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Der Pferde-Züchter und Farmer Das andere Ich von Frank Stronach
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Mit Ulla Weigerstorfer bei der Buchpräsentation in der Sky Bar in Wien.
Der Magna-Gründer zieht sich bekanntlich nun offiziell aus seinem wirtschaftlichen Engagement in Österreich zurück. Stronach verkauft praktisch alle seine Immobilien und Beteiligungen. Wer der künftige Besitzer des Reitsportzentrums Magna Racino sein wird, ist noch offen.
Mit KLIPP plauderte er über die Gründung seines Konzerns Magna und das Geheimnis des Erfolgs. „Wie gelang das, Frank?“ – lautet eine oft an ihn gestellte Frage. „Nichts motiviert Mitarbeiter mehr, nichts macht sie stolzer und leistungsfähiger, als die Beteiligung an einem Unternehmen. Damit haben wir auch bessere Produkte, zu einem besseren Preis produziert. Das war von Anfang an mein System – eine Fair-Enterprise-Kultur. Bei mir waren die Mitarbeiter, Manager und Arbeiter alle auch Miteigentümer.“ Darauf setzt Frank Stronach auch bei seinem neu-
esonders war die Location, wie auch die eingeladene Gästeschar an Freunden, Wegbegleitern von Frank Stronach sowie Medienleuten. In der Sky Bar – hoch über den Dächern Wiens – präsentierte der Austro-Kanadier sein neuestes Buch mit dem Titel „Die Frage aller Fragen“, erschienen im Frank&Frei-Verlag: Wohin kommen wir, wohin gehen wir?
esten, visionären Projekt. Was die wenigsten wissen: Als Pferdeliebhaber ist er auch einer der größten und erfolgreichsten Pferdezüchter in den USA. In Florida ließ er daher auch die größte Pferde-Skulptur der Welt errichten, die zehn Stockwerke hoch ist – den bronzenen Pegasus. Die Skulptur zeigt, wie der edle Pegasus den bösen Drachen besiegt. „Weil ich von Miteigentum gesprochen habe: In Baltimore gehört der Stronach Group mit dem ,Pimlico Race Course‘ eine der berühmtesten Pferde-Rennbahnen der Vereinigten Staaten. Mittlerweile liegt sie in einer Gegend, die al-
lerdings von einer herunter gekommenen Nachbarschaft umgeben ist – von Slums.“ Stronach will auf dem riesigen Gelände gemeinsam mit der Stadt urbane Farmen bauen. In Gewächshäusern soll dort Obst und Gemüse produziert werden. „Damit schaffen wir Arbeitsplätze, kann Baltimore aus der städtischen Landwirtschaft mit gesunden Lebensmitteln versorgt werden.“ Für dieses Projekt will er viele Millionen Dollar mit seiner Stronach Group in die Hand nehmen und seine Idee: Die Farmer dort mit ihren Mitarbeitern – Menschen aus den umliegenden Stadtteilen – sollen zu 20 Prozent Miteigentümer werden. „Es wird faszinierend sein, wie Eigentum die Menschen verändert“, so ein philosophierender Frank Stronach, dessen bekanntester Merksatz folgender ist: „Die Geschichte der Menschheit wird seit eh und je von der ,Goldenen Regel‘ dominiert: Wer das Gold hat, macht die Regeln. Ich möchte von niemandem dominiert werden und auch ich sollte kein Recht haben, jemanden zu dominieren. Die Frage ist, wie können wir die Ketten der Dominanz konstruktiv lösen? Nicht durch zerstörerische Revolutionen, sondern durch geistige Revolution.“
und zuletzt die Kaffeemaschine“ Bei Erwin „... Red-Bull-Hospitality-Manager Christian Kolleritsch – die “Mutter der Kompanie” Wurm in Budapest D Von Isabella Hasewend
Fast so etwas wie Ehrensache war, dass Rudi Roth als Honorarkonsul Ungarns bei der Eröffnung der ersten großen Ausstellung von Erwin Wurm im neuen Ludwig-Museum in Budapest unter den Gratulanten war. „Das Museum ist rein schon von seiner Lage, aber auch von seiner Architektur wirklich toll“, so Rudi Roth. Die Ausstellung selbst hat mit Christa Steinle auch als Kuratorin eine Steirerin.
v.l.: Leiterin des Kulturforums Regina Rusz, Botschafterin Ellison Krammer, Kuratorin Christa Steinle, Erwin Wurm und Honorarkonsul Rudi Roth.
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as KTM-Team, die Fahrer und Fans haben die MotoGP Grand Prix am Red Bull Ring von 10. bis 12. August noch vor sich. Red-Bull-Hospitality-Manager Christian Kolleritsch hat ihn in seiner Planung schon längst abgehakt. Er konzentriert sich in seiner Arbeit jetzt schon auf die Planung der kommenden Saison. Als Hospitality-Manger ist er auf gut deutsch gesagt für die Gäste-Bewirtung und Versorgung des gesamten Teams verantwortlich – für sämtliche Formel-1 und MotoGP-Rennen. „Unser Furhpark für die Rennen in Europa besteht aus rund 25 Sattelschleppern, also Auflegern plus Kran. Natürlich gibt es immer wieder auch technische Gebrechen beim Transport“, so Kolleritsch. „Wenn ein LKW einen Platten hat, stehst du halt einige Zeit. Aber ich habe eine tolle Crew, ein sehr gut durchdachtes Konzept und immer auch einen kleinen Plan B. Und zum Glück ist bis jetzt noch nie etwas Gröberes passiert“, klopft er auf Holz. „Denn obwohl es immer eine Lösung gibt, wünschen wir uns das natürlich nicht.“
Da ist gewaltig Einrichtung und „Hausrat“ von einer Rennstrecke zur anderen unterwegs. „Sie müssen sich das so vorstellen: Nehmen Sie eine Frühstückspension, schneiden diese in 20 kleine Kuben, packen diese dann auf 25 LKWs, fahren damit von A nach B und bauen dort alles wieder zusammen“, beschreibt der gebürtige Südtiroler die aufwändige Logistik. „Wir haben alles mit dabei - von Kabeln und Schläuchen, Tischen, Sesseln, und, und. Ganz zuletzt kommt die Kaffeemaschine und die Tellerchen und Gäbelchen - alles in eigenen Boxen verpackt“, lächelt er. Und dann gibt’s natürlich jede Art von Extras, wenn Didi Mateschitz oder auch die Rennfahrer mit ihren Wünschen für ihre Gäste kommen. Im Motorhome wird das gesamte Team verköstigt. Allein bei der Formel 1 sind das etwa 250 Mitarbeiter, inklusive Medien-Leute, Rennfahrer und Gäste. „Alle werden verköstigt – und bei uns ist es ganz wichtig und da lege ich großen
Wert darauf - dass wir alle den gleichen Standard genießen dürfen, jeder gut und gesund verköstigt wird.“ Der gebürtige Südtiroler ist vor 15 Jahren – „ich war früher aktiver Motocross-Sportler“ – zu Red Bull gekommen. „Seit Kindertagen habe ich durch die Konditorei meiner Familie immer mit der Gastronomie zu tun gehabt. Aber eigentlich bin ich ausgebildeter Bar-Keeper.“ Sein Job bei Red Bull bringt natürlich mit sich, dass er viel unterwegs ist. „Ungefähr 230 Tage im Jahr bin ich nicht zuhause und da brauchst du natürlich einen verständnisvollen Partner“, spricht er das „Management“ seines Privatlebens an.
Juli/August 2018
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