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Meine Familie kommt immer zuerst!“

Autorin: Jana Zadow-Dorr, LZÄKB

Er arbeitet als angestellter Zahnarzt nach Paragraph 32b im Landkreis Oder-Spree in Erkner, seinen Lebensmittelpunkt hat er im benachbarten Landkreis Märkisch-Oderland: Zahnarzt Michael Schlippes hat sich ganz bewusst für das Angestelltenverhältnis entschieden.

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Ganz nach dem Vorbild seiner Tante aus der Nähe der holländischen Grenze entschied sich Michael Schlippes nach dem Abitur zunächst für den Beruf eines Zahntechnikers. Trotz Abitur hielt er nichts davon, die Ausbildung zu verkürzen – das Sammeln von praktischen Erfahrungen während der kompletten Lehre von 3 1/2 Jahren war ihm wichtiger. Jedoch: Sein Ausbildungsbetrieb konnte ihn nicht übernehmen, auch andere Zahntechniklabore hatten gerade zum Zeitpunkt seines Berufsabschlusses keinen Personalbedarf.

Guter Rat von der Ehefrau Die Ehefrau war es schließlich, die ihm das Vorbild Tante (sie wurde dann Zahnärztin) vor Augen hielt und den guten Rat gab: ‚Probiere es doch mit dem Studium zur Zahnmedizin!‘ Michael Schlippes dazu: „Ich bin lieber der ‚Handwerker‘, kein Lerntyp. Trotzdem hat mich der Ratschlag meiner Frau überzeugt. Und letztendlich habe ich natürlich das Studium geschafft.“

Guter Tipp des „alten“ Labores Nun stand im Jahr 2012 die Entscheidung vor dem frisch gebackenen Zahnmediziner: Wo kann er jetzt die Assistenzzeit absolvieren? Hier fügte es sich, dass sein alter Zahntechnik-Ausbildungsbetrieb Kontakte mit Zahnarzt Christian Steputat in Erkner damals wie heute hat und von der Suche nach einem Ausbildungsassistenten wusste. Die spaßig formulierte Frage: „Micha, willst du nun etwas vernünftiges lernen, also eine ordentliche Assistentenstelle haben?“ suggerierte Michael Schlippes eine absolute Vertrauenswürdigkeit und gab den Ausschlag, in Erkner anzufangen – und hier zu bleiben.

Er resümiert: „Es ist eine sehr unscheinbare Praxis. Vielleicht gerade deshalb ist das Flair recht familiär und wir haben bei den Patienten alles gut durchmischt: jedes Alter ist vertreten, manchmal schwierige, aber überwiegend freundliche, nette Patienten, die auch behandelt werden möchten! Dadurch hat es sich über die Jahre ergeben, dass ich hier geblieben bin.“

Gleiche Wellenlänge – es passt mit dem Chef Nicht nur die Arbeit mit den Patienten gefällt ihm – er hat auch einen wunderbaren Draht zu seinem Chef Christian Steputat. Die Anzahl seiner regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit ist im Arbeitsvertrag geregelt, aber auch bei Mehrarbeit und für die Urlaubsplanung findet sich immer eine einvernehmliche Lösung mit dem Chef, das Finanzielle stimmt ebenfalls. „Ich bin mit einer gewissen Stundenanzahl X vollkommen zufrieden und verbringe liebend gern die Zeit mit meiner Frau und meinem einjährigen Sohn. Meine Familie braucht mich und ich will sie sehen. Mein Lebensmittelpunkt ist meine Familie – von der Arbeit lasse ich mich nicht an erster Stelle vereinnahmen.“ Da auch für Christian Steputat die Familie immer zuerst kommt, haben beide Zahnärzte nicht nur auf fachlicher Ebene die gleiche Wellenlänge.

Ein weiteres wichtiges Argument für das Angestelltenverhältnis ist die Selbstständigkeit seiner Frau – „Ein Selbstständiger in der Familie reicht.“ 

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