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Bergrallye-Ass Hanspeter Laber
Foto: Foto Purkart
Beim letzten fuhr der Tod Von Isabella Hasewend
Foto: Heimo Ruschitz
„Dass Rennfahren sicher keine un gefährliche Geschichte ist, haben wir immer alle gewusst“, ist Nor bert Laber betroffen vom Unfalltod seines Bruders Hanspeter. Es war heuer am 26. Mai im italienischen Örtchen Verzegnis, als der steiri sche Bergrallyefahrer eine Stunde nach dem eigentlichen Rennen tödlich verunglückte. Besonders tragisch: Nach rund 30 Jahren wollte er ohnehin aufhören mit dem Motorsport.
mehr bei internationalen Rennen Gas. „For Sale“ stand daher schon seit einiger Zeit auf seinem Auto. „In Italien hat es mehrere Interes senten gegeben“, erzählt sein Bru der. „Er wollte das Auto vorher noch einmal fahren, um es den möglichen Käufern zu präsentie ren. Hätte sich ein Monat vorher schon ein Käufer gefunden …“
Vom Beruf her war der Gleinstätt ner gelernter Uhrmachermeister und Juwelier und – was die wenigs Seit rund fünf Jahren, seitdem der ten wissen – Friseurgeselle. Sein 52-Jährige Opa geworden war, gab unverwechselbarer gezwiebelter der routinierte Bergrallyepilot nur Oberlippenbart bedurfte profes sioneller Pflege. „Seinerzeit hatten unsere Großel tern ein Friseurund Uhrmacher geschäft, wo ne Hanspeter benbei auch als Friseur gearbeitet hat. Als die Groß eltern dann ge storben sind, ha ben wir das Fri Hanspeter Laber in seinem Ford Escort beim Rechbergrennen. 14
Der Bruder: „Es haben ihn alle Schutzengel verlassen, die er jahrelang gehabt hat“ seurgeschäft aufgelassen“, erzählt Norbert Laber, der auch selbst 27 Jahre als Uhrmachermeister tätig war. Die beiden Juweliergeschäfte in Gleinstätten und Leibnitz von Hanspeter werden nun von dessen beiden Töchtern weiter betrieben. Gerade für Hanspeters Frau Ulli – sie ist Lehrerin – war das Hobby ihres Mannes eine Belastung. Wie wohl sie den Rennsport von Anfang an voll akzeptiert hat, war sie bei den Rennen selbst nie dabei. Hans peters Zwillingstöchter Lisa und Vera (29) reisten sehr wohl hin und wieder zu Rennen mit. Und bei „sei nem Rennen“ in St. Andrä/Kitzeck unterstützten sie ihn bei der Orga nisation.
Racing war seine Leidenschaft Im Laufe seiner Karriere stand er unzählige Male am Siegerpodest. Norbert Laber: „Am Anfang bin ich noch oft dabei gewesen bei den
Rennen. Aber später, als ich dann selbst Familie gehabt habe, ist es sich zeitlich nicht mehr so oft aus gegangen.“ Und so war Norbert Laber auch beim letzten Rennen in Verzegnis nicht dabei. „Donnerstag fuhr mein Bruder weg und wollte am Sonntag retour sein. Ich konnte wegen meiner Arbeit aber nicht mit.“ Zwei Tage nach der Todes fahrt seines Bruders musste Nor bert Laber mit seinem Vater doch nach Verzegnis fahren, um die Rückführung und die nötigen be hördlichen Schritte zu veranlassen. „Von den italienischen Behörden gibt es noch keinen offiziellen Un fallbericht. Das könnte noch einige Wochen bis Monate dauern.“
Niemand weiß, warum Das Zeremoniell ist stets das glei che. Nach Rennende fahren die Au tos gemeinsam und gemächlich auf der Strecke talwärts zum Start. Dabei ist Hanspeter Laber mit dem rechten Vorderreifen unerklärli KLIPP Juli/August 2013