KLIPP September/Oktober 2021

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KULINARIK

„Ich liebe Mandelkekserl“

A

Leider sieht man das freundliche Lächeln des Kellners nicht .... Das habe ich daheim eh immer. Ich bin beim „Martin Auer French Toast“ gelandet – würfelige Stücke Dinkelciabatta mit Ei verquirlt und in der Pfanne knusprig gebraten. Sehr schmackhaft! Aber weil ich auch zum Frühstück nicht auf was Süßes verzichten will, gehe ich noch einmal rüber zur Vitrine zum Gustieren. Honigreingerl, Nusskronen, Briochestangerl, Schokoschnecken, Sacherschnitten, Croissants und Cookies lachen mich an und wieder einmal habe ich die Qual der Wahl. „Was darf’s denn sein?“, fragt mich die freundliche Bedienung hinter dem Tresen. Hmm … ich nehm’ einen ur avorite uffin choko als Abschluss meines kulinarischen Ausflugs hierher. Nach gut einein halb Stunden Genuss-Frühstück verlasse ich das Atelier in Richtung Parkplatz. Und, ich geb’s ja zu: im Gepäck hab’ ich auch noch eine

Schokoschnecke für den Nachmittagskaffee daheim – leider ohne Mandelkekserl. Und ach ja: eine Reaktion, ein Lächeln, des Hausherrn auf unser „Hallo, Grüß Gott“ hätte – nicht nur – uns gefreut ....

Stammhaus Ade!

675 Jahre lang wurde im Stammhaus der Familie Auer am Dietrichsteinplatz Brot gebacken. „Wir waren gerne dort, sind in der betagten verwinkelten Backstube aber an unsere Grenzen gestoßen. Darum haben wir an der Ecke Maggstraße, St. Peter Gürtel ein neues Headquarter gebaut.“ Man hört ja sehr oft, dass in Wien an einem Tag so viel Brot weggeworfen wird, wie Graz in derselben Zeit verbraucht wird. Auer will nicht Teil der Wegwerfgesellschaft sein. Es soll den Menschen, die es dringend brauchen, etwas gegeben werden. Im PANE verkauft Auer Brot um den halben Preis. Der gesamte Erlös kommt hilfsbedürftigen Menschen zugute.

Foto: Atelier Martin Auer

Fotos (3): Moodley Brand Identity / Martin Auer

Foto: Atelier Martin Auer

lso ohne einen Kaffee geht in der Früh gar nichts. Wie bei vielen Menschen ist das bei mir nicht anders. Dazu gibt’s zumeist noch ein Marmeladenbrot und dann kann der Tag beginnen. Heute aber begebe ich mich zuerst auf mein Moped und fahre nach Graz-St. Peter. Genauer gesagt in die Maggstraße zum neuen Atelier Martin Auer. Und ich gehe davon aus, dass ich dort im Café das kriege, was ich für meinen Start in den Tag brauche. Das Plätschern des Wassers einer Art von Springbrunnen in einem kleinen angelegten Teich „empfängt“ mich vor dem Gebäude. Schon die Terrasse, auch mit Liegestühlen, wirkt einladend. Aber weil es jetzt um neun Uhr früh noch etwas kühl ist und sie im Schatten liegt, entscheide ich mich, nach drinnen zu gehen. „Atelier Martin Auer“ steht in großen Lettern auf einer Holzwand beim Eingang – weiters: Backstube, Patisserie, Rösterei, Getreidemühle, Café, Akademie, Shop. Es duftet verführerisch nach frischem Brot und Backwaren. Vorbei an einer Vitrine mit dutzenden von Körben voller unterschiedlichster Brotsorten, Semmeln, Kipferln, Kornspitz, und, und gelange ich in einen gro-

ßen, hellen Raum, in dessen Mitte die Mitarbeiter frischen Kaffee zubereiten, der auch herrlich duftet. Das Café ist gut besucht und ich suche mir ein Platzerl unmittelbar neben der großen Glasfront. Ich widme mich der Frühstückskarte und fühle mich – ob der Vielfalt – fast ein bisserl überfordert. Was nehme ich jetzt bloß? „Martin Auer Frühstück“ mit Schinken, Käse, Ei, „Verona“ mit Prosciutto, Salami, Mozzarella, „Cheese’s the One“ mit Käse, „Easy Morning“, ein klassisches „Bäckerfrühstück“ bis hin zum „Happy Crunchy Joghurt“ mit frischen Früchten…. kein Platz, um alle hier anzuführen. Ich lasse meinen Blick schweifen. 6.500 Quadratmeter groß ist das gesamte Atelier hier, habe ich der Website entnommen. Ausreichend Platz für die gesamte Backstube, einen neuen Flagshipstore mit Café, die eigene Getreidemühle, eine Kaffeerösterei, Büroräumlichkeiten und eine Mitarbeiterakademie. Ich blicke hinüber in die Backstube, die nämlich voll einsehbar für die Gäste des Cafés ist. Apropos Kaffee. Ich gönne mir einen großen Cappuccino. Und auf der Untertasse liegt, wie ich finde, as ganz esonders ecke res, quasi die „Vorspeise“ für mein Frühstück: ein Mandelkekserl. „Ja, für die kriegen wir viel positives Feedback“, sagt mir die Kellnerin. Ach, ja. Ich habe mich übrigens letztendlich doch nicht für ein einfaches Marmeladenbrot entschieden.

Foto: Heimo Ruschitz

Foto: Paul Ott

... Isabella Hasewend beim Frühstück im Atelier Martin Auer

Das „Atelier Martin Auer“ will für jeden etwas bieten: es duftet nach Backstube. Neugierige können zuschauen beim (Brot-)Backen. Es gibt Frühstück, Snacks, Lunch, Kaffee, Mehlspeisen.

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