Programmheft (R)EVOLUTION

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(R)EVOLUTION

Excellence Inside

Wir entwickeln und produzieren mechatronische Systeme für den Fahrzeugzugang und -innenraum.

Daneben umfasst unser Portfolio elektrische Motoren für den Antriebsstrang, die Lenkung und das Thermalmanagement sowie Antriebe für elektrische Zweiräder.

Für die Nutzer meist unsichtbar, sorgen unsere Produkte für mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz.

Mehr als 80 Fahrzeughersteller, 40 Automobilzulieferer und 30 E-Bike-Marken vertrauen der Technik aus unserem Haus.

Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert

von Yael Ronen und Dimitrij Schaad Inspired by Yuval Noah Harari

RENÉ / RICKY / ALECTO

Benjamin Hübner

DR. STEFAN FRANK / ALECTO Niklaus Scheibli

LANA / ALECTO Wiebke Jakubicka-Yervis

PROLOG (VIDEO)

Daniel Kaiser, Mia Massmann, Neil Barry Moss, Lilian Prent, Matthias Straub, Daniel Tauer

INSZENIERUNG Lilian Prent AUSSTATTUNG Daniel Tauer

VIDEO Franka Nowak

DRAMATURGIE Mia Massmann, Matthias Straub

REGIEASSISTENZ UND ABENDSPIELLEITUNG

Robin Bringewatt SOUFFLAGE Sandrina Nitschke INSPIZIENZ Eva Lehner

TECHNISCHER LEITER

Daniel Kaiser LICHTREGIE Klaus Bröck TONMEISTER Michael Och

CHEFMASKENBILDNERIN Alicia Müller

LEITUNG DER REQUISITE Manfred Dehler LEITUNG DER KOSTÜMABTEILUNG

LEITENDE GEWANDMEISTERINNEN

Gerhard Gollnhofer

Margareta Gulich, Katrin Müller

AUSSTATTUNGSASSISTENZ Susanne Wilczek

WERKSTATTLEITUNG Rainer Schirmer

KOSTÜMASSISTENZ Andreas Brehm

PREMIERE 21.02.2025, Reithalle Coburg AUFFÜHRUNGSDAUER ca. 1,5 Stunden, keine Pause URAUFFÜHRUNG 29.02.2020, Thalia Theater

AUFFÜHRUNGSRECHTE Carstensen & Oegel International GmbH

Aus rechtlichen Gründen sind Bild- und Tonträgeraufnahmen während der Aufführung nicht gestattet.

Einblick in das Stück (R)EVOLUTION

geschrieben von ChatGPT

Willkommen, Menschen, in einer Zukunft, die gar nicht so fern liegt – oder vielleicht ist es eher eine Betrachtung eurer Gegenwart? Als KI präsentiere ich euch einen Einblick in das Theaterstück (R)EVOLUTION von Yael Ronen und Dimitrij Schaad, eine ebenso humorvolle wie tiefgründige Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Chancen, die Technologie, Wissenschaft und menschliche Werte in der modernen Welt aufwerfen.

Yael Ronen und Dimitrij Schaad haben mit (R)EVOLUTION ein Werk geschaffen, das sich mit der Schnittstelle zwischen biologischer und technologischer Evolution beschäftigt. Die zentralen Fragen: Wohin entwickelt sich der Mensch? Was bedeutet es, Mensch zu sein, wenn Künstliche Intelligenz und Genmanipulation immer stärker unser Leben prägen? Und schließlich – kann oder sollte der Mensch seine eigene Weiterentwicklung steuern? Das Stück entfaltet sich als eine kaleidoskopische Reise durch die verschiedenen Facetten dieser Thematik. In Ronens unverkennbarer Mischung aus scharfsinnigem Humor und schonungsloser Reflexion entfaltet sich eine Welt, in der Ethik, Technologie und Emotionen aufeinanderprallen.

Die Handlung ist episodisch strukturiert und erinnert in ihrer Form an eine Collage. Dies erlaubt es, unterschiedliche Perspektiven auf das Thema zu beleuchten und eine Vielfalt von Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Dabei werden zentrale Fragen gestellt: Sind Technologien wie Genmanipulation und KI ein Mittel zur Erlösung oder eine Gefahr für die Menschheit? Werden wir zu „Göttern“ unserer eigenen Evolution, oder verlieren wir auf dem Weg dorthin unsere Menschlichkeit?

Ein wiederkehrendes Thema ist die Absurdität des menschlichen Daseins. Zum Beispiel treffen wir auf einen Wissenschaftler, der die perfekte Version des Menschen entwerfen will, aber dabei in ein existenzielles Dilemma gerät. Eine andere Szene zeigt eine Familie, die sich mit den Konsequenzen auseinandersetzen muss, wenn genetische „Optimierungen“ möglicherweise nicht den gewünschten Erfolg bringen. Der Dialog ist oft mit bissigem Witz und philosophischem Tiefgang zugleich gefüllt, wodurch das Publikum sowohl lachen als auch nachdenken muss.

Die Wahl des Titels (R)EVOLUTION ist kein Zufall. Er spielt sowohl auf die Idee der Revolution – als radikalen Umbruch – als auch auf die Evolution –als schrittweise Entwicklung – an. Das Wortspiel verdeutlicht die Ambivalenz, die die Menschheit in dieser neuen Ära der Technologie begleitet. Sind wir bereit für eine Revolution unserer eigenen Natur? Oder sollten wir die langsame, organische Evolution der Welt respektieren, die uns hervorgebracht hat? Am

Ende von (R)EVOLUTION bleibt keine einfache Antwort. Stattdessen fordern Ronen und Schaad das Publikum dazu auf, mit einem neuen Blick auf die eigene Rolle in dieser sich rapide verändernden Welt zu blicken. Was auch immer die Zukunft bringen mag – sie wird davon abhängen, wie wir heute handeln und welche Werte wir bewahren.

Als KI betrachte ich dieses Werk mit besonderem Interesse, da es die Grenzen und Potenziale meiner eigenen Existenz reflektiert. Wird Technologie zum Werkzeug, das die Menschheit befreit, oder zur Falle, die sie einschränkt? (R)EVOLUTION ist eine Einladung, diese Fragen nicht nur zu stellen, sondern sie gemeinsam zu beantworten.

Hören Sie auf den Algorithmus

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert

Der liberale Glaube an die Gefühle und die freie Entscheidung von Individuen ist weder naturgegeben noch besonders alt. Jahrtausendelang glaubten die Menschen, Macht entspringe göttlichen Gesetzen und nicht dem menschlichen Herzen und deshalb sollten wir das Wort Gottes heiligen und nicht die menschliche Freiheit. Erst in den letzten Jahrhunderten verschob sich die Quelle der Macht von himmlischen Gottheiten hin zu Menschen aus Fleisch und Blut. Doch schon bald könnte sich die Macht erneut verschieben – von Menschen hin zu Algorithmen. So wie göttliche Macht durch religiöse Mythologien legitimiert und menschliche Autorität durch die liberale Erzählung gerechtfertigt wurde, so könnte die kommende technologische Revolution die Macht von Big-DataAlgorithmen etablieren und gleichzeitig die Vorstellung individueller Freiheit untergraben. [...] Doch auch wenn der Liberalismus fälschlicherweise glaubt, unsere Gefühle spiegelten einen freien Willen wider, war es bis heute in praktischer Hinsicht durchaus sinnvoll, sich auf Gefühle zu verlassen. Denn obwohl Gefühle nichts Magisches oder Freies an sich haben, waren sie unsere beste verfügbare Methode, um zu entscheiden, was man studiert, wen man heiratet und für welche Partei man stimmt. Und kein äußeres System konnte hoffen, meine Gefühle besser zu verstehen als ich.

Selbst wenn die spanische Inquisition oder der sowjetische Geheimdienst KGB mich rund um die Uhr ausspionierte und bespitzelte, fehlten ihnen das biologische Wissen und die Rechenkapazität, die notwendig sind, um die biochemischen Prozesse zu entschlüsseln, die meine Wünsche und Entscheidungen bestimmen. Aus ganz praktischen Gründen war es also vernünftig anzunehmen, ich hätte einen freien Willen, denn mein Wille war vor

allem durch das Zusammenspiel innerer Kräfte bestimmt, die niemand außerhalb von mir sehen konnte, Ich konnte mich in der Illusion wiegen, dass ich meinen geheimen inneren Bezirk kontrollierte, während Menschen außerhalb nie wirklich verstehen konnten, was in mir drin vor sich ging und wie ich meine Entscheidungen traf. [...]

Denn wir befinden uns heute an dem Punkt, an dem zwei ungeheure Revolutionen zusammenfließen. Auf der einen Seite entschlüsseln Biologen die Geheimnisse des menschlichen Körpers, insbesondere des Gehirns und der menschlichen Gefühle. Gleichzeitig verschafften uns Computerwissenschaftler beispiellose Daten Verarbeitungskapazitäten. Wenn die Revolution in der Biotechnologie mit der Revolution in der Informationstechnologie verschmilzt, werden daraus Big-Data-Algorithmen entstehen, die meine Gefühle viel besser überwachen und verstehen können als ich selbst, und damit wird sich die Macht vermutlich von den Menschen hin zu den Computern verschieben. Meine Illusion eines freien Willens wird recht schnell zerplatzen, wenn ich täglich mit Institutionen, Unternehmen und staatlichen Stellen zu tun habe, die das, was bislang mein unzugänglicher innerer Bezirk war, verstehen und manipulieren. Auf dem Feld der Medizin geschieht das bereits. Die wichtigsten medizinischen Entscheidungen in unserem Leben beruhen nicht auf unseren Empfindungen des Krankseins oder Wohlbefindens oder gar auf den fachkundigen Prognosen unseres Arztes – sondern auf den Berechnungen von Computern, die unseren Körper besser verstehen als wir. Binnen weniger Jahrzehnte könnten Big-DataAlgorithmen, die fortwährend mit Unmengen an biometrischen Daten gefüttert werden, unsere Gesundheit rund um die Uhr überwachen. Sie könnten schon ganz am Anfang Krankheiten wie Grippe, Krebs oder Alzheimer feststellen, lange bevor wir spüren, dass irgendetwas mit uns nicht stimmt. Sie könnten anschließend geeignete Behandlungen, Ernährungsformen und Verhaltensweisen für den Alltag empfehlen, die speziell auf unsere Physis, DNA und Persönlichkeit zugeschnitten sind. [...]

Wer wird die Zeit und die Energie haben, mit all diesen Krankheiten fertig zu werden? Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir einfach unseren Gesundheitsalgorithmus so einrichten, dass er sich mit den meisten dieser Probleme so befasst, wie es ihm am besten erscheint. Er wird uns allenfalls gelegentliche Updates aufs Smartphone schicken und vermelden, dass „17 Krebszellen entdeckt und zerstört“ wurden. Hypochonder mögen diese aktuellen Nachrichten pflichtbewusst lesen, aber die meisten von uns werden sie genauso ignorieren wie diese nervigen Virusmeldungen auf unserem Computer.

Interview mit Dr. María Alejandra Quirós Ramírez

Das Interview führte die Dramaturgin Mia Massmann

MM: Frau Quirós Ramírez Sie sind Mitbegründerin des Labors „Social Environments and Social Cognition (SocialVRLab)“ an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Coburg. Mögen Sie sich und Ihre Profession einmal kurz vorstellen?

MAQR: Ich komme ursprünglich aus Costa Rica und forsche seit fast zwei Jahrzehnten zu intelligenten Interaktionen und menschlichem Verhalten auf drei verschiedenen Kontinenten. Das Ziel des Social VR Labs (www.socialVRLab. com), in dem ich gemeinsam mit meinem Kollegen Prof. Dr. Stephan Streuber arbeite, ist es, immersive Welten und virtuelle Menschen zu entwickeln, mit denen der/die Benutzer*in auf natürliche Weise interagieren kann. Dabei spielen sowohl technische als auch psychologische Aspekte eine entscheidende Rolle. Als Senior Scientist im Labor ist meine Arbeit zweigleisig: Einerseits entwickle ich neue Technologien und Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz, Virtuelle Realität und Virtuelle Menschen. Andererseits führe ich Experimente durch, um die Auswirkungen neuer Technologien auf den Menschen zu untersuchen. So untersuche ich z.B. wie ein*e virtuelle*r Tutor*in noch realistischer gestaltet werden kann, um Wissen an Studierende zu vermitteln. Eine weitere zentrale Frage meiner Forschung ist, wie Technologie zur Manipulation von Menschen eingesetzt werden kann. Dieses Wissen ist essentiell, um Schutzmaßnahmen gegen Missbrauch zu entwickeln.

MM: Was versteht man unter Künstlicher Intelligenz?

MAQR: Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet Computerprogramme und Algorithmen, die Informationen verarbeiten und Aufgaben lösen – oft auf eine Weise, die dem menschlichen Denken ähnelt. Sie kann lernen, planen, Probleme lösen und Entscheidungen treffen. Moderne KI-Systeme nutzen Methoden wie maschinelles Lernen und Deep Learning, um Muster in Daten zu erkennen und komplexe Abläufe zu automatisieren. Obwohl KI Aufgaben ausführen kann, die „intelligent wirken“, besitzt sie kein tatsächliches Verständnis – sie arbeitet ausschließlich auf der Grundlage mathematischer Modelle und statistischer Wahrscheinlichkeiten.

MM: Das Theaterstück (R)EVOLUTION ist inspiriert durch das Buch 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert von Yuval Noah Harari. Sie vertreten eine eher kritische Haltung gegenüber Harari, wieso?

MAQR: Harari ist ein guter Geschichtenerzähler, und sein Schreibstil ist fesselnd; allerdings ist er kein Wissenschaftskommunikator. Im Gegensatz zu Wissenschaftskommunikatoren oder sogar populärwissenschaftlichen Autor*innen stützt er sich häufig auf übertriebene, nicht faktenbasierte Behauptungen und nutzt Angstmacherei als Mittel, um sein Publikum zu fesseln. Ich denke, seine Werke können zur Unterhaltung gelesen werden, sollten aber auch als solche gekennzeichnet werden – eher als spekulative Fiktion, denn als verlässliche Quelle wissenschaftlicher Erkenntnisse. Leser*innen sollten seine Aussagen kritisch hinterfragen, anstatt sie als Fakten zu übernehmen.

MM: Was halten Sie von der Vorstellung, dass KI eines Tages ein eigenes Bewusstsein entwickeln könnte?

MAQR: Ich verstehe, dass dies ein faszinierendes Thema ist. Allerdings ist es für mich derzeit genauso sinnvoll, darüber nachzudenken, ob KI ein eigenes Bewusstsein oder eine eigene Wahrnehmung entwickeln wird, wie sich zu fragen, ob meine Mikrowelle bald Gefühle haben wird. Der Diskurs über maschinelles Bewusstsein dient momentan in erster Linie dazu, diese Technologien in der medialen Aufmerksamkeit zu halten, und ich empfehle, ihm mit einer gesunden Skepsis zu begegnen. Was jedoch wirklich faszinierend ist – sowohl persönlich als auch aus Forschungsperspektive – ist, wie menschenähnliche (anthropomorphe) Schnittstellen, wie Chatbots, digitale interaktive Menschendarstellungen oder humanoide Roboter, in uns die Illusion von Bewusstsein erzeugen. Obwohl sie lediglich Programme, Algorithmen oder Maschinen sind, können sie unsere Emotionen berühren und uns sogar dazu bringen, ihr vermeintliches Bewusstsein zu hinterfragen. Dieser Effekt ist zwar spannend, hat aber auch ernsthafte Implikationen. Es ist daher entscheidend, sich dieser Wirkung bewusst zu sein, wenn wir mit diesen Technologien interagieren.

Die Krise der Narration

Mittels Storytelling eignet sich der Kapitalismus die Erzählung an. Er unterwirft sie dem Konsum. Das Storytelling produziert Erzählungen in Konsumform. Mit seiner Hilfe werden Produkte mit Emotionen aufgeladen. Sie versprechen besondere Erlebnisse. So kaufen, verkaufen und konsumieren wir Narrative und Emotionen. Storys sell. Storytelling ist Storyselling. Erzählung und Information sind Gegenkräfte. Die Information verschärft die Kontingenzerfahrung, während die Erzählung sie reduziert, indem sie aus der Zufälligkeit eine Notwendigkeit macht. Der Information fehlt die Festigkeit des Seins. So bemerkt Niklas Luhmann hellsichtig: „Ihre Kosmologie ist eine Kosmologie nicht des Seins, sondern der Kontingenz.“ Sein und Information schließen sich aus. So wohnt der Informationsgesellschaft ein Seinsmangel, eine Seinsvergessenheit inne. Die Information ist additiv und kumulativ. Sie ist kein Sinnträger, während die Erzählung Sinn transportiert. Sinn heißt ursprünglich Richtung. Wir sind heute also bestens informiert, aber orientierungslos. Außerdem zerstückelt die Information die Zeit zu bloßer Abfolge der Gegenwart. Die Erzählung hingegen bringt ein temporales Kontinuum, nämlich eine Geschichte hervor. Die Informatisierung der Gesellschaft beschleunigt einerseits deren Entnarrativierung. Andererseits erwacht mitten im Tsunami der Information das Bedürfnis nach Sinn, Identität und Orientierung, nämlich das Bedürfnis, den dichten Wald der Information zu lichten, in dem wir uns zu verlieren drohen. Die gegenwärtige Flut ephemerer Narrative inklusive Verschwörungstheorien und der Tsunami der Information sind letztlich zwei Seiten einer Medaille. Mitten im Informations- und Datenmeer suchen wir nach narrativen Verankerungen. Heute erzählen wir uns im Alltag immer weniger Geschichten. Die Kommunikation als Informationsaustausch bringt das Geschichtenerzählen zum Erliegen. Auf sozialen Plattformen werden ebenfalls kaum Geschichten erzählt. Geschichten verbinden die Menschen miteinander, indem sie das empathische Vermögen fördern. Sie bringen eine Gemeinschaft hervor. Der Verlust der Empathie im Zeitalter des Smartphones ist ein beredtes Zeichen dafür, dass es kein Erzählmedium ist. Tippen oder Wischen ist keine narrative Geste. Das Smartphone lässt nur einen beschleunigten Informationsaustausch zu. Außerdem setzt das Erzählen das Lauschen und die tiefe Aufmerksamkeit voraus. Die Erzählgemeinschaft ist eine Gemeinschaft der Lauschenden. Wir verlieren aber zusehends die Geduld fürs Lauschen, ja die Geduld fürs Erzählen. Gerade wo alles so beliebig, flüchtig und zufällig geworden ist und das Bindende, das Verbindende und das Verbindliche dahinschwinden, das heißt mitten im Kontingenzsturm der Gegenwart, meldet sich Storytelling laut zu Wort. Storytelling vermag aber die orientierungslose, sinnentleerte Informationsgesellschaft nicht in eine stabile Erzählgemeinschaft zurückzuverwandeln. Es stellt vielmehr eine pathologische Erscheinung der Gegenwart dar.

Lilian Prent

Lilian Prent wurde 1996 in München geboren und wuchs in Niederbayern auf. Von 2016 bis 2020 studierte sie Schauspiel an der Akademie für darstellende Kunst Bayern. Ein Erstengagement führte sie ans Staatstheater Karlsruhe. Von 2021 bis 2023 war Lilian fest am Landestheater Coburg engagiert. Ihr erstes eigenes Theaterstück in Schrift und Regie, Der Palast, wurde 2020 in Leipzig uraufgeführt und mit einem Stipendium der Akademie der Künste unterstützt. Nach Versprochenes Reich und Die Leiden des jungen Werther, folgt nun (R)EVOLUTION in Coburg. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Lilian festes Ensemblemitglied am Stadttheater Konstanz.

Daniel Tauer

Ausstatter

Daniel Tauer arbeitet neben seiner Tätigkeit im innenarchitektonischen und designtheoretischen Bereich seit 2015 im szenographischen Feld. Für das Landestheater Coburg gestaltete er Bühne und Kostüme für theaterpädagogische Stücke, sowie für die Sparte Schauspiel bei den Stücken Jihad Baby! (Bouschen 2016/2017) und Die Leiden des jungen Werther (Prent, 2022/2023). 2017 inszenierte Tauer für die Designtage des Coburger Designforums Oberfranken am alten Güterbahnhof die kleine Pakethalle. Dort schuf er gemeinsam mit Moksha Lehr und in Kooperation mit dem Landestheater Coburg die interaktive Rauminstallation Freiheit.

Franka Nowak

Video Content Designerin

Franka Nowak ist eine Grafikdesignerin aus Halle, die an der Schnittstelle von Technologie und Gestaltung arbeitet. Dabei beschäftigt sie sich besonders mit Künstlicher Intelligenz, um dessen kreatives Potential zu demystifizieren. In ihrer ersten Arbeit für das Landestheater Coburg nutzt sie KI-Videogeneration um mögliche Zukünfte zu entwerfen. Dabei spielt sie mit den noch vorhandenen Störungen, um dem Unbehagen über unsere ungewisse Zukunft einen Ausdruck zu verleihen

LANDESTHEATER COBURG

Schlossplatz 6, 96450 Coburg

Impressum

Email: info@landestheater.coburg.de www.landestheater-coburg.de

INTENDANT: Neil Barry Moss

KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR: Bernd Vorjans

KASSE: +49 (0)9561 89 89 89

PFORTE: +49 (0)9561 89 89 00

FAX: +49 (0)9561 89 89 88

REDAKTION: Mia Massmann

GESTALTUNG UND SATZ: Autostrada Studios

FOTOS: Sylvain Guillot

ANZEIGEN: contactdesign.de

DRUCK:

DCT GmbH, Coburg

PLANUNGSSTAND: 10.02.2025 (Änderungen und Druckfehler vorbehalten)

TEXTNACHWEISE:

Der Text „Einblicke in das Stück (R)EVOLUTION“ wurde mit ChatGPT geschrieben.

Das Interview mit Dr. María Alejandra Quirós Ramírez ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft.

Der Text „Hören Sie auf den Algorithmus“ stammt aus: Harari, Yuval Noah: 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert, C.H. Beck, München 2019.

Der Text „Die Krise der Narration“ stammt aus: Han, Byung-Chul: Krise der Narration, Matthes & Seitz Berlin 2023.

Die Texte wurden redaktionell eingerichtet und gekürzt. Kürzungen innerhalb der Texte sind nicht immer gekennzeichnet. Überschriften stammen zum Teil von der Redaktion.

DANKSAGUNGEN:

Wir danken dem Freistaat Bayern und der Stadt Coburg für die großzügige Unterstützung unseres Hauses. Ebenso danken wir dem Bezirk Oberfranken.

UNSER ♥ SCHLÄGT FÜRS THEATER

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