Steiermarkmagazin Klipp 1/2012

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KLIPP-SPEZIAL Fotos: Heimo Ruschitz

wickeln, weil der Kraftstoffverbrauch solcher Lenkungen wesentlich niedriger ist. „Wir arbeiten auch sehr eng mit der Montan-Uni Leoben zusammen“, sagt Thaller, der auch als Projektpate für den so genannten Bereich „Attraktiver Arbeitgeber“ steht.

seit der Übernahme bei SKS gestiegen ist. „Nur nix verändern, wie es in der Region für mich oft spürbar ist – das ist nicht meines. Ich habe am Anfang den Eindruck gehabt, dass Krise das Lieblingswort für viele Leute hier ist. Und ich weiß gar nicht, ob sie das Wort Zuversicht kennen. So nach dem Motto: Wir

schaffen das, wir sind gut. Was mich zuversichtlich stimmt: Das Potenzial ist da.“ „Unsere Initiative ist der erfolgreiche Versuch von sehr vielen Einzelkämpfern, die alle einen sehr guten Job machen – egal, ob in der Holzindustrie, bei Sandvik oder in einem anderen Segment –, etwas Gemein-

gensteuern“, erinnert sich Wehr. „Es ist uns gelungen, die Meinungsbildner oder auch Wirtschafskapitäne, wenn Sie so wollen, für die Initiative zu begeistern. Die Region wurde meist schlechtgeredet, obwohl das Standing der Wirtschaftsbetriebe und der Ruf gut waren. Aber der Begriff Industrie ist gar

Ewald Thaller, Geschäftsführer von Stahl Judenburg: „Die Region hat viele attraktive Arbeitgeber. Auch wir sind einer.“

sames für uns und für die Region zu machen“, sagt Stadtwerke-Judenburg-Direktor Manfred Wehr. Er ist Mit-Initiator der Initiative Kraft.DasMurtal. Eine von ihm 2005 in Auftrag gegebene Studie brachte eine erschreckende Erkenntnis: 60 Prozent der Jungen wollen weggehen, da sie keinen ihrer Ausbildung gemäßen Job in der Region zu finden glauben. Das hieß höchste Alarmstufe für Manfred Wehr. „Denn ich bin am ursächlichsten getroffen, verkaufe dann kein Wasser, keinen Strom, keinen Müll mehr und kann gar nichts dafür, dass ich weniger Kunden habe. Mir war klar: Wir müssen dort ansetzen und ganz, ganz kräftig ge-

Manfred Wehr, Stadtwerke-Chef: „Unsere Initiative schweißt viele erfolgreiche Einzelkämpfer zusammen. Wir ziehen an einem Strang.“

Neu in der Region „Wir bauen Anlagen für die Großindustrie – so zum Beispiel für Siemens oder auch Sandvik“, beschreibt Barbara Isack-Heller, geborene Wienerin und seit 2010 neue Eigentümerin des Unternehmens SKS in Fohnsdorf, den Produktbereich. Sie war 15 Jahre im ExportGeschäft tätig, hat mehrere Firmen saniert und sich im Juni 2010 selbstständig gemacht. Damals hat sie die SKS von den alten Eigentümern gekauft. „Es war eine reine Kopf-Entscheidung und ich gebe zu – es ist für mich natürlich sehr gewöhnungsbedürftig“, so Barbara Isack-Heller. Innerhalb von knapp zwei Jahren ist es der Pferde- und Hunde-Liebhaberin gelungen, SKS in die Verdien-Zone zu bringen. Sie kommt nicht aus der Region und mit ihrer beruflichen Erfahrung macht sie das Bild der Unternehmer- und Manager-Persönlichkeiten im Murtal bunter. Noch hat sie sich in der Region nicht ganz eingelebt und musste auch die Skepsis bei Mitarbeitern abbauen, die ja vor allem männlich sind. „Da kommt eine Frau, noch dazu nicht aus der Branche – da muss man einiges in den Köpfen verändern“, sagt sie. Kein Zufall, dass auch der Frauen-Anteil KLIPP Feber 2012


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