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Wissenswertes
ZBB 4 | 2021
Lübbenauer Kinder machen mit bei Studie über Zahngesundheit Text und Foto: LAUSITZER RUNDSCHAU/Daniel Preikschat
Das erste Modul – zur Kieferorthopädie – der Erhebungen zur sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS 6) begann im Januar 2021. Die deutschlandweit repräsentative Studie erscheint etwa alle 8 Jahre. Die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) beauftragte das durchführende Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) mit dem diesjährigen Studienteil. Seit Januar werden ausgewählte Regionen bereist – im Land Brandenburg gehörte Lübbenau zur Auswahl. Die Regionalzeitung LAUSITZER RUNDSCHAU berichtete darüber: Behutsam führt Zahnarzt Mustafa Hablouss (Foto) das Gerät über Eriks Zahnreihen. Innerhalb weniger Minuten macht der Kieferscan im Mund des Jungen über 1.500 Fotos. Wenig später sehen Erik und seine Mutter den digitalen Gebiss-Abdruck auf dem Bildschirm eines Laptops. Man kann ihn drehen und wenden, aus allen Perspektiven betrachten. Man könnte ihn sogar ausdrucken, sagt Hablouss. Das macht er aber nicht, lobt statt dessen den Achtjährigen für gut gepflegte und gesunde Zähne. „Mach einfach weiter so.“ Knapp 60 Kinder im Alter von acht und neun Jahren hat der 36-jährige Zahnarzt diese Woche im Medizinischen Zentrum Lübbenau (MZL) untersucht. Vorher war er in Halle, die kommende Woche wird er in Hoyerswerda sein – begleitet von Interviewer Al Mohammed Yaser. Er befragt die Kinder sowie Mutter oder Vater unter anderem über Zahnputzgewohnheiten, verwendete Zahnpasta und Zahnarztbesuche. Aber auch Lebenssituation, Berufsabschluss und Nettoeinkommen der Eltern interessieren. Nicht nur in Lübbenau. In acht Städten befragt und untersucht das Team jeweils 40 bis 60 Kinder. Außerdem ist noch ein zweites Team unterwegs. Eriks Mutti aus Lübbenau wurde mit Unterstützung des Einwohnermeldeamtes „im öffentlichen Interesse“ zufällig mit ausgewählt. Sie beteilige sich, weil ihr der allgemeine Nutzen – so wie er ihr in einem
Informationsblatt erklärt wurde – einleuchtet. Zudem erhalte sie Hinweise die Mundgesundheit ihres Kindes betreffend. Und Erik bekommt vom Arzt ein Geschenk. Seit 1989 reisen Zahnärzte alle acht Jahre durchs Land, um in allen Bundesländern Menschen verschiedenen Alters und in unterschiedlicher sozialer Situation auf ihre Zahngesundheit zu untersuchen. „Deutschland auf den Zahn gefühlt“ heißt die Studie, die Bundeszahnärztekammer, Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie finanzieren. Die Ergebnisse gehen an das Bundesgesundheitsministerium und beeinflussen gesundheitspolitische Entscheidungen. Beim MZL nachgefragt habe die Stadtverwaltung, so Geschäftsführerin Charlotte Bettina Boettcher. Da derzeit die Praxis einer Hautärztin leer steht, habe man diese gern angeboten.
Stand DMS VI: Die DMS VI und hier besonders das kieferorthopädische Modul, das durch die Bemühungen der Mitglieder der DGKFO (Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie) realisiert werden konnte, ist abgeschlossen und wird Daten zur Häufigkeit kieferorthopädischer Krankheitsbilder bei Kindern im Alter von 8–9 Jahren liefern, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat.