Fritz Mayer ist ein echter Pionier
Immer am Boden geblieben 1962 übernahm Fritz Mayer, damals 25, den Betrieb in Obdach von seinem Vater. „Da haben wir einen Steyr-Traktor gehabt und waren vor allem im Güterwege-Bau beschäftigt. Bereits mit 16 bin ich mit dem Traktor schwarz gefahren, hab‘ damit ein schönes Geld verdient. Als ich dann den Führerschein gemacht habe, kauften wir den ersten LKW – einen Steyr-Kipper. Weil ich fleißig war, waren wir immer gut ausgelastet“, erzählt er.
Den ganz großen Schritt machte die Familie Mayer 1983 mit dem Kauf des stillgelegten Morasutti-Sägewerks in Zeltweg und der Übersiedelung des Firmenstandorts dorthin. „Wir haben damals schon mehr als 20 LKW gehabt und zu wenig Platz. In Zeltweg kam es dann zu einem Riesenumbau, wir haben Hallen dazu gebaut. Die Branche war immer hart und schwierig, auch das richtige Personal zu finden. Aber die Kunden waren mit uns immer zufrieden – ob das Bauknecht war,
Stahl Judenburg, die Voest damals, die Pölser, Wuppermann, die Sägeindustrie. Wir fahren zum Beispiel auch für das Griffener Fertighaus, haben allein in St. Leonhard 70 Aufleger stehen. Die Logistik ist ganz wichtig. Jeder LKW und jeder Aufleger ist über Satellit mit uns verbunden. Daher können wir zu jeder Zeit jeden erfassen und wissen, wo er in Österreich oder außerhalb unterwegs ist, was er mitführt, welche Dimension er hat, Höhe, Breite, usw. Mit deren Disposition sind im Büro 20 Leute befasst. Wir haben rund 150 eigene Zugmaschinen und 300 Aufleger. Jedes Jahr werden 20 neue eingesetzt. Eine Zugmaschine kostet so etwa 70.000 Euro, der Aufleger 35.000.“
Wir investieren ständig P rokurist Wolfgang Toperczer leitet die Hösch Bausysteme GmbH in Scheifling für Wand-, Dach- und Deckenelemente aus Stahl: „Immer wieder staunen auswärtige Unternehmen über unseren hiesigen Standort – quasi inmitten der Natur. Dabei sind wir so gut wie andere internationale Mitbewerber KLIPP April 2012
Fotos: Heimo Ruschitz
Seniorchef Fritz Mayer hat ein Leben lang mit Motoren zu tun, daher auch naheliegend: „Ich sammle leidenschaftlich Oldtimer – LKW, aber auch Motorräder.“
– es gilt sogar, Infrastruktur-Nachteile am Standort Scheifling zu kompensieren. Wir investieren ständig, sichern unsere Marktposition und sind für mögliche neue Eigentümer damit noch interessanter“, so Toperczer. Er begrüßt ferner positive Strömungen und Trends innerhalb der Region. Jedoch bedarf es eines
Seit 2000 hat Fritz Mayer die Geschäftsführung an seine Söhne weitergegeben. „Ich aber bin noch in der GmbH - mit meiner Frau. Wir haben fünf Kinder. Drei davon – zwei Söhne und die Töchter – sind in der Firma.“
Gut überlegt Die „M Rast“ in Zeltweg war früher nur als Großtankstelle für den Verkehr nach Süden gedacht. Fritz Mayer: „Aber das hat sich ganz anders entwickelt, denn es ist ein richtiger Treff daraus geworden, für Leute aus allen Himmelsrichtungen.“ Das gilt auch für den neuen Red-Bull-Ring – dort geht’s allerdings international zu; nicht zuletzt der Auslöser für ei-
Seit dem Jahr 2000 führen die Söhne Fritz und Peter die Unternehmensgruppe Mayer.
Die Motorenwelt fasziniert Seniorchef Fritz Mayer, obwohl in Pension, noch immer: „Ich sammle LKW, allerdings ausschließlich Oldtimer. Da habe ich Exemplare aus den Baujahren 1937, 1940, 1945. Und außerdem auch noch Motorräder – klarerweise auch alte.“ Und damit ihm nicht „langweilig wird“: „Ich fische leidenschaftlich gern, habe einige Gewässer in der Region, mich reizen ausschließlich Forellen.“
Wolfgang Toperczer von Hösch: „Internationale Unternehmen staunen über unseren Standort.“ FOTO: www.bigshot.at/christian jungwirth
Ein Kunde aus den Gründerjahren, für den die Spedition Mayer bis heute fährt: „Das ist die Gösser Brauerei. Saisonbedingt fahren wir mit bis zu 20 LKW mit Bier. Wir hätten sogar mehr Fahrzeuge einsetzen können“, so Fritz Mayer. „Aber ich bin immer am Boden geblieben. Für Dinge, die ich nicht daheb‘ – für die war ich nicht zu haben.“
nen Hotelbau unmittelbar anschließend an die „M Rast“. Fritz Mayer: „Es wird 50 Zimmer haben und wir machen das gemeinsam mit meinem Cousin und dessen Familie Tieber, die in Judenburg ein Reiseunternehmen führt. Seine Partner sollen künftig ihre Gruppen bei uns einbuchen, wenn sie nach Österreich und in unsere Gegend kommen, wie er das bei ihnen macht.“ Auch für Geschäftsreisende ist der Standort günstig.
buchstäblichen Kraftakts. Viele Menschen fragen sich, warum sie hierbleiben sollten, wo das Leben anderswo doch leichter funktioniert. Für die Hösch GmbH bedeutet das eine Erschwernis bei der Mitarbeitersuche. 37