Schloss Burg Namedy – Das Programm 2016

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Konzerte Schloss Burg Namedy 2016

Konzerte Burg Namedy 1991 begann Prinz Godehard von Hohenzollern mit dieser Veranstaltungsreihe. Es war die Verwirklichung eines Traumes, den ein 18-jähriger 1957 nach dem Besuch eines Mozartkonzertes zu träumen begann, und der im Verlauf der neunziger Jahre Wirk­ lichkeit wurde. Als Prinz Godehard 1988 die renovierungsbedürftige Burg erbte, war von der eigentlichen Schön­heit des Spiegelsaals nichts mehr zu sehen. Wasser­ einbrüche ­hatten die Decke und die Paneele zerstört. Die Heizung und die Elektrik existierten nicht mehr. Der Saal wurde nur noch als Abstellkammer ­genutzt, in der alles durch die ständig herrschende Feuchtigkeit faulte. Als nach einem Vierteljahr Räumen endlich die schlichten und ­eleganten Linien des Raumes zu sehen waren, fand das erste Probekonzert mit den Salzburger Solisten statt, um die Akustik zu testen. Künst­ler, ­Publi­kum und Presse waren begeistert. In den ­folgenden Jahren begann Prinz Godehard von München aus, wo er als Bankkaufmann arbeitete, behutsam ein Musik­pro­gramm aufzubauen. Woher kamen die Künstler? Seit jenem ersten Mozartkonzert 1957 war der Prinz aus der Münchner Musikszene nicht mehr wegzudenken. Von sieben Abenden in der Woche verbrachte er mindestens fünf bis sechs im Konzertsaal oder in der Oper, und es blieb nicht aus, dass er in der Musikwelt bald viele Freunde unter den Künstlern fand, die sich allerdings über seinen ungeheuren „Kunstappetit“ wunderten. „Er ist so mit Musik angefüllt, er wird eines Tages platzen“, war ein geflügeltes Wort unter den Musikern. Und eben jene Musiker waren die Pioniere seines Musikprogramms. Sie genossen das Gefühl der ersten Stunde, kamen, spielten und verliebten sich in das Haus. Einer erzählte es dem anderen: Was für eine wundervolle Atmosphäre an diesem Musikort herrsche und mit wie viel Wärme und Freundschaft sich der Veranstalter um seine Künstler kümmere. Das immense Wissen, das sich in seinen Münchner „Opernund Konzertlehrjahren“ angesammelt hatte, floss nun in die Gestaltung seiner Konzertreihe ein. Von Anfang an mischte er sein Programm mit leichter Hand: Klassik, Jazz, Lesungen, Theater, Kabarett. Immer war da bei ihm eine ursprüngliche Neugier und Freude an den Inter­preten und ihren Programmen. Er suchte auch Kontakte zu den Veranstaltern vor Ort, wie zum Beispiel der Villa Musica, dem Kulturamt der Stadt Andernach, dem Landkreis Mayen-Koblenz, um mit ihnen spezielle Programme zu organisieren. 2001 ging ein großer Traum von ihm in Erfüllung: Zum ersten Mal kam das Beethovenfest Bonn mit einer Ver­anstaltung nach Namedy. Es war ein Weg, der – als er begonnen hatte – stetig nach oben ging. Bekannte Künstler wollten in seinem Saal, inzwischen renoviert, auftreten, suchten seine Freundschaft. Er baute eine ganz besondere Beziehung zu seinem Publi­kum auf. Es machte ihn glücklich, seine Gäste mit seinen Veranstaltungen zu beglücken. Es hätte immer so weitergehen können. Am 21. Mai 2001 erfüllte sich sein Leben. Burg Namedy und die Konzertreihe „Konzerte Burg Namedy“ werden von Prinzessin Heide weiter geführt.

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