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DIE GRÜNE SEITE

PREISVERLEIHUNG Hamburgs schönste Dachgärten

Hamburgs Gründächer haben es in sich: Ob Gemüseernte, Gartentraum oder großartige Aussicht – alles ist möglich. Auf ihren Dächern gewinnt die Stadt Energie, bietet seltenen Insekten ein Zuhause und verbessert ganz nebenbei das Mikroklima. Hamburg hat zum zweiten Mal den Preis für Grüne Bauten vergeben. Unter den ersten Plätzen sind der Dachgarten Frieda auf einem ehemaligen Bunker in Ottensen, die grüne Oase im zentralen Alt-Wandsbek, die Gründächer des Recyclinghofs Wilma-Witte-Stieg in Wandsbek und die gemeinschaftlich nutzbare Dachlandschaft Dock 71 in der HafenCity. Die Gewinnerprojekte sind bis Jahresende in der Ausstellung „EINFACH GRÜN – Greening the City“ zu sehen. ISERBROOK

FOTO: ISADORA TAST

Auch Dächer können genutzt werden!

TIERHEIM Exoten ausgesetzt – Strom zu teuer?

Die Exotenstation des Hamburger Tierschutzvereins wird derzeit überschwemmt. Im September wurden vier Königspythons auf dem Parkplatz des Tierheims Süderstraße ausgesetzt, auch drei Baby-Bartagamen und vier Vier Königspythons wurden an der Süderstraße ausgesetzt Wasserschildkröten wurden gefunden. Janet Bernhard, Vorsitzende des HTV, rechnet aufgrund der explodierenden Strompreisen mit weiteren Aussetzungen von Terrarientieren, da Wärmelampen echte Stromfresser sind.

Weitere Infos unter www.hamburger-tierschutzverein.de

ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG

Energieeffizient wohnen

Energieeffizienz ist gerade bei Bestandsimmobilien eine große Herausforderung. Der Bauverein der Elbgemeinden (BVE) modernisiert deswegen keine einzelnen Häuser, sondern direkt ganze Quartiere. Die erste energetische Quartiersentwicklung fand in Iserbrook in Kooperation mit Energieversorger „Hamburg Energie“ und der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft statt. Neu ist ein Nahwärmenetz von 2,3 Kilometern, ein zweites Blockheizkraftwerk, eine Wärmepumpe, eine Power-to-Heat-Anlage sowie eine solarthermische Anlage auf einem Dach. Auf diese Weise kann die benötigte Energie für die 830 Wohnungen jetzt vor Ort erzeugt werden. Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist. Zum Maßnahmenpaket gehörten auch ein hydraulischer Abgleich der Heizungen in den Häusern, Dachdeckendämmungen, die Sanierung der Grundsiele sowie der Austausch einiger Fenster. Dadurch konnten über 17 Prozent bei fossiler Wärme eingespart werden. Der Mobilitätshub mit E-Ladesäulen, elektrischen Carsharing-Fahrzeugen und E-Lastenrädern, einer Stadtradstation und einem Foodsharing-Kühlschrank bindet das Quartier in den Verkehr ein.

Für weitere Informationen: https://www.bve.de

AUSGEZEICHNET

Das Quartier in Iserbrook wurde energieeffizient modernisiert Johanna Baare und Dr. Anne Lamp bei der Verleihung des Gründerpreises

Gründerpreis für Bioplastik

Nachhaltigkeit siegte bei der Verleihung des Deutschen Gründerpreises, der zum 20. Mal vergeben wurde. Die Gründerinnen von Traceless Materials aus Hamburg nahmen den Preis in der Kategorie StartUp für die Entwicklung eines Bio-Granulats aus Getreideabfall entgegen, das Kunststoff ersetzt – eine Woche zuvor waren sie bereits mit dem Hamburger Gründerpreis ausgezeichnet worden. Dr. Anne Lamp hat der weltweiten Plastikverschmutzung den Kampf angesagt. Gemeinsam mit Johanna Baare lässt sie einen Bio-Traum Realität werden. Ein Abfallprodukt, das selbst schon bio ist, wird umweltschonend weiterverarbeitet und ersetzt ein Problemprodukt: Getreidereste statt Plastik! Verfahrensingenieurin Lamp hat einen Stoff erfunden, der in vielen Bereichen der Konsumgüterherstellung Plastik ohne großen Aufwand ersetzen kann. Das „traceless“-Granulat lässt sich praktisch wie Kunststoff-Granulat verarbeiten, besteht aber nicht aus Erdöl, sondern aus Getreideabfall. Das weitere Ziel der beiden Hamburgerinnen ist es, ihr Netzwerk weiter auszubauen, um das Wirkungspotenzial ihrer Technologie ausschöpfen zu können.

Weitere Informationen unter www.traceless.eu

Aus diesen Materialien besteht die nachhaltige Verpackung

LURUP Inklusion und Nachhaltigkeit

Unter dem Motto „Gemeinsam machen statt einsam konsumieren“ hat die Offene Recycling-Werkstatt eröffnet. Sie bietet Interessierten aller Altersklassen und Kulturen – mit oder ohne psychischen Erkrankungen und Behinde- In Lurup kann ab sofort gebastelt, rungen – den freien, kos- recycelt und experimentiert werden! tenlosen Zugang zu Werkzeugen, Maschinen, Workshops und Recyclingmaterial. Es kann experimentiert, konstruiert, gebastelt, recycelt und upcycelt werden. Aus Wachs, Papier, Pappe, Metall, Holz, Textilien und reryceltem Plastik werden zum Beispiel Produkte zur nachhaltigen Möblierung und Barrierefreiheit im öffentlichen Raum hergestellt. Das Projekt wurde binnen eines Jahres ehrenamtlich konzipiert und initiiert. Es wird gemeinsam mit „insel e.V. in Selbstbestimmung leben” umgesetzt.

Recycling-Werkstatt, Elbgaustraße 244

FOTO: KARIN GERDES