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Die Feuerstelle in der Küche ist offen und ohne Kamin. Der Eisenherd war um 1800 zwar schon bekannt, aber bei der ländlichen Bevölkerung noch nicht verbreitet, da zu kostspielig. Ende Oktober ist das Haus fertig. Wie fertig? Wie eingangs erwähnt, wollen wir das Gebäude wieder abbauen. So macht es keinen Sinn, das ganze Dach mit Stroh oder Schindeln einzudecken, da es sich bei beiden um Materialien handelt, die gar nicht oder nur sehr schwierig wieder verwendet werden können. So decken wir nicht das ganze Dach, sondern nur kleine Abschnitte, um das Handwerk zeigen zu können. Das sorgfältig errichtete Werk soll nicht einfach «verholzt», nein, es soll wieder verwendet werden. In welcher Form wird sich zeigen.
ZUSAMMENARBEIT MIT DEM KURSZENTRUM UND INTERESSIERTEN KREISEN Beim Bau des Hauses arbeiten wir eng mit dem Kurszentrum zusammen. Dort sind zum Beispiel Kurse für die traditionelle Holzbearbeitung ausgeschrieHandwerk 1/2006
ben, die dann auf dem Bauplatz stattfinden.
Auch
spezielle
Schmiedekurse
richten sich 2006 nach unseren Bedürfnissen,
das
nehmer/innen
heisst,
die
schmieden
KursteilBeschläge
usw. Ein bis zwei Handwerker begleiten
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das Projekt vor Ort von Anfang bis Schluss. Wollen Sie als Handwerker, Lehrzum First aufzurichten. Auf der Säge lingsbetreuer oder Berufsverband aus liegen
inzwischen
die
Bodenbretter dem Bauhandwerk mit dabei sein? Mel-
bereit, die der Zimmermann einfügt, wie den Sie sich unter: früher, mit einem von aussen eingeschopaul.fischer@ballenberg.ch, wir freuen benen Keilladen. uns auf Sie! (eh) n
VERSCHIEDENE HANDWERKE EXEMPLARISCH ZEIGEN Ist der Bau unter Dach, beginnen die Holztransport im kleinen Melchtal (um 1900), Obwalden
Maurer mit dem Aufsetzen der Feuerwände in der Küche. Die Steine haben
Holztragen im Lötschental (um 1930), Wallis Foto: Marx
sie in der näheren Umgebung zusammengesucht und mit speziellen Steinkarren und Pferdegespannen auf den Platz geführt. Als Bindemittel können sie auf den selber gebrannten Kalk zurückgreifen. Gleichzeitig sind die Lehmbauer damit beschäftigt, die Gefache des Fachwerks auszufüllen und auf den Böden im Tenn- und Stallbereich den Lehm einzustampfen. In der Stube ist als nächstes der Ofenbauer am Werk. Geplant ist ein einfacher Wärmeofen aus Sandstein. Für diese Aufgabe haben wir einen qualifizierten Steinmetz gefunden, der auch die Ofenplatten selber herstellen kann.