Steiermarkmagazin Klipp Feburar 2011

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WIRTSCHAFT

Steiermärkische bezieht „umgestürzte Pyramide“

Neubau am Katastrophenstandort Applaus für Architekten-Paar SzyszkowitzKowalski und Baufirmen von Steiermärkische-Führungsduo Franz Kerber (li.) und Gerhard Fabisch.

E

s gibt nichts Spannenderes, als an einem solchen Katastrophenstandort zu bauen. Das treibt zu Höchstleistungen an“, schwärmt das Architekten-Paar Michael Szyszkowitz und Karla Kowalski. Ob das nun die vielfältigen Auflagen der Altstadt-Kommission sind, der mangelnde Platz für die Baufirmen, die keine Lagerflächen haben, die Vorgaben des Bauherrn für die 250 Arbeitsplätze der Mitarbeiter, die hell und gut klimatisiert sein müssen, die ökologische, sparsame Energieversorgung oder eine kundenfreundliche helle Tiefgarage mit 180 Stellplätzen. All das erfordert viel, viel Nachdenk-Arbeit und Kreativität, auch von den mehrfach ausgezeichneten und altstadterfahrenen Planern. Galt es doch, unterschiedlichste Abteilungen in dem neuen Kundencenter heimisch werden zu lassen, mit barrierefreien Zu-

Tageslicht und Sicht in den attraktiven Innenhof. Noch tragen die Pflanzen aufgrund der Jahreszeit kein Grün.

gängen und kurzen Wegen, aber auch einem entsprechenden Ambiente und guter Architektur, auch nach innen. Dafür „verantwortlich“ ist der neu entstandene, zentrale und begrünte Innenhof. Dieser ähnelt einer auf den Kopf gestellten Pyramide und bis auf die obersten Terrassen gibt es das Prinzip hängender Gärten.

Klar, dass es vom Vorstandsduo der Steiermärkischen Gerhard Fabisch und Franz Kerber für die getane Arbeit an die Architekten und Firmen Applaus gibt. „Die 15 Millionen Euro, die der Erweiterungsbau der Firmenzentrale am Andreas-HoferPlatz verschlang, sind gut investiert“, betonen die Bank-Manager. Weil damit jährlich schon einmal

Energie- und Betriebskosten von ca. 220.000 Euro eingespart werden, die man sonst an den bisherigen Bürostandorten der nun umgesiedelten 250 Mitarbeiter aufbringen hätte müssen. Franz Kerber: „Bauen kostet schon viel, aber dann das Betreiben ein Vielfaches, wenn man nicht nachhaltig plant.“ O

Regisseur bei zwei sensiblen Bauprojekten

Er versteht sein Geschäft Seine Zurückhaltung und ruhige Art sind das Erste, was beim Gespräch mit ihm in seinem Büro auffällt. Obwohl Bauprofi Walter Roscher zur Zeit bei den größten und sensibelsten Baustellen in der Grazer Altstadt – Walter Roscher dem Erweiterungsbau der Stei- (Steiner Bau) ermärkischen und der Sanierung des Landesmuseums Joanneum – Regie führt. Der gebürtige Kärntner führt seit zwei Jahrzehnten die Steiner-Bau-Niederlassung in der Steiermark mit rund 200 Mitarbeitern. Mit seinem Team hat er sich in den letzten Jahren darauf spezialisiert, alles Schwierige zu realisieren, wenn es darum geht, sich unter bestehende AltKLIPP Februar 2011

bauten hinein zu graben und darüber liegende Objekte abzustützen. Gerne überlässt er das Scheinwerferlicht den Bauherren, wiewohl die Projekte der letzten Jahre meist große Herausforderungen waren. Das war beim auffälligen Kunsthaus der Fall, beim Bau der Kast- Das Landesarchiv (Foto) und der Steiermärkische-Zubau: große ner&Öhler-Tiefgarage, der Musik- Herausforderung selbst für die Tiefbau-Profis. Uni Graz, der LKH-Garage, aber auch in einem ganz anderen Bereich: bei der nehmen hat seine Zentrale in St. Paul im Lanjüngst eröffneten, neuen Grünhübl-Brücke in vanttal – 800 Mitarbeiter, etwa 350 sind in Wien Judenburg. Zum „Betätigungsfeld“ gehören aber „stationiert“. Das Unternehmen ist ein Familiauch etliche Kraftwerksbauten an der Mur. enbetrieb, der Seniorchef hat mit zwei Leuten Die 200 Mitarbeiter in der Steiermark bilden und einem Moped begonnen, heute führen die eine erfahrene Mannschaft. Insgesamt stehen beiden Söhne das leistungsstarke mittelständiauf der Lohnliste von Steiner Bau – das Unter- sche Bauunternehmen. O 23


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