem Betrieb äusserten. Bei 9 von 10 Bauern (92 %) verlaufen die Kontrollen ordnungsgemäss und eine grosse Mehrheit (83 %) erachtet die Kontrollen als nötig. Dennoch gibt es auch Kritik: Mehr als die Hälfte (56 %) kritisiert, dass die Kontrollen zu teuer sind, gut jeder Vierte (27 %) ist der Meinung, dass die Kontrollen unkoordiniert und ineffizient ablaufen und 15 % finden, dass die Kontrollen zu lange dauern. Vergleicht man die beiden Landesteile, so zeigt sich, dass Westschweizer Landwirte die Kontrollen stärker als notwendig erachten als ihre Berufskollegen in der Deutschschweiz (W-CH 94 %, D-CH 80 %). Auch beklagt man sich in der Westschweiz tendenziell

weniger über die Kosten der Kontrollen (W-CH 48 %, D-CH 60 %). Im Grossen und Ganzen ist man sich aber in beiden Sprachregionen einig. Die Notwendigkeit der Kontrollen wird spontan damit begründet, dass man Direktzahlungen erhalte und ohne Kontrollen unglaubwürdig wirken würde. Ausserdem erwarte man als Leiter eines korrekt geführten Betriebs, dass sich die anderen Landwirte auch an die Richtlinien halten und deshalb sollten auch alle kontrolliert werden. Als Hauptkritikpunkt wird von einigen Be-

fragten betont, dass jedes Label einen eigenen Kontrolleur beauftragt, der dann aber die gleichen Fragen stellt, wie sein Vorgänger. Dies wird als unkoordiniert und mühsam bemängelt und führe zwangsläufig zu grösseren Kosten. Positiv wird mehrmals die Biokontrolle erwähnt, die sich laut einigen Kommentaren verbessert habe. 䡵

Wie stehen Sie zu den ÖLN- oder BioKontrollen auf Ihrem Betrieb? Positive Aussagen Kontrollen verlaufen ordnungsgemäss

92 90 95

Kontrollen sind nötig

83 80 94

Die aktuelle repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut TransferPlus AG in Stansstad im Auftrag der UFA-Revue im Januar 2011 durchgeführt.

Negative Aussagen 56 60 48

Kontrollen sind zu teuer Kontrollen sind unkoordiniert, ineffizient

27 27 30

Kontrollen dauern zu lange

15 14 16

0% 16

Total (Basis 300) Deutschschweiz (Basis 220)

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Westschweiz (Basis 80) 10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

80 %

90 %

Wollen Sie sich auch zur Monatsfrage äussern? Die nächste Fragestellung ist auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet.

100 %

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK Ein neuer «Twister» «Twister» ist die praktische Lösung, um schnell, einfach und sauber Futter einen Steilhang hinunterrechen zu können. Die Maschine lässt sich einem Motormäher der Marken «Rapid» oder «Reform» anbauen. Mit dem Pick-Up, das mechanisch angetrieben ist, wird das Futter aufgenommen und dann über ein abgerundetes Schild kontinuierlich nach unten und ohne Stau abgeleitet. Das System ist schonend für die Grasnarbe und Nachrechen gehört der Vergangenheit an. Das Futter bleibt, weil es durch das Pick-Up aufgenommen wird, locker. Auch bei kurzem Futter mit viel Grüngras-Anteil leistet der «Twister» erstaunlich saubere Arbeit. Dabei ist das Gerät einfach und sicher zu führen, dank Laufwalzen und zuschaltbaren Scheibenräder auch in extremen Hanglagen.

Hangmäher «No Limits» Der neue Extremsteilhangmäher «No Limits» von Rapid bewältigt beinahe unmögliche Situationen. Der aus sicherer Position funkferngesteuerte Mäher kann in Hanglagen bis über 65° (oder 215 %) eingesetzt weden, wo der Mensch nicht mehr gehen kann. Das Konstrukt wird durch einen Seilzug gegen Abstürzen gesichert.

Erste, voll Isobuskompatible Spritze «iXter», die neue Anbauspritze von Kverneland Rau, ist eine kleine Revolution in dieser Gerätekategorie. Hinsichtlich Bedienungskomfort und Umweltschutz markiert sie einen grossen Schritt nach vorne. «iXter» ist die erste, voll Isobus-kompatible Spritze und wird in vier Versionen von 1000 bis 1800 Litern Tankvolumen und mit vier verschiedenen Gestängen von 15 bis 24 m auf den Markt kommen.

Aus Landtechnik wird Umatec Zollikofen Durch den Zusammenschluss der Service Company AG mit dem Importgeschäft der Landtechnik Zollikofen zur neuen Serco Landtechnik AG am Standort Oberbipp ergeben sich nun weitere Veränderungen. So wird die Landtechnik Zollikofen den Namen auf Umatec Zollikofen wechseln. Umatec Zollikofen steht für einen Teilbereich, den die Landtechnik Zollikofen bereits seit Jahrzehnten auszeichnet, nämlich dem einer regionalen Fachwerkstätte für Agrartechnik mit dem Handel von Landmaschinen, einer Werkstatt und einem Ersatzteillager. Mitte Januar 2011 hat zudem mit Reto Meier (Bild) ein neuer Geschäftsführer das Zepter bei Umatec Zollikofen übernommen. Er wird neben der Geschäftsführung hauptsächlich im Landmaschinenverkauf aktiv sein. Meier hat Erfahrungen in der Branche, war er doch bei bekannten Firmen wie Samro, Gebrüder Schaad, Althaus und Bucher Landtechnik tätig.

«WF trac»: Herr der Wälder Seit vielen Jahren baut die deutsche Firma Werner in Trier Spezialfahrzeuge, unter anderem den «WF trac» für die Holzernte. Im Rahmen einer Praxisvorführung zeigte der Schweizer Importeur GVS-Agrar das neuste Produkt in diesem Segment, den «WF trac 2010». Dieser Forsttraktor gibt es in verschiedenen Ausführungen, basierend auf einem einheitlichen, modularen Konzept. Im Zentrum dieses Konzepts steht die Antriebseinheit mit dem stufenlos leistungsverzweigten Getriebe und die nun grössere, mit einem Beifahrersitz ausgestattete, ROPSund FOPS-geprüfte Drehkabine UFA-REVUE · 2 2011

(270 °). Wahlweise gibt es einen 4-Zylinder-Motor mit 204 PS und 4.8 Liter Hubraum oder einen solchen mit 6 Zylindern, 238 PS und 7.2 Litern Hubraum. Beide Motoren stammen von Mercedes und erfüllen die Abgasstufe Euro 4 mit SCRTechnik. Die Vorderachse ist hydro-

pneumatisch gefedert und mit einer Achsschenkellenkung versehen. Das Fahrzeug kann entweder mit einer einfachen oder einer doppelten Hinterachse (Boogieachse mit Achsschenkellenkung) kombiniert werden, so dass im Endeffekt ein 4 x 4 oder ein 6 x 6 Fahrzeug entsteht. Der «WF trac» ist weiter mit einem Forwarder- oder Rückekran, mit einem Kurzholzrückekran, mit Rückeschild und Seilwinde kombinierbar.

SLV mit erneuertem Vorstand Aktuell spüre der weltweite Landtechnik-Markt wieder einen Aufwärtstrend, stellte Präsident Jürg Minger anlässlich der 71. Mitgliederversammlung des Landmaschinenverbands (SLV) fest. Nach dem Allzeithoch von 2008 und dem darauf folgenden Einbruch von 2009 blicke die Landtechnik, die weltweit rund 60 Mrd. Euro umsetzt, wieder etwas rosigeren Zeiten entgegen. In seiner Eröffnungsansprache bezeichnete Minger weiter die Landtechnik als Innovationstreiber in der Nahrungsmittelproduktion. Die Versammlung nahm im positiven Sinne Kenntnis von der Jahresrechnung, die mit einem dem Budget entsprechenden Defizit von rund 40 000 Fr. abschloss. Das Budget für das neue Rechnungsjahr (ohne die Erträge der Agrama 2010) sieht ebenfalls einen Ausgabenüberschuss vor und zwar von rund 80 000 Fr., was jedoch angesichts der Ver-

bandsvermögens von 1 Mio. Fr. als verantwortbar eingestuft wurde. Nach 35 jähriger Tätigkeit als Sekretär trat Urs Hofer (im Bild rechts neben Jürg Minger) von seinem Amt zurück und übergab diesen Job an Pierre-Alain Rom. Aus dem Vorstand traten Christian Stähli und Franz Schreier zurück. Sie werden ersetzt durch Daniel Bernhard (Matra) und Thomas Bitterli (GEA Farm Technologies). Beide übernehmen die Funktionen ihrer Vorgänger. Pius Kaufmann (Agromont) erweitert den Vorstand. Kaufmann wird sich beim SLV vor allem dem Thema «Statistiken» widmen.

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Wie verschmutzen und nutzen Kühe Laufflächen?

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AMMONIAKEMISSIONEN In der Schweiz werden vermehrt Laufhöfe gebaut. Den Verbesserungen beim Tierwohl steht eine wesentliche Vergrösserung der verschmutzten Fläche gegenüber. Damit erhöht sich auch das Potenzial für Ammoniakemissionen.

Sabine Schrade

Frauke Korth

Margret Keck

Kühe tatsächlich im Laufhof auf? Wie nutzen sie den Laufhof im Tagesverlauf? Wie sind die Laufflächen verschmutzt? Wie unterscheiden sich verschiedene Laufhofkonzepte im Tieraufenthalt und in der Laufflächenverschmutzung? Im Rahmen von Emissionsmessungen wurden auf sechs Milchviehbetrieben der Tieraufenthalt im Laufhof und die Verschmutzung der Laufflächen erfasst. Pro Betrieb erfolgten mindestens dreitägige Untersuchungen in je zwei von drei Jahreszeiten (Sommer, Übergangszeit, Winter). Es handelte sich um freigelüftete Milchviehställe mit Liegeboxen, planbefestigten Laufflächen und längs zum Stallgebäude angeordnetem Laufhof. Die Bestandesgrösse variierte zwischen 20 und 74 Tieren. Bei den untersuchten Praxisbetrieben gab es zwei

In den letzten 20 Jahren veränderten sich die Haltungssysteme für Milchvieh deutlich: 1990 wurden in der Schweiz noch 97 % der Milchkühe in Anbindeställen und nur 3 % in Laufställen gehalten. Für das Jahr 2010 wird ein Verhältnis von Anbinde- zu Laufstall von 60 : 40 angenommen. Die Tierhaltungsprogramme BTS und RAUS verstärken den Trend zu Laufställen und Laufhöfen. Eine deutliche Erhöhung der verschmutzten Laufflächen bringt allerdings auch höhere Ammoniakemissionen mit sich.

Untersuchung der ART Mit Blick auf Minderung von Ammoniakemissionen ist die Forschungsanstalt Reckenholz-Tänikon ART folgenden Fragen nachgegangen: Wie lange halten sich

Grafik 1: Tieraufenthalt bezogen in GV-% im Tagesverlauf

Relativer Tieraufenthalt Laufhof bez. auf Grossvieheinheiten in %

Laufhof getrennt am Rand 80

Liegegang / Laufhof kombiniert

A

B

C

D

E

F

G

H 80

40 0 40 0 I

80

K

L

M

40 0

10:00

22:00 10:00

22:00 10:00 Uhrzeit

22:00 10:00

22:00

A = Betrieb 1 im Sommer; B = Betrieb 1 im Übergang; C = Betrieb 3 im Winter; D = Betrieb 3 im Übergang; E = Betrieb 2 im Winter; F = Betrieb 2 im Sommer; G = Betrieb 5 im Winter; H = Betrieb 5 im Sommer; I = Betrieb 4 im Winter; K = Betrieb 4 im Übergang; L = Betrieb 6 im Sommer; M = Betrieb 6 im Übergang. Tieraufenthalt im Laufhof bzw. Liegegang/Laufhof bezogen auf Grossvieheinheiten (%) im Tagesverlauf nach Betrieben und Jahreszeiten als Stundenmittelwerte (einzelner Messtage) dargestellt. Start je Messtag war jeweils 10.00 Uhr. 20

Stall mit kombiniertem Liegegang und Laufhof.

Laufhofkonzepte. Auf drei Betrieben war der Laufhof durch eine halbhohe Mauer oder Holzverschalung mit Fenstern räumlich vom Stallgebäude getrennt. Liegegang und Laufhof waren separate Bereiche und die Tiere hatten nur durch Tore Zugang zum Laufhof. Im zweiten Stallkonzept war der Laufhof nicht vom Liegegang getrennt. Dieser kombinierte Liegegang/Laufhof stellte eine notwendige Verkehrsfläche dar, über welche die Kühe in die angrenzenden Liegeboxen gelangten. Ein Grossteil der Fläche des kombinierten Liegegang/Laufhofs war nicht überdacht. Die Gesamtfläche lag bei allen untersuchten Betrieben mit gut 14 m2/Tier und ebenso beim Stallkonzept mit getrennt angeordnetem Laufhof mit rund 11 m2/Tier über den geforderten 10 m2/Tier des RAUS-Programms. Beim Stallkonzept mit getrennt am Rand angeordnetem Laufhof war die verschmutzbare Lauffläche mit 11 m2/Tier deutlich grösser als beim Stallkonzept mit Liegegang/Laufhof mit 8 m2/Tier (Tabelle). Die Entmistung des kombinierten Liegegangs/Laufhofs erfolgte mit statio2 2011 · UFA-REVUE


PROFILAIT LANDTECHNIK

UFA-REVUE · 2 2011

Funktionen Laufhof bzw. kombinierter Liegegang/Laufhof

feucht, Boden trocken wurde pro Rasterfeld erfasst. Die mittlere Verschmutzungshöhe vor der Schieberentmistung variierte zwischen 0.1 und 0.7 cm. Bei Betrieben mit getrenntem Laufhof wurde der Laufhof höchstens alle drei Tage entmistet. Somit zeigte die Verschmutzungshöhe des Laufhofs jeweils über die

Liegegang / Laufhof

Fressgang

Futtertisch

Laufhof

Laufhof getrennt am Rand (Betriebe 1, 2 und 4) 14,1 – 14,5 m2/Tier 10,5 – 11,0 m2/Tier 3,5 – 4,9 m2/Tier

Liegegang / Laufhof kombiniert (Betriebe 3, 5 und 6) 11,2 – 11,4 m2/Tier 7,8 – 8,2 m2/Tier ca. 3,6 m2/Tier

4 – 10 %

32 – 35 %

4 x tgl.; stationärer Schieber ca. alle 3 Tage; manuell/mobil

3 – 4 x tgl.; stationärer Schieber 3 – 4 x tgl.; stationärer Schieber

Fressgang, Liegegang >>> Laufhof Fressgang, Liegegang < Laufhof Fressgang, Liegegang homogener als Laufhof Aussenklimareize

Fressgang > Liegegang/Laufhof Fressgang > Liegegang/Laufhof Fressgang homogener als Liegegang/Laufhof Aussenklimareize, notwendiger Zugang zu Liegeboxen

drei Messtage eine grössere Variabilität. Trotz deutlich geringerer Nutzung war die Verschmutzungshöhe im Laufhof oft grösser als bei den häufiger entmisteten Laufgängen im Stall. Über alle Betriebe hinweg nahm das feuchte Kot-Harn-Gemisch den grössten Anteil ein (Grafik 2). Die Verschmutzung in Bereichen mit

Grafik 2: Art der Laufflächenverschmutzung Laufhof getrennt am Rand A

B

D

C

E

F

G

H

I

K

L

M

FG LG LG/LH LH

3 2 1 0

Liegegang / Laufhof kombiniert

FG LG LG/LH LH

3 2 1 0

FG LG LG/LH LH

Laufflächenverschmutzung Die Verschmutzung der Laufflächen liefert Anhaltspunkte für das Emissionspotenzial. Die Art, der Anteil und die Höhe der Laufflächenverschmutzung wurden mehrmals täglich jeweils unmittelbar vor dem jeweiligen Entmisten erhoben. Dazu waren die Laufflächen in ein Raster eingeteilt. Der Flächenanteil der Kategorien Harn feucht, Kot-Harn-Gemisch feucht, Kot feucht, Kot-Harn-Gemisch trocken, Kot trocken, Boden

Gesamtfläche davon Lauffläche davon Laufhof bzw. Liegegang/Laufhof Tieraufenthalt im Laufhof bzw. kombiniertem Liegegang/Laufhof Entmistung Stallbereich Laufhof bzw. Liegegang/Laufhof Verschmutzung Laufflächen Anfall Höhe Verteilung

Verschmutzungsart in m2/GV

anfall hängt im Wesentlichen von der Aufenthaltsdauer der Tiere in den einzelnen Stallbereichen ab. Der Tieraufenthalt im Laufhof bzw. im kombinierten Liegegang/Laufhof wurde während der gesamten Messperioden mit Videokameras aufgezeichnet. Der getrennt angeordnete Laufhof war eine zusätzliche Fläche, auf der sich die Tiere mit durchschnittlich 4 – 10 % ihres Zeitbudgets nur sehr wenig aufhielten. Der mittlere Tieraufenthalt im kombinierten Liegegang/Laufhof lag mit rund 32 – 35 % deutlich darüber. Unter anderem ist der höhere Tieraufenthalt damit zu begründen, dass Tiere in den angrenzenden Liegeboxen ebenfalls zum Tieraufenthalt im Liegegang/Laufhof zählten. Weiter dient der kombinierte Liegegang/Laufhof auch als notwendiger Zugang zu den angrenzenden Liegeboxen. Bei den Betrieben 1, 3, 5 und 6 waren deutliche Tagesgänge im Tieraufenthalt erkennbar (Grafik 1). Während der Fütterungszeiten unmittelbar nach dem Melken waren kaum Tiere auf dem Laufhof bzw. Liegegang/Laufhof. Der Liegegang/Laufhof von Betrieb 3 diente als Warteraum und wies somit vor und zu Beginn der Melkzeiten einen sehr hohen Tieraufenthalt auf. Nachts wurden die getrennt angeordneten Laufhöfe nur vereinzelt genutzt. Die punktuell hohe Laufhofnutzung bei Betrieb 1 ist durch das Ausweichen der Tiere vor dem Entmistungsschieber zu erklären.

Liegegang

Tieraufenthalt Der Kot- und Harn-

Fressgang

Futtertisch

Tabelle: Übersicht der untersuchten Betriebe nach Stallkonzepten

FG LG LG/LH LH

närem Schieber drei bzw. vier Mal täglich analog zum Fressgang. Im räumlich vom Stallgebäude getrennten Laufhof wurde zirka alle drei Tage entmistet. So blieb die Verschmutzung über längere Zeit Sonne und Wind ausgesetzt.

A = Betrieb 1 im Sommer; B = Betrieb 1 im Übergang; C = Betrieb 3 im Winter; D = Betrieb 3 im Übergang; E = Betrieb 2 im Winter; F = Betrieb 2 im Sommer; G = Betrieb 5 im Winter; H = Betrieb 5 im Sommer; I = Betrieb 4 im Winter; K = Betrieb 4 im Übergang; L = Betrieb 6 im Sommer; M = Betrieb 6 im Übergang. = Harn feucht = Kot-Harn, feucht

= Kot, feucht = Kot, Kot-Harn, trocken

= Boden sauber

3 2 1 0

Art der Laufflächenverschmutzung als Flächenanteile (m2/GV) nach Betrieben und Jahreszeiten in fünf Kategorien (Harn, feucht; Kot-HarnGemisch, feucht; Kot feucht; Kot und KotHarn-Gemisch, trocken; sauberer Boden, trocken bzw. feucht) dargestellt pro Bereich (FG = Fressgang, LG = Liegegang, LG/LH = Liegegang/Laufhof kombiniert, LH = Laufhof getrennt am Rand, GV = Grossvieheinheit). 21


LANDTECHNIK Folgerungen Um den Bedürfnissen

Stall mit räumlich getrenntem Laufhof.

weniger Tieraufenthalt im räumlich vom Stallgebäude getrennten Laufhof war heterogener als in den Laufgängen mit höherem Aufenthalt. Der grössere Anteil an sauberer Fläche im Laufhof bzw. Liegegang/Laufhof der Betriebe 1, 5 sowie von Betrieb 3 in der Übergangszeit resultiert aus der geringeren Nutzung. Dagegen ist im Stallbereich mit häufigerer Nutzung der saubere Flächenanteil kleiner. Der höhere Anteil trockener Flächen lässt sich in der wärmeren Jahreszeit bei den Betrieben 2, 3, 5 und 6 auf Austrocknung durch höhere Temperaturen sowie Strahlung zurückführen. Die abgetrocknete Fläche ist ein Indiz für eine bereits erfolgte Emission.

der Tiere und der Umwelt gleichermassen gerecht zu werden, sind sowohl tiergerechte als auch emissionsarme Haltungssysteme nötig. Mit Blick auf die Minderung von Ammoniak-Emissionen ist bei der Stallplanung und beim Betrieb darauf zu achten, dass nicht unnötig viel Fläche verschmutzt werden kann. Entscheidend ist neben der Grösse der Laufflächen, auch deren Anordnung, Ausführung, Attraktivität (Tränken, Kuhbürsten, Lecksteine etc.) sowie deren Nutzung durch die Tiere und die Sauberkeit der Fläche. Emissionsrelevant ist feuchte Verschmutzung wie beispielsweise Harn und feuchtes KotHarn-Gemisch. Zur Minderung von Ammoniakemissionen ist daher ein rascher Harnabfluss von planbefestigten Laufflächen durch Gefälle und Harnsammelrinnen anzustreben. Zum Entfernen von Kot und Harn insbesondere in Stallbereichen mit hohem Tieraufenthalt und entsprechend grossem Anfall, ist häufiges Entmisten notwendig. Dies er-

Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen Sämaschine Nordsten NS2130 V25, EUM Schleppscharen, neuwertig, Jg. 2007, nur 12 ha gesät, wegen Betriebsaufgabe, Neupreis Fr. 15'500, Verkaufspreis Fr. 11'000 076 347 75 14 Rührflügel, zu Reck- / Völlmin-Traktorrührwerk, 50 cm, Bohrung für Welle 35 mm, Fr. 250 062 751 08 04 Milchtank DeLaval, 730 l, Fr. 2000; Körnergebläse, Fr. 500; Federzahnegge, mit Krümler, Fr. 200; Elektrogüllenmixer, Fr. 300; Spindelspalter, Fr. 200; Kartoffeldämpfer Fr. 200 079 567 26 93 Elektrofutterkocher Althaus, Typ FK 300, guter Zustand, Fr. 2100; Breifutterautomat, für ca. 40 Jager, Fr. 300 079 734 94 69

22

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NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken

fordert verschleissarme und funktionssichere Schieber. Diese müssen zudem tiergerecht sein (geringe Höhe, tiefe Geschwindigkeit). Weiter sind Ausweichmöglichkeiten für die Tiere wichtig. Saubere und trockene Laufflächen verringern nicht nur das Bildungs- und Freisetzungspotenzial von Ammoniak, sondern fördern auch Stallhygiene und Klauengesundheit.

Autorinnen Dr. sc. agr. Sabine Schrade, BSc. Frauke Korth, Dr. sc. agr. Margret Keck, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, 8356 Ettenhausen. Forum An der «Tier&Technik 2011» findet am Freitag, 26. Februar um 10.30 Uhr in der Halle 3.1 ein Forum zum Thema «Moderne Tierhaltung im Spannungsfeld von Tierwohl und Umwelt» statt.

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Heurüstmaschine Lanker, mit Fahrwerk, Kunststoffrüttelsieb, Stossrechen mit Rutschgatter, guter Zustand 079 679 10 22 Dosieranlage Agrar, mit Querförderband, 30 m3, sehr guter Zustand; Teleskopverteiler Grimm, 9 m; Schleusengebläse; Heulüfter 044 935 15 37 Traite direte, 25 vaches, 4 places 079 238 64 05 Schneeketten Pewag, neu, universal, schwer, 13.6-38 079 561 45 42 Traktor Bührer OP17; Hoftrac Friestein F65, Hydrostat defekt 079 470 80 61

2 · 11

Teigknetmaschine, Marke Maeder, 5-15 kg Mehl, guter Zustand, Fr. 400 052 319 12 36 Heckstapler Agromec, HH 3 m, hydr. Oberlenker, Seitenschub, Kistenhalter, zus. DW für Werkzeug, top Zustand, Fr. 2900 079 713 95 05 Kt. Bern Häufelscheiben Bärtschi, mit 45 Gradhalter, Lockerungszinken für 4 Reihen, Fr. 1000 071 655 12 94 Doppelräder System Müller, 15.5 (16.9) x 38, Fr. 800 079 713 95 05 Kt. Bern Heurüstmaschine Kran; Heurüstmaschine Kleinmodel; Heuschrote, elektrisch, 220 Volt; Heuschrote, elektrisch, 380 Volt 079 678 81 49 2-Kolben Güllenpumpe Stöckli 079 426 56 03 Schneeketten Pewag, Doppelspurketten, schwer, 16.9-34, Fr. 900 079 713 95 05 Kt. Bern

2 2011 · UFA-REVUE


Motormäher Aebi HC44, 13 PS, 1.9 m Balken, Ballonber., Gitterrad, Hydrostat total neu, ab Service Fr. 9000 079 445 61 28 Ladewagen Pöttinger Trend 2, Tiefgang, 5 Messer, hydr. Pickup, einsatzbereit, günstig, war immer unter Dach, Fr. 1200 052 680 18 58 Kreiselschwader Fella, 3 m, Heck und Frontbetrieb, neuwertig, NP Fr. 7000, VP Fr. 5800 061 951 12 58 oder 079 233 83 98 Mähwerk Knüsel Express 260, mit Kunststoffzinkenaufbereiter, Jg. 06, sehr guter Zustand, passt zu Carraro oder Aebi, Fr. 8400 034 461 65 63 Milchkühltank, 400 l, hoffahrbar, mit Elektroantrieb 079 395 99 30 Druckfass, 400 l, Fr. 2500; Entnahmeschnecke, 3 m, Fr. 300; Beleuchtungswagen, Fr. 1000; Dieseltank, mit Wanne, 1500 l, Fr. 300 052 741 21 90 Notschlachthauseinrichtung, ZeigerMilchwaage 150 kg, Handaufzug mit Bahn ca. 4 m, Hackenrechen Wandmontage ca. 5 m, Knochenkreissäge Wandmontage, Wasserkocher 150 l mit Tauchsieder 380 V, Kunststofftischplatten 2 x 1 m 071 655 12 94 Miststreuer Fella, Fr. 1600; Düngerstreuer, Fr. 600; Federzahnegge, 2.20 m, Fr. 200 062 891 42 26 Frontladetraktor Hürlimann 488, mit Fronthydraulik und Frontlader Alö 940, 3 Funktionen, Softpreis 079 243 75 25 Traktor Case IH Maxxum 5150, Fronthydr., Klima, K80, top Zustand, Fr. 32’000 079 689 06 59 2 Güllenmixer Kirchner 12.5 PS, mit Untersetzungsgetriebe, Lanz 10 PS; Schaufelrührwerk, für ca. 100 + 250 m3; Antrieb, für Flügelrührwerk, 5.5 PS; Güllenpumpe, 15 PS, selbstansaugend, zum Umpumpen, fahrbar 079 678 81 49 Tandem Tieflader, 18 t, 2.55 m x 7.5 m, mit Luftund Hydraulikbremse, ab MFK, 40 km/h, 80 cm

UFA-REVUE · 2 2011

Brückenhöhe; 2-Achs Anhänger Jumbo, blattgefedert, 7.5 x 2.5 m; Tandem Anhänger Jumbo, 7.5 x 2.55 m, luftgefedert, 18 t; Tridem Anhänger, 9.3 x 2.55 m, luftgefedert; Kipp-Mulde, Vollalu, neu, 5 m x 2.55 m x 1.5 m, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06

NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken 3-Achs Krone Jumbo, 8.6 m x 2.55 m, luftgefedert, ab MFK, 40 km/h; 2 Hackengerät Aufbau Meiller und Marell; 2-Achs Jumbo, 2.55 x 6.4 m, luftgefedert, ab MFK, 40 km/h; 2-Achs Jumbo, luftgefedert, 7 x 2.5 m, ab MFK, 40 km/h; 3Achs Dreiseitenkipper, 24 t, 8.2 m x 2.55 m x 1.8 m, Aluaufbau mit Rollplane, ab MFK, 40 km/h, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 Tandem Kipper, 18 t, 40 m3, für Hackschnitzeltransporte, ab MFK, 40 km/h; 3-Achs Jumbo, 2.5 x 8 m, blattgefedert, ab MFK, 40 km/h, 2-Achs Kühlauflieger Kögel, mit Hebebühne; 1-Achs-Auflieger, für Tiertransporte; Tandem Anhänger Jumbo, 6.2 x 2.5 m, blattgefedert, mit Luft und hydraulischer Bremse, ab MFK, 40 km/h, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 Tridem Tieflader, mit Rampen, Hiab Kran mit Holzgreifer, hydr. Pumpe und Tank; Tridemanhänger Jumbo, 2.5 x 9.2 m, ab MFK, 40 km/h, 27 t; Tandem Kipper, 18 t, für Bautransporte, ab MFK, 40 km/h; Rüben-Transportanhänger, 24 t, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 Tandem Kipper, 20 t, ab MFK, 40 km/h; Tandem Jumbo Wechselbrücken Chassis, 18 t; 2-Achs Jumbo Wechselbrücken Anhänger, mit Breitreifen; Diverse Achsen, 15, 17.5 und 22.5 Zoll

bereift; Diverse Wechselbrücken, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 Kartoffelroder Samro SCB, günstig 079 459 00 24 Ladewagen Bucher T12k, 6 Messer, Weitwinkelgelenkwelle, sehr guter Zustand 078 825 11 88 Tiefkühltruhe, 350 l, top Zustand, nur Fr. 200 079 798 32 65 Motorenumbausatz Basco Vanguard, 14 PS, zu Aebi AM 40/41, mit Maag Motor 055 440 34 64 Kraftfuttersilo, aus Kunststoff, 12 t 031 755 54 66 oder 079 831 62 49 Rohrmelkanlage Alfa Laval, Glasrohre für ca. 10 Kühe, Innendurchmesser 40 mm, diverse Glasrohrbögen, Schwenkbrücke, Durchfahrt 3.5 m, Aussendurchmesser 40 mm; Kuhtrainer, für 20 Kühe; Schwanzaufzughalterung; Diverses Befestigungsmaterial 079 759 27 47 Kt. Luzern Holzrückezange Eschelböck, für 3-Punkt, sehr guter Zustand, Fr. 2200 031 755 54 66 oder 078 831 62 49 Polyestersilo, für Nassmais, 80 m3, 3 m; Silo Hegner, 300 m3, druckimprägniert 056 284 23 46 2 Kraftfuttersilos, à 2 t, eckig; Kraftfuttersilo, à 4 t, eckig; Blockschneider Strautmann 056 622 57 56 Tandem Kipper Marolf, Brücke 2.2 m x 5 m x 1.6 m, Aluladen, sehr guter Zustand 079 404 87 06 Güllenfass Joskin 8400, mit Ansaugarm rechts oder links, gefederte Deichsel, hydr. Stützfuss, hydr. Bremsen, Bereifung 600/60-30.5, Schleppschlauchvorbereitung, Jg. 2008, neuwertig, Fr. 25’000 078 705 54 79 Frontmähwerk Reform Swing 260, zu Traktor Reform oder Aebi 076 476 62 26 Obstmühle Bucher, für Korbpresse; Traktor Vevey, Typ 583, zum Restaurieren 041 711 17 94

Marktplatz Seilzug Habegger 079 487 88 93

900 kg, Jg. 2006, Fr. 6800 076 530 65 12

Stabförderband Blaser, 7 m, sehr guter Zustand, günstig abzugeben 079 404 87 06

Milchtank DeLaval, 1030 l, stationär, Fr. 1800 077 418 96 43

Frontpacker, Pneupacker, 700 kg, AccordDreieck, gelenkt, Breite der Pneus 1.23 m, Fr. 3000; Mistzetter Sip Orion, 6 m3, hydraulische Bremsen, hydraulische Klappe, vier stehende Walzen, mechanischer Kratzbodenantrieb, Bereifung 15.0/55-17, sehr wenig gebraucht, Fr. 8500; Zange Ogela, Fr. 100; Ballenlader Unia, hydraulisch, Fr. 600 079 478 05 94 Kt. Thurgau Schweissanlage Wehrli, Elektroden, 250 Ampere, Fr. 700; Chassis, 6 m, 1-Achsig, Fr. 800; 2 Scheibenräder Din, 8Loch, 11.2x36, ca. 20 %, mit Distanzring 28 Zoll, Fr. 500 079 478 05 94 Kt. Thurgau Forstseilwinde Tajfun EGV 85AHK, 8.5 t, hydr. Seilausstoss, 100 m 13 mm komp. Seil, breites Schild, Gelenkwelle, Jg. 11.2009, top Zustand, ev. auch mit Funk, Fr. 9900 079 319 58 47 Gummiförderband Blaser, 8 m; Gummiförderband, 12 m und 6 m; Gummiförderband 34 m, Gurtenbreite 80 cm; Gummiförderbänder, diverse, ab 2 m; LKW Jumbo Tandem Anhänger, 2.5 x 7.8 m, GG 18 t, Luftfederung 033 437 51 54 oder 079 628 83 80 Förderband, mit Knick unten, Länge 4 m; Heuverteiler Aebi TL20, neuwertig, demontiert; Heugebläse Taurus; Tränkebecken Laval, 8 Stk., blau 076 325 21 77 Ladewagen Claas 300T, einsatzbereit, 11 Messer; 2-Achs 3-Seitenkipper, 8 t, hydraulische Bremse; 1-Achs Lastwagenanhänger, 5 t, Metallbrücke; Dieselheizöltank, Kunststoff, 2000 l, mit Stahlauffangwanne 031 741 16 21 Schlegelmulcher, 280 cm, hydr. Seitens.,

Aebi-Rasenmähwerk Loipfinger, an Fronthydraulik, Arbeitsbreite 3.2 m, Schnitthöhe 1280 mm, perfekter Schnitt, das Gras wird geschnitten und wächst besser nach, geringer Kraftbedarf, top Zustand, Fr. 1600 078 744 30 32 Tränkeautomat Förster Stand Alone 2 plus, 15 Halsbänder, 2 Saugstellen, wenig gebraucht 079 501 96 16 Silowasserpresse, 3.5 m, Fr. 350; Silowasserpresse, 3 m, Fr. 300 079 679 10 22 Mistkran Griesser 1614, top Zustand, Fr. 7800 079 720 11 20 Maismühle, zur CCMHerstellung, mit 20 PS Elektromotor 052 657 19 01 Raupentraktor Cletrac W 079 230 32 02 Holzlatten, ca. 100 Stk., 8 x 5 cm, 4.5 m lang 052 657 19 01 Doppelräder 13.6R38, neu, Patent Müller, 5 Arm, passend zu 540 65R34 079 765 20 26 Einachsanhänger, mit Auflaufbremse, 1.6 x 4 m, Fr. 100 079 720 11 20 Viehkratzbürste Heido, elektrisch, Fr. 900; Dieseltank, mit Wanne 1000 l, aus Kunststoff, Fr. 400; Dieseltank, mit Wanne 1000 l, aus Metall, Fr. 150 078 639 49 64 Warmwasser-Elektroboiler, Marke Therma, 200 l 052 657 19 01 Lelyterra 400-45, 4 m rouleau packer planche niveleuse dents, 20 % d'usure, Fr. 9800; Lelyterra 300-25, rouleau tube planche niveleuse attelage arrière dents, 40 % d'usure, Fr. 6500, le tout en parfait état 079 549 51 16 Welle, zu Kippbrückli Götschmann Kat. 1, Fr. 50 041 921 16 73

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Fortsetzung Seite 29 23


LANDTECHNIK

Inventar oder Immobilie? BEWÄSSERUNGSANLAGEN müssen auch im Falle einer Hofübergabe bewertet werden. Meistens werden die mobilen Teile als Inventar zum Nutzwert bewertet. Die erdverlegten Rohre gelten als Bestandteil zum Grundstück und werden über den Ertragswert bewertet.

Martin Goldenberger

Bei einer Hofübergabe werden Land, Gebäude, Maschinen und Geräte an den Junior übergeben. Dafür werden all diese Hofbestandteile, zu denen auch fixe Einrichtungen und Anlagen gehören, zu einem Kaufpreis bewertet. Dieser Wert ist aber auch relevant für die Ermittlung von Belastungsgrenzen, wenn Hypotheken aufgenommen werden, oder für die Pachtzinsberechnungen von bäuerlichen Gewerben. Feste Einrichtungen und Anlagen sind entweder als Inventar oder Gebäudebestandteil zu betrachten (Tabelle 1). Der Wert ist je nach rechtlicher Einordnung unterschiedlich. Die Beispiele (Tabelle 2

und 3) zeigen auf, dass mit dem Ertragswert bewertete Bestandteile einen grossen Wertverlust aufweisen. Gemäss der Anleitung für die Schätzung des landwirtschaftlichen Ertragswertes (Schätzungsanleitung, Kapitel 5.1) gilt: Mobile Einrichtungen zählen als Inventar nach Art. 17 des Bundesgesetzes über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB) und sind zum Nutzwert zu bewerten. Fest installierte mechanische Einrichtungen gelten als Gebäudebestandteile und sind im Ertragswert inbegriffen. Wie ist es nun mit Bewässerungsanlagen? Sie gelten als mobile Einrichtungen aber auch als mit dem Boden oder Gebäude fest montierte Anlagen (ausgenommen mobile Verteileinrichtung).

Tabelle 1: Zuteilung feste Einrichtungen und Anlagen Gebäude Sanitärinstallationen Boiler für Warmwasser Heuturm Hochsilo

Gewächshausgebäude Stall-Anbindevorrichtungen

Bestandteil Güllebodenleitung Bewässerung fest fixe Frostschutzbewässerungsanlage Teleskopverteiler Greiferanlage/ Entnahmegreifer Heubelüftung Foliengewächshaus

Zugehör mobile Bewässerungsanlage Hagelnetze

Folientunnel

Computerfütterung

Futtermischwagen

Ablade-Dosiergerät Wasserpresse für Hochsilo

Quelle: Bewertung des landwirtschaftlichen Ertragswertes, Detailbericht 2003

Tabelle 2: Bewertungsbeispiel Inventarbestandteil Als Ausgangsbasis für ein Bewertungsbeispiel dient eine mobile Bewässerungsanlage inklusive 300 Meter Schlauch. Welchen Wert hat die Bewässerungseinrichtung nach 5 Jahren? Anschaffungskosten 38 000 Fr Lebensdauer bei einer Auslastung pro Jahr von 200 h 15 Jahre Genutzte Saisons 5 Jahre Nutzwert 19 892 Fr. (52.35 %) 1 1 Der Nutzwert verändert sich mit jedem Jahr, die Abschreibung erfolgt degressiv. Nutzwert-Tabelle, Agridea Mai 2010 24

Bestandteil Unter Akzessionsprinzip versteht man, dass grundsätzlich sämtliche Bauten, Pflanzen und Quellen das sachenrechtliche Schicksal des Bodens teilen (Art. 667 Abs. 2 und 671 Abs. 1 ZGB). Bestandteil einer Sache (zum Beispiel eines Milchviehstalles) ist alles, was nach der am Orte üblichen Auffassung zum Bestande gehört und ohne deren Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung nicht abgetrennt werden kann (Art. 642 Abs. 2 ZGB). Mit anderen Worten, die Sache (Gebäude) ist ohne diesen Bestandteil nicht mehr (voll) funktionstüchtig. Bestandteile zu entfernen ist in der Regel mit ausserordentlichem Aufwand verbunden. Als Beispiel kann der Einbau einer Entmistungsanlage dienen (Faltenschieber, Schubstange), aber auch einer Heubelüftung oder einer Rohrmelkanlage. Alle diese Einrichtungen können wohl wieder entfernt werden, sind danach aber

Tabelle 3: Bewertungsbeispiel Immobilie Anschaffungskosten 38 000 Fr. Lebensdauer 30 Jahre Genutzte Saisons 10 Jahre Beurteilung Ertragswert im 30 % der Neuzustand Gestehungskosten Gesamtnutzungsdauer 30 Jahre Restnutzungsdauer (RND) 20 Jahre Unterhaltskosten mittel Zustand 2001 sehr gut Kapitalisierungssatz im Neuzustand 8.8 % Zustand 2011 gut Zweck2001:sehr zweckmässig mässigkeit 2011: zweckmässig Berechung Miet- und Ertragswert Ertragswert Neuzustand 11 400 Fr. (30 % der Gestehungskosten) Mietwert Neuzustand 1003 Fr. (11 400 Fr. x 8.8 %) Mietwert 2011 752 Fr. 0.75 (Faktor zweckmässig) x 1003 Fr. Kapitalisierungssatz 2011 10 % (RND 20 Jahre, Zustand gut) Ertragswert 2011 7520 Fr. (752 Fr. x 10 %)

meistens beschädigt, zerstört und können nicht ohne weiteres in einem anderen Gebäude montiert werden (vgl. Art. 642 ZGB). Im Falle einer Hofübergabe oder, wenn der Einbau von festen Einrichtungen oder Anlagen nicht durch den Grundeigentümer, sondern beispielsweise durch den Pächter, erfolgt, müssen diese Überlegungen berücksichtigt werden. Mit dem festen Einbau werden nämlich diese Einrichtungen Bestandteil des Grundstücks (Ausnahme: selbstständiges oder unselbstständiges Baurecht im Grundbuch). Als Eigentümer 2 2011 · UFA-REVUE


LANDTECHNIK Fest installierte mechanische Einrichtungen gelten als Gebäudebestandteil. Die Verteileinrichtungen (unten) sind Inventarbestandteile.

Artikel aus dem Zivilgesetzbuch (ZGB) Art. 667 1 · Das Eigentum an Grund und Boden erstreckt sich nach oben und unten auf den Luftraum und das Erdreich, soweit für die Ausübung des Eigentums ein Interesse besteht. 2 · Es umfasst unter Vorbehalt der gesetzlichen Schranken alle Bauten und Pflanzen sowie die Quellen.

von fest montierten Einrichtungen oder Anlagen gilt der im Grundbuch eingetragene Grundeigentümer oder der Bauberechtigte. Nicht unter diesen Grundsatz fallen Fahrnisbauten, hier bleibt derjenige, der sie erstellt hat Eigentümer (Art. 677 ZGB).

Zugehör Im Gegensatz zum Bestandteil kann Zugehör ohne Zerstörung vom Gebäude entfernt werden, obwohl es zur Hauptsache und dauernd der Bewirtschaftung dient (Art. 644 ZGB). Zugehör ist Inventarbestandteil und zum Nutzwert zu bewerten, nicht zum Ertragswert. Inventar Bei den Maschinen und Gerätschaften entspricht der Nutzwert des toten Inventars dem Zeitwert des Inventarbestandteils. Dieser berechnet sich aus dem Ankaufspreis abzüglich einer der Nutzungsdauer entsprechenden Abschreibung (Tabelle 2). Die Nutzungsdauer wird aufgrund des Maschinentyps, der Auslastung sowie des Unterhalts festgelegt. Wertvermehrende Reparaturen sind dabei gebührend zu berücksichtigen. Lässt sich der Zeitwert nicht mehr ermitteln, da der Ankaufspreis nicht bekannt ist, wird ein mässiger Marktpreis (Occasionshandel) eingesetzt. Immobilie Erfolgt die Zuordnung einer Bewässerungseinrichtung eindeutig als Bestandteil, hat die Bewertung zum Ertragswert zu erfolgen. Dies ist dann der Fall, wenn Pumpe, Rohre oder Verteilstöcke mit dem Boden fest verbunden sind. Eindeutig ist die Ausgangslage, wenn die Verteilrohre im Boden verlegt sind. Dieselben könnten nur noch mit grossem Aufwand entfernt werden. Oft kommt es auch vor, dass Bewässerungseinrichtungen für die Bewertung aufgeteilt werden. Die mobilen Teile werden als Inventar zum Nutzwert bewertet (Verteiler auf dem Feld, eventuell Pumpe). Die erdverlegten Rohre gelUFA-REVUE · 2 2011

Art. 671 1 · Verwendet jemand zu einem Bau auf seinem Boden fremdes Material oder eigenes Material auf fremdem Boden, so wird es Bestandteil des Grundstückes. Art. 642 1 · Wer Eigentümer einer Sache ist, hat das Eigentum an allen ihren Bestandteilen. 2 · Bestandteil einer Sache ist alles, was nach der am Orte üblichen Auffassung zu ihrem Bestande gehört und ohne ihre Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung nicht abgetrennt werden kann. Art. 644 1 · Die Verfügung über eine Sache bezieht sich, wenn keine Ausnahme gemacht wird, auch auf ihre Zugehör. 2 · Zugehör sind die beweglichen Sachen, die nach der am Orte üblichen Auffassung oder nach dem klaren Willen des Eigentümers der Hauptsache dauernd für deren Bewirtschaftung, Benutzung oder Verwahrung bestimmt und durch Verbindung, Anpassung oder auf andere Weise in die Beziehung zur Hauptsache gebracht sind, in der sie ihr zu dienen haben. 3 · Ist eine Sache Zugehör, so vermag eine vorübergehende Trennung von der Hauptsache ihr diese Eigenschaft nicht zu nehmen. Art. 677 Fahrnisbauten 1 · Hütten, Buden, Baracken u. dgl. behalten, wenn sie ohne Absicht bleibender Verbindung auf fremdem Boden aufgerichtet sind, ihren besondern Eigentümer. 2 · Ihr Bestand wird nicht in das Grundbuch eingetragen.

ten als Bestandteil zum Grundstück und werden über den Ertragswert bewertet.

Ertragswert Die Schätzungsanleitung enthält keine vorgegebenen Normen für Bewässerungsanlagen (oder auch ähnlich gelagerte Gülleverteilanlagen). Fehlen solche Normen ist der Ertragswert pro Objekt gesondert zu ermitteln (Kapitel 1.3.2). Im Unterschied zum Nutzwert definiert sich der Ertragswert so, dass nur derjenige Wert massgebend ist, der sich aus dem durchschnittlichen Ertrag verzinsen lässt (Art. 10 BGBB). Die Schätzungsanleitung definiert bei den Grundlagenberechnungen in welchem Verhältnis der Ertrag zu den Investitionskosten steht. Bei Milchviehställen entspricht dies rund 20 %, bei Spezialgebäuden bis zu 40 %. Die Beispielsberechnung erfolgt mit 30 % der Erstellungskosten. 䡵

Autor Martin Goldenberger ist Immobilien-Schätzer mit eidgenössischem Fachausweis und leitet den Bereich Schätzungen des Bauernverbands, Laurstrasse 10, 5201 Brugg, 寿 056 462 51 11

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LANDTECHNIK

Der Kleine mit den Genen der Grossen DIE «METRAC X»-BAUREIHE, seit zwei Jahren auf dem Markt wird durch zwei weitere Modelle in der unteren PS-Klasse erweitert. «G4 X» und «H4 X» sind die neuen Einsteigermodelle in diese Baureihe.

Die Modelle «G4 X» und «H4 X» werden den Modellen «G4» und «H4» nachfolgen. Technische Weiterentwicklung und eine Anpassung an die Marktanforderungen spiegeln sich in der neuen Serie «Metrac-X» wieder.

Neuer Motor Angefangen bei ei-

Reform «Metrac H4 X».

nem neuen Motor, der die gesetzlichen Anforderungen für die Abgasstufe IIIA erfüllt, wurden einige technische Neuerungen in den «Metrac G4 X» und «H4 X» eingebaut. So bietet der neue Motor ein höheres Drehmoment und eine höhere Leistung verglichen mit den Vorgängermodellen. Auch der Hubraum konnte mit dem neuen Motor erhöht werden. So verrichtet jetzt ein Kubota V2403-M mit 2.4 l Hubraum die Arbeit.

Der Hubraum wurde um 10 % vergrössert. Mit 49 PS (EC 97 / 68) und 156 Nm Drehmoment wurde die Spritzigkeit und dass Durchzugsvermögen des Motors verbessert. Dass höchste Drehmoment wird bereits bei 1425 Umin erreicht, also in einem niedrigen Drehzahlbereich. Dieser Motor wird ausreichend Kraft bieten, um auch die schwierigsten Aufgaben zu meistern. Reform «Metrac G4 X».

Mit Endantrieben Wie bereits bei allen anderen «X»-Modellen wurden auch in diesem Segment die Achsen mit Endantrieben versehen. Endantriebe bieten den grossen Vorteil, dass sie den gesamten Antriebsstrang schonen und dadurch die Lebensdauer der Maschine erhöhen. Damit sind jetzt alle «MetracX»-Modelle mit Endantrieben versehen. Neben den Endantrieben sind aber auch zusätzlich noch die Achsen verstärkt worden. Die neue Achslast beträgt jetzt 1800 kg. Das zulässige Gesamtgewicht erhöht sich auf 3000 kg und somit wird auch die Nutzlast erhöht. Eine erhöhte Nutzlast ist heute wichtiger denn je, um auch die Anbaugeräte noch transportieren zu dürfen.

Stärker und kräftiger Durch die Verstärkung der Achsen und die Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichtes ergab sich die Möglichkeit die Hubkräfte zu erhöhen. Mit den «G4 X» und dem «H4 X» werden über das starre Fronthubwerk 1300 kg gehoben. Mit dem Heckhubwerk (Zusatzausrüstung) können 1200 kg gehoben werden. Somit wurde die Hubkraft gegenüber den Vorgängermodellen um einiges erhöht und 26

Tabelle: Technische Daten «Metrac G4 X» und «H4 X» Antrieb

kW/PS Drehmoment Hubraum Kraftstofftank Eigengewicht Zul. Gewicht Radstand Breite Länge

G4 X: mechanisches Getriebe H4 X: Hydrostat 36 / 49 156 Nm bei 1425 Umin 2434 ccm 63 l ca. 1850 / 1870 kg 3000 kg 1950 mm 2000 mm 3520

auch schwere Arbeitsgeräte können transportiert und benützt werden. Neben diesen Weiterentwicklungen verfügen die «Metrac G4 X/H4 X»-Modelle natürlich auch über die hervorragenden Eigenschaften wie Reform-Lenkung, zuschaltbarer Allradantrieb, Differentialsperren und achsgeführte Hubwerke. 䡵

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NEUHEITEN KNOW-HOW

«VLC» Austragband mit Förderkette

Brantner: Hydraulischer Planenaufbau

Trioliet, der führende holländische Hersteller von Fütterungstechnik bringt neue gekurvte Austragbänder mit Förderkette und Seitenverschiebung für höhenverstellbares Ausdosieren nach rechts und nach links auf den Markt. Die maximale Abgabehöhe ist 1.44 m und die maximale Seitenverschiebung beträgt 35 cm. Die neuen Austragbänder sind speziell geeignet für Ställe mit schmalem Futtertisch und solche mit Krippen/Futtertrögen. Innovative Merkmale des «VLC» Austragbands mit Förderkette sind • die variable Höhenverstellung und Seitenverschiebung des Austragbandes, • Regelmäßige Ausdosierung durch die Ausgleichsreserve, • Austrag und Verschiebung beidseitig möglich, • Förderkette für störungsfreien und verschleißarmen Austrag,

Immer wieder hört man, dass Aufrollplanen nur umständlich und mit einigem Kraftaufwand zu öffnen und zu schliessen sind. Aus diesem Grund hat sich das Entwicklungsteam von Brantner das Ziel gesetzt, eine Plane zu entwickeln, die man vom Traktor aus öffnen und schliessen kann. Benötigt wird dafür lediglich ein zusätzlicher, doppeltwirkender Anschluss am Traktor. Die Plane wird serienmässig von links nach rechts öffnend hergestellt – kann jedoch vor Ort mit wenigen Arbeitsschritten auf Planenöffnung von rechts nach links umgebaut werden. Eine Bedienplattform ist somit nicht mehr notwendig. Die hydraulische Cabrioplane ist vorläufig nur bei Neubestellungen der Kippertypen «Z 18.050 / I», «Z 18.051 / 2 XXL», «Z 18.051 / 2 XXL Classic Line», «TA 18.051 / 2 XXL» sowie «TA 20.051 / 2 XXL» erhält-

• und eine einfache, wartungsarme Technik «VLC» Austragbänder sind lieferbar für alle Trioliet-Futtermischwagen der Typen «Solomix 1» und «Solomix 2» (8 – 24 m3). Serco Landtechnik AG, Hansueli Siegenthaler, 寿 079 434 48 85

Jeantil – Der Wannenmistzetter Mit einer feinen, exakten Verteilung kann der inhaltliche Wert von Mist am besten verwertet werden. Gleichzeitig soll die Ausbringung aber auch leistungsfähig und ohne Störungen ablaufen können. Mit den Wannenmistzettern von Jeantil hat man die besten Trümpfe in der Hand. Die robuste Monobloc-Bauweise der Wanne gewährt grösste Stabilität. Der obere Wannenabschluss mit einem massiven Rohr verhindert zuverlässig die Beschädigung durch Ladegeräte. Der Kratzboden besteht aus zwei massiven Schiffsketten und verschraubten Kratzbodenleisten. Der Antrieb erfolgt hydraulisch über ein gross di-

mensioniertes Untersetzungsgetriebe. Für eine präzise und feine Verteilung sorgt das Zwei-SchneckenStreuwerk. Das Zusammenspiel der Streufinger aus Hardox-Stahl, Die Schneckensteigung, der Walzendurchmesser und die Drehzahl sorgen dafür, dass eine sehr gute Streuverteilung erreicht wird. Dies hat auch ein ausführlicher Test durch die DLG bestätigt. Streubreiten zwischen 6 und 16 m sind möglich. Dabei können Streumengen von 3 bis 60 t/ha realisiert werden. Trotz den hohen möglichen Leistungen bleibt der Kraftbedarf in einem moderaten Rahmen. Der mittlere Kraftbedarf pro Tonne Nutzlast beträgt lediglich 12 PS. Die Jeantil Wannenmistzetter sind ab 6t Nutzlast lieferbar. Je nach Kundenbedürfnissen können verschiedenste Bedienvarianten gewählt werden. GVS Agrar AG, 8207 Schaffhausen, 寿 052 631 19 00 info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch

UFA-REVUE · 2 2011

lich. Die Cabrioplane wird am Kipper montiert geliefert. Althaus AG, 3423 Ersigen, 寿 034 448 80 00 www.althaus.ch

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Saatgutproduktion – fit in der Zukunft Unter diesem Titel organisiert die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon an ihrem Standort in Reckenholz (ZH) am 3. März 2011 eine Fachtagung. Die Schweizer Landwirtschaft stellt sich der zunehmenden Marktöffnung und den ändernden politischen Rahmenbedingungen. Die Anforderungen sind komplex und betreffen auch die Saat- und Pflanzgutakteure. Für die nachhaltige Sicherung der Ernährung braucht man den Züchtungsfortschritt ebenso wie saatgut- und sortenschutzrechtliche Regelungen, die gewährleisten, dass dieser Fortschritt während der Saatgutvermehrung erhalten bleibt. Hohe Ansprüche ans Saatgut stellt auch der Käufer, da es ein Schlüsselfaktor für seinen Ernteerfolg ist.

Wie können die Saatgutakteure dem wirtschaftlichen Druck standhalten und weiterhin die Verfügbarkeit von einwandfreiem Saatgut garantieren? Referenten aus dem In- und Ausland erläutern aktuelle und künftige Probleme in der Saatgutproduktion. Sie zeigen, wie sicherstellt wird, dass der Praxis auch künftig Qualitätssaatgut von Sorten, die den schweizerischen Bedingungen angepasst sind, zur Verfügung steht. Die Beiträge werden Ihr Wissen von der Züchtung bis zum Sortenschutz auf den aktuellen Stand bringen. Nebst Vorträgen und Posterbeiträgen bieten wir Ihnen die Gelegenheit, Saatgutspezialisten bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen. www.agroscope.ch

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 28

Neues von Syngenta Da seit rund 20 Jahren keine Herbizide mehr mit wirklich neuen Wirkstoffgruppen auf den Markt gekommen sind, nehmen Resistenzen zu. Syngenta reagiert auf diese Entwicklung mit dem neu entwickelten Präparat «Archipel». Als Nachauflaufherbizid für den Einsatz im Frühling soll «Archipel» alle wichtigen Getreideunkräuter und – ungräser erfassen und in einem Arbeitsgang ohne Mischpartner sicher und komplett ausbringen. «Archipel» basiert auf den zwei Sulfonylharnstoffen Mesosulfuron (gegen Gräser) und Iodosulfuron (gegen breitblättrige Unkräuter), wobei die beiden Aktivsubstanzen in voller Konzentration im neuen Präparat

verbunden sind, so das praktisch alle wichtigen Unkräuter und Ungräser in Weizen, Roggen und Triticale effizient bekämpft werden. «Archipel» wird sowohl über das Blatt wie über die Wurzeln aufgenommen. Die Aufwandmenge beträgt zwischen 1 und 1.2 l/ha. Da «Archipel» zusätzlich einen sogenannten Safener enthält, werden die Kulturpflanzen vor den Wirkstoffen geschützt. Bisher als Insektizid zur Bekämpfung von Blattläusen und Weissen Fliegen in Ackerbau- und Spezialkulturen zugelassen, erhält «Plenum» in der Schweiz neu auch die Zulassung gegen den Rapsglanzkäfer und kann beispielsweise anstelle

Ökoflächen in Bauzonen Ab 2011 gelten für den Bezug von Direktzahlungen für Ökoflächen einige Neuerungen. So muss beispielsweise die Pachtdauer mit der Vertragsdauer «Öko» übereinstimmen. Dann gibt es für entsprechende Flächen in Bauzonen nur noch Beiträge, wenn dieses Land vom Eigentümer selbst bewirtschaftet wird oder ein Pachtvertrag für die gleiche Dauer vorliegt. Zudem muss die Fläche mindestens zusammenhängend 2500 m2 betragen. Es ist daher wichtig, dass Massnahmen, wie der Abschluss von Pachtverträgen für solche Flächen, rechtzeitig angepackt werden, ansonsten es zu unliebsamen Überraschungen, beispielsweise einer Rückzahlungsforderung bereits bezogener Beiträge, kommen kann, sollte die Vertragsdauer nicht eingehalten werden können. Auskunft erteilt: SBV, Treuhand und Schätzungen, & 056 462 51 11

Futtermittelanbau fördern Der Rückgang der inländischen Futtermittelproduktion werde zunehmend zu einem Problem, weil die Lücke mit Importen kompensiert werden müsse, meint der Vorstand des Bauernverbands. Er hat eine Arbeitsgruppe beauftragt, nach Lösungen zur Förderung des Anbaus von inländischem Futtergetreide und -eiweissen zu suchen. Den wichtigsten Grund für diese Lücke sieht der Bauernverband im anhaltenden Druck auf den Ackerbau in der Schweiz. «Die Agrarpolitik der letzten Jahre hat für die Extensivierung Anreize geschaffen, bei gleichzeitigem Abbau des Grenzschutzes». So lasse sich mit der Produktion von Futtergetreide und Eiweissträgern für die Fütterung heute kein Geld mehr verdienen. Die Kraftfutterimporte hätten entsprechend zugenommen und stünden oft in der Kritik. Um die Abhängigkeit von den Importen zu verringern, fordert der Verband geeignete politische Massnahmen, zur Förderung des inländischen Futtermittelanbaus. Massnahmen wie Lenkungsabgaben auf ausländischen Futtermitteln sind nach Ansicht des Bauernverbands nicht tauglich.

Fernsehmoderator Sven Epiney lanciert die Einführung von «Archipel» zusammen mit Joel Meier von Syngenta.

von «Karate Zeon» eingesetzt werden. Mit dem neuen Produkt «Cuprofix fluid» führt Syngenta nun auch eine flüssige Formulierung des altbewährten Kupfers im Sortiment. Das breite Anwendungsgebiet gegen eine Vielzahl von Krankheiten ermöglicht einen Einsatz in vielen verschiedenen Kulturen. Die Flüssigformulierung vereinfacht dem Anwender die Herstellung der Spritzbrühe.

Mehr Gehör verschaffen Damit die Schweizer von den Leistungen des Waldes profitieren könnten, brauche es die fachmännische Pflege mit entsprechendem Aufwand, erklärte Max Binder, Präsident des Verbandes Waldwirtschaft Schweiz (WVS), an einem Mediengespräch im Berner Dälhölzliwald. Um darauf im Jahr des Waldes aufmerksam zu machen, werden der WVS gemeinsam mit anderen nationalen und regionalen forstlichen Organisationen im Rahmen der Kommunikationskampagne «Unser Wald. Nutzen für alle» verschiedenste Anlässe durchführen, an denen die Bevölkerung in Berührung kommen soll mit den örtlichen Wäldern, den Forstbetrieben und den Eigentümern.

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Tierische Schäden im Grünland NACH DER SCHNEESCHMELZE sind viele Wiesen mit erheblichen Mäuseund/oder Wildschweinschäden zum Vorschein gekommen. Auch die Gefahr des Schneeschimmelbefalles – vor allem beim Raigras – ist noch nicht vorbei. Alle drei Ursachen haben offene Lücken in der Grasnarbe zur Folge.

Hanspeter Hug

In den durch Schäden entstandenen Lücken im Gründland siedeln sich Weissklee, Löwenzahn, Vogelmiere, Ehrenpreis, aber auch Blacken, Hahnenfuss, Hirtentäschel, Schafgarbe und Wegeriche oft schneller an als die gewünschten Futterpflanzen wie Raigras, Knaulgras, Wiesenrispe, Wiesenfuchsschwanz, um nur einige zu nennen. Lückenfüller verfügen über ein kleines Ertragspotenzial, haben zum Teil schlechte Futterwerte und sind meist schlecht zu konservieren, sowohl als Silage wie Dürrfutter.

Chance nutzen Havarierte Bestände haben auch Vorteile. Saatgut, das über die bestehende Wiese gestreut wird, muss guten Bodenkontakt haben, damit es keimen und anwachsen kann. Dies ist in geschlossenen Filz- oder / und Moosbeständen nie möglich. In den offenen, tierisch bearbeiteten Lücken können sich die neu ausgebrachten Sämlinge optimal etablieren. Im Schutze des bestehenden alten Bestandes wachsen neue Pflanzen sicher und schnell heran, bilden Wurzeln und entwickeln sich kräftig. Dabei dient der bestehende Bestand als eigentliche Deckfrucht.

Wie und wann säen? Übersaaten können früher gesät werden als Neusaaten für Kunstwiesen. Dies darum, weil der bestehende Bestand die Schutzfunktion vor Wind (Bise), Kälte und Austrocknung übernimmt. Darum sind Februar-Saaten, sofern es der Bodenzustand zulässt, absolut möglich. In Niederschlagreichen Gebieten, wo Dürrfutter bereitet wird, werden Übersaaten auch gerne nach dem Heuschnitt vorgenommen. Dies rät sich jedoch bei durch 30

Tiere oder Schneeschimmel havarierten Beständen nicht, da die Lücken sofort durch unerwünschte Arten besiedelt werden. Der Vorteil einer offenen Lücke ist somit verspielt. Es empfiehlt sich folgendes Vorgehen: • Ausebnen der verwühlten Wiese mit einer Schleppe oder Streichblech vor dem Striegel. • Breitsaat mit Krummenacher Sägerät oder (Dünger-)Streuer. Drillsaaten mit einer Sämaschine sind möglich, doch schliesst sich der Bestand wegen der Drillsaat weniger schnell. • Flache Einarbeitung des Saatkorns mit einem Striegel. Die Auflaufgeschwindigkeit bei einer flach eingearbeiteten Saat ist viel schneller als bei einer Saat auf den Boden (Säwalzensaat). • Walzen, nur dann, wenn dabei nicht unerwünschte Pflanzen (Gemeines Rispengras, Moos etc.) angedrückt werden und diese wieder zum wachsen kommen.

Nutzen und Pflege Der Erfolg einer Übersaat hängt im Wesentlichen von der Pflege und dem Schnittintervall nach der Übersaat ab. Damit ein Sämling wachsen kann, braucht er Bodenkontakt, Wasser, Wärme und Licht. Er steht in direkter Konkurrenz mit der Spontanbegrünung und dem bestehenden Bestand. Es muss alles unternommen werden, was der Neusaat dient. Darum muss die übersäte Wiese nach der exakten Saat dann zum ersten Mal geschnitten werden, wenn der bestehende Pflanzenbestand die Neusaat zu überwachsen und somit zu unterdrücken droht. Der Zeitpunkt wird also vom Pflanzenbestand und nicht von Be-

Sind tierische Schäden vermeidbar? Ein Patentrezept gegen Mäuse und Wildschweine gibt es nicht! Dies bestätigen viele Versuche mit unterschiedlichen Methoden. Mäuse vermehren sich in der warmen Jahreszeit stark, kann es doch von einem Mäusepaar während der Vegetationszeit weit über 1000 Nachkommen geben (sofern alle überleben). Darum ist die effizienteste Mäusebekämpfung Ende Winter vor der warmen Jahreszeit. Sehr gute Ergebnisse in der Mäusebekämpfung bringen Sitzstangen für Greifvögel während der schneelosen Winterzeit. Das ist die einfachste und günstigste Mäusebekämpfung. Schwieriger hingegen ist es bei den Wildschweinen. Diese Bekämpfung muss den Jägern überlassen werden.

triebsabläufen bestimmt. Das gleiche gilt auch beim zweiten Schnitt. Wenn Silage oder sogar Dürrfutter hergestellt werden muss, ist das für die Neusaat bereits ein Nachteil. Das mehrmalige befahren mit schweren Maschinen und das Kratzen der Erntegeräte (Kreiselheuer, Kreiselschwader, Pick-up) setzen den jungen Sämlingen zu. Eingrasen und vorsichtiges Überweiden bewähren sich jeweils gut.

Wie düngen? Ein Sämling kann sich schneller etablieren, wenn genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Doch wird mit einer Düngung auch der bestehende Bestand zum schnelleren wachsen animiert. Es muss der Vor- beziehungsweise Nachteil einer Übersaatdüngung genau abgewogen werden. Klar ist: Wenn gedüngt wird, müssen die ersten beiden Schnitte schneller 2 2011 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU durchgeführt werden als wenn nicht gedüngt wird. Darum soll man sicherlich nur dann düngen, wenn auch früh und relativ Wetter unabhängig geerntet werden kann. Was nicht zu empfehlen ist, ist das Ausbringen von dicker Gülle nach der Saat. Vor allem in trockeneren Gebieten, wo die Gülle zu wenig eingeregnet wird, bleibt diese an der Oberfläche liegen. Schon oft konnten Brennschäden an den jungen Sämlingen festgestellt werden, wenn sie durch die Gülleschicht durchwachsen sollten.

Mischungswahl In einem Bestand setzen sich immer jene Arten durch, denen die besten Wachstumsbedingungen geboten werden. Das heisst, dass nur der Standort und die Nutzungsabsicht die Mischungszusammensetzung bestimmen. Am besten zeigt sich der ideale Pflanzenbestand anhand der guten Futtergräser im bestehenden Bestand. In der Nachsaatmischung müssen diese Arten ebenfalls enthalten sein. Nur mit angepassten Arten kann ein nachhaltiger Erfolg erzielt werden. Der Samenhandel bietet spezielle Übersaatmischungen an. Diese unterscheiden sich in der Rezeptur von den normalen Mischungen deutlich. Normale Mischungen brauchen im Gegensatz zu Übersaatmischungen noch Arten, die bei einer

In den durch Wildschweine und Mäuse verursachten offenen Lücken (Bild oben) kann das Saatkorn optimal abgelegt werden (Bild mitte) damit die Neusaat schnell und kräftig auflaufen kann (Bild unten).

Neusaat Deckfruchtaufgaben übernehmen (z. B. Rotklee). Bei Übersaaten übernimmt diese Aufgabe der bestehende Bestand. Es gibt auch Einzelarten, die in einer Übersaat nur sehr schlecht zu etablieren sind (Timothe, Rotschwingel). Diese Arten sind in Übersaatmischungen ebenfalls nicht eingemischt. Ob eine normale Mischung oder eine Übersaatmischung gesät werden muss, hängt in erster Linie vom Bestand ab. Bilden die Lücken von Mäuse- oder Wildschweineschäden über 50 % der Fläche, so muss eine normale Mischung gewählt werden. Wenn es aber unter 50 % ist, genügt eine Übersaatmischung problemlos. UFA-REVUE · 2 2011

Autor Hanspeter Hug, UFA-Samen, 8401 Winterthur

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Starke Vermehrung DER MAISZÜNSLER vermehrt sich in den Regionen mit Minimalbodenbearbeitung sehr stark. Diesen bedeutendsten Maisschädling sollte man deshalb flächendeckend mit Trichogramma-Schlupfwespen bekämpfen.

Regina Burger

Die Maiszünslerlarven bohren sich in die Maispflanzen ein und fressen sich durch das Innere der Maisstängel. In der Folge entstehen hohe Ertragsausfälle durch Stängelbruch und massive Qualitätsverluste durch mit einhergehendem Fusariumbefall. Der Umfang dieser Qualitätseinbussen wird derzeit mittels Studien in Deutschland agrarwissenschaftlich untersucht. Die Ergebnisse zeigen im Vergleich von befallenen zu nicht befallenen Pflanzen zum einen tendenziell erhöhte Mykotoxinwerte in den Kolben und zum anderen einen geringeren Gesamtenergiegehalt in der Maispflanze auf – beides gewichtige Nachteile für den Erzeuger.

Trichogramma-Schlupfwespen sind weltweit die am meisten gezüchteten Nützlinge. Zahlreiche Versuche haSchadbilder eines intensiven Befalls mit dem Maiszünsler.

ben erwiesen, dass sie die schädlichen Maiszünsler wirksam dezimieren. Für einen erfolgreichen Trichogramma-Einsatz ist der strategische Aufwand der kantonalen Pflanzenschutzstellen im Monitoring und der des Landwirts in der praktischen Anwendung relativ hoch: Mit Fangfallen muss der Beginn des Falterflugs und die folgende Eiablage für die jeweilige Anbauregion ermittelt werden. Zielobjekt des Trichgramma-Einsatzes sind die Schädlingseier, die von der Schlupfwespennachkommenschaft befallen, somit zerstört und die Schädlinge damit erfolgreich bekämpft werden sollen. Und jetzt kommt es auf den Landwirt und Pflanzenbauer an, denn er muss die bestellten Nützlinge im Auge haben: Das heisst, das Eintreffen der Benachrichtigungskarte erwarten; auf den Pöstler achten, der das Paket nicht in der Sonne abstellen darf, um es möglichst ohne grosse Zeitverzögerung entgegenzunehmen; die Trichogrammen möglichst schnell ins Feld verbringen, denn die Zünslereier warten schon – und während der Ausbringung jeden sonstigen, chemischen Pflanzenschutzmitteldunst und -rauch unbedingt vermeiden, um die Nutzinsekten nicht negativ zu beeinträchtigen. Doch der Aufwand lohnt sich. Das zeigt die langjährige, gemeinsame Erfahrung von Pflanzenbauern und der LANDI Reba AG Basel.

Ausblick und Prognose In Regionen, wo aus Gründen des Erosionsschutzes Minimalboden-Bearbeitung betrieben werden muss, ist mittlerweile eine starke Vermehrung des Maiszünslers zu beobachten. Die dort bereits flächendeckend vorhandenen Zünslerpo32

Welches Freilassungssystem verwenden? Kontinuierlicher, flächendeckender Einsatz: Mit Trichocap plus arbeiten (Ein-Mal System zum Aufhängen, arbeitssparend). Standorte mit bekannt hohem Befall: Zwei-Mal Systeme verwenden. Trichobox: Zum Anhängen an die Pflanze (hoher Schutz der Trichogrammen). Trichocap: Zum Werfen auf den Boden (einfache Ausbringung).

Trichogrammen gegen Motten im Haushalt Hoffnung gibt es jetzt für Haushalte, die von Lebensmittelmotten befallen sind. Mottenlarven sind unangenehme, hartnäckige Mitesser, die Trockenvorräte aller Art befallen (Getreide, Nudeln, Dörrobst u.a.). Geschwader von winzigen (0.5 mm gross) TrichogrammaSchlupfwespen bereiten den Plagegeistern ein Ende. www.nuetzlinge.ch

pulationen in Verbindung mit der zukünftigen Temperaturzunahme durch den unumstrittenen Klimawandel dürften die Verbreitung des Schädlings weiter vorantreiben. Daher ist eine breit aufgestellte, kontinuierliche biotechnische und biologische Bekämpfung des Schädlings unerlässlich: konsequentes Häckseln der Maisstoppeln (Stücke kleiner 3 cm) und ein gemeinsamer, möglichst überbetrieblicher TrichogrammaEinsatz. 䡵

Autorin Regina Burger, LANDI Reba, Nützlinge, Lyonstrasse 18, 4053 Basel Bestellen Sie die Trichogrammen möglichst bis 31.März 2011 bei Ihrer LANDI oder direkt bei der LANDI Reba, 寿 061 338 40 40 oder via www.landireba.ch

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PFLANZENBAU

Arbeitsverdienst im Getreidebau DIE SINKENDEN PREISE der letzten Jahre haben die Wirtschaftlichkeit der schweizerischen Getreideproduktion beeinträchtigt und bereits zu einem Rückgang der Futtergetreideanbaufläche geführt. Vor diesem Hintergrund zeigt der vorliegende Artikel, wie sich die künftige Wirtschaftlichkeit im Weizenanbau entwickeln könnte.

Simon Peter

Die vorliegende Analyse wird am Beispiel von ÖLN-Brotweizen 1. Klasse durchgeführt. Dabei wird der Stundenlohn für drei unterschiedliche Preisszenarien mittels Vollkostenrechnung berechnet (Tabelle 1). Szenario «S1» zeigt die Situation bei heutigem Kostenumfeld und einem Weizenpreis von 48 Fr./dt. Das Hochpreisszenario «S2» unterstellt ansteigende Weltmarktpreise und geht für das Jahr 2020 von einem Preis von 56 Fr./dt aus. Das Tiefpreisszenario «S3» bildet die Situation unter Freihandelsbedingungen (FHAL) und einem Weizenpreis von 26 Fr./dt ab. Die Kostenschätzung für Szenario «S1» stammt aus dem Deckungsbeitragskatalog, jene für die Zukunftsszenarien «S2» und «S3» vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Für die detaillierten Annahmen zur Vollkostenrechnung (z.B. Strohpreis, Betriebsmittelpreise, Arbeitseinsatz) wird auf die Hauptstudie der ETH verwiesen (Infobox). Um auch den Einfluss der Ertragslage zu berücksichtigen, wird die Analyse für eine ganze Bandbreite möglicher Erträge durchgeführt, wobei

Tabelle 1: Preisszenarien Szenario S1 aktuell

Jahr 2009

Weizenpreis 48 Fr./dt

Direktzahlungen nach «AP2011»

S2 hoch S3 tief

2020 2020

56 Fr./dt 26 Fr./dt

dito dito

Kosten i.A. an DB-Katalog ohne FHAL mit FHAL

Tabelle 2: Einfluss der Kostenkalkulation auf den Stundenlohn Szenario/ Weizenpreis S1 aktuell: 48 Fr./dt S2 hoch: 56 Fr./dt S3 tief: 26 Fr./dt 34

Referenz: VollkostenVariante 35 Fr./h 50 Fr./h 7 Fr./h

Fall 1: ohne Entschädigung Boden 53 Fr./h (+18 Fr.) 70 Fr./h (+20 Fr.) 24 Fr./h (+17 Fr.)

Fall 2: ohne Boden und fixe Maschinenkosten 68 Fr./h (+33 Fr.) 89 Fr./h (+39 Fr.) 40Fr./h (+33 Fr.)

der Durchschnittsertrag bei 64 kg/a (intenso), beziehungsweise 51 kg/a (extenso) liegt. Grafik 1 zeigt beispielhaft die Ertragsverteilung im intenso-Anbau. Der linke Teil der Glockenkurve zeigt die Standorte mit unterdurchschnittlichen Erträgen, der rechte Teil jene mit überdurchschnittlichen. Die Höhe der Säulen entspricht der Häufigkeit, mit der ein bestimmtes Ertragsniveau vorkommt. Das heisst, dass der durchschnittliche Fall mit 64 kg/a am häufigsten ist und über-/unterdurchschnittliche Lagen seltener sind.

Nicht allein der Preis entscheidet Grafik 2 enthält die Ergebnisse der Stundenlohnberechnung für den intenso- und den extenso-Anbau. Weil für die Häufigkeitsverteilung der Ertragslagen eine Glockenkurve angenommen wird, resultiert auch für den berechneten Stundenlohn eine solche Verteilung. Die Ergebnisse für das Szenario «S1» zeigen, dass der durchschnittliche Stundenlohn bei einem Weizenpreis von 48 Fr./dt sowohl in der intenso- als auch der extenso-Produktion in einem ähnlichen Bereich liegt (intenso: 35 Fr./h, extenso: 39 Fr./h). Somit weist der extenso-Anbau unter den gegenwärtigen preislichen Rahmenbedingungen einen leichten Vorteil auf. Dennoch kann er nicht eindeutig als die bessere Wahl bezeichnet werden. Für den Entscheid «intenso oder extenso» dürften momentan vielmehr die Präferenzen der Bewirtschafter und die lokalen Gegebenheiten entscheidend sein (z.B. Bodeneigenschaften, Niederschlag, Krankheitsdruck). Aus der Verteilung des Stundenlohns im Szenario «S1» kann zudem herausgelesen werden, dass der Arbeits-

verdienst in schlechten Ertragslagen auf unter 20 Fr./h sinken kann, in guten Lagen hingegen auf fast 60 Fr./h ansteigen kann. Dies zeigt eindrücklich, dass die Standorteigenschaften (gute/schlechte Lage, Witterung) einen grossen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit ausüben. Bei einem Weizenpreis von 56 Fr./dt (S2) liegt der durchschnittliche Stundenlohn in der intenso-Produktion bei rund 50 Fr./h. Demgegenüber liegt er bei einem tiefen Weizenpreis von 26 Fr./dt (S3) nur noch bei 7 Fr./h (intenso). In den ungünstigen Anbaugebieten kann er sogar unter null fallen, was heisst, dass keine Entlöhnung der eingesetzten Arbeit mehr möglich ist. Demgegenüber kann sich der durchschnittliche Stundenlohn beim extenso-Anbau – dank der Extensoprämie – selbst bei einem Weizenpreis von 26 Fr./dt deutlich im positiven Bereich halten (22 Fr./h). Dies zeigt, dass bei sinkenden Preisen die Wirtschaftlich-

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PFLANZENBAU keit im extenso-Anbau weniger stark zurückgeht als im intenso-Anbau. Ein Umstieg auf die extenso-Produktion müsste umso mehr geprüft werden, je stärker der Weizenpreis in Zukunft allenfalls noch sinken wird.

Einfluss

der

Kostenrechnung

Neben der Vollkostenrechnung (Referenz) werden zudem zwei alternative Kostenkalkulationen berücksichtigt, um deren Einfluss auf den Stundenlohn sichtbar zu machen. Im ersten Fall verzichtet der Bewirtschafter auf eine Entschädigung für den eingesetzten Boden, weil für ihn zum Beispiel eine Verpachtung nicht in Frage kommt. Der zweite Fall entspricht einem auslaufenden Betrieb, der auch die fixen Maschinenkosten nicht abzieht (-> Bewirtschaftung mit abgeschriebenem Maschinenpark). Tabelle 2 liefert die Ergebnisse dieser Analyse für den intenso-Anbau. Die Ergebnisse im Fall 1 zeigen, dass der Stundenlohn gegenüber der Vollkostenrechnung in allen Szenarien um knapp 20 Fr./h ansteigt, wenn auf die Abgeltung des eingesetzten Bodens im Umfang von 700 Fr./ha (S1, S2) bzw. von 490 Fr./ha (S3) verzichtet wird. Wenn zudem die fixen Maschinenkosten nicht berücksichtigt werden (Fall 2), lässt sich der Stundenlohn gegenüber der Referenz sogar um 33–39 Fr./h steigern. Bei dieser substanzverzehrenden Abschöpfungsstrategie sind allerdings die finanziellen Mittel nicht gespart, wenn die Ersatzinvestitionen anfallen. Eine solche

Kostenkalkulation käme deshalb nur für Betriebe in Frage, welche die Produktion in naher Zukunft aufgeben wollen.

Grafik 1: Ertragsverteilung bei Winterweizen im intenso-Anbau Mittel = 64 unterdurchschnittlich

Kein allgemeingültiger Stundenlohn Die Ergebnisse zeigen, dass der Stundenlohn im Weizenanbau nicht mit einer einzigen Zahl beziffert werden kann, sondern dass dieser neben der Preisentwicklung massgeblich vom Produktionsstandort (Ertragslage), der Produktionsform (intenso, extenso) oder der Art der Kostenrechnung abhängig ist. Diese Faktoren können von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich ausfallen, genauso wie auch die Ressourcenausstattung (Flächen, Mechanisierung, Arbeit). Deshalb ist es nicht möglich, bei sinkenden Getreidepreisen einen allgemein gültigen Mindestpreis zu bestimmen, bei dem es zu einer Aufgabe der schweizerischen Weizenproduktion käme. Vielmehr wird ein solcher Mindestpreis von Betrieb zu Betrieb variieren.

Fazit Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass der arbeitsextensive Weizenanbau auch in Zukunft vor allem • in bevorzugten Gebieten mit hohem Ertragsniveau, • auf Betrieben mit günstigen Kostenstrukturen sowie • knappen Arbeitsressourcen oder alternativen Erwerbsmöglichkeiten wie z.B. Agro-Tourismus nach wie vor eine gute Option darstellen. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass in der Schweiz auch künftig Weizenanbau

überdurchschnittlich

schlechte Lagen 40

gute Lagen 50

60 70 Ertragsniveau in kg/a

80

90

Grafik 2: Stundenlohnverteilung bei Weizen 1. Klasse S1 aktuell: (2009): 48 Fr./dt extenso intenso

0

20

40

60

80

Mittel = 35 Mittel = 39 100

80

Mittel = 50 Mittel = 52 100

S2 hoch: (2020): 56 Fr./dt

0 20 40 S3 tief: (2020): 26 Fr./dt

60

Mittel = 7 Mittel = 22 0

20

Der arbeitsextensive Weizenanbau wird auch künftig in bevorzugten Gebieten mit hohem Ertragsniveau und auf Betrieben mit günstigen Kostenstrukturen Chancen haben.

40 60 Stundenlohn in Fr./h

80

100

stattfindet und dass dieser selbst bei allenfalls sinkenden Weizenpreisen nicht von heute auf morgen verschwindet – nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die gegenwärtig diskutierte Weiterentwicklung der Direktzahlungen (WDZ) den Getreidebau stärken soll. 䡵

Autor Simon Peter arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Agrarwirtschaft der ETH Zürich, Sonneggstrasse 33, 8092 Zürich Originalstudie Auswirkungen eines allfälligen Freihandelsabkommens auf die Getreidebranche der Schweiz. Online-Zugang: www.afee.ethz.ch/people/Staff/sipeter/ Projects/Swissgranum-Studie.pdf Auskunft: simonpeter@ethz.ch

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phyto-news Blattlausbekämpfung in Speisekartoffeln Mit der Blattlausbekämpfung in Kartoffeln haben sich in der Schweiz bisher meist nur die Saatgutproduzenten wirklich beschäftigt. In den letzten Jahren ist der Druck aber deutlich angestiegen und auch die Speisekartoffelproduzenten waren mehr oder weniger stark mit Blattlausbefall betroffen. Gründe sind das wärmere Wetter im Frühjahr, evtl. Sortenunterschiede und einen grossen Einfluss hat sicher die Wahl der Insektizide zur Kartoffelkäferbekämpfung, welche früher mit dem Einsatz von Pyrethroiden gleichzeitig auch die Blattlaus bekämpft haben. Der Einsatz von diesen im ÖLN nicht erlaubten Produkten ist deutlich reduziert worden und Blattlauspopulationen können sich besser entwickeln. Die Blattlausschäden sind für den Landwirt nicht ganz klar zu erkennen und etwas heimtückisch. Meist tritt der Schaden gleichzeitig mit Trockenheit auf und man meint die Stauden würden wegen Wassermangel zusammenbrechen, dabei verstärken die Blattläuse durch das Aussaugen den Wassermangel und Trockenheitsstress zusätzlich. Das Bundesamt für Landwirtschaft hat rechtzeitig auf die kommende Saison das Produkt Gazelle SG gegen Blattläuse in Speisekartoffeln bewilligt. Es wird mit 200 g/ha bei erreichen der Schadschwelle (gegen Ende Juni) eingesetzt. Gazelle SG hat den Vorteil, dass es gleichzeitig auch vorhandene Kartoffelkäfer miterfasst. Im ÖLN braucht es weiterhin eine Sonderbewilligung, welche bei der entsprechenden kantonalen Fachstelle verlangt werden muss.

Unkrautbekämpfung im Getreide im Frühjahr 2011 Im Winter werden jetzt die Spritzpläne für den Herbizideinsatz im Getreide dieses Frühjahrs vorbereitet. Wo nicht im Herbst behandelt wurde, sollte jetzt nach Erfahrung aus anderen Jahren und den natürlichen Gegebenheiten entschieden werden, welche Strategie gefahren wird. Wer seine Parzellen kennt, braucht keinen sichtbaren Unkrautbesatz um zu entscheiden welches Herbizid eingesetzt wird. Wichtiger ist, die Produkte am Lager zu haben, um dann schnell zu entscheiden und die Spritzung durchzuführen und nicht noch Zeit zu verlieren mit Produktbeschaffung. Neben einer guten Wirkung auf die vorhandenen Unkräuter sind den Getreideproduzenten Aspekte wie Sortenverträglichkeit, Handlichkeit und Dosierung sehr wichtig. Der dynamische Landwirt will aus wirtschaftlichen und zeitlichen Gründen möglichst wenig Durchfahrten und wenn immer möglich alle Getreidearten zur gleichen Zeit und mit den gleichen Produkten behandeln. Das seit Jahren bewährte Produkt Concert SX erfüllt diese Ansprüche optimal. Die SX Formulierung erhöht die Löslichkeit und Mischbarkeit des Produktes zusätzlich, was sich bei grossen Brühemengen als Vorteil herausstellte. Die

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Optimaler Einsatzzeitpunkt für Concert SX

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Unkrautbekämpfungen im Frühjahr 2011 Getreidestadium Die Soloanwendung in allen Getreidearten Die Klassemischung für frühe Behandlungen Winterweizen, Korn, Triticale, Roggen

062 746 80 00

bekannte Wirkung auf einjährige Unkräuter und Gräser sowie die sicherste Wirkung auf Blacken wird dadurch noch effizienter. Concert SX besticht vor allem durch seine Flexibilität und das sehr grosse Einsatzzeitfenster von vom 3Blattstadium des Getreides (Einsatz gegen Gräser und einjährige Unkräuter) bis spätestens Stadium Schossen (Einsatz gegen Disteln und Blacken.) Es ist zudem in allen Winter- wie Sommergetreidearten ohne Einschränkungen einsetzbar. Bei evt. Wirkungslücken kann Concert SX fast mit allen möglichen Mischpartnern kombiniert werden. Eine Mischung mit Starane 180 gegen Klebern ist meistens sinnvoll und gibt gegen das lästige Unkraut die besten Resultate. Die Mischung Concert SX + Starane 180 bleibt auch dieses Frühjahr erste Wahl und ist wie gewohnt effizent und wirtschaftlich.

3-Blätter 13

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Bestockung 29

Concert SX

100 – 150 g/ha

Concert SX + Arelon S + Starane 180 Concert SX + Starane 180

100 g/ha 2,00 l/ha 0,75 l/ha 100 – 150 g/ha 0,75 l/ha

Concert SX 100 g/ha Wintergerste und -hafer, Sommergetreide + Starane 180 0,75 l/ha

Schossen 31

32 Gegen Gräser, breitblättrige Blacken usw. Nicht in Hafer anwenden Gegen Gräser, breitblättrige Blacken, Klebern usw. Gegen Gräser, breitblättrige Blacken usw.

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PFLANZENBAU

35 Jahre Partnerschaft frigemo-McDonald’s FRIGEMO, ein Tochterunternehmen der fenaco, verarbeitet in Cressier (NE) jährlich 55 000 t Kartoffeln aus inländischer Produktion zu Fertigprodukten, die grösste Menge davon zu Pommes Frites. Seit 35 Jahren geht ein grosser Teil davon an McDonald’s.

Fritz Stucki

Seit der Eröffnung des ersten McDonald’s Restaurant im Jahre 1976 an der Rue du Mont Blanc in Genf arbeiten frigemo und McDonald’s partnerschaftlich zusammen. Eine Zusammenarbeit, die auf mündliche Absprachen und Vereinbarungen nach dem Prinzip des gegenseitigen Vertrauens aufgebaut ist. Das Wort, gepaart mit Qualität und Leistung zählt seit nunmehr 35 Jahren. Dies ist keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit.

Exklusivlieferant Es erfüllt die fenaco mit Stolz, dass der Geschäftsbereich «Kartoffeln» zusammen mit den Produzenten das Vertrauen von frigemo und McDonald’s als Exklusivlieferant von «MacFries» fähigen Kartoffeln innehaben dürfen. Seit 35 Jahren kauft McDonald’s die feinen, langen und knusprigen «MacFries» und die «Wedges» (Kartoffelschnitze) bei frigemo. Die Kartoffeln stammen zu 100 % aus heimischer Produktion und die Produzenten sind mit der Herkunftsbezeichnung «Suisse Garantie» und dem Produktionsstandard «SwissGAP» anerkannt. McDonald’s bekennt sich seit Beginn der Geschäftstätigkeit in der Schweiz

Aus der Ernte 2010 resultierte ein Fehlbedarf von 3500 t «Innovator». Zusammen mit einer nochmals gestiegenen Nachfrage muss die «Innovator»-Menge aus der Ernte 2011 um rund 5000 t steigen. Damit dies gelingt, wurden die Übernahmebedingungen für «Innovator» wie folgt angepasst: • Reduktion des minimalen Stärkegehaltes von 14.0 % auf 13.5 %. • Die Wahlfreiheit bei der Ablieferung mit (Abzug Fr. 1.50) oder ohne Mängelhalbierung bleibt unverändert bestehen. • Was due allgemeinen Übernahmebedingungen betrifft, sind Gespräche mit dem Vorstand der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten geplant.

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zur einheimischen Schweizer Landwirtschaft und diese Zusammenarbeit hat sich stetig weiter entwickelt. Beide Partner haben in dieser langen Zeit viel voneinander gelernt (siehe auch Interview mit Rhea Beltrami).

Die Hektarerträge der Ernten 2009 und 2010 könnten unterschiedlicher nicht sein. Ungern erinnert man sich, dass wegen den sehr hohen Erträgen aus der Ernte 2009 gegen 90 000 Tonnen Kartoffeln der Frischfütterung zugeführt werden mussten. Von den Überschüssen war insbesondere die Sorte «Innovator» betroffen. Grosse Mengen dieser Sorte mussten trotz guten inneren und äusseren Qualitäten verfüttert werden. Dass dies den betroffenen Produzenten weh tat, ist verständlich. Als Folge davon hat eine Vielzahl von Produzenten die Anbaufläche der Sorte «Innovator» zu Gunsten anderer reduziert. Im vergangenen Herbst gab es nun zufrieden stellende bis gute Erträge, über dem langjährigen Durchschnitt, jedoch deutlich unter dem Vorjahr. Zusammen mit der reduzierten Anbaufläche hatte das zur Folge, dass bei der Sorte «Innovator» nun eine deutliche Unterversorgung entstand. Man könnte vielleicht denken, dass diese Fehlmenge problemlos mit anderen Frites fähigen Sorten wie «Markies», «Agria» oder «Fontane» gedeckt werden könnte. Die «Frites-Welt» ist leider nicht so einfach. Frites, die mit der Sorte «Innovator» hergestellt werden, sind auch sieben Minuten nach dem Frittieren noch knusprig. Die anderen Sorten schneiden in dem für McDonald’s wich-

McDonald’s braucht von Frigemo «MacFries» fähige Kartoffeln.

tigen Qualitätskriterium deutlich schlechter ab. Weiter hat die von Produzentenseite oft gestellte Frage nach dem Mindeststärkegehalt einen direkten Zusammenhang mit der Textur. Je weniger Stärke, desto weniger lang bleiben die Frites knusprig.

Entgegenkommen Dass die beschriebene Partnerschaft auf soliden Füssen steht, manifestiert sich in der Tatsache, dass McDonald’s Schweiz die Fehlmenge an «Innovator»-Frites nicht aus dem Ausland importiert. Das wäre mit den bestehenden WTO-Kontingenten problemlos möglich gewesen. Stattdessen hat McDonald’s nach intensiven Gesprächen, Qualitätstests und Degustationen das Einverständnis dazu erteilt, die Fehlmenge aus Kartoffeln der Sorte 2 2011 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU

«Wir verfolgen eine nationale Einkaufspolitik» Welche Mengen von Pommes-Frites verkauft McDonald’s pro Jahr in seinen rund 150 Restaurants in der Schweiz? Im Jahr 2009 hat McDonald’s Schweiz knapp 18 000 Tonnen von Schweizer Bauern gekauft.

Rhea Beltrami, dipl. Ing. Agr. ETH und Mitglied der Geschäftsleitung von McDonald’s Schweiz, ist Ansprechpartnerin der frigemo. Sie kennt das Kartoffelgeschäft auch aus ihrer früheren Tätigkeit beim schweizerischen Bauernverband. UFA-Revue: Seit 1976 beziehen Sie die Kartoffelprodukte von der Frigemo. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande? Rhea Beltrami: Bereits einige Monate vor der Eröffnung des ersten McDonald’s Restaurants 1976 hat der Einkaufsverantwortliche von McDonald’s die Frigemo kontaktiert. Denn seit der ersten Stunde setzt McDonald’s Schweiz auf eine nationale Einkaufspolitik. McDonald’s hat aber nicht einfach Schweizer Lieferanten gesucht, sondern Menschen, die gewillt waren, gemeinsam mit dem Kernteam McDonald’s in der Schweiz zu entwickeln. Und genau dafür war die Frigemo der richtige Partner. Die Zusammenarbeit mit der Frigemo konnte McDonald’s schnell und effizient aufbauen, da die beiden Unternehmen eine ähnliche Philosophie sowie das gleich hohe Qualitätsverständnis haben. Die Partnerschaft beruht auf Handschlag und dauert nun bereits seit 35 Jahren erfolgreich an.

«Markies» aus heimischen Böden zu produzieren. Dieses Entgegenkommen verdient grösste Anerkennung! Damit verbunden ist sichtbares Engagement der vorgelagerten Wertschöpfungskette im Anbau und der Beschaffung von «Innovator» für die Ernte 2011 (siehe Kasten). Ziel muss sein, den Bedarf der Frigemo für die kommenden Jahre zur Produktion von «MacFries» zu 100 % mit der inländischen Sorte «Innovator» sicherzustellen. Deshalb ein Aufruf an die Produzenten: Wo immer möglich, sollte die «Innovator»-Fläche ausgedehnt werden. Die fenaco wird auch bei einer Ernte mit Erträgen wie im Jahr 2009 die gesamte Menge in handelsüblicher Qualität übernehmen. 䡵 UFA-REVUE · 2 2011

Welche Kriterien stehen für Sie im Zentrum der Zusammenarbeit mit Frigemo? Nehmen Sie beispielsweise Einfluss darauf, wie die Kartoffeln angebaut, geerntet und verarbeitet werden? Die Basis der Zusammenarbeit für McDonald‘s ist die Partnerschaft, deshalb wurden von Anfang auch keine ellenlange Verträge vereinbart, sondern ein einfacher Handschlag genügte. Auch heute fusst die Zusammenarbeit auf Transparenz, Dialog und Vertrauen. Dass McDonald’s und Frigemo bereits seit 35 Jahren zusammenarbeiten, ist der beste Beweis dafür. Im Bezug auf die Herstellung der MacFries hat McDonald’s klare Richtlinien und Ansprüche – vom Anbau bis zum Endprodukt in den über 150 Restaurants. Sowohl die Kartoffelsorte ist entscheidend, als auch die Herstellung. Lange, optimal geformte und hellfleischige Kartoffeln mit dem richtigen Stärkegehalt sind gefragt. Weshalb hat Mc Donald’s Präferenzen für gewisse Kartoffelsorten? Die Gäste erwarten von McDonald’s immer frische Produkte in immer gleichbleibender Qualität. Die Länge, Frische und Knackigkeit der «MacFries» sind für die Gäste ein zentrales Messkriterium der Qualität. Der grösste Unterschied zwischen normalen Pommes Frites und «MacFries» ist, dass das Produkt auch noch nach 7 Minuten frisch

und knusprig sein muss, deshalb sind die Struktur und der Stärkegehalt entscheidend. Und darum setzt McDonald’s seit vielen Jahren auf die Kartoffelsorte «Innovator». Sie erfüllt momentan am besten die hohen Erwartungen im Anbau, in der Verarbeitung und im Restaurant. Und was ist, wenn es zuwenig von diesen Sorten gibt? Das Wetter hat – wie leider dieses Jahr wieder schmerzlich sichtbar – einen grossen Einfluss auf die Qualität und Menge der Ernte. McDonald’s sucht in solchen Engpässen gemeinsam mit seinen Partnern nach einer konstruktiven und pragmatischen Lösung. Das Ziel von McDonald’s ist – wenn immer möglich eine Schweizer Lösung, doch die Qualität und somit die Zufriedenheit der Gäste stehen an erster Stelle. Heute ist die beste Möglichkeit, die fehlende Menge «Innovator» mit Schweizer «Markies» zu ersetzen. Für McDonald’s ist jedoch klar, dass «Markies» keine Alternative auf längere Zeit sind. Welchen Tipp haben Sie für die Schweizer Kartoffelproduzenten? McDonald‘s Schweiz verfolgt seit vielen Jahren eine nationale Einkaufspolitik und setzt dabei auf die Kartoffelsorte «Innovator», welche die beste Voraussetzung für frische, knackige «MacFries» hat. Durch die grosse Beliebtheit bei unseren Gästen wächst zudem die eingekaufte Menge Jahr für Jahr. Deshalb lautet der Wunsch von McDonald’s Schweiz: Schweizer Kartoffelproduzenten, baut bitte für Frigemo die Sorte «Innovator» an.

Ziel muss sein, den Bedarf für die kommenden Jahre zur Produktion von «MacFries» zu 100 % mit der inländischen Sorte «Innovator» (Bild oben) sicherzustellen.

Autor Fritz Stucki, Leiter Geschäftsbereich «Kartoffeln», fenaco, 3001 Bern.

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PFLANZENBAU

Wichtiges Instrument DÜNGUNGSPLANUNG Schwankende Düngerpreise, neue Düngungsnormen (Grudaf 2009, gültig 2011) und Zunahme von Recyclingdüngern (Biogas) stellen den Landwirt bei der Pflanzenernährung vor neue Herausforderungen. Bodenproben helfen ihm, den Ernährungszustand seiner Böden zu beurteilen und sind somit ein wichtiges Instrument seiner Düngungsplanung.

Urs Hodel

Roland Walder

Seit dem Krisenjahr 2008, als die Düngerpreise um ein vielfaches gestiegen sind und der Düngerverbrauch massiv zurückgegangen ist, hat sich der Düngermarkt zunächst wieder etwas beruhigt. Aktuell ist die Tendenz wieder steigend. Geblieben ist die Erkenntnis, dass der Schweizer Markt von den internationalen Märkten beeinflusst wird. In der globalisierten Welt kann man davon ausgehen, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird.

Hofdünger

immer

wichtiger

Hofdünger und Recyclingdünger gewinnen immer stärker an Bedeutung. Auf der einen Seite werden Hofdünger in der Grudaf 2009 (gültig ab 2011) stärker bewertet, auf der anderen Seite fallen immer mehr Recyclingdünger (Biogas) an. Die Herausforderung besteht nun darin, die anfallenden Mengen wirtschaftlich und aus pflanzenbaulicher Sicht sinnvoll einzusetzen. Werden Hofund Recyclingdünger einseitig eingesetzt, kann das auch negative Folgen haben. So kann zum Beispiel Kali im Boden angereichert werden, was wiederum zur Blockierung von Spurenelementen führt. Grafik: Fehlerfortpflanzungsgesetz Analysenfehler in %

100

Probennahme Probenvorbereitung

(pH-Wert, Humus-Gehalt) und den Nährstoffgehalt (Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium) des Bodens zu messen, werden Bodenproben genommen. Erfahrungen in der Praxis zeigen jedoch, dass bei der Bodenprobeentnahme oft Fehler gemacht werden. Fehler beim Stechen der Bodenproben verfälschen die Resultate stark (Grafik). Für eine seriöse und erfolgreiche Düngerplanung müssen die Resultate der Bodenanalyse jedoch korrekt sein. Bei einer korrekten Bodenprobenentnahme müssen folgende Punkte beachtet werden: • Sauberes Gerät • 25 bis 35 Einstiche pro Parzelle • Einstiche diagonal über die Parzelle verteilen oder nach dem Zufallsprinzip • Parzellen mit stark unterschiedlichen Böden getrennt beproben • Entnahmetiefe konstant 20 bis 25 cm • Probe gut mischen • Probe beschriften (Name, Adresse, Parzelle) • Ausfüllen des Bodenprobenformulars (Vorkultur, Hauptkultur) • Rasches Einsenden ins Labor Eine korrekte Probeentnahme ist aufwändig und wird deshalb in der Praxis oft nachlässig gemacht.

tor angetrieben, der vom Fahrersitz aus bedient werden kann. Dieses System bietet viele Vorteile. Die Bodenproben können ganzjährig gestochen werden, falls die Parzelle befahrbar ist (leicht gefroren, leichte Schneedecke, feucht oder trocken). Die Bodenproben werden direkt in einem Behälter gesammelt und müssen nur noch abgefüllt werden. Der ganze Betrieb kann auf diese Art leicht und ohne grossen Kraft- und Zeitaufwand beprobt werden. Der Bodenprobenbohrer

0

Landor 100

Q2 Gesamt = Q2 Probennahme + G2 Probenvorbereitung + Q2 Messung (Quelle: Labor Ins)

Fehler bei der Probenahme haben den stärksten Einfluss auf das Resultat von Bodenproben. 40

analytische Messung

Bodenproben als wichtiges Hilfsmittel Um den Bodenzustand

Bodenprobenstecher

Die Landor bietet eine einzigartige Lösung an: Einen hydraulischen Bodenprobenbohrer zum Anhängen an den Traktor oder den 2-Achsmäher. Der Bohrer wird mit einem Hydraulik-Mo2 2011 · UFA-REVUE


kann gemietet werden oder das Stechen kann in Auftrag gegeben werden. Preise und weitere Informationen erteilt der Landor Aussendienst.

mit kann eine Veränderung des Bodens frühzeitig festgestellt werden. Dies wiederum erlaubt dem Landwirt eine rechtzeitiges Eingreifen und Korrigieren.

Bodenprobe alle 10 Jahre

Fazit Mit dem Landor Bodenprobenstecher kann der Landwirt zeit- und kraftsparend Bodenproben selber stechen. Somit ist er gewillt, öfters als vorgeschrieben seine Böden zu beproben, was ihm eine optimierte und kostengünstige Düngung ermöglicht. 䡵

Für den ÖLN-Betrieb müssen alle 10 Jahre Bodenproben gemacht werden. Aus agronomischer Sicht ist es jedoch sinnvoller, alle 4 bis 6 Jahre den Boden zu analysieren. So-

Interview mit Bernhard Lüthi, Kirchberg (BE) Betriebsspiegel: 28 ha LN, 160 000 kg Milchkontingent, Zückerrüben, Raps, Kartoffeln, Mais, Futterbau. Kaninchenzucht. Hobby: Velo, Sport, Musik, Wintersport Wie oft machen Sie Bodenproben? Früher etwa alle 8 Jahre. Jetzt alle 4 bis 5 Jahre.

In Ton und Bild Wie der Bodenprobenstecher von Landor im praktischen Einsatz funktioniert, zeigt ein Video, das im Internet unter www.ufarevue.ch online verfügbar ist. Darin gibt Bernhard Lüthi aus Kirchberg (BE) Auskunft, welche Erfahrungen er mit diesem Gerät gemacht hat und äussert sich dazu, was die Resultate ihm und seinem Betrieb letztlich bringen.

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Welche Bedeutung haben für Sie die Bodenproben?

Einzigartig:

Eine grosse Bedeutung. Ich habe mich mit der Zeit immer mehr mit dem Thema Boden und Nährstoffe auseinandergesetzt. Die Resultate der Bodenproben sind ein wichtiges Instrument, um die Verhältnisse in meinen Böden zu kennen.

LANDOR

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Bodenprobenbohrer gemacht? Mit dem Bodenprobenbohrer habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Er ist einfach zu bedienen und erleichtert die Arbeit massiv. Mein Lehrling sticht jetzt eher zu viel Proben als zu wenig (lacht). Ich kann mir gut vorstellen, dass mit diesem Gerät die Bodenproben im allgemeinen seriöser gemacht werden als wenn von Hand gestochen wird. Man kann auch durchs ganze Jahr fahren, einzig bei nassen Verhältnissen sollte man keine Bohrungen vornehmen. Werden Sie auch in Zukunft mit dem Bodenprobenbohrer arbeiten?

Bodenprobenbohrer hydraulischer Bodenprobenbohrer zum Anhängen an den Traktor. • Einfaches System (Proben werden direkt in einem Behälter gesammelt) • Gerät kann vom Landwirt selber bedient werden • Bodenproben können ganzjährig gestochen werden • Weniger Kraftaufwand • Grosse Zeitersparnis

Auf jeden Fall.

Gratis-Beratung 0800 80 99 60 0800 LANDOR landor.ch Autor Urs Hodel, Roland Walder, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden Gratis-Beratungstelefon 寿 0800 80 99 60, www.landor.ch info@landor.ch

LANDOR, fenaco Genossenschaft Auhafen, 4127 Birsfelden Telefon 061 377 70 70 Fax 061 377 70 77 E-Mail info@landor.ch

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UFA-SAMEN EMPFIEHLT SAATGUT

Neuheiten für die Frühlingssaaten 2011 Mais

Beim Silomais wurden drei Sorten neu in die empfohlene Sortenliste eingetragen: • LG 30.222, früh, ertragreiches Potenzial, sehr gute Verdaulichkeit und resistent gegen Helminthosporium • LG 30.225, ausgezeichneter Ertrag und Stärkegehalt, ideal für die Mast • Serezia, Neuheit von DSP mit sehr interessantem Ertrag

Beim Körnermais wurden zwölf Sorten neu in die empfohlene Sortenliste aufgenommen, zu den wichtigsten gehören: • Laurinio, überflügelt die anderen insbesondere punkto Ertrag • LG 30.222, ausgezeichneter Ertrag mit sehr guter Drescheignung • Ludixx, gute Resistenz gegen Helminthosporium • SL Silvano, Versuchsergebnisse im Mittelfeld • NK Cooler, sehr guter Ertrag und ausgezeichnete Jugendentwicklung • Grosso, jene Sorte der mittelspäten Gruppe, die auszuprobieren ist • Delcampo, gute Sorte mit einer ausgezeichneten Jugendentwicklung

Für Fragen fenaco Sursee, Dominik Fischer 058 433 65 88 GVS Schaffhausen, Daniel Item 052 631 17 65 LV St. Gallen, Albert Fässler 071 226 77 11

Die empfohlene Sortenliste kann im Laufe der nächsten Tage unter

www.swissgranum.ch heruntergeladen werden. Aus den Versuchsergebnissen und Beobachtungen von Bauern geht hervor, dass in mehreren Regionen der Schweiz Helminthosporium aufgetreten ist. Ein Krankheitsbefall kann nur durch die Wahl resistenter Sorten verhindert werden, dies gilt insbesondere für jene Orte, wo entsprechende Symptome bereits festgestellt wurden. Allgemein kann festgehalten werden, dass die Frühsaaten trotz kalter und trockener Witterung im Mai 2010 ertragreicher waren als die Spätsaaten. Der Zünsler bereitet vor allem beim Körnermais Probleme. Mit dem regelmässigen Einsatz von Trichogramma ist es möglich, den Schädlingsdruck in Schach zu halten oder gar zu vermindern. Es muss auch daran erinnert werden, dass die in der Sortenliste eingetragenen Sorten an rund fünfzehn Orten während zweier Jahre getestet wurden. Mit diesem Vorgehen kann ein für die hiesigen Bedingungen geeignetes Samensortiment angeboten werden. Es ist möglich, dass gewisse Sorten trotz ihres interessanten Potenzials nicht eingetragen wurden, wenn sie bei einem Beurteilungskriterium deutlich schlechter abschnitten. Mit rund 80 Sorten bildet die

empfohlene Sortenliste die Referenzgrundlage für die Sortenwahl.

Sonnenblume

Es sind drei ölsäurereiche und vier Normalsorten erhältlich. Neuheiten: Die Sorte LG 55.25 wurde aufgrund ihres hohen Ertragspotenzials für geeignete Sonnenblumenanbaugebiete eingetragen, kann aber im Vergleich zu den anderen Sorten bei der Frühreife knapp nicht mithalten. Obschon die Erträge witterungsbedingt im 2010 sehr unterschiedlich ausfielen, bietet der Sonnenblumenanbau in wirtschaftlicher Hinsicht eine interessante Alternative, insbesondere auch aufgrund seines Inputbedarfs (Dünger und Pflanzenschutzmittel).

Eiweisserbsen Bei den Eiweisserbsen hat sich das Sortensortiment für die Saat 2011 nicht verändert. Hardy und Maxcara sind auch weiterhin die Hauptsorten, während Starter, Gregor und Alvesta als Alternativen dienen. Der fallende Euro hat sich vollumfänglich auf die Preise niedergeschlagen. Ihre Landi stellt Ihnen alle notwendigen Informationen für eine gute Sortenwahl zur Verfügung und liefert bei Vorbestellung zu Vorzugskonditionen.

fenaco Winterthur, Hanspeter Hug 058 433 76 04 fenaco Yverdon, Lukas Aebi 024 424 01 43 fenaco Lyssach, Andreas Wyss 034 448 18 61

Lassen Sie sich bei der Bestellung vom UFASamen Beratungsdienst in Ihrer Nähe beraten. Infos zu den Mischungen gibt es auch im UFASamen Feldsamenkatalog (in Ihrer LANDI) oder via www.ufasamen.ch.

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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Mischgenauigkeit überprüfen Sind die Komponenten einer Mischration ungleichmässig verteilt, stimmt die Nährstoffaufnahme der Tiere nicht mit dem Futterplan überein und durch Selektion von Kraftund Saftfutterkomponenten können Pansenübersäuerungen resultieren. Nach jedem Komponentenwechsel sollte deshalb die Mischgenauigkeit überprüft werden. Dies kann visuell geschehen und / oder mit einem Erbsensieb. Auch eine Trockensubstanz-Bestimmung ist ein wertvolles Instrument. Die richtige Befüllreihenfolge lautet: Grassilage, Kraftund Mineralfutter (idealerweise bereits vorgemischt), Heu und Stroh, Maissilage. Fremdbefüller mischen

in der Regel genauer als Selbstbefüller. Was die Mischdauer anbelangt, reichen 15 Minuten meist aus, sofern das Futter nicht zerkleinert werden muss. Rationen mit viel Grassilage sind schwieriger zu mischen und brauchen mehr Zeit. Wichtig ist, den Mischwagen nicht zu über-

laden. Sonst besteht die Gefahr, dass Futterteile innerhalb der Mischwanne festliegen. Damit die Ration nicht zu einem Brei wird, müssen die Schneidwerkzeuge gut geschliffen sein. Stroh und Heu sollen möglichst kurz eingemischt werden. Rundballen sind zu meiden.

Melkroboter: Peressigsäure oder Wasserdampf

BSE ist via Luft übertragbar

Schwanzbeissen: Rasch handeln

Beim Melken mit automatischen Melksystemen ist die Gefahr besonders gross, dass Mastitiserreger übertragen werden. Zur Minderung der Erregerkontamination der Zitzenbecher sollte eine Zwischendesinfektion mit Peressigsäure oder mit heissem Wasserdampf erfolgen. Das zeigt eine Studie auf 23 Betrieben in Rheinland-Pfalz (Deutschland) mit Anlagen der Firmen Lely (15), DeLaval (7) und GM (1). Peressigsäure ist beispielsweise im Desinfektionsmittel «Halades 01» enthalten, das sich im Angebot der LANDI befindet. «Halades 01» darf auch auf Bio-Betrieben zum Einsatz kommen, da es nach getaner Arbeit vollständig in Wasser, Sauerstoff und Spuren von Essig (Genusssäure) abgebaut wird.

Nasse Einstreu reduziert Liegezeit 13.8 Stunden pro Tag lagen Milchkühe in einem Versuch der Universität British Columbia in trockenen Liegeboxen. Bei nasser Einstreu waren es nur noch 8.8 Stunden. 50 % der Kühe vermieden es ohne Ausnahme, eine nasse Liegeboxe aufzusuchen. Frühere Studien zeigen, dass die Liegezeit einen Einfluss auf die Milchleistung hat. UFA-REVUE · 2 2011

Forscher der Universität Zürich haben herausgefunden, dass BSE-Erreger auch durch die Luft übertragen werden können, zitiert der LID die Nachrichtenagentur SDA. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr, weil die im Experiment verwendeten Luftschwebeteilchen massiv verseucht gewesen seien. Ein angestecktes Rind würde viel weniger BSE-Erreger ausatmen.

Wände im Liegebereich? Ziegen bevorzugen Liegeflächen mit Wandkontakt. Durch das Angebot zusätzlicher Wände lässt sich deren Wohlbefinden, nicht aber deren Gesamtliegezeit steigern. Das zeigt eine Studie aus Norwegen. Geprüft wurden folgende Liegebereich-Varianten: keine zusätzlichen Wände (Kontrolle), eine Wand mittig in der Liegefläche parallel zur Rückwand, ein Wandkreuz in der Liegefläche, ein liegeboxenähnliches System, je eine Wand senkrecht zu jeder der bestehenden drei Buchtenwände.

Erhöhte Aktivität der Tiere sowie eingeklemmte und verletzte Schwänze erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass bei Mastschweinen schwere Fälle von Schwanzbeissen auftreten. Das bestätigte eine Studie in Grossbritannien, in der rund 700 Mastschweine von der Geburt bis zur Schlachtung via Videoaufnahmen beobachtet wurden. Die Wissenschaftler empfehlen, rasch Massnahmen zu treffen, sobald ein Schwein in einer Bucht Verletzungen durch Schwanzbeissen aufweist. Schwanzbeissen ruft eine Entzündung in der Schwanzspitze hervor und kann zur Bildung von Abszessen im Körper führen.

EU will ab 2018 auf Ferkelkastration verzichten Per 1. Januar 2018 will die EU auf die Kastration von Ferkeln verzichten. Dieses Ziel ist an Voraussetzungen geknüpft. So muss die elektronische Nase zur Entdeckung des Ebergeruchs praxistauglich werden. Eine gezielte Zucht, Haltung und Fütterung sollen den Ebergeruch minimieren und es soll eine anerkannte Methode zur Bewertung des Eberfleisch-Geruchs zur Verfügung stehen.

Optimaler BCS beim Abkalben Für Kalberkühe ist ein Body condition scoring (BCS) zwischen 3 bis 3.25 auf einer 5-Punkte-Skala optimal. Das bestätigt eine neu publizierte Studie aus Neuseeland. Bei höheren BCS-Werten zum Abkalbezeitpunkt sinkt demnach sowohl die Milchleistung als auch der Eiweissgehalt der Milch. Die Leistung gilt als Indikator für das Wohlergehen der Kühe. Eine rechtzeitige Trächtigkeit wird unter anderem durch einen geringen BCS-Verlust während der Laktation begünstigt. Junge Kühe mit niedrigem BCS und Kühe aller Altersklassen mit hohem BCS sind anfälliger auf Euterentzündungen.

Ketose tritt bei hohen BCS-Werten vermehrt auf, für Milchfieber gilt das sowohl bei hohen als auch bei tiefen BCS. Kühe mit Schweroder Totgeburten haben häufig einen grösseren BCS-Abfall nach dem letzten Abkalben hinter sich. Niedrige BCS-Werte und BCS-Abfall scheinen ausserdem Risikofaktoren für Infektionen der Gebärmutter zu sein. Diskutiert werden momentan Methoden zur automatisierten Erfassung, Bearbeitung und Nutzung der Körperkondition auf dem Milchviehbetrieb. Beim Management soll besonders den erstkalbenden Kühen Beachtung geschenkt werden.

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2 2011 · UFA-REVUE

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S O N D E R T H E M A FOCUS

Februar 2011

Fruchtbarkeit in der Milchviehhaltung

Bild: agrarfoto.com

Stille Brunst und Umrindern – warum? Fruchtbarkeit erfüttern Bio-Startphasenfutter mit neuen Zusätzen Die vier L des Kuhkomforts Familiär vorbelastet SMS von brünstigen Kühen

46 48 50 52 54 56


FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

Was steckt dahinter? FRUCHTBARKEITSSTÖRUNGEN lassen sich beim Milchvieh prinzipiell in drei verschiedene Kategorien einteilen: kein Zyklus, stille Brunst und Umrindern. Will man die Störungen verstehen, so ist es unerlässlich, den «normalen» Fruchtbarkeitszyklus zu kennen. Dafür sind nur wenige Organe und einige Hormone verantwortlich.

Thomas Kaufmann

Das oberste Steuerungszentrum der Fruchtbarkeit befindet sich beim Rind im Hirnstamm. Dort wird im Hypothalamus das Hormon GnRH (gonadotropes Releasing Hormon) produziert und ins Blut abgegeben. Über das Pfortadersystem erreicht das GnRH direkt den Hypophysenvorderlappen. Diese Hirnanhangsdrüse produziert unter anderem FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes = gelbkörperbildendes Hormon). Die Produktionsmenge wird von GnRH angeregt, wobei LH erst bei starker Stimulation ausgeschüttet wird. FSH und LH werden in die Blutbahn abgegeben und zirkulieren im ganzen Körper. Zielorgane dieser zwei Hormone sind die Eierstöcke der Kuh (Grafik 1 und 2).

Im Eierstock einer Kuh sind Millionen kleinster Follikel (Bläschen) gelagert. Alle sieben bis zehn Tage werden

acht bis zwölf davon rekrutiert und sie beginnen zu wachsen. In der Regel wird eines dieser Bläschen zum dominanten Follikel. Dieser hemmt das Wachstum der anderen Follikel, die sich darauf auflösen. Bei genügender Konzentration von FSH (und LH) wächst der dominante Follikel weiter und durchläuft die Reifungsphase. Bei ungenügenden Hormonkonzentrationen wird die Reifungsphase nicht abgeschlossen und der dominante Follikel löst sich auf.

In der Reifungsphase produzieren die Zellen der Follikelwand Östrogen (Brunsthormon). Dieses wird in die Blutbahn abgegeben und regt die Ausschüttung von GnRH an (positive Rückkoppelung). Dank nun genügender Konzentration von GnRH kommt es zu einem sprunghaften Anstieg von LH im Blut, dem sogenannten LH-Peak. Dieser dauert durchschnittlich sieben Stunden und gibt das Signal zum Eisprung, der knapp 24 Stunden später erfolgt.

Grafik 1: Regelmechanismus der Fruchtbarkeitshormone Hypothalamus GnRH Hypophyse FSH

LH Eierstock

Prostaglandin Östrogen

Progeteron

Gebärmutter, Scheide usw.

46

Beim Eisprung entleert sich der Follikel nach aussen. Das darin befindliche Ei wird vom Trichter des Eileiters aufgefangen und Richtung Gebärmutter transportiert. Mit dem Eisprung verwandeln sich die Zellen der Follikelwand und beginnen, statt Östrogen neu Progesteron (Trächtigkeitshormon) zu bilden. Es entsteht der Gelbkörper. Die Progesteronkonzentration im Blut nimmt zu, bis der negative Rückkoppelungsmechanismus die Produktion von GnRH unterdrückt und sich die Konzentration an Progesteron auf einem gewissen Niveau einpendelt. Zirka 15 Tage nach dem Eisprung beginnt die Gebärmutter, Prostaglandin zu bilden. Da-

durch beenden die Zellen des Gelbkörpers die Progesteronproduktion. Der negative Rückkopplungsmechanismus auf den Hypothalamus entfällt. Es wird wieder vermehrt GnRH ausgeschüttet und sekundär auch FSH und LH. Ein neuer Zyklus kann beginnen (Grafik 3).

Während der Trächtigkeit wird die Produktion von Prostaglandin in der Gebärmutter verhindert. Dadurch bleibt der Gelbkörper bestehen und produziert während der gesamten Trächtigkeitsdauer das Hormon Progesteron. Via negativen Rückkopplungsmechanismus wird damit auch die Ausschüttung von GnRH unterdrückt. Ein erneuter Eisprung ist nicht möglich.

Bei der Geburt produziert die Gebärmutter massenhaft Prostaglandin und der Gelbkörper bildet sich zurück. Der negative Rückkopplungsmechanismus entfällt. Prinzipiell könnte nun ein neuer Zyklus starten. Damit aber eine Follikelreifungswelle bis zum Eisprung gelangt, muss genug GnRH und sekundär FSH vorhanden sein und der LHPeak muss sattfinden. Die Produktion von GnRH hängt neben Östrogen und Progesteron auch von weiteren Hormonen, Mineralstoffen und insbesondere Produkten des Energiestoffwechsels ab. Zu geringe GnRH-Produktion Je tiefer die Energiebilanz, desto mehr sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine genügende GnRH-Produktion. Eine negative Energiebilanz (NEB) anfangs Laktation kann zwar nicht verhindert werden, deren Höhe und Dauer jedoch schon. Risikofaktoren für eine ausgeprägte und lange NEB sind zu hohe Körperkondi2 2011 · UFA-REVUE


FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE Besamungsfehler Aber auch Besamungsfehler können zum Umrindern führen. Wie will man den richtigen Besamungszeitpunkt bestimmen können, wenn die Brunstsymptome kaum erkannt werden? Eine schlechte Samenqualität beim Natursprung, ein falscher Umgang mit dem tiefgefrorenen Samen bei der künstlichen Besamung oder Gebärmutterentzündungen können die Erfolgsrate bei der Belegung ebenfalls erniedrigen.

Fazit Eine gute Fruchtbarkeit ist bei Kühen keine Selbstverständlichkeit. Es muss dafür gearbeitet werden. Zeitmanagement, Fütterung, Haltung, Zucht und viele weitere Faktoren tragen zum Erfolg bei. 䡵

Wird eine Kuh nicht trächtig, lohnt sich manchmal der Weg zum Stier.

tion bei der Abkalbung, schlechte Vorbereitungsfütterung und nicht leistungsgerechte Fütterung nach der Abkalbung. Krankheiten zu Laktationsbeginn wie Festliegen, Euter- oder Gebärmutterentzündung können die Energiebilanz zusätzlich verschlechtern.

Autor Dr. med. vet. Thomas Kaufmann ist Fachtierarzt beim Rindergesundheitsdienst (RGD). Seine Schwerpunkte liegen in der Bestandesmedizin und Milchviehfütterung.

zestress, leichtgradige Gebärmutterentzündung, hohe Harnstoffwerte, schlechte Qualität von Ei und/oder Samen und genetische Defekte des Embryos.

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2 · 11

Stille Brunst Der Begriff «stille

Eierstockzysten sind eine spezielle Form eines ausbleibenden Zyklus. Zwar reicht die GnRH-Produktion für die Bildung von FSH, aber nicht für LH. Der dominante Follikel produziert in der Reifungsphase Östrogen. Wenn der Eisprung wegen fehlendem LH-Peak ausbleibt, wird der Follikel immer grösser und produziert noch lange Östrogen.

Brunst» bedeutet, dass auf den Eierstöcken der Kuh zwar ein «normaler» Zyklus abläuft, aber die Brunst vom Landwirt übersehen wurde. Die Ursachen für schwache Brunstsymptome sind vielschichtig. Wie beim Problem «kein Zyklus» spielt die Hormonachse GnRH – FSH – LH eine entscheidende Rolle. Wenn die Konzentrationen der Hormone tief liegen, werden die Brunstsymptome von der Kuh schlechter gezeigt.

Umrindern bedeutet, dass die Kühe

Management ist entscheidend

zwar regelmässig brünstig werden, aber nicht trächtig. Mögliche Gründe dafür sind Probleme mit dem Eisprung. Wegen eines ungenügenden LH-Peaks findet dieser gar nicht oder verspätet statt.

Die Äusserung von Brunstsymptomen setzt voraus, dass die Tiere soziale Kontakte zu Artsgenossen aufnehmen können. In trittsicheren Lauf- werden die Symptome besser gezeigt als in Anbindeställen. Der Hauptgrund für das Verpassen von sichtbaren Brunstsymptomen liegt meist in der fehlenden Zeit des Betriebsleiters. Die Kühe werden zu kurz, selten oder zum falschen Zeitpunkt beobachtet. Während frischen Futterschüben und dem Melken sind die Kühe abgelenkt. 70% werden zwischen 18 und 6 Uhr brünstig.

Grafik 2: Funktionen auf dem Eierstock FSH

LH

Selektion Wachstum Rekrutierung

Reifung

Prostaglandin Eisprung Luteinisierung (Gelbkörperbildung)

Luteolyse (Gelbkörperabbau)

Zeitachse

UFA-REVUE · 2 2011

20 relative Konzentration

Resorption Ein weiterer Grund für das Umrindern ist die sogenannte Resorption. Das Ei wird zwar befruchtet und der Embryo gelangt in den Uterus, er wird jedoch innerhalb der ersten sechs Trächtigkeitswochen wieder resorbiert. Vielfältige Ursachen können dafür verantwortlich sein: extremer Hit-

Grafik 3: Hormonkonzentrationen im Blut Eisprung

Eisprung

15 10 5 0 0 FSH

LH

7 Östrogen

14

21

Tage

Progesteron 47


FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

Ursachensuche in der Fütterung RUND JEDER VIERTE UNFREIWILLIGE ABGANG bei den Milchkühen lässt sich auf Unfruchtbarkeit zurückführen. Brunstlosigkeit hängt oft mit einer negativen Energiebilanz in der Transit- und Startphase zusammen. Stimmt die Verabreichung der Mineral- und Wirkstoffe nicht mit dem jeweiligen Bedarf der Kuh überein, droht Umrindern. Aber wie sieht eine fruchtbarkeitsoptimierte Fütterung aus?

Hansueli Rüegsegger

Längst nicht alle Fruchtbarkeitsstörungen haben den gleichen Ursprung. Es muss genau analysiert werden, welche Probleme auf einem Betrieb auftreten. Die verschiedenen Brunstlosigkeiten (stille Brunst, nicht sichtbare Brunstsymptome und schlechte Brunstzeichen) sind oft auf eine ungenügende Hormonlage zurückzuführen, was zu einem schwachen Zyklus führt oder den Eisprung verzögert. Beim Umrindern werden die Kühe regelmässig brünstig, die Belegungen führen aber zu keiner Trächtigkeit.

Energiebilanz im Griff Die häu-

Sowohl Umrindern als auch Brunstlosigkeit können mit der Fütterung zusammenhängen. Bild: agrarfoto.com

48

figste Ursache der Brunstlosigkeit ist eine stark negative Energiebilanz (NEB). Muss die Kuh in der Transit- und vor allem in der Startphase zu viel Körperfett mobilisieren, führt dies zu einem Glukosemangel, was die Eierstockaktivität hindert. Bei einer starken Fettmobilisation werden Ketonkörper produziert. Diese giftigen Stoffe werden im Blut transportiert und später über die Milch und die Exkremente ausgeschieden. Da der Eierstock während der Brunst stark durchblutet wird, ist er einem erhöhten Kontakt mit Ketonkörpern ausgesetzt, was die Eierstockaktivität beeinträchtigt. Hohe Harnstoffwerte sind nicht nur in der Milch und im Harn feststellbar, sondern auch im Gebärmutter-Schleim. Die Einnistung der befruchteten Eizelle wird durch hohe Harnstoffkonzentrationen negativ beeinflusst. Damit die Harnstoffwerte im Zielbereich zwischen 20 und 30 mg/dl bleiben, soll der Anteil Rohprotein zirka 15 % von der Gesamtration betragen. Ist die Kuh erfolgreich besamt, dürfen die Harnstoffwerte auch

etwas höher sein, ohne dass mit negativen Folgen gerechnet werden muss.

Wahl des Mineralsalzes Bestehen auf einem Betrieb Probleme mit Umrindern, sind die Ursachen nicht zwingend dieselben wie bei der Brunstlosigkeit. Ein häufiger Grund ist eine ungenügende Mineral- oder Spurenelementversorgung der Kühe. Nicht nur die Einsatzmenge ist entscheidend, sondern in erster Linie die richtige Wahl des Mineralstoffes. Aber auch die NEB hat ihren Einfluss. Je höher die Körperfettmobilisation der Kuh zum Zeitpunkt der Besamung, desto schlechter der Besamungserfolg. Bei einem starken Körperfettabbau gilt es abzuwägen, ob die Kuh bereits besamt werden soll oder ob die Chance auf eine erfolgreiche Trächtigkeit zu tief ist.

weisen, erträgt es auch eine energiebetontere Ration. Wichtig ist, dass den Kühen qualitativ einwandfreies Futter verabreicht wird und dass stets Futter vorliegt. Denn der TS-Verzehr muss auch in der Galtphase möglichst hoch gehalten werden, damit das Pansenvolumen erhalten bleibt.

Mineralstoffversorgung nachholen Ein besonderes Augenmerk gilt es – bei tieferer Nährstoffkonzentration in der Ration – auf die Wirkstoff- und Vitaminversorgung zu richten. Während der Laktation lässt sich die Wirkstoffversorgung oft nicht ausreichend sicherstellen, weshalb die «Batterien» in der

Mykotoxine Weitere Gründe für Probleme mit Umrindern können eine unsaubere Gebärmutter oder wiederum zu hohe Harnstoffwerte sein. Ein zu hoher Mykotoxinanteil im Futter ist ebenfalls eine mögliche Ursache. Stark mykotoxinhaltige Futterteile sollten nicht verfüttert werden. Bei einem Verdacht auf Pilzgifte im Grundfutter kommen Mykotoxinbinder wie UFA 71-700 zum Einsatz. Sie binden die Pilzgifte und verhindern eine Schädigung der Mikrobenpopulation. Die zwei Phasen der Trockenstehzeit Die Trockenstehzeit muss in zwei Phasen eingeteilt werden. In der ersten Phase wird das Nährstoffangebot beschränkt auf rund 5 bis 5.2 MJ NEL pro Kilogramm Trockensubstanz (TS). Wenn die Kühe einen zu tiefen BCS auf2 2011 · UFA-REVUE


FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

Beta-Carotin ab Transitphase Bekanntlich nimmt der Beta-CarotinGehalt der Grundfutter mit zunehmender Lagerdauer ab. Heu und vor allem Mais verfügen von Natur aus über tiefe Beta-Carotin-Gehalte (Grafik). Grundsätzlich gilt, dass ab Januar Beta-Carotin (z. B. UFA 996 Cyclo Extra) zu sämtlichen Rationen zugefüttert werden muss. Bei Heurationen oder schlechtem Grundfutter gehört Beta-Carotin bereits früher in die Ration. In der Transitphase der Kühe spielt Beta-Carotin eine wichtige Rolle. Die Follikelentwicklung beginnt 60 bis 80 Tage vor der Brunst. Das heisst, das Follikelwachstum für die ersten Brunstzyklen beginnt bereits in der Transitphase. Bei einem Manko an Beta-Carotin zu Beginn des Reifungsprozesses entwickeln sich die Follikel nur schwach. Deshalb soll Beta-Carotin während der Anfütterung bis zur erfolgreichen Trächtigkeit verabreicht werden.

Langsam anfüttern Sofern in der Galtphase nicht die gleichen Komponenten verfüttert werden wie während

der Laktation, ist eine Anfütterungsphase erfolgversprechend. Die Pansenmikroben müssen teilweise neu aufgebaut werden und sich auf die neuen Grundfutter einstellen. Erhalten die Kühe während der Galtphase nur Heu, fehlt es ihnen an Stärke. Sowohl maisbetonte Rationen als auch Kraftfutter enthalten einen hohen Anteil an Stärke. Ohne Stärke kann keine geeignete Pansenflora aufgebaut werden, was eine erhöhte NEB, einen späteren Eisprung und entsprechend einen tieferen Erstbesamungserfolg zur Folge hat. Kraftfutter wird in der Transitphase daher nur langsam angefüttert. Während der Transitphase muss weiterhin ein Kalzium-armes GaltphasenMineralsalz zum Einsatz kommen. Gefördert wird in dieser Phase die Kalziumauslagerung aus den Knochen, damit der Stoffwechsel nach der Abkalbung bereits auf diesen Vorgang eingestellt ist.

Nach der Abkalbung Auch bei einer gesunden Kuh sinkt der Verzehr am Tag der Abkalbung auf 8 bis 9 kg TS. Je höher der TS-Verzehr über die Abkalbung, desto besser startet die Kuh in die neue Laktation. Am meisten fressen die Tiere, wenn sie bestes Heu erhalten.

Grafik: Beta-Carotin im Grundfutter mg ß-Carotin/kg Trockensubstanz

Galtzeit wieder aufgefüllt werden sollen, beispielsweise mit dem GaltphasenMineralsalz Minex 971.

300 250 200 150 100 50 0

Weidegras

Grassilage gut

Grassilage mässig

Maissilage

Heu

Bei Hochleistungskühen muss alles daran gesetzt werden, um die Körperfettmobilisation in Grenzen zu halten. Das altbekannte Tränken der Kalberkuh mit warmem Wasser und dem entsprechenden Zusatz hilft, den Stoffwechsel anzuregen. Das Kalzium-arme Galtphasenmineralsalz muss nach der Abkalbung sofort durch ein Kalzium-reiches ersetzt werden, damit der hohe Bedarf der Kuh gedeckt werden kann. Futterzusätze wie Hefen unterstützen die Kuh in der Startphase entsprechend und helfen den Stoffwechsel zu aktivieren. In der Startphase machen sich diese Futterzusätze bezahlt. Sobald die Kuh trächtig ist, kann auf ein günstigeres Futter ohne Zusätze umgestellt werden.

Plus 1.5 kg pro Woche Auch wenn die Milchleistung der Kuh bereits in den ersten Tagen stark ansteigt, darf das Kraftfutter nicht zu stark gesteigert werden, weil die Gefahr einer Pansenazidose zu gross ist. Das Kraftfutter darf nur im Verhältnis zur Grundfutteraufnahme gesteigert werden, also zirka 1.5 kg pro Woche. Je weniger Stoffwechselprobleme in der Startphase auftreten, desto früher ist die erste Brunst erkennbar und desto besser wird der Erstbesamungserfolg sein.

Fazit Die Fütterung hat auf die Fruchtbarkeit einen entscheidenden Einfluss. Wichtig ist, den Verzehr während der Galtphase hoch zu halten, die NEB zu minimieren und die Zufuhr von Mineral- und Wirkstoffen der jeweiligen Phase anzupassen. Rationsumstellungen sollen stufenweise erfolgen. 䡵 UFA-REVUE · 2 2011

Autor Hansueli Rüegsegger, Ressortleiter Milchvieh, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Fragen zur Rationsoptimierung hinsichtlich Fruchtbarkeit? Der UFA-Milchviehspezialist in Ihrer Region hilft gern weiter. www.ufa.ch

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BIO-SEITE

Neu mit organisch gebundenen Spurenelementen IM BIO-STARTPHASENFUTTER DER UFA sind Spurenelemente wie Selen und Kupfer jetzt in organisch gebundener Form enthalten. Das heisst, sie sind besser verfügbar. Davon profitiert die Fruchtbarkeit, aber auch die Euter- und Klauengesundheit.

Jacques Emmenegger

Tiere benötigen Spurenelemente, damit ihr Stoffwechsel funktioniert. Spurenelemente sind Bestandteile von Enzymen, die zahlreiche Prozesse der Immunität, des Fruchtbarkeitsgeschehens und des Oxidationsschutzes unterstützen. Aus dem Grundfutter können Tiere manche Spurenelemente nicht in genügender Menge aufnehmen. Eine Zufütterung ist nötig.

sind an Proteine oder Mehrfachzucker gebunden. Die Verfügbarkeit für die Tiere hängt von den Bindungspartnern ab. Als besonders hoch hat sich die Verfügbarkeit von in Polysaccharid-Gerüsten (Mehrfachzucker) integrierten Spurenelementen erwiesen.

Bisher

durften im Bio-Futter nur anorganische Spurenelemente (unbelebt) verwendet werden. Das hatte den Nachteil, dass Interaktionen zwischen den Elementen die Absorption anderer Mineralstoffe verminderte. Beispielsweise können Molybdän und Schwefel

Fehlt es Milchkühen beispielsweise an Selen, neigen sie zu Nachgeburtsverhalten, Zystenbildung, Aborten, Sprunggelenksentzündungen und bringen lebensschwache Kälber zur Welt. Bei einem Kupfermangel werden Stille Brunst, unregelmässiges Umrindern und Leistungsdepressionen beobachtet. Abhängig von Bindungspartner Organisch gebundene Spurenelemente

Weitere Infos erhalten Sie bei:

Zehn Abkalbungen als Zuchtmassstab www.ufa.ch

Es ist ein schönes Bild, wenn die 40 Kühe des Klosterhofes Disentis an der Futterachse fressen. Als Seltenheit in Laufställen trägt das Original Braunvieh von Pächterehepaar Nicole und Pascal Scheuber noch Hörner. Dies aus Tierfreundlichkeit, aber auch als Verkaufsargument für die Milch vom Klosterhof.

Grosszügige Bauweise

Um Verletzungen und Kämpfe zu minimieren, wurden die Stallmasse grosszügig festgelegt. So sind die Liegeboxen 1.33, die Laufgänge 3 bzw. 4.8 und die Fressplätze 1 m breit. Der Stall musste 2008 neu ge-

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baut werden, weil das alte Gebäude abgebrannt war. Bewährt habe sich der Standort des Stiers unmittelbar neben dem Warteraum vor dem Melkstand, wo dieser die Brunsterkennung tatkräftig unterstützt. Resultat sind gute Fruchtbarkeitskennzahlen im Bestand.

Lange Nutzung als Ziel «Es gibt fast keine Kuh, deren Mutter nicht mindestens zehn Laktationen geleistet hat», erklärt Pascal Scheuber seine Zuchtstrategie. Knapp 6000 kg Milch geben seine Kühe pro Laktation. Die Gehalte überzeugen mit 4.1 % Fett und 3.6 % Eiweiss.

Fütterung mit Mischwagen

Die Winterfütterung erfolgt mit einem Mischwagen. In der Teilmischration ist Dürrfutter von drei Heustöcken enthalten: Heu, Emd und Ökoheu. Mit jeweils 250 l Wasser wird das Dürrfutter angefeuchtet, bevor Maiswürfel, Mineralstoffe und geschnittene Luzerne hinzukommen. Das Kraftfutter – im Schnitt sind es 580 kg pro Kuh und Laktation – wird individuell zugeteilt. UFA 278 während der Produktions-, UFA 279 während der Startphase. Im Mai und Anfang Juni sind die Tiere im Maiensäss und im Sommer 100 Tage auf der Alp. UFA-REVUE · 2 2011


BIO-SEITE

UFA 174 und UFA 274 UFA 174 (Flocken) und UFA 274 (Würfel) sind speziell für die ersten 100 Tage der Laktation konzipiert. Beide verfügen über 7.4 MJ/kg NEL und 220 g/kg Rohprotein. In keiner anderen Phase wird der Stoffwechsel der Kuh so stark herausgefordert wie nach dem Abkalben. Organisch gebundene Spurenelemente im UFA-Startphasenfutter tragen dazu bei, dass Milchkühe die Startphase erfolgreich meistern, gesund bleiben, länger leben und damit die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion fördern. Sowohl UFA 174 als auch 274 enthalten auch Hefen zur Förderung der Pansenaktivität. Nach den Startphasenfuttern empfiehlt sich der Wechsel auf das neue UFA 278, das mit 7.3 MJ/kg NEL und 220 g/kg Rohprotein auf die Bedürfnissen der Produktionsphase abgestimmt und entsprechend mineralisiert und vitaminiert ist. UFA 278 bewährt sich auch als Lockfutter in Melkständen oder automatischen Melksystemen. Bis am 26. Februar 2011 gibt es auf Bio-Milchviehfutter einen Rabatt von 3 Fr. pro 100 kg!

Spurenelemente sind nötig für einen funktionierenden Stoffwechsel und ein starkes Immunsystem Bild: agrarfoto.com

aus dem Grundfutter freies Kupfer im Pansen binden. Aktuell hat die UFA vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) eine Bewilligung für den Einsatz organisch gebundener Spurenelemente im Bio-Futter erhalten. Neu sind die Startphasenfutter UFA 174F und 274 (siehe Kasten) mit Kupfer, Mangan und Zink erhältlich, die in Polysaccharid-Gerüsten gebunden sind. Bereits seit längerer Zeit wird Selen als Selenhefe beigegeben.

• Rasche Rückbildung der Gebärmutter und schneller Beginn der zyklischen Aktivitäten nach der Kalbung. • Schutz gegen bakterielle Infektionen.

Bessere tierische Leistung

Die Mehrheit der organischen Spurenelemente gelangt direkt in den Dünndarm, wo die Moleküle durch körpereigene Enzyme aufgeschlossen werden und die Absorption stattfindet. 20 bis 25 % der Spurenelemente, die sich an den Rändern der Molekülkomplexe befinden, gelangen bei den Kühen über die Mikroorganismen im Pansen in den Darm.

Gut für Klauen, Fruchtbarkeit und Euter Laut Untersuchungen wirken sich organisch gebundene Spurenelemente auf die Fruchtbarkeit, Eutergesundheit und Klauenqualität positiv aus. So steigern sie die Hornqualität der Klauen um 21 %, wie die Universität Zürich herausfand. Andere Versuche belegen, dass organische Mineralstoffe fehlerhaftes Nachgeburtsverhalten und Gebärmutterentzündungen vermindern und die Immunisierung stärken. 䡵

Die Vorteile

organisch gebundener Spurenelemente treffen auf Rinder, aber auch auf Schweine zu: • Weniger Wechselwirkungen mit anderen Elementen (Ca, Fe). • Höhere Resorptionsrate im Darm.

Autor Jacques Emmenegger, Technischer Dienst UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee.

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UFA-REVUE · 2 2011

Mineralstoffgaben erhöht

Einmal gab es Probleme, weil einige Kälber über keinen Saugreflex verfügten. Darauf hat Pascal Scheuber die Mineralstoffgaben von 50 g auf 100 g pro Kuh und Tag

Promotion von Bio-Produkten Täglich in der Landwirtschaft arbeitende Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern können die Konsumenten authentisch von den Vorteilen der Bio-Qualität überzeugen. Bio-Suisse sucht darum kommunikative Knospe-Bäuerinnen und Knospe-Bauern, die sich gegen Bezahlung an Promotionen im Detailhandel engagieren. Am Verkaufspunkt machen sie die Konsumenten auf die vielfältigen Bio-Spezialitäten aufmerksam. Kontakt: 寿 061 385 69 28, magdalena.blonkiewicz@bio-suisse.ch

Milchmarkt erholt sich Bis Ende Oktober 2010 sind 6.9 % mehr Bio-Milch von der Milchindustrie in BioMilchprodukte verarbeitet worden. Dies gegenüber der Vorjahresperiode. Da die Produktionsmengen langsamer anstiegen (plus 2.4 % per Ende Oktober im Vergleich zum 2009) als die Verarbeitung, kommt der Bio-Milchmarkt immer mehr ins Gleichgewicht.

Bio-Obst gesucht Das Angebot an Bio-Obst deckt die Nachfrage nicht. Besonders die Anbauflächen von Kirschen und Zwetschgen, aber auch von Erd- und Himbeeren könnten stark ausgedehnt werden. In geringerem Masse gibt es auch beim Kernobst ein Ausdehnungspotenzial. Die guten Produzentenpreise machen einen Einstieg in den Bio-Obstbau interessant.

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gesteigert. Seither funktioniert bei den Kälbern wieder alles.

Die stolzen Kühe von Pächterehepaar Scheuber auf dem Klosterhof Disentis.

KURZMELDUNGEN

Neue Käserei Ende 2010 ist auf dem Klosterhof eine neue Käserei mit einer Verarbeitungskapazität von 2.5 Millionen Kilogramm Milch in Betrieb genommen worden. Sämtliche Produkte werden zu 100 % silofrei und aus Milch regionaler Bio-Betriebe hergestellt. Besichtigung am 16. Februar 11 Auf dem Klosterhof Disentis führt die UFA am 16. Februar (9.30 bis ca. 15 Uhr)

eine Tagung durch. Thematisiert werden neue Produktionspotenziale (Bio-Beratung Graubünden), Aktualitäten vom Milch- (Bio-Suisse), Schlachttiermarkt (Anicom) und die Bio-Fütterung (UFA). Nach dem gemeinsamen Mittagessen findet eine Betriebsbesichtigung statt.

Anmeldungen nimmt der UFA-Beratungsdienst Wil (寿 058 434 13 00, bdwil@ufa.ch) entgegen. Unter jenen, die sich bis am 4. Februar anmelden, werden vier Futtergutscheine im Wert von total 150 Fr. verlost. 䡵 51


FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

Die vier L des Kuhkomforts HALTUNGSSYSTEME UND KLIMA Kühe, welche sich wohlfühlen, haben eine bessere Fruchtbarkeit. Ihr Wohlbefinden wird durch einen hohen Kuhkomfort stark gefördert. Neben der Fütterung sind vor allem die vier L wichtig: Laufen, Liegen, Licht und Luft.

Ueli Wolleb

Ein optimales Umfeld im Stall ist wichtig für die Leistungsfähigkeit der Kühe. Die Haltungsverhältnisse sollten das natürliche Verhalten möglichst ohne Einschränkungen gewährleisten. Dadurch wird Stress vermieden und die Kühe haben ein hohes Wohlbefinden. Die höhere Leistung wird vor allem bei der Fruchtbarkeit sichtbar, weil diese in der Natur bei nicht optimalen Bedingungen zuerst eingeschränkt wird.

Licht Bei einzelnen Tierarten wie zum Beispiel Ziegen und Pferden wird der Brunstzyklus durch die Tageslichtlänge gesteuert. Diese natürliche Steuerung hat bei beiden Tierarten zur Folge, dass die Jungtiere unter natürlichen Bedingungen im Frühjahr zur Welt kommen, wenn die Überlebenschancen am grössten sind. Beim Rindvieh besteht dieser Lichteinfluss nicht. Jedoch steuert das Licht die Aktivität der Kühe. Um die Kühe zum Fressen zu animieren, sollte beim Stallbau darauf geachtet werden, dass der Fressbereich möglichst hell und der Liegebereich eher dunkel ist. Jedoch beeinflusst die Lichtart die Fruchtbarkeit der Kühe. Natürliches Tageslicht eignet sich besser als Kunstlicht, weil beim Kunstlicht im Normalfall die UVStrahlung fehlt. Auch beim Tageslicht ist Vorsicht geboten. Denn die UVStrahlung wird durch die Fensterscheiben zurückgehalten. Die Tiere können die UV-Strahlung nur auf der Weide, im Laufhof und bei Offenfrontställen nutzen. Diese Tatsache ist vor allem bei Anbindeställen oft ein Grund für bessere Fruchtbarkeitsresultate im Frühling als im Winter. 52

Laufen Laufen ist ein Grundbedürfnis des Rindviehs. Da es sich um ein Herdentier handelt, ist der Sozialkontakt ebenfalls sehr wichtig. Beide Verhaltensweisen können in einem Laufstall besser ausgelebt werden als im Anbindestall und wirken sich dank deutlicheren Brunstsymptomen positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Noch besser ist der Laufhof dank seiner Licht- und Luftqualität. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit ist die Weide dem Laufhof vorzuziehen. Frei lebende Rinder laufen wenn immer möglich auf Wiesen und Waldboden. Diese Unterlage ist weich und trittsicher. Daraus lässt sich ableiten, dass der Laufbereich für eine ungehinderte Fortbewegung und artgerechte Bewegungsabläufe (Aufspringen, Körperpflege) trittsicher und trocken sein muss. Gleichzeitig soll die Bodenbeschaffenheit die Klauengesundheit gewährleisten, eine leichte Reinigung ermöglichen und wenig kosten. All diese Anforderungen sind beinahe nicht gleichzeitig zu erfüllen. Aus Sicht der Fruchtbarkeit sind die Trittsicherheit, die Klauengesundheit und die Bewegungsmöglichkeit entscheidend. Diese drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle, damit die Kühe die Brunstsymptome gut zeigen. Bereits Bearden (1956) hat belegt, dass Kühe aus Anbindeställen, die im Winter einmal pro Tag Auslauf haben, eine um 5.4 % bessere Non-Return-Rate aufwiesen als Kühe ohne Auslauf. Untersuchungen von Benz (2002) zeigen, dass Kühe bei Böden mit Gummiauflage gegenüber Betonböden viermal häufiger aufspringen und weniger ausrutschen. Bei den Versuchen von Kremer et al. (2007) hatten die Kühe auf Spaltenbö-

den mit Gummiauflage gegenüber jenen Tieren auf reinen Spaltenböden eine um 39 Tage kürzere Serviceperiode. Diese Tatsache ist hauptsächlich durch zwei Faktoren zu erklären: • Die Kühe zeigen die Brunstsymptome besser und somit ist die Bestimmung des optimalen Besamungszeitpunktes besser möglich. • Die Kühe gehen nach dem Einbau von Gummiauflagen häufiger zum Fressplatz (Miethke, 2004) und haben so eine bessere Nährstoffversorgung, was sich positiv auf die Fruchtbarkeitsleistung auswirkt.

Liegen Für das Wohlbefinden der Kühe ist der Liegeplatz sehr wichtig, da sie in der Regel neun bis zwölf Stunden am Tag ruhen. Beim Liegen werden die Gelenke entlastet und die Klauen können besser abtrocknen. Der Energiebedarf liegt tiefer als beim Stehen und die Wiederkautätigkeit ist intensiver. All

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FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

Luft Die Hygiene im Stall und speziell auch im Liegebereich hat einen grossen Einfluss auf die Luftqualität. Wenn Schadgase, vor allem Ammoniak, im Liegebereich auftreten, gefährden diese die Gesundheit und die Kühe liegen zuwenig lange. Neben einer guten Hygiene helfen eine gute Lüftung, eventuell

Auf der Weide sind alle vier L im optimalen Bereich. Besonders gut werden brünstige Tiere zwischen 18 und 6 Uhr morgens entdeckt.

durch Ventilatoren oder Offenfrontställe, und eine optimale Luftfeuchtigkeit, Schadgase zu vermeiden. Im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit ist die Temperatur der wichtigste Faktor im Bereich Luft. Das Rindvieh ist ursprünglich ein Polartier, weshalb sich der optimale Temperaturbereich zwischen 0 bis 15 °C befindet. Liegen die Temperaturen ausserhalb dieses Bereichs, brauchen die Kühe mehr Energie. Vor allem höhere Temperaturen sind problematisch, weil die Kühe für die Abgabe der überschüssigen Wärme noch zusätzliche Energie benötigen. Deshalb liegen die Besamungsresultate im Hochsommer deutlich tiefer. Das Problem etwas reduzieren können Ventilatoren im Stall oder genügend Schattenplätze auf der Weide beziehungsweise Nachtweide.

Grafik: Brunsterkennungsrate Quelle: Swissgenetics

100 Erkennungsrate in %

diese Punkte verbessern den Stoffwechsel, die Klauengesundheit und somit auch die Fruchtbarkeit. Damit die natürlichen Abliege- und Aufstehvorgänge ohne Behinderung ausgeführt werden können, sollte der Liegeplatz genügend gross sein. Ein weicher, verformbarer, sauberer, trockener und zugfreier Liegeplatz fördert zudem eine möglichst lange Liegedauer. Der Kuhtrainer in Anbindställen hat einen besonderen Einfluss. Eine deutsche Untersuchung von Schopper et al. (1989) hat ergeben, dass Kühe, die unter Kuhtrainern gehalten werden, insgesamt deutlich schlechtere Fruchtbarkeitsresultate aufwiesen als jene ohne Kuhtrainer (spätere erste Brunst, mehr Zysten, häufiger stille Brunst und falscher Besamungszeitpunkt). Darum ist sehr wichtig, dass die Kuhtrainer richtig eingestellt und nicht immer am Strom angeschlossen sind.

80 60 40 20 0 5

10

15

20

25 30 35 40 45 Minuten pro Beobachtung

1 Brunstbeobachtung / Tag 2 Brunstbeobachtungen / Tag

50

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3 Brunstbeobachtungen / Tag 4 Brunstbeobachtungen / Tag

Viermal 15 Minuten Brunstbeobachtung pro Tag ist gut investierte Zeit.

Beobachtung durch Tierhalter Alle Anstrengungen beim Kuhkomfort nützen nichts, wenn der Tierhalter nicht genügend Zeit für die Tierbeobachtung investiert oder die verfügbaren Hilfsmittel wie Brunstkalender nicht richtig einsetzt. Brünstige Kühe fallen durch eine erhöhte Aktivität auf. Eine effiziente Tierbeobachtung findet statt, wenn die Tiere eigentlich in Ruhe wären. Bei viermal 15 bis 20 Minuten Beobachtungszeit pro Tag, liegt die Brunsterkennungsrate am höchsten. Mindestens eine Beobachtungsphase sollte am späteren Abend stattfinden. Mit einer genauen Tierbeobachtung, kann der optimale Besamungszeitpunkt am besten

bestimmt und damit der Besamungserfolg erhöht werden (Grafik).

Fazit Haltungssysteme und Stallklima sind wichtig für die Fruchtbarkeit von Kuhherden. Jedoch wirken die meisten Faktoren nur indirekt über den Stoffwechsel und die Gesundheit auf die Fruchtbarkeit. Einen noch grösseren Einfluss hat der Mensch mit einer konsequenten Tierbeobachtung. Deshalb könnten anstelle der vier L auch vier B stehen: Bewegung, Belüftung, Beleuchtung und Beobachtung. 䡵

Autor Ueli Wolleb, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, 5722 Gränichen. www.liebegg.ch

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FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

Familiär vorbelastet DIE ROLLE DER ZUCHT Kühe vererben ihre Fruchtbarkeit und Fitness von Generation zu Generation. Es lohnt sich, dies beim Anpaarungsentscheid zu berücksichtigen. Neben der Genetik spielen auch andere Faktoren rund um die Besamungstechnik eine Rolle. Häufig interessiert, weshalb Sperma von Maststieren höhere Trächtigkeitsraten erzeugt und ob der Einsatz von Mischsperma eine Verbesserung bringt.

Jutta Berger

Werden bald gar keine Kühe mehr trächtig? Seit Jahren registrieren Besamungsorganisationen und Zuchtverbände der Milchviehrassen eine sinkende Fruchtbarkeit (Grafik). So verschlechtern sich Besamungsindex, Erstbesamungserfolg, Serviceperiode und die anderen Kennzahlen stetig. Unterschiedliche Erklärungsversuche wurden unternommen, um dieser Entwicklung entgegen zu steuern. Eine Hauptursache kristallisiert sich dabei immer stärker heraus: Die steigende Milchleistung der Kühe und ihre dadurch anfälligere Stoffwechselgesundheit, mit negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.

Stoffwechselstabilität ist individuell Stoffwechselstörungen stellen

Gegenstand der aktuellen Forschung: Welche Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen, vererben sich von Kuh zu Kalb?

sich je länger je mehr als Fruchtbarkeitskiller Nummer 1 heraus. Ein Nichtanlaufen des Zyklus, ein verzögerter Eisprung, Eierstockszysten oder ein frühes Absterben des Embryos anfangs Trächtigkeit sind die häufigsten Folgen eines entgleisten Stoffwechsels zu Laktationsbeginn. Störungen des Stoffwechsels entstehen, wenn Kühe mit einer hohen, energieverzehrenden Milchleistung ihren Energiebedarf über die Futteraufnahme nicht decken können und stattdessen Fettreserven mobilisieren. Hochleistungskühe kommen im Allgemeinen schneller in eine Situation, in der ihr Euter mehr Energie verbraucht als sie fressen können.

die eher mit einer Stoffwechselstörung kämpfen, und andere, die bei höherer Milchleistung und denselben Umweltbedingungen noch «rund laufen». Dies zeigt, dass die Stoffwechselstabilität individuell sehr unterschiedlich ist. Ebenfalls der Grad, ab wann ein gestörter Stoffwechsel bei einer Kuh Fruchtbarkeitsstörungen nach sich zieht, ist von Tier zu Tier verschieden, aber vererblich. Daher gibt es beispielsweise Kuhfamilien, die auf suboptimale Verhältnisse in Fütterung und Haltung schneller mit Zysten reagieren als andere. Die Universität Bern versucht derzeit, diese tierindividuellen Unterschiede am Erbgut der Kühe zu erforschen und Gen-Marker zu entwickeln, über die widerstandsfähige Tiere für die Zucht selektiert werden können. Die Unterschiede in der Stoffwechselstabilität und ihr Effekt auf die Fruchtbarkeit sind auch rasseabhängig: So sind Kühe der Originalrassen und Mastrassen von Haus aus stabiler als

hochleistende Milchtypen. Dies schlägt sich in deren besseren Fruchtbarkeitswerten im Rassenvergleich nieder.

Neue Ansätze in der Zuchtwertschätzung Die Analyse des Erbgutes zur Erkennung von Stoffwechsel-stabilen beziehungsweise Stoffwechsel–labilen Tieren steckt zurzeit noch in den Kinderschuhen. Bis zu ihrer praktischen Anwendung wird noch einige Zeit geforscht werden. Einen anderen Ansatz verfolgen Zuchtorganisationen im benachbarten Ausland: Um direkte Aussagen über die Krankheitsresistenz und Fitness von Kühen zu erhalten, werden etwa in Österreich, Skandinavien oder Süddeutschland Tiergesundheitsdaten gesammelt und in Zuchtwerte umgerechnet. In dieser vielversprechenden Vorgehensweise werden Erkrankungsfälle und Diagnosedaten von Tierärzten erfasst und zentral bei den Zuchtorganisationen aufbereitet. Mit den erhobe-

Auch die Wissenschaft stellte in den letzten Jahren immer deutlicher eine Wechselbeziehung zwischen Milchleistung, Stoffwechselgesundheit und Fruchtbarkeit fest. Allerdings kennt jeder Betriebsleiter Kühe in seiner Herde, 54

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FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

Fitnesszuchtwert gewinnt an Bedeutung Die in der herkömmlichen Zuchtwertschätzung «funktionellen Merkmale» genannten Parameter lassen indirekt auf die Fitnessvererbung rückschliessen. Der für alle Rassen berechnete Fitness- oder Ökozuchtwert setzt sich schwergewichtig aus den Merkmalen Zellzahl, Persistenz und Nutzungsdauer zusammen. Festzustellen ist, dass diesen Merkmalen bei der Stierenauswahl immer mehr Gewicht geschenkt wird. Der wohl wichtigste Aspekt für die funktionelle Langlebigkeit ist der Zuchtwert der (leistungsunabhängigen) Nutzungsdauer, weil er ganz automatisch über die lange Verweildauer in der Herde alle wichtigen funktionellen Merkmale in sich vereint. Der Nachteil ist, dass er deshalb erst relativ spät zuverlässig wird.

zungsdauer herbeiführen. Exterieurmerkmale können aber auch direkt über eine gute oder schlechte Fruchtbarkeit entscheiden. Für einen gezielten Anpaarungsentscheid ist speziell auch die Beckenstellung eine zentrale Eigenschaft.

Kühe mit gestelltem Becken In einer Diplomarbeit der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft in Zollikofen konnte eine deutlich reduzierte Fruchtbarkeit bei Kühen mit gestelltem Becken gefunden werden. Bei solchen Tieren hängt der Genitaltrakt nach vorne-unten in die Bauchhöhle, anstatt waagrecht im knöchernen Becken zu liegen. Setzen solche Kühe Harn ab, läuft der Urin in der Scheide kopfwärts in Richtung Muttermund. Bei ausgeprägter Senkscheide kann der Urin bis in die Gebärmutter eindringen und sie extrem reizen. Solche Kühe werden nicht mehr tragend! Auch die korrekte Gliedmassenstellung und -winkelung sowie ein guter Klauensatz spielen eine wichtige Rolle. Kühe mit Schmerzen im Bewegungsapparat werden nur schlecht brünstig, zeigen häufig keine oder nur schwache Brunstsymptome und haben ein schlechteres Trächtigkeitsergebnis.

Exterieur beachten! Die langjährige Erfahrung zeigt, dass Kühe mit guter Exterieurbeschreibung eine längere Nutzungsdauer haben als Tiere mit Mängeln im Exterieur. Insbesondere die Körpertiefe, die Sprunggelenksausprägung, Voreuteraufhängung und der Eutersitz sind Parameter, die je nach Qualität eine lange oder kurze Nut-

Bessere Befruchtung bei Mastbesamungen? Schnell kommen Betriebsleiter von Fruchtbarkeitsproblemherden zu dem Schluss, dass die künstliche Besamung und die Profitgier der Besamungsorganisationen eine wesentliche Rolle bei ihrer Misere spielt. Warum sonst hat man bessere Befruchtungsraten bei Kreuzungsbesamungen mit Maststieren? Die Antwort ist eine simple: Für die künstliche Besamung ausgewählte Maststiere wurden und werden – neben einem leichten Geburtsverlauf und einer guten Tageszunahme der Kälber – gezielt auf die Befruchtungsfähigkeit selektioniert. Stiere der Milchrassen dagegen unterliegen sehr viel mehr Selektionskriterien: Leistungs- und verschiedenste Exterieurmerkmale werden ebenso wie die funktionellen Merkmale beachtet. Die Befruchtungsfähigkeit ist daher nur eines von sehr vielen Puzzleteilen, die einen guten Milchrassestier ausmachen.

Mischsperma Durch eine gezielte Qualitätskontrolle stellen die BesaUFA-REVUE · 2 2011

Die Fitnessvererbung eines Stiers lässt sich anhand seiner «funktionellen Merkmale» abschätzen.

Grafik: Rassenvergleich Non-Return-Rate 75 (Stiere)

nen Daten können direkte Aussagen über die Vererblichkeit von Krankheitsanfälligkeit für Stoffwechselstörungen, aber auch für Euterentzündungen oder Nachgeburtsverhalten getroffen und die Zuchtwerte für diese Eigenschaften berechnet werden.

70

■ Red Holstein

■ Brown Swiss

■ Holstein

68 66 64 62 60 58 01

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03

04

05 06 Jahr

mungsorganisationen aber sicher, dass der verkaufte Samen auch wirklich «funktioniert». Die Befruchtungsfähigkeit jedes Stiers wird im Samenkatalog offen anhand der Non-Return-Rate 56 kommuniziert und sollte vom Tierhalter beachtet werden. Eine Sonderstellung bezüglich der Befruchtungsfähigkeit nimmt Mischsperma ein, bei dem in jeder Samenpaillette Spermien von mehreren unterschiedlichen Stieren gemischt werden (z.B. Silian von Swissgenetics). Untersuchungen der Befruchtungsrate dieser Mischpailletten konnten zeigen, dass das Besamungsergebnis besser ist, als dasjenige des besten, eingemischten Stiers. Man nimmt an, dass sich bei Mischsperma die Zeit, in der der Samen befruchtungsfähig ist, verlängert. Solche Mischpailletten werden daher speziell für Kühe mit schlechterer Fruchtbarkeitslage empfohlen.

Fazit Während die Fruchtbarkeit der aktuellen Milchviehgenetik tendenziell abnimmt, lassen neue Zucht- und Besamungstechniken vermuten, dass sich dieser Trend in Zukunft wieder zum Positiven wendet. 䡵

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Autorin Dr. med. vet. Jutta Berger, Team Reproduktion, Swissgenetics, 3052 Zollikofen. www.swissgenetics.ch

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FRUCHTBARKEIT NUTZTIERE

SMS von brünstigen Kühen ANEMON BRUNSTERKENNUNGSSYSTEM Kühe mit steigender Milchleistung zeigen die Brunst immer undeutlicher und die Hauptbrunst wird kürzer. Obschon bereits vor 30 Jahren die ersten Hilfsmittel zur Brunsterkennung eingesetzt wurden, hat sich bis heute kein automatisches System etablieren können. Das Anemon Brunsterkennungssystem geht hier einen neuen, verblüffend einfachen Weg.

Samuel Kohler

Um die Zeit der visuellen Brunstbeobachtung zu verkürzen oder ganz zu ersetzen, wurden schon früh verschiedene technische Systeme entwickelt. Was das Hilfsmittel Progesterongehalt betrifft, liessen relativ hohe Kosten und eine nicht einfache Anwendung den Erfolg ausbleiben. Die Messung der Bewegungsaktivität mit Geräten am Fuss oder Halsband hat es mit

einigen Produkten zur Marktreife geschafft, wird aber mit unterschiedlichem Erfolg eingesetzt. Ein interessanter Ansatz ist die Messung der Körper- und Milchtemperatur, welche zwei Tage vor der Brunst etwas abfallen, um dann zu Beginn der Hauptbrunst um rund 0.5°C anzusteigen. Milchtemperaturmessungen werden bereits in Melksystemen integriert. Für die Körpertemperaturmes-

Kuh mit Transmitter während der Versuchsphase. Heute ist die Anemon-Brunsterkennungstechnologie praxisreif.

sung hat es bisher noch keinen praxistauglichen Ansatz gegeben, obschon es sich um eine sehr zuverlässige Erkennungsmethode handelt.

Zu 90 % sicher Forscher der Hochschulen für Landwirtschaft (SHL) und der für Technik und Informatik (HTI) haben ein System entwickelt, das die Körpertemperatur und die Aktivität der Tiere kontinuierlich erfasst, auswertet und die Brunst einfach und zuverlässig an den Landwirt meldet. Ein grosser Teil der Arbeit bestand in der Entwicklung einzelner Komponenten des sogenannten «Anemon Brunsterkennungssystems»: Sensor, Transmittereinheit und ein Server mit Internet-Schnittstelle (Grafik). Heute ist das System soweit entwickelt, dass brünstige Kühe mit einer hohen Sicherheit von 90 % erkannt werden. Einfache Übermittlung Die auf-

Grafik: Anemon-Brunsterkennungssystem Basisstation

Vaginalsensor

Server

Internet Transmitter

Mobilnetz

gezeichneten Daten werden mit einer eigens entwickelten Software automatisch verfolgt. Wird aufgrund des Temperatur- und Aktivitätsmusters eine Brunst erkannt, generiert die Software eine SMS auf das Handy des Tierhalters. Diese Übermittlungsmethode ist einfacher als viele herkömmliche Modelle, welche jeweils das Anschalten eines Computers und die Interpretation komplizierter Grafiken erfordern. 䡵

Option SMS Alarm

Autor Samuel Kohler, Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft (SHL), 3052 Zollikofen. www.shl.bfh.ch

Züchter

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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC …

UFA-Milchviehspezialist Matthias Löhrer Matthias Löhrer schloss seine Lehre als Detailhandelsangestellter bei der LANDI Fürstenland ab, wo er danach als Agrarverantwortlicher wirkte. Da ihm die einzelnen Betriebsberatungen der LANDI zusagten, wechselte er in den UFA-Beratungsdienst Wil. Anfangs Jahr konnte Matthias sein 5-Jahre Jubiläum bei der UFA AG feiern. Zurzeit besucht er an zwei Abenden pro Woche eine Weiterbildung zum Verkaufsfachmann.

Als Milchviehspezialist betreut er tagsüber Milchproduktionsbetriebe in den Regionen Mittelthurgau, Aachtal und Fürstenland. So auch Brown Swiss Züchter Beat Horber.

Auf Milch gesetzt Beat Horber konnte den elterlichen Betrieb in Hugelshofen im Kanton Thurgau übernehmen. Im Jahre 1997 hatte er das Glück, von verschiedenen Bauern in den Nachbargemeinden Milchkontingente zuzumieten. Dazu konnte er in der 5 Minuten entfernten Gemeinde Engelswilen einen Betrieb mit 14 ha Grünland pachten, mit der Bedingung, dass die Gebäude weiterhin genutzt werden. Beat Horber entschloss sich das

Gebäude für das Jungvieh in einen Laufstall umzubauen und auf dem eigenen Betrieb einen Laufstall für 40 Milchkühe anzubauen. Die eigene Betreuung und Beobachtung seines Jungviehs schätzt Horber, obwohl sie zeitaufwändig ist.

Die Kuh im Mittelpunkt Auch nach 13 Jahren investiert Horber in den Komfort seiner Tiere, denn er weiss, dass nur gesunde, muntere Kühe viel Milch geben. Im Laufe der Zeit wurden die Betonböden in den Laufgängen durch Abrieb immer glatter. Damit die Kühe einen sicheren Tritt haben, hat Horber alle Laufgänge mit Gummimatten versehen. Für einen genügenden Klauenabrieb wurden auf den Übergängen Gummimatten mit einem eingearbeiteten Schleifmittel eingebaut. Heute ist er mit der Klauengesundheit seiner

Herde sehr zufrieden. Ein Grossraumlüfter und der Wassersprinkler, welcher einen feinen Nebel aus kleinsten Wassertröpfchen versprüht, sorgen bei heissen Temperaturen für gutes Tierwohl. Im kommenden Jahr möchte er in seinen Tiefboxen eine Kalkstrohmatratze einbauen. Mit dieser schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Der eingestreute Kalk stabilisiert und hygienisiert die Kuhmatratze, die Tiere fühlen sich wohler. Danach dient der via Hofdünger ausgebrachte Teil an Kalk zur Erhaltungskalkung.

Mischration ausgleichen Seit der Umstellung auf Silagefütterung im Jahr 2004 legt Horber seinen Kühen eine Mischration vor. Da die Hofnachfolge nicht geregelt ist, wurde nicht in eine Siloanlage investiert. Die Gras- und einen

Betriebsspiegel Beat und Astrid Horber Schlatterhof 1 8565 Hugelshofen LN: 29 ha, davon 2 ha Zuckerrüben, 2 ha Futterweizen, 5 ha Mais und 1 ha Tafelbirnen Tierhaltung: 40 Milchkühe 30 Stk. Jungvieh Milchleistung: 9133 kg Milch, 4.2 % Fett und 3.5 % Eiweiss Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaar mit Aushilfe

BLICKPUNKT POINT DE VUE

Beat Horber

Aufzucht Matthias Löhrer, Im Buechwald 15, 9242 Oberuzwil Geboren

22. Juli 1981

Familie

Verheiratet mit Datjana, Kinder Leonie (5) und Larina (3.5)

Ausbildung AGRAR-Detailhandelsangestellter Hobbies

Laufsport und Hundesport mit Terraristik

Motto

«Ich strebe in meinem Gebiet gemeinsam mit den Betriebsleitern eine Senkung der Produktionskosten je kg Milch an.»

58

mit Konzept Auf dem Betrieb Horber kalben die Rinder mit 27 Monaten das erste Mal ab. Damit dies erreicht wird, hat Beat Horber zusammen mit Matthias Löhrer ein Aufzuchtkonzept erarbeitet, welches auf den Betrieb abgeschnitten ist. Innerhalb der ersten drei Stunden nach der Geburt erhält jedes Kalb eine erste Gabe Kolostrummilch und eine zusätzliche Eisenverabrei-

«Am UFA-Stand an der Tier und Technik erfahre ich jedes Jahr Neues.»

chung mittels Eisenpaste. Die Kälber werden auf Tiefstreue mit Auslauf in kleinen Gruppen gehalten. Bereits ab 2 2011 · UFA-REVUE


Teil der Maissilage wird in Ballen konserviert, der Mais für die Winterfütterung und die Zuckerrübenschnitzel in einer Silowurst. Die Mischration wird mit einem UFA-Energiekonzentrat aufgewertet und dem Proteinkonzentrat UFA 157 ausgeglichen. Die Mischung ist auf

gut 25 kg Milch ausgerichtet. Kühe, die mehr produzieren erhalten über die Kraftfutterstation das Leistungsfutter UFA 242 oder in der Startphase UFA 163. Damit die Kühe möglichst viel fressen, wird die Ration mehrmals täglich frisch vorgelegt.

Freude an der braunen Kuh Der Betrieb Horber ist begeisterter Braunviehzüchter. Seinen grössten Coup landete er mit Jetvin Colette, welche 2002 Reserve-Champion der IGBS-Schau wurde. Noch in St. Gallen konnte er sie an einen Tessiner Züchter verkaufen. Beat Horber nennt die Tier und Technik als eine seiner Lieblingsausstellungen. Am UFA-Stand in der Halle 7 trifft er jährlich Berufskollegen aus der ganzen Schweiz. Bei Gesprächen erfährt er von Produkt-Neuigkeiten und erfährt, was sich alles ums Management im Stall dreht. 䡵

Die Rinder fressen an einer Futterachse unter freiem Himmel.

Horber’s Milchviehstall in Hugelshofen TG.

der ersten Woche stehen Wasser, Heu und das Aufzuchtfutter UFA 116 zur freien Verfügung. Sobald mehr als 1.5 kg Aufzuchtfutter gefressen wird, beginnt Horber die Milch von 6 l auf 2 l / Tag zu reduzieren. Abgesetzt wird so nach ca. 10 Wochen. Spätestens ab dann wird Maissilage vorgelegt und langsam auf das Aufzuchtfutter für die 2. Phase, UFA 219 umgestellt. Mit gut halbjährig werden die Rinder auf den Pachtbetrieb UFA-REVUE · 2 2011

umgestallt. Nun wird eine Mischration bestehend aus Krippenresten, Grassilage, Heu und Mineralstoffen vorgelegt. Mit UFA 219 wird bei den jüngsten ein wenig nachgefüttert.

Intensiv – trotz Alpung Im zweiten Aufzuchtjahr nach dem Besamen werden alle Rinder gealpt. Dies ist auch bei der intensiven Aufzucht mit einem tiefen EKA gut möglich. Bedingung ist

Beat Horber zusammen mit seiner Schaukuh Big Boy Sara, welche ihre dritte Laktation mit 9961 kg Milch, 4.1 % Fett und 3.6 % Eiweiss abschloss.

einfach, dass im ersten Lebensjahr das Aufzuchtpotenzial der Tiere voll ausgeschöpft wird! Damit die Rinder gut in die Laktation starten, ist eine frühzeitige Eingliederung in die Milchviehherde von Vorteil. 59


ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE

LESE-FUTTER À LIRE Zyklus dauert 23.3 Tage!

Gaudenz Ambühl, Davos Frauenkirch

Gaudenz Ambühl setzt auf UFA 996 CYCLO EXTRA «Durch die Alpung bedingte saisonale Abkalbung möchte ich, dass möglichst alle Kühe in einem kurzen Zeitraum wieder trächtig sind. Seit ich begonnen habe, meinen Kühen bereits 10 Tage vor dem Abkalben UFA 996 CYCLO EXTRA zu verabreichen, konnte bei jeder Kuh innerhalb der ersten 6 Wochen nach dem Abkalben mindestens eine gute Brunst beobachtet werden, was meist zu erfolgreichen

Besamungen führte», so Braunviehzüchter Gaudenz Ambühl aus Davos. Ein Mangel an Beta-Carotin zum Zeitpunkt des Abkalbens verzögert und vermindert die Follikelreifung. Die Brunst bleibt aus oder verspätet sich. Durch Konservierung und Lagerung des Grundfutters nimmt der Gehalt an Beta-Carotin deutlich ab. Besonders zu Rationen mit einem hohen Anteil Dürrfutter oder zu maislastigen Ratio-

Lämmer richtig versorgen nen ist eine Ergänzung ab Januar notwendig. Herden, die auch im Sommer wesentliche Anteile konserviertes Futter fressen, erreichen den Versorgungsengpass früher und benötigen ab Start der Winterfütterung zusätzliches Beta-Carotin.

Es ist wichtig, dass Lämmer ab Geburt richtig aufgezogen werden. Die Lämmermilch UFA 861 eignet sich als Auenersatzmilch deutlich besser als Kuhmilch. Auch bei Mehrlingsgeburten eignet sich UFA 861 zur Ergänzung der Auenmilch sehr gut. Beachten Sie jetzt die Aktion in Ihrer LANDI.

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TORO-Tagung 2011

UFA-SPEZIALITÄTEN SPECIALITÉS UFA

Erfolgreiche Kaninchenfütterung mit UFA 856 Francis Gay Sorens (FR) ist einer der 20 glücklichen Gewinner der Sammelkartenverlosung 2010. Die LANDI Gruyere hat ihm einen Gutschein im Wert von Fr. 100.– übergeben. Dazu gratuliert die UFA AG ganz herzlich. Auf seinem Bauernhof, der sich am Greyerzersee befindet, hält Francis Gay seit 20 Jahren rund 30 Kaninchen. Schnell merkt man, dass ihm die Kaninchen am Herzen liegen, da diese sehr gut gehorchen. Er braucht nur zu pfeifen, um seine Lieblinge am Abend von der Weide in die Ställe zu locken. Die Gesundheit der Kaninchen ist Herr 60

Anhand einer Untersuchung wurden die Zyklen verschiedener Kühe während 80 Tagen mittels täglichem Ultraschall verfolgt. Die präsentierten Ergebnisse zeigen, dass die mittlere Zykluslänge laktierender Kühe länger ist als die meisten bisherigen Angaben in der Literatur, nämlich 23.3 Tage. Quelle: Elite

Gay besonders wichtig. «Kaninchen sind von Natur aus anfällige Tiere. Eine gute Betreuung und die richtige Fütterung sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Kaninchenhaltung», erklärt Herr Gay. Deshalb füttert er schon seit mehreren Jahren Kaninchenfutter UFA 856 mit grossem Erfolg. Volle Sammelkarten mit Punkten ausfüllen ist einfach und lohnt sich für alle Kaninchenhalter. Neben der Teilnahme an der Verlosung des 100.– Franken-Gutscheins der LANDI, erhält man bei einer ausgefüllten Sammelkarte einen Sack Kaninchenfutter gratis!

Wir organisieren am 1. März 2011 eine kleine Munimästerreise, wo wir zwei interessante Betriebe in der Ostschweiz besichtigen. Melden Sie sich im Internet oder beim UFABeratungsdienst unter 058 434 13 00 oder bdwil@ufa.ch an

UFA-Berater Services techniques 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 2 2011 · UFA-REVUE


PRAXISGESPRÄCH NUTZTIERE

Auch eine Frage der Länge TRIEBWEGE sollen trittsicher, ohne Verletzungsrisiko für die Kühe, leicht zu reinigen und kostengünstig sein. Die Auswahl an Ausführungsvarianten ist gross: Beton, Kies, Recyclingasphalt, Holzschnitzel, Kunststoffvlies, Wabengitter – ein Patentrezept gibt es nicht. Tendenziell eignen sich für kurze Wege eher harte, für lange eher weiche Bodenausführungen.

Im Anfangsbereich ist für Milchkühe ein Triebweg von 3 bis 5m Breite günstig. Bei kleinen Herden kann der Weg später auf rund 2 m reduziert werden. Mit über 40 Kühen sind Wegbreiten von 3 bis 4 m zu empfehlen, da sonst der Eintrieb viel Zeit kostet. Weiche, rasch abtrocknende Triebwege schonen die Klauen und werden von den Kühen bevorzugt aufgesucht. Aber jedes System hat seine Vor- und Nachteile, wie das Gespräch von Melk Staller, Ruedi Rathgeber und Fredy Sauber zeigt. Melk Staller: Vor Jahren hatte ich zur Halbtagesweide meiner Milchkühe einen Triebweg mit feinem Sand erstellt. Der Sand wurde zwar gut verdichtet. Dennoch ist heute alles erodiert oder verwachsen. Letztes Jahr wurde der

Idealerweise erschliesst ein Triebweg möglichst viele Parzellen und ermöglicht es den Tieren, jederzeit von der Weide in den Stall gehen zu können.

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Weg bei Regenwetter zur totalen Sosse. Nun suche ich Alternativen. Ruedi Rathgeber: Ein mit Sand überfülltes Kunststoffvlies wäre eine Variante, wobei dessen Langlebigkeit in Frage gestellt wird. Als stabiler erweisen sich Wabengitter… Melk Staller: …die aber viel kosten. Auch weil sie eine Kofferung oder ein Vlies als Unterbau erfordern. Mein Nachbar hat einen Triebweg mit einer 10 cm Schicht Holzschnitzeln. Aber es tauchen immer wieder Probleme mit der Käsereimilch-Qualität auf. Fredy Sauber: Wege mit Holzschnitzeln, Kies oder auch naturbelassene Böden beeinträchtigen die bakteriologische Milchqualität, wenn sie ungenügend entwässert werden oder mit Morast und Kot beschmutzt sind. Ruedi Rathgeber: Triebwege aus Holz- und Rindenschnitzeln erlauben zwar viel Eigenleistung bei der Erstellung, sollten nach zwei bis drei Jahren aber erneuert werden. Förderbandgummi lässt sich einfach verlegen. Allerdings wird er bei Regen rutschig. Melk Staller: Auch schon mal etwas von Recyclingasphalt gehört? Ruedi Rathgeber: Ja. Er benötigt keine Kofferung und hält über zehn Jahre. Das verwendete Fräsgut muss frisch sein, weil Bitumen an Hafteigenschaft verliert. Zu Beginn lässt der Recyclingasphalt kleine Steine auf der Oberfläche zurück, welche die Kühe leicht in defektes Sohlenhorn eintreten. Das gilt auch für Beton-, Asphalt- und natürlich Kies-

«Wenn Kühe lange Strecken auf harten Böden zurücklegen müssen, kann dies zu Belastungsklauenrehen führen.» wege. Wenn Kühe lange Strecken auf harten Böden zurücklegen müssen, kann dies zu Belastungsklauenrehen führen. Fredy Sauber: Bei frischem Recyclingasphalt treten manchmal Verschmutzungsprobleme durch giftige polyaromatische Kohlenwasserstoffe PAK auf. Um sicher zu gehen, muss die Situation zuerst bei den kantonalen Behörden abgeklärt werden. Melk Staller: Ab welcher Steigung sind Holzschwellen oder gebrauchte Spaltenböden als Tritte zu empfehlen? Ruedi Rathgeber: Ab 30 % Steigung. Bei Holzschwellen sollte die Auftrittfläche weich sein, das heisst mit Holzspänen oder Erde gefüllt und mindestens 50 cm breit. Für sumpfige Stellen können gebrauchte Spaltenböden verwendet werden, sofern die Abstände zwischen den Spalten noch stimmen. 䡵

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Bei diesem Artikel handelt es sich um ein fiktives Gespräch mit fiktiven Personen. Die Empfehlungen für die Triebwege stammen aus einer Untersuchung von Stefan Dubach, Institut agricole de Grangeneuve.

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NUTZTIERE

Was machen Betriebe mit niedrigen Zellzahlen anders? EINE NEUE STUDIE bestätigt, dass die Zellzahl in der Kuhmilch neben der Melktechnik und Hygiene auch vom Kuhkomfort entscheidend beeinflusst wird. Es bewähren sich gezielte Behandlungen kranker Euter anhand von bakteriologischen Analysen.

Jakob Groenewold

Die Eutergesundheit hängt von einer Vielzahl von Managementfaktoren ab. Aber von welchen wie viel? In einer Studie der Hochschule Leeuwarden, Holland, wurden die Daten von 83 Milchviehbetrieben ausgewertet, die in den beiden vorhergehenden Jahren konstant niedrige oder deutlich erhöhte Zellgehalte in der Tankmilch aufwiesen (Tabelle 1).

Aufgrund der höheren Kuhzahl auf den Betrieben mit hohen Zellzahlen

wäre nach Ansicht der Versuchsauswerter schon ein vermehrter Infektionsdruck zu erwarten, zudem ist auch die Betreuung der Einzeltiere nicht mehr ganz so gut. Erstaunlicherweise waren die Betriebe beim Anteil akut klinischer Mastitiden gar nicht so unterschiedlich. Somit sind in der Betriebsgruppe mit den höheren Zellzahlen insbesondere unterschwellige (subklinische) Eutergesundheitsstörungen als Grund für die schlechteren Werte anzusehen. Deutliche Differenzen waren bei der täglichen

Milchmenge je Kuh festzustellen, was einerseits auf ein besseres Managementniveau auf den Betrieben mit niedriger Zellzahl, andrerseits auf den negativen Effekt subklinischer Mastitiden auf die Milchproduktion hindeutet.

Einstreu von Vorteil In der Tabelle 2 sind Merkmale hinsichtlich Infektionsdruck, Fütterung, Melken und Behandlungen gewertet. 86 % der Niedrigzellzahlbetriebe verfügen über Tiefstreuboxen oder Komfortmatratzen. Es lässt

Konsequentes Melken mit Melkhandschuhen ist für Melkprofis selbstverständlich und hilft, die Übertragung von Infektionen zu vermeiden.

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NUTZTIERE sich feststellen, dass die Betriebe mit dem günstigen Zellzahlniveau die Liegeboxen häufiger sauber machen und auch die Laufgänge und Spaltenböden öfter abschieben. Dies dürfte zu einer nachhaltigen Minderung des Infektionsdruckes führen. Spaltenlieger, deren vermehrtes Auftreten auf eine nicht optimale Gestaltung des Liegebereiches hinweisen, haben bekanntermassen ein deutlich erhöhtes Risiko, Euterentzündungen zu bekommen.

Vor dem Abkalben melken? Interessanterweise melkt ein Drittel der Betriebe mit niedrigen Zellzahlen die Kühe bereits vor der Kalbung, wenn diese die Milch laufen lassen. In der Vergleichsgruppe tut dies nur etwa jeder elfte Betrieb. Wenn die Milch bereits vor der Kalbung läuft, ist der Strichkanal offen und die Kühe können sich schneller eine Euterinfektion einfangen. Daher empfiehlt der niederländische Eutergesundheitsdienst den Milchviehbetrieben, solche Tiere bereits vor der Kalbung zu melken.

Rechtzeitig ausmerzen Deutliche Unterschiede zwischen den Betrieben zeigen sich im Umgang mit Mastitiskühen beziehungsweise Tieren mit hohen Zellzahlen. So trennen sich die Betriebe mit dauerhaft niedrigen Zellzahlen konsequenter von Kühen, die häufiger Euterentzündungen haben, aber auch von Tieren mit hohen Zellen.

Fütterung beeinflusst Eutergesundheit In der Fütterung fielen insbesondere Unterschiede in der Versorgung mit Mineralstoffen in der Trockenstehzeit auf. Gerade in der ersten Phase der Trockenstehzeit, in der in der Regel kein mineralisiertes Kraftfutter zugefüttert wird, ist die Zulage von Mineralstoffen wichtig. Nur so kann eine bedarfsgerechte Versorgung mit den für die Eutergesundheit wichtigen Mineralien und Vitaminen (z. B. Selen, Natrium, Vitamin E, ß-Carotin) gewährleistet werden.

Melkhandschuhe und Dippmittel-Einsatz Bei den Managementmassnahmen rund um das Melken fällt auf, dass in den Betrieben mit guter Eutergesundheit deutlich häufiger mit UFA-REVUE · 2 2011

Melkhandschuhen gemolken wird, was eine Übertragung von Infektionen über die Melkerhände vermeiden hilft. Gedippt wird in diesen Betrieben meist mit einem Dippbecher. Das Sprühverfahren hat Vorteile hinsichtlich der möglichen Verschmutzung des Dippmittels bei allerdings erhöhtem Mittelverbrauch. Es besteht aber die Gefahr, dass ein Sprühschatten entsteht und die abgewendete Seite der Zitzen nicht ausreichend desinfiziert wird. Dies erhöht das Infektionsrisiko und kann auch zu höheren Zellzahlen führen. Daher muss beim Sprühverfahren sehr sorgfältig gearbeitet werden, um eine gleichmässige Benetzung der Zitzen sicherzustellen.

Heisses Wasser Generell gilt die Empfehlung, Kühe mit Euterentzündungen möglichst zum Schluss zu melken, um so eine Infektionsübertragung auf gesunde Tiere zu vermeiden. Dies ist in vielen Betrieben organisatorisch sicherlich nicht immer einfach umzusetzen. Immerhin melkt unter den Niedrigzellzahlbetrieben ein Drittel die euterkranken Kühe zum Schluss. Interessant ist sicherlich, dass bereits gut jeder fünfte Betrieb mit niedrigen Zellen seinen Melkstand mit heissem Wasser (> 85 °C) reinigt.

Nach Plan behandeln Hinsichtlich der Behandlungsmassnahmen ergab die Untersuchung, dass die Betriebe mit niedrigen Zellen deutlich häufiger nach einem festen Plan behandeln. Ausserdem führen sie bei klinischen Mastitiden deutlich öfter Erregernachweise durch, um die Kühe dann gezielt behandeln zu können. Der Einsatz von antibiotischen Trockenstellern dagegen ist in der weitaus überwiegenden Anzahl der Betriebe zu einem Routineverfahren geworden. Auch in diesem Bereich handeln die Niedrigzellzahlbetriebe konsequenter. Zitzenversiegler zur Vermeidung von Infektionen über den Strichkanal kommen in der Trockenstehzeit zunehmend zum Einsatz, wobei hier die Häufigkeit bei den Betrieben mit nachhaltig guter Eutergesundheit deutlich höher war.

Fazit Um günstige Zellzahlwerte zu erreichen, sollte man auf einen hohen Kuhkomfort achten und die Liegeboxen

Tabelle 1: Kennzahlen der untersuchten Betriebe Merkmal

Anzahl Betriebe Anzahl Kühe pro Betrieb Milchmenge pro Kuh und Tag (kg) Zellgehalt in Tankmilch (Zellen/ml) Kühe mit klinischer Mastitis (%)

Quelle: Veeteelt, 2010 Betriebe Betriebe mit hohen mit niedrigen Zellzahlen Zellzahlen 35 48 81 64 23,3 27,2 293 228 91 992 23.9 20.0

Tabelle 2: Anwendung von Managementmassnahmen Merkmal

Quelle: Veeteelt, 2010 Betriebe Betriebe mit hohen mit niedrigen Zellzahlen Zellzahlen Anteil in % Anteil in %

Infektionsdruck Gummimatte in der Liegebox Kuhmatratze in der Liegebox Liegebox mit Tiefstreu Spaltenlieger im Bestand Melken vor dem Kalben, wenn Milch bereits läuft Verkauf von Kühen bei häufigerer Mastitis Verkauf von Kühen bei hohen Zellgehalten Fütterung Mineralfutter in der Trockenstehzeit Melken Verwendung von Melkhandschuhen Dippen mit Dippbecher Dippen mt Spühverfahren Melken von Mastitiskühen zum Schluss Melkstandreinigung mit kaltem/lauwarmem Wasser Melkstandreinigung mit heissem Wasser (> 85 °C) Behandlungen Behandlung der Mastitis-Kühe nach Plan sofortige Behandlung bei klinischer Mastitis Erregernachweis bei klinischer Mastitis Trockenstellen mit Antibiotika Einsatz eines Zitzenversieglers beim Trockenstellen

und Laufflächen regelmässig reinigen. Wichtig ist auch, dass Kühe mit vermehrten Mastitisproblemen konsequent ausgemerzt werden. Positiv auf die Eutergesundheit wirken eine konsequente Nutzung von Melkhandschuhen, das Dippen mit einem Dippbecher und das Melken euterkranker Kühe als gesonderte Gruppe möglichst zum Ende der Melkzeit. Die Behandlung der erkrankten Kühe nach einem festgelegten Plan sowie bakteriologische Untersuchungen zur Bestimmung der Erreger scheinen deutlich positive Effekte auf den Zellgehalt der Tankmilch zu haben. Dies gilt ebenfalls für den Einsatz von Zitzenversieglern während der Trockenstehzeit. 䡵

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Autor Dr. Jakob Groenewold, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, www.lwkniedersachsen.de

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NUTZTIERE

Frühe Beifütterung verringert Absetztrauma ERHALTEN FERKEL BEREITS UNTER DER SAU feste Nahrung, reduziert dies den Umstellungsstress beim Absetzen. Prestarter- und Starter-Futter während der Säugezeit bringen gesündere, schwerere und wirtschaftlichere Ferkel.

Daniel Schmied

Um eine hohe Schmackhaftigkeit zu gewährleisten, legt Daniel Fuhrer das Ferkelfutter zweimal pro Tag frisch vor.

Viele Schweineexperten sind sich heute einig, dass die Beifütterung der Ferkel während der Säugezeit und das anschliessende Fütterungsregime einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Ferkel haben. Insbesondere ab 25 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr müssen diese zusätzliches Futter erhalten, wenn sie beim Absetzen mit 28 Lebenstagen mindestens 7.5 kg wiegen sollen. Die frühe Beifütterung trägt dazu bei, einen Wachstumsknick nach dem Absetzen der Milch zu vermeiden. Denn die Ferkel wissen bereits, wie sie ihren Bedarf mit Festfutter decken können.

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Barbara Eichenberger

Liegen die Verluste bei den Saugferkeln über 13 % oder bei den abgesetzten Ferkeln über 3 %? Spätestens in diesen Fällen besteht Handlungsbedarf. Aber auch bei tieferen Verlusten ist eine Verbesserung der Anzahl verkaufter Ferkel und der Verkaufsgewichte interessant.

empfiehlt sich insbesondere in folgenden Fällen: • Kleine Ferkel. • Grosse Würfe. • Zu geringe Milchleistung der Muttersau. • Erkrankung der Sau (MMA usw.). • Gezieltes Frühabsetzen mit drei Wochen. Ziel ist, dass sie während der Säugezeit rund 1kg Futter (z.B. UFA 302 und 304) fressen.

Wachstumsknick (7 – 14 Tage lang) Krankheiten (E.coli, PMWS usw.)

Lohnt es sich? Ferkel mit «Absetz-

Grafik: Das Absetztrauma Niedrige Futteraufnahme in den ersten Absetzstunden Energiedefizit bis 3./4. Absetztag Abflachen der Darmzotten Enzymmangel, reduzierte Nährstoffverwertung Geschwächte Immunität

Quelle: www.tierklinik.cc

Futter an Entwicklungsstand anpassen Entscheidend ist, dass das Ferkelfutter zum Entwicklungsstadium passt. Ferkel mit einem Alter von unter sieben Tagen reagieren beispielsweise auf pflanzliche Proteinträger mit Durchfall, weil sich ihr Verdauungssystem noch fertig ausbilden muss. Daher genügt Getreide oder Mais, das verschiedentlich zum spielerischen Anlernen eingesetzt wird, den Ansprüchen nicht. Es empfehlen sich Futter wie UFA 302 mit Milchprotein sowie spezifischen Enzymen und Vitaminen. Verdauungsstörungen lassen sich vermindern, wenn das Ferkelfutter ein tiefes Säurebindungsvermögen aufweist. So werden schädliche Bakterien im Magen-Darm abgetötet. Mit zunehmendem Alter der Ferkel nimmt die nötige Lysinkonzentration pro Gramm Rohprotein und MJ VES ab.

Warum so früh? Ab sieben Lebenstagen beginnen sich die Ferkel für Festfutter zu interessieren. Der Prestarter-Einsatz ab der ersten Lebenswoche 64

trauma» (Grafik) erreichen ihr Absetzgewicht oft erst nach einer Woche wieder. So gehen leicht 2 kg Gewichtszunahme «verloren». Mit der rechtzeitigen Beifütterung der Saugferkel lassen sich Wachstumsdepressionen vermindern. Selbst bei den rekordmässig tiefen Ferkelpreisen von Ende Oktober 2010 (3.40 Fr./kg für SGD A-Jager, 20 kg) konnte mit dem Einsatz von 0.4 kg UFAPrestarter und 0.6 kg UFA-Starterfutter pro Tier ein Mehrertrag von 6 % erzielt werden, wenn es dank der frühen Zufütterung gelang, den 2 kg-Gewichtsverlust zu vermeiden. Nicht einberechnet ist darin der positive Vorbeugeeffekt gegen Durchfallerkrankungen.

Wichtig für Masterfolg Die Futteraufnahme in den ersten Wochen nach dem Absetzen beeinflusst den Masterfolg, wie Studien zeigen. So ist nachgewiesen, dass 100 g höhere Zunahmen nach dem Absetzen die Mastdauer um fünf bis zehn Tage verkürzen. In Wühlerde oder Blumenschale Prestarter wie UFA 302 werden mit Wühlerde (z. B. UFA 303) vermischt und 2 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE schrittweiser Futterwechsel, weil sich die Mägen der Ferkel erst an die neue Nahrung gewöhnen müssen und ansonsten eine Verzehrsdepression oder Durchfall droht.

in die Ferkelecke gestreut. Die Futterverluste werden vermindert und die Verzehrskontrolle erleichtert, wenn der Prestarter in einer Futterschale (z.B. Blumenschale) angeboten wird. Die Schalen sollten fixiert werden. Sonst spielen die Tiere mit ihnen und das Futter wird schmutzig.

Schrittweiser

Übergang Zwischen der zweiten und dritten Lebenswoche der Ferkel erfolgt der Wechsel auf Starterfutter (z. B. UFA 304). Dieses Futter wird bis zwei Wochen nach dem Absetzen verabreicht. Danach kommt die Umstellung auf Standard-Ferkelfutter (z. B. UFA 310). Wichtig ist ein

Bewährt haben sich Futterumstellungen über sechs Tage. Das heisst, dass die Menge des abzusetzenden Futters alle zwei Tage um 25 % verringert und jene des neuen Futters um 25 % erhöht wird.

Abferkelbetrieb Fuhrer im Video Daniel Fuhrer führt in Wallenried (FR) innerhalb der Arbeitsteiligen Ferkelproduktion (AFP-Ring) einen Betrieb mit 40 Abferkelplätzen. Auffallend sind die gesunden, vitalen Ferkel. Seine geringen Ferkelverluste führt der Meisterlandwirt – neben der Circoviren-Impfung und dem gezielten Temperaturmanagement – auf die frühe Anfütterung zurück. Ab dem dritten Lebenstag erhalten die Ferkel bereits UFA 303 Wühlerde. Mit einer Lebenswoche gibt es zusätzlich zweimal frisches UFA-Starterfutter pro Tag. Zuerst verabreicht Daniel Fuhrer das Futter-Wühlerde-Gemisch im Bereich der Sau. Sobald die Kleinen von der Mutter gelernt haben zu fressen, wird – mit immer geringerem Wühlerde-Anteil – im Ferkelnest zugefüttert. Waren die Erstlingssauen früher «überfordert», werden sie heute dank der frühen Zufütterung der Ferkel entlastet, weniger abgesäugt und können ihre Jungen besser ernähren. Auf das Mischen der Tiere folgt sieben bis zehn Tage nach dem Absetzen der schrittweise Wechsel von UFA 404 Starterfutter auf UFA 310 Standard-Ferkelfutter. «Seit ich vor einem Jahr auf UFA 310 gewechselt habe, sind meine Ferkel schneller bereit für den Verkauf», erklärt Daniel Fuhrer. Durch den gezielten Einsatz von aufgeschlossener Stärke im UFA-Ferkelfutter wird die Verdaulichkeit verbessert, die Futteraufnahme erhöht, die Nahrung für ColiKeime reduziert und damit auch das Durchfallrisiko minimiert. Markus Gerig hat auf dem Betrieb von Daniel Fuhrer einen Film gedreht, der den klug gebauten Abferkel- und Jagerstall, das Fütterungsmanagement und Interviews zum Thema zeigt. Siehe unter www.ufarevue.ch UFA-REVUE · 2 2011

Auch für Sau positiv Lernen Ferkel früh fressen, profitiert auch die Sau. Vor allem Erstlingssauen stehen in Gefahr, während den folgenden Würfen zu stark abgesäugt zu werden. Zu den möglichen Folgen gehören MMA und kleine Würfe. Zur Entlastung der Sau können die zwei bis drei grössten Ferkel bereits zwischen dem 14. und 21. Tag abgesetzt und mit Starterfutter versorgt werden. Vorzeitig

abgesetzte

Ferkel

Werden einzelne Ferkel über eine künstliche Amme versorgt – etwa weil die Muttersau einen grösseren Wurf leistete als es die Zitzen erlauben – kommt neben der Milchnahrung (z. B. UFA 301) Prestarter-Futter zum Einsatz. Die Umstellung auf Starterfutter erfolgt

parallel zur normalen Aufzucht unter der Sau.

Fazit Zusammengefasst fördern Prestarter- und Starter-Futter eine gute Entwicklung der Ferkel, vermindern das Absetztrauma und entlasten die Sauen. Beim Fütterungsregime ist wichtig, die Nahrung an den jeweiligen Bedarf der Ferkel anzupassen und dass Futterumstellungen stufenweise erfolgen. 䡵

Autoren Dr. Barbara Eichenberger, Ressortleiterin technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Daniel Schmied, Schweinespezialist und Ressortleiter im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen. An der Tier & Technik vom 24. bis 27. Februar 2011 in St. Gallen geben die UFA-Schweinespezialisten an Stand 3.1.15 in Halle 3.1 gern Auskunft rund um die optimale Ferkelfütterung. www.ufa.ch

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NUTZTIERE

Von den Besten lernen DIE UFA 2000-TAGUNGEN lieferten wieder viel interessanten Diskussionsstoff und zeigten Optimierungspotenzial in der Ferkelproduktion auf. Besonders gilt es, die Abferkelquote zu verbessern und qualitativ gute Genetik einzusetzen. Aber auch durch die Verfütterung hochwertiger Futter kann der wirtschaftliche Erfolg gesteigert werden.

Mitte Januar 2011 haben in der Ost-, Zentralschweiz und im Mittelland die UFA 2000-Tagungen stattgefunden. Die Referenten zeigten auf, wie sich die Kosten in der Ferkelproduktion reduzieren und die Erträge erhöhen lassen.

einmal pro Monat an die UFA-Auswertungsstelle in Herzogenbuchsee eingeschickt werden. Wer nicht auf die Auswertungen warten will, kann die Sauenmanagement-Software UFA 2000planer auch mieten.

Top Die Jahresauswertung der Daten

1 · UFA-Berater Jürg Ammann (l.) und Peter Gantenbein. 2 · Lydia Gremlich, Raperswilen (TG), gewann die PrimeraJungsau zusammen mit ihrem Mann Albert in der Ostschweiz. 3 · Stefan Schwab, Niederlassungsleiter der Anicom Mittelland. Die Anicom hat 2010 viel zum Abfluss überzähliger Schlachtschweine beigetragen. 4 · Rolf Eberle (l.) und Othmar Werder. 5 · Hansueli Christen, Leiter UFA 2000, betont die Wichtigkeit der Abferkelquote. 6 · Marie Gobet (l.), Urs Haslebacher und Annemarie Badertscher. 66

aus dem Schweineproduktionsprogramm UFA 2000 enthält grosse Unterschiede zwischen den besten und schlechtesten Betrieben. 2010 sank der Deckungsbeitrag pro Sau wegen den tiefen Ferkelpreisen im Schnitt auf 1194 Fr. Das sind rund 400 Fr. weniger als 2009. Allerdings erreichte das beste Viertel der UFA 2000-Betriebe immerhin einen Deckungsbeitrag von 1598Fr. Im Mittel wurden 2010 pro Sau 21.6 Ferkel abgesetzt, 0.6 Ferkel mehr als 2009. Das beste Viertel setzt 25 Ferkel ab.

Herdenbuchbetriebe UFA 2000-Herdenbuchbetriebe gehören zur europäischen Spitze. Die Kern- und Ver-

mehrungszüchter setzen pro Sau und Jahr 26.37 Ferkel ab. Die Saugferkelverluste betragen bloss 11.1 %, gegenüber dem schweizweiten Schnitt von 15 %. «Wer über UFA 2000 Jungsauen kauft, ist auf dem richtigen Weg», kann Hansueli Christen denn auch folgern.

Rund 75 % der Direktkosten fallen in der Schweinezucht auf das Fut-

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Abferkelquote verbessert Eine wichtige Kennzahl für den wirtschaftlichen Erfolg ist die Abferkelquote (% Belegungen, die einen Wurf zur Folge haben). Diese belief sich 2010 auf 77 %, gegenüber knapp 72 % im 2009. Die 25 % besten Betriebe erreichen eine Abferkelquote von 84.7 %. Hansueli Christen, Leiter UFA 2000, hat berechnet, dass eine um 1% höhere Abferkelquote auf einem Schweizer Betrieb mit 60 Sauen zu einem um 16 842 Fr. höheren Betriebsgewinn pro Jahr führt.

Daten rechtzeitig liefern Wer die Betriebsdaten via UFA 2000 auswerten lässt, weiss, wie hoch seine Abferkelquote ist. Um sie berechnen zu können, muss das Deckregister mindestens

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NUTZTIERE ter für Muttersau und Ferkel. Wie die Wirtschaftlichkeit eines Futters einzuschätzen ist, entscheidet sich an den Kosten pro MJ VES, den Effekten der Zusatzstoffe sowie am Leistungsniveau der Tiere (18 oder 25 abgesetze Ferkel?). Mit der Extra-Linie bietet die UFA spezifisch konzipiertes Phasenfutter für leistungsstarke Sauen an. Enthalten sind Zusätze wie L-Carnitin, organisch gebundene Spurenelemente und eine erhöhte Vitaminisierung. Versuche auf UFA-Bühl brachten mit L-Carnitin im Futter ein Ferkel mehr pro Wurf. In einem anderen Versuch ermöglichte das teurere, das heisst gehaltrei-

chere UFA-Ferkelfutter dank höherem Wertzuwachs einen um fast 20 % besseren Deckungsbeitrag als das um 17 Fr. pro 100 kg günstigere und gehaltsärmere Futter.

Mit ihrem Forschungsbetrieb hat die UFA die Möglichkeit, die von Zulieferern angepriesenen Zusätze erst zu prüfen. Das lohnt sich. Denn wie die Erhebungen auf UFA-Bühl zeigen, bringen nicht 5 % der neuen Futterzusätze die versprochene Leistung.

Preise erholen sich Bei der Anicom schätzt man, dass die Jagerpreise

2011 und 2012 wieder zunehmen werden, weil sich die Anzahl Tiere, die auf den Markt kommt, aufgrund des Schweinezyklus wieder stabilisieren dürfte. Innerhalb von nur neun Tagen nach der Lieferung werden von der Anicom 94 % Mastjager-Rechnungen beglichen. Wichtig ist, dass beim Lieferschein allfällige Mängel der Ferkel gemeldet und diese Tiere mit einem Stift gekennzeichnet werden. So lassen sich umständliche Abklärungen vermeiden.

Vision? Henning Luther, Zuchtleiter bei der Suisag, forderte dazu auf, sich über die Betriebsentwicklung in den nächsten zehn Jahren Gedanken zu machen. Grundsätzlich gilt: Zuerst besser werden, erst danach grösser. Wachsen durch Besserwerden ist billiger als durch Neubauten. Die biologische und ökonomische Leistung haben in der Ferkelproduktion einen engen Zusammenhang. Aktuell kommen die fruchtbarsten Sauen aus Dänemark, Holland und Frankreich (rund 27 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr). «Wenn die Schweizer Produktion mithalten will, muss sie leistungsmässig noch zulegen», mahnte Luther. Ein Ansatz liege im konsequenten Zukauf von Primera-Jungsauen und dem Einsatz von Premo-Sperma. 䡵

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7 · Jörg Fuhrimann, Anicom (l.), rechnet mit steigenden Ferkelpreisen in den nächsten zwei Jahren. 8 · Die Spannung steigt beim Ziehen des Wettbewerbgewinners. 9 · Christian Schüpbach, Biembach (BE), war der Gewinner in Kirchberg (BE). 10 · Henning Luther, Zuchtleiter Suisag: «Wer besser werden will, muss seine Leistungen und Kosten kennen.» 11 · Willi Leutwiler, Leimbach (AG), Wettbewerbsgewinner in der Zentralschweiz. 12 · Urs Stacher (l.) und Werner Krebs. 13 · Das 2010 war wegen den Preisen ein schwieriges Jahr. Aber die Richtung bei den Leistungen stimmt.

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14 · Urs Liechti (l.) und Otto Walther.

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Autoren Daniela Clemenz und Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur. Auf den folgenden Seiten ist der Vortrag von Henning Luther, Zuchtleiter Suisag, umfassend abgedruckt. In Moudon findet die UFA 2000-Tagung am 23. Februar 2011 statt.

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NUTZTIERE

Leistungsmerkmale und ihre Wirtschaftlichkeit TROTZ DER SICH LANGSAM ERHOLENDEN FERKELPREISE ist die finanzielle Situation bei vielen Ferkelerzeugern angespannt. Betriebsauswertungen zeigen, dass Ferkelproduktions- und Mastbetriebe die Kosten durch gute Tierleistungen senken können.

Henning Luther

Die biologischen Leistungen im Ferkelerzeugerbetrieb sind in erster Linie vom Management des Betriebsleiters abhängig. Dies zeigen die grossen Unterschiede zwischen dem oberen und unteren Viertel der Schweizer Ferkelerzeuger. Das bessere Viertel der Betriebe setzt derzeit knapp 26 Ferkel pro Sau und Jahr ab, während das untere Viertel nur gut 21 Ferkel erreicht.

70 Fr. mehr pro Ferkel Gehen wir von einem derzeitigen Erlös von rund 100 Fr. für ein 25 kg Ferkel aus und ziehen hiervon die Futterkosten der Ferkelaufzucht ( – 30 Fr.) ab, so bringt jedes zusätzliche Ferkel etwa 70 Fr. mehr Einnahmen für den Betrieb. Bei vier Ferkeln weniger pro Sau und Jahr und einer Betriebsgrösse von 50 Sauen macht dies einen Mindererlös von etwa 14 000 Fr. aus. Primera® mit Vorteilen Die im Betrieb verwendete Sauengenetik kann bei der Leistungsverbesserung unterstützend wirken. Auf Basis des ReproControlling der Suisag mit gut 700 einbezogenen Betrieben setzt eine Primera-Sau pro Jahr etwa 0.6 Ferkel mehr ab als reinrassige Edelschweinsauen. Dies vor allem durch niedrigere Saugferkelverluste und kürzere Zwischenferkelzeiten.

konzentrieren. Hier entscheidet sich der ökonomische Erfolg der Tierhaltung. Anpaarungsplanung, Aufzucht und Selektion der eigenen Jungsauen fallen weg. Allerdings müssen die zugekauften Jungsauen systematisch in die Herde eingegliedert werden.

ren, nützen die hohen Zunahmen in der Praxis relativ wenig.

Futterverwertung entscheidend Auf den ersten Blick sieht der Unterschied bei der Futterverwertung zwischen den Nachkommen der verschiedenen Eber unbedeutend aus (2.35 bei

Gut für Mäster Mäster, die ihre Mastferkel von Ferkelerzeugern mit Jungsauenzukauf beziehen, haben die Gewähr, dass alle gelieferten Ferkel einen Endprodukteber (Premo®, Duroc oder Pietrain) als Vater besitzen, weil solche Ferkelerzeuger ja nicht einen Teil ihrer Sauen mit Mutterlinie-Ebern besamen müssen.

Welcher Endprodukteeber? Für den Mäster stellt sich die Frage, welcher der drei Endprodukteber derzeit die wirtschaftlichsten Mastschweine erzeugt. Hier liefert die Endprodukteprüfung der Suisag wertvolle Informationen (siehe UFA-Revue vom Dezember 2010). Fasst man die einzelnen Kriterien zusammen, so liefern sich Duroc und Premo derzeit ein Kopf an Kopf Rennen. Duroc punktet bei den Zunahmen, Premo bei der Futterverwertung und beim Tropfsaftverlust! Mastschweine von Pietrain fallen aufgrund der schlechteren Futterverwertung und tiefen Zunahmen ökonomisch deutlich ab.

Fokus auf Sauenmanagement Primera-Jungsauen bieten neben höheren Leistungen weitere wichtige Vorteile. Die moderne Ferkelerzeugung wird immer anspruchsvoller. Durch den Zukauf von Jungsauen kann man sich ganz auf das richtige Besamen und das Management der Abferkelungen im Betrieb 68

Zunahmen sind nicht alles Was die Zunahmen betrifft, kommen diese den Mästern wirtschaftlich nur dann zu Gute, wenn es gelingt, auch die letzten Mastschweine jedes Durchgangs rasch zu verkaufen. Wenn weiterhin einige Nachzügler den gesamten Stall blockie2 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE Premo bis 2.43 kg/kg bei Piétrain). Aber: 60 bis 80 g weniger Futter pro Kilogramm Zuwachs mal 80 kg Zunahmen im Maststall ergibt etwa 5 kg weniger Futterverbrauch pro Mastschwein. Bei einem Futterpreis von zirka 60 Fr. pro Doppelzentner sind das bereits 3 Fr. niedrigere Futterkosten bei jedem Mastschwein.

Homogenität in der Genetik Bekanntermassen verlieren Schweizer Mäster derzeit insgesamt noch jährlich Millionenbeträge, weil zu viele Mastschweine unter- beziehungsweise übergewichtig abgeliefert werden und es dadurch zu Abzügen kommt. Die Ergebnisse der Endprodukteprüfung zeigen in diesem Zusammenhang, wie wichtig es ist, eine einheitliche Genetik im Maststall zu haben, um die Streuung der Mastschweine zu reduzieren. Hat man zum Beispiel gleichzeitig Mast-

schweine von Duroc und Pietrain in einem Mastdurchgang, so erreichen die Mastschweine vom Duroc etwa eine Woche früher das Schlachtgewicht als Mastschweine von Pietrain. Es würde also zu noch mehr Abzügen für Unterrespektive Übergewicht kommen oder man müsste statt zwei bis drei Ausstallungen drei bis fünf Ausstallungen durchführen, was wiederum mit mehr Aufwand und eventuell mehr Kosten (Kleinlieferpartien) verbunden wäre.

Geordneter

Mastferkelbezug

Die Schweizer Schweineproduktion hat sich in den letzten Jahren professionalisiert und wird dies auch noch weiter tun. Für den Mäster sollte in diesem Zusammenhang ein geordneter Mastferkelbezug (ein bis drei Ferkellieferanten; definierte, einheitliche Genetik) Standard sein oder werden. Wenn Ferkelerzeuger und Mäster systematisch zusam-

menarbeiten, lässt sich der gesamte Prozess gemeinsam noch weiter optimieren. Je nach betrieblicher Situation ist dann eventuell sogar ein Ausstieg aus der Circo-Impfung möglich, wodurch ebenfalls 2 bis 3 Fr. pro Schwein eingespart werden könnten.

Fazit Bessere biologische Leistungen beeinflussen das wirtschaftliche Ergebnis entscheidend. Primera-Sauen und Premo-Eber bieten sowohl für die Ferkelproduzenten als auch für die Mäster beste genetische Grundlagen. Voraussetzung, damit die ganze Produktionskette von den genetischen Vorteilen profitieren kann, ist eine gezielte Belieferung der Mastbetriebe mit einheitlichen Mastferkeln. 䡵 Uneinheitliche Genetik schadet dem wirtschaftlichen Resultat. Bild: sinnart.com

Autor Dr. Henning Luther ist Zuchtleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Suisag, 6204 Sempach. Die aktuellsten Resultate der Endprodukteprüfung finden Sie jeden Monat auf www.suisag.ch

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Qualität aus der Bergzone III NATURA BEEF-PRODUKTION Auf vielen Betrieben mit Mutterkuhhaltung liessen sich mit einer gezielten Zufütterung der Kälber höhere Einkommen herausholen. Tanja und Daniel Albertin zeigen, wie selbst in der Bergzone III eine hervorragende und rentable Natura Beef-Produktion möglich ist.

Eugen Signer

Betriebe, die von der Milchproduktion auf Mutterkuhhaltung umstellen, verzichten zuerst oft auf den Einsatz von Kraftfutter. Treffen dann Schlachtabrechnungen mit Abzügen ein, muss die Fütterung überdacht und angepasst werden.

Tanja und Daniel Albertin haben sich mit der Mutterkuhhaltung neu ausgerichtet. Mit Mittelmässigkeit gibt man sich nicht zufrieden. Dabei spielen die Anforderungen der Konsumentinnen und Konsumenten eine Rolle, besonders aber auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebs. Mit den beiden Töchtern Patricia und Rebecca, einer Lehrtochter oder einem Lehrling sowie den Grosseltern bewirtschaften Albertins in Mon (GR) einen Bio-Hof mit Mutterkühen und 40 ha in der Bergzone III. Bald ist die Umstellung von Brown Swiss auf Angus abgeschlossen. Das Kalbfleisch wird grösstenteils über den Handel vermarktet. Kälber mit einem Alter von fünf Monaten, die Natura Beef mit neun bis zehn Monaten. Von Ende Oktober bis anfangs Juni dauert die «Winterfütterung», welche aus Dürrfutter, Gras- und Maissilage besteht. Pro Natura Beef wird

rund 150 kg Kraftfutter zugefüttert (Tabelle).

Selenreiches Mineralsalz Die Böden auf dem Betrieb sind selenarm. Daher verabreicht Daniel Albertin während der Stallfütterung das selenreiche UFA 995 in einem frei zugänglichen Trog. Im Sommer dürfen die Tiere allesamt auf die Alp, wo sie allein vom Wiesenfutter leben. Das heisst, Viehsalz wird noch zugefüttert sowie Mineralsalz in Form der Leckschale UFA 999.

werden. Damit die Kälber noch fleischiger werden, überlegt Daniel Albertin, die Angus-Kühe künftig mit einem Limousin-Stier zu decken.

Im 2006 erstellten Laufstall besteht ein Abteil aus elf Plätzen für Kühe, die im Winter abkalben. Die Kälber haben einen separaten, von den Kühen unzugänglichen Krippenzugang. Die andere Seite vom Tenn ist für weitere 19 Kühe ausgelegt, die im Herbst kalben. Ein Tiefstreu-Abteil dient als Krankenstall, der auch als Abkalbebox verwendet wird.

Eine Frage der Wirtschaftlichkeit Dass sich die Kraftfutter-Zufütte-

Salz für Laufhof Wenn viel Schnee

rung lohnt, bestätigen die guten Schlachtresultate der Kälber. Eine Taxierung von mindestens T3+ ist der Normalfall. «Der Einsatz von 150 Fr. pro Natura Beef für Kraftfutter zahlt sich wirtschaftlich aus», hat Daniel Albertin berechnet.

fällt, säubert Daniel Albertin die Laufhöfe möglichst rasch. Denn: «Wird der Schnee zu Eis, drohen Verletzungen durch Umfallen und an den Klauen.» Um Vereisungen im Laufhof vorzubeugen, werden im Winter täglich 0.5 bis 1 kg Salz gestreut.

Die Nachzucht wird grundsätzlich gleich gefüttert wie das Natura Beef. «Ich bevorzuge gut ausgewachsene Kühe», erklärt Daniel Albertin. Deshalb und um die Aufzuchtsdauer zu verkürzen, füttert er die Rinder intensiv.

Daniel Albertin ist davon überzeugt, dass sich die Kraftfutter-Gaben an die Natura Beef-Kälber mehr als auszahlen.

Tierindividuelle Kraftfutterzuteilung Demnächst will Daniel AlTabelle: Winter-Fütterungsplan Albertin Raufutter

Mineralstoffe (pro Tier und Tag) Kraftfutter (pro Tier und Tag)

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Mutterkühe 60 % Silogras, 40 % Dürrfutter 100 g UFA 995 080 g Viehsalz –

Natura Beef 33 % Emd 33 % Silogras 33 % Silomais 50 – 70 g UFA 995 10 – 15 g Viehsalz bis 1 kg UFA 277 und 278 im Verhältnis 1 : 2 (total 150 kg pro Tier)

bertin im Rahmen der bis Ende 2011 laufenden Aktion von Itin & Hoch einen Kraftfutterautomaten kaufen, um männliche und weibliche Kälber individuell füttern zu können. Stierkälber benötigen mehr Kraftfutter, damit sie die gewünschte Schlachtqualität erreichen. Bei zu hohen Kraftfuttergaben tendieren weibliche Kälber dazu, zu fett zu

Autor Eugen Signer, UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil. www.ufa.ch

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0800 808 850

Marktplatz Fortsetzung von Seite 36

LANDTECHNIK zu verkaufen Walze Cambridge, 5teilig, 5 m breit, inkl. Transportanhänger, Fr. 6500 079 670 81 65 Pont plat, pour transporter Aebi ou autre trés solide 079 513 19 58 Kartoffelvorkeimkisten, Kunststoff, weiss, neuwertig, ca. 600 Stk., pro Stk. Fr. 3.90 079 295 12 84 Opel Vectra 2.0i, Limousine, 87’000 km, Jg. 91, ab Platz, Fr. 600 079 295 12 84 Hofauto Citroen Xantia 1.9 TDI, Diesel aus erster Hand, Anhängerkupplung, 185’000 km, ab MFK, Fr. 3500 076 323 13 44 500 Vorkeimharasse, aus Holz, Fr. 250 079 211 01 24

UFA-REVUE · 2 2011

Umschlaggerät, für Beton oder anderes, Fr. 900; Silohäcksler Botsch IBR, 25 PS Motor, Fr. 1500 079 723 61 25 Förderband, 10 m, Elektro- und Zapfwellenantrieb; Spatenrollecke Ott, 2.8 m; Dieselgenerator, 220 + 280 V, 6.5 kW, alles guter Zustand 079 324 87 74 Ladewagen Mengele Garant 330, Pick-up, Kratzboden und Gatter, alles hydr., Bereifung 15x17, sehr guter Zustand 079 323 23 40 Zaunpfähle, aus Holz, 1.7 m lang 079 748 30 57 Traktor Deutz Agroplus 410, neu 85 PS, Lastreversierer, 3 Lastgänge, FH und FZ Garantie, Fr. 62 000 078 683 45 66 oder 024 425 47 86

Kleintransporter, ideal für Holztransport oder ähnliches 079 622 45 82 Opel Corsa, Jg 5.2002, frisch ab MFK, 1.4 l, Automat, Fr. 3700 052 233 60 19 Melkstand, Alfa-Laval, vierer Fischgerät mit Reinigungsautomat 041 980 12 78 Transporter, 50 PS, permanenter Allradantrieb, Sperre hinten und vorne, Perkingsmotor 079 245 11 39 Pflug 4-Schar, schwere Ausführung erweiterbar auf 5-Schar, mit Streifenriestern, Scheibensech, Halbautomat, Pendelstützrad; Rübenhackgerät Hatzenbichler, 6reihig, Gänsefussscharen, Parallelogramm geführt; Viehhüter Gallagher M800, Netzanschluss 220-240 V, AC 50 Hz, 10 W 079 796 92 68

Fortsetzung Seite 74 71


NUTZTIERE

Schon mit fünf Wochen absetzen? LÄMMER Mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage überlegen sich viele Schafmilchproduzenten, wie sie die Kosten für die Mastlämmer reduzieren können. Einen grossen Einfuss auf die Vollkosten der Schafhaltung haben der Anteil Handarbeiten und die Fütterungsstrategie.

Seit Lämmerfleisch-Importe nicht mehr an die Inlandschlachtungen gebunden sind, haben sich die Lämmerpreise deutlich verschlechtert. Eine Möglichkeit, die Produktionsvollkosten zu senken, liegt im gezielten Einsatz von Lämmermilch und in der Anschaffung eines Tränkeautomaten.

Alfred Erni

Hubert Stadelmann

Aufzuchtlämmer Das gilt auch für die Nachzucht, deren ideales Erstablamm-Alter bei zwölf Monaten mit einem Körpergewicht von 60 bis 70 kg liegt. Dazu ist eine intensive Aufzucht nötig. Mast- und Aufzuchtlämmer werden bis zum Absetzen der Milch gleich gefüttert.

Kolostralmilch Von hoher Bedeutung ist eine Aufnahme von mindestens 0.3 bis 0.4 l Kolostralmilch in der ersten Lebensstunde. Dazu müssen die Lämmer immer wieder ans Schafeuter angesetzt werden. Bewährt hat sich das Einfrieren von Kolostralmilch, um bei Milchmangel eine Alternative zu haben. Tabelle 1: Kosten der ersten 35 Aufzuchtstage (in Fr.) Varianten

Schafmilch

UFA 861

UFA 861 + Tränkeautomat Milch 137 44 44 Arbeit 84 126 5 Tränkeautomat 16 Total pro Lamm 221 170 65 Täglich vier Mal Milch von Hand. 2.5 Fr./kg Schafmilch, 9 kg UFA 861 (Aktion bis 26.2.11). 18 Fr. pro Arbeitsstunde. 30 Lämmer pro FörsterTränkeautomat, 3500 Fr. Anschaffungskosten, 974 Fr. Jahreskosten.

Tabelle 2: Zusammensetzung der Milch Eiweiss Fett Kohlenhydrate Mineralstoffe 72

% % % %

Schafmilch 5–6 7 – 7.5 4.4 – 4.8 0.9

Kuhmilch 3.5 4 4.8 0.7

Ist keine Kolostralmilch vorhanden, verfügen Tierärzte über Präparate mit ähnlichen Abwehrstoffen.

männlichen Schaflämmern ergab sich eine Differenz von durchschnittlich 2 kg.

Lämmermilch-Einsatz Der Bedarf Automat ab wie vielen Tieren? In der Tabelle 1 sind die Kosten verschiedener Tränkevarianten aufgeführt. Entscheidend ist, wie lange Milch verabreicht wird. In jedem Fall lohnt es sich, die Schafmilch zu verkaufen, statt zu vertränken. Das Tränken von Hand gibt viel Arbeit. Bei vorliegendem Berechnungsbeispiel lägen die Kosten mit Tränkeautomat und einem Stundenlohn von 18 Fr. bereits ab sechs Lämmern, die ständig zusammen abgetränkt würden, am tiefsten. Bei so tiefen Lämmerzahlen besteht aber die Gefahr, dass die Milch lange im Automat bleibt und sauer wird.

Kuhmilch ist billiger als Milchpulver, entspricht aber nicht den Bedürfnissen der Lämmer. Es besteht ein Energiedefizit von rund 25 % (Tabelle 2), das zu geringeren Lebenstageszunahmen und in den ersten Tagen nach der Umstellung von Schaf- auf Kuhmilch auch zu erhöhtem Stress für die Lämmer führen kann. Darmzotten, die durch Verdauungsstörungen (Durchfall) beschädigt werden, lassen oft bleibende Schäden zurück. Was funktioniert, ist beispielsweise eine Kombination von 50 % Kuhmilch mit der Kälbermilch UFA 200. Eine Studie am Institut für ökologischen Landbau in Deutschland hat signifikante Unterschiede zwischen der Aufzucht mit Kuh- und Schafmilch gezeigt. Am 41. Lebenstag wogen die mit Schafmilch getränkten Lämmer im Mittel 2.2 kg mehr als jene, die mit Kuhmilch aufgezogen wurden. Bei den

an Milchpulver liegt bei frühem Absetzen mit fünf Lebenswochen bei knapp 9 kg pro Tier. Lämmermilchen sind gezielt auf die Bedürfnisse der Jungtiere abgestimmt. Sie eignen sich für die mutterlose Mast oder Aufzucht und zur Ergänzung der Auenmilch bei Mehrlingsgeburten. Zu beachten ist: • Ideale Tränketemperatur: 40 bis 42 °C. Der Tränkeautomat muss mit einer Mixerbecher-Heizung ausgestattet und die Milchschläuche dürfen nicht zu lang sein, weil die Milch sonst kalt wird. • Zu hohe Tränkemengen, knollige Tränke und Luftsaugen erhöhen das Bläh- und Durchfallrisiko. Deshalb Pulverdosierung abwägen, Flüssigkeitsmenge messen, Lämmermilch in heissem Wasser à 50 bis 60 °C vollständig auflösen und gut umrühren. • Milchbecher, Schläuche und Nuggi täglich reinigen, wöchentlich desinfizieren und regelmässig auf Beschaffenheit überprüfen. • Pro Tränkeautomat können fünf bis sechs Saugstellen installiert werden. Extra für Lämmer konzipierte Milchpulver wie UFA 861 funktionieren ideal zusammen mit Wasser. Aber auch der Einsatz von «UFA 209 start» kann erfolgreich sein. Auf jeden Fall soll der Anteil pflanzliches Protein im Pulver tief beziehungsweise der Anteil Milchprotein hoch liegen.

Beobachten und intervenieren Es gilt, die Lämmer gut zu beobachten. Wenn einzelne Tiere langsam oder gar 2 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE bessert Energieverwertung), Kräutern (steigern Schmackhaftigkeit) und Puffersubstanzen (stabilisieren Pansenmilieu). Zum Kraftfutter gehören bekömmliches Dürrfutter und sauberes Wasser. Vor dem Absetzen der Milch soll ein Lamm täglich 500 g UFA 763 aufnehmen. Gegen Ende der Säugezeit kann die Tränkekonzentration reduziert werden.

Auf der Weide gemästete Lämmer erhalten in der Regel kein Kraftfutter. Die Mast dauert deshalb länger. Erfolgt die Schlussmast im Stall, benötigen Weidelämmer eine gewisse Anlaufzeit und weisen währenddessen einen Wachstumsstillstand auf. Beim Einstallen sollten sie stets entwurmt werden. Mineral- und Wirkstoffe Die

Werner Lötscher vor der eigens konstruierten Lämmertränke.

tägliche Verabreichung von rund 20 g Mineralsalzmischung (z. B. UFA 998) oder die Bereitstellung einer Leckschale (z. B. UFA 999 oder Cake-Bloc Ovina) ist für die ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen notwendig.

Tränkeautomat reduziert Arbeitsaufwand und Zitzenverletzungen

350 g Zunahme pro Tag Klappt

Werner Lötscher bewirtschaftet in Schüpfheim (LU) zusammen mit einem Angestellten einen 29 ha-Betrieb mit 200 Milchschafen, die pro Laktation durchschnittlich 450 kg Milch geben.

alles, beträgt die Gewichtszunahme zirka 350g pro Tag und das Lammgewicht entwickelt sich wie folgt: • Geburt: 3.5 – 5.5 kg • mit 30 Tagen: 13 – 18 kg • mit drei Monaten: 30 – 40 kg

Es handelt sich um eine hervorragende Lacaune-Zucht. Unter den Milchschafen hat es solche, die bereits eine Lebensleistung von 5000 kg erreicht haben und über zehn Ablammungen ausweisen. Für die frisch geborenen Lämmer hat Werner Lötscher eigens einen «Tränkeautomaten» konstruiert, der die Milch mittels Aquarium-Heizung wärmt. Früher war von Hand getränkt worden, worauf häufig Durchfallprobleme auftraten. Werner Lötscher führt dies auf zu hohe Tränkemengen und überlaufende Labmägen zurück. Ausserdem verursachte das Tränken von Hand enorm viel Arbeit. Zwar wurde auch geprüft, die Lämmer 35 Tage bei den Auen zu lassen. «Aber in diesem Fall riskiere ich Zitzenverletzungen, die zu hohen Zellzahlen und Eutererkrankungen führen», erklärt Werner Lötscher. Heute trinken die Lämmer während rund fünf Tagen an der Eigenkonstruktion Lötscher, bevor sie dann in eine grössere Bucht mit einem herkömmlichen Förster-Tränkeautomat kommen und UFA-Lämmermilch erhalten. Bereits ab der zweiten Lebenswoche wird UFA-Schaffutter verabreicht. Um die frühe Aufnahme fester Nahrung zu fördern, mischt Werner Lötscher anfangs etwas Milchpulver hinzu, das die Lämmer bereits kennen und mögen. Mit dieser Strategie ist laut dem spezialisierten Schafmilchproduzenten ein Absetzen mit 35 Tagen möglich. Ein frühes Absetzen gilt aus wirtschaftlicher Sicht als absolutes Muss. Früher waren im Lämmerschlupf noch Ferkellampen eingesetzt worden. Doch das habe sich nicht bewährt. «Alle Lämmer drängten unter die Lampe und verdreckten diesen Bereich», erinnert sich Werner Lötscher. Statt Lampen sorgen im ehemaligen Kaltstall jetzt zusätzliche, isolierte Wände für die nötige Wärme.

nicht trinken oder andere verdrängen, muss eingegriffen werden. Im Frühling geborene Lämmer tendieren gegenüber Herbstlämmern eher zu Gesundheitsstörungen. Ein möglicher Grund dafür ist das wärmere, feuchtere Klima im Frühjahr und der dadurch erhöhte Keimdruck.

Spezifische Vitaminzusätze wie UFA Pro 600, UFA top-start, UFA topfit lassen sich der Tränke beimischen UFA-REVUE · 2 2011

und können Störungen vorbeugen. Sie helfen insbesondere auch schwachen Neugeborenen, denen es an Vitamin E und Selen mangelt.

Früh mit Festfutter vertraut machen Ab der zweiten Lebenswoche werden Starterfutter wie UFA 763 ProRumin im Lämmerschlupf zur freien Verfügung angeboten. «ProRumin» ist eine Mischung aus Lebendhefen (fördern Pansenentwicklung), Niacin (ver-

Fazit Ein frühes Absetzen von der Milch und Tränkeautomaten reduzieren die Kosten in der Lämmerhaltung. Kuhmilch ist nicht teuer, weist aber geringere Gehalte als Schafmilch auf. Der Milchpulver-Einsatz stellt eine lohnende Alternative dar. Frühes Anfüttern mit Kraft- und Raufutter reduziert den Stress beim Absetzen und verhindert eine Wachstumsdepression. 䡵

Autoren Alfred Erni, 9501 Wil, Hubert Stadelmann, 6210 Sursee (beide UFA-Beratungsdienst). Über den UFA-Beratungsdienst sind neben Lämmermilchen auch Förster-Tränkeautomaten (inklusive Service) erhältlich. www.ufa.ch

INF BOX INFO

www.ufarevue.ch

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Branchen LANDMASCHINEN

Nutzen Sie diese aktuellen Adressen im neuen Branchenverzeichnis der UFA-Revue.

FUTTERMITTEL

PFLANZENBAU

GVS AGRAR AG 8207 Schaffhausen 052 631 19 00 www.gvs-agrar.ch

Raufutter www.raufutter.ch

Stähler Suisse SA 4800 Zofingen 062 746 80 00 Schauen Sie wieder einmal auf www.landi.ch rein und profitieren Sie von tollen Angeboten! Wollen Sie immer auf dem Laufenden sein? Dann klicken Sie sich in die Agro-News

Gratis-Infoline

0800 808 850

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MELKTECHNIK 058 434 04 10 058 434 04 20 026 675 21 41 026 663 93 70 062 956 62 25 032 312 03 70 026 413 17 44

2942 Alle 2800 Delémont 1564 Domdidier 1470 Estavayer-le-Lac 3360 Herzogenbuchsee 3232 Ins 1733 Treyvaux

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BAUEN

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HOFTECHNIK

Gesunde Kühe – bessere Milch Kriechströme und Wasseradern verursachen Probleme im Stall und Melkstand. Lassen Sie Ihren Stall auf Störstrahlen messen! www.stallmessen.ch 041 781 26 60 BRICONA , 6330 Cham Nutzen Sie den Marktplatz in der UFA-Revue. Geben Sie Ihr Inserat per Telefon: 058 433 65 20, per Fax 058 433 65 35 oder per Mail: info@ufarevue.ch auf!

Entmistungsanlagen

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TIERHALTUNG

BURGMER Geflügelzucht AG 8570 Weinfelden 071 622 15 22, www.burgmer-ag.ch

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LANDTECHNIK zu verkaufen Kreiselheuer, Fahr, KH500, Fr. 300; Schneeketten stark gebraucht, 420/70/24, Fr. 300 079 563 82 41 Getreidesilos, ca. 100 m3 gross, zum belüften, 2 Schnecken,

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Fortsetzung Seite 79 2 2011 · UFA-REVUE


KURZMELDUNGEN LANDLEBEN

Norwegen in 7 Tagen Die UFA Revue-Leserreise findet ab dem 19. Juni 2011 statt und führt von Stavanger nach Bergen und Oslo. Die Tradition der UFA-Revue-Leserreisen in die Länder der Mitternachtssonne wird damit fortgesetzt.

Ähnlich und doch anders Norwegen und die Schweiz unterscheiden sich bezüglich Lage und Grösse. Norwegen hat aber wie die Schweiz einen der höchsten Lebensstandards und eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen. Auch in der Landwirtschaft und der Agrarpolitik beider Länder finden sich Ähnlichkeiten und beide Länder sind nicht Mitglied der EU. Diese Reise vermittelt einen Einblick in die norwegische Landwirtschaft und führt durch faszinierende Insel-, Fjord-, Hügel- und

Berglandschaften. Die Zeit der Sommer-Sonnenwende mit den ungewohnten, hellen Nächten sowie die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der norwegischen Bevölkerung tragen das ihre zu einer erlebnisreichen Norwegen-Reise bei! Die Reise beginnt am Dienstag, 21. Juni 2011 mit Abflug von

Internationales Jahr des Waldes

Global denken, lokal konsumieren

Die UNO erklärt 2011 zum internationalen Jahr des Waldes. Sie lenkt damit die Aufmerksamkeit auf eines der wichtigsten Ökosysteme weltweit. Wälder erbringen vielfältige Leistungen: Sie liefern Holz und sauberes Trinkwasser, schützen vor Naturgefahren, bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen und dienen den Menschen zur Erholung. In der Schweiz werden diese Leistungen von der Bevölkerung als fast selbstverständlich anerkannt, was weltweit jedoch nicht der Fall ist. Die Website www.wald.ch informiert und fördert das Verständnis für Waldarbeit und Waldnutzung.

Unter dem Titel «Think global – consume local: Das Erfolgsrezept für Produzenten, Konsumenten und Natur?» führt der schweizerische Bauernverband in Zusammenarbeit mit dem Konsumentenforum und der ETH Zürich einen Workshop am Naturkongress durch. Der NaturKongress 2011 findet am 11. Februar 2011 in Basel statt. www.natur.ch/Veranstaltungen

Bauernverband auf Facebook Passend zum Jahresbeginn hat der SBV eine eigene Seite auf Facebook lanciert. Ab sofort werden sämtliche Publikationen und News parallel zur SBV-Website auch auf dem sozialen Online-Portal veröffentlicht. Die Seite kann sowohl von angemeldeten Benutzern als auch von Aussenstehenden besucht werden und ist via www.facebook.com/bauernverband erreichbar. UFA-REVUE · 2 2011

Gesuche für Schweizer Pärke Die Pärkelandschaft Schweiz konkretisiert sich. Beim Bundesamt für Umwelt BAFU sind 2011 acht Gesuche um Verleihung des Parklabels für zehn Jahre eingegangen. Mit dem Gesuch des Tessins für die Errichtung für den Parco Locarnese ist nun ein weiteres Nationalparkprojekt unterwegs. Zudem werden die Finanzhilfen für alle Pärke neu ausgehandelt. Bei den Pärken handelt es sich um: Landschaftspark Binntal (VS), Chasseral (BE/NE), Diemtigtal (BE), Gantrisch (BE/FR), ThunerseeHohgant (BE), Ela (GR), Gruyère Pays-d'Enhaut (VD/FR) und Jurapark Aargau (AG/SO).

Zürich nach Stavanger und die Heimkehr findet am Montag, am 27. Juni 2011 von Oslo nach Zürich statt. Die Detailausschreibung folgt in der März-Ausgabe der UFA-Revue oder ist ab dem 14. Februar 2011 auf www.ufarevue.ch oder www.agrar-reisen.ch aufgeschaltet.

Ernährungssicherheit Zum Dioxinskandal meldete sich auch der schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband zu Wort und schrieb in einer Medienmitteilung, wenn sich der SBLV für eine einheimische, noch überschauund kontrollierbare Nahrungsmittelproduktion einsetze, sei das nicht einfach ein alter Kriegs-Zopf! Eine tier- und umweltfreundliche Produktion, exakte Rückverfolgbarkeit der Herkunft und der Zusammensetzung über die ganze Ernährungswertschöpfungskette sei für hiesige Nahrungsmittel genau definiert und kontrolliert, was logischerweise auch einen höheren Preis zur Folge habe. Es gehe um die Gesundheit aller – das sollte allen etwas wert sein.

Vollkorn und Bauchfett Wer auf Vollkorn setzt, kann dadurch überschüssiges Fett loswerden. Gemäss einer amerikanischen Studie, sammelte sich bei jenen Personen, die sich von Vollkornbrot ernährten deutlich weniger Bauchfett an. Vollkorn stärke gegen Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, heisst es in einem Bericht auf www.foodaktuell.ch.

Verlosung

Erziehung ist, wenn man trotzdem lacht!

Bauernkinder haben es gut. Sie wachsen mit Bezug zur Natur auf und lernen tagtäglich den Arbeitsalltag der Eltern kennen. Aber wie ist es mit den Lebensräumen wie Einkaufszentren, Kindergarten oder Schule? Hier sind auch bäuerliche Mütter und Väter offen für Tipps. Mit dem Langenscheidt-Ratgeber «Eltern-Deutsch, Deutsch-Eltern» erfahren die Eltern mit viel Humor, wie sie sich eigentlich besser nicht verhalten sollten – und warum sie es trotzdem tun. Die UFA-Revue verlost 10 Langenscheidt «Eltern-Deutsch» im Wert von Fr. 18.60. Schreiben Sie eine SMS (90 Rp) mit KFL Eltern Name Adresse an 9292. Einsendeschluss ist der 18. Februar 2011.

Gewinner der JanuarVerlosung UFA-Revue 2011 Den wunderschönen Fotoband «Hirtenstock und Käsebrecher» haben gewonnen: Johannes Leuenberger aus Ursenbach, Annagreth Rhyner aus Elm, Fritz Nydegger aus Schwarzenburg, Johannes Bösch aus Amlikon Bissegg und Alois Heini aus Möriken. Alle, die nicht gewonnen haben, können das Buch (74 Fr. plus Versandspesen) weiterhin beziehen. www.zalpverlag.ch, Vorderdorfstrr. 4, 8753 Mollis, 寿 055 622 39 22.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 75


LANDLEBEN

Auf Komplimente kann man sich verlassen STIL UND AUFTRITT Wie kleidet man sich stilsicher für eine Mitgliederversammlung oder Vorstandssitzung? Die Bäuerin Erika Hänni führt es uns vor.

Barbara Thörnblad Gross

Seit einigen Jahren gibt es in der landwirtschaftlichen Weiterbildung Arbeitskreise. Die Idee dahinter ist, dass aktuelle Themen angepackt und mit einer Moderatorin oder einem Moderator offen diskutiert werden. Von diesem Erfahrungsaustausch kann viel voneinander gelernt werden. Vor drei

Jahren gründete man im Kanton Bern auch Arbeitskreise für Bäuerinnen. Einer dieser Arbeitskreise besteht zum Thema «Frau und Öffentlichkeit». Eingestiegen sind die beteiligten Bäuerinnen in den Arbeitskreis mit einer Bestandesaufnahme. Sie stellten sich und die Gremien, wo sie tätig sind, vor. Die Zusammenstellung ist beeindruckend, die zehn Frauen sind in über 60 Organisationen aktiv. Das sind: Kindergarten- und Schulkommissionen, Landfrauenvereinen, Bauernvereinigungen, Chor, Kulturkommission, Öffentlichkeitsarbeit, Gemeindearbeit, Mütterberatung, Hauspflege, Regionalprojekte oder ein auswärtiger Nebenerwerb. Im Arbeitskreis wurden unter anderem die Aspekte Grundsätze der Kommunikation, Aufbau von Kurzreferaten, Sitzungsleitung, Schlagfertigkeit, Umgang mit Konflikten, Selbstvertrauen und Betriebsorganisation diskutiert. Ein weiteres spannendes Thema war, wie kleide ich mich stilsicher für öffentliche Anlässe.

Was anziehen? Kleider geben Wärme oder ein Gefühl von Kühle. Sie engen ein oder flattern um einen herum. Sie führen dazu, dass man sich beweglich oder steif fühlt. Kleidung kann bewusst oder unbewusst gewählt werden, häufig sind sie auch Ausdruck von unterschiedlichen seelischen Grundstim-

Die Bäuerin Erika Hänni hat die Qual der Wahl. Bilder: Aline Gsell

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Sportlich, lässig oder elegant an öffentlichen Auftritten – die Kombinationsmöglichkeiten sind viefältig.

mungen. Weiter kann immer wieder beobachtet werden, dass sich bei grösseren persönlichen Veränderungen der Kleidungsstil und die bisher bevorzugten Farben verändern. Das aus dem Bedürfnis heraus, die innere Veränderung auch nach Aussen zu dokumentieren. Kleidung ist quasi wie eine zweite Haut und drückt aus, wie wohl es einem in seiner Haut ist. Auch werden Kleider manchmal wie eine Rüstung getragen als Schutz und Abgrenzung gegenüber der Umwelt. Hat man einen öffentlichen Auftritt vor sich, gehören Überlegungen zur Kleiderwahl zu den Vorbereitungen. Von Experimenten bezüglich Stil und Farbe wird dringend abgeraten. Ebenfalls kontraproduktiv sind Kleiderkäufe mit einer Konfektionsgrösse kleiner mit dem Ziel, sich bis zum gegebenen Datum des Auftrittes in das gute Stück «hinein zu hungern». Solche Vorhaben sind in der Regel zum Scheitern verurteilt und führen zu Frustration und Min2 2011 · UFA-REVUE


Keine zweite Chance für den ersten guten Eindruck Mit seiner

• Zurückhaltend mit grossem Schmuck und auffälligen Foulards. • Keine tief geschnittenen Dekolletés, keine Spaghettiträger-Tops (auch nicht bei grosser Sommerhitze). Damit vermeidet man, dass die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft bei Äusserlichkeiten hängen bleibt und die Inhalte, welche man vermitteln will, in den Hintergrund geraten.

Kleidung liefert man sich den kritischen Blicken der Familie, der Nachbarn und des Freundeskreises aus. Als Mitglied eines Vorstands, als Sitzungsleiterin erregt man die Aufmerksamkeit aller Teilnehmerinnen. Auch den wohlwollendsten Blicken entgeht die Kleiderwahl nicht. Deshalb ist es gut, sich auch diesbezüglich einige Gedanken zu machen. Als Faustregel für die Kleiderwahl bei öffentlichen Auftritten gilt: Weniger ist mehr. Das heisst: • Zurückhaltend mit grellen Farben und bunten Mustern, eher gedeckte Farben wählen.

Stilfragen Für sich selber muss man entscheiden, in welchem Stil einem wohl ist. Anziehen soll man sich so, dass man sich nicht fremd fühlt in seiner Haut. Auch Modemuffel kristallisieren im Laufe der Lebensjahre einen Stil heraus. Auch ist die Mode heute so facettenreich und vielfältig, dass sich jeder kleiden kann, wie er will. Die Zeiten des Modediktates sind vorbei. Muss man an einen Anlass, wo man sich unsicher fühlt, wo man sicher auftreten muss, aber nicht so weiss, was auf einem zu kommt, dann soll man sich auf verläss-

derwertigkeitsgefühl (ich habe es wieder nicht geschafft!). Unterstützend für das Selbstvertrauen sind Kleider, in denen man sich wohl fühlt, welche die Vorzüge der Persönlichkeit hervorheben, und für die man vielleicht bereits Komplimente bekommen hat.

UFA-REVUE · 2 2011

Welcher Schal passt zu dieser Jacke? Das Verkaufspersonal hilft gerne.

Passendes Schuhwerk nicht vergessen. Momentan en vogue sind Stiefel, die bis zu den Knien reichen.

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LANDLEBEN liche Werte verlassen. Kleider, wo man weiss wie man wirkt. Ist man in einem freundschaftlichen Gremium ungezwungen unterwegs, darf auch mal experimentiert und etwas Neues ausprobiert werden. Bekommt man Komplimente aus dem persönlichen Umfeld, soll man diese erfreut annehmen. Völlig idiotisch ist es, in falscher Bescheiden das Kompliment abzuwerten. Auf Komplimente kann man sich in Stilfragen verlassen.

Wo Tipps holen? Der bernische Bäuerinnen-Arbeitskreis «Frau und Öffentlichkeit» ging der Kleiderstil-Frage nicht in einem Klassenzimmer oder Restaurantsaal nach, sondern besuchte das Modehaus Minder in Huttwil (BE). Dieses traditionsreiche Kleidergeschäft mit Filialen in Burgdorf und Langnau, entwickelte sich zu einem Mekka für Modeevents für so genannte normale Frauen. Zu finden sind Kleider der Grösse 36 bis 54 für jeden Bedarf, ob lässig, sportlich oder extravagant. Angemeldeten Gruppen werden Kleider von den Mitarbeiterinnen vorgeführt. Per Los wird eine glückliche Teilnehmerin gewählt und neu eingekleidet. Kaufzwang herrsche an solchen Anlässen jeweils nicht,

Die Geschäftsführerin Erika Minder (l.), Barbara Thörnblad (m.) und die Verkäuferin Elisabeth Schär (r.) kleideten die Bäuerin Erika Hänni ein.

erklärt die Geschäftsführerin Erika Minder und fährt fort: «Für uns sind das PRAnlässe. Wir haben Freude an schönen Kleidern und beraten unsere Kunden gerne.»

Aus dem Berner Oberland Für die UFA-Revue lies sich die Bäuerin Erika Hänni (43) aus Reichenbach vom Verkaufsteam des Modehauses Minder einkleiden. Die Bäuerin bewirtschaftet mit ihrem Partner Niklaus Hari einen 15 haBetrieb mit Milch- und Mutterkühen. Gehalten werden auch drei schottische Hochlandrinder. Auf dem Hof wird auf Anfragen «Olympiade auf dem Bauernhof» für Familienausflüge oder Vereinsanlässe angeboten (www.quh.ch), mit verschiedenen Spielen, in denen alte Geräte aus der Landwirtschaft verwendet werden. Erika Hänni ist zudem aktiv in der Bauernvereinigung Frutigland, wo regionale Produkte, auch in Geschenkkörben, vermarktet werden. Am Märitstand im Tropenhaus in Frutigen verkauft sie diese regionalen Produkte. Zudem arbeitet sie als Werklehrerin. Mit all ihren Tätigkeiten ist die Bäuerin den kritischen Blicken der Kunden und Besucher, aber auch der Schüler ausgesetzt. Die Kleideranprobe im Modehaus Minder hat ihr Spass gemacht. Auch liess sie sich überreden, mal Ungewohntes anzuziehen (Stiefel, wild gemusterte Jacke), aber ihrem grundsätzlichen Stil und ihrer Lieblingsfarbe Blau blieb sie treu.

Kein Rosarot «Ich trage alles, nur nicht rosarot. Ich bin nicht so ein rüscheliger Typ», erklärt sie als erstes der Verkäuferin Elisabeth Schär. Pech gehabt, denn momentan sei Rosarot, oder wie es modern heisst «Himbeertöne» kombiniert mit Grautönen in Mode. Aber auch ohne Rosarot und Rüschen wird die zierliche Bäuerin von Kopf bis Fuss eingekleidet. Inspirierend sind nicht nur die Kleider selber, sondern auch die Assessoires, wie Tücher, Gürtel oder Halsketten, die Akzente setzen. Die Modestrecke mit Erika Hänni (Bilder) zeigt, wie sich Kleidung vielfältig kombinieren lässt.

Fazit Sich heutzutage mit Kleidung zu versorgen, ist so problemlos wie in 78

Im Modehaus Minder in Huttwil finden oft Modeevents für Landfrauenvereine statt. www.mindermode.ch

kaum einem Jahrhundert zuvor. Es gibt Kleider in jedwelchen Grössen, Farben, Formen und Preisklassen. Strenge Kleidervorschriften sind einem Stilmix gewichen, der von persönlichen Prioritäten und Geschmack geprägt wird. Zudem hat sich auch die Kleiderpflege revolutioniert. Sich Zeit nehmen für die Ämter, die man hat, ist wichtig. Wenn ein bisschen dieser Zeit zur Kleiderwahl aufgewendet wird, ist man sich seiner sicher, tritt selbstbewusster auf und gestaltet sein Wirken und Auftreten bewusst mit. 䡵

Erika Hänni ist Bäuerin aus Reichenbach und Teilnehmerin des Arbeitskreises «Frau und Öffentlichkeit».

Autorin Barbara Thörnblad Gross ist Leiterin Fachbereich Hauswirtschaft Inforama Berner Oberland, Hondrich. Seit 2006 moderiert sie den Arbeitskreis «Frau und Öffentlichkeit». www.inforama.ch

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GARTENSEITE LANDLEBEN

Beherzter Griff zur Schere DER SCHNITT von Ziergehölzen richtet sich nach Strauchart und Blühtermin. Leichter gesagt als getan! Einige Faustregeln helfen weiter, aber auch ein gutes Augenmass. Gestrüpp muss mutig ausgelichtet, altes Holz entfernt werden. Ziel ist reiche Blüte, Erhaltung der Wuchsform und Vitalität der Gehölze.

Edith Beckmann

Im Sommer blühende Clematis wie «Ville de Lyon» im Februar knietief zurückschneiden. Bild: Silke Bahr/pixelio.de

Zaubernuss, Duftschneeball und Winterjasmin haben es besonders eilig und blühen mitten im Winter. Bald folgen Forsythie, Zierjohannis sowie Zierformen von Kirschen-, Pflaumen- und Apfelbäumen. Ausser ein paar Zweigen für die Vase lässt man alle im Frühling blühenden Gehölze ungestört ihre Blütenpracht entfalten. Erst nach dem Abblühen kommt bei Bedarf die Schere zum Einsatz.

Mit Schneid zum Schnitt An frostfreien Tagen im Februar und März werden Sträucher geschnitten, die im Sommer und Herbst blühen. Bei Sommerflieder (Buddleja) alle Äste konsequent bis auf höchstens Kniehöhe zurückschneiden. Diese Prozedur empfiehlt sich auch für den Fingerstrauch (Potentilla), wenn er an der Anwuchsstelle zu verkahlen beginnt. Blauregen (Glyzinie), Kiwi und Hausreben überwuchern ungestüm Pergolen und Hauswände, wenn sie nicht mutig zurückgestutzt werden. Auch bei Beetrosen gilt der beherzte Griff zur Schere: Nur ein paar fingerdicke, höchstens

zehn Zentimeter lange Zweige sollten noch aus dem Boden ragen! Lohn der Radikalkur sind kräftige Neutriebe mit üppigen Blüten.

Adrett frisiert Gehölze sollten sich luftig locker präsentieren und der Sonne Zutritt ins Innere gewähren. Zum Auslichten altes Holz, erkennbar an der dunkleren Rinde, knapp über dem Boden abschneiden. Seitentriebe um gut ein Drittel einkürzen, wenn sie nach innen wachsen oder sich gegenseitig behindern. Geschnitten wird leicht schrägt direkt über einem Auge (schlafende Knospe), das nach aussen und damit in die Wuchsrichtung des neuen Triebes zeigt. Überzählige Nebentriebe direkt am Ansatz vom Haupttrieb abschneiden, ohne diesen zu verletzen, aber auch keine Stummel stehen lassen. Wenn einem Sträucher über den Kopf wachsen, ist es ratsam, jedes Jahr jeweils höchstens die Hälfte der Zweige einzukürzen. Achten Sie dabei auf eine ausgewogene Wuchsform. Denn der beste Schnitt ist derjenige, den man nach getaner Arbeit kaum wahrnimmt!

Für üppige Blüte: Im Winter alle Seitentriebe der Glyzinie auf 15 bis 30 cm einkürzen. Bild: Holger Beckmann

Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Es lohnt sich, etwa alle vier Jahre vor dem Gartenstart eine Bodenanalyse für die bedarfsgerechte Düngung erstellen zu lassen. • Reifen Kompost durch ein grobmaschiges Gitter schaufeln, Rückstände erneut kompostieren. Damit Regen die Nährstoffe nicht verwässert, den gesiebten Kompost bis zum Einsatz abdecken. • Für eine frühe Blüte die Knollen von Begonien, Calla, Canna, Dahlien und Lilien in Töpfen mit Erde antreiben. • Fuchsien zurückschneiden und sie hell und wärmer stellen. Abgeschnittene Zweige auf 10 cm stutzen und zur Vermehrung in einem Glas Wasser bewurzeln lassen. • Wer bereits im Februar duftende Edelwicken (Lathyrus odoratus) aussät, kann ab April kräftige Jungpflanzen ins Freie setzen.

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REZEPT LANDLEBEN

Deftig und währschaft FASNACHTSMENÜ Giswil ist das Epizentrum der Obwaldner Fasnacht. Höhepunkt ist der schmutzige Donnerstag und der Fasnachtsumzug, welcher dieses Jahr am 6. März 2011 stattfindet. Den verpasst niemand in Giswil, auch nicht die Bäuerin Theres Halter. Rollschinkli nach Szegediner Art Bratbutter 500 g Rollschinken (ungekocht) oder Rippli 1– 2 Zwiebeln 2 Knoblauchzehen 500 g Sauerkraut (gekocht) 2 – 3 KL Paprika mild 11⁄2 dl Fleischbouillon Salz, Pfeffer 1 Becher saurer Halbrahm 1 KL Paprika Den Schinken in Streifen schneiden und in Bratbutter anbraten. Die Hitze reduzieren. Gehackte Zwiebeln beigeben. Knoblauchzehen pressen und mitdämpfen. Sauerkraut und Paprika beigeben. Alles verrühren und mit Bouillon ablöschen. Auf kleinem Feuer zugedeckt 15 bis 20 Minuten köcheln lassen. Würzen. Sauren Halbrahm mit Paprika mischen und am Schluss darunter rühren.

Köstliches Mittagsessen von Theres Halter: Gschwellti im Paniermehlmantel und Rollschinkli mit Sauerkraut.

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Verkleidete Gschwellti Geschwellte kleine Kartoffeln möglichst heiss schälen. Paniermehl in der Bratpfanne in etwas Bratbutter andünsten. Mit Salz oder Streuwürze würzen. Die Kartoffeln dazu fügen und in der Paniermehlpomade bräunen. Grössere Kartoffeln halbieren oder vierteln.

Schwandbertis Schänkäli 100 g Butter 250 g Zucker 3 Eier 1 Zitronenschale abgerieben 1 Prise Salz 1 EL Kirsch 500 g Mehl 1 Messerspitze Backpulver 1– 2 Liter Kokosfett Aus den Zutaten einen gerührten Teig kneten und zwei Stunden kühl stellen. Schenkeli formen und im Fett schwimmend backen.

Schänkäli oder Schenkeli gehören zur Fasnacht. Mit dem Rezept von Theres Halter gelingen sie immer. Es stammt von ihrer Mutter, eben dem Schwandberti. Die Schenkeli wurden damals in Schweinefett gebacken.

Die Bäuerin Theres Halter (47) bewirtschaftet mit ihrem Mann Werner und den vier erwachsenen Kindern (André, Esther, Stefanie und Patricia) einen Milchwirtschaftsbetrieb in Giswil (OW). Sie meint: «Ich koche sehr gerne und schätze es, Vorräte schnell aus dem Keller zu holen.» Theres Halter ist vielfältig engagiert, so zum Beispiel bei den Landfrauen, in der Landwirtschaftskommission und der Trachtengruppe. Auch ist sie Aushilfssakristanin und Kontaktperson für die Obwaldner Bäuerinnen-Apéro-Gruppe, wo feine regionale Apéros, Salat- oder Dessertbuffets für Firmen- und Familienanlässe offeriert werden. www.aperogruppe.ch 85


ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN

Optionen offenhalten

Peter Reinhard, 28-jährig:

«Jedes Jahr ist anders in der Landwirtschaft. Je nach Wetter lassen sich theoretische Empfehlungen nicht umsetzen und Improvisation ist gefragt.»

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Neues Direktzahlungssystem, Agrarfreihandel mit der EU und Grenzschutzabbau mit der WTO – die Landwirtschaft sieht sich mit vielen möglichen Veränderungen konfrontiert. «Flexibel bleiben» ist dabei das Rezept von Peter Reinhard. Der Meisterlandwirt bewirtschaftet in Madiswil (BE) einen Betrieb mit Milchproduktion, 17 ha Nutzfläche, Getreide, Mais und Futterrüben. Dass der Wert von Nahrungsmitteln nicht höher geschätzt wird, beschäftigt ihn. Dennoch sieht Peter Reinhard seine Zukunft in der Landwirtschaft. Denn er liebt die Arbeit draussen, mit den Maschinen und den Fleckviehkühen. Die Einrichtungen im Stall sind mit Rohrmelk- und Entmistungsanlage modern, während die Investitionen ins Gebäude möglichst tief gehalten werden. Peter Reinhard dazu: «Vor grösseren Investitionen will ich Klarheit über die Stossrichtung in der Milchwirtschaft.» Nach der Ausbildung zum Landwirt hatte er teilzeitlich für einen Lohnunternehmer gearbeitet. Später baute er sich mit Lohnarbeiten wie Mähen, Futterrübenernte, Pressen und Holzernte ein eigenes Standbein auf. «Maschinen faszinieren mich», gesteht Peter Reinhard. Daher widmet er auch sein Hobby, das Tractor pulling, den Maschinen. In den Arbeitsspitzen, die durch die Lohnarbeiten entstehen, unterstützen ihn seine Eltern und die Freundin. 2008 folgte die Betriebsübernahme. Darauf absolvierte Peter Reinhard auch die Meisterprüfung erfolgreich. «Ich würde die Meisterausbildung jedem Landwirt empfehlen», so Peter Reinhard. Das erworbene Wissen diene dazu, den eigenen Betrieb zu «röntgen», zu optimieren und erlaube zusätzliche berufliche Optionen ausserhalb der landwirtschaftlichen Produktion. Wichtig ist Peter Reinhard die nachbarliche Zusammenarbeit. Beispielsweise wurde das Güllefass mit Schleppschlauch zusammen mit einem Nachbarn angeschafft und auch die Wald- und Pressarbeiten werden zusammen erledigt. mr 2 2011 · UFA-REVUE


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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106 Diese Ausgabe erscheint mit der Sonderbeilage «Tier&Technik».

Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern

UFA-REVUE · 2 2011

Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.

Matthias Roggli. Anne-Marie Trümpi, Redaktionsassistenz.

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Bezugspreis Für Mitglieder landwirtschaftliche Genossenschaften gratis. UFA-Revue-Abonnenten akzeptieren die Nutzung und Weitergabe ihrer Post-Adresse für den Versand von zielgerichteten Mailings. Ist dies nicht erwünscht, kann die Adresse beim Verlag gesperrt werden. Prepress Aline Gsell, Stephan Rüegg, AMW, Winterthur; Mattenbach AG, Winterthur

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