Jahresbericht – 26. Internationale Kurzfilmtage Winterthur (2022)

Page 1

1 26th Internationale Kurzfilmtage Winterthur 8 – 13 Nov 2022 kurzfilmtage.ch
Hauptsponsorin Medienpartner:innen
Jahresbericht
Öffentliche Hand
Vorwort 3 Partner:innen 4 Organisation und Mitarbeitende 6 Die Aktivitäten im Überblick 10 26. Internationale Kurzfilmtage Winterthur 12 Fokusprogramme 12 Expanded Cinema 12 Wettbewerbe 15 Jurys 16 Preise und Preisträger:innen 17 Industry Events 18 Facts & Figures 20 Kommunikation und Medien 22 Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm 24 Kurzfilmnacht-Tour 24 Angebote für Schulen 24 Digitales Kurzfilmarchiv 24 Engagements 24 Jahresrechnung und Revisionsbericht 26 Ausblick 2023 31 Impressum Herausgeberin Internationale Kurzfilmtage Winterthur Postfach Steiggasse 2 CH–8401 Winterthur Tel +41 52 212 11 66 Fax +41 52 212 11 72
Druck Umsetzerei, Winterthur Papier Papyrus PlanoJet® Auflage 150 Exemplare Redaktion Rudolf Gehring Design POP Creative Services Layout Fabian Buser Fotografie Andrin Fretz, Laura Rubli
Inhalt

Vorwort

2022 haben sich die Kurzfilmtage neu erfunden. Das Festival begrüsste die Besucher:innen auf dem geschichtsträchtigen Sulzerareal Stadtmitte. Zu den bestehenden Spielstellen Kino Cameo, oxyd – Kunsträume, kunstkasten und Alte Kaserne kamen das blue Cinema Maxx, das Kulturlokal Kraftfeld und das Museum Schaffen dazu. Mit der exklusiven Bespielung der sechs Säle im blue Cinema Maxx und dem Kino Cameo wurde während sechs Tagen auf total sieben Leinwänden das Interessanteste dargeboten, was die Kurzfilmwelt aktuell zu bieten hat. Die Filmprogramme wurden damit zum ersten Mal in der Geschichte der Kurzfilmtage ausschliesslich in Kinos gezeigt, womit den Besucher:innen und Filmschaffenden die beste Qualität in Bild und Ton geboten werden konnte. Das neue Areal hat neue Türen mit viel Potenzial für die nächsten Jahre geöffnet und spätestens beim Spaziergang über das Sulzerareal mit dem Hamburger Kollektiv A Wall is a Screen am Freitagabend wurde klar, wie ideal die Kurzfilmtage und das Industriegelände zusammenpassen.

Zusätzlich zum neuen Festivalgelände erhielten die Kurzfilmtage auch einen überarbeiteten visuellen Auftritt. Bei der Erarbeitung des Corparate Designs war es uns wichtig, dass das Konzept sowohl statisch wie auch animiert und somit für Print als auch für den digitalen Raum gleichermassen funktioniert. Das überall präsente Kernelement des neuen Looks sind jeweils zwei Filmstills des aktuellen Festivaltrailers. Der Trailer der 26. Festivalausgabe stammte aus der Feder von Lasse Linder und war ein ironisch-überzeichnetes Zusammenspiel von Mensch, Hund und Plastikschwan auf grünem Kunstrasen.

Mit 17 000 Eintritten und über 600 Gästen aus der nationalen und internationalen Kurzfilmbranche wurden unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Die komplexen, sozial relevanten Themen, die zur DNA der Kurzfilmtage gehören, stiessen beim Publikum auf grosses Interesse. Das Kurzfilmprogramm der Person im Fokus: Kurdwin Ayub, die (identitäts-)politischen Programme Free Your Mind, Free Your Body und Stories of the Uncanny aus dem Grossen Fokus: Los Estados Andinos sowie Mother/Daughter und Borderline aus der Sektion Land im Fokus: Israel gehörten zu den bestbesuchten Programmen des Festivals. Diverse Programme hatten eine Auslastung von 95% und das Spezialprogramm Sport ist Mord musste wegen grosser Nachfrage in den grössten Kinosaal verschoben werden. Die Strategie, ein breites Angebot zu zeigen – vom Autorenfilm über politisch engagierte bis zu Unterhaltungsfilmen – hat sich ausbezahlt.

Die diesjährigen Fokus- und Wettbewerbsprogramme ermöglichten dem Publikum Einblicke in fremde Realitäten und eröffneten diverse Perspektiven auf aktuelle Krisen und Umbrüche. Der Umgang mit formalen und inhaltlichen Auseinandersetzungen in den gezeigten Werken konnte unterschiedlicher nicht sein: von dokumentarischer oder experimenteller Annäherung über hoffnungs- oder humorvolle Ansätze bis zur Selbstermächtigung. Themen wie der Klimawandel und die aktuellen identitätspolitischen Fragen wurden auf verschiedene Weise behandelt, sei es in den diversen Filmprogrammen, den Kontext-Talks oder an den Industry Events, wo sich internationale Filmemacher:innen und Branchenvertreter:innen trafen. Dies widerspiegelte sich auch in einigen Gewinnerfilmen wie beim Grand Prix «Neighbour Abdi» (Niederlande 2022). Darin spielt der Somalier Abdi mithilfe von Filmemacher Douwe Dijkstra sein Leben nach und versucht seine Vergangenheit voller Krieg und Verbrechen zu verstehen. Der ausgezeichnete Dokumentarfilm «45th Parallel» von Lawrence Abu Hamdan (Grossbritannien 2022) ist ein Monolog über die Grenzen von Nationen, von Rechtsprechung und Freiheit. Und im besten Schweizer Film «Flores del otro patio» von Jorge Cadena geht es um eine queere Aktivist:innen-Gruppe und deren performativen Protest gegen die Ausbeutung im grössten Kohlebergwerk Kolumbiens.

Wir bedanken uns bei unseren treuen Sponsor:innen, Partner:innen und Freund:innen, unseren Spielstellenpartner:innen und ihren Mitarbeitenden, dem Kurzfilmtage-Team, den unzähligen ehrenamtlichen Helfer:innen und unserem Publikum.

Präsidentin

Stefan Dobler, Kaufmännischer Leiter

John Canciani, Künstlerischer Leiter

3
Bettina Spoerri,

Partner:innen

Hauptsponsorin

Medienpartner:innen

Öffentliche Hand

Partner:innen

· Appenzeller Bier

· Biotta AG

· Boilerroom

· FedEx

· Giuseppe Kaiser Stiftung

· Jingle Jungle Tonstudios

· La Semeuse

· Migros Kulturprozent

· nooba

· Reseda

· Stadtbus Winterthur

· Yooji’s

· Zürcher Verkehrsverbund

Öffentliche Hand

· Bildungsdirektion Kanton Zürich

· Kanton Appenzell Ausserrhoden

· Kanton Nidwalden

· Kanton Schwyz

· Kanton St. Gallen

· Kanton Thurgau

· Kanton Wallis

· Kanton Zug

Medienpartner:innen

· 451° F

· Cinébulletin

· Cinergy AG

· Coucou – Kulturmagazin Winterthur

· Daily Movies

· Filmbulletin

· Radio Stadtfilter

· WOZ Die Wochenzeitung

Kommunikationspartner:innen

· APG I SGA

· House of Winterthur

· Umsetzerei

Stiftungen

· Ernst Göhner Stiftung

· Jakob und Werner Wyler Stiftung

· Johann Jacob Rieter-Stiftung

· Oertli-Stiftung

· Prof. Otto Beisheim-Stiftung

· S. Eustachius-Stiftung

· SSA

· SUISSIMAGE

· SWISSPERFORM

· Volkart Stiftung

· Zürcher Filmstiftung

Spielstellenpartner:innen

· blue Cinema Maxx Winterthur

· Kraftfeld

· Alte Kaserne Kulturzentrum

· Kino Cameo

· Museum Schaffen

Hotelpartner:innen

· Hostel Depot 195

· Hotel Loge

· Park Hotel

· Plaza Hotel

Programmpartner:innen

· A Wall is a Screen

· Además

· Botschaft des Staates Israel in Bern

· Die Zauberlaterne

· European Film Academy

· European Short Pitch

· FOCAL

· kunstkasten Winterthur

· Locarno Film Festival

· Memoriav

· Open Doors, Locarno Film Festival

· Österreichisches Kulturforum Bern

· oxyd – Kunsträume

· Pro Short, Zürich

· Salzhaus Winterthur

· SWISS FILMS

· Ticino Film Commission

· Villa Sträuli

· Zurich Film Festival

Förder:innen

· Alois Beerli, Winterthur

· Angela Magni Andreoli, Basel

· art.I.schock GmbH, Zürich

· Blumen Müller, Winterthur

· Bosshart Goldschmied, Winterthur

· Christian Schaffner, Zürich

· Dahinden Heim Architekten, Winterthur

· Daniel Walser, Winterthur

· Eliane Kreuzer, Winterthur

· Greti und Bernhard Schaffner-Aebi, Basel

4
Wir danken all unseren Partner:innen für das Vertrauen und die grosszügige Unterstützung.

· Isler Architekten AG, Winterthur

· Karin und Andreas Schoellhorn, Winterthur

· Kaspar Geiser, Winterthur

· Marietta Barman, Zürich

· Maag Recycling, Winterthur

· Planforum GmbH, Winterthur

· Qwestion, Zürich

· Sibylle und Kaspar Müller, Winterthur

· Silvia Schaffner, Rheinfelden

· Sotronik GmbH, Winterthur

· Thomas Scheiwiller, Winterthur

· Ursula Dobler und H.-J. Germann, Bauma

· Vollenweider Chocolatier Confiseur AG, Winterthur

Gönner:innen

· Adelheid Walser-Marty, Amriswil

· Andreas Baumgartner, Winterthur

· Arthur Frauenfelder, Winterthur

· Bruno Ueltschi, Winterthur

· Cécile Ledergerber, Zürich

· Christian Götz, Winterthur

· Daniel Buettiker, Winterthur

· Daniel Fuchs, Zürich

· Daniel Weiss, Zürich

· Daniel Büttiker, Winterthur

· Detlef Tschritter, Winterthur

· Elisabeth Mundwiler, Winterthur

· Emanuel Feusi, Steinhausen

· Esther Reber, Winterthur

· Franziska Gohl, Winterthur

· Heinz Schafroth, Winterthur

· Jacqueline Engler, Winterthur

· Jeannine Jeanneret, Cortaillod

· Kathrin Bänziger, Winterthur

· Katrin Gygax, Arth

· Lena Martina Mader, Zürich

· Marcel Weiss, Winterthur

· Marcel Weidmann, Winterthur

· Marianne Wernigk, Winterthur

· Marianne Ott, Winterthur

· Markus Büchi, Gachnang

· Marlies Bänziger, Winterthur

· Martin Stauch, Winterthur

· Martina Hofer, Greifensee

· Martina Reichert, Wila

· Maureen Canciani, Minusio

· Melanie Zumbrunn, Winterthur

· Rainer Ott, Winterthur

· Ralph Henn, Rämismühle

· Regula Hauser, Zürich

· Roland Rüegg, Winterthur

· Silvio Foscan, Winterthur

· Susan Wiederkehr, Winterthur

· Thomas Widmer, Winterthur

· Timothy Zemp, Zürich

· Tristan Rohrbach, Winterthur

· Ueli Renz, Winterthur

· Ursula Künsch, Winterthur

· Werner Reber, Winterthur

· Yvonne Lenzlinger, Winterthur

Institutionen und Firmen

· Admeira, Zürich

· Ballet Mécanique, Kopenhagen

· Fantoche, Baden

· Filmpodium, Zürich

· Fussballkultur.ch, Winterthur

· Genossenschaft Dreieck, Zürich

· HAKO Getränke, Winterthur

· Hofkino, Zürich

· Locarno Film Festival

· Musikfestwochen, Winterthur

· Palacinema, Locarno

· Play Suisse, Bern

· Schweizer Filmakademie, Zürich

· Schweizer Jugendfilmtage, Zürich

· Stadtbibliothek, Winterthur

· Stadtmuur Café, Winterthur

· Verwaltungspolizei, Winterthur

· Villa Sträuli, Winterthur

· Waldbachmedien, Winterthur

Unterstützer:innen

Herzlichen Dank an alle, die unser Festival mit ihrer Hilfe und ihrem Wissen unterstützen.

· Alexander Bindig, Trübli, Winterthur

· Eva Schweizer, Schweizer Radio und Fernsehen, Zürich

· Gerald Weber, sixpackfilm, Österreich

· Laurent Baumann, Memoriav, Bern

· Michael Künzle, Stadtpräsident, Winterthur

· Nico Grüninger, Volksschulamt, Kanton Zürich

· Oleksiy Radynski, Ukraine

· Sarah Schiesser, Open Doors, Locarno Film Festival

· Eddie Bertozzi, Locarno Film Festival

· Sven Wälti, SRG SSR, Bern

· Thomas Gartmann, SBB AG, Zürich

· Tom Hafner, Papiermanufaktur, Winterthur

19 Institutionen und Firmen

68 Freund:innen der Kurzfilmtage

79 Partner:innen

12 Unterstützer:innen

5

Organisation & Mitarbeitende

Die Kurzfilmtage werden von rund 60 Mitgliedern des nicht gewinnorientierten Vereins «Internationale Kurzfilmtage Winterthur» organisiert. Das Team setzt sich aus Filmexpert:innen und Spezialist:innen für die verschiedenen Bereiche des Festivals zusammen. Der Verein ist ganzjährig aktiv und arbeitet bei der Organisation, Durchführung und Weiterentwicklung des Festivals mit.

Die Geschäftsstelle des Vereins hat ihren Sitz in Winterthur und beschäftigt aktuell 10 Festangestellte, zwei Praktikant:innen und wird während 17 Wochen im Jahr durch einen Zivildienstleistenden unterstützt.

Geschäftsstelle

Stefan Dobler, Kaufmännischer Leiter (90%)

Stefan Dobler ist seit Dezember 2018 Kaufmännischer Leiter und Co-Direktor der Internationalen Kurzfilmtage Winterthur. Bis 2019 war er neun Jahre in den Bereichen Helferkoordination, Kuration von Einzelprogrammen und im Vorstand aktiv. Er studiert seit Anfang 2019 Kulturmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur. Vor seiner Tätigkeit bei den Kurzfilmtagen arbeitete er als Primarlehrer. In dieser Zeit hat Dobler verschiedene Führungsfunktionen wie Stufenleitung und Schulleitung ad interim übernommen. Parallel dazu engagierte er sich viele Jahre ehrenamtlich für diverse Kulturinstitutionen.

John Canciani, Künstlerischer Leiter (90%)

John Canciani hat einen Master of Advanced Studies ZHdK in Curating absolviert. Seit 2009 ist er Mitglied der Kurzfilmtage, seit 2010 Kurator und Programmator des Internationalen Wettbewerbs. Seit 2013 ist er Künstlerischer Leiter und Co-Direktor der Kurzfilmtage. Davor war er vier Jahre Programmleiter und im Vorstand bei «Kurz und Knapp» sowie drei Jahre in der Auswahlkommission Internationaler Wettbewerb und im Vorstand der Schweizer Jugendfilmtage. Seit 2013 ist er Mitglied der Schweizer Filmakademie und Filmkurator im Kino Cameo Winterthur.

Projektkoordination, Fundraising, kaufm. Assistenz (80 %)

Rudolf Gehring

Kommunikation (55 %)

Lea Rindlisbacher, Marlene Buchser

Buchhaltung/Personal (40 %)

Anne Dauberschmidt

Filmlogistik (40 %)

Matthias Sahli

Programmkoordination (20 %)

Alexandra Götz

Head of Industry Events (15%) / ab 1.8. (30%)

Gabriela Seidel-Hollaender

Praktikum Festival (100 %, Juli – November)

Milena Hügli

Praktikum Kommunikation (100 %, Juli – November)

Tamara Nashid

Zivildienstleistende (100 %. Insg. 3 Einsätze à 4 Wochen, 5 Wochen, 8 Wochen)

Nicolas Leuthold, Michael Milenkovic, Mattia Suter

Head Office Kurzfilmnacht-Tour

Projektleitung und Programmation (15 %)

Lynn Gerlach, Yasemen Büyükberber

Organisation und Medienarbeit Kurzfilmnacht-Tour (30 %)

Alexandra Götz

Assistenz Kurzfilmnacht-Tour (befristet März – Juni)

Lucy Power

Verein

Präsidentin

Bettina Spoerri

Vorstand/Board

Marius Beerli, Eliane Jaberg, Aline Juchler, Delphine Lyner, Tiziana Pelusi, Bettina Spoerri

Team

Auswahl Internationaler Wettbewerb

Tizian Büchi, John Canciani, Carmen Gray, Lea Heuer, Delphine Jeanneret, Kyros Kikos, Tiziana Pelusi, Valentina Zingg

Auswahl Schweizer Wettbewerb

John Canciani, Lynn Gerlach, Christof Hächler, Christian Stark

Kuratierte Programme

John Canciani, Angela Di Filippo, Alexandra Götz, Sebastian Henn, Kyros Kikos, Anita Magni, Matthias Sahli, Gabriela Seidel-Hollaender, Laura Walde

6

Jugendprogramme

Inken Blum, Annina Canciani, Norma Giannetta, Alexandra Götz, David Grob, Lotte Kircher, Nina Kühne, Ivana Kvesic, Dorothea Schaffner

Expanded Cinema

John Canciani, Lorenz Hubacher

Industry Events

Inken Blum, Norma Giannetta, Alexandra Götz, Kilian Lilienfeld, Eliane Jaberg, Delphine Jeanneret, Jesper Rusterholz, Gabriela Seidel-Hollaender, Bettina

Spoerri, Laura Walde

Eröffnung, Preisverleihung

Lucy Power, Inken Blum

Festival-Produktion

Rudolf Gehring

Spielstellenverantwortung

Bernhard Michel, Josephine Tedder

Saal-Verantwortung

Andrée Barman, Markus Beerli, Inken Blum, Anne Dauberschmidt, Tony Dütschler, Liam Erlach, Lynn Gerlach, David Grob, Sebastian Henn, Lea Heuer, Janis

Huber, Milena Hügli, Eliane Jaberg, Aline Juchler, Kyros Kikos, Lotte Kircher, Sol Kislig, Pascal Kurtansky, Florian Lanz, Anita Magni, Tiziana Pelusi, Dustin

Rees, Jesper Rusterholz, Matthias Sahli, Dorothea Schaffner, Ramon Schnider, Gabriela Seidel-Hollaender, Josephine Tedder, Senta van de Weetering

Gästebetreuung

Annina Canciani, Alexandra Götz, Christof Hächler, Sarah Hefti, Laura Walde, Senta van de Weetering

Meet the Festival

Stefan Dobler

Akkreditierung

Annina Canciani, Norma Giannetta, Alexandra Götz, David Grob, Christof Hächler, Sarah Hefti, Milena Hügli, Anita Magni, Christian Stark, Lorenz Vollenweider, Laura Walde

Gastronomie und Verpflegung

Marius Beerli, Anna Berger, Angela Di Filippo, Tony Dütschler, Jacqueline Fuhrer, Sebastian Henn, Lea Heuer, Lorenz Hubacher, Kilian Lilienfeld, Philipp Zavodsky

Helfer:innenkoordination

Jessica Giovanardi

Info Desk

Kevin Hold, Philipp Zavodsky

Jurybetreuung

Annina Canciani, Norma Giannetta

Geldabwicklung

Anne Dauberschmidt, Liam Erlach, Alexandra Götz, Michael Müller, Dorothea Schaffner

Dekoration

Anna Berger, Rolf Breer, Angela Di Filippo, Alexandra Götz, Sebastian Henn, Kilian Lilienfeld, Stefan Sigrist, Christine

Sima, Claudius Thür

Medienarbeit

Philine Erni

Video

Andrin Fretz, Eva Grätzer

Fotografie

Andrin Fretz, Laura Rubli

Angebote für Schulen

Rudolf Gehring, Norma Giannetta, Sebastian Henn, Dustin Rees, Dorothea Schaffner, Stefanie Schlüter, Simone Winkler

Infrastruktur und Technik

Rudolf Gehring, Bernhard Michel

Ticketing

Kevin Hold, Philipp Zavodsky

Koordination Trailer-Produktion

Sebastian Henn

Untertitel

Matthias Sahli, Mattia Suter

IT-Betreuung

Beat Flachmüller

Externe Mitarbeitende

Externe Kurator:innen

Vincent Adatte, Mariana Bonilla, Toni Hildebrandt, Eve Hübscher, Federico Windhausen, Die Zauberlaterne

Datenbank

Andrew Blackwell (Ballet Méchanique), Ewald Nater (Freelenz)

Digitales Filmarchiv

Kurt Gehring, Ewald Nater

Catering

Suzan Vis (Stadtmuur)

Grafik

Michi Benz, Roli Hofer (POP Creative Services)

Trailer

Lasse Linder

Übersetzungen

Stéphanie Klebetsanis, Susie Trenka

Simultanübersetzungen

ZHAW Linguistik

Treuhand

Consultive Treuhand AG, Nunzio Scioscia

Revisionsstelle

PricewaterhouseCoopers AG

Website

Taylan Baslangic (waldbach medien)

7

Spielstellen

Die Kurzfilmtage schätzen sich glücklich, seit Jahren auf eine Vielzahl von Spielstellenpartner:innen zählen zu können. Darüber hinaus pflegen sie langjährige Partnerschaften zur Winterthurer Hotellerie und Gastronomie für die Unterbringung ihrer Gäste und die Durchführung von Apéros und Essen.

1 blue Cinema Maxx: Zürcherstrasse 1

2 kunstkasten: Katharina-Sulzer-Platz

3 Museum Schaffen: Lagerplatz 9

4 Kraftfeld: Lagerplatz 18

5 Kino Cameo: Lagerplatz 19

6 oxyd – Kunsträume: Untere Vogelsangstrasse 4

7 Alte Kaserne: Technikumstrasse 8

blue Cinema Maxx

Daniela Biegel, Betriebsleitung

Jan Bosshard, Fachspezialist Technik blue Cinema

Eliza Eckhart, Projektion

Beni Eschenlohr, Stv. Betriebsleitung

Yannick Hauser, Projektion

Stefan Keller, Projektion

Beatrice Loosli, Stv. Leitung Kinotechnik blue Cinema

Oliver Peter, Projektion

Jordi Rahm, Projektion

Janis Senn, Projektion

Matti Schildknecht, Leiter Technik blue Cinema

Barbara Spycher, Teamleitung und Projektion

Luciano Trümpler, Technikverantwortung blue Cinema Zürich

Nadine Wildhaber, Projektion

Kino Cameo

Giancarlo Corti, Assistenz Kinoleitung

Rachel Duc, Chefoperatrice

André Fritschi, Operateur

Ursula Gfeller, Operatrice

Liliane Hollinger, Kinoleitung

Mirijam Inauen, Helfer:innenkoordination

Antonia Krämer, Operatrice

Alice Müller, Gastro-Team

Nele Schweichel, Operatrice

oxyd – Kunsträume

Sonja Allenspach, Eventcrew

Franca Bernhart, Co-Präsidentin

Rolf Baumgarner, Facility Manager

Brigitte Berginz, Aufsicht

Stefanie Frey, Co-Präsidentin

Lorenz Hubacher, Kurator

Eve Hübscher, Kuratorin & Künstlerische Leitung

Anja Hürlimann, Eventcrew

Flavia Hunger, Admin

Nils Lange, Aufsicht

Anja Mengotti, Eventcrew

Pascal Mettler, Vorstand

Elsbeth Neumeyer, Aufsicht

Rebekka Nitsch, Aufsicht

Monze Montero, Facility Managerin

Helene Schutz, Aufsicht

Fant Wenger, Vorstand

Kraftfeld

Ricardo Almeida, Reinigung

Julian Bellprat, Tagesverantwortung / Infrastruktur

Flurin Bosshard, Papierkram

Thomas Brunner, Tagesverantwortung / Programmation

Jonathan Bühler, Bar

Nico Bührer, Produktion

Sven Busato, Leitung Produktion

Jill Busato, Bar

Claudio De Boni, PR

Johannes Denzler, Tagesverantwortung / Leitung Portier

Alexandra Götz, PR

Florian Hochstrasser, Bar

Laura Köppel, Leitung Bar

Livia Kummer, Bar

Svenja Matz, Leitung Produktion

Matthias Menzi, Programmation

Zoë Nolan, Tagesverantwortung / Leitung Portier

Zoë Prager, Bar

Cynthia Schemidt, Leitung Bar

Joshua Schneider, Produktion

Lukas Schweikert, Produktion

Janek Tangermann, Bar

Jonathan Wenger, Bar

Dylan Wiedler, Bar

Alte Kaserne

Daniel Flachsmann, Koch

Andreas Gröber, Leitung Alte Kaserne / Vermietung

Philipp Hardmeyer, Vermietung / Koordination

Regula Huwiler, Vermietung / Administration

Katja Kolitzus, Kommunikation / Familienprogramm

Franco Marceca, Leitung Gastronomie / Koordination

Liano Molinari, Lernender Fachmann

Betriebsunterhalt EFZ / Hausdienst

José Moreira, Lernender Fachmann

Betriebsunterhalt EFZ / Hausdienst

Dominik Morf, Hausdienst / Technik

Amanda Ribeiro, Lernende Köchin EFZ

Narges Sakhizaha, Praktikantin

Hausdienst

Kilian Schmid, Leiter Hausdienst / Technik

Parikshit Sharma, Hausdienst

Dogu Tok, Lernender Koch EFZ

Salzhaus Winterthur

Rahel Rutzer, Gastroleitung / AV

Oliver Meier, Barchef

Nick Eichmann, Bar

Larissa Manhart, Bar

Kajo Frischknecht, Produktionsleitung

Stefan Reutimann, Technik

Hasan Tas, Reinigung

Museum Schaffen

Annina Eugster, Mitarbeiterin Museumsdienst/Gastro/Infrastruktur

Moscha Huber, Betriebliche Leiterin

Alpha Oberli, Mitarbeitende Bar/Bistro

Museumsstrasse Genera lGu isanS tessar Zeughausstrasse Stadthausstrasse Jägerstrasse Bahnhofplatz Marktgasse Bhf K as nost r Zürcherstrasse Neuwiesenstrasse Rennweg Rudolfstrasse ZurKesselschmiede Technikumstrasse 2 Untere Vogelsang strasse Schützenst rasse Sulzer-PlatzKatharina3 4 5 1 6 7
8
9

Die Aktivitäten im Überblick

Filmprogramme

47 Programme, 87 Screenings

Wettbewerbe

Internationaler Wettbewerb

·7 Programme

·14 Screenings

Schweizer Wettbewerb

·3 Programme

·9 Screenings

Schweizer Filmschulentag

·4 Programme

·4 Screenings

Sparks I/II

·2 Programme

·6 Screenings

Kuratierte Programme

Gala-Events

·5 Programme

·5 Screenings

Grosser Fokus: Los Estados Andinos

·8 Programme

·16 Screenings

·2 Kontext-Talks

Land im Fokus: Israel

·4 Programme

·10 Screenings

·2 Kontext-Talks

Person im Fokus:

Kurdwin Ayub

·2 Programme

·3 Screenings

·1 Masterclass

Festival

Hors Concours

·6 Programme

·10 Screenings

Spezialprogramme

·4 Programme

·4 Screenings

·1 Kontext-Talk

Kinder- & Familienprogramme

·2 Programme

·6 Screenings

Rahmenprogramme

Industry Events Non-Public Events

Expanded Cinema

·6 Installationen

2 Performances

1 Künstler:innengespräch

Kontext-Talks

·6 Talks

Workshops & Weiteres

·7 Events

Konzerte & Partys

·8 Events

Industry Lab

·11 Formate

Creators' Room

·6 Formate

Meet the Festival & Partner:innenanlässe

·7 Anlässe

Apéros, Essen und Empfänge

·7 Anlässe

Juryvorstellung

·1 Vorstellung

10

Vermittlung

Expert:innenbesuche

· 12 Besuche

Festivalbesuch mit Jugendprogramm

· 850 Besucher:innen

Jugendjury

Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm

Kurzfilmnacht-Tour

· 24 Städte · 126 Screenings

Deutschschweiz

· 12 Städte · 63 Screenings

Romandie · 11 Städte · 59 Screenings

Tessin · 1 Stadt · 4 Screenings

Residency @ Villa Sträuli

Externe Kooperationen

Meet the Artist National · 5 Events

Digitalisiertes Kurzfilmarchiv

über 75 000 Titel

Rechercheplattform

Online Video Library am Festival

Kurzfilmpolitik & Lobbyarbeit

26. Internationale Kurzfilmtage Winterthur

Fokusprogramme

Mit den Fokusprogrammen zeigen die Kurzfilmtage – aufgeteilt in die Sektionen Grosser Fokus, Land im Fokus und Person im Fokus – kuratierte Kurzfilmprogramme, bei welchen die Kontextualisierung von Themen in einen grösseren kulturellen Zusammenhang im Vordergrund steht. Der Einbezug der Filmgeschichte spielt dabei genauso eine Rolle wie das zeitgenössische Filmschaffen, Gesellschaftliches, Einblicke in Institutionen oder Gesamtwerke von Filmschaffenden und Künstler:innen.

Grosser Fokus: Los Estados Andinos

Die Anden erstrecken sich von Argentinien, wo sie als natürliche Grenze zu Chile fungieren, nordwärts durch Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien, wo sie sich dreifach verzweigen, wobei einer der drei Zweige bis nach Venezuela reicht. Die acht kuratierten Programme des Grossen Fokus sind das Resultat einer umfassenden audiovisuellen Recherche über dieses riesige Gebiet. Los Estados Andinos präsentiert ein Panorama der politischen, sozialen und kulturellen Szene dieser sieben Länder, wobei die Eigenheiten und Traditionen jeder Nation ebenso beleuchtet werden wie die Gemeinsamkeiten und kollektive Identität. Wir sind uns der enormen Vielfalt der Region und der einzelnen Länder bewusst. Wir wollen diese keinesfalls homogenisieren oder ihre Erfahrungen miteinander gleichsetzen. Stattdessen wollen wir mit unserer Auswahl den Multikulturalismus dieser Nationen und gleichzeitig ihre gemeinsamen Erfahrungen im Laufe der Geschichte aufzeigen. Entsprechend sind die Programme nicht nach Nationen, sondern thematisch strukturiert. Drei Programme widmeten sich den soziopolitischen Verhältnissen in den Andenländern. Während zwei davon, Working the Land und Critical Contrasts, eine historische Perspektive einnehmen, fokussierte Andean Paradox auf die Gegenwart und den zunehmenden Willen in der Gesellschaft, sich Handlungsmacht zurückzuerobern. Das Programm Tierra vital nahm auf eine Reise durch Landschaften mit, welche die kulturellen Praktiken, Identitäten und Vorstellungen der Bevölkerung prägen, und zeigt den Zusammenhang zwischen Ort und Zughörigkeitsgefühl. Family Comes First widmete sich der Bedeutung der Familie, den Konflikten und Bindungen zwischen Familienmitgliedern. Queere Erfahrungen und körperliche Selbstbestimmung erhielten im Programm Free Your Mind, Free Your Body ein Fenster. Die Programme Stories of the Uncanny und Blurred Lines spiegelten sich gewissermassen: In ersterem dient der Animationsfilm als Medium, um schwierige, seltsame und scheinbar disparate Themen zu beleuchten, die gleichzeitig anziehend und abstossend

wirken. Letzteres ist vom magischen Realismus inspiriert, wo Spuren des Übernatürlichen im Alltäglichen auftauchen. Ein atmosphärisches Programm, in dem sich Realität und Magie vermischen.

Land im Fokus: Israel

Der Umgang mit der Erinnerung, die Reflexion über Identität(en), innerfamiliäre Beziehungen und Grenzen im geografischen wie mentalen Sinn – das sind vier gewichtige und höchst komplexe Themenfelder in einem Land wie Israel. Die Kurzfilme in der Sektion Land im Fokus: Israel beschäftigten sich mit der Geschichte und Gegenwart des noch immer jungen Staates. Sie beleuchten die historischen Voraussetzungen seiner Existenz, den Umgang mit allgegenwärtigen Konflikten an mehreren Fronten, die Militarisierung des Alltags und die Familienverhältnisse in einem solchen Umfeld.

Person im Fokus: Kurdwin Ayub

Kurdwin Ayub ist eine der interessantesten Stimmen des österreichischen Kinos. Ihre starke filmische Handschrift, die schon in ihren frühen Werken erkennbar ist, hat sie bis zu ihrem neusten Film «Sonne» stetig weiterentwickelt. In ihren Filmen setzt sie sich mit Geschlechterrollen, Identität und Migration, patriarchischen Strukturen, Jugendkultur und der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit auseinander. Dabei bleibt sie stets authentisch und persönlich. Gleichzeitig verspielt und analytisch lässt sie sich und ihre Filme ungern festen Kategorien zuordnen.

Expanded Cinema

Installationen, Performances und Ausstellungen drinnen und draussen machen es möglich, das Medium Film in ungewohnter Form ausserhalb des Kinosaales zu entdecken.

oxyd – Kunsträume

Zum zweiten Mal zeigten die Kurzfilmtage in Zusammenarbeit mit oxyd – Kunsträume in deren Räumlichkeiten eine Ausstellung mit audiovisuellen Werken ausgewählter Künstler:innen. Die Installation «E-Z Kryptobuild» von Alice Bucknell und die raumgreifende Installation von frölicher | bietenhader |

12

programme

61 Q&As 6 KontextTalks

pifragile setzten sich kritisch mit Themen um Found Footage, Kryptowährungen und Algorithmen sowie damit verbundenen sozialen, ökologischen und ästhetischen Aspekten auseinander. Die Ausstellung war Teil der Sektion Expanded Cinema und war über die Festivaldauer hinaus bis zum 18. Dezember zu sehen. Es gab zusätzlich eine Vernissage und ein Künstler:innengespräch mit frölicher | bietenhader | pifragile.

Projektionen auf dem Lagerplatz

Im ehemaligen Industrieareal von Winterthur luden Projektionen und Installationen ein, filmische Erzählweisen in Räumen ausserhalb des Kinosaals zu entdecken.

Lichträume

Die Halle 181 steht mit ihrer monumentalen Fassade beim Lagerplatz direkt neben dem Skills Park. An ebendieser Fassade entstanden neue Räume. Durch Projektion wird die Fassade aufgelöst, erweitert, umgestaltet. Realität verfliesst mit Erfundenem, die Umgebung mit dem Abgebildeten. Architektonische Elemente wie eine Wendeltreppe oder Fassadenelemente werden zum Leben erweckt. Animation und physisches Modell verschmelzen miteinander. Das Ende der rund 14-minütigen Projektion geht fliessend wieder in den Anfang über, womit eine Dauerschleife entsteht. Michelle Wüthrich

und Nils Pepino Suter studieren zusammen Architektur im 5. Semester an der ZHAW. Das Projekt «Lichträume» entstand im Wahlfach Gestalten und Visualisieren bei Amadeo Sarbach und wurde letzten Sommer erstmals präsentiert.

Echo der Zeit

Mit dem Sulzerareal Stadtmitte als neuem Festivalstandort sind die Kurzfilmtage in einen geschichtsträchtigen Stadtteil von Winterthur gezogen: das Herz der Winterthurer Giesserei- und Maschinenindustrie, die einst über die Landesgrenzen hinaus bekannt war. Die 150 Jahre, in denen das Industrieunternehmen der Gebrüder Sulzer an diesem Standort tätig war, haben auch im audiovisuellen Erbe der Schweiz vielfältige Spuren hinterlassen. Die Kurzfilmtage und Memoriav, das Kompetenzzentrum für audiovisuelles Kulturgut, liessen dieses wichtige Kapitel Schweizer Industriegeschichte mit einer audiovisuellen Installation und auf memobase.ch aufleben.

Simon Liu: Star Ferry

35-mm-Zeitrafferaufnahmen von Hongkong und Tokio verschmelzen miteinander zu Eindrücken des Stadtlebens bei Tag und Nacht. «Star Ferry» ergründet die Energie von flüchtigen Momenten des Übergangs zwischen Bestimmungsorten und will ein filmisches Abbild der Tag-Nacht-Rhythmen dieser beiden Metropolen schaffen. Das Werk besteht ausschliesslich aus Bildern, die mit einer 35-mm-Fotokamera

13
6
Tage 217 Filme 47 Film-
Die Kurzfilmtage und Memoriav liessen mit «Echo der Zeit» via audiovisueller Installation sowie auf memobase.ch ein wichtiges Kapitel Schweizer Industriegeschichte aufleben.

aufgenommen wurden. Mit einer Struktur zwischen Stillstand und hektischer Bewegung erzeugt es Spannungsmomente zwischen abrupter Vorwärtsbewegung vorbei an Neonlichtern und LED-Werbungen und der stillen Beobachtung privater Rituale. Die Kurzfilmtage zeigten die Arbeit als Freilicht-Projektion an der Wand des Skills Park gegenüber vom Kraftfeld auf dem Lagerplatz.

kunstkasten

In der Arbeit «Spell» thematisiert Alexandra Navratil die Beziehungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei überlagern sich globalgesellschaftliche, ökologische Fragestellungen mit persönlichen Erfahrungen. Gezeichnete Blätter von klimaresistenten Bäumen beginnen sich über die neurochirurgische Schmerzzeichnung der Künstlerin zu verteilen. Es scheint, als würde der gezeichnete Blätterwald das Schmerzdiagramm zuwachsen und inexistent machen. Es geht um Objektivierung und Distanzierung, sowohl im aktuellen und zukünftigen Umgang mit der Natur wie auch im Umgang mit dem Schmerz am eigenen Körper. Die Installation wurde vom 8. November bis 9. Dezember im gläsernen kunstkasten am Eingang des Lagerplatzes gezeigt.

Hannes Schüpbach: Instants, Essais, Interventions

Hannes Schüpbach ist ein Schweizer Künstler, dessen filmisches Œuvre tief verwurzelt ist im Wesen des Mediums Film. Seine tonlosen Werke im analogen 16-mm-Format regen an zum Sinnieren über Zeit und Bewegung, über Dauer und Gedächtnis. Gezeigt wurden im Kino Cameo «Instants» (2012)

und «Essais» (2020) als Teil einer performativen Präsentation, die Sprache, Musik und ein Gespräch umfasste. Dazu lud Hannes Schüpbach den Cellisten Flurin Cuonz und Werner von Mutzenbecher, einen Pionier des Künstlerfilms, ein.

A Wall is a Screen

Seit 2003 verwandelt das Hamburger Kollektiv A Wall is a Screen im Rahmen seiner Kurzfilmwanderungen Wände und andere Strukturen auf der ganzen Welt in Leinwände. Das Publikum folgt dem Projektionsteam von Wand zu Wand und somit von Film zu Film. Vermeintlich bekannte Orte der Stadt erscheinen wortwörtlich in neuem Licht. Nur der Startpunkt ist im Vorfeld bekannt, die Filme und weiteren Orte sind eine Überraschung.

Ein Künstler:innengespräch mit frölicher | bietenhader | pifragile bot Raum für den Dialog über generative und audiovisuelle Kunst.

14
Das Hamburger Kollektiv A Wall is a Screen liess vermeintlich bekannte Orte des Sulzerareals wortwörtlich in neuem Licht erscheinen.

Wettbewerbe

Internationaler und Schweizer Wettbewerb

In diesem Jahr wurden 36 Filme für den Internationalen Wettbewerb und 19 Filme für den Schweizer Wettbewerb selektioniert.

Bei der diesjährigen Ausgabe war es dem Selektionskomitee besonders wichtig, der neuen und damit technisch besseren Umgebung und Infrastruktur der Kinos Rechnung zu tragen. Das Kinoerlebnis betreffend Bild, Ton und kollektivem Erlebnis waren zentral. Inhaltlich suchten sie Filme, die ein Fenster zur Welt öffnen. Wie bei jeder Ausgabe war auch dieses Jahr wichtig, was im Moment spannend und relevant ist in Bezug auf Ästhetik, Form, Narration und aktuelle Themen. Die Kurzfilmtage wollen dem Publikum eine Alternative zu Fernsehen, Streaming und dem täglichen Kinoangebot präsentieren. Denn die Filmwelt ist bunt, divers und vor allem eigenwillig –insbesondere der Kurzfilm.

Nominationsberechtigungen

Die Filme aus dem Internationalen und dem Schweizer Wettbewerb sind unter bestimmten Bedingungen nominationsberechtigt für den OSCAR®, den British Academy Film Award BAFTA, den European Film Award EFA (Kanditatur) sowie für den Schweizer Filmpreis Quartz.

Sparks I / II

Sparks steht für den Funken, der überspringen soll, um ein Feuer der Begeisterung für das Format Kurzfilm zu entfachen. Die Programme eignen sich perfekt als Einstieg in die Welt des Kurzfilms, mit Highlights aus den aktuellen Wettbewerbseinreichungen, die eine vielfältige Filmkultur jenseits von gängigem Mainstream und YouTube-Clips abbilden. Die Sektion Sparks präsentiert ein Kinderprogramm und zwei Wettbewerbsprogramme. Sparks I und II sind auf Jugendliche ab 12 resp. ab 16 Jahren zugeschnitten und sollen die Interessengebiete der jeweiligen Altersgruppe spiegeln. Die Filmprogramme werden sowohl im Rahmen der «Angebote für Schulen» als Schulvorstellungen als auch öffentlich gezeigt. Die Preise in der Sektion werden von einer Jugendjury vergeben.

Schweizer Filmschulentag

Seit 2008 wird der Schweizer Filmschulentag im Rahmen der Kurzfilmtage durchgeführt. Bewertet werden die Filme von der Jury des Schweizer Wettbewerbes. Ziel dieses Tages ist es die Vernetzung unter den Studierenden zu fördern und den Schweizer Filmschulen, die wichtige Kurzfilmproduzenten sind, eine Plattform zu bieten, um ihr aktuelles Filmschaffen internationalen und Schweizer Branchenvertreter:innen, aber auch angehenden Filmstudierenden sowie einem interessierten Publikum vorzustellen. Die Schulen nehmen die Auswahl ihrer Filme selbst vor.

15
Eloïse Le Gallo und Julia Borderie durften für «Bleu silico» den Förderpreis des Internationalen Wettbewerbs 2022 entgegen nehmen.

Jurys

Drei Jurys vergeben die Preise für die Wettbewerbe der Kurzfilmtage. Die Jury für den Internationalen Wettbewerb besteht aus fünf ausgewählten Expert:innen, die Jury für den Schweizer Wettbewerb und für den Schweizer Filmschulentag aus drei Expert:innen. Bei der Zusammenstellung der Jury sind folgende Kriterien wichtig: Die Jurymitglieder sollen neben ihrem Fachwissen eine möglichst grosse Vielfalt hinsichtlich beruflichen und künstlerischen Hintergrundes vorweisen können und den Filmschaffenden bei der Filmverwertung von Nutzen sein. Die Jury soll zudem geschlechterdurchmischt und international sein. Da alle Filme englisch gesprochen oder untertitelt sind, können auch Fachpersonen ausserhalb des deutschen Sprachraums in der Jury Einsatz nehmen. Bei den Wettbewerbsprogrammen der Sektion «Sparks» besteht die Jury aus drei Jugendlichen, die sich im Vorfeld für die Juryarbeit bewerben.

Internationaler Wettbewerb

Jose Cabrera (ES)

Jose Cabrera Betancourt hat einen Bachelor in audiovisueller Kommunikationswissenschaft und 16 Jahre Erfahrung in der Programmierung und Koordination von internationalen Filmfestivals. Er hat zudem Stipendien von der Royal Spanish Academy of Arts (RAER) in Rom erhalten. Er war sieben Jahre als Koordinator für MiradasDoc tätig, elf Jahre beim Transilvania IFF und sechs Jahre in der Kurzfilm-Programmation für Las Palmas IFF. Aktuell ist er im Management und in der Selektion beim Seminci-Valladolid IFF sowie Direktor von Tenerife Shorts.

Katrin Mundt (DE)

Katrin Mundt ist Ko-Leiterin des European Media Art Festivals (EMAF) in Osnabrück. Sie realisierte Projekte unter anderem für die Videonale Bonn, den WKV Stuttgart, HMKV Dortmund, die ADKDW Köln, das Museum Wiesbaden, Matadero Madrid, SCCA Ljubljana und CZKD Belgrad. Sie war Kommissionsmitglied der Duisburger Filmwoche, der Kurzfilmtage Oberhausen und beim Kasseler Dokfest und ist mit Seminaren, Workshops und Vorträgen regelmässig an Hochschulen zu Gast, zuletzt bei der Netherlands Film Academy in Amsterdam, am Goldsmiths in London und an der Ruhr-Uni Bochum.

Martina Scarpelli (DK)

Regisseurin und Produzentin Martina Scarpelli stammt aus Italien und lebt und arbeitet in Dänemark. Sie hat einen Hintergrund in bildender Kunst und Animation. Ihr Film «Egg» war ein Festivalerfolg, der über 50 Preise gewann, darunter einen Cristal für Erstlingsfilme in Annecy. «A Little Too Much» wurde 2021 mit einem Cristal für Auftragsfilme in Annecy ausgezeichnet. Aktuell entwickelt Martina ihren ersten Langfilm, «Psychomachia», eine animierte Oper.

Maryam Tafakory (IR)

Maryam Tafakory, im Iran geboren, arbeitet mit Text- und Filmcollagen. Zahlreiche Institutionen und Festivals haben ihre Arbeiten gezeigt, unter anderem MoMA Doc Fortnight, IFF Rotterdam, True/False, HKW, M HKA und Anthology Film Archives. Zu ihren Preisen zählen ein Tiger Short am 51. IFFR, der Barbara Hammer Feminist Film Award am 60. AAFF, Best Experimental Short am 70. MIFF und der Fugas Prize an der Documenta Madrid. 2019 war Maryam Flaherty/Colgate Distinguished Global Filmmaker in Residence (NY) und 2022 Empfängerin einer MacDowell Fellowship.

Wim Vanacker (BE)

Wim Vanacker ist als Consultant, Kreativberater, Programmierer, Kurator und Mentor für zahlreiche Workshops, Filmfestivals und Projekte in Entwicklung tätig. Er gehört zum Selektionskomitee für den offiziellen Kurzfilmwettbewerb in Cannes. Zudem ist er Editorial Consultant beim First Cut Lab sowie Kurator und Consultant für die Sektion Works-in-Progress am Red Sea International Film Festival.

Schweizer Wettbewerb

Bard Ydén (NO)

Bard ist Programmierer und Redaktor beim Norwegian Short Film Festival, dem einzigen Oscar-qualifizierenden Festival in Norwegen. Er begann seine Festivallaufbahn 2003 am norwegischen LGBTQI+ Filmfestival, das er seit 2007 leitet, und am Oslo/Fusion International Film Festival, das 2022 zum 33. Mal stattfindet. Ausserdem ist Bard Mitgründer des Faroe Islands International Minority Film Festival, hat für weitere internationale Festivals programmiert und verfügt über umfangreiche Jury-Erfahrung. Daneben ist er im Organisationsteam von Berlinale EFM Startups und im Beirat des internationalen Filmfonds New Dawn.

Elie Grappe (CH)

Elie Grappe lebt in Vevey. Von 2011 bis 2015 studierte er Film an der ECAL. Sein Abschlussfilm «Suspendu» lief 2015 an den Kurzfilmtagen. Im Jahr 2021 gewann sein erster Langspielfilm «Olga» den Prix SACD an der Semaine de la Critique in Cannes. Der Film lief an verschiedenen Festivals und kam in mehr als 20 Ländern in die Kinos. Im Jahr 2022 war «Olga» der Schweizer Oscar-Kandidat und gewann den Schweizer Filmpreis für den besten Film, das beste Drehbuch und den besten Ton.

María Vera (AR)

María ist im Festivalverleih und Filmvertrieb tätig und Gründerin von Kino Rebelde, einer Firma, die sich auf Festivalstrategie und den kreativen Vertrieb von Dokumentar-, Experimental- und Hybridfilmen spezialisiert. Sie hat Erfahrung als Filmkuratorin sowie als Produzentin von Inhalten mit soziopolitischem und Menschenrechts-Bezug. Seit 2017 fördert sie aufstrebende und etablierte Filmschaffende. Ihr kleiner und sorgfältig kuratierter Katalog umfasst Filme jeder Länge mit einem soliden ästhetischen, politischen und künstlerischen Anspruch.

16

Jugendjury

Sandro Manuel Isenegger, Gwendolyn Jane Reigber, Raja Künzle

Postproduktions-Preis

Robert Büchel, Eva Schweizer, Christof Hächler

Preise und Preisträger:innen

Insgesamt gibt es an den Kurzfilmtagen Geld- und Sachpreise im Wert von CHF 69 000.– zu gewinnen. Die fünfköpfige Jury des Internationalen Wettbewerbs vergibt den Hauptpreis, den Förderpreis, den Prix George sowie die EFA Kandidatur.

Hauptpreis des Internationalen Wettbewerbs

«Neighbour Abdi» (Niederlande 2022) von Douwe Dijkstra

CHF 12 000.–, gestiftet von der SRG SSR Indem er die Realität fiktionalisiert und dabei persönliche Traumata aufgreift, stellt dieser Film die Welt des Dokumentarfilms auf den Kopf. Das Resultat ist ein treffendes, verspieltes Porträt eines Mannes mit gewichtiger Vergangenheit und einnehmender Persönlichkeit. Wir kommen ihm nahe, sehr nahe, als würden wir einen Freund besuchen. Die Direktheit des Films ist entwaffnend und die Narben, die offenbart werden, treffen mitten ins Herz.

Förderpreis des Internationalen Wettbewerbs

«Bleu silico» (Frankreich 2022) von Eloïse Le Gallo und Julia Borderie

CHF 10 000.–, gestiftet von der Stadt Winterthur

Ein wunderbar geschnittener Film, der Persönliches, Künstlerisches und Wissenschaftliches zusammenbringt. Er nimmt uns mit vom Allergrössten zum Allerkleinsten und von der fernen Vergangenheit in die Gegenwart. Das Werk übersetzt Wissenschaft in eine poetische Reise mit pulsierenden Bildern und intimen Momenten der Teilhabe.

Prix George für die beste dokumentarische Form des Internationalen Wettbewerbs

«45th Parallel» (Grossbritannien 2022) von Lawrence Abu Hamdan CHF 10 000.–, gestiftet von der Volkart Stiftung

Ein Film, der ebenso formal elegant wie politisch dringlich ist. Er spielt in einem Raum, der gleichzeitig die Grenzen zwischen Staaten und Rechtssystemen, zwischen geteiltem und verborgenem Wissen, zwischen öffentlichen und privaten Begegnungen aufzeigt und durchlöchert. Ein Verbrechen, das auf viele andere Verbrechen anspielt, den Abschuss einer Kugel, die unzählige weitere Kugeln in Erinnerung ruft – es geht um die Verletzlichkeit von Grenzen ebenso wie von Körpern.

Kandidatur European Film Awards (EFA)

«Hardly Working» (Österreich 2022) von Total Refusal

Ein Film, der eine neue politische Vision über ein einzigartiges Universum vorschlägt. Eine faszinierende Beobachtung und Analyse, die viele Fragen und Analogien anregt.

Preis für den besten Schweizer Film

«Flores del otro patio» (Schweiz 2022) von Jorge Cadena CHF 10 000.–, gestiftet von SUISSIMAGE und SSA

Der Film beginnt mit dem Appell: «Wacht auf, Nachbarn». «Es kommt eine Zeit, in der Schweigen Verrat ist», sagte schon Martin Luther King. Wir wissen, dass diese Zeit jetzt ist, und der Film lädt uns ein, Teil davon zu sein. Einfallsreich, liebevoll und mit einer deutlichen politischen Botschaft vermag das Werk das Publikum immer wieder zu überraschen. Die Performances sind beeindruckend, die Figuren fragmentarisch, aber signifikant. Mithilfe einfacher Elemente – und ohne übermässigen Pessimismus – verleiht er dem Kampf eine kraftvolle Schönheit.

Lobende Erwähnung I, Schweizer Wettbewerb

«Les Grands Prés» (Frankreich/Schweiz 2022) von Sophia Remer und Michael Karrer

Ein Film, der sich Zeit nimmt, uns in eine Reflexion über die Natur, ihre Texturen und Klänge eintauchen zu lassen. Eine feine, sensible Reise durch den Wind.

17

Lobende Erwähnung II, Schweizer

Wettbewerb

«Stones Don't Fly» (Schweiz 2022) von Nikita Merlini Der Film ist eine Geschichte des Erwachens: Mit unserer fortschreitenden Umweltzerstörung in einem alltäglichen Kontext konfrontiert, vollbringt ein Kind einen Akt der Würde. Es ist ein Film über das Echo zwischen Körper und Raum, Leben und Tod, produziert mit viel Inspiration von einem Kollektiv von Filmemacher:innen.

ZKB Publikumspreis

«Haulout» (Grossbritannien 2022) von Maxim Arbugaev und Evgenia Arbugaeva

CHF 10 000.–, gestiftet von der Zürcher Kantonalbank

Preis für den besten Schweizer

Schulfilm

«The Deceased» (Schweiz 2022) von Philipp Veiga Amaro, HSLU

CHF 5000.–, gestiftet von der SRG SSR Eine wunderschön gestaltete Geschichte, dringlich und persönlich erzählt, ohne dass sich das Publikum dabei aufdringlich fühlt. Schicht für Schicht werden die Familiengeschichten aufgedeckt und Geheimnisse gelüftet, damit der Heilungsprozess beginnen kann.

Lobende Erwähnung Schweizer Filmschulentag I

«Pipes» (Schweiz 2022) von Jessica Meier, Kilian Feusi und Sujanth Ravichandran, HSLU Ein Film, den man sich immer wieder ansehen könnte. In diesem frechen und unwiderstehlichen Film ist Lust eine spielerische Frage.

Lobende Erwähnung Schweizer Filmschulentag II

«In Between» (Schweiz 2022) von Anaïs Bourgogne, HSLU Auf sehr ehrliche und sensible Weise schildert dieser Film die Erfahrungen und Sorgen von drei Mädchen in der Pubertät und lädt uns dazu ein, über ihre intimen Welten, ihre Ängste und Überzeugungen nachzudenken.

Preis für den besten Film des Programms Sparks I

«Datsun» (Neuseeland 2021) von Mark Albiston CHF 1000.–, gestiftet von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur

Preis für den besten Film des Programms Sparks II

«Ours» (Schweiz 2022) von Morgane Frund CHF 1000.–, gestiftet von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur

Postproduktions-Preis

«There Is No End to This Story» (AT) von Cosima Frei (Filmgerberei Zürich) CHF 10 000.–, Sachpreis, gestiftet von Jingle Jungle Vor ihrem Weggang besucht Mena ein letztes Mal die ihr lieb gewordenen Kiezläden in ihrem Viertel. Im Hybridfilm trifft die Kunstfigur auf real existierende Verkäufer:innen, die mit ihr ins Gespräch kommen und ihr Zuversicht für die Reise ins Ungewisse mitgeben. Das Projekt überzeugt durch seine Neugierde und Verspieltheit. Mit leichter Situationskomik und Lakonie erzählt dieser Film unterhaltsam die universelle Geschichte von gescheiterter Liebe, vom Hinfallen und wieder Aufstehen; vom Abschliessen und vom Weitergehen. Die hybride Form aus improvisierter Fiktion und Dokumentarfilm ist eine feinfühlige Hommage an die Kiezbewohner und das Leben.

Kandidatur European Short Pitch 2022/2023

«Les écailles lui sont tombées des yeux» von Coline Confort Wir glauben, dass dieses Projekt eine starke persönliche Geschichte erzählt und dabei ein universelles Thema anpackt –mit einem ganz eigenen visuellen Stil und einem einzigartigen Setting.

Für ausführliche Angaben zu den einzelnen Programmen und Filmen konsultieren Sie bitte unsere Website: kurzfilmtage.ch/archiv

Industry Events

Die Industry Events bildeten als Plattform für den Austausch und die Vernetzung zwischen Filmschaffenden und Branchenvertreter:innen auch im Jahr 2022 einen wesentlichen Bestandteil der Kurzfilmtage.

Hauptziel der Industry Events ist es, Filmschaffende zu informieren und individuelle Weiterbildungs- und NetworkingMöglichkeiten zu bieten. Ferner geht es darum, aktuelle Diskurse und Trends aufzugreifen und den Rahmen des Festivals mit seinen vielen internationalen Gästen zu nutzen, um produktive Gespräche zu initiieren. Information und Inspiration sind dabei gleichermassen wichtig.

18

Die Kurzfilmtage als wichtige Institution zur Verbreitung von Kurzfilmen bietet mit den Industry Events, bestehend aus Schweizer Filmschulentag, Industry Lab und in diesem Jahr erstmals dem Creators‘ Room, die Gelegenheit, Professionelle zusammenzubringen, den Austausch auf theoretischer Ebene zu pflegen, die Vernetzung innerhalb der Branche zu fördern sowie Informationen über kreative Methoden und ästhetische Tendenzen zu vermitteln.

Schweizer Filmschulentag

Die Kurzfilmtage bieten den Filmschulen als wichtige Schweizer Kurzfilmschmieden eine Plattform, um ihre Filme der Öffentlichkeit zu präsentieren und um sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Seit 2016 zeigen die Filmschulen ihre Filme in gemischten, schulübergreifenden «Sessions». Damit wird eine stärkere inhaltliche und vergleichende Auseinandersetzung mit den einzelnen Werken möglich. Im Zentrum steht ein Live-Feedback der internationalen Jury an die anwesenden Filmschaffenden und die Diskussion des Werkes im Vergleich zu anderen gezeigten Filmen. Dies ermöglicht das praktische Training eines wichtigen Teils der künftigen Arbeit der Filmschaffenden, nämlich den Umgang mit der vorhandenen Konkurrenzsituation im sprachübergreifenden nationalen und internationalen Markt. Am Ende des Schweizer Filmschulentags wird ein Gewinnerfilm gekürt (siehe auch Abschnitt Wettbewerbe).

Industry Lab

Das Industry Lab ist der Begegnungsort für alle Vertreter:innen der Kurzfilmbranche und bietet mit verschiedenen Veranstaltungsformen ein reiches Informations- und Vernetzungsangebot. Es findet traditionell am Freitag des Festivals statt. Der Essay «Who cares about Cinema» von Dennis Vetter, der im vergangenen Januar im Film Comment erschienen ist, bildete das Motto der Industry Events 2022. Die Frage, die sich alle Filmschaffenden stellen, die sich für den Erhalt der Kinokultur engagieren, bezieht sich hier auf den Forschungsbereich der Care-Ethik, die eine Konzeption der Moralphilosophie ist und sich mit der Bewertung menschlichen Handelns in Bezug auf Achtsamkeit und Fürsorge im Arbeitskontext beschäftigt. Greg de Cuir Jr. hielt eine Keynote zu diesem Thema, in der er sich mit der Ethik der Fürsorge in der Filmfestivalbranche und in der kuratorischen Praxis befasste und zum Nachdenken über Verantwortung und Engagement anregte. In der anschliessenden Diskussion mit internationalen Festivalkurator:innen wurde dieses Thema vertieft.

Neben den bestehenden Formaten wie der Fortführung der Reihe «The Future of Shorts», in der die aktuelle politische Krise in der Ukraine ins Visier genommen und darüber hinaus generell die Frage nach dem politischen Moment des Kuratierens gestellt wurde, und den erprobten Market Meetings als niederschwelliges Networking-Event, setzte das Industry Lab 2022 auch neue Schwerpunkte mit Bezug auf aktuelle Trends in der Filmbranche.

Das als Fortsetzung geplante Panel «Neue Formate» trug in diesem Jahr den Titel «Cinema versus TikTok – What is the Future of Film?» und beschäftigte sich damit, inwieweit das ultrakurze Format von TikTok, das dennoch ein Filmformat ist, unsere Sehgewohnheiten beeinflusst und wo und wie es seinen Weg in die Welt des Kinos findet. Zudem wurden mit dem Format «Introducing» Branchenvertreter:innen vorgestellt, die zuvor noch nicht an den Kurzfilmtagen waren, darunter internationale Salesagents, Distributor:innen und Vertreter:innen von Plattformen.

Die überwältigende Anzahl von Teilnehmer:innen, die rege Teilnahme an den Diskussionen und das positive Feedback zu den Themen und Angeboten des Industry Lab bestärkt uns in der Annahme, dass wir anregende und zeitgemässe Formate und Inhalte anbieten konnten.

Creators’ Room

Aus dem Writers' Room der letzten Jahre ist der Creators' Room geworden, um neben dem Drehbuch auch anderen Bereichen der Filmproduktion Raum zu geben. Diese Veränderung soll die Aufmerksamkeit auch auf verschiedene wichtige Handwerke im Bereich des Filmschaffens ermöglichen, die oft zu wenig Beachtung finden.

Die Tatsache, dass viele Filme eine Mischform zwischen Dokumentar- und Spielfilm darstellen und dass es zunehmend Spielfilme gibt, die ohne Drehbuch und mit Improvisation arbeiten, ist der Grund, warum wir im diesjährigen Creators' Room zwei Workshops zu den Themen Improvisation (Laura Ruschka) und Arbeit mit Laiendarsteller:innen (Fred Baillif) angeboten haben. Die Workshops fanden als geschlossene, anmeldungspflichtige Veranstaltung mit begrenzter Teilnehmer:innenzahl statt, um eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre herzustellen.

Eine weitere Neuerung war die Hinzunahme eines Kinos für die Pitching-Veranstaltungen, bei denen auch Filmausschnitte und Präsentationen auf der grossen Leinwand gezeigt werden konnten. Besonders erwähnt sei hier der Wettbewerb um die Kandidatur zur Teilnahme an dem europäischen Stoffentwicklungsprogramm European Short Pitch (ESP) der von einer internationalen Jury ausgewählt wurde (siehe auch Abschnitt Preise und Preisträger:innen).

Das ausführliche Programm finden Sie im Festivalarchiv unter: kurzfilmtage.ch/archiv

19

Facts & Figures

Herkunft der Besucher:innen

Die Kurzfilmtage konnten erneut an den Erfolg der Vorjahre anknüpfen und verzeichneten rund 17 000 Eintritte von Besucher:innen aus der gesamten Schweiz und dem Ausland.

Genderstatistik: Einreichungen & Selektion

Anwesende Fachpersonen

Die Kurzfilmtage sind sowohl ein Publikums- als auch ein Branchenfestival, das sich als Plattform für Filmschaffende und Branchenkenner:innen in Europa etabliert hat. Für die 26. Ausgabe des Festivals haben sich rund 600 Gäste aus dem In- und Ausland akkreditiert.

Alle Einreichungen

Selektion: Alle Wettbewerbe

Selektion: Internationaler Wettbewerb

Selektion: Schweizer Wettbewerb

Selektion: Sparks

weiblich männlich divers 38 % 46 % 53 % 32 % 56 % 60 % 48 % 42
60
39
% 6 %
% 8 %
20
%
%
% 2
5
5 %
Ausland 6 % Others 6 % Winterthur 40 % Distributors Sales agents Festival programmers 17 % Kanton ZH 30 % Producers 3 % Übrige Schweiz 24 % Filmmakers Actors Journalists 52 % Buyers Financiers Investors 22 %

Filmeinreichungen & Selektion

Die Werte auf der Karte beziehen sich auf die Herkunft der an den Filmen beteiligten Regisseur:innen.

4908 Filme aus 144 Ländern 217 Filme aus 55 Ländern

Filmeinreichungen Selektion

Selektion Schweizer Filme nach Kantonen

Die Werte auf der Karte beziehen sich auf die Herkunft der an den Filmen beteiligten Regisseur:innen.

54 selektionierte CH-Filme insgesamt 19 im Schweizer Wettbewerb 35 ausserhalb der Wettbewerbe

Schweizer Wettbewerb Ausserhalb der Wettbewerbe

21
Europa (ohne Schweiz) 51 % 39 % Naher Osten 10 % 9 % Ozeanien 1 % 1 % Mittel- & Südamerika 6 % 18 % Nordamerika 8 % 5 % Schweiz 8 % 23 % Afrika 2 % 2 % Asien 14 % 4 %
ZH AG LU BE BL FR VD GE BS AI ZG SZ TI SG SO GR 14 1 5 3 1 1 5 4 3 1 1 0 7 2 2 1 7 2 4 3 0 3 6 3 0 0 0 1 1 0 0 0

Kommunikation und Medien

Partnerschaften

Dank der Unterstützung unserer Medienpartner:innen SRG

SSR, Tages-Anzeiger, WOZ, Radio Stadtfilter, Coucou, Daily Movies, Filmbulletin, Cineman, Cinebulletin und 451.ch konnten wir unsere Präsenz auf verschiedensten Kanälen verstärken.

Kommunikations- und Werbemassnahmen 2022

Print/Aussenwerbung

Programmheft (16 000)

Flyer (21 000)

Plakate, Hängekartons (1500)

Inserate (30 Titel weltweit)

Radio/TV/Kino

Radio Trailer (25 Ausstrahlungen auf Radio Stadtfilter)

TV Trailer «Die tanzenden Hunde neben der Festwirtschaft» von Lasse Linder (107 Ausstrahlungen auf SRF 1, SRF zwei, SRF info, RTS 1, RTS 2)

Kinodias (schweizweit)

Digital/Online

Mailings (46 200 Empfänger:innen)

eBoards/ePanels (2 641 265 Ausstrahlungen)

Online Banners (k.A.)

Website (266 116 Page Visits)

Sampling/Merchandising

Taschen, T-Shirts, Kugelschreiber, Lanyards, Zuckersäckli, Bierdeckel (45 000 Stück)

Schaufenster- und Ladendekorationen in Winterthur

Social Media

9751

Facebook

Abonnent:innen

37 778

YouTube-Views

4131

Instagram

Abonnent:innen

Presseecho

Das Medien-Monitoring Argus der Presse AG erfasste zum Stichwort «Kurzfilm» im Jahr 2022 in der Schweiz insgesamt 308 Artikel und Beiträge in Print, Online und Radio/TV, die nach Prüfung definitiv den Kurzfilmtagen und/oder der Kurzfilmnacht zugeordnet werden konnten.

127

Print-Artikel

17

Radio-/TVBeiträge

164

Online-Artikel

308 Artikel Total

22

«Ce festival est l’événement majeur dédié aux courts-métrages en Suisse. C’est donc une fierté de pouvoir y figurer en compétition, d’autant que je n’y avais encore jamais présenté de film. Les conditions de projection de Cyril & Louise seront également optimales : il s’agit d’une première mondiale et plusieurs séances vont être organisées. Je considère cette opportunité comme une nouvelle étape très positive.»

Alexandre Schild im epic-magazine.ch, 27. Oktober 2022

«Warum Kurzfilme? Weil sie alles können, in konzentrierter Form, vom Horrortrip bis zur mystischen Traumwelt.»

Der Landbote, 12. November 2022

«Jetzt, nach dem Sommer, nach einigen positiven Rückmeldungen und dem Preis, den ich hier in Winterthur erhalten habe, habe ich wieder grosse Motivation und die Bestätigung, weiterzumachen.»

Philipp Veiga Amaro auf frachtwerk.ch, 23. November 2022

«Es wird interessant sein zu sehen, wie unser Film in einem solchen Kontext mit anderen Beiträgen wirkt. Der Film passt nach Zürich, aber wir freuen uns auf die Weltpremiere im benachbarten Winterthur.»

Interview mit Michela Flück und Mischa Hedinger im Tages-Anzeiger / Züritipp, 3. November 2022

Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm

Als «Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm» fördern die Kurzfilmtage das Kurzfilmschaffen im Sinne der Verbreitung, Vermittlung und Vernetzung nachhaltig: Die Aktivitäten und Dienstleistungen beinhalten Projekte und Programme für andere Festivals, Institutionen und Private, eine gesamtschweizerische Kurzfilmnacht-Tour und Vermittlungsangebote für Schulen. Darüber hinaus betreiben die Kurzfilmtage das grösste digitalisierte Kurzfilm-Archiv der Schweiz, das Fachpersonen für Recherchezwecke zur Verfügung steht.

Kurzfilmnacht-Tour

Die Kurzfilmnacht-Tour ist die einzige gesamtschweizerische, sprachenübergreifende Veranstaltung, die dem Kurzfilm eine Kinoauswertung ausserhalb eines Festivalkontextes ermöglicht. Die 2003 von SWISS FILMS gegründete Veranstaltungsreihe wird seit 2015 von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur organisiert. Die Tour führt insgesamt durch 24 Städte und durch alle Sprachregionen der Schweiz. Für die Umsetzung der Tour in der Romandie kooperieren die Kurzfilmtage mit Base-Court, der Institution für die Vermittlung und Promotion des Kurzfilms in der Westschweiz, im Tessin mit dem Kulturverein Spazio 1929.

Folgende Städte wurden 2022 bespielt: Bern, Biel, Zürich, Schaffhausen, Baden-Wettingen, Aarau, Uster, Winterthur, St. Gallen, Basel, Chur, Luzern, Genf, Yverdon, Vevey, Fribourg, Morges, La Chaux-de-Fonds, Neuchâtel, Delémont, Lugano, Monthey, Sierre und Lausanne.

Die Tour erzielte 2022 über alle Städte über 9800 Eintritte.

Vier thematische Programme sowie interessante Einblicke in das lokale Filmschaffen

In vier thematisch kuratierten Programmen brachte die Tour das vielfältige nationale und internationale Kurzfilmschaffen in die Kinos. Eröffnet wurde jede Stadt mit einer lokalen Premiere von Filmschaffenden aus der jeweiligen Region. Ein anschliessendes Gespräch mit Fragen aus dem Publikum ist fester Bestandteil der Tour, wobei ein anregender Diskurs entsteht.

Das detaillierte Programm (inkl. Lokalpremieren) ist auf unserer Website einsehbar: kurzfilmnacht.ch/archiv

Angebote für Schulen

Seit 2010 bieten die Kurzfilmtage ein niederschwelliges und altersgerechtes, medienpädagogisches Angebot für Schulen an. Speziell im Zeitalter der omnipräsenten Verfügbarkeit von Kurzfilmen im Internet ist es den Kurzfilmtagen ein Anliegen, Kindern einen altersgerechten Einstieg in die Welt des Bewegtbildes zu geben und Jugendlichen Kriterien zur Beurteilung von Filmen und Instrumente zur individuellen Meinungsbildung bereitzustellen.

Im Jahr 2021 haben die Kurzfilmtage das Angebot für Schulklassen nochmals ausgebaut. Durch die Einbindung der Zauberlaterne in das Projekt und die Schaffung eines Programmes für die Mittelstufe (Sparks Junior / 9+), deckt das Vermittlungsangebot nun alle Schulstufen von der Unterstufe bis zur Sek II ab.

Zahlen und Fakten Insgesamt konnten 850 Jugendliche vom Festivalbesuch mit Jugendprogramm und rund 280 Jugendliche von einem Expert:innenbesuch profitieren.

Seit dem Beginn des Projekts im Jahre 2010 haben somit insgesamt über 12 200 Jugendliche teilgenommen.

Weitere Informationen zu den Angeboten gibt es unter kurzfilmtage.ch/schule

Digitalisiertes Kurzfilmarchiv

Die Kurzfilmtage unterhalten das grösste digitalisierte Kurzfilmarchiv der Schweiz mit über 75 000 Filmtiteln. Das Archiv steht dem Fachpublikum sowie der Forschung und Wissenschaft ganzjährig für Recherchezwecke zur Verfügung. Während des Festivals konnten Akkreditierte sämtliche Festivalprogramme sichten.

Engagements

Die Kurzfilmtage zählen heute zu den wichtigsten Kurzfilmfestivals Europas und weltweit und sind zum Treffpunkt vieler Festivaldelegierten und Institutionen geworden. Die Einladungsstrategie zielt unter anderem darauf ab, das weltweite Netzwerk weiter zu stärken. Dies führt wiederum zu regelmässigen Kooperationen und Juryeinsätzen in der Schweiz wie im Ausland.

24

Kooperationen

Play Suisse, SRG Streaming-Plattform

In der kuratierten Playlist der Kurzfilmtage, zusammengestellt von John Canciani, wurden auf Play Suisse Publikumslieblinge, Preisträger:innen, zu Unrecht vergessene Perlen und mit «Four Pills at Night» eine Koproduktion zwischen den Kurzfilmtagen und dem DokuFest Prizren in Kosovo gezeigt. Aus Douwe Dijkstra’s Hand stammt das auf Play Suisse einsehbare Werk «Eine Sekunde in Fränkli», entwickelt und produziert im Rahmen einer Jubiläums-Residency der Kurzfilmtage im Jahr 2021. Der Fränkli-Film feierte 2022 Weltpremiere am Visions du Réel in Nyon und wurde an den Solothurner Filmtage gezeigt. «Ethereality» ein Festivalhit von Kantarama Gahigiri ist endlich in der Schweiz zugänglich. Der Film wurde innerhalb des Projekts 5x5x5: to come, to stay, to leave in Zusammenarbeit mit den Kurzfilmtagen, Langfilm und der Hochschule Luzern produziert.

Hofkino im Landesmuseum

Die Kurzfilmtage waren im Juni zu Gast im Hofkino im Landesmuseum Zürich. Im wunderschönen Innenhof präsentierten sie das Programm «Züri Shorts» und schufen eine Plattform für das Zürcher Filmschaffen. Acht Kurzfilme wurden in Anwesenheit von Filmschaffenden auf der Grossleinwand gezeigt.

ZFF Zurich Film Festival

Die Kurzfilmtage kuratierten im Rahmen der langjährigen Festival-Partnerschaft einmal mehr einen Kurzfilmblock zum Programm der Reihe «Neue Welt Sicht»: Liebe das Leben! Spanierinnen und Spaniern wird oftmals eine entspannte und herzliche Lebenshaltung im Alltag nachgesagt, wobei gerade die Geselligkeit unter Freunden und Familie einen hohen kulturellen Stellenwert hat. Diese fünf Kurzfilme aus Spanien werfen einen Blick auf den Alltag unterschiedlicher Menschen und ihren Zusammenhalt mit ihrem Umfeld. Dabei versprühen sie eine ruhige Atmosphäre mit einem Hauch Aufmüpfigkeit. Denn diese Kurzfilme gehen trotz ihrer sommerlichen Leichtigkeit dem spanischen Temperament auf den Grund und untersuchen Themen wie Freiheit, Eigensinn und Kampfgeist.

Carte Blanche – Festival cinematografici svizzeri al PalaCinema

Vom 15. September 2022 bis zum 1. Juni 2023 öffnet das Palacinema monatlich seine Türen für die Schweizer Filmfestivals und lädt zehn Festivaldirektor:innen nach Locarno ein, um einen Film oder ein Programm dem Publikum vorzustellen. Die zehn Festivals, die aufgrund ihrer Vielfalt und Besonderheit ausgewählt wurden, bieten eine grossartige Gelegenheit für Begegnungen und Austausch und sind eine hervorragende Darstellung des grossen weltweiten Filmangebots. Mit dieser Initiative möchte PalaCinema die Festivalwelt und das Kino in all seinen Ausdrucksformen würdigen. Das Publikum hat so die Möglichkeit, die Veranstaltungen dank Gesprächen mit den Regisseur:innen und Vorführungen von Filmen, die von den Regisseur:innen für diesen Anlass ausgewählt wurden, zu entdecken.

Die Serie wurde vom Locarno Film Festival (Giona Nazarro), gestartet, gefolgt von neun anderen grossen Schweizer Festivals von internationalem Ruf: Internationale Kurzfilmtage Winterthur (John Canciani), Zurich Film Festival (Christian Jungen), Castellinaria – Festival del cinema giovane (Giancarlo Zappoli), Fantoche International Animation Film Festival (Ivana Kvesić), Festival International de Films de Fribourg (Thierry Jobin), Solothurner Filmtage (Niccolò Castelli), Neuchâtel International Fantastic Film Festival (Pierre-Yves Walder), Geneva International Film Festival (Anaïs Emery), Visions du Réel (Emilie Bujès).

«Alles ums Leder» Football Shorts, Fussballdepot Winterthur

Der Verein Fussballkultur.ch ist in Winterthur mittlerweile eine fussballerische Institution. Seit 2010 führt der Verein bereits zum siebten Mal ein Public Viewing zu einer Fussball-WM resp. EM durch – ganz nach dem Motto «alle Spiele, ohne Eintritt». An den spielfreien Tagen wird dem Publikum jeweils ein Kulturangebot dargeboten. Die Kurzfilmtage haben für diesen Rahmen das Programm «Alles ums Leder» zusammengestellt und präsentiert.

«Best of Kurzfilmtage 2022» im Kino Cameo Winterthur

Nach den Kurzfilmtagen blühten eine Auswahl an Siegerfilmen und Publikumslieblingen noch einmal im Cameo auf. Das «Best of»-Programm war eine Zusammenstellung ausgewählter Preisträgerfilme der Festivalausgabe 2022.

«Best of Kurzfilmtage 2022» und «Best of Dismissed» im Filmpodium Zürich

Wer es nicht nach Winterthur geschafft hat, konnte die herausragendsten Filme des Festivals 2022 im Filmpodium entdecken.

Juryarbeiten

· Filmfest Dresden, Deutschland: John Canciani

· Festival Internacional de Cine Las Palmas de Gran Canaria, Spanien: John Canciani

· Curtas Vila do Conde Portugal: John Canciani

· Dokufest Prizren, Kosovo: John Canciani

· Show Me Shorts Film Festival, Neuseeland: Christian Stark

Lobbying

Die Kurzfilmtage sind Mitglied in folgenden Vereinen und Verbänden:

· Short Film Conference: Vorstandsmitglied

· Pro Short: Vorstandsmitglied

· Conférence des festivals: Vorstandsmitglied

· Vision Sud Est: Präsidium

· European Film Academy: Mitglied

· Schweizer Filmakademie: Mitglied

· Zürich für den Film: Mitglied

· Pro Kultur Kanton Zürich: Mitglied

· Kulturlobby Winterthur: Mitglied

· House of Winterthur: Mitglied

25

Jahresrechnung 2022

Bilanz per 31. Dezember 2022

26
Aktiven 2022 in CHF 2021 in CHF Umlaufvermögen Flüssige Mittel 288 628.22 377 134.57 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 57 725.00 45 960.00 Aktive Rechnungsabgrenzungen 26 460.45 49 244.50 Total Umlaufvermögen 372 813.67 472 339.07 Anlagevermögen Sachanlagen 4 501.00 1.00 Immaterielle Anlagen 1.00 1.00 Total Anlagevermögen 4 502.00 2.00 Total Aktiven 377 315.67 472 341.07 Passiven 2022 in CHF 2021 in CHF Kurzfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16 518.96 27 423.63 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 20 725.09 18 552.20 Verbindlichkeiten gegenüger Vorsorgeeinrichtungen 1 500.00 1 500.00 Passive Rechnungsabgrenzungen 137 737.52 210 134.17 Total kurzfristige Verbindlichkeiten 176 481.57 257 610.00 Fondskapital Zweckgebundenes Fondskapital 0.00 0.00 Total Fondskapital 0.00 0.00 Organisationskapital freies erarbeitetes Kapital 200 834.10 214 731.07 Total Organisationskapital 200 834.10 214 731.07 Total Passiven 377 315.67 472 341.07

Betriebsrechnung 1. Januar – 31. Dezember 2022

27
2022 in CHF 2021 in CHF Betriebsertrag Freie Zuwendungen 336 183.60 340 494.50 Zweckgebundene Zuwendungen der öffentlichen Hand 65 000.00 65 000.00 Beiträge der öffentlichen Hand 669 018.75 647 157.50 Erlöse aus Lieferungen und Leistungen Festival 274 274.62 270 219.54 Erlöse aus Lieferungen und Leistungen Kurzfilmnacht 112 203.15 118 639.55 Beitrag der Loterie Romande Kurzfilmnacht 40 000.00 40 000.00 1 496 680.12 1 481 511.09 Direkter Aufwand Programmation -184 432.66 -155 205.29 Kommunikation -332 121.32 -311 803.61 Festival -138 756.48 -190 826.85 Gastronomie -25 769.94 -35 459.11 Kurzfilmnacht -110 179.70 -116 879.54 -791 260.10 -810 174.40 Administrativer Aufwand Personalaufwand -576 056.13 -538 769.14 Personalaufwand Kurzfilmnacht -46 472.94 -44 479.00 Reise- und Repräsentationsaufwand -13 137.39 -16 091.41 Sachaufwand -83 650.53 -218 590.57 -719 316.99 -817 930.12 Betriebsergebnis -13 896.97 -146 593.43 Jahresergebnis vor Veränderung des Fondskapitals -13 896.97 -146 593.43 Veränderungs des Fondskapitals 0.00 148 462.00 Jahresergebnis nach Zuweisungen/Verwendungen -13 896.97 1 868.57 Zuweisungen/Verwendungen an erarbeitetes freies Kapital 13 896.97 -1 868.57 Jahresergebnis nach Zuweisungen/Verwendungen 0.00 0.00

Geldflussrechnung

Rechnung über die Veränderung des Kapitals 2022

Zweck

Das

ausschliesslich für den Zweck gemäss Vereinsstatuten verwendet.

28
2022 in CHF 2021 in CHF Geldfluss aus Betriebstätigkeit Jahresergebnis des Geschäftsjahres -13 896.97 1 868.57 Veränderung des Fondskapitals 0.00 -148 462.00 Abschreibung des Anlagevermögens 1 500.00 0.00 Abnahme/(Zunahme) Forderungen -11 765.00 24 223.75 Abnahme/(Zunahme) Aktive Rechnungsabgrenzungen 22 784.05 -22 206.40 Zunahme/(Abnahme) Kurzfristige Verbindlichkeiten -8 731.78 -22 491.52 Zunahme/(Abnahme) Passive Rechnungsabgrenzungen -72 396.65 21 031.81 Geldfluss aus Betriebstätigkeit -82 506.35 -146 035.79 Geldfluss aus Investitionstätigkeit (Investitionen) in Sachanlagen -6 000.00 0.00 Geldfluss aus Investitionstätigkeit -6 000.00 0.00 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 0.00 0.00 Veränderung der Flüssigen Mittel -88 506.35 -146 035.79 Bestand Flüssige Mittel per 01.01. 377 134.57 523 170.36 Bestand Flüssige Mittel per 31.12. 288 628.22 377 134.57 Nachweis Veränderung der Flüssigen Mittel -88 506.35 -146 035.79 Bestand 01.01.22 Zuweisungen Interner Transfer Verwendung Zuweisung Finanzergebnis Bestand 31.12.22 Mittel aus Eigenfinanzierung Freies erarbeitetes Kapital 214 731 0.00 -13 897 0.00 0.00 200 834 Jahresergebnis 0.00 0.00 13 897 13 897 0.00 0.00 Organisationskapital 214 731 0.00 0.00 13 897 0.00 200 834
des Organisationskapitals
Organisationskapital wird

1. Allgemeines

Die Jahresrechnung 2022 wurde gemäss der Fachempfehlung «SWISS GAAP FER 21»-Rechnungslegung für gemeinnützige, soziale Nonprofit-Organisationen erstellt. Es wurden die Bestimmungen für kleine Organisationen angewendet und nach der Methode «accrual basis» bilanziert.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Abschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Grundsätze werden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.

Aktiven

Die Bilanzierung der flüssigen Mittel und Forderungen erfolgt zu Nominalwerten.

Das Redaktionstool wird linear über vier Jahre abgeschrieben.

Bei den immateriellen Anlagen handelt es sich um ein digitales Archiv von Filmen. Eine Bewertung dieses Aktivum ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, da die zukünftigen Einnahmen und der Nutzen aus diesem Archiv nicht bekannt sind. Daher wird es mit einem Pro-Memoria-Franken bilanziert.

Passiven

Die Bilanzierung der Verbindlichkeiten erfolgt zu Nominalwerten respektive zum erwarteten Mittelabfluss.

3. Entschädigungen an Mitglieder der leitenden Organe

Im Berichtsjahr sind den Mitgliedern des Vorstandes, ausser allgemeinen Spesenvergütungen, keine Entschädigungen ausgerichtet worden. Die gesamte Geschäftsleitung hat im Jahr 2022 eine Entschädigung von CHF 212 497 erhalten (Vorjahr CHF 197 171).

4. Transaktionen mit Nahestehenden

Für die Geschäftsleitung wird ein Kontokorrent in der Bilanz geführt. Es wurden keine weiteren Transaktionen mit Nahestehenden durchgeführt.

5. Unentgeltliche Leistungen

Im Berichtsjahr leistete der ehrenamtliche Vorstand unentgeltliche Leistungen im Umfang von insgesamt rund 297 Stunden (Vorjahr 222 Stunden). Die unentgeltlichen Leistungen der Vereinsmitglieder beliefen sich im Berichtsjahr auf 3960 Stunden (Vorjahr 3646 Stunden). Für die Auslagen der Vorstands- und Vereinsmitglieder wurde eine Spesenentschädigung von rund CHF 39 000 ausgerichtet (Vorjahr CHF 41 700).

6. Anzahl Mitarbeitende

Die Anzahl Vollzeitstellen liegt im Jahresdurchschnitt, wie im Vorjahr auch, nicht über 10 Mitarbeitenden (Vorjahr 10 Mitarbeitende).

Rechnung über die Veränderung des Kapitals 2021

Zweck des Organisationskapitals

Das Organisationskapital wird ausschliesslich für den Zweck gemäss Vereinsstatuten verwendet.

29
Anhang Bestand 01.01.21 Zuweisungen Interner Transfer Verwendung Zuweisung Finanzergebnis Bestand 31.12.21 Mittel aus Eigenfinanzierung Freies erarbeitetes Kapital 212 863 0.00 1 869 0.00 0.00 214 731 Jahresergebnis 0.00 1 869 -1 869 0.00 0.00 0.00 Organisationskapital 212 863 1 869 0.00 0.00 0.00 214 731
Zweckgebundenes Fondskapital Investitionsprojekte 2017+ 148 462 0.00 0.00 -148 462 0.00 0.00 Fondskapital 148 462 0.00 0.00 -148 462 0.00 0.00

Revisionsbericht

30

Ausblick 2023

Die 27. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur finden vom 7. – 12. November 2023 statt.

Das Festival

Das Festival will dem vielseitigen Kurzfilmschaffen eine lebendige und professionelle Plattform bieten und es den Filmschaffenden ermöglichen, sich auszutauschen und wichtige Kontakte für ihre berufliche Laufbahn zu knüpfen. Das Festival wird auch 2023 am Dienstagabend zur Eröffnung laden und vom Mittwochvormittag an Programme anbieten, um dann am Sonntagabend mit der Preisverleihung zu enden.

Preise

Preise des Internationalen Wettbewerbs

· Hauptpreis CHF 12 000.–

· Förderpreis CHF 10 000.–

· Prix George für die beste dokumentarische Form CHF 10 000.–

Preis des Schweizer Wettbewerbs

· Preis für den besten Schweizer Film CHF 10 000.–

Preis des Internationalen und Schweizer Wettbewerbs

· ZKB Publikumspreis CHF 10 000.–

Weitere Preise

· Preis für den besten Film der Sektion Sparks CHF 2000.–

· Preis für den besten Schweizer Schulfilm CHF 5000.–

· Postproduktions-Preis CHF 20 000.– (Sachpreis)

Fokusprogramme

Die Fokusprogramme sind das viel beachtete Forum für Experimente, Retrospektiven und themenspezifische Programme. Folgendes erwartet uns 2023:

Grosser Fokus: Kanada

Land im Fokus: Nigeria

Rahmenprogramm

Diverse wiederkehrende Veranstaltungen, Filmgespräche, Masterclasses, Podien und Workshops werden die Filmprogramme begleiten, die aufgegriffenen Themen und gezeigten Filme kontextualisieren und damit Raum für Diskussionen schaffen.

Strategische Ziele

Ein Filmfestival ist nicht nur ein Ort der Präsentation, der Reflexion und des Austauschs, sondern auch eine Organisation mit Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und ihrer Umwelt. Die Kurzfilmtage setzen sich in den nächsten Jahren dafür ein, die Anstellungsbedingungen auf allen Ebenen des Vereins zu verbessern. 2023 werden wir die aktuelle Situation im Austausch mit anderen nationalen und internationalen Filmfestivals analysieren und entsprechende Schritte in den Bereichen Lohn, Stellenprozente und Sozialleistungen einleiten.

In den letzten zwei Jahren haben die Kurzfilmtage erste Schritte unternommen, um ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren. So verzichten wir bewusst auf einen Festivalkatalog in gedruckter Version und beteiligen uns seit 2021 an Zugreisen der europäischen Gäste, um einen Anreiz für nachhaltiges Reisen zu schaffen. In den kommenden Jahren werden wir die Druckerzeugnisse und Postversände weiter reduzieren und mit Kompensationen der restlichen Emissionen wollen wir bis 2025 unseren CO2-Fussabdruck weiter verkleinern.

31
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.