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SPOTS
Gatsch, Hilfsbereitschaft und blaue Flecken E-Grazathlon: KLIPP mitten drin, statt nur dabei
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es kann’s jetzt aba net sein, müssen wir noch einmal auf den Schlossberg aufi? So „meint“ es zumindest das Transparent „Und noch einmal hinauf“ in der Grazer Wickenburggasse. Doch offensichtlich wollen die Veranstalter des E-Grazathlons die rund 4.000 Teilnehmer nur ein bisschen „verschaukeln“, denn schon nach wenigen Metern hinauf, zweigt die Strecke wieder rechts nach unten ab. Zum Glück, denn die 260 Stufen rauf auf den Schlossberg hatten es doch ganz schön in sich. Wiewohl das Laufen selbst über die 10 Kilometer lange „Sightseeing-Tour“ durch die Innenstadt weniger das Problem für mich waren. Mehr schon einige der
insgesamt 16 Hindernisse, die uns da „in den Weg gestellt“ wurden. Und es zeigt sich Eines: Teamgeist und das Einanderhelfen stehen im Vordergrund. Für einen Großteil der Teilnehmer geht es nicht um die Zeit. Sie haben einfach ihren Spaß, wie auch die Zuschauer, die an der Strecke stehen und die Grazathleten anfeuern. Besonders viele haben sich klarerweise an den jeweiligen Hindernissen angesammelt, und sorgt beispielsweise die Wasserrutsche für viele Lacher bei den Zusehern wie auch bei den Athleten selbst. Ich nehme Anlauf und sprinte in Richtung Quarterpipe, die am Tummelplatz aufgestellt ist. Mit den Hän-
den erklimme ich den oberen Rand und scheitere am Versuch, mit den Füßen nach oben zu kommen. Doch ich habe zu wenig Schwung und offensichtlich auch zu wenig Muskelkraft, um dieses Hindernis alleine bezwingen zu können. Meine letzte Chance – eine Welle an Hilfsbereitschaft, zwei starke Männer ziehen mich quasi nach oben. Puh, geschafft. Wie es sich anfühlt, mit einer pitschnassen Hose zu laufen, erfahren wir gleich zu Beginn des Grazathlons. Es geht durch zwei mit Gatsch gefüllte Container. Unser modisches Outfit ist im Eimer. Die Schuhe sind mit Schlamm vollgesogen. Nein, wir sind kein optisches Highlight mehr. Aber egal.
Weiter geht‘s. Wir kriechen durch Betonröhren, klettern über riesige Murnockerln, rauf auf Holzkonstruktionen und dann wieder hinunter, sausen über eine Wasserrutsche. Es macht Spaß und ich bin froh, keine kurze Hose gewählt zu haben. So bin ich nämlich von Abschürfungen an den Knien verschont geblieben, auch wenn ich mir den einen oder anderen blauen Fleck geholt habe. Nach knapp neun Kilometern erreichen wir wieder den Augarten, wo das „Monkeyland“ auf uns wartet – ein Hindernis für „Kletteraffen“. Noch einmal gilt es, alle Kräfte zu mobilisieren, denn ansonsten nimmt man ein erfrischendes Schlammbad. Ich hechte mich nach oben und hant-
Sieben Jahre sind genug
Werner Gröbl und seine Karin
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ie vielen Mythen, Jahrtausende alt, um die „Zahl 7“ sind bekannt. Sieben Jahre Prüfungszeit waren für Werner Gröbl ausreichend. Kürzlich heiratete er im Sausal zum zweiten Mal, im Beisein seiner Kinder aus erster Ehe. Die Auserwählte, die ihn erhört hat, ist seine Karin, vormals Gut-
schi. Beide kümmern sich um den Wohnpark Gösting, der Jahr für Jahr wächst. Zum Flittern war man in Marokko und dort im Atlas-Gebirge unterwegs. Da gibt’s bekanntlich viele aufgelassene Verteidigungsanlagen. Und es wäre nicht Werner Gröbl, käme er nicht mit der Idee zurück, dort auch Rückzugsresidenzen für betuchte Mitmenschen zu errichten, die – aus welchen Gründen auch immer – für eine Zeit lang die Stille und Einsamkeit des Wüstengebirges erleben wollen. Wieder in Graz bewirtete das Ehepaar im historischen, kaiserlichen Wein- und Sektkeller im Wohnpark Gösting den Schweizer WeinPapst Rene Gabriel und Freunde, die mit zwei Privatjets angedüst waren.
Langzeit-Förderer Konsul Roth
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ein Engagement für die Universität bringt ihm mehr Freude und Anerkennung, als seine Leidenschaft für den Fußball. Mehr als 200.000 Euro hat der ungarische Honorarkonsul Rudi Roth (3.v.l.) bisher für ausgezeichnete Abschlussarbeiten von Studierenden zur Verfügung gestellt. Bereits zum 17. Mal gab es kürzlich die Überreichung der Sti-
pendien im feierlichen Rahmen im Senatssaal der Karl-Franzens-Universität Graz – gemeinsam mit Landesrat Johann Seitinger (li.) und Rektorin Christa Neuper (re.). Die Arbeiten beschäftigen sich dieses Jahr mit dem südosteuropäischen Raum – „von der Forschung her eine Schwerpunkt-Region“, wie Rektorin Christa Neuper betont.
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