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Gesellschaftliches Leben

Die Jacques Saade soll nur der erste von vielen Containerriesen der Megamax-Klasse sein

Erst durch die Elbvertiefung können Schiffe dieser Größe in den Hamburger Hafen fahren

Ein Schiff kann kommen Elbvertiefung fast abgeschlossen

Viele Jahre wurde um die Elbvertiefung gerungen. Befürworter sagen, die Zukunft des Hafens hänge daran. Kritiker fürchten um das Ökosystem Elbe. Nun wurde der erste Abschnitt der Vertiefung abgeschlossen.

Die Wirtschaftsbehörde hat die Elbe am 3. Mai offiziell für Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 13,4 Metern freigegeben. Die erste Stufe der Elbvertiefung ist damit abgeschlossen.

Die Hamburg Port Authority (HPA) schätzt, dass Schiffe nun bis zu 1.500 zusätzliche Container pro Fahrt in den Hafen transportieren können. Im Herbst soll die zweite Stufe der Vertiefung abgeschlossen werden. Diese bringt weitere 10 Zentimeter Tiefgang. Die Planungen für die Elbvertiefungen dauerten zehn Jahre an. Viel Kritik rührte sich von Seiten des Umweltschutzes. Hier merkte man an, dass die Vertiefung zu einer höheren Fließgeschwindigkeit führe. Dies könnte Folgen für den Fischbestand der Elbe haben. Dies wiederum hätte Konsequenzen für andere Tierarten, die vom Fischbestand abhängen. Die Abwägung zwischen wirtschaftlichem Nutzen und Zukunftsfähigkeit sowie dem Schutz der Umwelt sorgte immer wieder für Aufruhr und dem vorübergehenden Stopp des Projekts.

Zuletzt trat ein Stopp wegen des schützenswerten und seltenen SchierlingsWasserfenchels ein. Letztlich setzten sich wirtschaftliche Erwägungen durch. Hintergrund der Elbvertiefung ist die Befahrbarkeit der Elbe für größere Schiffe. Nur dieser Umstand soll die Hansestadt in Zukunft konkurrenzfähig erhalten. Hamburg ist nach Rotterdam und Antwerpen Europas drittgrößer (Container-)Hafen.

www.hamburg-port-authority.de

ALTONAER HOLZHAFEN Restaurierung historischer Krane

Zwei historische Roll-Dreh-Wippkrane aus der Sammlung des Hafenmuseums Hamburg werden jetzt grundlegend restauriert. Dank des ehrenamtlichen Engagements des Fördervereins des Hafenmuseums Hamburg Hafenkultur e.V. und Spendengeldern konnten die zwei Industriedenkmäler bisher gepflegt und in einem guten Zustand gehalten werden. Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien betont: Die Krane am Holzhafen seien in doppeltem Sinne bedeutend für Hamburg. Sie erinnern zum einen an die ehemals wichtige FOTO: ©KARIN HASSE Hamburger Kranfabrik Kampnagel. Außerdem handele es sich um zwei der letzten Kranen ihrer Art. Diese „werden nun weithin sichtbar im öf- Stählerne „Fossilien“: Die fentlichen Raum Roll-Dreh-Wippkräne gehöin unmittelbarer ren zu den letzten ihrer Art Nähe des Fischmarkts die Geschichte des Hafens lebendig halten“, so Brosda weiter. Im November 2021 sollen die dann restaurierten Krane wieder der Öffentlichkeit übergeben werden. Als stählerne Denkmäler einer vergangenen Epoche der Hafenkultur halten sie dann an einem hoch frequentierten Ort unweit des Fischmarkts die Erinnerung an die Geschichte des Hafens wach. Die Krane gehören zu den ersten elektrisch betriebenen, auf Schienen fahrbaren Kranen, wie sie vor fast 100 Jahren zum Be- und Entladen von Schiffen verwendet wurden. Damals revolutionär war ihre Beweglichkeit in mehreren Achsen. Die Trägerschaft liegt bei der Stiftung Historische Museen Hamburg.

www.shmh.de

ALTENWERDER Ein Dorf bleibt unvergessen

Altenwerder war ein Dorf mitten in Hamburg. Das hört sich etwas widersprüchlich an, doch die Lage Altenwerders sorgte, trotz der Zugehörigkeit zu Hamburg, für eine eigene Identität inklusive des Altenwerder Platts, Rezepten und Bräuchen. In den 90er Jahren erfolgte auf Entscheidung von Senat und Bürgerschaft die Umsiedlung der Dorfbewohner. Altenwerder musste dem neuen Containerterminal weichen, das heute ebenfalls den Namen Altenwerder trägt. Geblieben sind vom Dorf lediglich die Kirche und ein paar Straßen. Offiziell gibt es den Stadtteil Altenwerder aber noch. Einwohnerzahl laut Statistikamt: 3. Um die Erinnerung an Altenwerder zu bewahren, hat der Verein zur Förderung und Erhaltung der St. Gertrud Kirche Altenwerder ein Buch herausgebracht. Der aufwendig gestaltete Band erzählt eindrucksvoll die Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner.

Altenwerder – Eine Elbinsel, € 39,95 + Versand, Bestellung telefonisch unter: 702 38 35, 701 32 10, 742 52 78

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