Magazin #29 der Kulturstiftung des Bundes

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NEUE PROJEKTE

Die interdisziplinäre Jury der Allgemeinen Projekt­ förderung hat auf ihrer letz­ ten Sitzung im Frühjahr 2017 31 neue Förder­projekte ausgewählt. Die Förder­ summe beträgt ­insgesamt 4,7 Mio. Euro. Ausführlichere Informationen zu den einzelnen ­Projekten finden Sie auf ­unserer Webseite www.kulturstiftung-bund.de oder auf den Webseiten der geförderten Projekte. Nächster Antragsschluss für die Allgemeine Projekt­ förderung ist der 31.1.2018.

Die Jury der Allgemeinen Projekt­ förderung hat zur 31. Sitzung ­gewechselt. Die neuen Mitglieder der Jury sind: Dr. Manuel Gogos, Autor und Ausstellungsmacher / Björn Gottstein, Leiter der Donaueschinger Musiktage / Bart van der Heide, Chef-Kurator des Stedelijk Museums in Amsterdam / Wolfgang Hörner, Leiter des Verlags Galiani Berlin / Prof. Dr. Gerald Siegmund, Direktor des Instituts für Angewandte Theater­wissenschaft der Universität Gießen / Susanne Titz, Direktorin des Museums Abteiberg in Mönchengladbach / Almut Wagner, Geschäftsführende Dramaturgin Schauspiel am Theater Basel

Franz Marc, Tiger

LONDON 1938. EIN STATEMENT FÜR DIE ­DEUTSCHE KUNST Eine Ausstellung in Berlin und London über die größte ­Gegenausstellung zur Propagandaschau „Entartete Kunst“ Im Juli 1937 eröffnete in München die Propagandaschau „Entartete Kunst“ als öffentliche Manifestation der NS-Kulturpolitik und wanderte anschließend durch verschiedene Großstädte des Dritten Reiches. Im Folgejahr eröffnete in Lon-

don die Gegenausstellung „Twentieth Century German Art“: Sie umfasste 300 Meisterwerke der Moderne und stellte die bis heute größte Ausstellung deutscher Kunst dar, die jemals in Großbritannien präsentiert wurde. Heute ist sie beinahe

DAS AUGE DER STADT Der Flaneur von Renoir bis zur Gegenwart Die Ausstellung nimmt die durch Charles Baudelaire eingeführte literarische Figur des Flaneurs – der „in der Masse zu Hause ist, im Wogenden, in der Bewegung, im Flüchtigen und Unendlichen“ – als Ausgangspunkt, um zu hinterfragen, wie das flanierende Sehen authentische Bilder der Stadt und ihrer Bewohner kreiert. Der Flaneur ist jedoch mehr als eine abstrakte Gestalt der Literatur des 19. Jahrhunderts. Er ist vielmehr Referenz einer modernen Wahrnehmung: Er bewegt sich stets auf der Schwelle zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Akteur und passivem Beobachter, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Als Ethnologe des urbanen Raums ist der Flaneur eine gegenwärtige Figur, die etwas darüber mitteilt, wie Stadtbilder entstehen und wie Wahrnehmung Wirklichkeit definiert. Die Bonner Schau widmet sich dem künstlerisch bearbeiteten Bild des urbanen Raums durch den Blick des modernen Flaneurs. Fotografie als bevorzugtes Medium ermöglicht ei-

vergessen, dabei war die Schau eines der größten Emigrantenprojekte jener Zeit. Sie wurde von einer internationalen Gruppe von Kunsthistorikern, Kritikern und Galeristen kuratiert. Etwa die Hälfte der Ausstellungsstücke stammte von deutschen Emigranten und von den Nationalsozialisten als „entartet“ bezeichneten Künstlern. 2018 jährt sich die Ausstellungseröffnung zum achtzigsten Mal. Die Liebermann-­ Villa in Berlin nimmt dieses Jubiläum zum Anlass für deren Rekonstruktion auf Grundlage von Forschungen der britischen Kunsthistorikerin Lucy Wasensteiner. Max Liebermann war mit 22 Werken einer der prominentesten unter den ausgestellten Künstlern. Sein Werk bildet den Ausgangspunkt der geplanten Ausstellung, in der eine Auswahl von Originalausstellungsstücken, Informationen zu den damaligen Leihgebern sowie die Resonanz der zeitgenössischen Presse präsentiert und aufgearbeitet wird. Im Vorfeld der Berliner Schau zeigt das ­renommierte Archiv für Holocaust-­ Studien, die Wiener Library London, eine

nen distanzierten Blick auf die Metropolen. Performance hingegen nutzt körperlich aktive Momente als Aktionen, um städtische Strukturen zu erfahren und zu bestimmen. Dabei akzentuiert die Ausstellung verschiedene Etappen der künstlerischen Auseinandersetzung bis in die Gegenwart hinein. Ein umfangreiches Vermittlungsprogramm und ein Katalog ergänzen die Ausstellung. www.kunstmuseum-bonn.de

Künstlerische Leitung: Volker Adolphs Künstler/innen: Franz Ackermann, Max Beckmann, Otto Dix, August Macke, Peter Piller, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Beat Streuli (CH), Thomas Struth, Corinne Wasmuht Kunstmuseum Bonn: 20.9.2018–13.1.2019

­ okumentationsausstellung mit Schrift­ D stücken, Plänen und fotografischen Innenansichten der Ausstellung „Twentieth Century German Art“ und schließt so eine Lücke in der deutsch-britischen Kunstgeschichte. www.liebermann-villa.de

Künstlerische Leitung: Lucy Wasensteiner Kurator/innen: Martin Faass, Christine Schmidt (GB), Barbara Warnock (GB) Dokumentarische Ausstellung – The Wiener Library, London: 7.6.–31.8.2018; Kunstausstellung – ­Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin: 7.10.2018 –14.1.2019


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