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Meldungen für Kinder und Jugendliche

Schon gelesen?

Sachbuch Immer auf dem Teppich bleiben

Dieter Kosslick, Hoffmann & Campe, ISBN 978-3-455-0036-04, Hardcover, € 25

Das Kino ist in der Krise, nicht nur in der CoronaKrise. Die Konkurrenz durch Streaming-Dienste wächst und immer weniger Zuschauer besuchen das „Lichtspielhaus“. Dieter Kosslick, Ex-Direktor der Internationalen Filmfestspiele in Berlin, ruft in diesem Buch dazu auf, das Kino zu retten – und beschreibt, wie das gelingen kann. Er schildert seine Liebe zum Film, seine abenteuerlichen Erlebnisse als Chef der Berlinale und warum er überzeugt ist, dass Filme die Welt verändern können.

Sachbuch Geschichte Blankenese im Nationalsozialismus 1933–39

Jan Kurz und Fabian Wehner (Hrsg.), KJM, ISBN 978-3-96194, broschiert, € 22

Der KJM Verlag bringt mit diesem Buch den dritten Band zur Geschichte Blankeneses in der Edition Gezeiten heraus. Konzentriert, vor allem auf Blankenese und Dockenhuden, erschließt das Buch detailliert Ereignisse und Zusammenhänge – wissenschaftlich und dennoch für jeden gut zu verstehen. Die Mechanik und das Grauen der NS-Zeit ist hier besonders gut nachzuvollziehen, da es eben kein Blick auf ein ganzes Land, sondern auf einen Ort ist, der in jedem Teil durch das Regime bestimmt war.

Comic Die Große Freiheit – Cartoons für nach Corona

Katharina Greve, Piero Masztalerz u. a., KJM, ISBN 978-3-961-941-551, Hardcover, € 16

Was kommt nach Corona? Die 16 Cartoonisten vom „Hamburger Strich“ haben genau hingeschaut und vorausgeschaut: Ausgelockt, wie schaut es aus? Aussehen nach dem Lockdown. Wiedersehen nach der Pandemie. Du kannst wieder reisen, was guckst du dir als Erstes nicht an? Ist nach Corona vor Corona? Was plant Bill Gates als Nächstes? Beobachtungen und Verschwörungstheorien aller Art. Die Fortsetzung der CORONACARTOONS von Bettina Bexte, Dorthe Landschulz, Henning Christiansen, Huse, Jan Rieckhoff, Kai Flemming, Katharina Greve, Maren Amini, Miriam Wurster u. a.

Krimi Blaulichtmilieu

Stefan Mühlfried, Gmeiner, ISBN 978-3-8392-2795-4, Paperback, € 14

Feuerwehrmann Tim erwacht nach einem One-Night-Stand und ist sicher: Kriminalkommissarin Marie ist die Frau seiner Träume ... Bei so einer Konstellation kann wenig schief- gehen. Tatsächlich kommt dann noch eine Bombenexplosion am Hamburger Flughafen hinzu, Streitereien des ungleichen Paars und jede Menge Lokalkolorit. Solide Krimikost für Freund des Genres.

Die Topseller im Westen ...

Jeden Monat ermittelt der HAMBURGER KLÖNSCHNACk unter den hiesigen Buchhändlern die Top-Titel der Elbvororte.

BLANKENESE Kurt Heymann

„Über Menschen“, Juli Zeh, Luchterhand, € 22 WEDEL Kurt Heymann

„The Hill We Climb“, Amanda Gorman, Hoffmann & Campe, € 10 SCHENEFELD Kurt Heymann

„Daheim“, Judith Hermann, S. Fischer, € 21 BLANKENESE Kortes

„Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“, Gabriele v. Arnim, Rowohlt, € 22 KLEIN-FLOTTBEK Thalia

„Über Menschen“, Juli Zeh, Luchterhand, € 22 OTHMARSCHEN Harder

„Jeder Mensch“, Ferdinand von Schirach, Luchterhand, € 5

Zeitschrift Hamburg History Live

Prof. Dr. H.-J. Czech, Verlagsges. Stift. Hist. Museen, € 9,80

Die neueste Ausgabe des Magazins „Hamburg History Live“ ist erschienen. Neben spannenden Kapiteln aus Hamburgs Geschichte widmet sich das Heft auch wieder einigen besonderen Themen aus dem aktuellen Ausstellungsprogramm der Stiftung Historische Museen Hamburg. Titelthema ist Max Halberstadt – in den 1920er Jahren einer der renommiertesten Porträtfotografen in Hamburg. Von ihm stammen die bis heute meistgedruckten Porträts seines Schwiegervaters Sigmund Freud – und doch ist sein Name in der Fotogeschichte so gut wie vergessen.

Für Sie entdeckt und gelesen ...

Roman über uns Über Menschen

Juli Zeh, Luchterhand, 9783-630-87667-2, Hardcover, € 22

Nach dem ersten Satz werden Sie diesen Roman nur schwer weglegen können. Vielleicht werden Sie sogar leicht aggressiv, wenn Sie jemand bei der Lektüre stört oder die letzte Seite bevorsteht. Was soll man noch sagen? Das Buch ist brillant. Mal wieder. Erst „Unterleuten“, jetzt „Über Menschen“. Juli Zeh zeigt sich erneut als tolle Beobachterin, die tiefe Zusammenhänge scheinbar leichtfüßig, aber auch treffsicher beleuchtet. Es geht um Dora. Sie hat Robert verlassen, der sich im Lockdown vom Klimaradikalen zum Corona-Besessenen gewandelt hat. Ihn regiert die Angst. Robert hat schon einen Punkt, den Dora teilt, aber nicht so. So kann sie nicht mehr leben. Und wie leben wir alle überhaupt? Sie fühlt sich abgehängt. Also geht sie in die Provinz, will weniger abgehängt sein, zur Ruhe kommen, das viel zu große Flurstück urbar machen. Kopf aus. Endlich. Und der Dorf-Nazi nebenan ... Naja, eine Schlacht nach der anderen. Juli Zeh schafft es wie die Werbetexterin Dora, den Problemen unserer Zeit Slogans zu verpassen, wie den „politischen Waschzwang“. Das bringt die Komik, wie auch das Traurige in all dem, was unser Leben gerade ausmacht, knackig und versöhnlich auf den Punkt. Es geht aber um weit mehr als Corona. Es ist tatsächlich ein Roman über Menschen. M.W.