Jahresbericht – 27. Internationale Kurzfilmtage Winterthur (2023)

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1 kurzfilmtage.ch Hauptsponsorin Medienpartner:innen Öffentliche Hand Internationale Kurzfilmtage Winterthur 7 – 12 Nov 2023 27 th Jahresbericht

Impressum

Herausgeberin

Druck

Druckhaus

Welldone AG

Papier

Papyrus PlanoJet®

Auflage 150

Redaktion

Sabrina Busse

Design

POP

Fabian Buser

Fotografie

Andrin Fretz,

Vorwort 3 Partner:innen 4 Organisation und Mitarbeitende 6 Die Aktivitäten im Überblick 10 27. Internationale Kurzfilmtage Winterthur 12 Fokusprogramme 12 Expanded Cinema 13 Wettbewerbe 14 Jurys 15 Preise und Preisträger:innen 17 Industry Events 18 Facts & Figures 20 Kommunikation und Medien 22 Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm 24 Kurzfilmnacht-Tour 24 Angebote für Schulen 24 Digitales Kurzfilmarchiv 24 Engagements 24 Jahresrechnung und Revisionsbericht 26 Ausblick 2024 31
Internationale Kurzfilmtage Winterthur Postfach
2 CH-8401 Winterthur
+41 52 212 11 66
+41 52 212 11 72
Steiggasse
Tel
Fax
Inhalt
Winterthur
Exemplare
Creative Services Layout
Laura
Rubli

Vorwort

Sechs Tage lang zeigten die 27. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur das aktuelle Schweizer und internationale Kurzfilmschaffen in seiner ganzen Bandbreite: Von 100 Jahre alten Disney-Filmen über eine Ovo-Werbung von 1948 auf 16mm-Film, «Das satanische Dickicht» von Willy Hans und politischen Gay-Porn-Filmen von Bruce LaBruce bis zu JujuStories.

Der Grosse Fokus zu Kanada und das Land im Fokus Nigeria haben auf den ersten Blick nicht allzu viel gemeinsam. In den Fokusprogrammen liessen sich dann aber schnell globale Fragen und universelle Themen ausmachen, gerade weil sich die jungen Filmtalente der Nigerian New Wave von den melodramatischen Nollywood-Klischees abwenden und stärker für ein internationales Publikum produzieren: «Auch wenn ich mich glücklich schätze, in einem Land zu leben, das eine eigene Filmindustrie hat – viele Länder in Afrika und in der Welt haben dies nicht –, gibt es einen Drang, andere Geschichten zu erzählen. Geschichten, die Nigeria treu bleiben, aber auch universal verstanden und geschätzt werden können», so der nigerianische Regisseur Michael Omonua, der Teil der internationalen Jury war. Genauso stiessen die Programme beim Grossen Fokus O Canada auf reges Publikumsinteresse mit sehr gut besuchten Screenings und anregenden Q&As mit Regisseur:innen und dem Publikum. Entsprechend zufrieden zeigte sich Michael Omonua: «Die Kurzfilmtage sind ein Ort für Filmemacher:innen, die eine eigene Stimme und etwas zu sagen haben. Sie sind eine Feier der Einzigartigkeit jeder:jedes einzelnen Filmschaffenden».

Neben unterhaltsamen Programmen und Partys bringen wir immer neue Perspektiven nach Winterthur, die nicht nur neue visuelle Erlebnisse mit sich bringen, sondern auch viele offene Fragen oder Widersprüche, die es auszuhalten gilt. Das fällt natürlich leichter im Rahmen eines Festivals in einer Gemeinschaft von Filmschaffenden und Filmfans. Das war dieses Jahr besonders spürbar. Das Festival bot aber auch eine willkommene Flucht aus dem Alltag, beispielsweise beim Ausflug ins Bear Country mit dem kanadischen Experimentalfilmer Matthew Ranking und Musiker Nico Feer. Und am Freitagabend gab es Late-Night-Aerobic bei der zweiten Ausgabe von Sport ist Mord.

An den diesjährigen Industry Events war Künstliche Intelligenz (KI) ein zentrales Thema: Während sich in Hollywood nun ein Ende des Streiks abzeichnet, nachdem die Schauspieler:innen und Autor:innen sich mit den Studios geeinigt haben, wie sie besser vor dem Einsatz von KI geschützt werden sollen, fasste der Film- und TV-Produzent Patrick Karpiczenko in seiner Keynote in Winterthur unterhaltsam zusammen, was KI bereits kann und wohin die Entwicklung in Zukunft gehen könnte. Die Arbeitsbedingungen in der Branche werden sich wohl massgeblich verändern und erstrebenswerte Arbeitserleichterungen mit sich bringen, aber eben auch die Gefahren einer manipulativen Industrie-Maschine.

Durch unser Vermittlungsangebot für Schulen konnten wir dieses Jahr zudem rund 2000 Schüler:innen erreichen, was einer Verdopplung im Vergleich zu den Vorjahren entspricht. Dieses Wachstum unterstreicht nicht nur die Relevanz unseres Bildungsangebots, sondern auch das kontinuierliche Bestreben, junge Menschen durch den Zugang zu kreativem Filmgut zu inspirieren und zu bereichern.

Mit rund 18 000 Eintritten und über 600 akkreditierten Personen aus der nationalen und internationalen Kurzfilmbranche sind wir sehr zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe. Neben den sehr guten Eintrittszahlen, womit wir sogar 2019 übertreffen konnten, freuten uns dieses Jahr besonders die generell vollen Kinos. Die kleinen Special-Interest-Programme, aber auch die grossen Säle waren mehrheitlich gut gefüllt. Wir hatten noch nie so viele ausverkaufte Vorstellungen. Und auch ausserhalb der Kinosäle waren die gute Festivalstimmung und die verbindende Filmbegeisterung unter Besucher:innen und Filmschaffenden bis spät in die Nacht spürbar.

Wir bedanken uns bei unseren treuen Sponsor:innen, Partner:innen und Freund:innen, unseren Spielstellenpartner:innen und ihren Mitarbeitenden, dem Kurzfilmtage-Team, dem Vorstand, den unzähligen ehrenamtlichen Herlfer:innen und unserem Publikum.

Bettina Spoerri, Präsidentin

Stefan Dobler, Kaufmännischer Leiter

John Canciani, Künstlerischer Leiter

3

Partner:innen

Wir danken allen unseren Partner:innen für das Vertrauen und die grosszügige Unterstützung.

Hauptsponsorin

Medienpartner:innen

Öffentliche Hand

Öffentliche Hand

· Bildungsdirektion Kanton Zürich

· Kanton Appenzell Ausserrhoden

· Kanton Graubünden

· Kanton Schwyz

· Kanton St. Gallen Kanton Thurgau

· Kanton Wallis

· Kanton Zug

Partner:innen

· Appenzeller Bier

· Biotta AG

· Boilerroom

· Escargot Rouge Jingle Jungle Tonstudios

· La Semeuse

· Migros Kulturprozent

· nooba

· Reseda

· Stadtbus Winterthur

· Yooji’s

· Zürcher Verkehrsverbund

Medienpartner:innen

· 451° F

· Cinébulletin

· Cinergy AG

· Coucou – Kulturmagazin Winterthur

· Daily Movies

· Filmbulletin

· Filmexplorer Radio Stadtfilter

· WOZ Die Wochenzeitung

Kommunikationspartner:innen

· APG I SGA

· Druckhaus Winterthur

· House of Winterthur

· Welldone AG

Stiftungen

· Giuseppe Kaiser Stiftung

· Johann Jacob Rieter-Stiftung Markant-Stiftung Oertli-Stiftung

· S. Eustachius-Stiftung

· SSA

· SUISSIMAGE

· SWISSPERFORM

· Volkart Stiftung

· Zürcher Filmstiftung

Spielstellenpartner:innen

· blue Cinema Maxx Winterthur

· Alte Kaserne Kulturzentrum

· Kino Cameo

· Kraftfeld

· Museum Schaffen

Hotelpartner:innen

· Hostel Depot 195

· Hotel Banana City

· Park Hotel

Programmpartner:innen

· Además

· Die Zauberlaterne

· Embassy of Canada

· European Film Academy

· European Short Pitch

· FOCAL

· German Films

· kunstkasten Winterthur

· Locarno Film Festival

· Memoriav

· oxyd – Kunsträume

· Pro Short

· Riffraff/Houdini

· SODEC

· SWISS FILMS Telefilm Canada

· Villa Sträuli

· Zurich Film Festival

Förder:innen

· Alois Beerli, Winterthur

· Angela Magni Andreoli, Basel

· art.I.schock GmbH, Zürich

· Blumen Müller, Winterthur

· Bosshard Goldschmied, Winterthur

· Christian Schaffner, Zürich

· Dahinden Heim Architekten, Winterthur

· Daniel Walser, Winterthur

· Eliane Brown, Winterthur

Greti und Bernhard Schaffner-Aebi, Basel

· Isler Architekten AG, Winterthur

· János Blum, Zürich

· Jeannine Jeanneret, Cortaillod

4

· Karin und Andreas Schoellhorn, Winterthur

· Kaspar Geiser, Winterthur

· Marietta Barman, Zürich

· Maag Recycling, Winterthur

· Planforum GmbH, Winterthur

· Qwestion, Zürich

· Sibylle und Kaspar Müller, Winterthur

· Silvia Schaffner, Rheinfelden

· Sotronik GmbH, Winterthur

Ursula Dobler und H.-J. Germann, Bauma

· Vollenweider Chocolatier Confiseur AG, Winterthur

Gönner:innen

Adelheid Walser-Marty, Amriswil

· Andreas Baumgartner, Winterthur

· Benjamin Wohlwend, Winterthur

· Cécile Ledergerber, Zürich

· Christian Götz, Winterthur

· Daniel Fuchs, Zürich

· Daniel Weiss, Zürich

Detlef Tschritter, Winterthur

· Eliane Kreuzer, Winterthur

· Elisabeth Mundwiler, Winterthur

· Esther Reber, Winterthur

· Franziska Gohl, Winterthur

· Heinz Schafroth, Winterthur

· Jacqueline Engler, Winterthur

· Kathrin Bänziger, Winterthur

· Lena Martina Mader, Zürich

· Marcel Weiss, Winterthur

· Marcel Weidmann, Winterthur

· Marianne Wernigk, Winterthur

· Marianne Ott, Winterthur

· Marlies Bänziger, Winterthur

· Martin Stauch, Winterthur

· Martina Hofer, Greifensee

· Martina Reichert, Wila

· Maureen Canciani, Minusio

· Melanie Zumbrunn, Winterthur

· Rainer Ott, Winterthur

· Ralph Henn, Rämismühle

· Regula Hauser, Zürich

· Roland Rüegg, Winterthur

· Silvio Foscan, Winterthur

· Susan Wiederkehr, Winterthur

Thoms Iseli, Zürich

Thomas Widmer, Winterthur

Timothy Zemp, Winterthur

Tristan Rohrbach, Winterthur

· Ueli Renz, Winterthur

· Ursula Künsch, Winterthur

· Werner Reber, Winterthur

· Yvonne Lenzlinger, Winterthur

Institutionen und Firmen

· Admeira, Zürich

· Ballet Mécanique, Kopenhagen

· Cinématte, Bern

· Festival cinémas d’Afrique, Lausanne

· Genossenschaft Dreieck, Zürich

· HAKO Getränke, Winterthur

· Hofkino, Zürich

· Kinemathek Lichtspiel, Bern

· Kortfilmfestivalen Grimstad, Norwegen

· Musikfestwochen, Winterthur

· National Film Board Canada

· Neugass Kino AG, Zürich

· Open Doors, Locarno Film Festival

· Play Suisse, Bern

· Pro Short, Zürich

· Salzhaus, Winterthur

· Schweizer Filmakademie, Zürich

· Stadtbibliothek, Winterthur

· Stadtmuur Café, Winterthur

· Toolbar, Winterthur

· Verwaltungspolizei, Winterthur

· Villa Sträuli, Winterthur

· Waldbachmedien, Winterthur

Unterstützer:innen

Herzlichen Dank an alle, die unser Festival mit ihrer Hilfe und ihrem Wissen unterstützen.

Alexander Bindig, Trübli, Winterthur

· Eddie Bertozzi, Locarno Film Festival

· Emilie Poirier, Nouveau Cinema, Kanada

· Eva Schweizer, Schweizer Radio und Fernsehen, Zürich

Gerald Weber, sixpackfilm, Österreich

· Laurent Baumann, Memoriav, Bern

· Matthew Rankin, Canada

· Michael Künzle, Stadtpräsident, Winterthur

· Nico Grüninger, Volksschulamt, Kanton Zürich

· Serge Abiaad, Canada

· Sven Wälti, SRG SSR, Bern

Tom Hafner, Papiermanufaktur, Winterthur

23 Institutionen und Firmen

64

Freund:innen der Kurzfilmtage

82 Partner:innen

12 Unterstützer:innen

5

Organisation & Mitarbeitende

Die Kurzfilmtage werden von rund 60 Mitgliedern des nicht gewinnorientierten Vereins «Internationale Kurzfilmtage Winterthur» organisiert. Das Team setzt sich aus Filmexpert:innen und Spezialist:innen für die verschiedenen Bereiche des Festivals zusammen. Der Verein ist ganzjährig aktiv und arbeitet bei der Organisation, Durchführung und Weiterentwicklung des Festivals mit.

Die Geschäftsstelle des Vereins hat ihren Sitz in Winterthur und beschäftig aktuell 10 Festangestellte, zwei Praktikant:innen und wird während 17 Wochen im Jahr durch eine:n Zivildienstleistende:n unterstützt.

Geschäftsstelle

Stefan Dobler, Kaufmännischer Leiter (90 %)

Stefan Dobler ist seit Dezember 2018 Kaufmännischer Leiter und Co-Direktor der Internationalen Kurzfilmtage Winterthur. Bis 2019 war er neun Jahre in den Bereichen Helfer:innenkoordination, Kuration von Einzelprogrammen und im Vorstand aktiv. Er studiert seit Anfang 2019 Kulturmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur. Vor seiner Tätigkeit bei den Kurzfilmtagen arbeitete er als Primarlehrer. In dieser Zeit hat Dobler verschiedene Führungsfunktionen wie Stufenleitung und Schulleitung ad interim übernommen. Parallel dazu engagierte er sich viele Jahre ehrenamtlich für diverse Kulturinstitutionen.

John Canciani, Künstlerischer Leiter (90 %)

John Canciani hat einen Master of Advanced Studies ZHdK in Curating absolviert. Seit 2009 ist er Mitglied der Kurzfilmtage, seit 2010 Kurator und Programmator des Internationalen Wettbewerbs. Seit 2013 ist er Künstlerischer Leiter und Co-Direktor der Kurzfilmtage. Davor war er vier Jahre Programmleiter und im Vorstand bei «Kurz und Knapp» sowie drei Jahre in der Auswahlkommission Internationaler Wettbewerb und im Vorstand der Schweizer Jugendfilmtage. Seit 2013 ist er Mitglied der Schweizer Filmakademie und Filmkurator im Kino Cameo Winterthur.

Fundraising, kaufm. Assistenz (60 %)

Sabrina Busse

Kommunikation (55 %)

Marlene Buchser, Ivana Frigo

Buchhaltung/Personal (40 %)

Anne Dauberschmidt

Filmlogistik (40 %)

Matthias Sahli

Programmkoordination (50 %)

Alexandra Götz

Head of Industry Events (30 %)

Gabriela Seidel-Hollaender

Praktikum Festival (100 %, Juli – November)

Sara Sabatelli

Praktikum Kommunikation (100 %, Juli – November)

Dominique Dussling

Zivildienstleistende (100 %, insg. 2 Einsätze à 9 Wochen)

Raphael Stüdeli, Yannick Bach

Head Office Kurzfilmnacht-Tour Projektleitung und Programmation (15 %)

Lynn Gerlach

Organisation und Medienarbeit (30 %)

Lea Heuer

Verein

Präsidentin

Bettina Spoerri

Vorstand/Board

Marius Beerli, Josephine Tedder, Eliane Jaberg, Aline Juchler, Delphine Lyner, Tiziana Pelusi, Bettina Spoerri

Team

Auswahl Internationaler Wettbewerb

John Canciani, Carmen Gray, Lea Heuer, Delphine Jeanneret, Sanne Jehoul, Kyros Kikos, Tiziana Pelusi, Valentina Zingg

Auswahl Schweizer Wettbewerb

John Canciani, Lynn Gerlach, Christof Hächler, Andrée Barmann

Kuratierte Programme

John Canciani, Angela Di Filippo, Alexandra Götz, Sebastian Henn, Lea Heuer, Delphine Jeanneret, Kyros Kikos, Anita Magni, Matthias Sahli, Senta van de Weetering, Laura Walde

Sparks

Inken, Blum, Annina Canciani, Norma Giannetta, Alexandra Götz, Milena Hügli, Nina Kühne, Dorothea Schaffner, David Walgis

Expanded Cinema

John Canciani, Lorenz Hubacher

6

Industry Events

Inken Blum, Liam Erlach, Norma Giannetta, Alexandra Götz, Christof Hächler, Milena Hügli, Janika Imwinkelried, Gabriela Seidel-Hollaender, Senta van de Weetering

Eröffnung, Preisverleihung

Sabrina Busse, Milena Hügli, Inken Blum

Festival-Produktion

Dominik Gaull

Spielstellenverantwortung

Bernhard Michel, Florian Lanz

Saal-Verantwortung

Andrée Barman, Marius Beerli, Inken Blum, Anna Berger, Sabrina Busse, Anne Dauberschmidt, Sebastian Henn, Lorenz Hubacher Janis Huber, Milena Hügli, Kyros Kikos, Nina Kühne, Pascal Kurtansky, Florian Lanz, Delphine Lyner Anita Magni, Tiziana Pelusi, Dustin Rees, Matthias Sahli, Dorothea Schaffner, Ramon Schnider, Christine Sima, Senta van de Weetering, Simone Winkler

Gästebetreuung

Inken Blum, Annina Canciani, Alexandra Götz, Christof Hächler, Sara Sabatelli, Laura Walde, David Waglis, Senta van de Weetering, Simone Winkler

Meet the Festival

Stefan Dobler

Akkreditierung

Lynn Gerlach, Norma Giannetta, Alexandra Götz, Christof Hächler, Milena Hügli, Anita Magni, Lucy Power, Sara Sabatelli, Christian Stark, David Walgis

Gastronomie und Verpflegung

Marius Beerli, Anna Berger, Noemi Bertet, Alessandro De Feminis, Angela Di Filippo, Tony Dütschler, Sebastian Henn, Lea Heuer, Lorenz Hubacher, Kilian Lilienfeld

Helfer:innenkoordination

Jessica Giovanardi

Info Desk

Kevin Hold, Philipp Zavodsky

Jurybetreuung

Annina Canciani, Norma Giannetta

Geldabwicklung

Anne Dauberschmidt, Liam Erlach, Alexandra Götz, Michael Müller, Dorothea Schaffner, Florian Lanz

Dekoration

Anna Berger, Rolf Breer, Angela Di Filippo, Alexandra Götz, Sebastian Henn, Stefan Sigrist, Claudius Thür

Medienarbeit

Philine Erni

Video

Andrin Fretz

Fotografie

Andrin Fretz, Laura Rubli

Filmvermittlung für Jugendliche

Sabrina Busse, Norma Giannetta, Sebastian Henn, Dustin Rees, Dorothea Schaffner, Stefanie Schlüter, Simone Winkler, Lea Heuer, Nadine Vafi

Infrastruktur und Technik

Dominik Gaull, Bernhard Michel

Ticketing

Kevin Hold, Philipp Zavodsky

Koordination Trailer-Produktion

Sebastian Henn

Untertitel

Matthias Sahli, Yannick Bach

Externe Mitarbeitende

Externe Kurator:innen

Vincent Adatte, Antonella Barone, Tanja Breu, Eve Hübscher, C.J. Obasi, Michael Omonua, Brigitte Paulowitz, Laurence Reymond, Die Zauberlaterne

Datenbank

Andrew Blackwell (Ballet Méchanique), Ewald Nater (Freelenz)

Digitales Filmarchiv

Kurt Gehring, Ewald Nater

IT-Betreuung

Beat Flachmüller

Catering

Suzan Vis (Stadtmuur)

Grafik

Michi Benz, Roli Hofer (POP Creative Services)

Trailer Nefeli Avgeris

Übersetzungen

Stéphanie Klebetsanis, Susie Trenka

Simultanübersetzungen

ZHAW Angewandte Linguistik

Treuhand

Consultive Treuhand AG, Nunzio Scioscia

Revisionsstelle

Consultive Revisions AG, Martin Graf

Website

Taylan Baslangic (waldbach medien)

7

Spielstellen

Die Kurzfilmtage schätzen sich glücklich, seit Jahren auf eine Vielzahl von Spielstellenpartner:innen zählen zu können. Darüber hinaus pflegen sie langjährige Partnerschaften zur Winterthurer Hotellerie und Gastronomie für die Unterbringung ihrer Gäste und die Durchführung von Apéros und Essen.

1 blue Cinema Maxx: Zürcherstrasse 1

2 kunstkasten: Katharina-Sulzer-Platz

3 Museum Schaffen: Lagerplatz 9

4 Kraftfeld: Lagerplatz 18

5 Kino Cameo: Lagerplatz 19

6 oxyd – Kunsträume: Untere Vogelsangstrasse 4

7 Alte Kaserne: Technikumstrasse 8

blue Cinema Maxx

· Daniela Biegel, Betriebsleitung

Jan Bosshard, Fachspezialist Technik blue Cinema

· Eliza Eckhart, Projektion

· Samuel Kreyenbühl, Projektion

· Beni Eschenlohr, Stv. Betriebsleitung

· Stefan Keller, Projektion

Beatrice Loosli, Stv. Leitung Kinotechnik blue Cinema

· Oliver Peter, Projektion

· Jordi Rahm, Projektion

· Yanis Senn, Projektion

Matti Schildknecht, Leiter Technik blue Cinema

Barbara Spycher, Teamleitung und Projektion

Luciano Trümpler, Technikverantwortung blue Cinema Zürich

· Alexander Aschwanden, Projektion

· Melinda Wyler, Projektion

Museum Schaffen

· Annina Eugster

Café-Bar & Besucher:innenservice

· Leitung a.i. Museum Schaffen

· Führungsausschuss Vorstand HVW

· Rita Borner, Anja Huber, Chris Huggenberg

Kraftfeld

Tanya Yurova, Reinigung

· Sina Reinhart, Bar

· Joshua Schneider, Produktion

· Basil Schmucki, Bar

· Zoë Prager, Bar

· Svenja Matz, Produktion

· Florian Hochstrasser, Bar

· Can Cinar, Bar

· Andrina Haldner, Leitung Produktion

· Simon Brunner, Leitung Produktion

· Manuel Eugster, Bar

· Joe Dellenbach, Bar und Produktion

· Matthias Menzi, Programmation

Thomas Brunner, Programmation

· Jonathan Wenger, Bar

· Jill Busato, Bar

· Alexandra Götz, PR

· Philip Steden, PR

· Dylan Wiedler, Leitung Bar

· Honoré Moundo

· Marco Pfeiffer, Eingang

· Rahel Knobel, Eingang

· Flurin Bosshard, Papierkram

· Carlo Schwager, Garderobe

Tamara Tarantini, Garderobe

Kino Cameo

· Rachel Duc, Chefoperatrice

· André Fritschi, Operateur

· Barbara Fruet, Gastroteam

· Ursula Gfeller, Operatrice

· Liliane Hollinger, Kinoleitung

· Mirijam Inauen, Gastro / Helfer:innenkoordination

Anne Koch, Gastro-Team

· Antonia Krämer, Operatrice

Alice Müller, Gastro-Team

· Virginia Rusch, Operatrice

· Nele Schweichel, Operatrice

· Stephanie Werder, Assistenz Kinoleitung

oxyd – Kunsträume

Franca Bernhart, Co-Präsidentin

· Rolf Baumgarner, Facility Manager

· Brigitte Berginz, Aufsicht

Stefanie Frey, Co-Präsidentin

Lorenz Hubacher, Co-Kurator

Eve Hübscher, Co-Kuratorin & Künstlerische Leitung

· Anja Hürlimann, Eventcrew

· Sarah Hablützel, Administrative Leitung

· Nils Lange, Aufsicht

· Carolin Schaffhauser, Aufsicht

· Anja Mengotti, Eventcrew

· Pascal Mettler, Vorstand

· Elsbeth Neumeyer, Aufsicht

· Monze Montero, Facility Managerin

· Helene Schütz, Aufsicht

· Fant Wenger, Vorstand

Alte Kaserne

· Daniel Flachsmann, Koch

· Andreas Gröber, Leitung Alte Kaserne

· Philipp Hardmeyer, Vermietung / Koordination

· Franco Marceca, STV Leitung Alte Kaserne / Vermietung

· Liano Molinari, Lernender Fachmann Betriebsunterhalt EFZ / Hausdienst

· José Moreira, Lernender Fachmann Betriebsunterhalt EFZ / Hausdienst

· Dominik Morf, Hausdienst / Technik

· Jessica Motzer, Leitung Gastronomie

· Narges Sakhizaha, Praktikantin Hausdienst

· Kilian Schmid, Leiter Hausdienst / Technik

· Daniel Schöpf / Leitung Gastronomie

· Parikshit Sharma, Hausdienst Dogu Tok, Lernender Koch EFZ

· Barbara Tribelhorn, Kommunikation / Familienprogramm

Salzhaus Winterthur

· Rahel Rutzer, Gastroleitung / AV

· Oliver Meier, Barchef

· Kunz Gabriela, Bar Quentin Testi, Produktionsleitung Martin Döbeli, Technik

· Hasan Tas, Reinigung

Museumsstrasse Genera lGu isanS tessar Zeughausstrasse Stadthausstrasse Jägerstrasse Bahnhofplatz Marktgasse Bhf. K as nost r Zürcherstrasse Neuwiesenstrasse Rennweg Rudolfstrasse ZurKesselschmiede Technikumstrasse
Untere Vogelsang strasse Schützenst rasse Sulzer-PlatzKatharina3 4 5 1 6 7 8
2
9

Die Aktivitäten im Überblick

Festival

Filmprogramme

44 Programme, 90 Screenings

Wettbewerbe

Internationaler

Wettbewerb

· 7 Programme

· 14 Screenings

Schweizer

Wettbewerb

· 3 Programme

· 9 Screenings

Schweizer Filmschulentag

· 4 Programme

· 4 Screenings

Sparks · 2 Programme

· 7 Screenings

Kuratierte Programme

Gala-Events

· 5 Programme 6 Screenings

Grosser Fokus:

O Canada

· 8 Programme 16 Screenings

Land im Fokus:

Nigerian New Wave

· 4 Programme

· 10 Screenings

Person im Fokus:

Willy Hans

· 2 Programme

· 3 Screenings

· 1 Masterclass

Hors Concours

· 3 Programme

· 3 Screenings

Spezialprogramme

· 4 Programme

· 5 Screenings

1 Kontext-Talk

Familienprogramme

· 2 Programme 6 Screenings

Rahmenprogramme

Industry Events

Non-Public Events

Expanded Cinema

· 5 Installationen

· 1 Performance

· 1 Vernissage

· 1 Rundgang

Kontext-Talks 4 Talks

Workshops & Weiteres

6 Events

Konzerte & Partys

· 8 Events

Industry Lab

· 11 Formate

Creators’ Room

· 9 Formate

Meet the Festival & Partner:innenanlässe

· 4 Anlässe

Apéros, Essen und Empfänge 6 Anlässe

Juryvorstellung

· 1 Vorstellung

10

Vermittlung

Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm

Kurzfilmnacht-Tour

· 25 Städte

· 124 Screenings

Expert:innenbesuche

· 21 Besuche

Festivalbesuch mit Jugendprogramm 1600 Besucher: innen

Jugendjury

Deutschschweiz

· 12 Städte 63 Screenings

Romandie

· 11 Städte

· 53 Screenings

Tessin

· 2 Städte

· 8 Screenings

Residency

@ Villa Sträuli

Externe Kooperationen

Digitalisiertes Kurzfilmarchiv über 80 000 Titel

Meet the Artist National · 8 Events Rechercheplattform

Online Video Library am Festival

Kurzfilmpolitik & Lobbyarbeit

27. Internationale Kurzfilmtage Winterthur

Fokusprogramme

Durch ihre Fokusprogramme, wie den Grossen Fokus, das Land im Fokus und die Person im Fokus, präsentieren die Kurzfilmtage sorgfältig kuratierte Kurzfilmprogramme. Dabei steht die Einbettung von Themen in einen umfassenderen kulturellen Kontext im Mittelpunkt. Sowohl historische Bezüge zur Filmgeschichte als auch zeitgenössische Entwicklungen im Filmschaffen, gesellschaftliche Aspekte, Einblicke in Institutionen sowie das Gesamtwerk von Filmschaffenden und Künstler:innen werden dabei berücksichtigt.

Grosser Fokus: O Canada

Kanada, ein ausgedehntes und vielfältiges Land, weist trotz seiner enormen Grösse nur eine Landgrenze zu den USA auf. Über Jahrtausende hinweg von indigenen Völkern bewohnt, wurde es im 16. Jahrhundert von britischen und französischen Kolonist:innen geprägt. Die Bevölkerung ist ethnisch äusserst vielfältig, wobei zahlreiche indigene Gruppen vertreten sind. Amtssprachen sind Englisch und Französisch, aber es werden mehr als 60 indigene Sprachen gesprochen, was das kanadische Filmschaffen äusserst facettenreich gestaltet. Die acht sorgfältig kuratierten Programme im Grossen Fokus werfen Licht auf diese Diversität und die historische Entwicklung des kanadischen Kinos.

Eine zentrale Rolle in der kanadischen Filmgeschichte nimmt das National Film Board (NFB) ein, insbesondere im Bereich des Dokumentarfilms, der Animation und der interaktiven Erlebnisse. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte es innovative Abteilungen, die wegweisende Arbeiten von Animationskünstler Norman McLaren sowie das Direct Cinema von Pierre Perrault und Michel Brault hervorbrachten. In jüngerer Zeit hat sich das NFB zu einem bedeutenden Produzenten und Verleiher von Filmen und digitalen Medien in der Öffentlichkeit entwickelt.

In den 1970er Jahren wandten sich französischsprachige Filmschaffende in Quebec verstärkt dem Spielfilm zu, erkundeten persönliche Geschichten und thematisierten politische Desillusionierung. Die Referenden von 1980 und

1995 über die Abspaltung von Quebec prägten diese Ära, und Künstler:innen wie Denys Arcand schufen existenzielle Werke, welche die Gesellschaft von Quebec reflektierten.

Abseits der Metropolen Montreal, Toronto und Vancouver entstand in Winnipeg ein bemerkenswertes Zentrum für unabhängiges Kino. Die Winnipeg Film Group produzierte und unterstützte Filme finanziell, darunter Werke von Regisseur:innen wie Guy Maddin, Deco Dawson und Caroline Monnet. Trotz seiner komplexen Historie präsentiert sich Kanada als Gesellschaft, die Werte wie Toleranz, Redefreiheit und Respekt hochhält. Diese Werte haben ein kühnes Kino mit einem rebellischen Geist hervorgebracht, welches eine Vielzahl von Perspektiven, Stimmen und kreativem Ausdruck aus unterschiedlichen und marginalisierten Gemeinschaften zutage fördert.

Land im Fokus: Nigerian New Wave

In den frühen 1990er-Jahren erlebte das nigerianische Kino seinen ersten grossen kommerziellen Erfolg. Liebe, Geiz, Spiritualität und Erlösung wurden zu den tragenden Themen des nigerianischen Kinos und fanden quer durch das Land und den Kontinent Anklang. Heute gehen junge Filmschaffende mit einer Prise Respektlosigkeit an diese Stoffe heran und setzen dabei oft auf Kurzfilme. Diese zeugen vom einzigartigen Ehrgeiz und der Kreativität der neuen Generation und stellen eine bewusste Abkehr vom Nollywood-Mainstream dar.

Person im Fokus: Willy Hans

Willy Hans wurde 1982 in Freiburg, Deutschland, geboren. Er studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) bei Angela Schanelec und Wim Wenders sowie bei Andreas Slominski. 2014 war er Mitbegründer des Künstlerkollektivs Spengemann, Eichberg, Goldkamp, Hans. Seine Kurzfilmtrilogie «Das satanische Dickicht» wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Derzeit arbeitet Hans an seinem ersten Spielfilm «Der Fleck». 6

12
Tage 209 Filme 64 Filmprogramme 56 Q&As
KontextTalks
4

Die Kurzfilmtage konnten 2023 so viele ausverkaufte Vorstellungen wie noch nie verzeichnen. Hier staunt das Publikum über «Terra Mater» von Kantarama Gahigiri im Schweizer Wettbewerb.

Expanded Cinema

Rund um das Festivalzentrum auf dem Sulzerareal machen Ausstellungen, Installationen, Performances und weitere Specials audiovisuelle Formen in ihrer ganzen Vielfalt erlebbar. Die Ausstellung im oxyd – Kunsträume wurde während dem Festival mit einer Vernissage eröffnet und lief bis am 3.12. Am 11.11. wurde dem Publikum ein Rundgang der gesamten Ausstellungen angeboten.

oxyd – Kunsträume

Die Kurzfilmtage zeigten in Zusammenarbeit mit oxyd –Kunsträume in deren Räumlichkeiten eine Ausstellung mit audiovisuellen Werken ausgewählter Künstler:innen. Wie nehmen Menschen die Natur in ihrer Umgebung wahr und wie gehen sie mit ihr um? Diese Frage verbindet die Arbeiten von Ursula Biemann, Baron Lanteigne und Marc Lee, die im oxyd–Kunsträume zu sehen waren.

Die audiovisuellen Beiträge der Ausstellung rücken das Verlorengegangene und das Mögliche in den Fokus und fragen, wie und was wir von der Natur lernen können. Ursula Biemanns 2-Kanal-Videoinstallation «Forest Mind» ist ein Resultat einer Feldforschung in den Amazonaswäldern Kolumbiens und vereint verschiedene Wissensstränge über die Metaphysik von Pflanzen sowie die Beziehungen zwischen Pflanze und Mensch. Marc Lee’s Experiement «Used to Be My Home Too» zeigt Fotos von Pflanzen, Pilzen und Tieren, die anonyme Nutzer:innen im Moment via Mobiltelefon auf iNaturalist.org hochladen. Auf Google Earth werden diese exakt an dem Ort kartiert, an dem sie fotografiert wurden. Dazu werden in Echtzeit via RedList.org taxonomisch ähnliche Arten hinzugefügt, die im selben Land vorkamen, die aber innerhalb der letzten 30 Jahre ausgestorben sind.

Projektionen auf dem Lagerplatz

«hyper.inversion» von Pascal Pendel war eine interaktive Freilicht-Projektion. Mithilfe KI-unterstützter Performance Capture konnten die Besucher:innen eine Auswahl an 3D-Avataren in Echtzeit steuern und aufzeichnen, während sie über einen Monitor auf den virtuellen Lagerplatz hinabschauten. Dazu liess sich die virtuelle Umgebung des Avatars verändern.

Aus den Aufnahmen entstand nach und nach eine zufällige, schnelle Montage, die nachts in voller Höhe an die Wand gegenüber vom Kraftfeld projiziert wurde. So schauten die Avatare auf ihre realen Schöpfer:innen herunter genau wie diese auf den virtuellen Lagerplatz. Licht und Ton in der Gartenbeiz reagierten auf die Umgebung des Avatars auf der Wand gegenüber.

kunstkasten

«Forms of Representation» von Céline Brunko und Moritz Holenstein setzt sich mittels Fotografie, Film-, Text- und Archivmaterial mit dem historisch aufgeladenen Ort Chișinău auseinander. Zudem befragten sie die Architektin Ala Kirichenko, die fast ihr ganzes Leben in der Hauptstadt der Republik Moldau verbrachte, über ihre Arbeit. Kirichenko prägte Chișinău als Architektin mit. Aus den Spannungen zwischen rumänisch beeinflusster Kultur und russischen Idealvorstellungen entstand eine Art Musterstadt, gespalten von einer fortwährenden Identitätskrise.

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Wettbewerbe

In den renommierten Wettbewerben der Kurzfilmtage steht das zeitgenössische Kino im Vordergrund. Es geht um das Zelebrieren des Kinos als Institution und um die Entdeckung neuer Trends in der Filmwelt – in inhaltlicher genauso wie in technischer Hinsicht.

Internationaler und Schweizer Wettbewerb

In diesem Jahr wurden 35 Filme für den Internationalen Wettbewerb und 17 Filme für den Schweizer Wettbewerb selektioniert.

Inhaltlich ist es uns ein Anliegen, ein Fenster zur Welt zu öffnen und so diverse Stimmen einzufangen sowie uns so gut wie möglich vom westlichen Blick loszulösen. Wie bei jeder Ausgabe war es auch dieses Jahr entscheidend, Filme auszuwählen, die im Hinblick auf Ästhetik, Form, Erzählweise und aktuelle Themen fesselnd und relevant sind. Die Kurzfilmtage streben danach, dem Publikum eine Alternative zu Fernsehen, Streaming und dem üblichen Kinoprogramm zu bieten. Denn die Filmwelt ist vielfältig, divers und vor allem eigenwillig –insbesondere im Bereich des Kurzfilms.

Nominationsberechtigungen

Die Filme aus dem Internationalen und dem Schweizer Wettbewerb sind unter bestimmten Bedingungen nominationsberechtigt für den OSCAR®, den British Academy Film Award BAFTA, den European Film Award EFA (Kandidatur) sowie für den Schweizer Filmpreis Quartz.

Sparks

Sparks steht für den Funken, der überspringen soll, um ein Feuer der Begeisterung für das Format Kurzfilm zu entfachen. Die Programme eignen sich perfekt als Einstieg in die Welt des Kurzfilms, mit Highlights aus den aktuellen Wettbewerbseinreichungen, die eine vielfältige Filmkultur jenseits von gängigem Mainstream und YouTube-Clips abbilden. Sparks I und II sind auf Jugendliche ab 12 resp. ab 16 Jahren zugeschnitten und sollen die Interessengebiete der jeweiligen Altersgruppe spiegeln. Die Filmprogramme werden sowohl im Rahmen der «Angebote für Schulen» als Schulvorstellungen als auch öffentlich gezeigt. Der Preis in der Sektion wird von einer Jugendjury vergeben.

Schweizer Filmschulentag

Seit 2008 wird der Schweizer Filmschulentag im Rahmen der Kurzfilmtage durchgeführt. Bewertet werden die Filme von der Jury des Schweizer Wettbewerbs. Ziel dieses Tages ist es, die Vernetzung unter den Studierenden zu fördern und den Schweizer Filmschulen, die wichtige Kurzfilmproduzent:innen sind, eine Plattform zu bieten, um ihr aktuelles Filmschaffen internationalen und Schweizer Branchenvertreter:innen, aber auch angehenden Filmstudierenden sowie einem interessierten Publikum vorzustellen. Die Schulen nehmen die Auswahl ihrer Filme selbst vor.

Am Ende der Industry Events wird im Rahmen der IndustryPreisverleihung der Preis für den besten Schweizer Schulfilm gekürt.

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Im oxyd – Kunsträume erleben Besucher:innen die Arbeiten von Ursula Biemann und weiteren Künstler:innen.

Jurys

Die Preise für die Kurzfilmtage-Wettbewerbe werden von drei verschiedenen Jurys verliehen. Die Internationale Jury besteht aus fünf sorgfältig ausgewählten Expert:innen, während die Jury für den Schweizer Wettbewerb und den Schweizer Filmschulentag aus drei Expert:innen besteht. Bei der Auswahl der Jurymitglieder stehen bestimmte Kriterien im Vordergrund: Neben ihrer Fachkompetenz sollten die Mitglieder eine breite Vielfalt an beruflichen und künstlerischen Hintergründen repräsentieren und den Filmschaffenden bei der Filmverwertung von Nutzen sein. Die Jury strebt ausserdem nach Geschlechtervielfalt und internationaler Besetzung. Da alle Filme entweder auf Englisch gesprochen oder untertitelt sind, können auch Fachleute ausserhalb des deutschsprachigen Raums Teil der Jury sein. Für die Wettbewerbsprogramme in der Sektion «Sparks» setzt sich die Jury aus drei Jugendlichen zusammen, die sich zuvor für diese Aufgabe beworben haben.

Internationaler Wettbewerb

Céline Roustan (FR)

Céline Roustan ist Expertin in der Auswahl und leidenschaftliche Konsumentin von Kurzfilmen. Seit 2017 kuratiert und verfasst sie Kritiken für die Website «Short of the Week». Céline ist derzeit Programmgestalterin für die Festivals SXSW Film & TV und Palm Springs ShortFest. Zuvor hatte sie die gleiche Funktion bei internationalen Festivals wie San Francisco, Palm Springs, Dublin International Film Festivals und ist seit mehreren Jahren auch Mitglied im Auswahlkomitee des Toronto International Film Festivals. Neben der Programmgestaltung war Céline auch Jurymitglied und Branchenreferentin bei verschiedenen internationalen Filmfestivals und Märkten.

Clara Helbig (DE)

Clara Helbig ist eine aufstrebende Dokumentarfilmregisseurin. Ihr Kurzfilmdebüt «disjointed» kam 2020 auf die Leinwand. Während ihres Anthropologiestudium begann sie sich für die Auswirkungen der Transformationen und Industrialisierung unseres globalen Lebensmittelmarkts zu interessieren. Ihre Arbeitsfokus liegt hierbei besonders in der Erforschung von Machtverhältnissen zwischen Mensch, Tier und Natur. Sie ist in Dresden geboren und aufgewachsen. Derzeit lebt sie abwechselnd in Dresden und London und arbeitet als freischaffende Filmkuratorin.

Michael Omonua (GB, NG)

Michael Omonua ist ein Filmregisseur und Drehbuchautor aus Lagos, Nigeria, und Absolvent des University College of the Creative Arts. Der Film «Rehearsal» (2021) wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hauptpreis der Kurzfilmtage. Sein Segment in dem dreiteiligen übernatürlichen Anthologiefilm «Juju Stories» (2021) feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb des 74. Locarno Film Festivals.

Manuel Asín (ES)

Manuel Asín ist künstlerischer Leiter des Punto de Vista International Film Festivals und Leiter der Filmabteilung im Círculo de Bellas Artes de Madrid. Er hat Programme für Institutionen wie die Spanische Cinematheque, das Museum Reina Sofía und das Moreira Salles Institute kuratiert. Er hat Texte und Interviews in Magazinen wie Trafic und Caimán veröffentlicht, wo er Teil des Redaktionsausschusses ist. Er unterrichtet an der Elías Querejeta Film School (San Sebastián).

Willy Hans (DE)

Willy Hans wurde 1982 in Freiburg, Deutschland, geboren. Er studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) bei Angela Schanelec und Wim Wenders sowie bei Andreas Slominski. 2014 war er Mitbegründer des Künstlerkollektivs Spengemann, Eichberg, Goldkamp, Hans. Seine Kurzfilmtrilogie «Das satanische Dickicht» wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Derzeit arbeitet Hans an seinem ersten Spielfilm «Der Fleck».

Schweizer Wettbewerb

Émilie Poirier (CA)

Émilie Poirier ist seit 2017 im Bereich Programmgestaltung des Festival du nouveau cinéma (FNC) Montreal tätig. Sie ist derzeit Leiterin der Kurzfilm- und Spielfilmprogrammierung. Zudem ist sie Mitglied im Vorauswahlkomitee des Busan International Short Film Festivals sowie eine unabhängige Kuratorin, Moderatorin und Autorin. Poirier hat einen Bachelor-Abschluss in Politikwissenschaften (internationale Beziehungen) und ein Zertifikat in Kunstgeschichte.

Pierre-Yves Walder (CH)

Geboren in Neuenburg, begann Pierre-Yves Walder seine Karriere in Paris im Bereich Medienbeziehungen. Anschliessend arbeitete er bei verschiedenen Schweizer Festivals (Cinéma Tous Ecrans, Visions du Réel, Zurich Film Festival, Festival de Locarno), während er regelmässig mit der RTS zusammenarbeitete. Er war 2 Jahre lang für die schweizerische Kulturstiftung Pro Helvetia in Zürich aktiv. Im Jahr 2008 stiess er zum Team des NIFFF und war zunächst in der Kommunikation, dann als Koordinator für die Programmgestaltung (bis 2015) tätig.

Stefano Knuchel (CH)

Stefano Knuchel ist Regisseur von Dokumentarfilmen, die auf bedeutenden internationalen Festivals gezeigt werden. Seit elf Jahren kuratiert er die renommierte Filmmakers Academy beim Locarno Film Festival, einem Nährboden für junge Talente im internationalen Kino. Seit 2019 leitet er auch das von ihm konzipierte BaseCamp-Projekt, das darauf abzielt, originäre Dialoge zwischen dem Film und anderen Formen künstlerischer Schöpfung beim Locarno Film Festival zu schaffen. Insbesondere konzentriert sich seine Arbeit darauf, neue Formen der Kreation zu erkunden und aufstrebende Stimmen zu entdecken.

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Jugendjury

· Noa Kündig

Seraina Lendfers-Berndonner

· Lars Antoni Weber

Postproduktions-Preis

· Nina Cutkovic (Audio Engineer bei Jingle Jungle)

Christoph Hächler (Programmer der Internationale Kurzfilmtage Winterthur)

Eva Schweizer (Programmerin Kurzfilme SRF Schweizer Radio und Fernsehen)

European Short Pitch 2023/24

· Eddie Bertozzi (Leiter von Pardi di domani Selection Committee bei Locarno Filmfestival)

· Linn Löffler (Programmkoordinatorin von Berlinale Shorts)

Sari Volanen (Redaktorin & Produzentin bei Yle - The Finnish Br21.oadcasting Company)

Residency @ P.AiR.S

· Ruth Baettig (Mitbegründerin von Filmexplorer), Alice Gachot (Teammitglied der Solothurner Filmtage)

· Reta Guetg (Leitung Programme & Industry am Zurich Film Festival)

Preise und Preisträger:innen

Insgesamt gibt es an den Kurzfilmtagen Geld- und Sachpreise im Wert von CHF 69 000.– zu gewinnen. Die fünfköpfige Jury des Internationalen Wettbewerbs vergibt den Hauptpreis, den Förderpreis, den Prix George sowie die EFA Kandidatur.

Hauptpreis des Internationalen Wettbewerbs

«Oyu» (Frankreich, Japan 2023) von Atsushi Hirai

CHF 12 000.–, gestiftet von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur

Dieser feinfühlige Film beeindruckte uns mit seiner emotionalen Tiefe und einer komplexen Auseinandersetzung mit Trauer und Gemeinschaft. Subtil, rätselhaft und mit einem Hauch von Humor hat uns «Oyu» mit seiner Universalität und einer magnetischen Performance berührt.

Förderpreis des Internationalen Wettbewerbs

«Blinded by Centuries» (USA/Thailand 2023) von Parinda Mai

CHF 10 000.–, gestiftet von der Stadt Winterthur

Dieser Kurzfilm sprengt die Grenzen dessen, was im Kino möglich ist. Kühn, energiegeladen und mit einem überraschenden Augenzwinkern stellt der Film – inspiriert von der alten buddhistischen Erzählung von den zwölf Schwestern –die Modernisierung infrage und regt zum Nachdenken an. Wir hoffen, dass Parinda Mai weiterhin solch gewagte, abenteuerliche Geschichten auf ebenso leidenschaftliche Weise erzählen wird.

Prix George für die beste dokumentarische Form des Internationalen Wettbewerbs

«Pacific Club» (Katar/Frankreich 2023) von Valentin Noujaïm

CHF 10 000.–, gestiftet von der Volkart Stiftung

Wie lässt sich ein nicht mehr existierender, unterirdischer Raum und die mit ihm verschwundene Atmosphäre darstellen? Dieser hybride Dokumentarfilm bedient sich einer breiten Palette von Formen, um einen solchen Ort einzufangen. Das Werk zeugt von der Macht des Archivierens, die mit Blick auf aktuelle Fragen der Selbstdarstellung marginalisierter Gemeinschaften besonders dringlich erscheint. Valentin Noujaïm hat ein retro-futuristisches Dokument geschaffen, das von innen leuchtet und gleichzeitig verträumt, dystopisch und fesselnd ist.

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Alicia Mendy gewinnt mit «Beutset (L’Aurore)» den Preis für den besten Schweizer Schulfilm.

Kandidatur European Film Awards (EFA)

«Dildotectònica» (Portugal 2023) von Tomás Paula Marques Zwei zeitlich voneinander getrennte Geschichten. Die eine handelt von zwei Personen, die von der Inquisition verurteilt wurden. Die andere von einer kunstschaffenden Person, die Keramik-Dildos jenseits von cis-normativen Standards herstellt. Der Jury gefiel der subtile Widerhall zwischen den beiden Epochen, verbunden durch die Suche nach Lust.

Lobende Erwähnung, Internationaler Wettbewerb

«Out of the Blue» (Schweiz 2023) von Morgane Frund

Die Regisseurin Morgane Frund beleuchtet einen vieldiskutierten Film aus ihrer ganz persönlichen Perspektive. Damit schafft sie einen kathartischen, hochemotionalen Essayfilm, der mit Sicherheit Eindruck hinterlassen wird. Mit gezielten Abstraktionen und Auslassungen zieht «Out of the Blue» die Zuschauer:innen in den Bann und regt zum Nachdenken darüber an, dass das Persönliche auch in den intimsten Momenten politisch bleibt.

Preis für den besten Schweizer Film

«2720» (Schweiz, Portugal 2023) von Basil da Cunha

CHF 10 000.–, gestiftet von SUISSIMAGE und SSA

In diesem Kurzfilm bewegt sich Basil Da Cunha mit viel Empathie in einer Realität, die er seit Jahren in seinen Filmen zelebriert. Das intensive Zusammenspiel zwischen dem Filmemacher und den vielen Bewohner:innen des Viertels, das er unermüdlich durchstreift, überbrückt die Grenze zwischen Ballade und Ballett und fasst eine lange künstlerische Reise perfekt zusammen.

Lobende Erwähnung I und II, Schweizer Wettbewerb

«Searching for the 5th Direction» (Schweiz 2023) von Matthias Schüpbach und «Tropeau» (Schweiz 2023) von Victor Cateau

Wir möchten den Preis an einen etablierten Schweizer Filmemacher mit zwei gleichwertigen lobenden Erwähnungen ergänzen: Diese gelten zwei vielversprechenden Talenten, die sich in völlig unterschiedlichen Stilen und Techniken ausdrücken und ihre je eigene Welt meisterhaft beherrschen.

ZKB Publikumspreis

«And Me, I’m Dancing Too» (Iran, Tschechien, Deutschland 2023) von Mohammad Valizadegan CHF 10 000.–, gestiftet von der Zürcher Kantonalbank

Preis für den besten Schweizer Schulfilm

«Beutset (L’Aurore)» (Schweiz, Senegal 2023) von Alicia Mendy, HEAD

CHF 5000.–, gestiftet von der SRG SSR

Die Thematisierung von realen, zeitgenössischen Problemen mithilfe von Sci-Fi- und anderen Genre-Kino-Elementen, eindrucksvoll inszenierte Tanzmomente und eine ausdrucksstarke Musik: In diesem Film haben wir alle Anzeichen einer einzigartigen und relevanten Stimme entdeckt. Wir sind gespannt, wie sich diese vielversprechende Filmemacherin weiterentwickelt.

Lobende Erwähnung Schweizer Filmschulentag I

«Summer Rain» (Schweiz 2023) von Marlene Low, Julia Krummenacher, Johanna Kern

Wie den besten Haikus gelingt es diesem kurzen Animationsfilm, auf einfühlsame und prägnante Weise komplexe Gefühle hervorzurufen und Bilder zu schaffen, die lange haften bleiben.

Lobende Erwähnung Schweizer Filmschulentag II

«A Monster Called Love» (Schweiz 2023) von Sophia Lara Nimue Schweizer

Für die Erschaffung ihres eigenen, einzigartigen Universums mit gekonnten Underground-Anspielungen.

Preis für den besten Film der Sektion Sparks

«Been There» (Schweiz 2023) von Corina Schwingruber Ilić CHF 2000.–, gestiftet von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur

Der Film übt auf eindrücklich unverschämte Art Kritik am Tourismus. Spannende Shots zeigen den zunehmenden Verlust von Kultur und Individualität auf. Die Kamera gibt die ungeschminkte Realität wieder, der einzige Kommentar erfolgt über die Musik.

Lobende Erwähnung, Sparks

«Wild Summon» (Grossbritannien, 2022) von Saul Freed, Karni Arieli

Lobend erwähnen wollen wir den Film «Wild Summon». Auffallend ist die Darstellung des Lachses als Menschen, wodurch man sich gut mit ihm identifizieren kann. Der Film reflektiert aus einer ungewöhnlichen Perspektive darüber, welche Auswirkungen unsere Taten auf die Natur haben.

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Postproduktions-Preis

«Blu Cipresso» (Schweiz 2023) von Laura Gönczy CHF 10 000.–, Sachpreis, gestiftet von Jingle Jungle Das Projekt «Blu cipresso» überzeugt auf verschiedenen Ebenen: Zu nennen ist die starke Präsenz der Laienschauspielerin Rosina Danner als Nina, der sorgfältige Umgang mit dem Thema Behinderung, die gelungene visuelle Umsetzung (etwa in Bezug auf das spätsommerliche Licht) und die stimmige Erzählweise. Dank dem Postproduktions-Preis für die Ton-Nachbearbeitung lassen sich all diese Aspekte und die Atmosphäre noch stärker hervorheben, um das Publikum in die Welt des Films zu entführen. Es freut uns, dass wir das im Migros-Kulturprozent Story Lab entwickelte Projekt weiter begleiten dürfen.

Kandidatur European Short Pitch 2023/2024

«The Veil of Senses» von Elisa Baccolo Wir wollen diesen Versuch unterstützen, konventionelle sensorische Formen des Kinos infrage zu stellen. Die Regisseurin will den Schleier zerreissen, der unsere Wahrnehmung von der Erfahrung von blinden Menschen trennt.

Residency @ P.Air.S (siebenwöchige Künstlerresidenz)

«Yasmeen Ghauri» von Youssef Youssef Wir schicken dich, Youssef, in ein Paradiesli ausserhalb deiner Komfortzone, um deine Reise auf der Suche nach deinem filmischen Ausdruck fortzusetzen. Wir sind beeindruckt von deinem Mut und Drang, von deinem Kampf um Selbstakzeptanz zu erzählen. Wir hoffen daher, dass diese siebenwöchige Residenz dich dem Ziel näherbringt, deine Geschichte mit anderen Kunstschaffenden und letztlich einem Publikum zu teilen.

Für ausführliche Angaben zu den einzelnen Programmen und Filmen konsultieren Sie bitte unsere Website: kurzfilmtage.ch/archiv/festivalarchiv

Industry Events

Die Industry Events fungierten auch im Jahr 2023 als Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Filmschaffenden und Branchenvertreter:innen und bildeten somit einen integralen Bestandteil der Kurzfilmtage.

Das Hauptziel der Industry Events besteht darin, Filmschaffende zu informieren und individuelle Weiterbildungs- sowie Networking-Möglichkeiten zu bieten. Zusätzlich sollen aktuelle Diskurse und Trends aufgegriffen werden, wobei der Rahmen des Festivals mit seinen zahlreichen internationalen Gästen genutzt wird, um produktive Gespräche zu initiieren. Dabei stehen Information und Inspiration gleichermassen im Fokus.

Als bedeutende Institution für die Verbreitung von Kurzfilmen bieten die Kurzfilmtage mit den Industry Events, bestehend aus dem Schweizer Filmschulentag, dem Industry Lab und dem Creators’ Room, die Gelegenheit, Fachleute zusammenzubringen, den Austausch auf theoretischer Ebene zu pflegen, die Vernetzung innerhalb der Branche zu fördern und Informationen über kreative Methoden sowie ästhetische Tendenzen zu vermitteln.

Neu wurden die Industry Events mit einer Industry Preisverleihung beendet. Vergeben wurden die Preise für den besten Film des Schweizer Filmschulentag, Postproduktions-Preis, European Short Pitch 23/24 und Residency @ P.Air.S.

Schweizer Filmschulentag

Die Kurzfilmtage bieten den Filmschulen als wichtige Schweizer Kurzfilmproduzent:innen eine Plattform, um ihre Filme der Öffentlichkeit zu präsentieren und um sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Die Filmschulen präsentieren ihre Filme in gemischten, schulübergreifenden «Sessions». Damit wird eine stärkere inhaltliche und vergleichende Auseinandersetzung mit den einzelnen Werken möglich. Im Zentrum steht ein Live-Feedback der Schweizer Jury an die anwesenden Filmschaffenden und die Diskussion des Werkes. Dies ermöglicht das praktische Training eines wichtigen Teils der künftigen Arbeit der Filmschaffenden, nämlich den Umgang mit der vorhandenen Konkurrenzsituation im sprachübergreifenden nationalen und internationalen Markt.

Industry Lab

Das Industry Lab ist der Begegnungsort für alle Vertreter:innen der Kurzfilmbranche und bietet mit verschiedenen Veranstaltungsformen ein reiches Informations- und Vernetzungsangebot. Es findet traditionell am Freitag des Festivals statt. Der Tag startete offiziell mit der Swiss Industry Information: «Present and Future of Short Film Funding». Film i Väst Analysis, eine Abteilung der schwedischen Regionalförderungsagentur Film i Väst, hat ein dreiteiliges Forschungsprojekt mit Die Industry-Events der Kurzfilmtage bieten ein reiches Informations- und Vernetzungsangebot. Hier an einer Podiumsdiskussion zum künftigen Zweck und zur Bedeutung der öffentlichen Filmförderung.

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dem Titel «Public Film Funding at a Crossroads» gestartet, das den künftigen Zweck und die Bedeutung der öffentlichen Filmförderung untersucht und diskutiert. Jenny Luukkonen (Film i Väst) hat den neuesten Teil der Studienreihe «All That Is Solid Melts into Air» mit dem Schwerpunkt Kurzfilm vorgestellt. In der anschliessenden Gesprächsrunde diskutieren Vertreter:innen von Förderorganisationen und Verbänden aus verschiedenen Ländern über die Studie. Parallel wurden Sales Agents und Festivals Programmers von SWISS FILMS zum Preview exklusiv eingeladen, um neue Schweizer Projekte zu entdecken.

Die Keynote Speech «Human-Machine» von Karpi Karpiczenko thematisierte unterhaltsam aber zugleich inspirierend das Thema der Künstlichen Intelligenz. KI ist in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zunehmend präsent. Von der Aufregung um den bemerkenswerten ChatGPT abgesehen, ist das Thema auch für die Filmindustrie von wachsender Bedeutung. KI verspricht, Drehbücher und Filmkritiken schreiben zu können und tote Schauspielende wieder zum Leben zu erwecken und damit die Arbeitsbedingungen innerhalb der Branche erheblich zu verändern: Sie wird die Arbeit erleichtern, aber sie ist auch eine manipulative Maschine ohne Herz und Gefühle – Fluch und Segen zugleich. Die Keynote führte direkt über zum Roundtable mit dem Titel «Rage Against the Machine?». Giuseppe di Salvatore (Filmexplorer) diskutierte mit Yun-Hua Chen (Filmkritikerin/Kuratorin), Gloria Gammer (Künstlerin-Filmemacherin) und Margaritha Windisch (ETH Zürich) über die Verwendung von KI im Kontext der Filmproduktion und -rezeption, sowie der Frage des Urheberrechts.

Am Mittag konnten sich die Teilnehmer:innen beim Soup’n’Group in Kooperation mit Pro Short und dem ARF/ FDS austauschen und stärken.

Anlässlich der Veröffentlichung von studentischen Essays im Internetmagazin Talking Shorts, die im Rahmen eines Seminars an der Universität Zürich entstanden waren, wurde beim Format «The Future of Shorts: Leave the Bubble, Unleash the Shorts!» über die Förderung des Diskurses über Kurzfilm auch ausserhalb ihrer eigenen Reihen gesprochen. Analysiert wurden die wenigen bestehenden Formate und auch die Debatten innerhalb der Filmwissenschaft. Im Anschluss folgte «Introducing Audience Design». Unter dem Begriff «Audience Design» versteht man die Einbindung des potenziellen Publikums eines Films von Beginn des Entwicklungsprozesses an mit dem Ziel, den Absatz durch gezielte Kommunikation über wichtige Aspekte des Projekts zu steigern. Nach einem Vortrag von Paul Rieth, Experte für Audience Design, berichten Profis aus Produktion und Vertrieb über ihre Erfahrungen mit der Praxis des Audience Design.

Mit «M4: Market Meetings / Meet & Mingle» konnten Filmschaffende und internationale Branchenleute sich an verschiedenen Tischen austauschen. Die Tische wurden in die 4 Themen «Ko-Produktion», «Festivals», «Distribution/Sales» und «Finanzierung/Schweizer Filmförderung» aufgeteilt. Der Tag wurde mit dem Networking-Apéro beendet.

Creators’ Room

Der Creators’ Room widmete sich mit praktischer Beratung, einer Masterclass und Workshops den konkreten Arbeitsprozessen in der Filmproduktion – dieses Jahr mit einer Case Study zum Thema Finanzierung und Produktion anhand von zwei Kurzfilmen.

In Zusammenarbeit mit Unifrance, SODEC Québec und Wallonie Bruxelles Images lud SWISS FILMS Fachleute zum Networking bei einem Industry Brunch mit internationalen Festivaldelegierten, ausgewählten Schweizer und internationalen Filmemacher:innen und Produzent:innen.

Mit «The Reel Thing – Working with Analogue Film» und «From Computer Game to Virtual Film Set: Shooting an Animated Film in Real Time» standen Filmschaffenden zwei Workshops zur Verfügung. Der erste Workshop bot den Teilnehmenden eine Einführung in die Bearbeitung von analogem Film. Das DIY-Kollektiv LaborBerlin führte die Teilnehmenden Schritt für Schritt durch den Entwicklungsprozess. Das hyper. space.studio in Winterthur bot im Workshop die Möglichkeit, die Kombination aus Motion Capture und Game Engine kennenzulernen. Dies ermöglichte den Teilnehmenden, Schauspiel, Kamera, Beleuchtung und Kulisse eines Animationsfilms im Studio zu simulieren und zu drehen.

Bei «Reasons to Buy a Film» haben sich drei geladene Branchenvertreter:innen aus den Bereichen Einkauf, Sales und Festivals ausgewählte Kurzfilme angesehen. Die Expert:innen gaben Tipps zur sinnvollsten Vertriebs- und Vermarktungsstrategie für diese Werke. Regisseur Willy Hans, diesjährige Person im Fokus der Kurzfilmtage, ist unter anderem Gründungsmitglied des Filmkollektivs Spengemann, Eichberg, Goldkamp, Hans. In einer moderierten Masterclass sprach er über seine Arbeit als Regisseur sowie als Teil des Kollektivs. Erneut boten die Kurzfilmtage die Gelegenheit für ein Schweizer Projekt in der Postproduktion, am European Short Pitch Coproduction Forum teilzunehmen. Vier Projektpitches wuden dem Publikum präsentiert. Die von der Jury ausgewählte Gewinnerin wurde zur Teilnahme am European Short Pitch 23/24 eingeladen.

Parallel wurden die Focal Script Coachings, sowie die Pitches für das neue Residenzprogramm Residency @ P.AiR.S durchgeführt. Am Abend wurden die Industry Events mit einer Preisverleihung gefeiert. Vergeben wurden die Preise für den Schweizer Filmschulentag, Postproduktions-Preis, European Short Pitch 23/24 und Residency @ P.AiR.S.

Das ausführliche Programm finden Sie im Festivalarchiv unter: kurzfilmtage.ch/archiv/festivalarchiv

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Facts & Figures

Herkunft der Besucher:innen

Die Kurzfilmtage begeistern und verzeichneten im 2023 rund 18 000 Eintritte und davon 10 000 Filmeintritte.

Ausland 6 %

Übrige Schweiz 20 %

Kanton ZH 34 %

Genderstatistik:

Einreichungen & Selektion

Winterthur

40 %

Anwesende Fachpersonen

Die Kurzfilmtage sind sowohl ein Publikums- als auch ein Branchenfestival, das sich als Plattform für Filmschaffende und Branchenkenner:innen in Europa etabliert hat. Für die 27. Ausgabe des Festivals haben sich rund 600 Personen aus dem In- und Ausland akkreditiert.

Filmschulen, Universitäten 15 % Einkauf, Distribution 5 %

Finanzierung, Förderung 8 % Medien 5 %

Filmschaffende, Produzent:innen

37 %

Filmauswertung 30 %

Alle Einreichungen

Selektion: Alle Wettbewerbe

Selektion: Internationaler Wettbewerb

Selektion: Schweizer Wettbewerb

Selektion: Sparks

weiblich männlich divers

40 % 54 % 52 % 57 % 40 % 57 % 40 % 40 % 38 % 47 % 3 % 6 % 8 % 5 % 13 % 20

Filmeinreichungen & Selektion

Die Werte auf der Karte beziehen sich auf die Herkunft der an den Filmen beteiligten Regisseur:innen. Europa

5752 Filme aus

nach Kantonen

Die Werte auf der Karte beziehen sich auf die Herkunft der an den Filmen beteiligten Regisseur:innen.

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(ohne Schweiz) 52 % 33 % Naher Osten 6 % 1 % Ozeanien 1 % 1 % Mittel- & Südamerika 6 % 4 % Nordamerika 9 % 24 % Schweiz 6 % 22 % Afrika 2 % 10 % Asien 18 % 5 % Filmeinreichungen Selektion Schweizer Wettbewerb Ausserhalb der Wettbewerbe
Selektion Schweizer Filme
140 Ländern
Filme
62 Ländern 50 selektionierte CH-Filme insgesamt 17 im Schweizer Wettbewerb 33 ausserhalb der Wettbewerbe ZH AG SH LU BE FR VD GE BS SZ SG SO GR 12 0 1 3 2 1 4 1 3 0 3 0 1 3 1 1 1 3 0 2 3 0 1 0 1 1
209
aus

Kommunikation und Medien

Partnerschaften

Dank der Unterstützung unserer Medienpartner:innen SRG

SSR, Tages-Anzeiger, WOZ, Radio Stadtfilter, Coucou, Daily Movies, Filmbulletin, Filmexplorer, Cineman, Cinébulletin und 451.ch konnten wir unsere Präsenz auf verschiedensten Kanälen verstärken.

Kommunikations- und Werbemassnahmen 2023

Print/Aussenwerbung

· Programmheft (14 000)

Flyer (16 000)

· Plakate, Hängekartons (1500)

· Diverse Inserate weltweit

Radio/TV/Kino

· Radio Trailer (25 Ausstrahlungen auf Radio Stadtfilter)

TV Trailer von Nefeli Chrysa Avgeris (100 Ausstrahlungen auf SRF 1, SRF 2, SRF info, RTS 1, RTS 2)

· Kinodias (schweizweit)

Digital/Online

· Mailings (47 873 Empfänger:innen)

· eBoards/ePanels (4 189 187 Ausstrahlungen)

· Online Banners

· Website (282 854 Page Visits)

Sampling/Merchandising

Taschen, T-Shirts, Kugelschreiber, Lanyards, Zuckersäckli, Getränkeuntersetzer (45 000 Stück)

Schaufenster- und Ladendekorationen in Winterthur

Social Media

10 266

Facebook

Follower:innen

8546

Tiktok views

Presseecho

Das Medien-Monitoring Argus der Presse AG erfasste zum Stichwort «Kurzfilm» im Jahr 2023 in der Schweiz insgesamt 343 Artikel und Beiträge in Print, Online und Radio/TV, die nach Prüfung definitiv den Kurzfilmtagen und/oder der Kurzfilmnacht zugeordnet werden konnten.

151

Print-Artikel

17

Radio-/TVBeiträge

Pressestimmen

175

Online-Artikel

343

Artikel Total

«27. Internationale Kurzfilmtage Winterthur: Eine Feier der Einzigartigkeit aller Filmschaffenden.»

451.ch, 13. November 2023

5711

Instagram

Follower:innen

22

«27. Internationale Kurzfilmtage Winterthur: Eine Feier der Kreativität und Vielfalt des Kurzfilms. In einer Welt, in der unsere Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer zu werden scheint, sind Kurzfilme eine kraftvolle Form der Kommunikation. Die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur (7. – 12. November) erinnern uns daran, wie ein kurzer Film in der Lage ist, uns zu bewegen, zu inspirieren und zum Nachdenken anzuregen.»

cineman.ch, 06. November 2023

«Volvo gleicht Vulva: Wie Schweizer Regietalente unsere Welt sehen Knackiges Kinofutter aus nah und fern: Zwischen dem 7. und 12. November feiert Winterthur wieder die Kunstform Kurzfilm.»

SRF, 6.11.2023

«A set of Nigerian new wave filmmakers made their bow in Switzerland, at the 27th edition of Internationale Kurzfilmtage Winterthur, one of the top festivals on the shorts map, as Michael Omonua puts it in a statement.»

What Kept Me Up, 5. Dezember 2023

«Mit den langen Novembernächten kommen auch die Internationalen Kurzfilmtage nach Winterthur. Sie ziehen jährlich tausende Filmfans in ihren Bann. Die Kurzfilmtage gelten als bedeutendstes Kurzfilmfestival der Schweiz und präsentieren neben hochkarätigen Kurzfilmen auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Kunst und Partys.»

TeleTop, 15. November 2023

Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm

Die Kurzfilmtage, als führendes «Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm», setzen sich intensiv für die Förderung und Verbreitung des Kurzfilms ein. Ihr Engagement umfasst die Organisation von Projekten und Programmen für andere Festivals, Institutionen und Privatpersonen sowie die Durchführung einer landesweiten Kurzfilmnacht-Tour und Bildungsinitiativen für Schulen. Zusätzlich betreiben sie das umfangreichste digitalisierte Kurzfilm-Archiv der Schweiz, das Fachleuten für Recherchezwecke zugänglich ist.

Kurzfilmnacht-Tour

Die Kurzfilmnacht-Tour ist die einzige gesamtschweizerische, sprachenübergreifende Veranstaltung, die dem Kurzfilm eine Kinoauswertung ausserhalb eines Festivalkontextes ermöglicht. Die 2003 von SWISS FILMS gegründete Veranstaltungsreihe wird seit 2015 von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur organisiert. 2023 feierte sie mit grossartigen Publikumszahlen ihr 20-jähriges Jubiläum. Die Tour führt insgesamt durch 25 Städte und durch alle Sprachregionen der Schweiz. Als neue Spielstätte kam 2023 Locarno dazu. Für die Umsetzung der Tour in der Romandie kooperieren die Kurzfilmtage mit Base-Court, der Institution für die Vermittlung und Promotion des Kurzfilms in der Westschweiz, im Tessin mit der Animationsfilmerin und Kulturschaffenden Milly Milijkovic.

Folgende Städte wurden 2023 bespielt: Basel, Zürich, Chur, Uster, Luzern, St.Gallen, Bern, Biel, Winterthur, Schaffhausen, Baden-Wettingen, Aarau, Genf, Morges, Yverdons-les-Bains, Fribourg, Vevey, Locarno, Massagno, Neuenburg, La Chauxde-Fonds, Sierre, Delémont, Martigny und Lausanne.

Die Tour erzielte 2023 über alle Städte über 11 707 Eintritte.

Vier thematische Programme sowie interessante Einblicke in das lokale Filmschaffen

In vier thematisch kuratierten Programmen brachte die Tour das vielfältige nationale und internationale Kurzfilmschaffen in die Kinos. Die Programme standen 2023 unter dem Motto des Jubiläumsjahrs. Eröffnet wurde jede Stadt mit einer lokalen Premiere von Filmschaffenden aus der jeweiligen Region. Ein anschliessendes Gespräch mit Fragen aus dem Publikum ist fester Bestandteil der Tour, wobei ein anregender Diskurs entsteht.

Das detaillierte Programm (inkl. Lokalpremieren) ist auf unserer Website einsehbar: kurzfilmtage.ch/archiv/festivalarchiv

Angebote für Schulen

Die Kurzfilmtage bieten Schulen ein niederschwelliges Angebot für einen medienpädagogischen Einstieg in die Welt des Bewegtbildes. Das Angebot existiert seit 2010 und umfasst einen Festivalbesuch mit ausgewählten Jugendprogrammen, welches mit einem Expert:innenbesuch im Unterricht kombiniert werden kann. Dabei ist die Förderung einer bewussten Wahrnehmung, des kritischen Denkens sowie einer Stärkung der Medienkompetenzen ein zentrales Anliegen.

Mit dem Ausbau des Angebots 2021 durch die Einbindung der Zauberlaterne in das Projekt und durch die Schaffung eines Programmes für die Mittelstufe (Sparks Junior / 9+) deckt das Vermittlungsangebot nun alle Schulstufen von der Unterstufe bis zur Sek II ab.

Zahlen und Fakten Insgesamt konnten rund 1700 Kinder und Jugendliche vom Festivalbesuch mit Jugendprogramm und rund 500 Kinder und Jugendliche von einem Expert:innenbesuch profitieren. Damit konnten wir für 2023 einen Zuwachs von 100 % verzeichnen.

Seit dem Beginn des Projekts im Jahre 2010 haben insgesamt über 13 300 Jugendliche teilgenommen. Weitere Informationen zu den Angeboten gibt es unter: kurzfilmtage.ch/schule

Digitalisiertes Kurzfilmarchiv

Die Kurzfilmtage unterhalten das grösste digitalisierte Kurzfilmarchiv der Schweiz mit über 85 000 Filmtiteln. Das Archiv steht dem Fachpublikum sowie der Forschung und Wissenschaft ganzjährig für Recherchezwecke zur Verfügung. Während des Festivals konnten Akkreditierte sämtliche FestivalProgramme sichten.

Engagements

Die Kurzfilmtage haben sich heute zu einem der bedeutendsten Kurzfilmfestivals in Europa und weltweit entwickelt. Sie fungieren als zentraler Treffpunkt für Festivaldelegierte und Institutionen. Die Einladungsstrategie zielt darauf ab, das internationale Netzwerk weiter zu festigen. Diese Einladungsstrategie fördert regelmässige Kooperationen und Juryeinsätze sowohl in der Schweiz als auch im Ausland.

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Kooperationen

Play Suisse SRG

In der von John Canciani zusammengestellten kuratierten Playlist mit vierzehn Filmen der Internationalen Kurzfilmtage Winterthur wurden auf Play Suisse beliebte Schweizer Werke sowie Preisträger:innen präsentiert. Dazu gehören Festivalhits wie «Der Molchkongress» von Matthias Sahli und Immanuel Esser, «Pipes» von Jessica Meier, Kilian Feusi und Sujanth Ravichandran sowie «Flores del otro Patio» von Jorge Cadena. Alle drei Filme hatten neben den Kurzfilmtagen auch eine bedeutende Präsenz auf Festivals wie zum Beispiel Annecy, Guanajato IFF, Indilisboa, Palm Springs, Tallinn PÖFF, Sitges, Sundance und SXSW. «Flores del otro Patio» war ausserdem für den Europäischen Filmpreis nominiert. Die Filme sind für ein ganzes Jahr online.

Kortfilmfestivalen Grimstad

Das Programm beruht auf der Idee eines Austausches zwischen Brieffreunden. Der Dialog beginnt mit einer E-Mail von John Canciani an Oleksiy Radynski (ukrainischer Filmemacher, Autor und Aktivist), die eine Filmempfehlung und seine Gedanken dazu enthält. Radynski wiederum reagiert mit einer Nachricht und einem Filmtipp. Es entsteht ein pingpongartiges Gespräch, sowohl per E-Mail als auch im Filmprogramm. Dieses Experiment zeigt auf, dass ein Filmprogramm ebenso intuitiv wie kollaborativ entstehen kann.

Hofkino im Landesmuseum

Die Kurzfilmtage waren im Juni zu Gast im Hofkino im Landesmuseum Zürich. Im wunderschönen Innenhof präsentierten sie das Programm «Züri Shorts» und schufen eine Plattform für das Zürcher Filmschaffen. Sieben Kurzfilme wurden in Anwesenheit von Filmschaffenden auf der Grossleinwand gezeigt.

ZFF Zurich Film Festival

Die Kurzfilmtage kuratierten im Rahmen der langjährigen Festival-Partnerschaft einmal mehr einen Kurzfilmblock zum Programm der Reihe «Neue Welt Sicht».

Die Koreanische Neue Welle erfreute sich in den letzten Jahren grosser Beliebtheit. Der historische Oscar für den Besten Film, der 2020 an Bong Joonho’s «Parasite» ging, untermauert diesen Trend. Die fünf ausgewählten Kurzfilme sind perfekte Beispiele für den erfinderischen Ansatz aufstrebender südkoreanischer Filmemacher:innen bei der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen, den komplizierten Beziehungen zu unseren Mitmenschen, der Verbreitung von Technologie in unserem Leben oder einem besonders anspruchsvollen Job. Kuratiert wurden die Kurzfilme von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur.

Tag der Frau

Im Rahmen des Tags der Frau am 8. März kuratierten die Kurzfilmtage für die Reformierte Kirche Töss ein Kurzfilmprogramm. Drei Filme, die anlässlich des besonderen Tags, die Stärke von Frauen betonen, insbesondere die Verbindung von Frauen miteinander.

Winterthurer Bibliotheken, CMS Lawyers’ Day und EDK Betriebsausflug

Die Kurzfilmtage kuratieren für private Anlässe von Institutionen Kurzfilmprogramme, welche einen Einblick ins Programm des Festivals geben. Im Rahmen von drei Mitarbeiter:innenAnlässe wurden Filme ausgewählt, welche die Vielfalt der Festivalprogramme darlegen. Bei solchen Anfragen legen die Kurzfilmtage Wert darauf, dem Schweizer Film eine Plattform zu geben. 2023 wurden für den Mitarbeiter:innen-Anlass der Winterthurer Bibliotheken, den Lawyers’ Day Ausflug der Anwaltskanzlei CMS und dem Winterthurer Besuch der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektor:innen Kurzfilme ausgewählt.

Best of Kurzfilmtage 2023

Nach den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur erlebten eine Reihe von Siegerfilmen und Publikumslieblingen eine erneute Aufführung in den Kinos Cameo Winterthur, Cinématte Bern und RiffRaff Zürich. Das «Best of»-Programm bestand aus sorgfältig ausgewählten Preisträgerfilmen der Festivalausgabe 2023.

Festival cinémas d’Afrique – Lausanne – Carte Blanche KFTW

Das Festival cinémas d’Afrique - Lausanne ist eine jährliche Veranstaltung, die in der Schweiz einzigartig ist und ein originelles Programm mit Filmen aus oder über afrikanische Länder bietet. Die Kurzfilmtage waren Gastkurator:innen eines Kurzfilmblockes mit afrikanischen Kurzfilmen, welche in den letzten Jahren im Internationalen Wettbewerb gezeigt wurden.

Projekt mit Stadt Winterthur Extremismus im Zoom Extremismus, Radikalisierung und Jihad. Ob nun politische oder religiöse Formen von Extremismus angesprochen sind, neben dem ökologischen Klimawandel wird das politische und soziale Klima die Agenda der Zukunft bestimmen. Mit «Extremismus im Zoom» wird mit zwei bis drei Kurzfilmen eine Auseinandersetzung zum Thema eröffnet, die in einem anschliessenden Podiumsgespräch diskutiert wird.

Juryarbeiten

Kortfilmfestivalen Grimstad, Norwegen: John Canciani

· Jury Semaine de la Critique – Locarno Film Festival, Schweiz: John Canciani

Lobbying

Die Kurzfilmtage sind Mitglied in folgenden Vereinen und Verbänden:

• Short Film Conference: Vorstandsmitglied

• Pro Short: Vorstandsmitglied

• Conférence des festivals: Vorstandsmitglied

• Vision Sud Est: Vorstandsmitglied

• European Film Academy: Mitglied

• Schweizer Filmakademie: Mitglied

• Zürich für den Film: Mitglied

• Pro Kultur Kanton Zürich: Mitglied

• Kulturlobby Winterthur: Mitglied

• House of Winterthur: Mitglied

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Jahresrechnung 2023

Bilanz per 31. Dezember 2023

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Aktiven 2023 in CHF 2022 in CHF Umlaufvermögen Flüssige Mittel 197 323.00 288 628.22 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 44 605.50 57 725.00 Aktive Rechnungsabgrenzungen 44 278.90 26 460.45 Total Umlaufvermögen 286 207.40 372 813.67 Anlagevermögen Sachanlagen 3 001.00 4 501.00 Immaterielle Anlagen 1.00 1.00 Total Anlagevermögen 3 002.00 4 502.00 Total Aktiven 289 209.40 377 315.67 Passiven 2023 in CHF 2022 in CHF Kurzfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 37 183.82 16 518.96 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 11 474.27 20 725.09 Verbindlichkeiten gegenüger Vorsorgeeinrichtungen 0.00 1 500.00 Passive Rechnungsabgrenzungen 135 041.36 137 737.52 Total kurzfristige Verbindlichkeiten 183 699.45 176 481.57 Organisationskapital Freies Kapital 105 509.95 200 834.10 Total Organisationskapital 105 509.95 200 834.10 Total Passiven 289 209.40 377 315.67

Betriebsrechnung 1. Januar – 31. Dezember 2023

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2023 in CHF 2022 in CHF Betriebsertrag Freie Zuwendungen 277 977.95 336 183.60 Zweckgebundene Zuwendungen der öffentlichen Hand 65 000.00 65 000.00 Beiträge der öffentlichen Hand 679 728.00 669 018.75 Erlöse aus Lieferungen und Leistungen Festival 288 880.37 274 274.62 Erlöse aus Lieferungen und Leistungen Kurzfilmnacht 124 598.00 112 203.15 Beitrag der Loterie Romande Kurzfilmnacht 40 000.00 40 000.00 1 476 184.32 1 496 680.12 Direkter Aufwand Programmation -201 095.51 -184 432.66 Kommunikation -328 369.55 -332 121.32 Festival -130 976.57 -138 756.48 Gastronomie -31 116.72 -25 769.94 Kurzfilmnacht -126 589.10 -110 179.70 -818 147.45 -791 260.10 Administrativer Aufwand Personalaufwand -604 101.40 -576 056.13 Personalaufwand Kurzfilmnacht -42 696.08 -46 472.94 Reise- und Repräsentationsaufwand -15 574.77 -13 137.39 Sachaufwand -90 988.77 -83 650.53 -753 361.02 -719 316.99 Betriebsergebnis -95 324.15 -13 896.97 Jahresergebnis vor Veränderung des Organisationskapitals -95 324.15 -13 896.97 Zuweisungen/Verwendungen Freies Kapital 95 324.15 13 896.97 Jahresergebnis nach Veränderung des Organisationskapitals 0.00 0.00

Geldflussrechnung

Zweck des Organisationskapitals

Das Organisationskapital wird ausschliesslich für den Zweck gemäss Vereinsstatuten verwendet.

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Rechnung über die Veränderung des Kapitals
in CHF 2022 in CHF Geldfluss aus Betriebstätigkeit Jahresergebnis des Geschäftsjahres -95 324.15 -13 896.97 Veränderung des Fondskapitals 0.00 0.00 Abschreibung des Anlagevermögens 1 500.00 1 500.00 Abnahme/(Zunahme) Forderungen 13 119.50 -11 765.00 Abnahme/(Zunahme) Aktive Rechnungsabgrenzungen -17 818.45 22 784.05 Zunahme/(Abnahme) Kurzfristige Verbindlichkeiten 11 414.04 -8 731.78 Zunahme/(Abnahme) Passive Rechnungsabgrenzungen -4 196.16 -72 396.65 Geldfluss aus Betriebstätigkeit -91 305.22 -82 506.35 Geldfluss aus Investitionstätigkeit (Investitionen) in Sachanlagen 0.00 -6 000.00 Geldfluss aus Investitionstätigkeit 0.00 -6 000.00 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 0.00 0.00 Veränderung der Flüssigen Mittel -91 305.22 -88 506.35 Bestand Flüssige Mittel per 01.01. 288 628.22 377 134.57 Bestand Flüssige Mittel per 31.12. 197 323.00 288 628.22 Nachweis Veränderung der Flüssigen Mittel -91 305.22 -88 506.35 Bestand 01.01.23 Zuweisungen Interner Transfer Verwendungen Total Veränderung Bestand 31.12.23 Mittel aus Eigenfinanzierung Freies Kapital 200 834 0.00 0.00 -95 324 -95 324 105 510 Organisationskapital 200 834 0.00 0.00 -95 324 -95 324 105 510
2023 2023

Anhang

1. Allgemeines

Die Jahresrechnung 2023 wurde gemäss der Fachempfehlung «SWISS GAAP FER 21» - Rechnungslegung für gemeinnützige, soziale Nonprofit-Organisationen erstellt. Es wurden die Bestimmungen für kleine Organisationen angewendet und nach der Methode «accrual basis» bilanziert.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Abschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Grundsätze werden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.

Aktiven

Die Bilanzierung der flüssigen Mittel und Forderungen erfolgt zu Nominalwerten.

Das Redaktionstool wird linear über vier Jahre abgeschrieben.

Bei den immateriellen Anlagen handelt es sich um ein digitales Archiv von Filmen. Eine Bewertung dieses Aktivum ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, da die zukünftigen Einnahmen und der Nutzen aus diesem Archiv nicht bekannt sind. Daher wird es mit einem Pro-Memoria-Franken bilanziert.

Passiven

Die Bilanzierung der Verbindlichkeiten erfolgt zu Nominalwerten respektive zum erwarteten Mittelabfluss.

3. Entschädigungen an Mitglieder der leitenden Organe

Im Berichtsjahr sind den Mitgliedern des Vorstandes, ausser allgemeinen Spesenvergütungen, keine Entschädigungen ausgerichtet worden. Die gesamte Geschäftsleitung hat im Jahr 2023 eine Entschädigung von CHF 192 560 (Vorjahr CHF 212 497) erhalten.

4. Transaktionen mit Nahestehenden

Für die Geschäftsleitung wird ein Kontokorrent in der Bilanz geführt. Es wurden keine weiteren Transaktionen mit Nahestehenden durchgeführt.

5. Unentgeltliche Leistungen

Im Geschäftsjahr leistete der ehrenamtliche Vorstand unentgeltliche Leistungen im Umfang von insgesamt rund 329 Stunden (Vorjahr 297 Stunden). Die unentgeltlichen Leistungen der Vereinsmitglieder belief sich im Berichtsjahr auf 3 494 Stunden (Vorjahr 3 960 Stunden). Für die Auslagen der Vorstands- und Vereinsmitglieder wurden eine Spesenentschädigung von rund CHF 33 900 (Vorjahr CHF 39 000) ausgerichtet.

6. Anzahl Mitarbeitende

Die Anzahl Vollzeitstellen liegt im Jahresdurchschnitt, wie im Vorjahr auch, nicht über 10 Mitarbeitenden.

Rechnung über die Veränderung des Kapitals 2022

Zweck des Organisationskapitals

Das Organisationskapital wird ausschliesslich für den Zweck gemäss Vereinsstatuten verwendet.

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Bestand 01.01.22 Zuweisungen Interner Transfer Verwendungen Total Veränderung Bestand 31.12.22 Mittel aus Eigenfinanzierung Freies Kapital 214 731 0.00 0.00 -13 897 -13 897 200 834 Organisationskapital 214 731 0.00 0.00 -13 897 -13 897 200 834

Revisionsbericht

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Ausblick 2024

Die 28. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur finden vom 5.–10. November 2024 statt.

Das Festival

Das Festival hat das Ziel, eine lebendige und professionelle Plattform für vielfältige Kurzfilme zu bieten. Filmschaffende haben hier die Gelegenheit, sich zu vernetzen, auszutauschen und bedeutende Kontakte für ihre berufliche Entwicklung zu knüpfen. Die Eröffnung des Festivals ist für den Dienstagabend geplant, gefolgt von verschiedenen Programmen ab Mittwochvormittag bis hin zur abschliessenden Preisverleihung am Sonntagabend.

Preise

Preise des Internationalen Wettbewerbs

· Hauptpreis CHF 12 000.–

· Förderpreis CHF 10 000.–

· Prix George für die beste dokumentarische Form CHF 10 000.–

Preis des Schweizer Wettbewerbs

· Preis für den besten Schweizer Film CHF 10 000.–

Preis des Internationalen und Schweizer Wettbewerbs

· ZKB Publikumspreis CHF 10 000.–

Weitere Preise

· Preis für den besten Film der Sektion Sparks CHF 2000.–Preis für den besten Schweizer Schulfilm CHF 5000.–Postproduktions-Preis CHF 10 000.– (Sachpreis)

Fokusprogramme

Die Fokusprogramme sind das viel beachtete Forum für Experimente, Retrospektiven und themenspezifische Programme. Folgendes erwartet uns 2024:

Grosser Fokus

Der grosse Fokus ist noch in der Findungsphase. Das Programm wird sich in Kooperation mit der Stiftung Oskar Reinhart Am Römerholz und deren Sammlung auseinandersetzen und in den Dialog treten.

Land im Fokus

Ägypten

Rahmenprogramm

Diverse wiederkehrende Veranstaltungen, Filmgespräche, Masterclasses, Podien und Workshops werden die Filmprogramme begleiten, die aufgegriffenen Themen und gezeigten Filme kontextualisieren und damit Raum für Diskussionen schaffen.

Strategische Ziele

Die Kurzfilmtage sind mitten im Prozess der Analyse und Findung der Rahmenbedingungen für die Angestellten, Mandatierten und Vereinsmitglieder. Ein zentraler Punkt sind die Entlöhnungen, Sozialleitungen und Stellenprozente. Die Situation hat sich durch die Teuerung und Sozialleistungsabfall der Pensionskassen noch verschärft. Die Post-Corona-Folgen sind zusätzlich spürbar und werden auch mittelfristig weiterhin ein Thema sein. In diesem Zusammenhang ist der rege Austausch mit Partner:innen zentral und ein wichtiger Teil für die Planungssicherheit einer Kulturveranstaltung wie die Kurzfilmtage. Wir sind überzeugt, diese erschwerte Situation zu meistern und gestärkt nach vorne zu schauen.

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