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Kultur für die Elbvororte und die Stadt

BÜHNE „Randale“ im Theater Wedel

Eine Frau und ein Jugendlicher begegnen sich in einer kalten Nacht an einer Bushaltestelle. Sie kommt aus dem Krankenhaus, er vom Friedhof. Die beiden tragen – wie alle von uns – ihre Geschichten mit sich herum. Aber stimmen ihre Erzählungen? Als dann noch der Vater des Jungen ins Spiel kommt, geraten alle – auch die Zuschauer – in einen Strudel aus wahren Geschichten und Lügen und die Begegnung treibt auf eine schicksalhafte Wendung zu. Unheimlich, komisch, zuweilen anrührend und surreal: ein Spiel um Leben und Tod. Ein Stück von Hamish Linklater. Es spielen unter der Regie von Günter Hagemann Mareike Heil, Marko Lohmann und René Zonak. Karten zum Preis von 18,50 Euro (ermäßigt 9,50 Euro für Schüler/Studenten) online unter www.theater-wedel.de sowie ab 19 Uhr an der Abendkasse oder im Vorverkauf am Dienstag und Donnerstag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr an der Theaterkasse sowie unter www.reservix.de und an allen Vorverkaufsstellen.

Zahlreiche Vorstellungen im Dezember und Januar, www.theater-wedel.de, Rosengarten 9, Wedel

BÜHNE „Die Fledermaus“ im Allee Theater

In diesem heiteren Verwirrspiel vermögen Champagnerprickeln und Intrigen ihre Wirkung zu entfalten: Rosalinde ist mit Gabriel von Eisenstein verheiratet. Ihre Kammerzofe Adele erhält eine Einladung für den Ball beim Prinzen Orlofsky. Das passt gut, denn Rosalindes Liebhaber Alfred hat sich für die Nacht zum häuslichen Rendezvous angekündigt. Ehemann Eisenstein hingegen soll am gleichen Abend eine mehrtägige Arreststrafe antreten. Er zögert diese hinaus, um sich zuvor heimlich noch einmal kräftig mit seinem Freund Dr. Falke zu amüsieren, ebenfalls auf Orlofskys Fest. Kurz nach dem schmachtend zelebrierten Abschied der Eheleute und Alfreds Ankunft bei Rosalinde steht der Gefängnisdirektor Frank vor der Tür, um Eisenstein abzuholen. Alfred ist wohl oder übel gezwungen, die Rolle des Hausherrn weiterzuspielen und Frank in die Arrestzelle zu folgen … Operette von Johann Strauß in einer musikalischen Bearbeitung von Ettore Prandi. Es spielen unter anderem Titus Witt, Robert Elibay-Hartog, Franka Kraneis, Anika Paulick und Lukas Anton. Regie führt Toni Burkhardt. Tickets online unter www.alleetheater.de

Premiere am 16. Dezember, 19.30, Max-Brauer-Allee 76, Altona

FOTO: J. FLÜGEL

Heiteres Verwirrspiel rund um Intrigen und Seitensprünge

KUNST I Adventsmesse der GEDOK

Kunst, Handwerk und Design stehen bei der traditionellen Adventsmesse im Mittelpunkt. Verliehen wurde am Eröffnungstag im November außerdem der GEDOK-Förderpreis. Am Samstag, 10. Dezember findet ab 12 Uhr eine Verlosung ausgewählter Unikate von Ausstellern statt. Eintritt 3 Euro.

Bis 18. Dezember, Fr. bis So., 11 bis 19 Uhr, Koppel 66, St. Georg

KUNST II Adventsausstellung

In der Galerie WAS? sind unter dem Titel „Bilder von oben – plein air“ Werke von acht Blankeneser Künstlern zu sehen. Sie haben sich fünf Orte gesucht, von denen man einen tollen Blick „von oben“ hat. Dazu gehören der römische Garten, der Altonaer Balkon, Dockland, Peute und Stintfang. In den Medien Acryl, Aquarell, Gouache, Fotografie, Öl und Tusche haben die Künstler Anette Berndt, Agnia Lauren, Björn Linke, Carina Chowanek, Ludger Weß, Ulrich Kresse, Oliver Kunz und Peter Witt die Orte plein air eingefangen.

Öffnungszeiten an den vier Adventswochenenden: Samstag, 12 bis 18 Uhr und Sonntag 14 bis 18 Uhr, Dockenhudener Straße 1, Blankenese

VARIETÉ Der Palazzo und die Unikate

Am 12. November 2022 ging der Cornelia Poletto „Palazzo“ in seine siebte Spielzeit. Bis zum 5. März 2023 bietet der nostalgische Spiegelpalast am neuen Spielort wieder eine unterhaltsame Mischung aus „Haute Cuisine“ und Varieté. Neben dem neuen Menü steht die aktuelle Show „Unikate“ im Mittelpunkt. Hier verbinden sich Akrobatik, Körperkunst, Comedy und Musik auf tatsächlich einzigartige Weise.

FOTO: OLIVER GOLD

PALAZZO, Kleine Moorweide (Mittelweg/Ecke Alsterterrasse), 20354 Hamburg Infos: www.bit.ly/palazzo7

LESUNG Das DeutschRussische Jahrhundert

Der Osteuropa-Historiker Stefan Creuzberger liest aus seinem Buch „Das Deutsch-Russische Jahrhundert: Geschichte einer besonderen Beziehung“. Es entstand vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Darin beleuchtet er die spannungsreiche Beziehung beider Länder. Außerdem dabei ist Autorin Lena Gorelik, die aus Leningrad stammt.

Di., 6. Dezember 2022, 12.15 Uhr bis 14.00 Uhr, Palais Esplanade, Esplanade 15, 20354 Hamburg, 5 Euro, www.bit.ly/lesungdez22

FOTO: LAHOLA

Hamburger Kammerspiele Illegales Fest der Liebe

Peter Turrinis Stück „Josef und Maria“ feiert im Dezember Premiere in den Kammerspielen. Es ist ein ganz besonderes Stück, eine schöne Bescherung.

Die Hamburger Kammerspiele zeigen im Dezember eine besondere Weihnachtsgeschichte: Um den erfolgreichen Abschluss des Weihnachtsgeschäfts zu feiern, überreicht die Direktion eines großen Kaufhauses den Angestellten als kleine Aufmerksamkeit ein Fläschchen „QualitätsBranntwein“. Ausgenommen sind mal wieder die prekär beschäftigte Putzfrau Maria (April Hailer) und der Nachtwächter Josef (Gerhard Garbers).

Beide bessern sich neben ihrer Pension als Aushilfskräfte ihre Renten auf. Kurz vor der Heiligen Nacht kommen sie in dem leeren Kaufhaus ins Gespräch, erzählen einander die Stationen ihres Lebens, ihre Wünsche, Hoffnungen und Träume, politische und private Kümmernisse.

So entsteht ein Portrait zweier einsamer Menschen von der Rückseite der Wohlstandsgesellschaft. Sie versuchen, einander in einem spontanen, illegalen Fest der Liebe etwas von jener Wertschätzung zu geben, die bislang versagt blieb. Regie führte Sewan Latchinian. Die Ausstattung stammt von Ricarda Lutz.

9. bis 26. Dezember, Hamburger Kammerspiele, Hartungstraße 9-11, 20146 Hamburg, Tickets ab 21 Euro, 14 Euro ermäßigt, hamburger-kammerspiele.de

OPERNLOFT La Bohème

Giacomo Puccinis Opernhit kommt frisch interpretiert ins Opernloft. Das Opernloft zeigt vier junge Menschen, die mehr oder weniger unbekümmert ihre Tage durchstreifen. Sie schreiben keine Romane und malen keine Bilder – wie Puccinis Figuren des 19. Jahrhunderts. Ihre Kunst sind sie selbst. Und die zeigen sie gern. Doch was geschieht mit diesen „Sorglosen”, wenn das bittere Leben in ihre Welt hereinbricht? Das Publikum sitzt in dieser Inszenierung ganz dicht am Geschehen.

So., 11. Dezember, 18 Uhr, Opernloft im Alten Fährterminal, Tickets ab 10 Euro, www.opernloft.de

FOTO: INKEN RAHARDT

GROSSES AUS KLEINEM Ikone trifft auf Kinderzimmerkult

Künstler Moritz Morbach ist der Meister der Steine, genauer gesagt der Lego-Steine. Aus tausenden Klein- und Kleinstteilen komponiert er kraftvolle und zugleich filigrane Kunstobjekte, die in ihren Bann ziehen. Für seine neueste Kleinstserie hat er sich von einer Ikone des Luxusdesigns inspirieren lassen – dem legendären Chanel N° 5 mit seinem eleganten Flakon. Entstanden ist ein Werk im Großformat. Die unzähligen weißen Steine

scheinen in Bewegung zu sein und geben der Oberfläche eine ungekannte Tiefe. „Besonders schön ist es, wenn abgeklärte Kunstkenner und markenaffine Modebegeisterte gleichermaßen ins Schwärmen kommen. Dann hat die Begeisterung eine erwachsene Note, aber auch eine ganz unverfälschte kindliche Freude“, schildert Moritz Morbach die Reaktionen auf seine Kunst. Als die Hamburger Galeristen Bianca und Volker Daniel von „Daniel und die Kunst“ in Othmarschen Moritz Morbach Ende 2021 kennenlernten, sprang der Funke sofort über. Sie konnten es kaum abwarten, den talentierten Künstler auszustellen und zeigen sein Werk bis zum 31. Dezember in ihrer Galerie.

Daniel und die Kunst, Emkendorfstraße 1, 22605 Hamburg, Termine nach Vereinbarung, Telefon: 0151/52 52 52 99, galerie@ danielunddiekunst.com

Künstler Moritz Morbach