KITEBOARDING Magazin #156

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KITEBOARDING.EU

7,90 EURO

WELLE SEINES LEBENS

#156

UMFANGREICHE TRICKKISTE

The Art of Kitesurfing

Dezember 2023 / Januar 2024


STRONG LIGHT SUPERIOR

NEO TAKE YOUR RIDING TO THE NEXT LEVEL WAVE


C06

C05 P R O D U CT I N F O


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KITEBOARDING

E D I T O

NUMMER 155 6

On hold Die Saison in Brasilien neigt sich dem Ende. Was war das für eine spannende und aufregende Zeit in diesem Jahr. Gleich drei World Cups fanden in Cauipe statt und das KPL Superfinal – die Weltmeisterschaft im Park – auf der Lagune in Taiba nur rund 20 Kilometer entfernt. Fünf Weltmeister und Weltmeisterinnen würden gekürt – im Wave, Park und Hydrofoil Freestyle. Was für ein Epizentrum der Kitewelt – was für eine Unterhaltung über mehr als vier Wochen im Oktober und November. Wir feiern unsere Weltmeister: Ewan Jaspan und Katie Potter im Park, Airton Cozzolino und Moona Whyte im Wave und Charles Brodel im Hydrofoil Freestyle. Und mittendrin im Profizirkus der erst 14-jährige Deutsche Meister im Freestyle Finn Flügel. Der Oberfranke ist ein absolutes Ausnahmetalent. Gleich während seines ersten World Cups in Salinas del Rey in Kolumbien im Frühjahr 2022 schaffte er es aufs Treppchen (im Best Trick) – jetzt in Cauipe das erste Mal in ein World Cup Finale. Der absolute Wahnsinn, was der Youngster leistet. Der Freestyle-Tross zieht weiter – zum letzten Tourstopp in Fuwairit/Katar vom 05. bis 09. Dezember 2023. Aktuell liegt Flügel auf Platz 5 der Weltrangliste – mit 1.780 Punkten nur 925 Punkte hinter dem Führenden Carlos Mario. Und Carlos Mario hat Flügel schon einmal geschlagen – im Halbfinale in Cauipe. Wir dürfen gespannt sein, wie der letzte World Cup der Saison in Katar verlaufen wird, wer Weltmeister im Freestyle wird und wie sich der Youngster Flügel schlagen wird. Der Kitesurf-Tross zieht weiter – von Brasilien nach Kapstadt. Hier findet vom 25.11. bis 10.12.2023 der „King of the Air“ statt – es ist das 11-jährige Jubiläum dieses Super-Events – und für viele der Höhepunkt der Wettkampf-Saison. Am Start 18 der weltbesten Big Air Kiter. Die Halteperiode läuft über fast zweieinhalb Wochen, gestartet wird der Event an den beiden windreichsten Tagen. Im Moment, während wir die letzten Korrekturen an dieser Ausgabe vornehmen – und ich das Edi schreibe, ist der Event „on hold“. Und die Vorhersage sieht im Moment noch nicht so richtig vielversprechend aus. Aber das kann sich schnell ändern – in der Zeit bis zum 10.12.2023. Gestartet wird ab 25 Knoten Windgeschwindigkeit – und „ordentlich“ Swell. Wer den KOTA verfolgen möchte: www.redbull.com/za-en/events/red-bull-king-of-the-air Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe. Genießt den Winter – wo immer ihr seid. Aloha, Dirk Seifert


EDITO

Rider_ Nathalie Lambrecht Foto_ Toby Bromwich

KITEBOARDING

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KITEBOARDING

STUFF

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LEIDENSCHAFT

01

NUMMER 156

TEST

03

Neuheiten 2024 52 – 54

Der 4.000 Euro Kite F2 Cloud

56 – 62

Porsche x Duotone Limitierte „Pink Pig“ Edition

64 – 65

boot Düsseldorf Foiling im Fokus

Freeride Summit part. 10 10 – 23

26 – 31

34 – 35

Umfangreiche Trickkiste Portfolio André Magarao Mehr windige Tage Interview mit Hannah Whiteley Die Welle seines Lebens Endless Barrels in Skeleton Bay

38 – 40

Test Duotone Freeridekites

42 – 43

Dice SLS

44 – 45

Rebel SLS

46 – 47

Neo / Neo SLS

48 – 51

Big Air Boosting-Gigant Ozone Edge V12


I N H A LT

04

REISE

05

GKA Kite World Tour 2023 Whyte unantastbar Kite-Surf (Wave) World Cup Dakhla/Marokko

76 – 79

Noch Zeit, um Erfahrungen zu sammeln Interview mit Johannes Sarny

80 – 83

Es bleibt spannend Freestyle World Cup Cauipe/ Brasilien

84 – 85

Charles Brodel holt fünften Titel! Hydrofoil Freestyle World Championship

86 – 88

Whyte und Cozzolino Weltmeister Kite-Surf (Wave) World Cup Cauipe/Brasilien

90 – 95

Ein absoluter Traum Interview mit Finn Flügel zum GKA FreestyleTourstopp in Cauipe KPL Kite Park League Pure Joy of Riding Park . part 4 KPL Superfinal | Taiba/ Brasilien

4–5

Editorial

114

Kiteboarding Abo

115

Impressum

07 110 – 113

Wo alles begann Duotone Pro Center Tenerife

TITEL

68 – 75

96 – 103

S TA N DA R D S

PROFIZIRKUS

06

Rider: Carlos Mario Foto: André Magarao Spot: Taiba/Brasilien

104 – 109 Formula Kite Olympischer Nationenstartplatz gesichert Interview mit Jannis Maus KITEBOARDING

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FOTOS

ANDRE MAGARAO

INTERVIEW/ TEXT

DIRK SEIFERT

NUMMER 156

I N F O

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Noè Font | Taiba Noè ist der Master of Style. Es ist immer großartig, mit ihm zu arbeiten. Noè ist ja selber Videograf, wir unterhalten uns viel über Winkel, Blickachsen, Lichtführung – und wie ein Trick am besten umzusetzen ist. Jedes Jahr mietet Noè ein großes Haus in Taiba. Es sind immer eine Menge gute Rider vor Ort. Ich bleibe jedes Jahr eine Weile dort, um sie alle zu fotografieren. Das sind wirklich die besten Arbeitsbedingungen für mich.


KITEBOARDING

PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

André Magarao ist einer der innovativsten Fotografen im Kitesport. Er war der erste, der Blitze in der Kitefotografie einsetzte. Das Know-how dazu hat er aus der Skateboard-Fotografie. Auch hat er weitere Style-Elemente aus der Skateboard-Szene in den Kitesport übertragen. Seine Lieblingsspots für Kite-Shootings sind die Lagunen im Bundesstaat Cearà, wo er (fast) jedes Jahr die Kite-Pros auf den Lagunen von Taiba und Cauipe fotografiert. Ein Heimspiel sozusagen für den 40-jährigen Brasilianer.

TRICKKISTE

UMFANGREICHE

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NUMMER 156

Erick Anderson | Taiba Erick ist der am meisten unterschätzte Freestyle-Rider der Welt. In jeder Saison bringt er es während des World Cups in Brasilien perfekt auf den Punkt, aber leider hat er nicht ausreichend Unterstützung, um zu den anderen Tourstopps reisen zu können. Auch in dieser Saison war es nicht anders. Ich hatte ein paar Mal die Gelegenheit, mit ihm zu arbeiten – wir hatten einen Riesenspaß zusammen.

Die Form der Lagunen in Taiba und Cauipe ändert sich von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr haben sie eine Form, die für Blitze nicht so günstig ist


PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

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NUMMER 156

Mika hatte mit einer Verletzung zu kämpfen. Es ist verrückt, was sie alles schon erreicht hat – besonders, wenn man bedenkt, dass sie erst 19 ist

Mikaili Sol | Taiba Mika hatte mit einer Verletzung zu kämpfen, sodass wir nicht viel zusammen shooten konnten. Aber in der kurzen Zeit, die wir zusammen hatten, lieferte sie eine perfekte Performance. Es ist verrückt, was sie alles schon erreicht hat – erst recht, wenn man bedenkt, dass sie erst 19 ist. Ich wünsche mir auf jeden Fall, ich könnte öfter mit ihr arbeiten.


PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

INTERVIEW MIT ANDRÉ MAGARAO André, du bist dieses Jahr 40 geworden. Hat sich dadurch etwas für dich verändert? Ganz ehrlich, es hat sich nicht wirklich viel verändert. Ich mache immer noch das Gleiche – und ich versuche weiterhin, so viel wie möglich zu fotografieren. Ich hatte dieses Jahr tolle Gelegenheiten, Kiteboarden zu fotografieren. Ich habe das Kite Park League-Event in Patagonien geshootet – das war wirklich cool. Der See dort hatte ein so klares und reines Wasser, man konnte es trinken. Und ich habe Freestyle auf dem GKA-Event in Kolumbien fotografiert, was nochmals besonders war, da mein guter Freund Carlos Mario gewonnen hat. Und ich war mit Slingshot auf Aruba. Es ist immer ein tolles Erlebnis, in der Karibik zu fotografieren. Jetzt bin ich gerade auf dem Rückweg von Ceará nach Kalifornien. Ich muss für New Balance Golf in Kalifornien fotografieren – eine unterhaltsame Abwechslung zum Kiteboarden. Außer in den Jahren während der Pandemie bist du jedes Jahr im Herbst in Cearà im Nordosten Brasiliens, um die besten Kiteboarder der Welt zu fotografieren. Was war dieses Jahr anders als im letzten Jahr? Dieses Jahr war definitiv einzigartig. Um ehrlich zu sein, war es das schwierigste Jahr, die Art von Aufnahmen zu machen, die ich mag. Die Form der Lagunen in Taiba und Cauipe ändert sich von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr haben sie eine Form , die für Blitze nicht so günstig ist. Aber – ich konnte die Sonnenfinsternis, die partielle Mondfinsternis und das Kite Park League-Finale in nur drei Wochen fotografieren. Mit welchen Pros hast du in diesem Jahr geshootet? Ich habe wieder mit all meinen guten Freunden zusammengearbeitet. Es war episch. Ich denke, das Beste am Kiteboarden ist, wie cool alle sind. Ich hatte dieses Jahr einige längere Shootings mit Maxime Chabloz, Noè Fond und Carlos Mario. Was hat sich verändert in deiner Arbeit – im Vergleich zum letzten Jahr? Dieses Jahr war definitiv anders. Das Shooting zum KPLFinale war großartig. Ich denke, seitdem Alex Maes 2018 und 2019 die Kite Mansion organisiert hat, wollte jeder, dass wieder ein Park-Event in Brasilien stattfindet. Und das dann auch noch während der Sonnenfinsternis. Ich hatte noch nie zuvor eine Sonnenfinsternis fotografiert – und es war für mich wirklich schon cool, überhaupt eine zu sehen. KITEBOARDING

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Maxime Chabloz | Taiba Maxime ist ein fantastischer Rider, wenn es ums Fotografieren geht. Er verfügt über eine überaus umfangreiche Trickkiste und hat zudem ein wirklich tolles Gefühl für den Raum. Und dann hat er noch diesen smoothen, flüssigen Style und wirklich sanften Pop, sodass ich sogar auch bei Fisheye-Aufnahmen immer ganz nah an ihn rankommen kann.


PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Ich hatte dieses Jahr einige längere Shootings mit Maxime Chabloz, Noè Fond und Carlos Mario. Maxime hat diesen smoothen, flüssigen Style und wirklich sanften Pop

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NUMMER 156

Vielleicht wird die Lagune im nächsten Jahr eine Form haben, die das Fotografieren mit Blitzen etwas einfacher macht


PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Maxime Chabloz | Taiba Dieses Foto mit Maxime Chabloz entstand ganz am Ende des Tages der Sonnenfinsternis. Dies war das erste Mal, dass ich eine Sonnenfinsternis sah – und ehrlich gesagt wusste ich nicht so recht, was mit dem Licht passieren würde. Es hat Spaß gemacht, den gesamten Prozess zu beobachten und als Krönung einige der besten Kiteboarder der Welt vor meiner Linse zu haben.

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Noè Font | Taiba Noè ist einer der stilvollsten Park-Rider überhaupt. Es ist immer ein tolles Erlebnis, mit ihm zu fotografieren. Ich freue mich schon auf das nächste Park-Shooting mit ihm.


PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Das Shooting zum KPL-Finale war großartig. Ich denke, seitdem Alex Maes 2018 und 2019 die Kite Mansion organisiert hat, wollte jeder, dass wieder ein Park-Event in Brasilien stattfindet

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Du warst der offizielle Fotograf beim KPL Super Final. Wie war das für dich? Das KPL Super Final war großartig. Es ist wahnsinnig die Arbeit zu sehen, die Noé Font da reingesteckt hat. Er organisierte, schweißte die Rails und nahm auch als Rider an der Veranstaltung teil – und hat auch noch fast gewonnen. Und Park zu fotografieren ist einfach toll. Es sind echt interessante Fotos, die da entstehen – auch aufgrund der Perspektiven, die möglich sind. Ich hoffe, dass ich es in dieser Saison schaffe, noch einmal kurz nach Cearà zurück kehren zu können und mit der Crew noch ein paar Rails shooten zu können. Mit einer derart motivierten Truppe lässt sich viel erreichen.

Planst du in 2024 wieder auf Wettbewerben zu fotografieren? Ja, ich würde gerne in 2024 wieder auf Wettkämpfen shooten. Ich hoffe, dass die GKA mich anruft. Bitte sende ihnen ein Exemplar dieser Ausgabe zu! Was wünschst du dir für 2024? Ich möchte weiterhin fotografieren – möglichst viel Kiteboarden! Ich hoffe, dass Ramiro eine weitere KPL-Veranstaltung in Patagonien organisieren kann. Es wäre cool noch einmal dorthin zu reisen und noch mehr zu shooten. Und ich hoffe auch, dass die KPL wieder eine Veranstaltung in Brasilien auf die Beine stellen kann. Vielleicht wird die Lagune im nächsten Jahr eine Form haben, die das Fotografieren mit Blitzen etwas einfacher macht, als es in diesem Jahr der Fall war. Und ich hoffe, dass die GKA mich anruft, um einige Tourstopps zu fotografieren. Und ich hoffe auch, dass mich mein Job im nächsten Jahr an ein paar Orte führt, an denen ich bisher noch nicht war.

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Du hast auch den GKA Freestyle World Cup in Kolumbien Anfang des Jahres fotografiert. Was ist das Besondere daran, während eines Wettkampfs zu fotografieren? Ich liebe es auf Wettkämpfen zu fotografieren. Es ist immer eine besondere Atmosphäre – und die liebe ich. Der GKA Freestyle-Event in Kolumbien war nochmals besonders für mich, da mein guter Freund Carlos Mario gewonnen hat. Er ist Brasilianer – wie ich. Es war sein erster Wettkampf nach

seiner Operation. Und ja, ich hätte auch gerne den GKA Wettkampf in Cumbuco geshootet, denn dort fühle ich mich wirklich zuhause.

Ich konnte die Sonnenfinsternis, die partielle Mondfinsternis und das Kite Park League-Finale in nur drei Wochen fotografieren


PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Carlos Mario | Taiba Ich habe schon so oft mit Carlos zusammen geshootet, dass es sich anfühlt, als müssten wir nicht einmal mehr sprechen. Ich brauche mich nur zu positionieren – und er weiß genau, welche Tricks er machen muss. Ich bin begeistert, dass wir bei diesem atemberaubenden Sonnenuntergang fotografieren konnten.

NAME

ANDRÉ MAGARAO

ALTER

40

NATIONALITÄT

BRASILIANER

LEBT IN

LAGUNA BEACH, KALIFORNIEN

WEBSITE

WWW.ANDREMAGARAO.COM

SOZIALE MEDIEN

@ANDRE_MAGARAO

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Status defined.

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1.80 kg


NAME CHAPTER

Elite IV PERFORMANCE FREERIDE

CRAZYFLYKITES.COM

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Hannah Whiteley ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Freestylerin und Big Air Kiterin unseres Planeten. 2022 hängte die Britin ihre Profi-Karriere an den Nagel, wechselte den Sponsor – und ist seitdem Freeriderin. Ihre Aufgabe sieht sie nunmehr im Erstellen von Content. In diesem Herbst war die 31-Jährige wieder in Brasilen, ihr Trip führte sie durch den Bundesstaat Cearà im Nordosten – entlang der 300 Kilometer langen Küstenlinie zwischen Fortaleza und Jericoacoara. Im Interview verrät sie, wo es ihr am besten gefallen hat – und was sie sich für die Welt und ihre persönliche Zukunft am meisten wünscht.

I N F O

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MEHR WINDIGE TAGE

INTERVIEW/ TEXT

DIRK SEIFERT

FOTOS

ANDY TROY ANDRÉ MAGARAO


L E I D E NS C H A F T | M E H R W I N D I G E TAG E

Ich liebe es, in Brasilien zu sein. Unglaublich konstanter Wind, Açai und gute Vibes

Rider_ Hannah Whiteley Foto_ Andy Troy Spot_ Ilha do Guajiru

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Rider_ Hannah Whiteley Foto_ André Magarao Spot_ Taiba Lagune

Je nördlicher ihr kommt, desto mehr Wind. In Cumbuco und Taiba seid ihr mit 9.0 und 12.0 gut beraten, in Preá und Jeri besser 7.0 und 9.0.


L E I D E NS C H A F T | M E H R W I N D I G E TAG E

Was mir an Ilha do Guajiru am besten gefällt, ist die Bequemlichkeit. Du kannst direkt an der Lagune übernachten. Ich liebe die Atmosphäre dort

INTERVIEW MIT HANNAH WHITELEY Hannah, du bist gerade auf einer Reise im Nordosten Brasiliens. Welche Orte in Cearà hast du besucht – und wo bist du gerade? Ich liebe es, wieder in Brasilien zu sein, es ist ein ganz besonderer Ort. Auf dieser Reise habe ich Ilha do Guajiru, Cumbuco und Taiba besucht. Was ist das Besondere für dich an Cearà? Unglaublich konstanter Wind, garantierter Sonnenschein und gute Vibes. Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, an denen man jeden Tag kiten gehen kann. Zwischen August und Dezember gibt es hier kaum einen Tag ohne Wind. Das Leben im Nordosten Brasiliens fühlt sich einfach so einfach an. Kokosnüsse, Açai und perfekte Kite-Bedingungen auf den Flachwasserlagunen. Die meisten Europäer reisen im November nach Cearà. Welches ist die beste Windzeit? September bis Anfang Dezember. Erzähl uns über Ilha do Guajiru. Was magst du an diesem Spot? Ilha do Guajiru ist ein verstecktes Juwel an der Nordostküste Brasiliens, ein tropisches Paradies. Passatwinde zwischen

15 und 25 Knoten, flaches Wasser auf der durch ein Riff geschützten, riesigen Lagune, außerhalb Welle – und endlose Strände. Was mir an Ilha do Guajiru am besten gefällt, ist die Bequemlichkeit. Du kannst direkt an der Lagune übernachten. Ich liebe die Atmosphäre dort. Es fühlt sich wirklich besonders an, wenn alle aus demselben Grund dort sind und der selben Leidenschaft folgen. Der Bundesstaat Cearà hat zwischen Cumbuco und Jericoacoara eine Küstenlänge von knapp 300 Kilometern. Welches ist dein Lieblingsspot in Cearà? Ja, ich liebe es, an verschiedenen Orten entlang der Küste sein zu können. Meine Favoriten sind Ilha do Guajiru und Taiba. Welche Kitegrößen braucht ein Kiter im Herbst in Cearà? Das hängt davon ab, wo in Cearà ihr seid. Je nördlicher, desto mehr Wind. In Cumbuco und Taiba seid ihr mit 9.0 und 12.0 gut beraten, in Preá und Jeri besser 7.0 und 9.0. Auf den Fotos sieht man dich mit einem Twintip freestylen. Fährst du auch Surfboard? Es ist schon einige Jahre her, dass ich auf einem Surfbrett rumgespielt habe. Ich liebe mein Twintip einfach zu sehr. Bei leichterem Wind gehe ich foilen.

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Ich genieße es, ohne Contestund TrainingsDruck kiten gehen zu können

Rider_ Hannah Whiteley Foto_ Andy Troy Spot_ Ilha do Guajiru


Reizt dich eine erneute Teilnahme an Wettkämpfen? Ja, wenn es in Zukunft einen Wettbewerb gibt, der mich begeistert, würde ich gerne teilnehmen.

Wie sieht dein Kite-Leben als Freeriderin aus? Bei so ziemlich jedem Kitetrip, den ich mache, geht es um die Erstellung von Content. Oder ich bin auf Demo-Veranstaltungen.

Wenn du dir etwas für die Welt wünschen könntest, was wäre das? Mehr Freundlichkeit gegenüber anderen – und mehr windige Tage.

Was sind deine Ziele für die nächsten Jahre? Weiterhin interessanten Content zu erstellen und an Orten kiten zu gehen, an denen ich bisher noch nie war. Und ich möchte meine Skills im Kitefoilen, Wingfoilen und Big Air verbessern.

Ich möchte an Orten kiten, wo ich noch nie war. Und ich möchte meine Skills im Kitefoilen, Wingfoilen und Big Air verbessern NAME

HANNAH WHITELEY

ALTER

31

NATIONALITÄT

BRITISCH

GEBURTSORT

ENGLAND

LEBT DERZEIT IN

LYTHAM ST ANNES, GROSSBRITANNIEN

KITET SEIT

2007

HOMESPOT

LYTHAM ST ANNES

LIEBLINGSSPOTS

BRASILIEN, KAPSTADT, SOMMERSESSIONS IN GROSSBRITANNIEN

ERSTER WETTBEWERB

BKSA – THE BRITISH TOUR 2007

ERSTER WELTMEISTERSCHAFT

2009 IN DEUTSCHLAND PKRA WORLD TOUR

ERFOLGE/TITEL

3-FACHE BRITISCHE MEISTERIN KITESURF-SPEED-WELTMEISTERIN VIZE-WELTMEISTERIN BIG-AIR VIZE-WELTMEISTERIN FREESTYLE

WEBSITE

HANNAHWHITELEY.COM

INSTAGRAM

@HANNAHWHITELEYOFFICIAL

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L E I D E NS C H A F T | M E H R W I N D I G E TAG E

Du hast dich 2022 aus dem Wettkampfzirkus verabschiedet – und bist seitdem Freeriderin. Bereust du diesen Schritt? Es macht mir wirklich Spaß, kreativ zu sein und Content zu produzieren. Nein, ich vermisse es nicht, an Wettkämpfen teilzunehmen. Ich habe diesen Abschnitt meines Lebens wirklich genossen, aber jetzt genieße ich es, ohne Contest- und Trainings-Druck kiten gehen zu können.




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Rider_ Joshua Emanuel Foto_ Dale Staples Spot_ Skeleton Bay/Namibia

DIE WELLE SEINES LEBENS


LEIDENSCHAFT | DIE WELLE SEINES LEBENS

DESSERT TUBES | ENDLESS B A R R E L S I N S K E L E T O N B AY

DIE WELLE SEINES LEBENS

I N F O

Joshua Emanuel hat sie gefunden, die Welle seines Lebens! In Skeleton Bay/Namibia, der Heimat einer der besten und längsten (links brechenden) Wellen der Welt. Skeleton Bay – auch bekannt als Donkey Bay, ist einer der abgelegensten Surfspots der Welt – ein Spot, an dem Naturwunder auf euch warten. Unberührte Natur, riesige Dünen, rostige Schiffswracks, Robbenkolonien und Skelettreste riesiger Wale, die im Laufe der Jahre an die Küste gespült wurden und dem Küstenabschnitt seinen Namen gaben. RIDER

JOSHUA EMANUEL

KAMERA/ DROHNE

JOSHUA EMANUEL LORENZO CHERUBINI VALENTI DALE STAPLES

EDIT

MONTY SCHOLZ

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Der Südafrikaner Joshua Emanuel hat lange auf perfekte Swell- und Windbedingungen dort gewartet. Als sie sich abzeichneten, ließ er alles stehen und liegen und buchte einen Flug ins Nachbarland Namibia. In einer Mischung aus Erfurcht, Freude und Entschlossenheit wagt er sich in das kalte Wasser – bereit für die „Welle seines Lebens“. Für uns festgehalten hat er es in seinem Video „Dessert Tubes" (3.20).

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NEUHEITEN 2024 IN DIESER AUSGABE BRINGEN WIR EUCH DIE TESTS DER ERSTEN VIER DUOTONE KITES 2024. DICE SLS, REBEL SLS, NEO SLS UND NEO ORIGINALS. DEN NEUEN OZONE EDGE V12 HAT JOSEPHINE BOLL FÜR EUCH GETESTET.

NEUHEITEN 2024 DER 4.000 EURO KITE F2 CLOUD

50 – 52

PORSCHE X DUOTONE LIMITIERTE „PINK PIG“ EDITION

54 – 60

BOOT DÜSSELDORF FOILING IM FOKUS

62 – 63

NUMMER 156

TESTS FREERIDE SUMMIT PART. 10 TEST DUOTONE FREERIDEKITES CORE XR PRO

36 – 38

DICE SLS

40 – 41

REBEL SLS

42 – 43

NEO / NEO SLS

44 – 45

BIG AIR BOOSTING-GIGANT OZONE EDGE V12

46 – 49

S T U Kite_ Flysurfer ERA


STUFF

F F

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Duotone Freeride Kites

EST

Dice SLS

Seit September 2023 liegen die ersten 2024er Duotone Kites bei den Händlern. Den Anfang machen Dice SLS, Rebel SLS, Neo originals und Neo SLS. Wir haben die vier Kites in den letzten Monaten in Tarifa, St. Peter-Ording, Hvide Sande/DK und an der Ostseeküste ausgiebig in mehren Größen getestet und schildern euch auf den folgenden Seiten unsere Eindrücke

Dice SLS 2024 EINSATZBEREICH

FREERIDE/FREESTYLE

KONSTRUKTION

DELTA/C HYBRID | 3 STRUTS | 4 (5) LEINEN

KITEDESIGNER

RALF GRÖSEL

Den Freeride/Freestyle Kite Dice bring Duotone in der nächsten Saison 2024 nur noch in der leistungsstärkeren SLS-Variante, den „originals“ (Strutgerüst aus Dacron) hat der Weltmarktführer aus dem Programm genommen. In der Duotone-Range ist der Dice der sportliche Freestyler. Seine Konstruktion basiert ursprünglich auf der Kappe des C-Kite Vegas, wurde über die Jahre aber immer eigenständiger und bekam von Kitedesigner Ralf Grösel mehr und mehr starke Delta-Elemente ins Tuch geschneidert, um die Lowwind- und Sprungperformance zu erhöhen. Die besonderen Merkmale des Dice sind sein äußerst direktes Barfeeling, eine hohe Agilität, rundes Drehverhalten und sein vergleichsweise geringer Grundzug. Aufgrund des geringeren Grundzugs empfiehlt sich der sportive Freerider besonders für leichtere Rider. Im Vergleich zum 2023er Dice SLS ist die Kappe leicht überarbeitet, neu gestaltet ist der Radius der Fronttube. Erweitert wurde die Range um 5.0 und 6.0. Diese Größen waren bisher nur in der Dacron-Variante (originals) erhältlich.


TEST FREERIDE-KITES | DUOTONE FREERIDE KITES

Rebel SLS 2024

Rebel SLS 2024 EINSATZBEREICH

FREERIDE/HANGTIME | BIG AIR

KONSTRUKTION

DELTA-HYBRID | 5 STRUTS | 4 (5) LEINEN

KITEDESIGNER

RALF GRÖSEL

Der Rebel SLS ist der Hangtime- und Big Air-Kite der Duotone-Range, er ist der einzigen Duotone FreerideKite mit fünf Struts. Erhältlich ist der Performance-Freerider ausschließlich in der leistungsstärkeren SLS-Variante. Neu am 2024er Rebel SLS ist das TipDesign. Der neue Rebel SLS soll direkter reagieren, runder drehen und agiler fliegen. Straffer ist auch die Tuchspannung, was eine höhere Kontrolle im oberen

Windbereich bewirken soll. Der neue Rebel SLS ist dennoch seinem Charakter treu geblieben – er ist nach wie vor der leistungsstärkste Hangtimekite und von allen Duotone Kites am einfachsten zu springen. Das 2024er Modell ist agiler und leichter zu fliegen als der Vorgänger, besitzt eine etwas höhere Leistung, eine etwas stärkere Low-Wind-Performance sowie einen leicht verbesserten Drift. Der 15.0 wurde aus dem Programm genommen.

GRÖSSEN UND PREISE 3.0

4.0

5.0

6.0

7.0

8.0

9.0

10.0

11.0

12.0

13.0

14.0

2.049

2.129

2.209

2.289

2.379

2.459

2.539

2.619

2.699

1.749

1.829

1.919

1.999

2.079

2.159

2.239

2.319

2.399

1.399

1.479

1.569

1.649

1.729

1.809

1.889

1.969

1.749

1.829

1.919

1.999

2.079

2.159

2.239

2.319

REBEL SLS 2024 DICE SLS 2024 NEO (ORIGINALS) NEO SLS

1.239

1.319

KITEBOARDING

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EST

Neo (originals) Neo SLS 2024

KITEBOARDING

Neo SLS

EINSATZBEREICH

FREERIDE/WAVE

KONSTRUKTION

DELTA-HYBRID | 3 STRUTS | 4 (5) LEINEN

KITEDESIGNER

SKY SOLBACH UND KEN WINNER

Der Wavekite Neo ist als einziger Duotone Kite in allen drei Varianten erhältlich. Als "originals" mit einem Strutgerüst als Dacron, als SLS (Strutgerüst aus PentaTX) und als D/LAB mit einem Strutgerüst als Aluula. In der originals-Variante ist der Neo am günstigsten, auch bietet Duotone hier die meisten Größen (10). Die SLS Variante ist teurer (um 350 Euro), aber auch leistungsstärker. Als D/LAB (Duotone Labor) bietet der Neo die beste Leichtwindperformance, mit seinem Strutgerüst aus Aluula ist der Neo in de D/LAB-Version am teuersten (ab 2.649 Euro). Seit September neu auf dem Markt sind Neo originals und Neo SLS, der Neo D/LAB läuft unverändert weiter (vermutlich bis Sommer 2024). Nach drei Jahren Entwicklungspause haben das Designerduo Ken Winner und Sky Solbach den Dacron-Neo wieder unter ihre Fittiche genommen und merklich überarbeitet. Neu am 2024er Neo originals ist das Tipdesign, auch das Profil haben Winner/ Solbach leicht überarbeitet. Der neue Neo soll eine größere Windrange, ein dynamischeres Handling und eine höhere Agilität besitzen – auch soll er harmonischer, schneller und enger

drehen. Reduziert haben Winner/Salbach den Dacronanteil im Tip, dafür wird mehr Flugtuch (Trinity TX) verarbeitet. Die Kappe ist leichter, was das Driftverhalten verbessern soll. Durch die Profilanpassung (tieferes Profil im Mittelbereich) soll der neue Neo – besonders durch ein jetzt stärkeres Low-End – einen größeren Windbereich besitzen. Wie beim Neo originals haben Winner/Solbach auch bei der leistungsstärkeren SLS-Variante das Tip überarbeitet und die Tuchspannung erhöht. Zusätzlich verlaufen die Hybrid Flex Struts gerader – die beiden äußeren Rippen sind aufgrund eines geänderten Materialmixes steifer. Das Ergebnis soll ein ausgewogeneres Flugverhalten, engere Turns, mehr Depower auf einem kürzeren Barweg und auch etwas mehr Leistung sein. Neu gestaltet wurde das Verhältnis von Penta TX zu STW70 in den Hybrid-Flex-Struts, sodass diese im Tipbereich weniger flexen und damit die Kappe auf Lenkimpulse direkter reagiert. Einstellbar ist der Neo SLS auf Strapless-Freestyle (stärkerer Pop, kraftvolle Loops) und Waveriding (höherer Drift, schnellere Drehgeschwindigkeit).


Kitesurfen, Wingfoilen und mehr.

Fehmarn

|

Sizilien

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Brasilien

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Kurse

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KITEBOARDING

EST

Im Vergleich zu Evo SLS, Neo SLS und Rebel SLS besitzt der Dice SLS den geringsten Grundzug, was ihn besonders für leichtere Rider interessant macht. Foto_ Toby Bromwich

Duotone Dice SLS

//TESTERGEBNISSE WINDBEREICH Der Windbereich des Dice SLS ist riesig. Er bietet eine sehr effektiv und äußerst linear wirkende Depower über den Barweg. Der Dice SLS geht etwas später los als ein gleichgroßer Neo SLS und Evo SLS und bietet auch einen geringeren Grundzug – perfekt für leichtere Rider.

HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT Der Windbereich des Dice SLS ist riesig. Er bietet eine sehr effektiv und äußerst linear wirkende Depower über den Barweg. Der Dice SLS geht etwas später los als ein gleichgroßer Neo SLS und Evo SLS und bietet auch einen geringeren Grundzug – perfekt für leichtere Rider.

BARGEFÜHL Extrem knackig. Der Dice SLS besitzt das direkteste Bargefühl aller Duotone Freeride Kites – und die am stärksten linear wirkende Depower über den Barweg.

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN Der Dice SLS läuft eine gute Höhe, braucht aber etwas mehr Wind.

SPRUNGPERFORMANCE (EINGEHAKT) Der Dice SLS liftet knackig und explosiv, trägt gut – aber nicht so lange wie Neo SLS, Evo SLS und Rebel SLS. Auch braucht er etwas mehr Wind, um sein volles Sprungpotenzial frei zu setzen. Trotz seiner hohen Agilität ist seine Sprungperformance sehr einfach abzurufen, die Landungen gelingen intuitiv und ohne besondere Technik.

WASSERSTART Extrem einfach, trotz seiner C-Kite-Gene.

FREESTYLE-EIGNUNG (UNHOOKED) Den Vegas mal ausgenommen, ist der Dice SLS der beste Freestyler der DuotoneRange. Er liefert den höchsten Pop und Slack und das direkteste Bargefühl. Wer unhooked gehen möchte, findet unter den Freeride-Kites kaum eine bessere Alternative.


TEST FREERIDE-KITES | DUOTONE FREERIDE KITES

Die Kappe des Dice SLS basiert auf dem C-Kite Vegas. Dementsprechend hervorragend ist seine Beherrschbarkeit und Direktheit im Flugverhalten

Der 2024er Dice SLS ist in zwei Farbvarianten verfügbar: blue/dark-grey und lime/dark-grey. Foto_ Toby Bromwich

//FAZIT BIG-AIR-EIGNUNG (KOTA-DISZIPLIN) Kiteloops – das zentrale Element im Big Air – sind die absolute Paradedisziplin des Dice SLS, er loopt knackig und explosiv. Von allen Duotone Kites dreht der Dice SLS am rundesten und fängt auch sicher wieder auf. Bis vor kurzem war der Dice der Lieblingskite der Duotone-Teamrider in Big Air–Contests wie den „King of the Air“. Sein Querversatz ist geringer als bei Evo SLS und Rebel SLS.

EIGNUNG FÜR DIE WELLE Sein Drift ist zwar nicht so stak ausgeprägt wie der des Neo SLS, trotzdem ist der Dice SLS ein hervorragender Wavekite – besonders in Sideshore-Bedingungen. Er dreht extrem eng und rund, bietet eine angenehm linear arbeitende Depower und ein sehr direktes Bargefühl.

Dass Duotone seinen Freeride-Freestyler nur noch in der leistungsstärkeren SLS-Variante anbietet, ist mehr als konsequent. In der SLS Version ist der Dice einfach der bessere Kite. Er zeigt im unteren Windbereich eine höhere Leistung – und performt deutlich stärker im Freestyle. Doch auch für reine Cruiser ist der Dice SLS eine super Wahl. Im Vergleich zu Evo SLS, Neo SLS und Rebel SLS besitzt der Dice SLS das direkteste Barfeeling, dreht am rundesten und fliegt am agilsten. Auch in der SLS-Variante bietet der Dice den geringsten Grundzug aller Duotone Kites, was ihn besonders für leichtere Rider interessant macht.

DICE SLS

EINSTEIGEREIGNUNG Mit dem Dice ist der Einstieg durchaus möglich, allerdings sind die Dacron-Versionen von Neo und Evo (originals) für den Einstieg besser geeignet – und günstiger im Preis.

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Die Paradedisziplin des Rebel SLS ist seine Sprungperformance. Im mittleren bis oberen Windbereich ist der Rebel SLS in der Hangtime eine absoluter Macht. Er schwebt lange und bietet viel Zeit für alle Old-School- und Big-Air Tricks. Foto_ Toby Bromwich

Duotone Rebel SLS

//TESTERGEBNISSE WINDBEREICH

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

Der Rebel SLS besitzt einen wirklich großen Windbereich. Bereits im unteren Windbereich zeigt der Rebel SLS ansehnliche Leistungen, für Hangtime-Kiter ist aber erst der mittlere und obere Windbereich interessant, denn hier

Eine Stärke des Fünfstruters. Der Rebel SLS zeigt überaus gute Up-Wind-Eigenschaften,

spielt der Rebel SLS seine Stärken aus.

HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT Der Rebel ist zwar leistungsstark, aber äußerst einfach zu bedienen. Die Kappe steht absolut ruhig, selbst im oberen Windbereich ist der Fünfstruter leicht zu kontrollieren, die Rückmeldung an der Bar ist perfekt. Gegenüber dem Vorgänger hat das 2024er Modell besonders im Handling und in der Agilität merklich zugelegt.

BARGEFÜHL Der Rebel SLS ist sehr direkt und ausgewogen an der Bar. Das Bargefühl ist sportlich, noch etwas direkter als beim Vorgänger – trotzdem ist der Rebel SLS einfach zu beherrschen.

selbst schon im unteren Windbereich.

SPRUNGPERFORMANCE. LIFT UND HANGTIME (EINGEHAKT) Die absolute Paradedisziplin des Rebel SLS. In der Sprungperformance ist der Rebel SLS der Leistungsstärkste unter den Duotone Kites, im mittleren und oberen Windbereich ist der Rebel SLS in der Hangtime-Performance eine absolute Macht. Er schwebt lange und bietet viel Zeit für Old-School-Tricks.

WASSERSTART Aufgrund seiner fünf Struts ist die Kappe des Rebel SLS stärker gestreckt, der Wasserstart gelingt trotzdem mühelos.

FREESTYLE-EIGNUNG (UNHOOKED) Der Rebel SLS ist perfekt für Old School Freestyle, also alle eingehakten Tricks. New


TEST FREERIDE-KITES | DUOTONE FREERIDE KITES

Den neuen Rebel SLS hat erstmalig Ralf Grösel konstruiert. Das 2024er Modell reagiert direkter, dreht runder undfliegt agiler

Der 2024er Rebel ist in zwei Farbvarianten verfügbar: royal-blue/mint und lime/dark-grey. Foto_ Toby Bromwich

School und Wakestyle, also alle Tricks, die Pop und Slack benötigen, kann er nicht besonders gut. Hier sind Dice und Vegas deutlich besser geeignet.

BIG-AIR-EIGNUNG (KOTA-DISZIPLIN) Die Big-Air-Leistungen des Rebel SLS sind überaus hervorragend. Die Duotone Teamrider setzen den Rebel SLS beim BigAir-Wettbewerben ein, auch für Freizeit-Kiter ist der Rebel SLS eine hervorragende Wahl. Das neue Tipdesign hat gerade auch die BigAir-Eignung nochmals erhöht. In Kiteloops reagiert der 2024er Rebel SLS direkter, dreht runder und fliegt agiler. Durch die erhöhte Tuchspannung besitz das 2024er Modell eine höhere Kontrolle im oberen Windbereich.

//FAZIT Der neue Rebel SLS hat in allen Bereichen deutlich zugelegt. Das 2024er Modell wurde erstmalig von Ralf Grösel konstruiert – das bisherige Entwicklerduo Solbach/Winner konzentriert sich stärker auf die Duotone Wings. Neu konstruiert hat Kitedesigner Grösel das Wingtip, erhöht die Tuchspannung. Der neue Rebel SLS reagiert merklich direkter, dreht runder und fliegt agiler. Durch das straffer gespannte Tuch ist die Kontrolle im obersten Windbereich höher – selbst den Drift konnte Grösel erhöhen. Einige Duotone Teamrider setzen den neuen Rebel SLS jetzt auch in der Welle ein – im Strapless Freestyle.

EIGNUNG FÜR DIE WELLE Geht – mit den kleinen Größen könnt ihr in die Welle gehen. Aufgrund des neuen Tipdesigns dreht der 2024er Rebel SLS deutlich enger und schneller. Einige Duotone Teamrider setzen den Rebel SLS im World Cup im Strapless Freestyle ein.

REBEL SLS

EINSTEIGEREIGNUNG Der Rebel ist zwar absolut einsteigertauglich, doch gelingen die ersten Meter mit einem deutlich günstigeren Dacron-Neo genauso gut.

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Neo originals Der 2024er Neo originals ist in zwei Farbvarianten verfügbar: coral/ lightgrey und mint/darkgrey Foto_ Toby Bromwich

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Duotone Neo originals Neo SLS

//TESTERGEBNISSE WINDBEREICH In beiden Versionen – originals und SLS – besitzt der Neo einen immens großen Windbereich. Gegenüber den anderen beiden Duotone-Dreistrutern Evo und Dice ging der Neo schon immer früher los, die 2024er Modelle haben im unteren Windbereich nochmals zugelegt. Durch das geänderte Profil besitzen die 2024er Modelle einen etwas größeren Windbereich als die Vorgänger, auch ist die Depowerwirkung über den Barweg stärker. Der Neo SLS geht etwas früher los als der Neo originals und besitzt auch eine höhere Leistung in Lowend. Im oberen Windbereich ist mit den Neos etwas früher Schluss als mit Dice und Evo.

HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT Beide Neos sind leicht zu kontrollieren, der originals stellt nochmals geringere Anforderungen an das Fahrkönnen. Merklich leistungsstärker ist der SLS, aber trotz der hohen Leistung immer noch sehr einfach zu fliegen. Der 2024er Neo SLS besitzt eine höhere Agilität als der Vorgänger, auch ist seine Kraftentfaltung dynamischer, die Leistungsspitzen höher.

BARGEFÜHL Das Bargefühl ist – wie bei allen DuotoneKites – auch beim Neo sehr direkt. Das Bargefühl der SLS-Version ist direkter als das des Neo originals.


TEST FREERIDE-KITES | DUOTONE FREERIDE KITES

Neo und Neo SLS sind die besten Wavekites und auch die besten Einsteiger-Kites der Duotone-Range

Neo SLS Der 2024er Neo SLS ist in zwei Farbvarianten verfügbar: blue/mint und royalblue/orange Foto_ Toby Bromwich

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

EIGNUNG FÜR DIE WELLE

Beide Neos läuft eine ansehnliche Höhe, der Winkel des Neo SLS ist nicht ganz so spitz wie der von Rebel SLS und Evo SLS.

Wave ist – wer hätte es anders erwartet – die absolute Paradedisziplin des Neo. In beiden Versionen. Besonders der originals hat in der Wave-Eignung gegenüber dem Vorgänger nochmals zugelegt. Durch das geringere Gewicht ist sein Drift ausgeprägter, auch dreht er enger und schneller – besonders in den größeren Größen. Der SLS hat in den Leistungsspitzen zugelegt. In der Welle – je nach Style – wird das nicht unbedingt benötigt.

SPRUNGPERFORMANCE/HANGTIME (EINGEHAKT) Für einen Dreistruter ist die Sprungperformance absolut beeindruckend. Deutlich zu spüren ist die höhere Leistung des SLS gegenüber der Dacron-Version (originals).

FREESTYLE-EIGNUNG (UNHOOKED) Der Neo ist super gut für Strapless Freestyle, für klassische Freestyle-Tricks mit dem Twintip sind Evo SLS – und ganz besonders der Dice SLS – besser geeignet.

WASSERSTART In beiden Versionen völlig unkompliziert. Durch das geringere Gewicht startet die SLS-Version etwas williger aus dem Wasser.

BIG-AIR-EIGNUNG (KOTA-DISZIPLIN) Von allen Duotone-Freeride-Kites besitzt der Neo die geringste Big-Air-Eignung, auch wenn seine Leistung auch in dieser Disziplin ansehnlich ist.

NEO SLS

EINSTEIGER-EIGNUNG Beide Neos sind perfekt für den Einstieg – von allen Duotone Kites bietet der Neo die höchste Einsteiger-Eignung. Der originals nochmals besser, da er gutmütiger ist – und günstiger.

//FAZIT

Neo original und Neo SLS sind in der Duotone-Range die besten Wavekites und auch die besten Einsteiger-Kites. Zudem sind sie eine perfekte Wahl für Cruiser und Freerider. Beide Neos werden auf Maui entwickelt. Das Designerduo Sky Solbach und Ken Winner hat die beiden 2024er Modelle merklich überarbeitet. Bei beiden Neos haben sie das Profil – und besonders das Wingtip neu gestaltet. Das spürt der Rider. Die 2024er Neos sind leichter, besitzen einen besseren Drift, drehen enger, sind direkter – und auch etwas leistungsstärker.

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Big Air BoostingGigant Rider_ Josephine Boll

OZONE EDGE V12 Im Herbst 2023 – pünktlich zu den Herbststürmen und der Brasilienund Kapstadt-Saison bringt Ozone zwei seiner sieben Tubekites neu: den Wavekite Reo (in der siebten Generation) und den Topseller und Big Air-/Hangtimekite Edge – bereits in der zwölften Generation. Der Edge ist der wichtigste Kite bei Ozone – nicht erst seitdem Big Air die absolut angesagte Mega-Disziplin im Kitesport ist und Ozone Teamrider Jamie Overbeek mit dem Edge gleich bei seinem KOTA-Debüt im November 2022 einen sensationellen zweiten Platz holte. Der erste Edge (Instict Edge) ist bereits erschien 2007, der gestreckte Fünfstruter ist der leistungsstärkste Freeride-Kite der Ozone-Range, er setzt seit nunmehr über 16 Jahren Maßstäbe in der Hangtime und im Race. Er richtet sich an alle Freerider, denen ein Dreistruter zu wenig Leistung besitzt, an Racer und an ambitionierte Big Air-Kiter – und das auf professionellem Niveau. Die hohe Streckung und die fünf Struts des Edge sorgen für Bestleistungen im Lift und in der Hangtime – er zeigt zudem auch eine beachtliche Radikalität und Querversatz im Loop. Als Performance-Freerider punktet der Edge im Höhelaufen und mit einer hohen Fluggeschwindigkeit. Trotz seiner hohen Leistung ist der Edge recht einfach zu fliegen. Dass der Edge auch einer der besten RaceTubes ist, beweist sein Einsatz als offizieller Racekite in der „A’s Youth Foil Class“, der olympischen Nachwuchsklasse in der Formula Kite (Kite Race). Die Waage kommt ohne Pulleys aus – Contest-Racer schätzen das, denn so wird bei Crashs das Risiko eines Verhedderns der Leinen in der Waage minimiert. Gefertigt wird der Edge in Vietnam, Ozone betreibt dort eine eigene Näherei.


TEST FREERIDE-KITES | OZONE EDGE V12

Rider_ Josephine Boll Foto_ Volker Schmidt

VERÄNDERUNGEN ZUM VORGÄNGER (V11)

Überarbeitet an der zwölften Generation (V12) hat Ozone die Tuchspannung, sodass der neue Edge noch mehr Leistung aus seiner Fläche holen kann. Reduziert haben die Ozone-Entwickler die Querkräfte, verbessert die Leistung im unteren Windbereich und durch den Einsatz von dünneren und dehnungsärmeren Waageleinen (Technora) zudem auch den Luftwiderstand minimiert und die Fluggeschwindigkeit (nochmals) erhöht. Bis auf die Waageleinen bliebt der Materialmix unverändert, ebenso der erfolgreiche und ausgereifte Shape. Allein durch die aerodynamische Optimierung der Kappe besitzt der Edge V12 merklich mehr Leistung, eine höhere Fluggeschwindigkeit und weniger Querzug, ist also deutlich angenehmer zu fliegen.

FREERIDE | HANGTIME/BIG AIR

KONSTRUKTION

DELTA-HYBRID | 5 STRUTS | 4 LEINEN

KITEDESIGNER

ROB WHITTALL, TORRIN BRIGHT, DOMINIK ZIMMERMANN

VENTIL

SCHLAUCHBOOTVENTIL (OEM)

FLUGTUCH

DOUBLE-RIPSTOP VON TEIJIN

TRIMM-MÖGLICHKEITEN

3 IM TIP, UM DREHRADIUS UND BARKRÄFTE ZU VARIIEREN

GRÖSSEN UND PREISE 5.0

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7.0

8.0

9.0

10.0

11.0

13.0

15.0

17.0

19.0

1.639

1.699

1.779

1.849

1.919

1.969

2.009

2.129

2.299

2.439

2.559

KITEBOARDING

WWW.OZONEKITES.DE

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EINSATZBEREICH

WWW.OZONEKITES.COM

Ein ikonischer Kite, die perfekte Maschine. Wenn ihr über das nötige Fahrkönnen verfügt und Lust auf einen Adrenalinschub habt – der Edge liefert ihn.

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Absolute Highperformance – wer die Welt gerne von oben betrachtet, hängt genau richtig am Edge!

WINDBEREICH

//TESTERGEBNISSE

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Rider_ Josephine Boll Foto_ Volker Schmidt

Der Windbereich des Edge ist riesig. Der 9er kann von leichten Ridern bereits ab 15 Knoten geflogen werden, sein Highend liegt bei 32 Knoten. Der Sweetspot dürfte für die meisten bei 20 bis 23 Knoten liegen. Ich bin immer sehr gerne überpowert unterwegs und nehme den 9er gerne erst ab 25 Knoten Grundwind.

HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT

Der Edge V12 verleiht sofort ein vertrautes Gefühl. Selbst overpowered habe ich mich immer sehr sicher gefühlt. Gegenüber dem V11 steht der V12 in Böen merklich ruhiger am Windfensterrand und im Zenit. Der Grundzug ist etwas geringer – ohne Einschränkung des Boosts. Der V12 wirkt einfach ausgereifter. Der Bardruck ist etwas geringer, Lenkimpulse werden präzise umgesetzt – auch dreht der V12 schneller als der Vorgänger. Im unteren Windbereich benötigt der Edge ein paar Sinuskurven, im Highend genügt ein entspannter Einschlag in Fahrtrichtung – und es geht sofort los.

BARGEFÜHL

Die Barkräfte liegen im mittleren Bereich – sie sind etwas geringer als beim Vorgänger. Es ist sehr einfach, den Druckpunkt zu finden, Lenkimpulse werden sehr präzise umgesetzt. Im unteren Windbereich ist der V12 deutlich besser zu manövrieren als der Vorgänger.

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

„Er läuft von allein“ – sobald der Edge seinen Platz weit vorne am Windfensterrand gefunden hat, könnt ihr euch entspannt durchs Wasser ziehen lassen – und selbst im Lowend endlos Höhe ziehen. Der Edge V12 setzt hier wirklich Maßstäbe.

SPRUNGPERFORMANCE. LIFT UND HANGTIME (EINGEHAKT)

Absolute Highperformance – wer die Welt gerne von oben betrachtet, hängt genau richtig am Edge! Gut angebraten, schießt euch der V12 wie eine Rakete in den Orbit. Mit einer Kickerwelle trägt er weit und lange – bis zur sanften Landung. Ohne Kickerwelle lässt sich der Edge sehr gut aufladen und wirklich hoch hinaus schießen. Auch bei Überdruck kann die Kante am Board lange aufgeladen werden, da der Edge über die Nähe zum Windfensterrand sehr viel Speed nach außen generiert und einen somit nicht von der Kante zerrt. Fast geduldig aber willig wartet der Edge darauf, in den Zenit gelenkt zu werden, um einen dann so richtig raus zu katapultieren. Selbst ein leichtes Übersteuern lässt nicht viel an Höhe einbüßen, bereits im Lowwind zeigt der Edge bereits eine hohe Sprungperformance. Im Vergleich zum Vorgänger spürt ihr kurz vor dem Absprung einen etwas früher einsetzenden Lift nach oben.

KITELOOPS

Ich mache nur Downloops, die zieht der Edge sauber durch, der Radius ist sehr präzise – kein Gefühl von „Hau-Ruck“-Loops. Nach Kiteloops habe ich Jamie Overbeek gefragt: „Wenn ihr über das nötige Fahrkönnen verfügt und Lust auf einen Adrenalinschub habt – der Edge liefert ihn. Der Edge ist der absolute Booster, der V12 verfügt über ein präziseres Handling im Loop und eine höhere Drehgeschwindigkeit als der Vorgänger. Ein ikonischer Kite, die perfekte Maschine – wenn du einen moderateren Looper suchst, nimm lieber den Enduro.“


TEST FREERIDE-KITES | OZONE EDGE V12

Ventil_ Schlauchbootventil (OEM) Flugtuch_ Double-Ripstop von Teijin Foto_ Lara Seeger

Testbericht von Josephine Boll (Instagram_ BosiWosi)

WASSERSTART

Der Edge V12 verbringt nicht gerne Zeit im Wasser, das merkt ihr am einfachen Relaunch. Als ungeduldige Person könnt ihr auch stark an einer Steuerleine ziehen und der Edge schießt aus dem Wasser, ohne am Windfensterrand angekommen zu sein – oder ihr lasst ihn ganz anständig an den Windfensterrand krabbeln und steuert ihn sanft nach oben. bei wenig Wind kann der Edge auch über den gleichzeitigen Zug beider Powerleinen gestartet werden.

FREESTYLE-EIGNUNG (UNHOOKED)

Der Edge ist nicht zum unhooked Freestylen entwickelt. Es bedarf Erfahrung, um einen Pop zu generieren, Slack in den Leinen gibt es so gut wie keinen, denn der Edge (be)steht auf Leinenspannung.

EIGNUNG FÜR DIE WELLE

Wer den Edge in der Welle nutzen will, sollte dies über nette Kicker mache – zum hoch hinaus Schießen. Fürs Waveriding ist der Edge nicht entwickelt, hier ist der Reo die deutlich bessere Wahl.

BARSYSTEM

Alle Größen des Edge können mit der 50er Bar geflogen werden. Bequemer wird es ab 13.0 mit der 55er, ab 8.0 kann die 45er eingesetzt werden. Ich fliege 7.0 bis 11.0 mit der 50er Bar und gehe ab 13.0 auf die 55er. Ihr könnt auch mit der Leinenlänge variieren. Die Standard-Leinenlänge beträgt 25 Meter, an 23 Metern lässt sich das Highend etwas nach oben schieben. Auch empfinde ich die kleinen Größen unter 9.0 an 23 Metern als angenehmer.

//FAZIT Der Edge V12 setzt die Benchmark im Big Air, im Boost und in der Hangtime. Auch Kiter, die speeden wollen, kommen mit dem Edge voll auf ihre Kosten. Der V12 hat besonders im Handling und in der Drehfreude zugelegt – auch werden Böen komfortabler abgefedert. Der Edge ist auf Geschwindigkeit, hohe Sprünge und eine lange Hangtime ausgelegt – flugsüchtige Rider werden voll auf ihre Kosten kommen. GO BIG!

EINSTEIGEREIGNUNG

Einsteiger könnten von der hohen Position des Edge über ihrem Kopf verwirrt sein. Jedoch kann das etwas langsamere Flugverhalten einen angenehmen Einstieg in die Kitesteuerung bereiten. Der V12 besitzt eine höhere Einsteigereignung als der Vorgänger. Doch auch wenn die erste Meter mit dem Edge durchaus machbar sind, für den Einstieg ist der Enduro der bessere Kite.

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KITEBOARDING

F2 CLOUD | BIG AIR KITE

NUMMER 156

DER 4.000 EURO KITE Im Frühjahr 2023 sorgte das deutsche Boardsportbrand F2 Fun&Function mit dem Soares Pro Ho’okipa für Furore. Mit 3.999 Euro (Kite only) ist der Soares Pro Ho’okipa der teuerste (Serien-)Kite des Marktes. Den ContestFreestyle-Kite hat F2 in enger Zusammenarbeit mit dem Vize-Weltmeister im Freestyle und F2 Teamrider Manoel Soares entwickelt. Der C-Kite wird aus Ho’okipa-Material (von Majestik) in einer kleinen High-End-Produktion in Asien gefertigt, die Stückzahl ist auf 100 weltweit pro Jahr begrenzt – als reiner Competition-C-Kite richtet er sich ausnahmslos an Freestyle-Contest-Rider.

GRÖSSEN UND PREISE 5.0

6.0

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3.999

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3.999

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Rider_ Finn Flügel Foto_ Simone Pullen


Wir sprachen mit Bernd Flügel, dem Inhaber der Marke F2 Fun&Function, was den F2 CLOUD so besonders macht und welche Marktchancen er für 4.000 Euro teure Kites sieht.

Ein Freestyle Kite wie der Soares Pro benötigt Slack, dafür ist das Ho’okipa Tuch ideal. Ein Big Air Kite darf nicht stretchen, dafür eignet sich der Materialmix aus dem neuen Dyneema FrameMaterial und fiberX am besten

STUFF | DER 4.000 EURO KITE

Zur Saison 2024 bringt F2 einen weiteren Kracher: den F2 CLOUD – einen Big Air Kite – ebenfalls für 3.999 Euro. Entwickelt wurde der CLOUD in exklusiver Zusammenarbeit mit Dyneema. Das Strutgerüst des reinen Big Air Kites besteht aus einem neu entwickeltem Verbundstoff, das Flugtuch aus fiberX, ebenfalls eine Neuentwicklung. Das neue Strutmaterial soll eine deutlich höhere Reiß-, Durchstoß- und Abriebfestigkeit bei gleichzeitig geringerem Gewicht und weniger Volumen besitzen. Das Tuchmaterial fiberX besteht aus hochfesten Fasern, eine spezielle chemische Tauchbeschichtungen soll fiberX durch die Veredelung zum z. Z. steifesten Tuchmaterial machen.

INTERVIEW MIT BERND FLÜGEL, INHABER DER MARKE F2 FUN&FUNCTION Bernd, mit dem Soares Pro Ho’okipa hat dein Brand F2 Fun&Function im letzten Jahr den teuersten Kite des Markt präsentiert. Der Soares Pro Ho’okipa ist ein reiner Freestyle-CompetitionKite – wie hat er sich verkauft? Wir sind super zufrieden, dass wir alle 100 Soares Pro für 2023 verkaufen konnten. Jetzt bringt ihr mit dem CLOUD euren zweiten Kite in der 4.000-Euro-Liga. Einen Big Air Kite, ebenfalls aus speziellen Hochleistungsmaterialwien. Wie unterscheiden sich Soares Pro Ho’okipa und CLOUD in den verwendeten Materialien? Der CLOUD ist aus komplett anderen Materialien gefertigt. Der Frame ist aus einem besonders festen Verbundstoff, den Dyneema entwickelt hat, der Kite kann mit bis zu 20 PSI aufgepumpt werden. Das Flugtuch fiberX ist eine hochfeste Faser, die durch eine spezielle Beschichtung zum steifesten Tuch überhaupt wird. Ein Freestyle Kite wie der Soares Pro benötigt Slack, dafür ist das Ho’okipa Tuch ideal, ein Big Air Kite hingegen darf nicht stretchen, dafür eignet sich der Materialmix aus dem neuen Dyneema Frame-Material und fiberX am besten. Der Soares Pro Ho’okipa richtet sich ausnahmslos an Freestyle Competition Rider, welche Zielgruppe hat der CLOUD – ist er auch für Freizeit-Kiter interessant? Ja, der neue CLOUD für jeden ambitionierten FreizeitKiter interessant! Gerade die Zielgruppe der Big Air- und Air-Style Kiter suchen einen schnell drehenden Kite mit viel Hangtime. Da ist unser CLOUD eine perfekte Investition – auch für Freizeit-Kiter. Den Soares Pro Ho’okipa habt ihr in der Stückzahl auf 100 weltweit begrenzt. Wie viele CLOUD werdet ihr fertigen? Wir wollen für das kommende Jahr 200 Stück fertigen lassen. Den Soares Pro habt ihr in vier Größen angeboten (8.0, 9.0, 11.0 und 13.0), den CLOUD in sechs. Wie genau verteilen sich die 200 Stück auf die unterschiedlichen Größen? Da haben wir uns ein Novum überlegt. Wir werden erst einmal die Größen nach unseren Erfahrungswerten fertigen und eine Teil des Materials nicht direkt zuschneiden, sodass wir die Größen, die vergriffen sind, nachfertigen können.

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KITEBOARDING

NUMMER 156

Die Stückzahl ist auf 200 Stück begrenzt. Wir wollen eine hohe Exklusivität gewährleisten Dyneema ist eine Warenmarke für eine synthetische Chemiefaser, in der Kiteszene bisher besonders als Leinenmaterial bekannt. Was ist das Besondere am neuen Strutmaterial und am Flugtuch fiberX? Beide Materialien sind einfach extrem reißfest und steif und zugleich auch stabil, es ist nahezu unmöglich sie zu zerstören. Dass gerade Dyneema einen solchen Verbundstoff entwickelt hat, ist für mich nur eine logische Konsequenz ihrer jahrelangen Expertise. Wir sind sehr stolz darauf, dieses Material als erstes Kite-Brand in Serie verwenden zu können. Das Ho’okipa-Tuch wurde von Challenge Sailcloth entwickelt, warum fertigt ihr nicht auch den CLOUD aus dem Ho’okipa-Material? Nachdem wir erste Produktinfos zum neuen fiberX Material erhalten haben, wollten wir es unbedingt in einem unserer Kites verbauen und testen. F2 ist immer auf der Suche nach Innovationen. Wir haben uns dann dazu entschieden, den CLOUD aus fiberX zu fertigen, da seine Eigenschaften am besten zu einem Big Air Kite passen. Der Soares Pro Ho’okipa wird in einer kleinen High-End-Produktion in Asien gefertigt. Wo lasst ihr den CLOUD nähen? Auch hier machen wir keine Experimente. Das Team um diese Produktion ist so gut, dass sie mühelos auch diese Materialien verarbeiten können.

Mit welcher Bar wird der CLOUD geflogen? Zum CLOUD passt am besten unsere neue 4-Liner ProBar. Es loht sich wirklich, unsere Neuentwicklung zu testen. Die Bar gibt es in den Größen 46 und 52 cm und ist mit einem super angenehm zu fahrenden Anti-Slip Grip ausgestattet. Leinentechnisch sind wir Oberfranken bei unserem Nachbarn Liros zu Hause und haben zusammen eine neue Leine – speziell für diese Art von Kites – entwickelt. Habt ihr weitere Kites aus High-End-Material geplant – vielleicht einen Wavekite? Der CLOUD funktioniert auch super als klassischer Wavekite. Wir empfehlen, ihn in der Welle an 21 Metern zu fliegen. Das ist möglich, indem ihr an unserer neuen Bar die Extensions rausnehmt. Wohin wird sich der Kitemarkt deiner Meinung nach entwickeln, welche Marktchancen – und Stückzahlen – siehst du längerfristig für Kites für 4.000 Euro? Ich denke, egal welche Branche du dir ansiehst, es entsteht immer stärker einen Gap zwischen günstig und teuer. Nicht nur im Sport, auch in anderen Bereichen. Die mittleren Preislagen gehen immer stärker zurück. Mit F2 bedienen wir sowohl das untere Preisniveau als auch das Premium-Segment. Ich bin guter Dinge, dass wir in den nächsten Jahren im Premium-Segment weiter wachsen können. Wichtig ist uns, die Stückzahlen zu limitieren, um die Exklusivität zu erhalten.

F2.COM

Der Frame besteht aus einem hochfesten Verbundstoff, den Dyneema entwickelt hat. Der Kite kann mit bis zu 20 PSI aufgepumpt werden. Ich habe noch nie ein derartiges Material in Händen gehalten, was gleichzeitig so leicht und dennoch so stabil ist. Alleine die grau melierte Optik spricht schon für sich. Bernd Flügel, Inhaber der Marke F2


MEHR MEER 2024!

JETZT BUCHEN und den TOP-Spot in Griechenland erleben!

surftheologos.com Unser Spot THEOLOGOS bietet perfekte und abwechslungsreiche Bedingungen für das Kitesurfen. Hier kommen Anfänger genauso wie Freerider und Freestyler auf ihre Kosten. Zwischen April und Oktober weht der Meltemi jeden Mittag konstant „sideshore“ aus südwestlicher Richtung. An der Kite Station erwartet euch brandneues CORE Material zum Testen, eine große Start- und Landezone, Storageboxen, drei Pumpstationen, coole Musik, kostenloses WIFI, gemütliche Schattenplätze zum Chillen und gemeinsame Strand-BBQ’s. Wir sehen uns auf dem Wasser!


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PORSCHE X DUOTONE

NUMMER 156

Limitierte "Pink Pig" Edition

Die besondere Herausforderung bestand für uns darin, das ikonografische Design des Porsche 917/20 authentisch auf unsere Produkte zu übertragen Florian Panther, Creative Director bei Duotone


LEIDENSCHAFT | PORSCHE X DUOTONE

I N F O

Porsche und Duotone präsentieren einen Evo SLS und ein Select 138 in einer limitierten Sonderedition im Design des legendären Rennwagen Porsche 917/20, der 1971 in Le Mans antrat. Berühmtheit erlange der als „Pink Pig, „Dicke Berta“ oder einfach auch nur „Sau“ bekannte Le Mans Renner weniger durch seine sportlichen Erfolge – im Le Mans fiel der 917/20 durch einen Unfall aus – sondern vielmehr durch seine Optik. In seiner rosa Lackierung wurde er zur Design-Ikone.

KITEBOARDING

INTERVIEW

DIRK SEIFERT

FOTOS

TOBY BROMWICH DIRK SEIFERT

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KITEBOARDING

Unter den verschiedenen 917-Versionen nimmt der Porsche 917/20 einen besonderen Platz ein. Er blieb ein Einzelstück. Die Porsche-Techniker hatten in Zusammenarbeit mit der französischen Firma SERA den Versuch unternommen, die Vorteile von Kurz- und Langheck-917 zu verbinden. Die Karosserie war extrem breit und besaß stark abgerundete Radausschnitte. Bei unveränderter Spurweite versteckten sich die Räder tief in den Radkästen. Besonders war die fantasievolle Lackierung, die den 917/20 als „Sau“ in die Porsche-Geschichte eingehen ließ. Porsche-Designer Anatole Lapine entschied sich für den rosafarbenen Lack und beschriftete die einzelnen Partien entsprechend der Schlachtteile. Mit der „Sau“ sorgte Porsche in Le Mans 1971 für eine Sensation: Das Team gewann das Vortraining, obwohl es ohne vorherige Trainingseinheiten an den Start ging. Im Hauptrennen fiel der 917/20 dann, an sechster Stelle liegend, durch einen Unfall aus.

NUMMER 156

Erhältlich ist die limitierte „Pink Pig“ Edition des Evo SLS in drei Größen (7.0. 9.0, 12.0), das „Pink Pig“ Select in 138. Die Stückzahl von Kite und Board sind auf jeweils 360 Stück begrenzt, in Anlehnung an die Höchstgeschwindigkeit des „Pink Pig“ von 360 km/h. Der Porsche-Evo SLS und das Porsche-Select sind ausschließlich über den Duotone-Webshop erhältlich. Interessenten können sich registrieren lassen. Gehen mehr als 360 Bewerbungen für Kite und Board ein – was zu erwarten ist – entscheidet das Los. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt in das Young Blood Programm, mit dem Duotone junge Talente im Kitesport fördert.

INTERVIEW MIT F LO R I A N PA N T H E R Creative Director bei Duotone und verantwortlich für das "Pink Pig" Design der limitierten Porsche x Duotone Sonderedition Florian, das Design des Porsche Evo SLS und des Select sind eine Hommage an den Porsche 917/20, von Porsche auch die „Sau“ genannt. Was war für dich die besondere Herausforderung bei diesem Projekt? Ein Rennwagen und ein Kite bzw. ein Kiteboard sind grundsätzlich unterschiedliche Produkte. Die besondere Herausforderung bestand für uns darin, das ikonografische Design des Porsche 917/20 authentisch auf unsere Produkte zu übertragen. Dabei war es besonders schwierig, den gleichen Look bei vollkommen unterschiedlichen Materialien hinzubekommen. Ein Rennwagen ist aus harten Materialen – Karbon, Glassfaser, Aluminium, Glas. Diese sind lackiert und beklebt. Ein Kite besteht aus Segeltuch und Dacron, ist flexibel und teilweise transluzent. Dadurch wurde vor allem das Color-matching zu einer Herausforderung. Wer hatte die Idee zum „Pink Pig“-Design? Nachdem ich in Stuttgart, dem Stammsitz von Porsche, studiert habe, kannte ich neben vielen anderen historischen Designs natürlich auch die „Sau“ aus dem Porsche Museum in Zuffenhausen. In einem unserer Meetings mit dem Porsche Marketing Team diskutierten wir über mögliche Collab-Produkte und deren Design. Die Idee kam auf etwas zu machen, das die unvergleichbare Rennsport-Historie von Porsche thematisiert. Von da war es dann nicht mehr weit zum Sau-Design. Das Design polarisiert. Warum habt ihr gerade die „Sau“ ausgewählt? Um das Design zu verstehen, muss man es in den historischen Kontext setzen. Anfang der 70 Jahre war der Automobile Rennsport durch klassisches Corporate Design geprägt. Teams und deren Rennwagen wurden für gewöhnlich in den


LEIDENSCHAFT | PORSCHE X DUOTONE

„Die Kollaboration mit Porsche geht weit über Ästhetik hinaus, es ist die Fusion zweier Welten – die Handwerkskunst von Porsche trifft auf die KiteTechnologie von Duotone. Das Ergebnis ist ein Meisterwerk, das nicht nur durch sein Design besticht, sondern auch durch seine einzigartige Performance.“ Thomas Kaiser, Duotone Marketing Director

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Farben und Logos der jeweiligen Hauptsponsoren designed. Martini Racing, Gulf, Rothmans – um nur einige zu nennen. Porsche hat mit dem Sau-Design 1971 Geschichte geschrieben, indem sie etwas nie Dagewesenes geschaffen haben. Sie waren mutig genug, entgegen aller Konventionen, einen Rennwagen in Le Mans an den Start zu stellen, der eben ganz anders aussah als alle anderen. Durch diesen Mut ist ein Design entstanden, das – trotz ausbleibendem Rennerfolg – heute zu den bekanntesten historischen Rennwagen-Designs weltweit zählt und aufgrund der Popularität auch bei Porsche in höchsten Ehren gehalten wird. Für uns ist der Transfer auf den Evo SLS "Pink Pig" Limited Edition eine Hommage an ein mutiges und außergewöhnliches Design und zugleich eine Annerkennung der Rennsport-Historie unseres Collab-Partners Porsche.

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An der Porsche-Sonderedition finden sich viele kleine Design-Details des 917/20 wieder. Am Kite zum Beispiel die Größe im Design der Startnummer, der Schriftzug "Die Trüffeljäger aus Zuffenhausen", den du auf der Mittelstrut platziert hast, das Porsche-Wappen mittig an der Fronttube und auf dem Board die Bezeichnung "Haxe" an der Heelside neben den Pads. Wie intensiv hast du dich mit dem Design des 917/20 auseinander gesetzt – und welche Adaptionen hast du noch vorgenommen? Wir haben uns wirklich im Detail mit dem Fahrzeug und seiner Geschichte auseinander gesetzt. Gerade dieses Detailling hat das ganze Projekt für uns so spannend, aber auch nervenaufreibend gemacht. Es war zum Beispiel eine Mission, die originalen Schriften, die damals verwendet wurden, aufzutreiben. Natürlich haben wir versucht, die Bezeichnungen so sinnvoll und realistisch wie möglich zu platzieren. So wandern „Rüssel“, „Hirn“, „Hals“ und „Schwanz“ von der Leading Edge zur Trailing Edge – flankiert von „Ohrlappen“, „Lende“ , „Schulter“ und „Rippe“. Außerdem ist es natürlich ein kleines Highlight, dass wir hier auch das originale Porsche Wappen auf der Center Strut umsetzen durften. Und nicht zuletzt – die Limitierung auf 360 Stück ist eine Analogie der damaligen Höchstgeschwindigkeit des 917/20.

Um das Design zu verstehen, muss man es in den historischen Kontext setzen. Anfang der 70 Jahre war der Automobile Rennsport durch klassisches Corporate Design geprägt Florian Panther, Creative Director bei Duotone


LEIDENSCHAFT | PORSCHE X DUOTONE

„Wir sind stolz, dass wir mit unserem neuen Sondermodell ein Stück PorscheHistorie in die Kite-Welt und aufs Wasser bringen.“ Sandra Siegloch, Leiterin Porsche Sponsoring

Für uns ist der Transfer auf den Evo SLS "Pink Pig" Limited Edition eine Hommage an ein mutiges und außergewöhnliches Design und zugleich eine Annerkennung der Rennsport-Historie unseres Collab-Partners Porsche KITEBOARDING

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Wie lange hast du am "Pink Pig"-Design des Evo SLS und des Select gearbeitet? Dieses Projekt gehört sicher zu den aufwendigeren Arbeiten die wir dieses Jahr gemacht haben und ist mit dem normalen Design-Prozess von unseren in-Line Kites und Boards nicht zu vergleichen. Zunächst hat uns die Komplexität des PrintDesigns auf den Kites vor Herausforderungen gestellt. Dann haben wir in so einer Collab natürlich jede Menge Abstimmungsmeetings mit unserem Partner Porsche und das schon genannte aufwendige Color-Matching. Zudem die ShootingTermine in Stuttgart und das Launch Event in Tarifa. Aber die Arbeit ist ja nur das Eine. Zurückblickend bin ich sehr stolz, an diesem Projekt mitgearbeitet zu haben. Die limitierte "Pink Pig" Sonderedition von Evo SLS und Select 138 sind Sammlerstücke. Was meinst du, wie

viele von den 360 Kites und den 360 Boards werden tatsächlich aufs Wasser kommen? Ich hoffe tatsächlich alle! Die Produkte sehen auf dem Wasser und in der Luft wirklich cool aus. Es wäre also viel zu schade, die im Bag im Keller liegen zu lassen. Eine Besonderheit an Porsche ist für mich auch immer, wie viele Oldtimer und auch streng limitierte Rennwagen auf den Track Days und Veranstaltungen zu sehen sind und auch noch richtig gefahren werden! Ich finde das wirklich cool und andersherum schade, wenn solche Produkte dann nicht mehr sichtbar sind, weil sie irgendwo privat gesammelt werden. Die Ping Pig Sonderedition war bestimmt nicht der letzte Porsche-Kite, den ihr produziert habt. Darfst du uns schon verraten, was ihr als nächstes plant? hahaha, nein!

„Diese Hommage an ein außergewöhnliches RennwagenDesign sticht definitiv aus der normalen Duotone Range heraus. Damals wie heute ein mutiges Design und eine kreative Inszenierung der Kollaboration unserer Marken.“ Florian Panther, Creative Director bei Duotone


ERGO CONCEPT

THE NEW DEFINITION OF COMFORT ZONE

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BOOT DÜSSELDORF HOLT TRENDSPORTFANS AUFS WASSER

FOILING IM FOKUS NUMMER 156

BOOT DÜSSELDORF 20. BIS 28. JANUAR 2024


STUFF | BOOT DÜSSELDORF

Auch in diesem Jahr werden sich auf der boot wieder die Cracks der Surf-Welt versammeln. Mit dabei der 42-malige Windsurf-Weltmeister Bjørn Dunkerbeck und Finn Flügel, mehrfacher U16 Weltmeister und Deutscher Meister im Kiteboarden Die Wassersportwelt blickt gespannt auf die kommende boot. Vom 20. bis zum 28. Januar läuft in Düsseldorf die weltweit größte internationale Wassersportmesse. In der Halle 17 finden Wassersportfans dann wieder alles, was die Herzen von Surfern und Wakeboardern höher schlagen lässt. Neben Stars der Surf-Szene, die auf dem XL-Indoorpool ihre Stunts zeigen und den Fans Rede und Antwort stehen, tummeln sich Hersteller in der Beach World und stellen ihre neusten Produkte und Trends vor. BOOT BRINGT SURFSTARS IN DIE MESSESTADT DÜSSELDORF

Auch in diesem Jahr werden sich auf der boot wieder die Cracks der Surf-Welt versammeln. Mit dabei ist der absolute Star der Szene und 42-malige Windsurf-Weltmeister Bjørn Dunkerbeck, der nicht nur Autogrammwünsche erfüllen, sondern am Donnerstag (25. Januar 2024) ab 18 Uhr auch den Film „born to windsurf“ über sein Leben und seine Karriere vorstellen wird – zudem sein Sohn Liam, der bereits zweifacher Junioren Weltmeister ist. Schon auf der letzten boot haben der Wing-Profi Balz Müller und Michael Neff zusammen mit Finn Flügel, dem mehrfachen U16 Weltmeister und Deutschen Meister im Kiteboarden, das Wasser im XL-Pool zum Überlaufen gebracht. Auch in diesem Jahr sind sie wieder dabei. Auch Xavi Corr, Laura Rudolph, Elias Ouhamid und Carsten Kurmis werden für Action in der Halle 17 sorgen.

Wer trocken bleiben möchte, hat auf dem VDWS Stand die Möglichkeit, an Simulatoren Erfahrungen im Kiten, Wingen oder Windsurfen zu sammeln. Anmeldung direkt am Stand des VDWS, Details unter vdws.de. LEISE BEATS

Ab 17.00 Uhr erklingen leise Beats in der Halle, die zum Verweilen an der Cocktailbar einladen. An den Cateringständen gibt es vegane Snacks und Speisen. Die perfekte Umgebung, um einen aufregenden Messetag ausklingen zu lassen. Geöffnet ist die boot täglich von 10 bis 18 Uhr, alle Aussteller in der Halle 17 und weitere Infos findet ihr unter www.boot.de. SHOWPROGRAMM UND WETTBEWERBE

Pumpfoil Contest, am ersten Wochenende 20.01.2024 Wingfoil Show, täglich – 20. - 29.01.2024 Windsurf-Tow-In Show, täglich – 20. - 29.01.2024 Wakeboard Show, täglich – 20.01.-29.01.2024 Wakeboard Contest – 26.01. und 27.01.2024 Skimboarding Contest – 27.01.2024 SUP Races an beiden Wochenenden, 22.1. und 29.1.2024 German SUP Awards, 27.01.2024

TRENDTHEMA FOILING IM FOKUS DER BOOT 2024

Der Mittelpunkt in Halle 17 ist auch in diesem Jahr wieder der XL-Pool. Angeboten werden Wakeboard Shows, SUP-Sprint-Rennen und Tow-In-Windsurfing Shows und auch tägliche Wingfoil- und Pumpfoil Vorführungen. Auf einem weiteren Pool können die Skimboarderinnen und Skimboarder ihr Können unter Beweis stellen. 2024 wird in der Halle 17 ein stärkerer Wind wehen. 82 Turbinen werden allen Windsportlern die nötige Brise liefern. Auch besteht die Möglichkeit unter professioneller Anleitung erste Versuche im Pumpfoilen zu unternehmen. Neoprenanzüge stehen zur Verfügung, am besten aber ihr bringt euren eigenen mit. Handtuch nicht vergessen! Anmeldungen bitte auf www.boot.de/de/Programm/ Mitmachaktionen KITEBOARDING

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GKA Kite World Tour 2023 In Fünf der sechs Diziplinen ist die Weltmeisterschaft entschieden. Moona Whyte (USA) ist die Weltmeisterin im Wave 2023 Foto_ Svetlana Romantsova

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O F I ENTSCHIEDEN!

Die KPL Kite Park League ist entschieden – Ewan Jaspan und Katie Potter sind die Weltmeister im Park – und auch fünf der sechs Disziplinen der GKA Kite World Tour 2023. Die GKA Kite World Tour kürt die Weltmeister und Weltmeisterinnen im Freestyle (Twintip und Hydrofoil), Wave (Waveriding und Strapless Freestyle) und im Big Air (Twintip, Strapless, Hydrofoil) Die Entscheidungen in der Weltmeisterschaft im Big Air fielen bereits im Juli in Tarifa, im Wave und im Hydrofoil Freestyle jetzt im November in Cauipe/Brasilien. Die TwintipFreestyler haben noch einen Tourstopp vor sich – in Fuwairit/Katar vom 05. bis 09. Dezember 2023.

GKA KITE WORLD TOUR 2023

ab Seite 66

Whyte unantastbar Kite-Surf (Wave) World Cup Dakhla/Marokko Noch Zeit, um Erfahrungen zu sammeln Interview mit Johannes Sarny

ab Seite 74

Es bleibt spannend Freestyle World Cup Cauipe/Brasilien

ab Seite 78

Charles Brodel holt fünften Titel! Hydrofoil Freestyle World Championship

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Whyte und Cozzolino Weltmeister Kite-Surf (Wave) World Cup Cauipe/Brasilien

ab Seite 84

Ein absoluter Traum Interview mit Finn Flügel zum GKA Freestyle-Tourstopp in Cauipe

ab Seite 88

KPL KITE PARK LEAGUE

ab Seite 94

KPL Superfinal | Taiba/Brasilien

FORMULA KITE

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KPL Kite Park League

K U S Olympischer Nationenstartplatz gesichert Interview mit Jannis Maus

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I N F O TEXT

LUKAS K. STILLER

IAN MACKINNON

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FOTOS

Rider_ Arsenio Do Rosario Dias Foto_ Lukas K. Stiller


PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

GKA KITE WORLD TOUR 2023 K I T E -S U R F ( WAV E ) W O R L D C H A M P I O N S H I P S 22. SEPTEMBER BIS 01. OKTOBER | OUM L A M B O I U R , W E S T P O I N T, D A K H L A / M A R O K KO

Wave World Championships

Pedro Matos holte ersten World Cup-Sieg Moona Whyte unantastbar

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Der Deutsche Alex Middeler (Teamrider von Windsport Fehmarn) verpasste den Sprung über die Vorrunde hinaus. Er scheitete in seinem ersten Heat an Hamza Addi und Javer Fernandes und in seinem zweiten an Achraf Bentajar aus Marokko.

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Rider_ Alex Middeler Foto_ Lukas K. Stiller

Der Führende der Weltrangliste Airton Cozzolino sorgte gleich in seinem Eröffnungs-Heat für eine Überraschung. Er unterlag dem Franzosen Clement Roseyro und kam erst über die K.o.-Runde weiter

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Der Wettbewerb begann am dritten Tag. 15 bis 20 Knoten und schulterhohe Wellen boten gute Wettkampfbedingungen. Gestartet wurde mit den Vorrunden der Männer, in denen Sarny und Middeler jeweils in zwei Heats auf dem Wasser waren. Beide verpassen den Sprung in die nächste Runde. Sarny unterlag den beiden starken Lokalmatadoren Abdu Moutaouakil und Mounim Maji – dennoch ein persönlicher Riesen-Erfolg für den 14-jährigen Youngster und Respekt zu den Leistungen während seines World Cup Debüts. Alex Middeler scheitete in seinem ersten Heat an Hamza Addi und Javer Fernandes und in seinem zweiten an Achraf Bentajar aus Marokko. Für eine Überraschung sorgte der Führende der Weltrangliste Airton Cozzolino, gleich in seinem Eröffnungs-Heat unterlag er dem Franzosen Clément Roseyro und kam erst über die K.o.-Runde gegen den Marokkaner Hamza Addi weiter – dann allerdings mit dem höchsten Score des Wettbewerbs (8,8 von 10). Einen weiteren starken Heat-Score erzielte Matt Maxwell, er brachte dem Südafrikaner den Sieg gegen den Kanadier Reece Myerscough. Théo Demanez (FRA) besiegte Kelton Lopes (CPV), sein nächster Gegner ist die marokkanische Nummer eins, Mohamed Ali Beqqali. „Ich denke, meine Strategie wird darin bestehen, die richtigen Wellen auszuwählen“, sagte Demanez. „Es war heute ziemlich schwierig. Und Ail Beqqali kennt diesen Spot gut. Meine Strategie wird darin bestehen, so lange wie möglich auf der Welle zu bleiben. Ich bin gespannt und freue mich darauf.“ Demanez scheiterte dennoch an Beqqali – mit 9.37 zu 12.2 Punkten. In vierten Heat in Runde 5 dann das erhoffte Duell zwischen den beiden Führenden in der Gesamtwertung Matchu Lopes und Airton Cozzolino – kurz vor 13.00 Uhr Ortszeit. Dieses frühe Aufeinandertreffen ist fatal für einen der beiden Athleten, denn der Verlierer dieses entscheidenden K.-o-Heats wird aus dem Wettbewerb ausscheiden und den neunten Platz belegen – ein absoluter Rückschlag im Rennen um den Titel. „Matchu war dieses Jahr so stark und schwer zu schlagen“, sagte Cozzolino vor dem entscheidenden Heat. „Es ist so schwer und ehrlich gesagt, ich freue mich riesig für ihn. Er kämpft schon lange dafür und ich freue mich, ihn dieses Jahr voller Selbstvertrauen zu sehen. Aber jetzt ist es für mich an der Zeit, mich auf mein Spiel zu konzentrieren und alles dafür zu tun, den Titel zu holen.“ Das Rennen war – wie erwartet – knapp, doch am Ende setzte sich Cozzolino durch – mit 15.67 zu 14.47 Punkten und sicherte sich seinen Platz im Viertelfinale – gegen Gabriel Benetton (BRA). Auch dieses Duell gewann Cozzolino (mit 17.27 zu 12.97) und traf im Halbfinale auf den Brasilianer Pedro Matos. Hier scheiterte Cozzolino erneut in diesem Event, Pedro Matos gewann mit 16.47 zu 14.30 und sicherte sich seinen Platz im Finale – gegen Clément Roseyro, der

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PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Der World Cup in Dakhla ist der vierte von fünf Tourstopps der WM-Wave-Tour 2023. Das Finale wird Ende November in Cumbuco/Brasilien stattfinden. 28 Männer und 12 Frauen aus 13 Ländern – darunter fünf Marokkaner – waren für den Tourstopp in Dakhla gemeldet, gewertet wurde reines Waveriding – kein Strapless Freestyle. Aus Deutschland ist Alex Middeler im Feld und aus Österreich Johannes Sarny – der erst 14-Jährige feierte in Dakhla sein World Cup-Debüt. Interessant auf diesem Tourstopp dürfte das Duell der beiden Kapverdier, Freunde und Teammates Matchu Lopes und Airton Cozzolino werden. Lopes gewann die ersten beiden Events auf den Kapverden und in Rio/Brasilien und führte die Rangliste an, belegte dann aber beim dritten Event auf Sylt/ Deutschland den neunten Platz – und rutsche auf Platz 2 der Rangliste. Cozzolino belegte auf Sylt Platz 2 – und übernahm die Führung. Bei den Frauen ist das Aufeinandertreffen der aktuellen Weltmeisterin Capucine Delannoy (FRA) und Moona Whyte aus den USA zu beachten. Whyte gewann die ersten beiden Tourstopps, war auf Sylt aber nicht am Start, so dass Delannoy durch ihren Sieg auf der Nordseeinsel die Führung in der Gesamtwertung übernehmen konnte.


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Der Franzose Clement Roseyro besiegte den WeltranglistenErsten Airton Cozzolino und unterlag im Finale nur knapp dem Brasilianer Pedro Matos, der in Dakhla seinen ersten World Cup-Sieg feierte

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Rider_ Clement Roseyro Foto_ Lukas K. Stiller

Im intensiven 20-minütigen Finale liefern sich Clément Roseyro und Pedro Matos einen Kampf auf Augenhöhe. Am Ende trennten sie nur 0,43 Punkte sich im zweiten Halbfinale gegen den Südafrikaner Matt Maxwell durchsetzte (15.8 zu 15.13). Im intensiven 20-minütigen Finale liefern sich Clément Roseyro und Pedro Matos einen Kampf auf Augenhöhe. Am Ende trennten sie nur 0,43 Punkte. Ein Score von 8,40 garantierte Matos den entscheidenden Vorsprung und verwies Roseyro auf dem zweiten Podiumsplatz. Matos holte den ersten World Cup Sieg seiner Karriere und kletterte in der Rangliste auf Platz 3 (hinter Lopes (2) und dem Führenden Cozzolino). Im Kampf um Platz drei lieferten sich Airton Cozzolino und Matt Maxwell ebenfalls einen harten Fight. Cozzolino schafft es, sich mit zwei Scores von über 8 Punkten den dritten Podiumsplatz zu sichern. Bei den Frauen konzentrierte sich alles auf das Duell zwischen der Titelverteidigerin Capucine Delannoy aus Frankreich und Moona Whyte aus den USA, die auf Hawaii lebt. Whyte eröffnete stark mit 15.46 gegen die Italienerin Barbara Sgardello (6.53) und die Französin Charlotte Carpentier (9.37), in ihrem zweiten Heat gegen die Französin Clémence Derrien

(13.6 zu 10.67) und erreichte durch ihre Sieg im Viertelfinale über Zoe Bazile, ebenfalls aus Frankreich, das Finale. Dort traf sie auf ihre Konkurrentin um den Titel, die 17-jährige Capucine Delannoy. Die Titelverteidigern besiegte in ihrem ersten Heat mit einer 13.10 ihre beiden Landsfrauen Astrid Cheylus (5.27) und Clémence Derrien (9.10), in Heat 4 die Spanierin Daniela Moreno (10.20 zu 6.07), im Viertelfinale Charlotte Carpentier (11.10 zu 8.81) und im Halbfinale Camille Losserand aus der Schweiz mit 13.33 zu 9.77. Im „kleinen Finale" um Platz 3 besiegte Zoe Bazile die Weltmeisterin im Strapless Big Air Camille Losserand. Im Finale dominierte Mona Whyte die Titelverteidigerin Capucine Delannoy – und übernahm durch ihren dritten Word Cup Sieg in dieser Saison auch wieder die Führung in der Gesamtwertung. Auch gewann sie den Wingfoil World Cup in der Disziplin Wave, der zeitgleich in Dakhla stattfand. „Es hat so viel Spaß da draußen gemacht", sagte Whyte, gleich nach ihren Sieg. „Es ist verrückt, beide Disziplinen zu gewinnen. Ich kann nicht glauben, dass es passiert ist. Ich bin gerade so glücklich. Ehrlich gesagt konzentrierte ich mich mehr auf Kitesurfen als auf Wingfoilen. “


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ERGEBNISSE MÄNNER 1. PEDRO MATOS (BRA) 2. CLÉMENT ROSEYRO (FRA) 3. AIRTON COZZOLINO (ITA) 4. MATT MAXWELL (SA)

MEN‘S AND WOMEN‘S WAVE FINALS

MEN‘S AND WOMEN‘S WAVE ACTION

WWW.GKAKITEWORLDTOUR.COM

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FRAUEN 1. MOONA WHYTE (USA) 2. CAPUCINE DELANNOY (FRA) 3. ZOE BAZILE (FRA) 4. CAMILLE LOSSERAND (SUI)



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INTERVIEW MIT JOHANNES SARNY D E R 1 5 -JÄ H R I G E Ö S T E R R E I C H E R F E I E R T E IN DAKHLA SEIN WORLD CUP-DEBÜT

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NOCH ZEIT, UM ERFAHRUNGEN ZU SAMMELN Ja, ich bin mit Abstand der jüngste Teilnehmer. Das hat Vor- und Nachteile

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Johannes Sarny (15)

TEXT/ INTERVIEW

DIRK SEIFERT


PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Ich bekomme meine Boards von der Boardschmiede „Loose“ Boards aus Italien. Max Galtarossa baut mir die Boards genau nach meinen Wünschen Johannes Sarny

NAME

JOHANNES SARNY

ALTER

15

NATIONALITÄT

ÖSTERREICHER

KITET SEIT

DEM 6. LEBENSJAHR

LIEBLINGSSPOTS

KAPSTADT

ERSTER CONTEST

2022

ERSTER WELTCUP

2023

ERFOLGE/TITEL

3. PLATZ GKA YOUTH WORLD CUP STRAPLESS FREESTYLE

INSTAGRAM

JJSARNY_KITEBOARDING

Johannes, Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten World Cup. Die Entscheidung zur Teilnahme kam sehr kurzfristig. Wie kam es dazu? Ja, es war eine spontane Entscheidung, dass ich mich mit einem Video um eine Wildcard für den Contest in Dakhla beworben habe. Die endgültige Zusage kam dann kurzfristig an einem Freitag Abend – sechs Tage vor dem Contest. Montag Mittag war dann alles fix. Ich hatte mit der Schuldirektion wegen einer Freistellung vom Unterricht gesprochen – und Unterkunft und Flug gebucht. Du bist 15 Jahre alt. Bist du der jüngste Teilnehmer auf der Wave-Tour? Ja, ich bin mit Abstand der jüngster Teilnehmer. Das hat Vorund Nachteile. Da ich noch so jung bin, habe ich noch nicht so viel Erfahrung – aber da ich jung bin, lerne ich unheimlich schnell. Letztes Jahr hast du in Tarifa bei den Strapless Freestyle U16 Weltmeisterschaften Platz 3 belegt, in diesem Jahr in der U19-Wertung den vierten Platz.

Der 15-jährige Österreicher Johannes Sarny feierte in Dakhla sein World Cup-Debüt. Er war der jüngste Teilnehmer Rider_ Johannes Sarny Foto_ Martin Sarny

Waren dies deine ersten internationalen Events? Ja, das waren meine ersten zwei Contests. Ich fahre nur Strapless und jedes Jahr findet in den Jugend-Klassen nur ein Contest statt. Wie war es für dich, an deinem ersten World Cup teilzunehmen? Etwas Erfahrung mit den GKA Contests hatte ich ja schon von den Jugend-Contests in Tarifa, die im Prinzip vollkommen gleich ablaufen. Neu in Dakhla war für mich die Wertung. In Tarifa wurde Strapless Freestyle gewertet, Dakhla war ein reiner Waveriding Contest. Die Heats hatten eine Dauer von 21 Minuten, im Strapless Freestyle sind es nur sieben. Was liegt dir mehr, Strapless Freestyle oder Waveriding? Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube, die Kombination aus beiden Disziplinen ist es, was den Reiz ausmacht. Beim Training versuche ich immer Freestyle Moves einzubauen. Es ist jedoch wesentlich einfacher, Freestyle-Spots zu finden als wirklich gute Wave-Bedingungen.

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In Dakhla konntest du alle bekannten World Cupper hautnah erleben. Wer begeistert – und wer inspiriert dich am meisten? Der Style von Matchu Lopes gefällt mir schon sehr gut. Er ist recht groß – so wie ich. Aber ich denke, ich werde meinen ganz eigenen Style finden. Und ich hoffe, eines Tages bei den ganz Großen mitmischen zu können.

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In deinem ersten Heat bist du gegen den Marokkaner Abdu Moutaouakil und den Franzosen Swann Renaux angetreten. Wie lief der Heat für dich? Der Tag meiner Heats war richtig gut – mit super cleanen Wellen, auch der Wind war etwas konstanter als an den Tagen zuvor. Die Betonung liegt dabei auf „etwas“, denn der Spot in Dakhla ist schon eine Liga für sich ist. Die Wellen sind perfekt aber durch diverse Bauten, die jedes Jahr mehr werden, ist der Wind super böig und zum Teil auch vollkommen weg. Abdu Moutaouakil war ein für mich kaum zu bezwingender Gegner, als Local war er für mich einfach nicht zu schlagen. Bei Swann Renaux war die Situation schon anderes – am Ende war es sehr knapp, dennoch war ich um 0,81 Punkte hinter ihm. Danach warst du gegen Mounim Maji, ebenfalls aus Marokko, auf dem Wasser. Wie hast du diesen Heat empfunden? Wie schon im ersten Heat gegen einen Local war auch diesmal Mounim überlegen. Die Locals kennen ihren Spot einfach so gut wie die eigene Westentasche. Sie haben den Kite immer genau in der richtigen Position und scheinen die Windböen vorhersagen zu können. Wie spannend ist es, den Word Cup-Zirkus so hautnah zu erleben? Bei den Jugend-Contests konnte ich ja schon etwas ContestLuft schnuppern. Der World Cup bei den Profis ist dann natürlich noch mal eine andere Liga. Ein großes Lob an Tom Hartmann und seine GKA-Crew, die den Contest perfekt organisiert haben. Auch standen sie mir als Newcomer stets mit Rat und Tat zur Seite und hatten immer ein offenes Ohr für meine Fragen. Du und dein Vater waren im marokkanischen Fernsehen. Passiert euch das in Österreich auch? Ja, das war ein lustiger Zufall. Einer der zahlreichen Reporter fand heraus, dass ich der jüngste Teilnehmer des Contests bin. Das Interview wurde dann in der Pause des FußballChampions League Spiels gesendet – und hatte eine unglaubliche Resonanz. Am Tag danach haben mich einige Einheimische am Stand darauf angesprochen, dass sie mich im Fernsehen gesehen haben. Mittlerweile sind aber auch in Österreich einige lokale Zeitschriften auf mich aufmerksam geworden und ich bekomme regelmäßig Anfragen zu Interview und Fotos.

Dein älterer Bruder Jakob (17) ist ebenfalls ein begeisterter Kiter. Welche Unterstützung ist er für dich? Wir haben beide – fast gleichzeitig – mit sechs Jahren angefangen zu kiten und sind seitdem so gut wie immer zusammen unterwegs. Wir verstehen uns auf dem Wasser und auch außerhalb, ohne dass wir groß Worte wechseln müssen. Das macht es für ihn einfach mein Caddy zu sein, denn ohne es ihm groß sagen zu müssen, weiß er genau, wann ich einen Kite wechseln will oder mir beim Setup etwas nicht passt. Eine Teilnahme am World Cup ist nicht günstig. Welche Unterstützung bekommst du? Hast du Sponsoren? Das ist eine Frage, die oft im Raum steht und die nicht einfach zu beantworten ist. Seit meinen Anfängen bekomme ich meine Boards von der kleinen – aber feinen Boardschmiede „Loose“ Boards aus Italien. Max Galtarossa baut mir die Boards genau nach meinen Wünschen und Vorstellungen und das in kürzester Zeit, wenn es mal schnell gehen muss. Auch die lokale Raiffeisen Bank bei uns im Ort unterstützt mich seit dem Frühling und beteiligt sich an den Kosten für Flüge, Unterkunft und Startgeld. Schon seit ich zehn bin, unterstützt uns Naish mit Kites und Pro Limit mit Neopren. Seit dem Verkauf der Marke Naish hat sich aber alles geändert und ich stehe zur Zeit etwas verlassen im Raum. Einen tollen Support bekomme ich von Schwerelosigkite, die mich jede Saison mit der aktuellen Beach-Mode ausstatten. Du lebst mit deiner Familie in Lavamünd, im Süden Österreichs. Wo trainierst du? Bei uns in der näheren Umgebung gibt es viele Seen, aber so gut wie nie Wind. Ich war daher noch nie bei uns zuhause kiten. Manchmal habe ich Glück und kann bei uns auf einem Fluss direkt im Ort Wingsurfen – aber das war es dann auch schon. Zum Kiten komme ich, wenn wir am Wochenende nach Italien fahren. Entweder an die Adria in die Nähe von Triest, wenn Bora vorhergesagt ist oder im Frühjahr an den Lago di Santa Croce, dann ist dort bei Schönwetter Thermik. In den Schulferien versuchen wir, wann immer es geht, ans Wasser zu kommen. Oft Sardinien, was von uns im Süden Österreichs nicht weit ist, in den Sommerferien Griechenland und über Weihnachten auf Sal – oder Kapstadt. Dakhla war dein World Cup-Debüt. Wie sehen deine weiteren Pläne aus? Ich werde definitiv versuchen, für den ein oder anderen Contest eine Wildcard zu bekommen, um noch mehr Erfahrung im World Cup zu sammeln. Über allem steht jedoch die Frage, wie und mit wessen Hilfe ich das finanzieren kann. Und welche Ziele hast du für deine Kite-Karriere? Auf jeden Fall werde ich versuchen, eines Tages um die vorderen Ränge im World Cup mitzufahren. Noch habe ich ja etwas Zeit dafür und kann in den kommenden Saisons Erfahrungen sammeln.


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Rider_ Moona Whyte Foto_ Lukas K. Stiller

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Im Finale dominierte Moona Whyte die Titelverteidigerin Capucine Delannoy – und übernahm auch wieder die Führung in der Gesamtwertung KITEBOARDING

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LIAM DREDGE IAN MACKINNON

FOTOS

SVETLANA ROMANTSOVA

Es bleibt spannend NUMMER 156

GKA KITE WORLD TOUR 2023 FREESTYLE WORLD CHAMPIONSHIPS 08. BIS 11. NOVEMBER CAUIPE LAGUNE/BRASILIEN FREESTYLE WORLD CHAMPIONSHIPS

„Ich fühle mich so gut. Das ist das erste Event im 100-prozentigen Freestyle, das ich gewonnen habe. Ich bin also total begeistert.“ Arthur Guillebert (FRA). Gewinner des Tourstopps in Cauipe


PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Auf der berühmten Kite-Lagune in Cauipe/Brasilien in der Nähe von Cumbuco traf sich Anfang November die KitesurfFreestyle Elite zum vorletzten Tourstopp der Saison 2023. Gemeldet hatten 28 Männer und 14 Frauen aus 18 Nationen. Besonders interessant dürfte das Duell des in der Weltrangliste Führenden und Cauipe-Local Carlos Mario mit dem zweiten der Rangliste und amtierenden Weltmeister Gianmaria Coccoluto sein. Für Carlos Mario ist der Event wie ein Heimspiel, er wuchs nur wenige Meter von der Cauipe Lagune entfernt auf. Im Feld auch der Deutsche Finn Flügel. Der erst 14-Jährige bestreitet seine erst zweite World Cup Saison, erreichte bisher bereits zweimal das Viertelfinale – und liegt in der Rangliste auf Platz 5. Eine absolute Sensation für das Ausnahme-Talent aus dem oberfränkischen Hof, der in El Gouna trainiert. Bei den Frauen führt mit Bruna Kayija ebenfalls eine Brasilianerin die Rangliste an, gefolgt von der amtierenden SerienWeltmeistern Mikaili Sol – ebenfalls aus Brasilien, die beim Tourstopp in Dunkerque aufgrund einer Verletzung nicht am Start sein konnte. Beide Führenden, sowohl Carlos Mario als auch Bruna Kayija, haben die Möglichkeit, hier in Cauipe die Weltmeisterschaft noch vor dem letzten Tourstopp in Katar Anfang Dezember für sich zu entscheiden. Die Riesenüberraschung dann um Viertelfinale. Titelverteidiger und Zweiter der Rangliste Gianmaria Coccoluto verpasste den Einzug ins Halbfinale – mit 25.63 Punkten gegen Jack Rieder (26.83) und Arthur Guillebert (31.98). Sollte Carlos Mario ins Finale kommen, wäre dies das Ende der Titelträume des amtierenden Weltmeisters. Finn Flügel hingegen sicherte sich seinen Platz im Halbfinale – zum dritten Mal in dieser Saison.

Titelverteidiger Gianmaria Coccoluto schied bereits im Viertelfinale aus. Dennoch hat der amtierende Weltmeister während des letzten Tourstopps in Fuwairit, Katar noch die Chance, seinen Titel zu verteidigen Rider_ Gianmaria Coccoluto Foto_ Svetlana Romantsova KITEBOARDING

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Das erste Halbfinale dominierte der Franzose Arthur Guillebert (31,57), Platz 2 mit 29,72 sicherte sich der Schweizer Maxime Chabloz. Im zweiten Halbfinale dann die zweite große Überraschung des Events. Vor heimischen Publikum und auf seiner Trainingslagune verpasste der Lokalmatador, 4-fache Weltmeister und Führende der Rangliste Carlos Mario mit 29.63 Punkten den Einzug ins Finale – gegen Tom Bridge (31.53) und den Deutschen Finn Flügel (31.11). Das vorzeitige Ausscheiden des Führenden der Rangliste macht das Rennen um den Titel wieder offen. Titelverteidiger Gianmaria Coccoluto hat somit auf dem letzen Tourstopp in Fuwairit, Katar wieder eine Chance, seinen Titel doch noch zu verteidigen. Im Finale setzte sich der frühere Weltmeister Arthur Guillebert knapp gegen das Multitalent Maxime Chabloz (SUI) durch. Tom Bridge belegte Platz drei (22.67), Platz vier geht sensationell an den erst 14-jährigen Youngster und Deutschen Freestyle Meister Finn Flügel. „Ich fühle mich so gut“, sagte Guillebert. „Das ist das erste Event im 100-prozentigen Freestyle, das ich gewonnen habe. Ich bin also total begeistert.“

DAY ONE ACTION COPA KITLEY GKA FREESTYLE-KITE WORLD CUP CAUIPE 2023

FINALS COPA KITLEY GKA FREESTYLE-KITE WORLD CUP BRAZIL 2023

Die Riesenüberraschung. Vor heimischem Publikum und auf seiner Trainings-Lagune verpasste der Lokalmatador, 4-fache Weltmeister und Führende der Rangliste Carlos Mario den Einzug ins Finale Rider_ Carlos Mario Foto_ Svetlana Romantsova


PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Bei den Damen setzten sich im ersten Halbfinale die ehemalige Weltmeisterin Karolina Winkowska (POL) und Francesca Bagnoli (ITA) durch. Winkowska ist nach der Geburt ihres Kindes wieder auf der Tour dabei, Bagnoli nach ihrer Verletzungspause. Im zweiten Halbfinale siegten Bruna Kajiya und die fünffache Weltmeisterin Mikaili Sol. Das anschließende Finale war ein offener und äußerst spannender Schlagabtausch der vier Frauen. Kajiya und Sol lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen und wechselten sich von Trick zu Trick ab in der Führung. Mit nur 0,02 Punkten Vorsprung (30.087 zu 30.89) errang Bruna Kajiya – mit 36 Jahren die älteste Frau auf der Tour – ihren dritten Saison-Sieg vor der 19-jährigen amtierenden Weltmeisterin Mikaili Sol und sicherte sich auch weiterhin die Führung in der Gesamtwertung. Karolina Winkowska wurde Dritte (25.43) – vor Francesca Bagnoli (23.82). „Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was es bedeutet, in Cauipe zu gewinnen. Für ist es eine Ehre. Ich bin in meinem Heimatland. Ich bin mit den Menschen zusammen, die ich liebe und mache das, was ich liebe. Das ist mein wahrgewordener Traum.“

ERGEBNISSE FRAUEN 1. BRUNA KAJIYA (BRA) 2. MIKAILI SOL (USA) 3. KAROLINA WINKOWSKA (POL) 4. FRANCESCA BAGNOLI (ITA)

Die Entscheidung um die Titel wird in Fuwairit, Katar ausgetragen – vom 05. bis 09. Dezember 2023. MÄNNER 1. 2. 3. 4.

ARTHUR GUILLEBERT (FRA) MAXIME CHABLOZ (SUI) TOM BRIDGE (GBR) FINN FLÜGEL (GER)

„Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was es bedeutet, in Cauipe zu gewinnen. Für ist es eine Ehre. Ich bin in meinem Heimatland. Ich bin mit den Menschen zusammen, die ich liebe und mache das, was ich liebe. Das ist mein wahrgewordener Traum.“ Bruna Kajiya (BRA). Weltranglistenerste und Gewinnerin des Tourstopps in Cauipe

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HYDROFOIL FREESTYLE WORLD CHAMPIONSHIP

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Charles Brodel holt fünften Titel! TEXT

LIAM DREDGE IAN MACKINNON

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SVETLANA ROMANTSOVA

GKA KITE WORLD TOUR 2023 HYDROFOIL FREESTYLE WORLD CHAMPIONSHIP 14 . B I S 17. N OV E M B E R CAUIPE / BRASILIEN

Der Dominikaner Alex Soto erreichte in Cauipe zum zweiten Mal die Vizeweltmeisterschaft. Er startet mit MIO Boards aus einer exklusiven deutschen Boardschmiede aus Offenbach. MIO Boards werden umweltfreundlich (und stabil) aus Holz und ohne Schaumkern hergestellt.

HYDROFOIL-FREESTYLE HIGHLIGHTS COPA KITLEY GKA HYDROFOIL-FREESTYLE KITE WORLD CUP CAUIPE 2023


PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Rider_ Alex Soto Foto_ Svetlana Romantsova

ERGEBNISSE 1. CHARLES BRODEL (FRA) 2. ALEX SOTO (DOM) 3. JOSELITO DEL ROSARIO (DOM) 4. MAXIME-LUAN DESJARDINS (FRA)

Schlag auf Schlag – nur drei Tage, nachdem die Tourstopp-Sieger im Twintip Freestyle gekürt worden waren, war Cauipe Schauplatz des nächsten Showdowns. In einer One-StoppChampionship ermittelten die Hydrofoil Freestyler ihren Weltmeister. Am Start waren 11 Männer und eine Frau – Katarina Salandova aus Tschechien. Im Feld auch der Deutsche Meister im Freestyle Finn Flügel. Um es gleich vorweg zu nehmen, der viermalige Weltmeister Charles Brodel war auch während dieser Weltmeisterschaft nicht zu schlagen. Er gewann alle seine Heats – und holte seinen fünften Weltmeistertitel! Der Deutsche Finn Flügel, nur wenige Tage zuvor Finalist im Twintip Freestyle, schaffte es bis ins Viertelfinale – und unterlag dort Brodel, der seinen Durchmarsch weiter fortsetzte und im Halbfinale seinen Landsmann Maxime-Luan Desjardins deutlich mit 22.24 zu 7.03 schlug. Die Finalpaarung lautete wie im Vorjahr Charles Brodel gegen Alex Soto aus der Dominikanischen Republik. Das Finales fand bei Flut statt, die Bedingungen waren anspruchsvoll, für die Rider war es schwierig, ihre Tricks komfortabel zu landen. Bro-

del eröffnete mit einem Kiteloop Front Roll, Soto konterte mit einen Kiteloop Board Off, danach einen Contraloop Front Roll (5.25), der ihm (kurzzeitig) die Führung brache, bis der Weltmeister mit einem Kiteloop Board Off (6,30) antwortete. Nach ein paar Stürzen beider Rider und einem Kitewechsel von Brodel kam es auf die letzten Tricks an. Alex Soto holte mit 6,63 den höchsten Score des Heats. Brodel stand unter Druck, musste liefern. Sein Front Roll Board Off brachte im 6.57 – und den (knappen) Sieg. Ein wirklich spannendes Finale, das es in sich hatte. Im Duell um Platz 3 die gleiche Nationen-Paarung: MaximeLuan Desjardins aus Frankreich gegen den Dominikaner Joselito Del Rosario. Rosario gewann mit 15.59 zu 11.43 und erkämpfte den bronzenen Podiumsplatz. „Bei diesen Bedingungen war es schwierig, es war unruhig und wellig und der Wind war schwach. Ich habe es geschafft, alle meine Tricks zu landen und ich fühle mich großartig, ich bin super glücklich,“ so der frisch gebackene fünffache Weltmeister Charles Brodel.

Bei diesen Bedingungen war es schwierig, es war unruhig und wellig und der Wind war schwach. Ich habe es geschafft, alle meine Tricks zu landen und ich fühle mich großartig, ich bin super glücklich.“ Charles Brodel (FRA) KITEBOARDING

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Bei den Männer hatten drei Athleten – Matchu Lopes (ESP), Airton Cozzolino (ITA) und Pedro Matos (BRA) – eine Chance auf den Titel. Bei den Frauen waren alle Augen auf das Duell zwischen Moona Whyte und Capucine Delannoy gerichtet

I N F O FOTOS

TEXT

SVETLANA ROMANTSOVA

LIAM DREDGE IAN MACKINNON

Der dreifache Weltmeister und Führende der Rangliste Airton Cozzolino musste sein Halbfinale gegen Pedro Matos (BRA) gewinnen, um vorzeitig Weltmeister zu sein. Das schaffte er. Auch besiegte er Gabriel Benneton (BRA) im Finale – und sicherte sich zudem dem Tourstopp-Sieg in Cauipe. Rider_ Airton Cozzolino Foto_ Svetlana Romantsova


PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Airton Cozzolino und Moona Whyte

sind die Weltmeister 2023

GKA KITE WORLD TOUR 2023 K I T E -S U R F ( WAV E ) W O R L D C H A M P I O N S H I P S 14 . B I S 17. N OV E M B E R CAUIPE/BRASILIEN Es war noch einmal richtig spannend auf dem letzten Tourstopp der Wave-Weltmeisterschaftstour. Bei den Männer hatten drei Athleten – Matchu Lopes (ESP), Airton Cozzolino (ITA) und Pedro Matos (BRA) – eine Chance auf den Titel. Bei den Frauen waren alle Augen auf das Duell zwischen Moona Whyte aus den USA und der Französin Capucine Delannoy gerichtet. Dieser Showdown ist besonders spannend, da Whytes Stärken im Waveriding liegen, die der jungen Französin im Strapless Freestyle. Anders als bei den bisherigen Tourstopps, auf denen entweder Waveriding oder Strapless Freestyle gewertet wurde, flossen in Cauipe beide Disziplinen in die Wertung ein. Die beiden Führenden der Rangliste waren Airton Cozzolino und Moona Whyte, beide waren gleichzeitig auch die Favoriten, denn sowohl Cozzolino als auch Whyte konnten sich mit Siegen in den Halbfinalen bereits vorab ihre Titel sichern. Da Matchu Lopes nach seiner Niederlage gegen Gabriel Benneton (BRA) im Halbfinale den Einzug ins Finale verpasste, musste Cozzolino in seinem Halbfinale seinen Teamkollegen und Weltmeisterschaftsanwärter Pedro Matos (BRA) schlagen, um vorzeitig Weltmeister zu sein. In der Wave-Wertung hatte Matos klar die Nase vorn (7,33 und 6,20 zu 6,20 und 6,40), erst ein massiver Shifty Front Side 3 (8,60) sicherte den Italiener den Sieg im Halbfinale – und vorzeitig den Titel. Im nur noch über den Tourstopp-Sieg entscheidenden Finale traf Cozzolino auf Gabriel Benneton (BRA), der zuvor im Halbfinale Matchu Lopes besiegt – und ins "kleine Finale" um Platz 3 geschickt hatte. In einem harten Fight lieferten sich die beiden Finalisten ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Cozzolino eröffnete mit einer 5,70er Welle, Benneton antwortete mit einer 5,40. Cozzolino erwische

zwei weitere gute Wellen, Benneton punktete mit einem Double Front Shove (9.07) – und brachte die Menge zum Jubeln. Damit lag der Brasilianer in Führung – Cozzolino war unter Druck und musste liefern. Doch der Italiener ist ein alter Hase im Welt CupZirkus – wieder einmal zeigte sich seine Wettkampferfahrung. Der frisch gebackene Weltmeister behielt die Nerven, zelebrierte einen monstermäßigen Shifty Frontside 3 – mit einer nahezu perfekten 9,50. Bennetons zweiter Score, eine 6.60 für eine Double Frontroll, reichte nicht mehr aus, um Cozzolino die Führung noch zu entreißen. Auch bei den Damen sicherte sich die Führende der Rangliste den Titel. Die Weltmeisterin 2023 heißt Moona Whyte – es ist der vierter Titel für die 29-Jährige. Die US-Amerikanerin kehrte nach ihrer Wettkampfpause 2023 mit einem Paukenschlag zurück auf die Tour. Auch wenn Titelverteidigerin Capucine Delannoy das Finale gegen die US-Amerikanerin gewinnen konnte, war schon nach dem Erreichen des Finales für Whyte klar, dass sie die Weltmeisterin 2023 ist, denn sie brauchte in Cauipe nur den dritten Platz (oder besser) zu erreichen, um den Titel von Capucine Delannoy, der Weltmeisterin 2022, zu übernehmen. "Ich bin so glücklich, ich kann nicht glauben, was gerade passiert ist. Es ist so hart da draußen, aber ich bin so glücklich, dass ich es geschafft habe". Einen Trost hatte die Titelverteidigerin jedoch. Nachdem sie bisher die beiden direkten Finale in Rio/ Brasilien und Dakhla gegen Whyte verloren hatte, konnte sie in Cauipe zum ersten Mal gegen die US-Amerikanerin gewinnen. Und sie erreichte zudem auch die höchste Einzelwertung für einen Trick – eine 9.0 für eine perfekte Double Frontroll.

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Die amtierende Strapless Big AirWeltmeisterin Camille Losserand belegte in Cauipe Platz 4 – und in der Gesamtwertung der Wave World Tour Platz 3. Die 20-Jährige gewann ihre beiden Vorrunden-Heats und scheiterte erst im Halbfinale an Moona Whyte. Im Mini-Finale um Platz drei unterlag sie der Brasilianerin Kesiane Rodriguez.

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Rider_ Camille Losserand Foto_ Svetlana Romantsova

WWW.GKAKITEWORLDTOUR.COM

GKA KITE-SURF WORLD TOUR WELTMEISTERSCHAFT

ERGEBNISSE | GKA KITE-SURF WORLD CUP CAUIPE/BRASILIEN MÄNNER 1. 2. 3. 4.

AIRTON COZZOLINO ITA) GABRIEL BENNETON (BRA) MATCHU LOPES (ESP) PEDRO MATOS (BRA)

FRAUEN 1. 2. 3. 4.

CAPUCINE DELANNOY (FRA) MOONA WHYTE (USA) KESIANE RODRIGUEZ (BRA) CAMILLE LOSSERAND (CHE)

MÄNNER 1. 2. 3.

AIRTON COZZOLINO (ITA) MATCHU LOPES (ESP) PEDRO MATOS (BRA)

FRAUEN 1. 2. 3.

MOONA WHYTE (USA) CAPUCINE DELANNOY (FRA) CAMILLE LOSSERAND (CHE)

KITE-SURF FINALS | COPA KITLEY GKA KITE-SURF WORLD CUP 2023

DAY 2 KITE-SURF | COPA KITLEY GKA KITE-SURF WORLD CUP BRAZIL 2023


BASALT INNEGRA

BASALT FIBER

ZERO IMPACT CORE

BIO RESIN

VOLT CONCEPT BLUE TAKE YOUR RIDING TO THE NEXT LEVEL SMALL WAVES

VOLT SLS CONCEPT BLUE

CONCEPT B LU E I N F O

DU OTO N E S P O RTS .C O M


FOTOS

TEXT/ INTERVIEW SVETLANA ROMANTSOVA

DIRK SEIFERT

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PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR

Ein absoluter Traum INTERVIEW MIT FINN FLÜGEL Z U M G K A F R E E S T Y L E -TO U R S TO P P AUF DER CAUIPE LAGUNE / BRASILIEN

Der 14-jährige Deutsche Finn Flügel ist nicht nur der jüngste Teilnehmer auf dem GKA Freestyle-Tour, er ist auch der erfolgreichste deutsche Freestyler aller Zeiten. Während des Tourstopps in Brasilien erreichte er das Finale – als erster deutscher Freestyler überhaupt. Zuvor hat er im Halbfinale den vierfachen Weltmeister Carlos Mario – an seinem Homespot – aus dem Wettbewerb geworfen. Im Interview lässt uns der Hofer, der in El Gouna trainiert, teilhaben – Heat für Heat – wie er den Wettbewerb erlebt hat.

„Gianma meinte, dass ich doch bitte den Carlos raushauen soll – ihm zuliebe. Ich meinte dann, klar, das mach ich doch für dich – das war natürlich alles mit einem Schmunzeln gemeint. Wenn er Weltmeister wird, dann kann er mir seinen Pokal schenken, den Titel darf er behalten!“ Finn Flügel, Ginamaria Coccoluto, Fabio Ingrosso (Trainer) Foto_ Svetlana Romantsova KITEBOARDING

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Finn, das ist ja wirklich der Wahnsinn, was du im Contest-Zirkus gerade leistest. Du eilst von einem Erfolg zum nächsten und bist der erfolgreichste deutsche Freestyler aller Zeiten – und das mit 14! Du bist nicht nur amtierender Deutscher Meister im Freestyle (bei den Männern), sondern hast im Freestyle Word Cup auf der Cauipe Lagune in Brasilien gerade das Finale erreicht. Wie war das für dich? Was soll ich dazu sagen – es war natürlich eines meiner besten Erlebnisse, dass ich bis dato jemals bei einer Kite-Competition erleben durfte. Schon seitdem ich kite, verfolge ich die Worldcups. 2016, da war ich gerade 7 Jahre alt, hatten wir einen Worldcup bei uns an der ELEMENT Kitestation in El Gouna. Ich habe mir von den Ridern Autogramme auf mein Board geholt, und von da an war mir klar, dass ich da irgendwann dabei sein will. Das es dann ausgerechnet in Brasilien mit meinem ersten Finale überhaupt klappt, ist schon wirklich der Wahnsinn. Ein absoluter Traum von mir! Natürlich bin ich nach Cauipe gekommen um abzuliefern, aber meine Strategie war von Heat zu Heat zu schauen – und ich glaube, das war auch gut so. In deinem ersten Heat bist du gegen Tom Bridge (UK) und Matteo Dorotini (ITA) angetreten. Tom hat den Heat mit 32.97 gewonnen und dich direkt fürs Viertelfinale qualifiziert. Du warst Zweiter mit 24.87 Punkten – weit vor Matteo Dorotini (7.93). Tom musste sich über Round 01 (gegen Antoine Ollivier (FRA) und Rafael Montero (ESP)) für Runde 02 qualifizieren, du warst über die Rangliste gesetzt. Wie war der Heat für dich? Also – sagen wir mal so, ich will jetzt nicht rummeckern, aber das war nicht gerade das, was ich abliefern wollte. Wir hatten wirklich starken Wind und ich musste meinen 9er Airush Razor fahren, den ich eigentlich wirklich gerne mag. Allerdings hatten wir vor der Comp viel leichtere Conditions, sodass ich eher auf meinem 11er und den 13er eingefahren war. Wenn ich mir im Nachhinein den Heat anschaue, dann war ich vielleicht zu vorsichtig. Ich bin etwas langsamer angefahren als sonst, und hatte dann nicht ganz die Höhe, was sich auch bei den Scores bemerkbar gemacht hat. In Runde 04 bist du gegen Valentin Rodriguez (COL), Rashid Almansoori (Katar) und Baptiste Jacquemain aus Frankreich angetreten. Du hast mit weitem Abstand gewonnen und dir mit 31,98 Punkten deinen Platz im Viertelfinale gesichert. Valentin Rodriguez, der Weltmeister von 2019, erreichte 16.80 Punkte, Baptiste Jacquemain 12,62 und Rashid Almanoori 0.77. Erzähl uns, warum es bei dir so gut lief! Es hat einfach alles gepasst. Ich habe als sogenannten Opener den KGB5, mit dem ich immer erst mal austeste, wie der Wind ist. Den habe ich direkt sauber gelandet und gespürt, dass hier viel mehr geht. Auch mein Trainer, Fabio Ingrosso, meinte, dass es jetzt an der Zeit ist und ich zeigen soll, was ich kann. Ich habe dann direkt einen Double Halfcap Mobe, einen Toeside Double Halfcap Mobe, den Pete Rose 7 und einen Double Hinter 7 gemacht, die hoch gescored haben. Natürlich habe ich auch gesehen, dass die anderen nicht so gut performed haben. Wobei ich sagen muss, dass mich das im Heat nicht wirklich

Rider_ Finn Flügel Foto_ Svetlana Romantsova

Mein erster Trick war wieder der KGB5, den ich leider gebuttchecked habe. Da wusste ich gleich, dass der Wind stark ist


Im Viertelfinale ging es für dich gegen Luis Cruz aus der DomRep, Louka Pitot aus Frankreich und Leo Verrecchia aus Australien. Luis Cruz hat den Heat mit 27.16 Punkten gewonnen, du warst Zweiter mit 22.45 Punkten. Beide habt ihr euch für das Halbfinale qualifiziert. Wie war der Heat aus deiner Sicht? Leider hatte der Wind wieder zugelegt, sodass an einen 11er Kite nicht zu denken war. Ich bin wieder auf meinen 9er und musste ihn fast komplett depowern. Trotzdem konnte ich soweit ganz gut abliefern. Mein erster Trick war wieder der KGB5, den ich leider gebuttchecked habe, da wusste ich gleich, dass der Wind stark ist. Ich habe dann wieder meine beiden Mobes gezeigt und einen Pete Rose 5. Das war dann soweit okay – und ich habe mich erst mal riesig darüber gefreut, dass ich Louka besiegen konnte. Man muss sich das so vorstellen: Du kommst eine Runde weiter, und das Erste, was du schaust, ist, gegen wen du als nächstes antrittst. Als ich Louka Pitot gelesen habe war mir klar, dass das keine leichte Aufgabe werden wird. Auch ein Leo Verrecchia ist ein guter Freestyler und nicht zu unterschätzen. Aber hey, wir sind in Brasilien, und die komplette Fleet war einfach gespickt mit den Big Names, die das Freestyle Kiten zu bieten hat. In deinem Halbfinale bist du auf Jack Rieder (AUS), nochmals Tom Bridge (GBR) und den Führenden der Rangliste und Local Carlos Mario getroffen. Tom hat gewonnen (31.53), du hast mit 31.11 Punkten Platz 2 geholt – vor Jack Rider (26.71) und Carlos Mario (29.63). Wie war es für dich, dem vierfachen FreestyleWeltmeister auf „seiner eigenen Lagune“ zu schlagen? Punkt eins war zu diesem Zeitpunkt mein Ziel, zum dritten Mal hintereinander (!) in ein Halbfinale zu kommen, erreicht. Wir haben uns alle so wahnsinnig gefreut, dass ich das einfach nur genießen wollte. Die Stimmung war mega, und ich muss dir nicht verraten, dass ziemlich viele Carlos-Fans an der Lagune standen, die bei jedem Vorbeifahren nur so geschrien haben. Unser Plan war, dass ich gleich mit einem Knaller Trick eröffnen soll, damit ich die Anderen unter Druck setze. Irgendwie sind alle meine Tricks wie am Schnürchen gelaufen und nach

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Hey, wir sind in Brasilien, und die komplette Fleet war einfach gespickt mit den Big Names, die das Freestyle Kiten zu bieten hat

interessiert, da bin ich voll auf mich fokussiert und Fabio sagt die Tricks an, die ich als nächstes machen soll. Da sind wir wirklich ein eingespieltes Team, und es ist auch keine Zeit, um darüber zu diskutieren.


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jeder Runde habe ich mir von Fabio mein Scooring zeigen lassen. So ab der Hälfte des Heats habe ich dann realisiert, dass ich ganz vorne bin. Ich hatte auch gar keine Zeit nervös zu werden, weil es so spannend war, und es Schlag auf Schlag ging. Als dann Runde 6 zu Ende war – ich habe immer vorgelegt – war klar, dass Tom und Carlos richtig punkten mussten. Tom konnte mit seinem letzten Trick noch vorbei ziehen und Carlos ist hinter mir geblieben. In dem Moment, als ich das realisiert habe und alle zu mir hingelaufen sind, konnte ich meine Freudentränen nicht mehr halten. Ich musste dann erst mal für mich alleine verdauen, was da gerade passiert ist. Mein allererstes Finale und den Carlos bei seinem Homerun geschlagen. Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte – ich weiß nicht, ob ich das geglaubt hätte. Aber wie man sieht, niemand ist unschlagbar.

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Du bist damit der erste deutsche Freestyler, der ein World Cup Finale erreicht, oder? Ja, das stimmt. Ich bin in jedem Fall auch der Jüngste, der ein Finale erreicht hat – und immer schön dran denken, dass ich auch mit Straps gefahren bin - als einziger. Im Finale ging es für dich gegen Maxime Chabloz aus der Schweiz, Arthur Guillebert aus Frankreich – dem Weltmeister 2021 – und zum dritten Mal in diesem Wettbewerb gegen Tom Bridge. Wie war das Finale für dich? Grundsätzlich habe ich mir gesagt: Egal was passiert, alles ist gut so, wie es ist. Dennoch habe ich alles versucht – und ich konnte meine ersten Tricks wieder gut platzieren, sodass ich in jedem Fall um Platz drei im Rennen geblieben bin. Ausgerechnet bei meinem Lieblingstrick, dem Double Halfcap Mobe, war ich nicht mehr im Stande diesen zu landen. Ich habe ihn sage und schreibe drei Mal hintereinander versucht, aber meine Beine und mein Rücken wollten und konnten nicht mehr. Drei solche anspruchsvollen Heats am absoluten Windlimit für mich waren einfach einer zu viel. Ich würde lügen, wenn ich mich nicht über einen dritten Platz gefreut hätte. Aber man muss auch fair bleiben. Tom ist einfach super gefahren und ich werde bestimmt noch mal die Gelegenheit auf einen Podiumsplatz unter den ersten drei bekommen. Dadurch, dass du (und Tom Bridge) in deinem Halbfinale Carlos Mario aus dem Wettbewerb gekegelt hast, hast du das Rennen um den Titel wieder offen gestaltet. Der amtierende Weltmeister Gianmaria Coccoluto ist im Viertelfinale (gegen Jack Rieder und

In dem Moment, als ich das realisiert habe und alle zu mir hingelaufen sind, konnte ich meine Freudentränen nicht mehr halten


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Wenn ich euch damit begeistere – und wenn ich es schaffe, dass mehr Jugendliche mit dem Kiten oder mit Competitions anfangen, dann freut mich das sehr

Arthur Guillebert) ausgeschieden – und hat mit den 420 Punkten für Platz 9 einen Streicher geholt – kann aber – dadurch, dass Carlos Mario durch sein Ausscheiden im Halbfinale auch nur einen Streicher eingeholt hat (580 Punkte für Platz 5) immer noch Weltmeister werden. Hat Cocco dir einen Drink ausgegeben? Ganz ehrlich? Wir standen kurz vor dem Heat noch zusammen und Gianma meinte, dass ich doch bitte ihm zuliebe den Carlos raushauen soll. Ich meinte dann, klar, das mach ich doch für dich – das war natürlich alles mit einem Schmunzeln gemeint. Er stand die ganze Zeit bei uns und hat denke ich mal ziemlich fest die Daumen (für mich und für sich) gedrückt. Wenn er Weltmeister wird, dann kann er mir seinen Pokal schenken, den Titel darf er behalten! Aktuell stehst du in der Rangliste auf Platz 5 – mit 1.780 Punkten. Vor dir sind Arthur Guillebert (2.335 Pkt.), Maxime Chabloz (2.575 Pkt.), Gianmaria Coccoluto (2.605 Pkt.) und der Führende Carlos Mario mit 2.705 Punkten. Wenn du den letzten Tourstopp der Saison 2023 gewinnst und die vor dir Platzierten keine Punkte holen, könntest du – rein rechnerisch – sogar Weltmeister werden. Hättest du am Anfang der Saison – deiner erst zweiten Saison im World Cup – daran gedacht, dass du so erfolgreich sein könntest wie du jetzt bist – und uns alle so sehr begeisterst? Du wirst lachen, darüber haben Fabio und ich auch schon Witze gemacht – ganz heimlich natürlich – ziemlich sicher, dass das nicht passieren wird. Aber wer kann schon von sich behaupten, dass nur diese vier Big Names vor einem sind? Natürlich bin ich angetreten, um die Saison so gut wie möglich zu fahren. Es ist auch kein Geheimnis, dass mir das neue GKA Format liegt. Ich bin grundsätzlich jemand, der ständig neue Tricks lernen und Möglichkeiten ausprobieren will. Dieses alte Format „Spin for win“ langweilt mich. Klar sind diese Tricks auch nice anzusehen, aber wenn man ehrlich ist, bestand die ganze Tour aus fünf Tricks, die alle guten Rider gezeigt haben. Jetzt ist quasi alles möglich – und auch ich habe mit meinem Toeside Double Halfcap Mobe einen Innovation-Trick gezeigt. Wie cool ist das denn, wenn du der Erste bist, der diesen Trick in einer Comp zeigt. Das gab es früher nicht – und das macht für mich das neue Format aus. Mein Kopf ist voll mit neuen Tricks, die ich natürlich nicht verraten werde! Wenn ich euch damit begeistere – und wenn ich es schaffe, dass vor allen Dingen noch mehr Jugendliche mit dem Kiten oder mit Competitions anfangen, dann freut mich das sehr und das ist es auch, was mich motiviert.

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K P L K I T E PA R K L E AG U E S U P E R F I N A L DIE 10 BESTEN RIDER DER BEIDEN QUALIFIERS 2 1 . – 2 8 . O K TO B E R 2 0 2 3 | TA I B A / B R A S I L I E N

Pure Joy of Riding Park . NUMMER 156

part 4

Die KPL (Kite Park League) ist die offizielle Championship Tour im Kite Park Riding. Die Tour besteht aus drei Events, den beiden Qualifiers in Argentinien und auf Sizilien und dem Superfinal in Taiba/Brasilien Ende Oktober. Der erste KPL Event 2023 war der Patagonia Invitational, ausgetragen Anfang Februar in Villa La Angostura/Argentinien. Angereist waren 27 Rider – 24 Männer und drei Frauen – Austragungsort war der See Nahuel Heapi, der Park bestand aus fünf Obstacles. Gewonnen haben Noé Font bei den Männern und Kristen Cooper bei den Frauen. Das zweite Qualifier fand vom 26.08. bis 02.09.2023 in Lo Stagnone di Marsala auf Sizilien statt. Die Sieger waren Katie Potter bei den Frauen und wiederholt Noé Font bei den Männern. Das „Superfinal“ fand Ende Oktober auf der Taiba-Lagune in Brasilien statt, qualifiziert dafür hatte sich die besten Rider aus den beiden Qualifiers. Das Superfinal gejudget haben Joachim Bertelsen und Maximilian Gambedotito, die Bewertungskriterien sind Style, Technik, Risiko und Ausführung sowie ein zusätzlicher „Flow-Score“. Die Höchstpunktzahl pro Lauf beträgt 50 – um einen möglichst hohen Flow Score zu erreichen, hakt sich der Fahrer zwischen den einzelnen Obstacles nicht wieder ein. Das Feld bestand aus 24 Ridern – vier Frauen und 20 Männer. Während der sieben Vorläufe qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten direkt für das Finale, die Dritten, Vierten und Fünften kämpften im Halbfinale um die letzten beiden verbleibenden Final-Plätze. Die Toursieger 2023 sind Katie Porter und Iwan Jaspan.


I N F O

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Rider_ Xander Raith Foto_ André Magarao

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XANDER RAITH

INTERVIEW

DIRK SEIFERT

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ANDRÉ MAGARAO

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INTERVIEW MIT XANDER RAITH ZUR KPL TOUR Xander, was ist das Besondere für dich am Parkriden? Parkreiten ist für mich etwas Besonderes, weil es für mich eine der kreativsten Disziplinen im Kiteboarden ist. Zudem ist Parkriden sehr gut mit anderen Brettsportarten wie Snowboarden und Skateboarden vereinbar – und die interessieren mich auch. Aspekte, die ich an anderen Boardsportarten liebe, miteinander zu verknüpfen und sie in das Kiteboarden zu integrieren, ist ein nie endender Prozess, den ich für mich immer weiter verfeinere – und Parkriden ist oft der Ursprung dieser Entwicklung.

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Und was ist das Besondere an der KPL? Die KPL ist wirklich eine bemerkenswerte Crew. Die Mitglieder des KPL-Teams engagieren sich unglaublich dafür, die authentischste und fortschrittlichste Wettbewerbsplattform im Kiteboarden zu organisieren. Für mich ist es ein unglaubliches Privileg, auf den von ihnen veranstalteten Events dabei sein zu dürfen. Die KPL Tour 2023 besteht nicht nur aus einer Wettbewerbsserie mit drei Tourstopps (Patagonien, Sizilien und das Finale in Brasilien), sondern auch aus dem Team Battle. Das Team Battle 2023 fand Ende August/Anfang September in Hood River/USA statt, die Resultate des Team Battle-Events zählen nicht für den Tourmeisterschaft. Was ist das Besondere am Team Battle? Das Team Battle ist mein persönlicher Lieblingsevent des Jahres. Kitesurfen ist vom Wind abhängig, dadurch sind herkömmliche Wettkampfformate beschränkt. Das Team Battle Event geht über eine komplette Woche, die Teilnehmer haben somit die Gelegenheit, ihr Bestes im Park zu zeigen. Und wie der Name schon sagt, ist das Team Battle ein „teamorientierter“ Wettbewerb, der jedem Rider die Möglichkeit gibt, zu glänzen. Das Team Battle ist zudem auch toller Einstieg in die KPL.


P R O F I Z I R K US | K P L K I T E PA R K L E A G U E

Die KPL Tour besteht aus drei Events, den beiden Qualifiers in Argentinien und auf Sizilien und dem Superfinal in Brasilien

K I T E PA R K L E AG U E . C O M

Rider_ Noé Font Foto_ André Magarao

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WERTUNG KPL „SUPERFINAL“ TAIBA/BRASILIEN MÄNNER 1. EWAN JASPAN 2. NOÉ FONT 3. JACK RIEDER FRAUEN 1. KATIE POTTER 2. KAROLINA WINKOWSKA 3. NADJA BIANCHE

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Beim Team Battle 2023 hast du mit deinem Team „Ice“ zusammen mit Katie Potter, Asher Clarke, Ian Daly und Tim Walsh Platz 2 belegt. Was bedeutet das für dich? Die Woche mit dem zweiten Platz abschließen zu können, war ein großer Erfolg für unser Team. Wir alle – Katie, Tim, Ian, Asher und ich sind alle mega stolz auf unser Video, das wir erstellt haben. Obwohl das Team Battle mein Lieblingsevent des Jahres ist, ist es zugleich auch das zeitaufwändigste. Da wir eine komplette Woche Zeit haben, unser Video zu erstellen, sind wir alle am Ende mehr auf dem Wasser als üblich – zusätzlich das Filmen und Schneiden des Videos. Am Ende dieser Woche bin ich meist richtig platt. Unser zweiter Platz mache unsere gemeinsamen Anstrengungen umso lohnender – ich freue mich auf die Fortsetzung im nächsten Jahr. Ist die KPL-Tour eigentlich eine Weltmeisterschaftstour? Sind die Toursieger Ewan Jaspan und Katie Potter die offiziellen Weltmeister 2023 im Park? Ja, in 2023 veranstaltete die KPL eine Weltmeisterschaftstour. Die ersten beiden Veranstaltungen in Patagonien und auf Sizilien dienten als Qualifikationsmöglichkeiten für das Tourfinale in Brasilien. Diejenigen, die sich entweder in Patagonien oder auf Sizilien qualifiziert hatten, waren dann berechtigt, am Superfinale in Brasilien teilzunehmen. Während des Superfinales fuhren Ewan und Katie beide unglaublich gut und ihre Leistungen krönten sie zu den KPL-Weltmeistern 2023. Im Mai 2023 beim Tourstopp auf Sizilien hast du Platz 2 belegt. Was bedeutet dieser Treppchenplatz für dich? Das Event auf Sizilien war definitiv mein persönlicher Wettkampfhöhepunkt des Jahres. Es war mein erster Einzug ins Finale und das erste Mal, dass ich auf dem Podium stand. Ich hoffe, dass ich diesen Schwung auch im nächsten Jahr beibehalten kann!

Ist es euch eigentlich wichtig, wer gewinnt? Nun, obwohl alle Rider antreten, um gemeinsam zu riden und Spaß zu haben, versuchen alle natürlich auch ihr Bestes, um auf das Podium zu kommen. Auch wenn die KPL weniger wettbewerbsintensiv erscheint als andere Wettbewerbsserien, würde ich durchaus behaupten, dass die KPL mit Sicherheit der glaubwürdigste Wettbewerb im Kitesport ist. Nicht nur, dass die KPL die besten Parkfahrer der Welt beherbergt, was mich persönlich begeistert, ist – trotz aller Konkurrenz – der Teamgeist und faire Umgang miteinander. Wer organisiert die KPL Events? Die KPL-Events werden von einem kleinen, aber sehr engagierten Team organisiert. Wir Rider tragen in Teamarbeit sehr viel dazu bei, dass die KPL Events ein Erfolg werden. Eine Event-Reihe verursacht Kosten. Wie werden die Kosten der KPL Tour gedeckt? Fast alle KPL-Veranstaltungen werden von Sponsoren unterstützt. Besonders von Duotone und Knot Future – aber auch Naish, Airush, ION, F-One, We Ride Local und einige mehr geben etwas. Von 2006 bis 2019 gab es das Triple-S Invitational in Cape Hatteres, veranstaltet von Real Watersports. Es war ein No-Price-Money und Gender-equal Event. Das Triple-S war ein absolutes Kult-Event, für viele der wichtigste Event der Szene. Legendär waren die Parties – doch nicht nur das, das Triple-S setzte Maßstäbe – im Judging und in der Gleichbehandlung der Geschlechter durch ein gleich hohes Preisgeld für Männer und Frauen. Vermisst du den Triple-S? Ich hatte nur einmal die Gelegenheit, am Triple-S teilzunehmen – am letzten Event 2019. Ich hatte das Triple-S schon immer bewundert und gehofft, dass ich eines Tages Teil der


Xander Raith

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Das Event auf Sizilien war definitiv mein persönlicher Wettkampfhöhepunkt des Jahres. Es war mein erster Einzug ins Finale und das erste Mal, dass ich auf dem Podium stand

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Wie viel Vermächtnis des Triple-S steckt heute in der Kite Park Leaque? Das Triple-S wird für immer das größte Kiteboarding-Event der Geschichte bleiben. Der historische Erfolg der Veranstaltung hat dazu beigetragen, die Entwicklung der Kite Park League zu beeinflussen und der nächsten Generation von Kiteboardern die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln. Das Triple-S war das erste Mal, dass ich Park-Riding in so großem Umfang kennengelernt habe, und ich hoffe, dass eines Tages ein weiteres Event ähnlicher Größenordnung seinen Platz in der Kiteboarding-Branche beanspruchen kann.

Wie sieht die KPL Tour in 2024 aus? Für 2024 sind zusätzliche Tourstopps in der Planung – das nächste Jahr könnte also ein arbeitsreiches Jahr für die KPL werden! Ich denke, dass die KPL gleich Anfang des Jahres den offiziellen Tourplan veröffentlichen wird. Bereits jetzt schon steht fest, dass die 2024er Tour aus Events in Argentinien, Sizilien, den Vereinigten Staaten und Brasilien bestehen wird. Wer teilnehmen möchte, was sind die Voraussetzungen? Interessierte Rider können jederzeit dabei sein. Nur für das Superfinal in Brasilien ist eine Qualifikation erforderlich. Bisher hat die KPL auch Wildcard-Videoeinreichungen akzeptiert. Ich bin mir sicher, dass auch 2024 die Voraussetzungen für alle Rider, die an einem KPL Event teilnehmen möchten, weiterhin sehr integrativ sein werden.

PROFIZIRKUS | GKA KITE WORLD TOUR 2023

Veranstaltung sein könnte. 2029 konnte ich eine der begehrten Wildcards ergattern. Obwohl das Triple-S ein Wettkampf war, verkörperte er deutlich mehr als das. Das Triple-S war der absolute Höhepunkt des Wettkampf-Kitesurfens und führte einen Standard ein, der kaum jemals zu übertreffen sein wird. Ich persönlich vermisse das Triple-S sehr, aber stärker noch den Einfluss, den das Triple-S auf die Branche hatte. Das Triple-S gab Park-Riding und Kitesurfen als Ganzes ein Podest für Wachstum und Fortschritt, und sein Fehlen in der Branche wird für immer vermisst – aber nie vergessen werden. Vielen Dank, Matt, Trip und allen anderen bei Real Watersports für ihr Engagement für das Kitesurfen und dafür, dass sie mich mit dem Potenzial des Wettkampf-Kitesurfens vertraut gemacht haben.

Ich persönlich vermisse das Triple-S sehr. Das Triple-S war der absolute Höhepunkt des WettkampfKitesurfens und führte einen Standard ein, der kaum jemals zu übertreffen sein wird Xander Raith KITEBOARDING

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FOTOS

INTERVIEW

TEXT

IKA

DIRK SEIFERT

JANNIS MAUS

NUMMER 156

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I N F O


PROFIZIRKUS | FORMULA KITE

RACE I K A E U R O PA M E I S T E R S C H A F T F O R M U L A K I T E U N D Q U A L I F I K A T I O N F Ü R O LY M P I A 2 0 2 4 P O R T S M O U T H / G R O S S B R I TA N N I E N | 18. – 24. 09. 2023

JANNIS MAUS SICHERT

OLYMPISCHEN NATIONENSTARTPLATZ FÜR DEUTSCHLAND Jannis Maus ist bei der Europameisterschaft der olympischen Kitesurfer vor Portsmouth ein Coup gelungen. Mit einem Sieg im Halbfinale zog der 27-jährige Oldenburger nervenstark und souverän ins Finale ein. Zwar verpasste er mit seinem vierten Platz den Sprung auf das EM-Podest, sicherte aber den wichtigen Nationenstartplatz für die deutschen Männer bei Olympia 2024 vor Marseille. Den Nationenplatz für die deutschen Frauen hatte Leonie Meyer bereits im August während der WM in Den Haag geholt.

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Hätte man mich vor der EM gefragt, ob ich lieber die Medaille oder den Nationenstartplatz will, hätte ich den Nationenstartplatz gewählt. NUMMER 156

Jannis Maus

JANNIS MAUS ÜBER DEN WETTBEWERB Verrückt spielende Winde, Strömung, Seegras – die Bedingungen während der EM vor der historischen Stadt Portsmouth in Großbritannien stellte uns – 112 Fahrerinnen und Fahrer aus 28 Nationen – vor so manche Herausforderung. Mein Fokus lag allerdings nicht nur auf einer guten Platzierung für die EM-Wertung, sondern vor allem auf dem Nationenticket für die Olympischen Spiele 2024, das es während der EM für uns deutschen Männer zu ergattern galt. Als Favoriten galten – außer Deutschland – auch Großbritannien und Polen – und waren somit unsere stärksten Konkurrenten um den Nationenplatz für Marseille 2024. Der Start des Wettkampfes verlief zunächst etwas holprig, denn aufgrund des Sturmtiefs, das ein paar hundert Kilometer weiter in den Niederlanden für perfekte Bedingungen für die Megaloop-Challenge sorgte, mussten die ersten beiden Wettkampftage abgesagt werden. Windböen bis zu 51 Knoten machten sichere Rennen unmöglich. Anstelle von drei Qualifikationstagen stand uns somit nur ein einzelner Tag mit insgesamt fünf Rennen zur Aufteilung in die Gold- und Silberflotte zur Verfü-

gung. Schon hier zeichnete sich ein enges Battle ab, denn der Unterschied zwischen den führenden drei Racern beider Flotten betrug gerade einmal 4 Punkte. Zudem galt es mit den zunehmend schwierigeren Bedingungen klarzukommen. Denn nicht nur erhebliche Winddreher und stark variierende Windstärken machten es uns schwierig, die richtigen Materialentscheidungen zu treffen, auch Seegras auf dem Kurs erschwerte die Läufe. „Es ist schwierig zu entscheiden, durch einen Sprung das Seegras loszuwerden und dadurch wertvolle Meter zu verlieren, oder es einfach zu akzeptieren und etwas langsamer zu fahren“, so mein Teamkollege Theo de Ramecourt, der Weltmeister 2021. Am besten kamen die beiden Italiener Riccardo Pianosi und Lorenzo Boschetti mit den Bedingungen klar, sie belegten am Ende des ersten Tages die Plätze 1 und 2. Bei den Frauen zeigten besonders Poema Newland (FRA) und Ellie Aldridge (GBR) eine starke Performance. Für den letzten Race-Tag vor den Medalraces sah es besser aus. Wir alle waren mega motiviert, noch einmal unser Bestes zu


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geben. So lieferten sich Riccardo Pianosi (ITA) und ich – weit abgesetzt vor dem Rest der Flotte – ein Kopf-an-Kopf Rennen. Auch wenn es das erste Rennen des Tages war, dieses Rennen hat einen Schalter in meinem Kopf umgelegt. Ich habe gesehen, dass ich gewinnen kann und habe unglaublich viel Zuversicht und Motivation aus dem Rennen gezogen. Mit einem Did Not Compete von Connor Bainbridge (GBR) und einem achten Platz von Martin Dolenc (CRO) war es nun wieder eine enge Kiste unter den Top 5 der Herren. Bei den Damen waren es im Führungskampf vor allem Newland und Aldridge, die sich packende Rennen lieferten. Der Britin gelang zudem das Kunststück, nach einem verpatzten KiteWechsel erst knappe 50 Sekunden nach allen anderen über die Startlinie zu fahren, schaffte es aber dennoch, sich bis zur Ziellinie noch auf den dritten Platz vorzukämpfen.

Finale, den Kampf für sich. Wir Herren machten es spannender. Mit jeweils der Poleposition im Halbfinale waren es Bainbridge und ich, die um den Einzug ins Finale und vor allem um das Olympiaticket kämpften. Beide verpassten wir es, das erste Rennen für uns zu entscheiden, so dass eine zweite Halbfinalrunde darüber entscheiden sollte, wer ins Finale und welches Land somit nach Olympia fahren sollte. Bainbridge verpasste auch seine zweite Chance, sodass Maxime Nocher (FRA) ins Finale einzog. Ich bewies Nervenstärke, wechselte kurz vor dem Start auf meinen 15er Kite und konnte durch diese Entscheidung allen anderen Halbfinalteilnehmern auf ihren 11ern davonfahren. Im Finale waren es dann Riccardo Pianosi und Ellie Aldridge, die ihr Können aufs Parkett brachten und die Europameisterschaft für sich entschieden.

In den Halbfinals der Medalraces sollte sich entscheiden, wer ins Finale einziehen darf – aber auch, wer sich den Nationenplatz sichern sollte. Bei den Damen entschied Gisela Pulido Borrell (ESP) bereits im Halbfinale, ohne den Einzug ins

Gisela Pulido und ich waren mega glücklich über unsere errungenen Nationenplätze. Auch wenn ich das Podium um einen Wimpernschlag verpasst habe, der Nationenplatz war der weitaus wichtigere und schwierigere Part!

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INTERVIEW MIT JANNIS MAUS IN MARSEILLE SOLL ES EINE MEDAILLE GEBEN! Jannis, du hast in Portsmouth den Nationenstartplatz für Olympia 2024 für die deutschen Männer geholt. Leonie Meyer den für die deutschen Frauen bereits schon im August während der WM. Damit sind die deutschen Kiter jetzt sicher bei Olympia 2024 dabei, oder? Genau! Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen sind wir safe dabei!

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Wie viele Nationenstartplätze gibt es – und welche Nationen sind bereits qualifiziert? Insgesamt gibt es 20 Plätze für die Männer und 20 für die Frauen. Bei den Männern sind die meisten Plätze schon vergeben. Frankreich als Gastgeberland hat einen Platz sicher. Während der ersten Runde der WM haben sich noch acht weitere Nationen ihren Platz gesichert – Brasilien, China, Italien, Kroatien, Österreich, Singapur, Slowenien und Zypern.

Die olympischen Regatten werden im Sommer 2024 vor Marseille stattfinden. Coach des deutschen Teams ist der Flensburger Jan Hauke Erichsen, ein ehemaliger Racekiter. Wie sieht der weitere Weg bis Olympia 2024 für das deutsche Team aus – und welche Aufgabe hat der Coach? Jan Hauke ist ein richtig guter Coach! Da er selbst aus dem Racekiten kommt, bringt er einerseits alles notwendige Wissen und Know-how für disziplinspezifische Fragen mit, hat aber durch seine eigene Segelkarriere super viel Erfahrung in Sachen Coaching, Wettkampfgestaltung und dem gesamten olympischen Zirkus. Unser Ziel ist für die Spiele ziemlich klar: Bei der EM bin ich nur knapp am Podium vorbei geschrammt, in Marseille soll es eine Medaille geben!

Wie genau läuft die Vergabe der Nationenstartplätze ab? Nachdem von den 20 Plätzen bereits zehn (inklusive Frankreich) bei der WM und EM vergeben wurden, sind jetzt bei den übrigen Kontinental-Meisterschaften weitere fünf Plätze zu holen. Das heißt bei den Asiatischen, Afrikanischen, Nord- und Südamerikanischen und bei den Ozeanischen Meisterschaften kann jeweils eine Nation von diesem Kontinent noch einen Startplatz ergattern, also z.B. Neuseeland für Ozeanien und Argentinien für Südamerika. Als Abschluss gibt es nächstes Jahr in Hyeres die „LastChance-Regatta“, wo die letzten 5 Plätze noch einmal für alle noch nicht qualifizierten Nationen offen sind. Danach ist aber alles vergeben. Auch wenn du den Nationenstartplatz für die deutschen Männer geholt hast, ist noch nicht sicher, dass du Deutschland bei Olympia 2024 auch vertreten wirst. Wie wird der deutsche Kader aussehen, wer kommt für den Kader in Frage und wann und wie wird endgültig entschieden sein, wer für Deutschland antritt? International sind vor allem Florian Gruber und ich sehr weit vorne unterwegs, bei den Damen ist Leonie Meyer unangefochten und mit Jan Vöster haben wir außerdem einen vielversprechenden Nachwuchssportler. Die interne Qualifikation wird in Deutschland relativ spät abgeschlossen. Am Ende sind es drei Wettkämpfe, die darüber entscheiden, wer fahren wird. Diese drei Wettkämpfe sind die EM in Israel (unter Vorbehalt), ein Worldcup auf Mallorca und die Weltmeisterschaft in Hyeres als Abschluss. Wer auch immer an diesen drei Wettkämpfen besser performt darf das Ticket nach Paris einlösen.

NAME

JANNIS MAUS

ALTER

27

NATIONALITÄT

DEUTSCH

GEBURTSORT

OLDENBURG

LEBT ZURZEIT IN

SEINEM AUSGEBAUTEN TOYOTA-BUS

KITET SEIT

16 JAHREN

HOMESPOT

HOOKSIEL

LIEBLINGSSPOTS

TARIFA

ERSTER WETTBEWERB

DEUTSCHE MEISTERSCHAFT 2009

ERSTER WORLD CUP

KITESURF CUP SYLT 2010

ERFOLGE

WELTMEISTER 2015, 5-FACHER DEUTSCHER MEISTER


PROFIZIRKUS | FORMULA KITE

Unser Ziel ist für die Spiele ziemlich klar: In Marseille soll es eine Medaille geben!

In Hyeres gibt es die „Last-ChanceRegatta“, wo die letzten 5 Plätze für alle bis dahin noch nicht qualifizierten Nationen vergeben werden. Danach geht nichts mehr. KITEBOARDING

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INTERVIEW MIT JOOST FREKE, MANAGER DES DUOTONE PRO CENTER TENERIFE

NUMMER 156

Wo alles begann

Ein DPC ist ausgestattet mit dem neuesten Duotone Material in den Sportarten Kiteboarden und Wingfoilen


I N F O

REISE | WO ALLES BEGANN

Mittlerweile gibt es 14 Duotone Pro Center (DPC) weltweit, das DPC in El Médano auf Teneriffa war dabei das erste. Hier liegen also die Wurzeln des Wassersportschulprojekts von Duotone. Wir sprachen mit Joost Freke, dem Manager des DPC Tenerife, was das Besondere an einem Duotone Pro Center ist – und was das DPC Tenerife alles bietet.

TEXT/INTERVIEW DIRK SEIFERT

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NUMMER 156

In El Médano gibt es ein paar wirklich nette Cafés. Mein Tipp ist das “Manfreds“ mit Blick über die South Bay

Joost, was ist das Besondere an einem Duotone Pro Center? Ein Duotone Pro Center bietet euch die Möglichkeit, Teil der Duotone-Welt zu werden. Dies beinhaltet nicht nur den Zugang zu dem neuesten Duotone Kitesurf-, Wingfoil- und Windsurf Material, sondern auch die Gelegenheit an professionellen Schulungen von zertifizierten Lehrern sowie auch Duotone Teamfahrern teilzunehmen. Dabei könnt ihr nicht nur von einer erstklassigen Infrastruktur profitieren, sondern auch eine herzliche Atmosphäre erleben. Alle DPCs befinden sich direkt an den besten Spots und zeichnen sich durch einen herausragenden Service aus, der es euch ermöglicht, euren Urlaub sorglos zu genießen. Welche Sportarten bietet ihr im DPC Tenerife an? Neben Kite, Wingfoil- und Windsurfmaterial verleihen wir auch Surf- und Bodyboards – und seit neuestem auch E-Foils. Ein Riesenspaß – gerade auch an windarmen Tagen. Zudem bieten wir die neuen Trends Surf-, SUP- und Downwind-Foiling – ein sehr wachsendes Segment.

Für welche Sportarten bietet ihr Schulungen an und welches Leihmaterial habt ihr vor Ort? Wir verleihen und unterrichten in allen Disziplinen. Material bieten wir für Einsteiger bis zum Experten. Wenn ich mit eigenem Material anreise, bietet ihr auch Storage an? Ja, natürlich – wir verfügen über rund 150 Storageboxen. Weltweit gibt es 14 Duotone Pro Center. Auf Sizilien, Sansibar, Boa Vista, Sylt und Mykonos, in El Gouna/ Ägypten, Torbole/Italien, Viana/Portugal, Kenia, am Neusiedler See in Österreich, in China, zwei in Sri Lanka und eures auf Teneriffa. Wenn ihr gefragt werdet, was das Besondere an eurem Center ist – was antwortet ihr? Wir sind das älteste Duotone Pro Center, mit unserer Eröffnung hier in El Médano begann die Geschichte der DPCs. Zusammen mit dem DPC in El Gouna sind wir die einzigen


REISE | WO ALLES BEGANN

Unschlagbar ist unsere Lage direkt am Beach an einem – wenn nicht dem besten – Windspot Europas Was bietet das Nachtleben in El Médano – wo geht ihr feiern? In El Médano gibt es ein paar wirklich nette Cafés, in denen ihr nach einem Tag auf dem Wasser eure wohlverdienten Drinks genießen könnt. Mein Tipp ist das “Manfreds“, mit Blick über die South Bay und den Sonnenuntergang. Danach dann ins "Goiter" auf den Dancefloor. Reichlich Clubs gibt es zudem in Las Americas. Und welches sind die besten Restaurants in El Médano? In El Médano gibt es eine wirklich große Auswahl an guten Restaurants – und auch zu fairen Preisen. Eine Hotel-Empfehlung? Ich kann Apartments Medano (www.apartmentsmedano. com) empfehlen. El Médano verfügt auch über zwei DreiSterne-Hotels: Hotel Medano und Hotel Playa Sur. Außer Wassersport – was sollte man in El Médano unbedingt gesehen oder gemacht haben? Zweimal in der Woche gibt es einen lokalen Markt auf dem Marktplatz. Mittwochs einen lokalen Bauernmarkt und samstags Kunsthandwerk und Souvenirs. Wer weiter Sport treiben möchte, kann sich ein Bike mieten.

DPCs, die 365 Tage im Jahr geöffnet haben. Unschlagbar ist natürlich unsere Lage direkt am Beach an einem – wenn nicht dem besten – und beständigsten Windspot Europas. Die bekanntesten Spots in El Médano sind South Bay und Cabezo. An welchem Spot liegt ihr, welches ist eurer Meinung nach der beste Spot in El Médano – und wo finden eure Schulungen statt? Wir befinden uns in South Bay, der beste Spot für Schulungen und auch perfekt für Rider aller Niveaus. Von hier aus könnt ihr super gut zur Harbour Wall gelangen, Cabezo ist ein Windsurfspot. Wenn ich an meinem eigenen Kite oder Board Materialbruch habe, bietet ihr auch Reparaturen und Leihmaterial für die Zeit der Reparatur an? Ja, wir versuchen, jegliche Materialbrüche so schnell wie möglich zu reparieren. In der Zwischenzeit stellen wir euch Leihmaterial zur Verfügung, damit ihr keine Session verpasst.

Welches ist die beste Zeit des Jahres, El Médano zum Kiten zu besuchen? Die besten Zeiten für Windsport sind von Juni bis Anfang September und von November bis Mitte April. El Médano ist berühmt für seine Windstatistik mit über 225 Windtagen im Jahr. Welche Kites und Boards sollte ich im Gepäck haben? Keine – reise einfach mit leichtem Gepäck und miete im DPC Tenerife. Die meiste Wasserzeit wirst du mit der klassischen Kombi 9.0 und 12.0 haben. Falls mir eine Kitegröße – oder ein spezielles Board fehlt, kann ich das bei euch mieten? Ja, wir haben eine sehr große Auswahl an Equipment. Um sicher zu gehen, dass dein Wunschmaterial auch verfügbar ist, schaue gerne auf unserer Website nach. Welchen Surf-Reiseveranstalter könnt ihr empfehlen? Ich kann Travel People sehr empfehlen, sie kennen sich mit unserem Center, den Spots und auch El Médano bestens aus.

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UND FOTOGRAFINNEN DIESER AUSGABE André Magarao, Andy Troy, Toby Bromwich, Volker Schmidt, Lara Seeger, Simone Pullen, Samuel Cárdenas, Lukas K. Stiller, Martin Sarny, Svetlana Romantsova

Die Autoren dieser Ausgabe werden bei den Artikeln genannt. Die Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung von Verlag oder Redaktion wieder. Unverlangt eingesandte Beiträge sind immer willkommen. Der Verlag kann jedoch keine Haftung übernehmen. Verlag, Redaktion und Autor haften auch nicht für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Bestehende Patente, Warenzeichen, Gebrauchsmuster und ähnliches sind nicht immer als solche gekennzeichnet, und das Fehlen eines solchen Hinweises lässt nicht den Schluss zu, dass Warennamen, Konstruktionen u. ä. frei sind. Reproduktionen des Inhalts oder Auszüge des Inhalts bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags.

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