4 minute read

Meldungen für Jung und Alt

UMFRAGE Umdenken beim Wohnen im Lockdown

Eine Immobilie für das gesamte Leben – das war einmal. Heute muss das Eigenheim vor allem auch zur Lebenssituation passen – das geht aus einer aktuellen Umfrage des Immobilienmarktplatzes Scoperty (www.scoperty.de) hervor. Das Münchner PropTech hat 307 Immobilieneigentümer und -interessenten zum Thema Umzug befragt. Neben klassischen Faktoren wie einer Vergrößerung aufgrund von Familienzuwachs (Platz eins der Gründe für einen Umzug) oder einer geplanten Verkleinerung (Platz zwei) beeinflusst auch die Corona-Pandemie den Verkauf und Kauf von Immobilien. Rund 20 Prozent der Befragten, die derzeit einen Umzug planen, tun dies aufgrund der Lockdown-Erfahrungen. „Der Wunsch nach mehr Privatsphäre und die Herausforderungen durch Homeoffice und Homeschooling führen zu einer anhaltenden Neubewertung der aktuellen Wohnsituation“, sagt Michael Kasch, Geschäftsführer der Scoperty GmbH. Die größte Hürde für Menschen, die mit ihrer aktuellen Immobilie nicht zufrieden sind und daher umziehen wollen, bleibt weiterhin das fehlende Angebot. Bei jedem fünften Befragten (21 Prozent) kommt laut Scoperty-Befragung ein Umzug derzeit nicht infrage, weil sie kein Angebot für eine passende Immobilie auf dem Markt finden.

VPB Beim Neubau Lade station einplanen

Wer heute ein Einfamilienhaus neu baut, sollte an die Zukunft denken und eine Ladestation einplanen, raten die Sachverständigen im Verband Privater Bauherren. Denn die Basisstation steht in der Regel daheim, damit das Fahrzeug über Nacht aufgeladen werden kann. Bauherren, die einen entsprechenden Elektroanschluss in der Garage oder im Carport legen lassen, sind flexibel, wenn es um das nächste eigene Fahrzeug geht. Dabei sollten sie auch die Förderprogramme im Blick behalten: Aktuell verlangt z.B. die KfW vor allem die ausschließliche Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien.

POLITIK Durchbruch beim Baulandmobilisierungsgesetz: „Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit“

Anfang Mai hat der Bundestag das Baulandmobilisierungsgesetz beschlossen. Damit bekommt auch Hamburg die Möglichkeit, weitere wichtige Instrumente zum Schutz vor Verdrängung von Mieterinnen und Mietern und zur Beschleunigung des Wohnungsneubaus einzusetzen. So sind künftig unter anderem sektorale Bebauungspläne in unbeplanten Innenstadtbereichen, Anweisungen zum Bau von Wohnungen auf brachliegenden Grundstücken mittels Baugeboten sowie ein stärkeres Vorkaufsrecht möglich. Mit der Reform des Baugesetzbuches wird ein zentrales Anliegen der Sozialdemokratie umgesetzt. Dazu Martina Koeppen, Fachsprecherin für Stadtentwicklung und Wohnen der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Der Schutz von Mieterinnen und Mietern und der Wohnungsbau gehen dabei Hand in Hand. Seit 2011 nutzen wir in Hamburg alle Möglichkeiten, damit das so bleibt. Ich freue mich sehr, dass es nun gelungen ist, das Baulandmobilisierungsgesetz gegen den langen Widerstand der Union in trockene Tücher zu bringen. Alle Maßnahmen fügen sich zu einem starken Paket zusammen. Wir werden sie in Hamburg gezielt nutzen, um bezahlbares Wohnen weiter zu stärken und Spekulation mit Grund und Boden zu verhindern. Ich danke allen, die dafür gekämpft haben, dass dieses Gesetz nun die Zielgerade passiert hat. Es bietet gute und konstruktive Hebel für eine sozial und ökologisch gerechte Stadtentwicklung.“

MARKTENTWICKLUNG Die Preise für Mietwohnungen stiegen im ersten Quartal 2021

ImmoScout24 präsentiert seinen neuen Daten-Report zur Entwicklung des Mietwohnungsmarkts. Das „ImmoScout24 WohnBarometer“ gibt die Entwicklung von Wohnimmobilien in realen Preisen wieder, nicht als Indexwerte. Eine Preisprognose sowie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergänzen den umfassenden Marktüberblick. Neben der Entwicklung des Mietwohnungsmarkts im ersten Quartal 2021 hat ImmoScout24 erste Auswirkungen der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Mietendeckel in Berlin analysiert. Zentrale Ergebnisse sind: Die Angebotsmieten haben deutschlandweit wieder stärker angezogen als in den letzten Quartalen. In den Top-5-Metropolen zeigt sich ein gemischtes Bild mit lokalen Abweichungen bei Bestand und Neubau. Für Bestandswohnungen sind die Angebotsmieten in Köln am deutlichsten gestiegen. In München und Hamburg stiegen sie nur noch moderat.

KOLUMNE Preistreiber Inflation

Hamburg, so konnten wir jüngst aufgrund der Studie der Postbank lesen, fällt bei der Immobilienpreisentwicklung im Vergleich zu anderen Metropolen zurück. Von 2020 bis zum Jahr 2030 sollen die Preise im jährlichen Schnitt nur noch um 0,91 Prozent steigen. Zur Begründung heißt es, dass in Hamburg mit jährlich mehr als 10.000 neu errichteten Wohnungen der Angebotspegel überschritten und andererseits sich die Zuwanderung in die Hansestadt verringern werde. Eine andere Studie, die der F+B Forschung und Beratung für Wohnen, erstellt im Auftrag der LBS Bausparkasse, hatte jedoch bereits für das Jahr 2020 allein eine Preissteigerung von Wohnimmobilien in Hamburg von 13,8 Prozent ermittelt. Damit die Postbank-Studie noch Recht behält, müssten ab sofort die Preise allmählich sinken. Schwer zu glauben, zumal sich die Preisprognose auf eine Entwicklung beziehen will, die man als bereinigt um die jährliche Inflation zu verstehen gibt. Und damit wären wir beim eigentlichen Kern unserer Überlegungen angekommen, nämlich der Frage, wie sich die Inflation entwickeln wird. Denn hohe Inflationsraten vorausgesetzt, würden die Preise sichtbarer steigen, bei einer Inflationsrate um zwei Prozent dann jährlich um etwa 2,91 Prozent, bei höherer Inflationsrate entsprechend stärker, vorerst Conrad Meissler aber noch deutlich weniger stark als im Corona-Jahr 2020. Was aber passiert, sollte die Inflation, wie derzeit befürchtet wird, mit deutlicher Wucht wieder zurückkehren? Derzeit spricht vieles dafür. Am Bau klagen die Gewerke über galoppierende Materialpreise, in den USA stiegen die Verbraucherpreise im April allein um 4,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zu befürchten ist, dass die baldige Befreiung von der Corona-Pandemie einen enormen Nachfrageschub einleitet, der auf eine ausgetrocknete Angebotslage stößt. Denn vor allem die Produktion von Konsumgütern, das Touristik- oder Flugangebot, Hotellerie wurde deutlich limitiert und kann nicht so schnell wie gebraucht wieder hochgefahren werden. Die enorme Schuldenaufnahme der letzten 15 Monate könnte ebenfalls die Geldentwertung fördern. Im Ergebnis dürfte die Inflation vor allem die Sachwerte antreiben und vor allem Wohnimmobilien weiter deutlich verteuern.