Steiermarkmagazin KLIPP April/Mai 2014

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Didi Mateschitz auf Ei

„Es ist schön, wenn ein wohlhabender Österreicher, wie der Herr Mateschitz, Millionen für Projekte riskiert, durch die dann viele Menschen in der Region eine Arbeit finden und durch die dann auch viele Gäste kommen“, so ein Wirt in Judenburg im Klipp-Gespräch. Er drückt damit die Aufbruchstimmung aus, die im Murtal zweifellos da ist, wo man sich für die Formel-1-Premiere am 22. Juni rüstet.

Schönberghof direkt am Red Bull Ring

Die Wertschöpfung durch das Projekt Spielberg und die Rückkehr der Formel 1 beträgt heuer rund 71 Millionen Euro, rechnen Experten vor. 25 Millionen Euro davon kommen direkt durch die Königsklasse des Motorsports. Den ersten Versuch, aus dem A1Ring den Red Bull Ring zu machen, brachte Karl Arbesser Ende 2005 durch seinen Widerstand zu Fall. Von seinem Schloss in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ring wollte er nicht weichen, obwohl ihm Red Bull damals bereits viel Geld dafür anbot. Nun gibt’s den neuen Red Bull Ring, heuer auch erstmals die Formel 1, um Karl Arbesser ist es ruhig geworden und Didi Mateschitz ist nun doch auch Schlossherr geworden. Er kaufte das ehemalige Wasserschloss Gabelhofen in Fohnsdorf – heute ein schmuckes Hotel. Mit diesem sowie mit dem G’schlössl Murtal, dem Steirerschlössl in Zeltweg, dem Schönberghof am Ring, dem Hofwirt in Seckau, dem Seehotel am Grundlsee umfasst das Betten-Reich von Didi Mateschitz bereits rund 500 Betten im gehobenen und LuxusSegment. Und es ist sicher – weitere werden folgen. Das Schlosshotel Gabelhofen hatte sein vormaliger Besitzer Helmut Zoidl unter der Regie seiner damaligen Frau Evelyne mit großem Aufwand zu einer Nobelherberge ausbauen lassen. Sogar eine hoteleigene Galerie gibt es – architektonisch 14

Luxus-Hotel G’schlössl Murtal in Großlobming

Schloss Admontbichl in Obdach: Ausbau steht noch bevor Foto: Clemens Neugebauer

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Das Bullen-Reich vergrößert sich. Murtal fiebert dem Grand Prix im J

sehenswert gestaltet. Zoidl selbst war Sammler zeitgenössischer Kunst und machte mit seinen Events („Kunst aufgeSCHLOSSen“) Gabelhofen als Künstlertreff bekannt. Didi Mateschitz behält diese Tradition bei und so gibt es in diesen Tagen zugunsten von „Wings for Life“ – eine Forschungsstiftung zur Heilung von Querschnittslähmung – ein Symposium. Helmut Zoidl war als Gesellschafter der AT&S in Leoben-Hinterberg

(seine Partner waren Hannes Androsch und Günter Dörflinger) zu einem reichen Mann geworden. Er verstarb im Vorjahr knapp vor seinem 80. Geburtstag und die Verantwortlichen seiner Privatstiftung verkaufen nun gleichsam sein Lebenswerk. Denn mit dem Schlosshotel Gabelhofen erwirbt Didi Mateschitz auch den Forst, salopp auch „Helmut-Land“ genannt. Dabei handelt es sich um ein mehr als 2.000 Hektar großes Jagdgebiet in Autal bei Möderbrugg. Zoidl hatte rund 3.000

Hektar von den Bundesforsten erworben, die Jagd Pölsen dann aber später an den Schweizer Bankier Syz verkauft. Als passionierter Jäger ließ Zoidl die beiden Jagdhäuser großzügig erweitern und exklusiv ausstatten. Von der HMZ Privatstiftung erwirbt der umtriebige Bulle auch das Seehotel in Grundlsee im Salzkammergut und um das Schloss Gabelhofen weitere 15.000 Quadratmeter Grund. Zoidl hatte dort ein großes Thermen-Projekt geplant, dann aber dieses fallengelassen. Dessen KLIPP April/Mai 2014


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