KITEBOARDING Magazin #159

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EDITO

Verspätet.

Dies ist unsere erste Ausgabe KITEBOARDING in diesem Jahr - später als gewohnt. KITEBOARDING erscheint seit 1999, die erste Ausgabe im März, spätestens um Ostern. Das ist in diesem Jahr anders. Die Surf-Branche steckt – noch immer – in einer tiefen Krise. Der Grund ist die erhöhte Nachfrage während der Corona-Zeit, auf die die Hersteller mit einer gesteigerten Produktion reagiert haben und der darauffolgende Einbruch der Nachfrage. Daran hat die Branche stark zu knabbern – noch immer. Doch wie heißt es so schön, Glück kommt in Wellen. Auf ein (Wellen-)Tief folgt ein Hoch. Wir sind froh, dass wir diese Ausgabe KITEBOARDING für euch auf die Beine stellen konnten. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen. Genießt die Zeit, mit den längsten Tagen des Jahres. Wir zumindest machen genau das. Wir nehmen uns Zeit und genießen den Surf – so oft wir können. Der Surf geht weiter. Die Branche wird sich schon wieder erholen.

KITEBOARDING #159

Finn Flügel scheint unaufhaltbar zu sein. Der in El Gouna und Hof/Oberfranken lebende Teenager ist eins der größten Talente im Kitesport. Das Besondere an dem gerade mal 15-Jährigen ist seine Vielseitigkeit. In der Weltrangliste steht er im Freestyle unter den Top Five, ebenso im Big Air und auch im Hydrofoil Big Air. Zuhause ist der Youngster eigentlich auf jedem Board. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Seine Eltern sind Simone Pullen und Bernd Flügel. Beide begeisterte Boardsportler und Inhaber der Marke F2, einer der traditionsreichsten Surf- und Snowboardbrands. Wir sind stolz, dass wir das erste Magazin sind, das das Mega-Talent auf dem Titel hat – weltweit.

German Waterman ab Seite 56

Es ist nicht das erste Portfolio, das wir dem brasilianischen Sport-Fotografen André Magarao widmen. Magarao ist einer der innovativsten Fotografen im Kitesport. Er war der erste, der Blitze in der Kitefotografie einsetzte. Das Know-how dazu hat er aus der Skateboard-Fotografie. Auch war er es, der als erster Style-Elemente aus der Skateboard-Szene in den Kitesport übertrug. Seine Lieblingsspots für Kite-Shootings liegen in Brasiliens Bundesstaat Cearà, wo er (fast) jedes Jahr die Kite-Pros auf den Lagunen von Taiba und Cauipe fotografiert. Umfangreiche Trickkiste ab Seite 10

Wow, was für ein Stunt. Vor der Küste Kapstadts springt der Big Air Kiter Lasse Walker über das Flugzeug des Air Race-Piloten Łukasz Czepiela. Der Sprung (15,3 Meter) erforderte von Walker und Czepiela höchste Präzision, die Vorbereitungsphase war lang.

Atemberaubender Stunt ab Seite 22

Noè Fond ist einer der besten Filmemacher, den wir in der Kiteszene haben. Unvergessen sein abendfüllendes Erstlingswerk „The Bubble – The FreeRide Project 2“ vor acht Jahren. Mit „VORTEX – der Film“ hat Fond jetzt seinen zweiten Film „in Spielfilmlänge“ realisiert. Eine immersive Reise, die die pure Energie des Kitesurfens und des Auslotens von Grenzen einfängt. Mit on stage: Tom Bridge und Xander Raith. VORTEX – der Film ab Seite 26

Die GKA ist der Veranstalter der Kite World Tour, der Weltmeisterschaftstour in den Disziplinen Wave, Freestyle und Big Air. In diesem Jahr musste der Tourkalender stark zusammengestrichen werden. Der Grund dafür ist sicherlich auch, dass der Hauptsponsor der letzten Jahre – Qatar Airways – seine Unterstützung eingestellt hat. Immerhin zwei World Cups konnte die GKA in diesem Jahr bereits auf die Beine stellen. Und mit der Jugend-Big-Air-Kite-Weltmeisterschaft Ende August in St. Peter Ording während der Kitesurf Masters sogar einen neuen Event etablieren. Möglich machte dies die Unterstützung der beiden Brands DUOTONE und F2.

GKA Kite World Tour ab Seite 34

Trotz der Katerstimmung in der Branche geben zwei Brands so richtig Gas. Der Weltmarktführer DUOTONE präsentierte zum Saisonstart sein Erfolgsmodell Evo (in vier Bauweisen) neu, der Newcomer HARLEM den Peak, einen Fünfstruter. Das Besondere am DUOTONE Evo und den beiden HARLEM Kites Thrive und Peak ist, dass sie nicht nur die besten und erfolgreichsten Kites für uns Freizeitkiter sind, sondern auch ein so hohes Potenzial besitzen, dass die Teamrider im World Cup mit ihnen Treppchenplätze holen.

Bestseller! ab Seite 66

Mit dem Parawing scheinen Kiteboarden, Wingfoilen und Snowkiten zusammen zu wachsen. Malte Krummradt, Inhaber und Gründer von Wingfoil Fehmarn, einer der führenden

Rider_ Capucine Delannoy

Foto_ Lukas K. Stiller

Experten im Foil-Sport, selbst passionierter Kiter und Boardentwickler schildert seine Eindrücke.

Viele Strippen ab Seite 80

Der Fehmaraner Kai Enseleit hat mit Windsport Fehmarn nicht nur einen der schönsten Surfshops Deutschlands groß gemacht, mit VanOne lebt er neben dem Surfen seine zweite Passion: das VW-Bulli Vanlife. Was einen Surfer bewegt, ein Bulli-Mode-Label zu gründen? Tragbarer Bulli-Lifestyle ab Seite 104.

Gabi Steindl ist eine Inspiration für viele Surfer und Kiter. Vor 20 Jahren hängte die Österreicherin ihren gut dotierten Job an den Nagel und widmete ihr Leben fortan dem Surf-Livestyle. Gemeinsam mit ihrem Mann und Big-Wavesurfer lebt sie in Margaret River/Westaustralien. Der neuste Roardtrip der Globetroterin, dabbelju-äi ab Seite 110

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe, Aloha, Dirk Seifert

04 – 05 Editorial

10 – 21 Umfangreiche Trickkiste

Portfolio | André Magarao

22 – 23 Atemberaubender Stunt

Lasse Walker und Łukasz

Czepiela

96 – 101 Ein sehr spezielles Gefühl

Interview Andrea Zust und Peer Schnyder

IMPRESSUM

VERLAG, REDAKTION

Waii Media GmbH

Nordkamp 5 31177 Harsum

Mail: info@kiteboarding.eu

Web: www.kiteboarding.eu

© Waii Media GmbH ISSN 1865-5556

26 – 31 VORTEX – der Film

Eine immersive Reise in die Welt des Kiteboardens by Tom Bridge, Xander Raith and Noè Font

56 – 63 German Waterman

Interview mit Finn Flügel

80 – 87 Viele Strippen

Interview mit Malte Krummradt / Wingfoil Fehmarn

66 – 67 DUOTONE Kiteboarding Moin. Saisonauftakt!

DUOTONE Evo

66 – 67 DUOTONE Evo

DUOTONE Evo Concept Blue

68 – 69 DUOTONE Evo SLS

68 – 69 DUOTONE Evo SLS Concept Blue

70 – 71 DUOTONE Juice

70 – 71 DUOTONE Mono

70 – 71 DUOTONE Gonzales

70 – 71 DUOTONE Spike

70 – 71 DUOTONE Spike SLS

72 – 76 HARLEM Kitesurfing

73 – 74 HARLEM Peak

75 – 76 HARLEM Ascent

90 – 93 Höhere Sprünge! WAY Watersports PORTAL – die TwintipPerformance-Finne

CHEFREDAKTEUR

Dirk Seifert dirk@kiteboarding.eu

GRAFIK UND PRODUKTION

Studio Polenta www.studiopolenta.com

DRUCK

Schipplick+Winkler Printmedien GmbH www.printmedien.de

*FOTOGRAFEN UND FOTOGRAFINNEN DIESER AUSGABE

BLINK media . André Magarao . Tyrone Bradley

Noè Fond . Jason Broderick . Lance Koudele

Samu Cárdenas . Xander Raith

Lukas K. Stiller . Svetlana Romantsova/ romantsovaphoto . Simone Pullen

Diego Correia . Diego Correia . Ben Pallant

Freya Dodd . Gabi Steindl

ANZEIGEN

Dirk Seifert

Nordkamp 5 31177 Harsum

Mail: dirk@kiteboarding.eu

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 28 vom 05.11.2025

PROFIZIRKUS

34 – 37 Wichtig sind die Interessen der Athleten

Interview mit Tom Hartmann, Tourmanager der GKA

38 - 44 Delannoy und Matos holen

Sieg auf den Kapverden

GKA Kite-Surf World Cup Cape Verde 2025

46 - 50 Big Air-Weltmeister gekürt

GKA Big Air Kite World Cup France 2025 Lords of Tram

52 -53 Zwei Termine, zwei Spots

GKA Jugend-Big-AirKite-Weltmeisterschaft

St. Peter-Ording 2025

GKA Jugend-KiteWeltmeisterschaften Tarifa 2025

ABONNEMENTS

KITEBOARDING-Leserservice

D-65341 Eltville

Mail: abo@kiteboarding.eu

Web: kiteboarding.eu

VERTRIEB

VU VERLAGSUNION KG Meßberg 1

D-20086 Hamburg

Web: verlagsunion.de

104 – 108 Tragbarer Bulli Lifestyle Interview mit Kai Enseleit, Gründer und CEO von Van One Classic Cars

110 – 122 „dabbelju-ai“ Kite & Camp im Wilden Westen Australiens

Rider: Finn Flügel

Foto: BLINK media

Spot: El Gouna / Ägypten

*AUTOREN UND AUTORINNEN DIESER AUSGABE

Gabi Steindl . Noè Fond . Xander Raith . André Magarao . Denis Makolkin

Simone Pullen . Jan Vojacek . Fabian Dieckmann . Gemma Hamaini

Die Autoren dieser Ausgabe werden bei den Artikeln genannt. Die Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung von Verlag oder Redaktion wieder. Unverlangt eingesandte Beiträge sind immer willkommen. Der Verlag kann jedoch keine Haftung übernehmen. Verlag, Redaktion und Autor haften auch nicht für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Bestehende Patente, Warenzeichen, Gebrauchsmuster und ähnliches sind nicht immer als solche gekennzeichnet, und das Fehlen eines solchen Hinweises lässt nicht den Schluss zu, dass Warennamen, Konstruktionen u. ä. frei sind. Reproduktionen des Inhalts oder Auszüge des Inhalts bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags.

PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

UMFANGREICHE TRICKKISTE

André Magarao ist einer der innovativsten Fotografen im Kitesport. Er war der erste, der Blitze in der Kitefotografie einsetzte. Das Know-how dazu hat er aus der Skateboard-Fotografie. Auch hat er weitere Style-Elemente aus der Skateboard-Szene in den Kitesport übertragen. Seine Lieblingsspots für KiteShootings liegen in Brasiliens Bundesstaat Cearà, wo er (fast) jedes Jahr die Kite-Pros auf den Lagunen von Taiba und Cauipe fotografiert. Sozusagen ein Heimspiel für den 41-jährigen Brasilianer, der mittlerweile in Laguna Beach, Kalifornien lebt.

SUNSET SESSION

Rider_ Val Garat Val war letzte Saison zwischen dem GKA-Event und seinen Trainingscamps sehr beschäftigt. Ich habe ihn buchstäblich nur eine Stunde lang gesehen, und zwar während unserer Sonnenuntergangs-Session. Es war gegen Ende der Saison, daher war die Cauipe-Lagune schon etwas kleiner, was mir das Fotografieren viel einfacher macht. Ich bin begeistert, dass wir diesen Front-Blind-Mobe machen konnten, kurz bevor er zum Flughafen musste.

Ein sehr enges, ja fast freundschaftliches Verhältnis hat Magarao zum absoluten Ausnahme-Freestyler und mehrfachen Weltmeister Carlos ‚Bebe‘ Mario. Beide haben oft zusammen geshootet, quasi in Bebes Wohnzimmner, er wuchs direkt an der Cauipe-Lagune auf.

Dies ist nicht unser erstes Portfolio mit André Magarao. Auf den folgernden Seiten präsentieren wir euch sechs seiner schönsten Shots, die auf der legendären Cauipe-Lagune nahe Fortaleza im Nordosten Brasiliens im Herbst 2024 entstanden sind. Jeweils mit einer kurzen Notiz vom „Master of Flash“ persönlich.

PINK!

Rider_ Gianmaria Coccoluto

Gianmaria fährt auf einem wirklich bemerkenswerten Niveau. Er fährt immer so kraftvoll und schnell. Das macht es etwas schwieriger, ihn zu fotografieren, aber es ist auch ein unglaubliches Erlebnis, ihn aus so kurzer Entfernung zu beobachten. Ein großes Lob an Duotone, die haben mit den pinken Boards wirklich gute Arbeit geleistet. Sie sind einfach klasse auf den Fotos.

MASTER OF STYLE

Rider_ Noè Font

Es ist immer eine Freude, mit Noè zu fotografieren. Noè ist einfach ein Master of Style. Zudem ist er selber Fotograf und auch Filmemacher. Noè fotografiert auf hohem Niveau, seitdem er 16 ist. Das ist auch die Zeit, in der ich ihn kennen gelernt habe. Für mich ist es toll, mit jemandem zusammen zu sein und zu arbeiten, der so ein guter Kitesurfer und gleichzeitig so kreativ ist. Die letzte Saison in Brasilien war allerdings etwas knifflig. Noè erholte sich noch von einer Rippenverletzung, die er sich in Hood River zugezogen hatte, daher war er weniger auf dem Wasser als sonst. Zudem war er mit seiner Arbeit an „VORTEX – der Film“ beschäftigt.

GETTING OLD

Rider_ Alby Rondina

Ich habe in der Vergangenheit schon viel mit Alby geshootet, damals meist in Uruau, einem Spot ein ganzes Stück südlich von Fortaleza. Ich hatte ihn ewig nicht gesehen, daher war es echt cool, ihn in Brasilien als Juror beim GKA-Event zu sehen. Er ist ein echt toller Typ und ich bin mir sicher, dass er viel Kiteboarding-Wissen in die GKA Freestyle-Tour einbringt. Aus früherer Zeit erinnere ich mich besonders an Albys Switch-Tricks - die konnte er so sauber wie kein anderer. Vor kurzem erst habe ich mein Archiv durchstöbert, einige meiner Lieblingsfotos sind mit Alby – und stammen aus dem Jahr 2014. Ich werde langsam alt.

GLASSY

Rider_ Noè Font

Noch eine tolle Session mit Noè. Diese fand gegen Ende der Saison statt. Der Wind war etwas schwächer und Noè und Maxime hatten die ganze Lagune für sich allein, deshalb ist das Wasser so spiegelglatt.

MAGARAO

rootz

Back to the roots.

LASSE WALKER ( BIG AIR KITER ) UND ŁUKASZ

`LUKE`CZEPIELA

( AIR-RACE-PILOT )

ATEMBERAUBENDER

STUNT

Am

16. Januar 2025 gelang dem Big-Air-Kiter Lasse Walker (NL) vor der Küste von Kapstadt/SA ein atemberaubender Stunt:

Mit seinem Rebel D/LAB sprang er über das tieffliegende Flugzeug des Air-Race-Piloten Łukasz Czepiela (POL).

GESCHWINDIGKEIT FLUGZEUG

WINDGESCHWINDIGKEIT

GROUND SPEED

FLUGZEUG . TECHNISCHE DATEN

Wie springt man mit einem Kite über ein Flugzeug? Der Sprung erforderte von Walker und Czepiela höchste Präzision. Während Czepiela sein Flugzeug frontal gegen den Wind flog und damit fast still in der Luft stand, suchte Walker nach der perfekten Welle für seinen Sprung. Mit einem Sprung von 15 Metern flog er direkt über das Air-Race-Flugzeug.

„Die Idee entstand vor einigen Jahren“, so Walker. „Ich saß in einem Flugzeug mit Gegenwind und dachte: ‚Wenn ein langsames Flugzeug gegen den Wind fliegt, kann ich darüber springen?‘“

Indem Czepiela die Nase des Flugzeugs so langsam wie möglich direkt in den Wind steuerte, ließ er das Flugzeug fast schweben – eine unglaublich schwierige Leistung bei einem so leichten Flugzeug unter den gegebenen Bedingungen. In seinen Vorbereitungen trainierte der Air-Race Pilot an windigen Tagen maximale Langsamkeit.

„Ich flog das Flugzeug so langsam wie möglich und versuchte, nicht vom Himmel zu fallen. Ich schaute nach vorne und sah Lasse, wie er vor mir absprang und über meine Maschine segelte. Es war sehr surreal“, so Czepiela.

KTS/64,8 KM/H

STUNT

KTS/51,9 KM/H

KTS/13,0 KM/H

VORTEX

der Film

„Ich bin wirklich glücklich, dass ich bei „VORTEX – der Film“ dabei sein konnte. Wer weiß, ob ich so eine Gelegenheit noch einmal bekommen werde. Ich bin superstolz auf das, was wir erreicht haben, und ich werde mich mein Leben lang daran erinnern. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich für dieses Video Tricks gemacht habe, die ich vielleicht nie wieder in meinem Leben machen werde. Deshalb bin ich wirklich froh, dass sie mit einer Kamera festgehalten wurden. Und ich hoffe, dass dieses Video euch dazu inspirieren kann, rauszugehen und zu filmen. Und hoffentlich werden wir in Zukunft mehr richtige gute Kite-Videos sehen können.“

TEXT NOÈ FOND

JASON BRODERICK

LANCE KOUDELE

FOTOS

SAMU CÁRDENAS

XANDER RAITH

NOÈ FOND

EINE IMMERSIVE REISE IN DIE WELT DES KITEBOARDENS BY TOM BRIDGE, XANDER RAITH AND NOÈ FONT

Noè Fond ist einer der besten Filmemacher, den wir in der Kiteszene haben. Unvergessen sein abendfüllendes Erstlingswerk „The Bubble – The FreeRide Project 2“. Das war vor acht Jahren. Jetzt kommt mit „VORTEX – der Film“ sein zweiter Film „in Spielfilmlänge“ auf eure Bildschirme. Mit on stage: Tom Bridge und Xander Raith.

„VORTEX – der Film“ will mehr sein als nur ein KiteboardingFilm. Es ist eine immersive Reise, die die pure Energie des Kitesurfens, des Reisens und des Auslotens von Grenzen einfängt – sowohl physisch als auch kreativ.

In einer Welt des ständigen Chaos, der Konflikte, des Fortschritts und Rückschritts, der Gewalt, des Glücks, der Liebe und der Schönheit, gibt es Denkweisen, die die Sichtweise erweitern – oder auch einengen.

Viele von uns stecken in einem Paradigma fest, aus dem sie ausbrechen möchten, andere stolpern zufällig in eins hinein und wieder andere wählen eins ganz bewusst aus. Wählst du ein Paradigma ganz bewusst aus, wird es dir nicht selten passieren, dass es dich anzieht wie ein Magnet, hinein bis in sein Epizentrum, sich spiralförmig zusammenfügt – und anschließend in ausgeprägter Harmonie fließt.

Das Leben ist voller Entscheidungen. Wir – die Macher von „The Bubble“ – sind stolz darauf, eine unserer aus tiefster Überzeu-

gung getroffenen Entscheidungen mit euch zu teilen und euch einen Einblick in unser jüngstes Projekt zu geben: „VORTEX – der Film“.

Vortex, ein Substantiv, wird definiert als „eine Masse wirbelnder Flüssigkeit oder Luft, insbesondere ein Strudel oder Wirbelwind“. Ein Vortex ist von Natur aus grenzenlos. In seinem Kern ist er ruhig, aber seine äußersten Enden toben und saugen an, bis der Brennpunkt erreicht ist: das Auge des Sturms, das Herz des Strudels. Willkommen zu unserem zweiten filmischen Meisterwerk. „VORTEX – der Film“. Stolz präsentiert von Tom Bridge, Xander Raith und Noè Font.

Im vergangenen Jahr sind wir um die Welt gereist, um unsere Vision zu verwirklichen und Kiteboarding so zu präsentieren, wie ihr es in einem abendfüllenden Film – VORTEX – jetzt sehen könnt. Seit der Veröffentlichung von „The Bubble“ vor acht Jahren hat es noch keinen weiteren Kiteboarding-Film gegeben, der mit dem prestigeträchtigen Erfolg von „The Bubble“ mithalten oder auch nur in seine Fußstapfen treten könnte. Im Bemühen, den Mangel an solchen Filmen zu reduzieren, haben wir – Tom, Xander und Noè – uns daran gemacht, einen Film zu schaffen, der nicht nur einige der besten Kiteboarder zeigt, sondern auch die Wahrheit über die moderne Zeit, in der wir leben – und uns miteinander verbinden.

„Meine Kindheit war zu einem großen Teil von Snowboard-, Surf- und Skateboard-Filmen inspiriert und geprägt. In meinen Augen sind sie das Herz und die Seele der Boardsportarten und bieten einen introspektiven Blick auf das Leben der Protagonisten. Als ich jung war, hatte ich immer davon geträumt, eines Tages selbst in einem bedeutenden Film mitzuspielen. Die Möglichkeit, diese Vision jetzt zu verwirklichen, ist also eine wahre Lebensleistung. Ich weiß, dass ein jüngerer Xander j etzt lächeln würde. „VORTEX – der Film“ ist nur der Anfang, aber es wird für mich immer ein riesiger Meilenstein bleiben.“

Wir wollten die perfekte Balance zwischen progressivem Boarden, fesselnden Sequenzen und authentischem Storytelling. Wir haben uns alle Mühe gegeben, die besten Rides und das beste Filmen aller Zeiten abzuliefern

Interview mit Noè Font, dem Mastermind hinter „VORTEX – der Film“

KLEINES BUDGET UND

HERAUSFORDERNDE LOGISTIK

KB: Noè, wie entstand die Idee zu „VORTEX – der Film“?

NF: Tom, Xander und ich waren schon seit einigen Jahren zusammen unterwegs und uns war klar, dass wir eine ähnliche Vision von der Welt und unseren Vorstellungen hatten. Ich glaube, es hat lange gedauert, und während wir in Brasilien waren, war der richtige Zeitpunkt gekommen, loszulegen.

KB: VORTEX ist ein immersives Erlebnis. War das von Anfang an eure bewusste Vision oder hat es sich ganz natürlich entwickelt?

NF: Danke. Ja, das war von Anfang an unser Ziel. Wir wollten etwas schaffen, das repräsentiert, was wir an Filmen schätzen, die wir gerne sehen. Wir wollten die perfekte Balance zwischen progressivem Boarden, fesselnden Sequenzen und authentischem Storytelling. Wir haben uns alle Mühe gegeben, die besten Rides und das beste Filmen aller Zeiten abzuliefern. Ich hoffe, das ist uns gelungen, trotz der ständigen Angst vor Verletzungen, kleinem Budget und herausfordernder Logistik.

KB: Ihr habt ein Jahr für „VORTEX – der Film“ gedreht. Wie war es, mit zwei so engen Freunden zusammenzuarbeiten?

NF: Ja, ich hatte das Privileg, mit zwei meiner besten Freunde zusammenzuarbeiten. Als Team hatten wir die Möglichkeit, uns auf unsere Stärken zu konzentrieren – nicht nur auf dem Wasser, sondern auch hinter der Kamera und den Kulissen.

KB: Warum war es dir in einer Welt voller 15-Sekunden-Videos wichtig, einen Langformat-Film zu drehen?

NF: Ja, es ist traurig zu sehen, dass unser Sport nur noch in 15-Sekunden-Intervallen auf Instagram abläuft. Ich denke, wir sollten nach mehr streben, wenn wir unsere Kultur bewahren wollen.

KB: Wie ist die Resonanz auf das Projekt bisher?

NF: Wir sind – ehrlich gesagt – überwältigt von der Resonanz. Wir haben den Film auch gedreht, um mehr Menschen zu inspirieren, diesen Weg zu gehen. Ich hoffe, das wird auch funktionieren.

Filmer und Rider gleichzeitig zu sein, ist Segen und Fluch zugleich. So ist es schwierig, den Blickwinkel hinter der Kamera loszulassen und sich voll und ganz auf den Ride zu konzentrieren

„Angetrieben von Fortschritt und kreativer Freiheit machten wir uns daran, einen Kiteboarding-Film zu drehen. In meinen Augen gibt es nichts Aufregenderes, als den Sport auf der großen Leinwand zu feiern und ihn in Form eines abendfüllenden Films mit der Community zu teilen. Eine Plattform, um etwas verdammt Cooles zu schaffen, das unvergesslich, bedeutsam und voller Charakter ist. Filme sind etwas, das uns in unserer Branche fehlt und wir möchten mehr davon sehen.

Mit „VORTEX – der Film“ hoffen wir, andere dazu zu inspirieren, sich selbst herauszufordern und schöne Dinge zu schaffen.“

NOÈ FONT

KB: Was war die größte Herausforderung bei der Umsetzung von VORTEX?

NF: Ich persönlich hatte mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Eine schwere Gehirnerschütterung streckte mich auf den Kapverden nieder, was das Projekt für einige Monate auf Eis legte. Danach zog ich mir bei den KPL-Weltmeisterschaften eine Rippenverletzung zu, die mich einschränkte. Tom und Xander erlitten eine Lebensmittelvergiftung, brachen sich die Knöchel und hatten Autounfälle. Es lief vieles nicht so rund.

KB: Wie entscheidet ihr, welche Sequenzen es in den Film schaffen?

NF: Wir haben ein Jahr lang Filmmaterial produziert, da liegt die Messlatte höher als bei einem einwöchigen Projekt. Wir hatten den Anspruch, wirklich einzigartige, exotische Tricks zu zeigen, die wir vielleicht nicht wiederholen können. Letztendlich haben wir alle drei gemeinsam entschieden und – ob Hammertricks oder epische Filmaufnahmen –jeder von uns hat seinen Part dazu beigetragen.

KB: Wie beeinflusst die Arbeit hinter der Kamera dein Kiteboarden vor der Kamera?

NF: Filmer und Rider gleichzeitig zu sein, ist Segen und Fluch zugleich. So ist es schwierig, den Blickwinkel hinter der Kamera loszulassen und sich voll und ganz auf den Ride zu konzentrieren.

KB: Wenn jemand VORTEX sieht und eine Sache daraus mitnimmt, was hoffst du, wird es sein?

Link zum Video

VORTEX – der Film

NF: Ich hoffe, er oder sie sieht, wie viel Kiteboarding sein kann. Am Ende jedoch kommt es meiner Meinung nach darauf an, was jeder sehen möchte, wozu es ihn inspiriert – und was er daraus macht.

Natürliche Performance

YULEX® REGULATOR® WETSUITS

Wichtig sind die Interessen der Athleten

INTERVIEW MIT

TOM HARTMANN, TOURMANAGER DER GKA

Tom Hartmann_ Tourmanager der GKA Foto_ Lukas

Ich bin sehr froh darüber, wo wir mit der Tour stehen. Ich bin Perfektionist und kann die Latte immer höher legen

In seinem Element_ Hier während des GKA Big Air World Cup Gran Canaria 2024 Foto_ Svetlana Romantsova

Die GKA (Global Kitesports Association) ist der Interessensverband der Kiteboarding- und Wingfoil-Branche und setzt sich für alle professionellen sowie nicht-professionellen Kitesurfer ein. Mittlerweile ist die GKA auch der Ausrichter der Weltmeisterschaften in den Disziplinen Freestyle, Big Air und Wave - also den „Impression“-Disziplinen mit Judging, d.h. allen Disziplinen außer Race. In 2025 sind 11 World Cups geplant. Den Tourkalender findet ihr im Anschluss an diesen Artikel.

In Katar traf Denis Makolkin den Tourmanager der GKA, Tom Hartmann und fragte ihn, wie sich der Verband seit seiner Gründung 2016 entwickelt hat, welche Visionen und Ziele ihn und die GKA antreiben und wie sich die Tricks im Freestyle und im Big Air aktuell weiterentwickeln.

KB: Moin Tom, wie ist die GKA zu dem geworden, was sie heute ist?

TH: Gegründet wurde die GKA 2016. Die GKA ist eine Industrievereinigung, mit dem Ziel, die Interessen des Kitesports zu vertreten und auch eine World Tour auf die Beine zu stellen. Ich kam 2018 zur GKA, komme aus dem Wassersport, betreibe viele Wassersportarten – Windsurfen auch auf professioneller Ebene. Ich bin im World Cup mitgefahren, habe die Windsurftour gemanagt und 15 Jahre Erfahrung im Wassersport-Tourmanagement.

KB: Was sind die Visionen und Ziele der GKA?

TH: Es ist nicht die Hauptaufgabe der GKA, mehr Leute in den Sport zu bringen, dafür gibt es Sportschulen, Vereine und Verbände. Mit den World Cups bietet die GKA eine professionelle Plattform für Athleten, um zeigen zu können, was im Kitesport möglich ist.

KB: Wie groß ist das GKA-Team?

TH: Das kommt auf das Event an, in Katar im Herbst 2024 waren wir mit 26 Leuten am Start: Judges, Race-Director,

Im Freestyle ist

Finn

Flügel

einer der innovativsten Fahrer. Nicht umsonst hat

er den GKA-Event in Qatar gewonnen

ein Mediateam mit Fotografen, Kameraleuten, Videoschnitt, Social Media Reportern, Experten fürs Copywriting und Mediakoordination und natürlich den beiden Kommentatoren.

KB: Wow, das ist beeindruckend. Welche Rolle spielen die Profisportler und andere Stakeholder bei den wichtigen Entscheidungen der GKA?

TH: Die sportlichen Entscheidungen trifft das Sportkomitee. Diese erstellen das Rule-Book und vergeben auch die Wildcards zu den Events. Wichtig sind zudem die Interessen der Athleten, der lokalen Veranstalter und natürlich auch die der Industrie. Ganz wichtig ist mir, Feedback von allen Seiten zu bekommen, bevor eine Entscheidung gefällt wird, die alle betrifft.

KB: Wie können sich die Athleten für einen Event qualifizieren?

TH: Jeder World Cup hat ein Maximum von 24 Teilnehmern pro Geschlecht – egal, in welcher Disziplin: Big Air, Freestyle oder Wave. 16 qualifizieren sich über die aktuelle Weltrangliste, vier über Video-Wildcards – das sind neue Talente, die noch keine Ranglistenpunkte haben. Zusätzlich werden noch zwei GKA-Wildcards und zwei Veranstalter-Wildcards vergeben.

KB: Was passiert mit dem Ranking eines Fahrers, wenn er sich mitten in der Saison verletzt?

TH: Muss ein Rider aufgrund einer Verletzung pausieren, bleibt sein Ranking ein Jahr lang geschützt und bekommt eine GKA-Wildcard zum nächsten Event, an dem er oder sie wieder teilnehmen kann.

KB: Die Tricks entwickeln sich permanent weiter, werden immer komplexer und anspruchsvoller. Wie kommen da die Judges hinterher?

TH: Ja, die müssen da schon am Ball bleiben. Alle unsere Judges sind Ex-Pros, die zuvor auf der Tour mitgefahren sind. Das sind Rider, die selbst immer noch auf höchstem Level den Sport betreiben und teilweise auch das Niveau haben, selber mitfahren zu können. Die Judge-Crew wird ständig gebrieft, welche neuen Tricks aktuell trainiert werden. Es sind absolute Insider, die wissen, was läuft.

KB: Und wenn ein Trick das erste Mal überhaupt im Contest gezeigt wird?

TH: Ja, wenn so etwas passiert, dass ein Trick auftaucht, wo du sagst: „Wow, das gab es noch nie!“, dann ist es immer etwas schwierig, diesen einzustufen. In der Regel wird so ein Innovation-Move aber immer gut bewertet, weil es den Sport weiter pusht.

KB: GKA-Tour 2024. Was würdest du sagen, welcher Athlet würde den Preis für den innovativsten Trick verdienen für dieses Jahr?

TH: Im Freestyle ist aus meiner Sicht Finn Flügel einer der innovativsten Fahrer. Nicht umsonst hat er den GKA-Event in Qatar gewonnen. Er ist einer der jüngsten Fahrer, mit seinen 15 Jahren trainiert er Tricks, die andere noch nicht probieren.

KB: Okay. 2024 ist vorbei. Was wird anders sein in 2025?

TH: Der Tourkalender ist online einsehbar, die Anzahl der Events wird ähnlich zu 2024 sein, eine neue Disziplin wird es nicht geben. Unser Ziel ist es, die Qualität der Events zu steigern – nicht unbedingt die Anzahl.

KB: Wie siehst du Kitesurfen in drei Jahren? Was wird sich ändern?

TH: Für mich interessant zu sehen ist, dass immer wieder noch neue Disziplinen dazu kommen – wie zum Beispiel aktuell der Big Air. Und ich glaube auch, dass Hydrofoil weiter wachsen wird, Hydrofoil-Big Air ist eine wirklich spektakuläre Disziplin – und du kannst es in 10, 12 Knoten machen. (Verständnisfrage: Big Air ist doch nicht neu??? Müsste es da nicht schon in der zweiten Zeile heißen Hydrofoil-Big AIr? Ich will O-Töne nicht umformulieren…)

KB: Wie siehst du die olympische die Zukunft im Kitesurfen? Kitesurfen ist im Race seit dem letzten Jahr olympisch. Was meinst du, wird es weitere Kitesurf-Disziplinen bei Olympia geben?

Denis Makolkin (li.) traf Tom Hartmann in Qatar
Foto_ Svetlana Romantsova

TH: Ja, es wäre auf jeden Fall gut, auch bei Olympia zu zeigen, wie vielfältig Kitesurfen ist. Ich glaube aber nicht, dass es passieren wird. Es war hart genug, Kiten überhaupt reinzubekommen. Es ist meist so, du musst eine andere Sportart rausschmeißen, um eine neue reinzunehmen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass eine Segelsportart rausfliegt, um eine zweite Kite-Disziplin reinzubekommen. Realistischer sehe ich da schon eher, dass Wingfoilen dazukommt.

KB: Wie siehst du die Entwicklung der GKA-Events in den Jahren?

TH: Ich bin sehr froh darüber, wo wir mit der Tour stehen. Ich bin auch Perfektionist und man kann die Latte immer höher legen. Aber über die Jahre, die ich auf der Tour verbracht habe, bin ich sehr happy, wie und wohin alles hingewachsen ist.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die nächsten Events!

GKA TOURKALENDER 2025

WAVE Kite-Surf

WAVE Kite World Cup Sylt / Deutschland 26.08. bis 31.08.25

STEHREVIER

Der beste Lernspot der Insel.

YOUTH WAVE Youth World Championships Tarifa/Spanien 01.09. bis 05.09.25

YOUTH FREESTYLE Youth World Championships Tarifa/Spanien 01.09. bis 05.09.25

WAVE World Cup Dakhla/Marokko 08.10. bis 12.10.25 FREESTYLE World Cup Abu Dhabi/UAE 25.10. bis 02.11.25 HYDROFOIL BIG AIR World Cup Abu Dhabi/UAE 25.10. bis 02.11.25

WAVE World Cup Ceara/Brasilien 06.11. bis 09.11.25

FREESTYLE World Cup Ceara/Brasilien 12.11. bis 15.11.25

GKAKITEWORLDTOUR.COM

1 zu 2 Schulung

1 Lehrer = 2 Schüler und 2 x Material 100% Schulungszeit

Funkschulung

Hohe Sicherheit und höhere Lernerfolge durch direkten Kontakt

Kitefoil Schulung

Kiten bei wenig Wind!

Kiteboarding Fehmarn

Gold 1a . 23769 Fehmarn info@kiteboardingfehmarn.de 0162 - 76 29 723 www.kiteboardingfehmarn.de

TEXT GEMMA HAMAINI

FOTOS LUKAS K. STILLER

GKA KITE WORLD TOUR 2025

Kite-Surf World Cup Cape Verde 2025

Rider_ Moona Whyte (USA) Foto_ Lukas K. Stiller

Das Finale war ein spannender Showdown zwischen der amtierenden Weltmeisterin Capucine Delannoy und der letztjährigen Gewinnerin des Kapverden-Events, Moona Whyte. Delannoy hatte ein glückliches Händchen mit der Wellenauswahl und erreichte 14,97 Punkte – Whyte musste sich mit 14,06 geschlagen geben. Damit feierte die französische Teenagerin ihren ersten Sieg auf den Kapverden – ein Meilenstein ihrer Karriere.

RANKING MÄNNER

1. PEDRO MATOS (BRA)

2. AIRTON COZZOLINO (ITA)

3. GABRIEL BENETTON (BRA)

4. SEBASTIEN RIBEIRO (BRA)

13. bis 21. März 2025 | Sal / Kapverden

Saisonauftakt

Delannoy und Matos holen Sieg auf den Kapverden

25 Männer und 18 Frauen aus 15 verschiedenen Nationen – die GKA startete mit dem Eröffnungsevent in Punta Preta mit einem gewohnt starken Riderfeld in die Saison 2025.

Im Feld auch die beiden amtierenden Weltmeister Gabriel Benetton (Brasilien) und Capucine Delannoy (Frankreich), fest entschlossen, ihre Titel zu verteidigen. Als Benettons stärkster Gegner gelten die beiden Lokalmatadoren Airton Cozzolino und Matchu Lopes sowie seine beiden Landsmänner Pedro Matos und Sebastian Ribeiro. Delannoy muss sich wieder einmal besonders Moona

GKA KITE-SURF WORLD CUP
CAPE VERDE 2025

In Runde 3 traf Freestyle-Weltmeisterin

Bruna Kajiya auf die Schweizerin

Camille Losserand. Trotz beeindruckender Crossover-Fähigkeiten konnte die Freestylerin Losserands Waveskills nicht erreichen.

Rider_ Bruna Kajiya (BRA)

Foto_ Lukas K. Stiller

Whyte stellen, der Gewinnerin des letztjährigen Worldcups auf Sal – und die wohl erfahrenste Waveriding-Expertin unseres Planeten. So gewann Whyte im letzten Jahr auf Sal nicht nur die Kitesurf-Wertung, sondern auch souverän den WingfoilWorldcup am selben Spot. Ebenfalls hungrig auf einen Treppchenplatz sind die Brasilianerin Kesiane Rodrigues, die im vergangenen Jahr in Dakhla siegte und die Schweizerin Camille Losserand. Für eine Überraschung könnte auch Francesca Maini (GBR) sorgen, die in Ponta Preta ihr KitesurfDebüt geben wird. Die Big-Air Kiterin gewann im vergangenen Jahr die erste Red Bull King of the Air-Frauenwertung.

Im Feld zudem der absolute Lokalmatador und „Vater des Strapless-Kitesurfens“ Mitu Monteiro (CPV). Wie auch im letzten Jahr wird es sich der mittlerweile über 40-jährige nicht nehmen lassen, an seinem Homespot vor heimischen Publikum und Familie den Worldcup auf seiner Hauswelle zu bestreiten. Wie im letzten Jahr wird dieser Worldcup der einizige der Tour bleiben, bei dem er am Start ist. Ebenfalls im Teilnehmerfeld sind die beiden Casati-Brüder Lorenzo (ESP) und Leonardo (ITA), die eigentlich im Big Air zu Hause sind. Ihr Start in Punta Preta zeigt, wie vielseitig sie sind – und das auf Worldcup-Niveau.

Die Ansage der Jury ist klar: Es wird reines Waveriding bewertet. Eine kluge Wellenauswahl wird damit von entscheidender Bedeutung sein.

Der Event startete mit dem Wettbewerb der Frauen - mit spannenden Heats und auch einigen Überraschungen. So schied die erfahrene Charlotte Carpentier in Runde 3 gegen das aufstrebende Talent aus Großbritannien, Katie Evans, aus. Später in der Runde traf Freestyle-Weltmeisterin Bruna Kajiya auf die Schweizerin Camille Losserand - trotz beeindruckender Crossover-Fähigkeiten konnte die Freestylerin Losserands Waveskills nicht erreichen. In Runde 4 hatte Brasilianerin Kesiane Rodrigues gegen die beeindruckende Moona Whyte das Nachsehen. Whyte zeigte eine überragende Leistung und ritt zwei Wellen im Neun-Punkte-Bereich, die Rodrigues nicht mehr kontern konnte.

Im Halbfinale nahm der Wind auf über 25 Knoten zu, die Wellen erreichten eine Höhe von mehr als zwei Metern. Die Französin Capucine Delannoy setzte sich deutlich gegen die Brasilianerin Serena Luz durch und sicherte sich damit ihren Platz im Finale. Moona Whyte setzte ihre dominante Serie im zweiten Halbfinale fort und besiegte Camille Losserand mit einem klaren Sieg.

Im Mini-Finale um den dritten Platz traf Serena Luz auf Camille Losserand. Serena hatte Schwierigkeiten, nachdem sie ihren Kite gleich zu Beginn des Heats in den Wellen dropte. Losserand behielt Ruhe und Konzentration und sicherte sich den letzten Podiumsplatz.

„Ich bin so glücklich über den Sieg hier. Seit ich an Wettkämpfen teilnehme, war Ponta Preta der Wettkampf, den ich unbedingt gewinnen wollte. Es ist ein legendärer Stopp. Endlich habe ich es geschafft, und dieses Finale mit Moona teilen zu können, war etwas ganz Besonderes. Ich habe immer zu ihr aufgeschaut, sie ist die beste Waveriderin überhaupt. Das machte das Finale noch spezieller. Jetzt konzentriere ich mich darauf, bei den nächsten Events weiter zu pushen, um den Weltmeistertitel erneut zu gewinnen.“

CAPUCINE DELANNOY

Einer der spannendsten Momente des Events war der zweite Heat des Viertelfinales:

James Carew traf auf Sebastian Ribeiro.

Beide Fahrer kamen nicht so richtig in den Tritt – bis Ribeiro eine beeindruckend Welle mit 9,17 Punkten abritt. Carew kämpfte hart, suchte im Lineup nach einer vergleichbaren Gelegenheit, scheiterte aber letztendlich und schied vorzeitig aus dem Wettbewerb aus.

Rider_ James Carew (AUS) Foto_ Lukas K. Stiller

Das Finale war ein spannender Showdown zwischen der amtierenden Weltmeisterin Capucine Delannoy und der letztjährigen Gewinnerin des Kapverden-Events, Moona Whyte. Ponta Preta präsentierte sich in Hochform und beide Kiterinnen gaben bei diesem dramatischen Saisonauftakt wirklich alles. Zur Hälfte des Heats lag Delannoy knapp in Führung, Whyte gelang es nicht, die 9-Punkte-Wellen, die sie zuvor am Tag erzielt hatte, zu wiederholen. In den letzten Momenten fand Whyte ein vielversprechendes Set und ging All-in, die Punktrichter gaben ihr 7,23 Punkte – solide, aber nicht genug. Delannoy hatte ein etwas glücklicheres Händchen mit der

Wellenauswahl und erreichte eine beeindruckende 14,97 –Whyte musste sich mit 14,06 geschlagen geben. Damit feierte die französische Teenagerin ihren ersten Sieg auf den Kapverden – ein Meilenstein ihrer Karriere.

Bei den Herren begann es schon gleich in der ersten Runde mit spektakulären Paukenschlägen – die Rider schenkten sich nichts. Und mit konstantem Wind von über 25 Knoten und zunehmendem Swell bot Ponta Preta die beste Kulisse für Kitesurf-Action der Spitzenklasse.

MEN’S FINAL AIRTON VS PEDRO GKA KITE-SURF WORLD CUP CAPE VERDE 2025

WOMEN’S FINAL CAPUCINE VS MOONA GKA KITE-SURF WORLD CUP CAPE VERDE 2025

GKA KITE-SURF WORLD CUP

CAPE VERDE 2025

RANKING FRAUEN

1. CAPUCINE DELANNOY (FRA)

2. MOONA WHYTE (USA)

3. CAMILLE LOSSERAND (SUI)

4. SERENA LUZ (BRA)

Das Finale wurde zum epischen Showdown: Airton Cozzolino gegen Pedro Matos. Spannung lag in der Luft. Zur Halbzeit trennten beide nur Bruchteile eines Punktes.

Beide Athleten zeigten eine unermüdliche Entschlossenheit und waren siegeshungrig. Zwei Minuten vor Schluss fand Matos eine makellose Welle und meisterte sie mit beeindruckender Präzision.

Das Ergebnis: satte 9,0 Punkte.

Genug, um als Gewinner an den Strand zu kommen.

Ebenfalls im Teilnehmerfeld die beiden Casati-Brüder Lorenzo (ESP) und Leonardo (ITA), die eigentlich im Big Air zu Hause sind. Ihr Start in Punta Preta zeigt, wie vielseitig sie sind – und das auf WorldcupNiveau.

Rider_ Lorenzo Casati (ESP) Foto_ Lukas K. Stiller

Mit starken Leistungen machten die beiden Brasilianer Artur Morais und Pedro Matos ihre Absichten deutlich und die Lokalmatadoren Airton Cozzolino und Mitu Monteiro zeigten, dass sie bereit sind, ihren Heimatboden zu verteidigen. In Runde 3 dann nochmals eine Steigerung: Mit beeindruckenden 18,70 Punkten setzte Airton Cozzolino in einem herausragenden Heat Maßstäbe und zeigte, was unter diesen Bedingungen möglich ist. Dramatisch wurde es, als der Brasilianer Pedro Matos gegen den kapverdischen Nationalhelden Mitu Monteiro antrat. Die beiden lagen Kopf an Kopf – bis Matos mit einer unglaublichen 8,50-Punkte-Welle seinen Sieg besiegelte und Monteiro vor heimischem Publikum aus dem Wettbewerb warf.

Ausgeschieden ist auch Nicola Abadjiev, der zunächst zwar mit vielversprechenden Leistungen überzeugte, sich in einem harten Match aber gegen den amtierenden Weltmeister Gabriel Benetton geschlagen geben musste – mit einer knappen 14.73 zu 14,0-Wertung. Big Air-Spezialist Lorenzo Casati schied ebenfalls aus – gegen den erst 15-jährigen Shootingstar Santiago Lima.

Einer der spannendsten Momente des Events war der zweite Heat des Viertelfinales: James Carew traf auf Sebastian Ribeiro. Beide Fahrer kamen nicht so richtig in den Tritt – bis Ribeiro eine beeindruckende Welle mit 9,17 Punkten abritt. Carew kämpfte hart, suchte im Lineup nach einer vergleichbaren Gelegenheit, scheiterte aber letztendlich und schied vorzeitig aus dem Wettbewerb aus.

Das Finale wurde zum epischen Showdown: Airton Cozzolino gegen Pedro Matos. Spannung lag in der Luft. Zur Halbzeit trennten beide nur Bruchteile eines Punktes. Beide Athleten zeigten eine unermüdliche Entschlossenheit und waren siegeshungrig. Kurz vor Schluss hatte Cozzoline hatte einen knappen Vorsprung und das kapverdische Publikum war bereits kurz davor zu feiern, aber der Heat war noch nicht vorbei. Zwei Minuten vor Schluss fand Matos eine makellose Welle und meisterte sie mit beeindruckender Präzision. Das Ergebnis: satte 9,0 Punkte - genug, um die Führung zu übernehmen. Airton Cozzolino suchte nach einer letzten Chance, konnte jedoch nicht mehr kontern. Pedro Matos kam als Gewinner an den Strand und sicherte sich den Sieg beim Auftaktevent der GKA Kite World Tour 2025.

dryrobe® Ambassador Camilla Kemp

GKA Kite World Tour 2025

GKA Big Air Kite World Cup France 2025

GKA Big Air Kite World Championships 2025

29. März bis 27. April 2025

Le Barcarès / Frankreich

LORDS OF TRAM

BIG AIRWELTMEISTER GEKÜRT

Text_ Gemma Hamaini
Fotos_ Andy Troy
24 Männer und zwölf Frauen kämpften nicht nur um den prestigeträchtigen Titel der „Lords of Tram“, sondern auch um die GKA Big-Air-KiteWeltmeisterschaft 2025

Der „Lords of Tram“ in Frankreich ist der einzige GKA-Big Air-Event der Saison 2025. Gekürt werden in Le Barcarès somit auch die Big Air-Weltmeister 2025. Für die WM-Wertung zählen gleichermaßen zwei World Cups, der GKA Big Air World Cup in Jericoacoara/Brasilien Anfang November 2024 und der „Lords of Tram“ in Le Barcarès/Frankreich.

In Jericoacoara belegten bei den Männern Edgar Ulrich Platz 1, Lorenzo Casati Platz 2 und der Deutsche Finn Flügel Platz 3. Bei den Frauen waren Mikaili Sol (1), Alice Ruggiu (2) und Pippa Van Iersel (3) auf dem Treppchen.

Entsprechend motiviert waren die jeweils Erstplatzierten, ihre Rankings während des zweiten, alles entscheidenden Events in Frankreich zu verteidigen. Besonders motiviert war mit Sicherheit der erst 15-jährige Deutsche Finn Flügel, der es während seines Twintip-Big-Air Debüts in Brasilien gleich aufs Treppchen schaffte und somit zu den Mitfavoriten gehörte.

Während in Jericoacoara bei für Big Air vergleichsweise leichtem Wind gestartet wurde, erwartete die Teilnehmer in Le Barcarès im Süden Frankreichs genau das Gegenteil. Pünktlich zum Event fegte der Tramontana mit bis zu mehr als 45 Knoten von den schneebedeckten Pyrenäen offshore über die Lagune von La Barcarès .

24 Männer und zwölf Frauen kämpften nicht nur um den prestigeträchtigen Titel der „Lords of Tram“, sondern eben auch um die GKA Big-Air-Kite-Weltmeisterschaft 2025. Die Teilnehmer*innen hatten sieben Trickversuche, wobei ihre drei besten Ergebnisse in die Endwertung einflossen. Die Jury legte dabei klare Kriterien fest: enorme Höhe, massiver Querversatz, möglichst hoher technischer Schwierigkeitsgrad - kombiniert mit einer sauberen Landung.

Mikaili Sol meldet sich mit einem Paukenschlag zurück und holt sich sowohl den WM-Titel als auch den ersten Platz der „Lords of Tram“. Lorenzo Casati sichert sich in Barcarès seinen ersten Big-Air-Titel, Andrea Principi gewinnt den “Lords of Tram”

Schon in der ersten Runde der Männer, der Tramontana blies in Windböen über 45 Knoten, mussten die Rider an ihre Grenzen gehen, um sich einen direkten Platz in Runde 3 zu sichern.

Nach einer eineinhalbjährigen Verletzungspause endlich wieder am Start und damit ein besonderes Highlight war die Teilnahme von Liam Whaley. Runde 2 dann die erste k.-o.-Runde, in der einige große Namen wie Cohan Van Dijk, Arthur Guillebert, Zac Adams und Beto Gomez bereits früh ausschieden.

Für Finn Flügel (GER) war in der 3. Runde leider auch Schluss -in Heat 1 belegte er mit 19.20 Punkten nur Platz vier.

Während des Viertelfinales erreichte die Spannung einen Höhepunkt: Liam Whaley zeigte zwar eine beeindruckende Leistung, verpasste aber knapp den Einzug ins Halbfinale. Josh Gillit und Lorenzo Casati hingegen sicherten sich ihren Platz in der Runde der letzten Acht. Mit ihnen im Halbfinale standen Andrea Principi, Leonardo Casati und Edgar Ulrich, der Gewinner in Jeri, sowie Stino Mul – dank eines soliden 6,2-Punkte-Tricks während seines letzten Versuchs. Die weiteren Halbfinalisten waren Timo Boersma und Kimo Verkerk.

Enges Titelrennen

Nachdem die Halbfinalisten feststanden, blieben im Rennen um den WM-Titel 2025 nur noch drei Anwärter: Edgar Ulrich, Lorenzo Casati und Andrea Principi. Sie alle traten im ersten Halbfinale gemeinsam mit Kimo Verkerk gegeneinander an. Ulrich tat sich zu Beginn etwas schwer; seine frühen Scores hielten ihn auf dem vierten Platz. Casati und Principi hingegen trieben sich gegenseitig ans Limit. Ulrich konnte nicht aufholen und wurde Vierter in seinem Heat. Dieses Ergebnis im ersten Halbfinale sicherte Lorenzo Casati vorzeitig den Titel des GKA Big Air-Weltmeisters 2025.

Das zweite Halbfinale der Männer musste kurzzeitig unterbrochen werden: Josh Gillit stürzte schwer und musste medizinisch versorgt werden. Glücklicherweise war sein Zustand stabil. Er wurde vom örtlichen Ärzteteam behandelt, konnte jedoch nicht weiter antreten.

Nach der Wiederaufnahme des Heats lieferten sich die drei verbleibenden Fahrer – Leonardo Casati, Stino Mul und Timo Boersma – einen erbitterten Kampf. Bis zum letzten Trickversuch blieb das Punktefeld eng, doch letztendlich sicherten sich Leonardo Casati und Stino Mul ihre Plätze im Finale, zusammen mit Lorenzo Casati und Andrea Principi, den beiden Erstplatzierten des ersten Halbfinales.

Mit zwei 9-Punkte-Wertungen baute Andrea Principi einen Vorsprung auf, der nur schwer aufzuholen war. Der Wind blies heftig, die Finalisten gingen aufs Ganze und riskierten noch einmal alles

Spannender Showdown

Andrea Principi konnte zwar nicht mehr den Weltmeistertitel 2025 erringen, ging aber mit einem ganz klaren Ziel ins Finale: den besten Heat seines Lebens abzuliefern. Sein erster Trickversuch endete in einem Crash, sein zweiter, ein herausragender ContraLoop Front Roll Board Off, erhielt 9,03 Punkte. Anschließend legte er mit einem ContraLoop Back Roll nach und erhielt 9,33 Punkte, die höchste Punktzahl des gesamten Events.

Lorenzo Casati, der bereits gekrönte Weltmeister, blieb während des gesamten Finales gelassen. Mit ihm im Final-Heat: sein jüngerer Bruder Leonardo Casati. Obwohl Leonardo zu den jüngsten Ridern der Tour gehört, zeigt er auf dem Wasser ein Selbstvertrauen, das weit über sein Alter hinausgeht. In meinen Augen ein aufstrebender Star, den man unbedingt im Blick behalten sollte.

Mit zwei 9-Punkte-Wertungen baute Andrea Principi einen Vorsprung auf, der nur schwer aufzuholen war. Der Wind

blies heftig, die Finalisten gingen aufs Ganze und riskierten noch einmal alles. Stino Mul verteidigte lange Zeit Platz drei, fiel dann aber doch zurück. Andrea Principi hingegen blieb full of fire – und sicherte sich den Sieg bei den „Lords of Tram“ 2025. Der frisch gekrönte Weltmeister 2025 Lorenzo Casati belegte den zweiten Platz, sein jüngerer Bruder Leonardo komplettierte das Podium. Stino Mul beendete das Finale auf Rang vier.

Diese Finale war ein atemberaubender Abschluss eines unvergesslichen Wochenendes in Barcarès, das den GKA Big AirKite World Cup 2025 zu einem der spannendsten Events der Big Air-Geschichte machte.

Bei den Frauen setzte sich Mikaili Sol durch. Die Brasilianerin gewann sowohl in Jericoacoara, als auch in Barcarès – und gewann völlig zurecht den Weltmeistertitel.

FRAUEN – “LORDS OF TRAM” GKA TWINTIP

BIG AIR WORLD CUP

1. MIKAILI SOL (BRA)

2. FRANCESCA MAINI (GBR)

3. SARAH SADEK (EGY)

FRAUEN - GKA TWINTIP BIG AIR WORLD CHAMPIONS

1. MIKAILI SOL (BRA)

2. FRANCESCA MAINI (GBR)

3. ALICE RUGGIU (ITA)

MÄNNER – “LORDS OF TRAM” GKA TWINTIP

BIG AIR WORLD CUP

1. ANDREA PRINCIPI (ITA)

2. LORENZO CASATI (ESP)

3. LEONARDO CASATI (ITA)

MÄNNER - GKA TWINTIP BIG AIR WORLD CHAMPIONS

1. LORENZO CASATI (ESP)

2. ANDREA PRINCIPI (ITA)

3. EDGAR ULRICH (FRA)

JUGEND KITE-WELTMEISTERSCHAFTEN

ZWEI TERMINE ZWEI SPOTS

GKA Kite World Tour 2025

GKAJugend-Big-Air-Kite-Weltmeisterschaft

St. Peter-Ording 2025

St. Peter-Ording | Deutschland

20. bis 24. August 2025

GKA

Jugend-Kite-Weltmeisterschaften

(Freestyle & Wave) Tarifa 2025

Tarifa | Spanien

1. bis 5. September 2025

Text_ Dirk Seifert Fotos_ Samuel Cárdenas

In dieser Saison wird es gleich zwei WM-Veranstaltungen für den Nachwuchs geben – und erstmalig auch eine Big-Air-YouthWeltmeisterschaft.

Die Termine sind vom 20. bis 24. August 2025 in St. PeterOrding, Deutschland im Big Air und vom 1. bis 5. September 2025 im spanischen Tarifa im Twintip Freestyle und Wave/Strapless Freestyle.

GKA Jugend-Big-Air-Kite-Weltmeisterschaft St. Peter-Ording 2025

Den Auftakt macht die Disziplin Jugend-Big-Air-Weltmeisterschaft Ende August in St. z025 nur einen Jugend-Big-AirEvent geben wird, werden in SPO auch die Weltmeister*innen gekürt.

Laut GKA werden die Windverhältnisse für die Wertung eine Rolle spielen, Hooked-in-Manöver sollen im Vordergrund stehen. Wie bei den Bewertungskriterien der World Tour erhält jeder Trick eine Basispunktzahl, die vom Schwierigkeitsgrad abhängt – von einfachen Sprüngen bis hin zu Kiteloops. Stilelemente wie Grabs oder Board-Offs, aber auch Faktoren wie Radikalität, Höhe, perfekt ausgeführte Landungen und der technische Schwierigkeitsgrad beeinflussen die Wertung positiv. Präzision und Kontrolle sollen entscheidend sein, ein perfekt ausgeführter, einfacherer Trick kann somit mehr Punkte bringen als ein nicht ganz so präzise ausgeführter Move mit einem höheren Schwierigkeitsgrad. Gewertet wird Twintip Big-Air in den Altersklassen U14-, U16- und U19. Ermöglicht wird dieses Event die Unterstützung der beiden Brands F2 und Duotone, die die GKA Youth Weltmeisterschaft mit einem erheblichen finanziellen Beitrag för dern und durch das Engagement des Orga-Teams der Kitesurf-Masters und des Veranstalters Choppy Water. Zur Prämiere dieses Events werden die Top-Nachwuchsathleten aus der ganzen Welt erwartet; unter ihnen das deutsche Ausnahmetalent Finn Flügel (15) aus Hof in Oberfranken.

„Es ist uns eine Ehre und Freude, dass die GKA Kite World Tour uns die GKA Youth Big Air Kite Weltmeisterschaft 2025 anvertraut hat. Wir sind begeistert, die Kite-Jugendelite bei den California Kitesurf Masters in St. Peter-Ording willkommen zu heißen. Gemeinsam mit der GKA heben wir das Event auf ein internationales Niveau“, so Matthias Regber, Geschäftsführer des Veranstalters Choppy Water GmbH.

GKA Jugend-Kite-Weltmeisterschaften Tarifa 2025 Nur eine Woche später, vom 1. bis 5. September 2025, folgen die Jugend-Weltmeisterschaften in den Disziplinen TwintipFreestyle und Wave/Strapless Freestyle. Location ist, wie in den letzten Jahren auch, Tarifa in Spanien. Gekürt werden die weltbesten Nachwuchs-Kiteboarder*innen in den Kategorien U14, U16 und U19 – jeweils mit separater Wertung für Jungen/ Männer und Mädchen/Frauen.

Für die Twintip-Disziplin wird die GKA das neue gemischte Format verwenden. Mixed bedeutet, dass – je nach Bedingungen – sowohl Freestyle-Tricks als auch Big-Air-Elemente gewertet werden. Bei Leichtwind wird der Fokus auf (unhooked) Freestyle-Tricks liegen, bei stärkerem Wind auf (hooked-in) Big-Air-Tricks.

Wie in den Jahren zuvor werden neben den Wettbewerben auch Seminare und Coachings angeboten, die von Profis und Branchenkennern geleitet werden und den Nachwuchsfahrer*innen wertvolle Einblicke in alle Bereiche bieten – von Bewertungskriterien und Heat-Strategie bis hin zum Aufbau einer professionellen Karriere im Kitesurfen.

Anmelden für beide Events könnt ihr euch ab sofort auf der GKA-Website www.gkakiteworldtour.com und/oder ihr tretet der Youth Freestyle WhatsApp-Gruppe bei.

Finn Flügel ist der erfolgreichste deutsche Kiteboarder aller Zeiten. Der Oberfranke ist gilt als der Deutsche Waterman, seit Herbst letzten Jahres ist Flügel Red Bull Athlet – im Alter von 15 Jahren. Im Interview spricht der Ausnahmekiter darüber, wie er Schule und Profikiten unter einen Hut bekommt, was ihn mehr interessiert – Big Air oder Freestyle und was es für ihn bedeutet, als der German Waterman bezeichnet zu werden.

INTERVIEW MIT FINN FLÜGEL

GERMAN WATERMAN

KB: Finn, du bist der erfolgreichste deutsche Kiteboarder aller Zeiten. Im Freestyle stehst du im Weltranking auf Platz 3, im Big Air weltweit unter den Top Five. Zudem startest du auch im Hydrofoil Big Air, wo du ebenfalls den dritten Platz im Gesamtranking belegst. Du wirst gerne als der „German Waterman“ bezeichnet. Was bedeutet es für dich, ein Waterman zu sein – und siehst du dich auch selbst als einen?

FF: Ich finde es sehr cool, wenn die Leute mich so bezeichnen und ich als solcher draußen wahrgenommen werde. Den Namen „Waterman“ bekommt man ja auch nicht einfach so, sondern man muss ihn sich verdienen. Für mich selbst bedeutet es, ich kann und darf so viel wie möglich auf dem Wasser sein, mache all diese verschiedenen Disziplinen, die für mich das Kiten ausmachen. Und ja, ich habe einfach ne mega Freude an dem, was ich mache. Daher klare Antwort: Ja, ich bezeichne mich als Waterman, aber das Wichtigste für mich ist die Zeit auf dem Wasser.

KB: Seit Oktober 2024 bist du ein offizieller Red Bull-Athlet. Eine riesige Auszeichnung. Was bedeutet das für dich?

FF: Für mich ist damit einer meiner größten Träume wahr geworden! Ich hätte nie gedacht, dass ich das mit gerade mal 15 Jahren schon erreichen kann. Für mich ist es eine Ehre, das Red Bull Logo zu tragen und vor allen Dingen, dass Red Bull aufgrund meiner Leistung auf mich aufmerksam geworden sind. Ich denke, da kann ich quasi für alle Actionsport-Athleten sprechen, es ist mit das Größte, was man erreichen kann, sich als Red Bull Athlet zu bezeichnen. Zumal das auch andere Möglichkeiten mit sich bringt und sich andere Türen öffnen. Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf die nächsten Jahre und bin sehr gespannt, wie unser gemeinsamer Weg in der Zukunft aussieht.

Ich würde mir wünschen, dass die Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion miteinander auskommen und sich gegenseitig akzeptieren

Ich habe definitiv das Level an Tricks, ich habe ausreichend Comp-Erfahrung und ich habe die mentale Stärke. Ich weiß, dass ich es schon in diesem Jahr packen kann, Weltmeister zu werden

KB: Zum Saisonabschluss in Katar hast du deinen ersten Freestyle World Cup Sieg geholt – mit gerade mal 15 – und in deiner dritten World Cup-Saison. Wann – denkst du – wirst du Freestyle-Weltmeister?

FF: Ich möchte nicht, dass sich das jetzt vermessen anhört, aber ich weiß, dass ich es schon in diesem Jahr packen kann. Ich habe definitiv das Level an Tricks, ich habe auch schon genug Comp-Erfahrung gesammelt und ich habe das Gefühl, dass ich auch mental die Stärke habe. Am Anfang bin ich, wie soll ich sagen, manchmal gegen mich selbst gefahren. Weil ich meine Stärken jetzt viel besser kenne, weiß ich, dass ich meine Big Tricks auch in der Comp landen kann. Extrem wichtig ist für mich, dass ich, sozusagen über das ganze Jahr verteilt, mit meinem Trainer Nico Delmas an den Tricks und der Strategie arbeite. Mein Mindset passt auch deshalb, weil ich weiß, dass Nico mir den Rücken freihält.

KB: In diesem Jahr – mit 16 – darfst du auch im Big Air und somit auch beim legendären „King of the Air“ (KOTA) starten, dem härtesten Big Air Event der Szene. Mit deinem ersten Platz beim „Winds of Sinai“, hast du den ersten Schritt zur Teilnahme beim diesjährigen KOTA im Herbst gemacht. Welche Ziele hast du im Big Air?

FF: Natürlich so viele Big Air Events wie möglich mitfahren und ja, mein erklärtes Ziel ist natürlich, beim legendären KOTA in naher Zukunft dabei zu sein. Ich bin ja im Big Air erst seit Ende letzten Jahres dabei, und es gibt, anders als beim Freestyle, ein wahnsinnig großes und auch leistungstechnisch enges Starterfeld. Aber auch hier werde ich alles geben und versuchen, mir einen Namen zu machen. Ich denke, dass mir das in Brasilien im Herbst und auch gerade jetzt beim „Winds of Sinai“ Event schon ein klein wenig gelungen ist.

Für mich ist damit einer meiner größten Träume wahr geworden! Ich hätte nie gedacht, dass ich das mit gerade mal 15 Jahren schon erreichen kann

Den Namen „Waterman“ bekommt man ja auch nicht einfach so – man muss ihn sich verdienen

KB: Was ist interessanter für dich – Big Air oder Freestyle?

FF: Puhhhhh, schwere Frage. Ich will mich gar nicht entscheiden müssen. Wenn Big Air Comps anstehen, bin ich im Big Air Mode und umgekehrt dann eben Freestyle. Für mich steht fest, dass ich beides machen will und natürlich auch Hydrofoil, solange ich kann. Es gibt kaum Rider, die all diese Disziplinen machen, daher bedeutet das für mich natürlich auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, was auch für meine Sponsoren wichtig ist.

KB: Ganz ehrlich – was denkst du, und wie fühlst du dich, wenn du – wie jetzt im April beim „Lords Of Tram“ in Barcares/ Frankreich – bei (bis zu) 60 Knoten an einem Fünfer-Kite hängst und dein Heat startet?

FF: Das ist natürlich ein sehr extremes Beispiel und ich hatte sozusagen das „Vergnügen“, dass meine zweite GKA Comp genau diese hier war. Ich glaube nicht, dass es vorher schon einen Event gab, der so hart war und solche extremen Windbedingungen hatte. Es war in jedem Fall nicht einfach

für mich, hier zu starten. Und ich bin auch ganz ehrlich, dass es mich schon Überwindung gekostet hat, hier rauszugehen. Ich bin vorher noch nie bei solchen derartigen Bedingungen am Wasser gewesen. Aber am Ende war ich stolz auf mich, dass ich es mir zugetraut hatte und Teil dieser legendären Veranstaltung war. Meine Spezialität sind ja eher Single-Loops und Wind um die 30 Knoten – so wie während der Dahab Comp. Da kann ich – gerade in meiner Gewichtsklasse – zeigen, was ich kann. Ich liebe einfach sehr technische Tricks – da kommt der Freestyler durch –mit vielen Rotationen und Boardflips. Ich will lieber hier alles ausreizen, was geht. Da bin ich einfach nicht dieser „Spin for the win“ High-Risk-Typ.

KB: Beim Kitesurfen bist Du Weltspitze im Freestyle, im Big Air und im Hydrofoil Big Air/Freestyle. Auf welchen Boards –und in welchen Sportarten – bist du sonst noch unterwegs?

FF: Ich liebe Wakeboarden und bin an No-Wind-Days fast immer am Cable unterwegs. Ich gehe auch sehr gerne Pumpfoilen, das kann ich direkt vor meiner Haustüre machen oder auch mal hinter dem Boot. Ansonsten gehe ich auch gerne wingen und habe mir in diesem Jahr vorgenommen, mein Equipment mit nach Brasilien zu nehmen. Da freue ich mich dann schon auf die eine oder andere Wave-Session. Ich würde auch sehr gerne mal wieder in den Schnee gehen, was leider in den letzten beiden Jahren zu kurz gekommen ist. Aber mal wieder Snowkiten, das wär’s schon!

Keine Kriege und im Einklang mit der Natur leben, das steht für mich ganz ganz oben auf meiner Wunschliste für eine Welt, in der ich leben möchte
Meine

Spezialität

sind

Single-Loops und

technische Tricks. Ich bin einfach nicht dieser „Spin for the

win“ High-Risk-Typ

KB: Du startest mit Duotone Kites und F2 Boards. Mit welchen Kites im Freestyle – und mit welchen im Big Air?

FF: Im Big Air starte ich für Single Loops mit dem Rebel D/LAB und bei starkem Wind mit dem Evo D/LAB. Für mich selbst ist der Rebel D/LAB der absolut beste Big Air Kite am Markt, weil ich im Gegensatz zu anderen Kites einfach nochmal diese gewisse extra Höhe bekomme – ein absoluter Gamechanger für mich. Er ist schnell und ich bekomme einen guten extremen Kite-Ankle hin, was gerade bei den Red Bull Comps entscheidend ist. Zum neuen Evo D/LAB kann ich sagen, dass er mega schnell und eine große Verbesserung zum Vorgängermodell ist. Ich selbst bin ihn in Barcares das erste Mal direkt in der Comp gefahren und es hat sich gleich mega confident angefühlt. Zum Freestylen ganz klar der legendäre Vegas, sozusagen der (!) FreestyleKite am Markt. Ich selbst bin ja vom Razor neu zum Vegas gekommen und bekomme jetzt deutlich mehr Travel. Es ist natürlich nicht einfach, sich auf einen komplett anderen Kite einzustellen, aber das Training hat sich in jedem Fall gelohnt und ich fühle mich besser als vorher. Bei ganz wenig Wind, so ab 10, 12 Knoten nehme ich zum Freestylen super gerne den Juice, der geht quasi immer.

KB: Du wirst in diesem Jahr 16 Jahre alt, gehst noch zur Schule. Wie bringst du deine Teilnahme an Wettbewerben, dein Training und Schule unter einen Hut?

FF: Da habe ich, wie schon in den letzten beiden Jahren zuvor, einen Privatlehrer, der mich unterrichtet und zu längeren Auslandsaufenthalten auch mitreist. Klar ist es nicht immer einfach und ich bin auch nicht derjenige, der schreit: „ich liebe Schule“. Aber ganz ehrlich, da habe ich schon sehr viel Glück. Erstens, weil wir uns sehr gut verstehen, und wir uns auch schon kennen seit ich 10 Jahre alt bin. Es wird also darauf hinauslaufen, dass wir das so noch eine gewisse Zeit machen. Natürlich ist das auch manchmal schon sehr viel, so alles zusammen, aber ich bin ehrgeizig genug und habe meine Ziele vor Augen, sodass sich all der Aufwand lohnt. Meine Eltern müssen da ja auch noch mitspielen.

FINN FLÜGEL

ALTER 15 JAHRE

NATIONALITÄT DEUTSCH

GEBURTSORT HOF/OBERFRANKEN

LEBT

ZURZEIT IN HOF UND EL GOUNA/ÄGYPTEN

HOMESPOT EL GOUNA/ÄGYPTEN

INSTAGRAM @FLYFINNI

KB: Ein Wort noch zu deinen persönlichen – nicht sportlichen Wünschen. Wenn du etwas auf dieser Welt verändern könntest, was wäre das?

FF: Ich würde mir wünschen, dass die Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, miteinander auskommen und sich gegenseitig akzeptieren. Gerade hier in Ägypten fühle ich mich manchmal sehr nah dran, was den Konflikt mit Israel und Gaza angeht und man bekommt schon mit, wer wofür steht. Im Allgemeinen würde ich mir einfach wünschen, dass die Menschen miteinander reden und die Dinge nicht immer mit Gewalt lösen wollen, was ja meistens sowieso nicht klappt. Und als Wassermensch wünsche ich mir natürlich mehr Beachtung für die Ozeane, gerade was die Artenvielfalt und den Respekt gegenüber den Tieren betrifft. Ich finde es schrecklich, wenn ich täglich mitansehen muss, wie die Touristen jeden Tag Jagd auf die Delfine hier machen, nur um ein Foto zu bekommen.

Fazit: Keine Kriege und im Einklang mit der Natur, das würde ganz oben auf meiner Wunschliste stehen.

UNRIVALLED STRETCH

STRETCH

MOIN. SAISONAUFTAKT!

KITES_

Aktuell führt DUOTONE sieben Kitelinien im Programm. Vier davon (Rebel/Hangtime, Dice/ Freestyle, Vegas/C-Kite und Neo/Wavekite) sind bereits seit dem Spätsommer 2024 in den Surfshops. Der Allrounder und wichtigste DUOTONE-Kite Evo, der Leichtwindkite Juice und der Mono (One-Strut) sind seit April verfügbar.

TWINTIPS_

13 unterschiedliche Boards umfasst die DUOTONE Twintip-Range. Seit September verfügbar sind: die drei TS-Modelle Park, Freestyle und Big Air, Jaime/Jaime SLS, Select/Select SLS, Soleil/Soleil SLS sowie das Shed. Seit April liegen auch die neuen Modelle des Gonzales und der beiden Leichtwindboards Spike und Spike SLS in den Shops.

Zum Saisonstart geben wir euch einen ausführlichen Überblick über alle Frühjahrsneuheiten 2025 des Weltmarktführers DUOTONE.

EVO | EVO SLS | EVO CONCEPT BLUE | EVO D/LAB

BESTSELLER!

Der Evo ist DUOTONEs wichtigster Kite. Der Allrounder bietet den größten Einsatzbereich aller DUOTONE-Kites - nicht ohne Grund ist der Evo der beliebteste DUOTONE-Kite und absoluter Bestseller der Range.

Angeboten wird der Evo in vier unterschiedlichen Bauweisen: Evo Classic (klassische Dacron-Bauweise), SLS (Strutgerüst aus Penta TX), Concept Blue (ungefärbtes Flugtuch, umweltfreundlichere Produktion) und D/LAB (Strutgerüst aus Aluula).

Seit dem Frühjahr neu auf dem Markt sind Evo classic und Evo SLS, der neue Evo D/LAB folgt im August 2025. Gute Nachricht für umweltbewusste Kiter*innen: in der Concept Blue-Variante ist der Evo erstmalig sowohl in der Classic - als auch in der SLS-Bauweise erhältlich.

Evo Concept Blue
Rider_ Reno Romeu und Alex Neto Foto_ Diego Correia
Evo classic
Rider_ Alex Neto Foto_ Diego Correia

EVO CLASSIC FREERIDE / ALLROUND

Das Basismodell Evo Classic (Strutgerüst aus Dacron) hat DUOTONE komplett überarbeitet. Anstatt einer 5-Punkt-Waage besitzt der neue Evo 2025 jetzt eine 6-Punkt-Waage (die Frontleinen münden in 6 Punkten an der Fronttube anstatt bisher in 5 - die Fronttube wird dadurch stärker unterstützt).

Der neue Evo soll effektiver Höhe laufen und auch besser aus dem Wasser starten, was besonders Ein- und Aufsteiger freuen wird. Auch soll der neue Evo leichter zu springen sein und ein besseres und direkteres Barfeeling vermitteln. Durch die neue Lattentaschen-Konstruktion soll der neue Evo zudem leichter sein als der Vorgänger.

Der Evo in der Dacron-Version richtet sich besonders an Ein- und Aufsteiger, bietet aber auch ausreichend Leistung für fortgeschrittene Kiter*innen. Verfügbar ist der Evo Classic in vier Farben und (bau- und preisgleich) als Concept Blue (ungefärbtes Tuch).

EVO SLS FREERIDE / ALLROUND

SLS steht für „Strong Light Superior“. In der SLS-Version besteht das Strutgerüst aus Penta TX. Der Evo SLS ist leichter und leistungsstärker als der Evo Classic, er richtet sich an fortgeschrittene Kiter*innen. Neu am 2025er Evo SLS ist die 6-Punkt-Waage (5-Punkt beim Vorgänger), auch ist der neue Evo SLS nochmals leichter als der Vorgänger und besitzt eine höhere Tuchspannung. Im Flugverhalten machen sich die Neuerungen durch ein weiteres Plus an Leistung bemerkbar - insbesondere durch ein einfacheres Handling sowie durch reduzierte Flatterneigung im Loop, was der höheren Tuchspannung und der erhöhten Spannung auf der Abrisskante zu verdanken ist. Erhältlich ist der Evo SLS in zwei Farbkombis und in der Concept-Blue-Variante (ungefärbtes Tuch).

Evo SLS
Evo SLS
Evo SLS

JUICE FREERIDE / LEICHTWIND

Der Juice ist DUOTONEs Leichtwind-Kite, angeboten wird er in drei Größen (14.0, 15.0 und 17.0) und in zwei Bauweisen (Classic (Dacron) und D/LAB (Aluula). Komplett überarbeitet hat DUOTONE die Dacron-Variante, der D/LAB läuft unverändert bis September 2025 weiter.

Der neue Juice (Classic) soll leichter aus dem Wasser starten, etwas besser Höhe laufen und auch leichter zu springen sein. Durch die neue Lattentaschen-Konstruktion konnte zudem Gewicht eingespart werden. Zielgruppe des Juice sind Leichtwind-Twintip-Kiter*innen und Foiler*innen.

SINGLE-STRUT-DESIGN

Seinen One-Struter Mono hat DUOTONE speziell für Foiler*innen entwickelt, die minimalistisches Material lieben. Das SingleStrut-Design ist praktisch für Reisen (geringes Packmaß) und ermöglicht einen schnellen Aufbau. Gegenüber 2024 ist die Konstruktion unverändert - neu ist die Farbe: Blau.

Rider_ Edar Ulrich und Reno Romeu Foto_ TobyBromwich

TWINTIPS

Die Twintip-Range von Duotone umfasst 13 unterschiedliche Boards. Seit September sind die drei TS-Modelle Park, Freestyle und Big Air, Jaime/Jaime SLS, Select/Select SLS, Soleil/Soleil SLS sowie das Shed verfügbar. Seit April sind nun auch die neuen Modelle des Gonzales und der beiden Leichtwindboards Spike und Spike SLS erhältlich.

GONZALES TWINTIP | FREERIDE ALLROUND

Das Gonzales ist Duotones preisgünstigstes Twintip und überzeugt als Allround-Freeride-Twintip mit einem sehr großen Einsatzbereich und ist besonders einsteigerfreundlich. Neu am 2025er Modell ist die Tip-Konstruktion mit Channels in den Boardenden.

SPIKE CB | SPIKE SLS TWINTIP | FREERIDE LEICHTWIND

Das Spike ist Duotones Twintip für Leichtwindbedingungen. Angeboten wird es in zwei unterschiedlichen Bauweisen: Concept Blue (CB) und SLS (Strong.Light.Superior). Der Shape ist in beiden Varianten identisch und für den Leichtwindeinsatz optimiert. Die taillierte Outline ermöglicht ein effizientes Höhelaufen und mit seiner flachen Bodenkurve sowie viel Fläche in den Tips gleitet es früh an. Beide 2025er Spikes sind weitreichend überarbeitet. Neu sind die nach unten gezogenen Rails in den Tips, um für Sprünge eine höhere Leinenspannung aufbauen zu können – dieses Shapemerkmal hat Duotone zuvor schon beim Jaime eingesetzt. Überarbeitet wurde auch die taillierte Outline und die Rail-Konstruktion.

153 X 46.5 | 164 X 46.5 789 EURO (SPIKE CB) | 1.199 EURO (SPIKE SLS)

CONCEPT BLUE

Bei den Concept Blue Produkten achtet DUOTONE auf eine besonders umweltfreundliche Produktion. Die Kites bestehen aus weißem, ungefärbtem Canopy-Material. Wo immer es möglich ist, kommen bei der Fertigung der Kunststoffteile recycelte Kunststoffe zum Einsatz, die Bladder werden aus biobasiertem Material hergestellt. Der Wasserverbrauch bei der Produktion konnte ebenso reduziert werden wie der Einsatz chemischer Substanzen.

In der Concept Blue Technologie angeboten werden Evo und Evo SLS (Allround), Rebel SLS (Hangtime), Neo (Wave) und der Vegas (Freestyle/Wakestyle, Contest).

Bei den Concept Blue Twintips ersetzt DUOTONE Glasfaser durch nachhaltigere Flachsfasern und Basalt-Stringer.

Juice
Mono
Gonzales
Spike SLS
Spike CB

HARLEM KITESURFING

PEAK& ASCENT NEU!

HARLEM Kitesurfing gibt in der Saison 2025 so richtig Gas und bringt mit dem PEAK einen neuen Fünfstruter und mit dem Ascent ein neues speziell für Big Air konzipiertes, Contest-taugliches Twintip.

BIG-AIR-MASCHINE

Auf diese Nachricht haben HARLEM-Fans schon lange gewartet: Der Harlem PEAK ist da! Als Fünfstruter ergänzt er den THRIVE (3 Struts). Beide Kites setzen die HARLEM Teamrider im Big Air-Contest ein, den THRIVE bei leichterem, den PEAK bei stärkerem Wind. Mit dem PEAK wurde HARLEM-Teamrider Lorenzo Casati im Frühjahr 2025 in Barcarès/Frankreich Weltmeister – bei Windböen mit bis zu 60 Knoten!

Designet wurde der PEAK – wie zuvor schon der Thrive – vom seit Jahren eingespielten R&D-Duo Ralf Grösel (Kitedesigner) und Aaron Hadlow (GOAT, KitesurfLegende, HARLEM-Teamrider) – unter tatkräftiger Mitarbeit von Lorenzo Casati (Big-Air-Weltmeister 2025). Was für eine geballte Portion an Wissen, Können und Erfahrung.

Entworfen wurde der PEAK für Spitzenleistungen im Big Air, aber auch für Freizeitkiter, die einen möglichst großen Einsatzbereich und einfach abzurufende Spitzenleistungen wünschen. Gegenüber dem THRIVE ist der PEAK leistungsstärker (besonders in der Hangtime), kann aufgrund des steiferen Strutgerüstes weiter in den oberen Windbereich geflogen werden und setzt einen explosiveren und kraftvolleren Lift frei. Der Allrounder THRIVE hingegen besitzt den größeren Einsatzbereich, die höhere Drehfreude und auch eine ausgeprägtere WaveEignung. Der PEAK ist ausgestattet mit einer Pulley (Rolle) je Seite in der Waage mit Stopper. Grösel verspricht durch das Bridle-System mit Pulley eine höhere Depowerleistung und einen mittleren, gut spürbaren Bardruck sowie ein Anspringen auf Lenkimpulse auch im depowerten Zustand. Auch soll der PEAK aufgrund der Waagen-Konstruktion mit Pulley leichter aus dem Wasser zu starten sein.

Gefertigt werden alle HARLEM-Kites bei Brainchild Production in Nordmazedonien. Das Besondere an den Brainchild-Kites – neben der Produktion in Europa –ist das ultradünne und leichte Flugtuch (Twincross Flylite). Gefertigt werden die Bainchild-Kites aus weißen Flugtuch, das digital bedruckt wird (digitale ÖkoDrucktechnologie). Diese Technik ermöglicht Farbverläufe - und damit völlig neue grafische Gestaltungsmöglichkeiten, die mit einfarbig gefärbtem Tuch nicht realisierbar wären.

HARLEM bietet sowohl den PEAK als auch den THRIVE auf Wunsch (und gegen Aufpreis) auch im individuellen Grafikdesign an. Geflogen wird der PEAK mit der Leads Bar (22 m oder 24 m).

Der PEAK ist eine Big Air-Maschine mit fünf Struts. Explosiver, vertikaler Boost, präzise Kontrolle und unglaubliche Spitzenleistung.“

Ralf Grösel, HARLEM Kite-Designer

Rider_ Baptiste Bourdoulous Foto_ Aris Giannoukos

EINSATZBEREICH BIG AIR/HANGTIME/FREERIDE

KONSTRUKTION HARLEM PEAK | 5 STRUTS

KITEDESIGNER RALF GRÖSEL

Bei starkem Wind ist der PEAK für mich die perfekte Wahl. Er bietet mir eine unglaubliche Höhe und Hangtime, fühlt sich aber trotzdem super stabil und reaktionsschnell an. Ich kann Vollgas geben und behalte die Kontrolle, selbst wenn ich an meine Grenzen gehe.“

Lorenzo Casati, HARLEM Teamrider und amtierender Big Air-Weltmeister
Rider_ Aaron Hadlow Foto_ Craig Koleski
Rider_ Lorenzo Casati
Foto_ Andy Troy

TWINTIPS

Zwei Twintips führt HARLEM im Programm, das Launch und – neu – das Ascent. Beide Boards bedienen deutlich unterschiedliche Zielgruppen. Das Launch richtet sich an Freerider, mit 644 Euro ist es deutlich günstiger als das Ascent (1.044 Euro), angeboten wird es in vier Größen (132 x 40.5, 135 x 41, 138 x 41.5, 141 x 42). Das Ascent richtet sich an ambitionierte Big Air-Piloten. Es ist absolut Contesttauglich - mit diesem Board starten die HARLEM-Teamrider im Big Air-Wettbewerb, Lorenzo Casati wurde mit dem Ascent Big Air-Weltmeister.

ASCENT TWINTIP | BIG AIR / FREERIDE

NEXT LEVEL WELTMEISTERBOARD

Entwickelt wurde das Ascent von Ralf Grösel und Aaron Hadlow, um Big AirPiloten aufs Treppchen zu bringen. Lorenzo Casati hat es vorgemacht, beim legendären „Lord of Tram“ in Frankreich: Beim zweiten und entscheidenden Stopp der GKA Big Air Weltmeisterschaften 2025 holte der HARLEM Teamrider mit dem Ascent den Weltmeistertitel.

Die Rockerline des Ascent haben Grösel und Hadlow abgestimmt auf einen möglichst hohen Grip für explosive Absprünge, extremes Big Air, schnelle Beschleunigung, eine hohe Geschwindigkeit – sowie sanfte Landungen nach extremen Big Air Moves. In das Unterwasserschiff shapte das Designerduo eine Doppelkonkave mit zentralem Channel für maximalen Grip.

Die spezielle Karbon- und Glasfaser-Konfiguration soll eine perfekte Balance zwischen Präzision und Komfort bieten: steif in der Mitte (für solide Landungen und hohe Beschleunigungswerte), weicher in den Tips für einen höheren Pop und fehlerverzeihende Touchdowns. Verbaut hat HARLEM ein- und zweiachsiges Karbon, um den Flex optimal definieren zu können. Wie das Launch ist auch das Ascent „Made in Europe“ - ausgeliefert wird es in einer umweltfreundlichen, plastikfreien Verpackung.

135 X 40 | 138 X 40.5 1.044 EURO

Interview_ Dirk Seifert

Fotos_ Daniel Pankoke . Titus Zernial

INTERVIEW MIT MALTE KRUMMRADT

Inhaber und Gründer von Wingfoil Fehmarn.

WINGFOIL-FEHMARN.DE

Rider_ Malte Krummradt Foto_ Daniel Pankoke

Malte Krummradt ist Inhaber und Gründer der Wingfoil Surfschule Fehmarn, der ältesten Wingfoilschule Deutschlands. Der 38-Jährige gilt als einer der leidenschaftlichsten Foiler - und das nicht nur mit dem Wing. Auch ist der Fehmaraner einer der führenden Experten im Foil-Sport. Im Interview erklärt er, was es mit dem neuen Trend Parawings im Foilen auf sich hat, was sich aktuell bei den Board-Shapes tut und warum Tow Boogies für unsere Spots nicht geeignet sind.

VIELE STRIPPEN

KB: Momentan reden alle vom Parawing als dem neuesten Trend im Foilen. Siehst du das auch so?

MK: Ja, ich bin momentan schon gut gestoked von diesem neuen Spielzeug. Ein Trend also auf jedem Fall. Die wichtige Frage ist hier aber. Wie sehr solltet ihr euch davon verrückt machen lassen? Wir als spezialisierte Wingfoilschule haben unseren Fokus darauf, dem Anfänger den schnellsten Lernerfolg zu garantieren. Der Parawing ist ein mächtiges Tool, allerdings für den fortgeschrittenen Wingfoiler, bei dem die Manöver sitzen. Warum? Das sieht man ja schon: Viele Strippen und ein Profil, das bei Windlöchern kollabiert und nicht aufschwimmt. Das alleine sind absolute Ausschlusskriterien für Einsteiger.

KB: Was ist das Besondere an einem Parawing und wo liegt der Unterschied zwischen einem klassischen Wing und einem Parawing?

MK: Der klassische Wing – lustig, dass man nach fünf Jahren überhaupt von klassisch redet – ist in zwei Kammern mit Luft gefüllt und absolut intuitiv, einsteigerfreundlich, langlebig – und er erzeugt Auftrieb im Wasser. Das Besondere am Parawing ist, dass der Fahrer den Wing extrem klein zusammenfalten kann – und das innerhalb weniger Sekunden und sogar während der Fahrt. Und ihr könnt den Parawing während der Fahrt auch wieder in die Luft „schmeißen“ und weiter cruisen. Mega cool! Der Nachteil ist, dass der Umgang geübt werden muss – und am Anfang kann

Das Besondere am Parawing ist, dass der Fahrer den Wing extrem klein zusammenfalten kann und ihn während der Fahrt auch wieder in die Luft „schmeißen“ und weiter cruisen kann. Mega cool!

Rider_ Malte Krummradt
Foto_ Daniel Pankoke

Viele Strippen und ein Profil, das bei Windlöchern kollabiert und nicht aufschwimmt. Das sind absolute Ausschlusskriterien für Einsteiger.

das echt frustrierend sein. Ihr solltet euch passende, gute Bedingungen suchen und erstmal ein größeres Board fahren. Der Style: Ganz anders! Eher lässiges cruisen. Ich kenne eine große, junge wilde Freestyle-Community, die sich nullkommanull interessiert am Parawing zeigen, weil sie eben mit ihren klassischen Freestyle-Wings Backflips und Rotationen in der Welle machen. Das ist mit einem klassischen Wing einfach knackiger und geiler.

KB: Meinst du trotzdem, dass der Parawing die Wings ersetzen wird?

MK: Extrem unwahrscheinlich, denn der Parawing ist nur eine Erweiterung des Foilsports. Nur eine, von mittlerweile zig verschiedenen Antriebsarten wie z.B. der Wing, K-Wing, Parawing, Windsurfsegel, Kite, Welle, Pumpbewegungen, Paddel, Motor oder einfach ein Regenschirm, der – wenn er stabil genug ist – auch genügend Vortrieb für den Raumwindkurs liefert. Der Foilsport ist so schön verspielt, weil der Glide durchs Wasser so ultra wenig Energie bedarf.

KB: In welchem Einsatzbereich bietet ein Parawing Vorteile –und in welchem ein Wing?

MK: Es hängt allein davon ab, was der Fahrer möchte. Möchtet ihr z. B. möglichst nah am Downwind-Feeling sein, dann führt kein Weg am Parawing vorbei. Die Hände sind frei, die Konzentration auf das Verbinden mit der Wellen perfekt. Freies Sichtfeld. Möchte der Fahrer erstmal Sicherheit haben, einfaches Erlernen der Sportart und die absolut beste one-for-all Solution, dann wird er den klassische Wing hernehmen. Und auch im Freestyle überragt der klassische Wing. Aber klar, was neues ist immer erstmal geil.

Foto_

Rider_ Malte Krummradt
Daniel Pankoke

KB: Welche unterschiedlichen Konstruktionen von Parawings gibt es momentan auf dem Markt?

MK: Noch sind alle Parawings „Single-Skin“ aufgebaut. Also klassisch wie ein Paraglider oder ein kleiner Übungskite. Ich sehe es aber als wahrscheinlich an, dass auch in diesem Bereich – Kites an kurzen Leinen – die Entwicklung nicht aufhören wird und einige Modelle mit doppelten Tuchkammern ein Performance-Plus bekommen. Parawings werden also wahrscheinlich mit den Hightech-Softkites verschmelzen, wobei es dann natürlich auch wieder Nachteile gibt, was Gewicht und Kosten angeht.

KB: Parawings gibt es ja schon länger im Tractionsport. Was ist das Besondere an den Surf-Parawings?

MK: Die große Herausforderung waren die kurzen Leinen - also die Eignung, den Parawing möglichst einfach zusammenpacken zu können. Durch die kurzen Leinen kann sich das Profil nicht so schön entfalten. Es war viel Entwicklungsarbeit nötig, das Profil trotzdem effizient zu gestalten. Das haben auch viele Firmen am Markt bislang nicht geschafft.

KB: In welche Richtung wird sich das ganze entwickeln?

MK: Ich hatte selber unterschätzt, wie viel Performance man aus so einem kompakten Segeltuch herausholen kann. Absolut faszinierend. Meiner Einschätzung nach wird sich der Antrieb eines Foilboards immer weiter spezialisieren bzw. in Unterkategorien aufteilen. Es wird sicher auch demnächst Parawings über 5qm geben. Eventuell auch HybridParawings, die den Softkites ähneln – wobei man dann schon fast beim Kitefoilen ist.

KB: Was meinst du mit Hybrid? Ist ein Parawing nicht sowieso eigentlich ein Kite?

MK: Ja, ein Kite an kurzen Leinen. Aber doch ganz anders konstruiert, da Kites nicht „angepumpt“ werden müssen, sondern über den „Schwung“ im Windfenster Power generieren. Das Hauptaugenmerk ist momentan auf das Zusammenpacken gelegt. Und genau das unterscheidet einen Parawing von einem normalen Softkite. Man versucht den perfekten Kompromiss zu finden - zwischen kurzen Leinen und doch noch guter Performance. Denn je kürzer die Leinen, desto ineffizienter. Gute Parawings sind so konstruiert, dass sie mit leichtem „Kantendruck“, also Amwindkurs des Foilsboards fast automatisch depowern, also Druck wegnehmen. Die Neigung der Lenkstange ist dabei kaum spürbar – anders als bei einem Kite, wo der Fahrer den Kite ständig durch das komplette Windfenster bewegt und die Bar federleicht depowert.

KB: Neben den Foilboards, welchen weiteren Einsatzbereich siehst du für einen Parawing – in Kombination mit anderen Boards?

MK: Uiii, im Wasser wird’s da eng. Natürlich lustig zum skaten. Oder als Backup/Reserve für Downwinder mit dem Paddel. Oder auch in Kombination mit einem Snowboard.

KB: Macht ein Parawing in Kombination mit einem SUP-Board Sinn?

MK: Ja, das ist machbar, funktioniert mit einem Wing aber deutlich besser – besonders in der Einsteigerschulung.

Malte Krummradt

ALTER 38 Jahre

BOARDSPORTARTEN

Wingfoilen, Pumpfoilen, Downwindfoilen, Pronefoilen, SUP Foilen, Surfen, Kitesurfen, Skaten

GEBURTSORT Eutin

LEBT

DERZEIT IN Burg/Fehmarn

HOMESPOT Binnensee / Fehmarn

LIEBLINGSPOT Grüner Brink / Fehmarn

WEB wingfoil-fehmarn.de

INSTAGRAM malte_fehmarn Wingfoilfehmarn

KB: Worauf muss ich beim Kauf achten?

MK: Unbedingt vorher durchtesten! Dann bekommt ihr den besten Eindruck. Wenn das nicht geht, dann in Foren und/ oder Magazinen informieren. Außerdem würde ich mit einbeziehen, dass einige Parawings einen enormen Wertverlust erleiden werden. Der Sport ist erst dieses Jahr in Europa angekommen. 99% aller Brands haben dieses Jahr ihr erstes Modell auf den Markt gebracht. In den nächsten drei bis vier Jahren wird es große Entwicklungssprünge geben. Gerade bei den Brands, deren aktuelle Modelle noch nicht so der Hit sind.

KB: Zu den Boards. Im letzten Jahr haben sich die MidlengthBoards stark durchgesetzt. Geht diese Entwicklung weiter oder siehst du einen neuen Trend bei den Boardshapes?

MK: Geht auf jeden Fall weiter! Die Shapes sind oft schon ziemlich ausgereift, aber mit den Größen wird noch viel herumgespielt, es gibt jedes Jahr neue Shapes. Schmale Shapes sind auch gerade bei Könnern bei den Parawings beliebteinfach eine mega sinnvolle Entwicklung.

KB: Welches Board-Setup empfiehlst du für Einsteiger? Womit schult ihr Umsteiger auf den Parawing?

MK: Auch hier ist wichtig: Länge läuft – aber Breite gibt Kippstabilität. Und das ist am Anfang wichtiger. Ein klassisches Einsteiger-Wingfoilboard mit großvolumigem Foil ist perfekt für die ersten Meter mit dem Parawing. Wir nutzen 110 bis 130-Liter-Boards zwischen 5.10 und 6.3er Länge und ein Low AR Foil mit 1800 bis 2200 qcm.

KB: Ein weiterer Trend im Foilen sind Assist-Systeme, also mit einem E-Motor betriebene Propeller, um leichter anzugleiten. Wie sieht du die Auswirkungen dieser „Angleithilfen“ im Foilen?

MK: Ja, sehr praktisch. Ich baue tatsächlich auch selber diese Systeme und fahre ab und zu mal damit. Das Ding ist, dass wir hier nicht unbedingt die richtigen Bedingungen dafür haben. Für Swell sind diese Foil-Assist Systeme absolute Spaß-Granaten. Bei Wind ist es anstrengend, gegen den Wind zu fahren.

KB: Ein ebenfalls neuer Trend sind Tow Boogies, also eine Art „kleiner Jetski“, der den Foiler zieht. Wie ist deine Meinung, wird sich dieser Trend durchsetzen?

MK: Hmm, schwierig! Eigentlich sind alle Boogies darauf ausgelegt, dass der Fahrer selber steuert und Gas gibt. Hoffentlich gibt es bald Hersteller, die diese Dinger für Schulen bauen! Momentan sind sie noch viel zu hochpreisig, schwer und aufwendig in der Wartung. Ein Foilboard zu fahren ohne einen Motor drunter ist schon mega cool, aber aktuell sind die Preise einfach astronomisc - und ihr braucht Swell ohne Wind.

KB: Du hast einen Tow Boogie für den Schulungsbetrieb selbst konstruiert, richtig?

MK: Genau! Das ist der absolute Gamechanger in unserem beliebten Foiltraining. Zusätzlich zu unserer E-Winch bieten wir jetzt auch das Foilen, Techniktraining sowie Pumpen am Tow Boogie an. Damit sind wir sehr flexibel und unabhängig. Die Entwicklung hat die gesamten letzten

Wintermonate in Anspruch genommen. Ich wollte einen Tow Boogie entwickeln, der auf die Schulung spezialisiert ist. Dabei herausgekommen ist ein ferngesteuertes Mini-Boot. Sehr leise, extrem sicher, sehr lange Akkulaufzeit und perfektionierte Lenk-Abstimmung. Im Grunde sind es 2 E-Foil-Systeme in einem Board mit einer komplexen Steuer-Elektronik. Wir sind alle selbst überwältigt davon, wie cool das Ding ist!

KB: Foilen ist ja ein noch junger Sport. Wohin wird sich deiner Meinung nach das Foilen entwickeln, welche neuen Trends siehst du für die Zukunft?

MK: Jetzt ist erstmal die Zeit der Softkites, definitiv! Bei den Parawings wird viel passieren. Ein ganz neuer Freestyle wird dadurch entstehen. Zeitgleich wird auch das Pumpfoilen zunehmen, gerade auf den Seen.

Der Tow Boogie ist der absolute Gamechanger in unserem Foiltraining. Wir sind alle komplett gestoked, wie cool das Ding ist!

Foto_ Daniel Pankoke

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Super Schule! Ich hab es nach nicht mal 3 Einheiten auf das Foil geschafft! (Bei viel Wind) Das war nur dank der super Betreuung vom Wingfoil-Team möglich. Das ist echt fast schon Einzelunterricht, trotz normalen Kurs! ...

Andreas

Sehr professionell geführter Kurs über 8 +2 Stunden bei Starkwind. Schnelle Lernerfolge durch 2 Schüler ein Lehrer Verhältnis. Es war immer gute Stimmung im Kurs. Danke für die schönen Stunden auf Fehmarn. ...

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„Mit WAY watersports gehen wir neue Wege in der Wassersportbranche.“

„Mehr Grip, mehr Power, mehr Kontrolle – und höhere Sprünge! Mit einer TwintipPerformance Finne wie der PORTAL kannst du die Windrange deines Kites erweitern.“

ANNA RAUTER

PORTAL – die TwintipPerformance-Finne

Höhere Sprünge!

Way Watersports ist ein kleines aber feines StartUp in der Kitebranche, gegründet von drei leidenschaftlichen Kitern vom Neusiedler See in Österreich. Geradehat das Trio sein erstes Produkt gelauncht – die PORTAL, eine Twintip-PerformanceFinne. Im Interview erzählen die drei Gründer und Macher von WAY Waterports, warum ihr mit der PORTAL höher springt –und wie sie überhaupt auf die Idee gekommen sind, eine (High) Performance-Finne für Twintips zu entwickeln.

Die Gründer und Macher von WAY Watersports Jan Vojacek (li.), Anna Rauter und Niklas Pasterniak

Interview mit Niklas Pasterniak, Anna Rauter und Jan Vojacek – den Gründern und Machern von WAY Watersports

KB: Moin Anna, Jan und Niklas, was ist das Besondere an der PORTAL?

Portal Die PORTAL Twintip-Performance-Finne liefert deutlich mehr Grip, Traktion und Upwind-Performance als alles, was ihr bisher unter eurem Twintip montieren konntet. Unsere PORTAL ist im BoxWing-Konzept designt, inspiriert durch die Aerodynamik aus dem Rennsport und der Luftfahrt. Im BoxWing-Konzept steigern zwei an ihren Spitzen verbundene Flügel ihre Effizienz. Die PORTAL passt auf 99% der marktüblichen Twintips, egal ob M5, M6 oder F-ONE-System.

KB: Welche Vorteile bringt eine Twintip-Performance Finne überhaupt?

Portal Mehr Grip, mehr Power, mehr Kontrolle – und höhere Sprünge! Mit einer Twintip-Performance Finne wie der PORTAL kannst du die Windrange deines Kites erweitern. Die verbesserten Höhelauf-Eigenschaften führen zu mehr Leinenspannung und spürbar mehr Druck im Kite. An schwachen Tagen kommst du dadurch schneller ins Gleiten, an starken kannst du die Kante länger halten. Durch einen progressiven Venturi-Effekt wird der Innenflügel vom Außenflügel immer angeströmt, wodurch ein Wegrutschen bei Absprung oder Landung fast unmöglich wird. Die kanalisierte Strömung sorgt für mehr Laufruhe im Chop und stabilisiert auch bei schnellen Landungen dein Board.

KB: Für welchen Twintip-Rider macht die Portal Sinn?

Portal Die PORTAL sorgt für ein ganz neues Fahrgefühl. Jeder, der mehr Power, Grip und Kontrolle sucht, kann sich sein Lieblingsboard massiv upgraden, persönliche Rekorde pushen und das Beste aus seinen Sessions rausholen. Wer gerne Freestyle macht, kurze Finnen bevorzugt oder viel in flachen Seegras-Lagunen unterwegs ist, wird mit unseren Finnen eher nicht glücklich werden.

KB: Niklas, wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, eine Twin-Tip-Performance Finne zu entwickeln?

Portal Als ich mit dem Kiten begonnen habe, bin ich in eine Gruppe guter Rider gerutscht, die immer viel höher gesprungen sind als ich. Als Techniker ist mir sofort der Gedanke gekommen mein Board zu tunen, um mithalten zu können. Der BoxWing war mir aus der Aerodynamik schon bekannt, also habe ich ein Vierkant-Alurohr genommen, vier Finnen daraus gebastelt und ausprobiert. Schon bei der ersten Session habe ich gemerkt, dass ich mehr Druck halten und dadurch höher springen konnte. Nachdem Jan die Finnen auch getestet hatte, war mein Vorsprung zwar wieder weg, aber die Idee von WAY Watersports war geboren.

KB: Die BoxWing-Fin ist patentiert, oder? Was unterscheidet eure PORTAL von anderen Twin-Tip-Performance Finnen?

Portal Ja, zum Glück konnten wir uns aufgrund des hohen Innovationsgrads die Technologie patentieren lassen. Es wurde schon oft versucht, die klassischen Twintip-Finnen durch asymmetrische Profile, verschiedene Anstellwinkel und auch leichte Wölbungen zu optimieren. Das Innengewinde der Finne lässt jedoch wenig Spielraum, wodurch große Verbesserungen nur sehr begrenzt möglich sind. Unsere PORTAL ist die einzige BoxWing-Finne mit einer doppelten Flügelfläche – und somit höchster Effizienz.

KB: Wie lange habt ihr an der PORTAL getüftelt – von der ersten Idee bis zur Marktreife?

Portal Der erste Prototyp entstand im Frühjahr 2022, der Vorverkauf startete Anfang April 2025. In diesen drei Jahren haben wir über 200 Prototypen gebaut, simuliert und getestet, um die unzähligen Parameter abzustimmen. Wir haben alles versucht: von rund bis eckig, kurz bis lang, dick bis dünn. Nicht nur, um eine gute Finne zu bauen, sondern auch, um das Konzept BoxWing ganzheitlich zu verstehen.

„Der erste Prototyp war ein primitives Alu-Rohr. Es hatte deutlich mehr Grip und Traktion als herkömmliche Finnen und war die Grundlage für die nächsten 3 Jahre der Entwicklung.“

NIKLAS PASTERNIAK

Von Finnen, die Upwind gezogen sind wie ein Foil bis Schiene ohne Ende war es ein wahrliches Abenteuer – mit vielen Höhen und Tiefen. Einige Top-Athleten und Kiter der ersten Stunde haben uns von Anfang an bei den Tests unterstützt. So konnten wir immer das Feedback von verschiedenen Spots, Fahrstilen und Boards sammeln und einarbeiten, wofür wir sehr dankbar sind. Am Ende haben wir für alle Flügel Winkel und Versatz, Größe und Form, Profile, deren Twist und Taper, Oberfläche und Flex und alle weiteren Parameter und Materialien exakt gewählt und dadurch ein solides erstes Produkt geschaffen, das auf fast allen marktüblichen Twintip- Shapes sehr gut funktioniert.

KB: Einige Big-Air Kiter behaupten, es genüge eine BoxWingFin unter dem Board. Was sagt ihr dazu – und bietet ihr die PORTAL auch einzeln an?

Portal Eine Finne ist etwas wenig. Dann eher zwei PORTAL auf der Fersen- und Standard-Finnen auf der Zehenkante. Wir haben das öfter probiert und auch von unseren Teamridern testen lassen und empfehlen ganz klar, alle vier Finnen zu montieren. Dadurch verhält sich das Board auf beiden Kanten gleich, egal ob Absprung oder Landung, Regular oder Switch, Toeside oder Blind. Wir sehen wenig Grund, die ohnehin schon schwächere Zehenkante durch StandardFinnen weiter zu benachteiligen.

KB: Wo und wie kann ich eure PORTAL testen?

Portal Wir werden im Sommer einige Testivals organisieren, die wir auf Instagram @way.watersports und auf unserer Website www.way-watersports.com ankündigen.

KB: Wer steckt hinter WAY Watersports. Stellt uns kurz das Team vor.

Portal Anna hält alles unter Kontrolle- kümmert sich hauptsächlich um Social Media, Online-Shop, Website, Logistik und Finanzen. Niklas ist unser “Daniel Düsentrieb”, der Erfinder und Entwickler der BoxWing-Finne. Henrick ist unser Freelancer, verantwortlich für alle CFD-Simulationen. Jan ist primär an der Front im B2B & B2C und unterstützt uns auch sonst, wo er kann.

KB: Was habt ihr als nächstes in der Pipeline, wird es weitere Produkte unter WAY Watersports geben?

Portal Das ist eine Frage, die wir nur zu gerne beantworten würden, aber da müsst ihr euch noch etwas gedulden. Es gibt schon mehr als genug Kite-, Wing und Board-Brands, die alle im gleichen Gewässer fischen. Wir möchten uns zu 100% auf Performance-Komponenten im Wassersport spezialisieren und haben hier noch die eine oder andere Überraschung am Start.

Instagram @way.watersports

SYSTEM 2.0 PARK MIT FULLSIZE CABLE VIBES

DIE MODERNE FORM DES WAKEBOARDENS

Unsere Leidenschaft ist es, Einsteigern das Wakeboarden zu vermitteln und das möglichst einfach und nachhaltig. Fortgeschrittenen helfen neue Tricks zu lernen und sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig allen Wakeboardern einen “Playground” zu bieten, der allen Ansprüchen gerecht wird. Durch die 1:1 Betreuung ergeben sich steile Lernkurven und immer gute Vibes am Start. Das System 2.0 erspart euch frustrierendes Schwimmen und Laufen, lange Wartezeiten und bietet höchste Effizienz auf dem Weg zu neuen Tricks!

EIN SEHR SPEZIELLES GEFÜHL

Andrea Zust und Peer Schnyder sind ein Hydrofoil Big Air-Paar aus der Zentralschweiz. Die letzten drei Jahre haben sie damit verbracht, so oft wie möglich auf den Schweizer Seen und im Ausland zu trainieren. Erste Contest-Erfahrungen sammelte das Paar während nationaler Wettbewerbe, in 2024 haben sie das erste Mal an der GKA Hydrofoil Big Air World Tour teilgenommen. Und das mit riesigem Erfolg: Andrea Zust ist die erste GKA Hydrofoil Big Air Weltmeisterin, Peer Schnyder schaffte es auf Sylt (World Cup und gleichzeitig auch die Europameisterschaft) mit einem dritten Platz aufs Podium und belegt aktuell Platz 4 in der Weltrangliste.

KB: Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal an einem internationalen Wettbewerb teilzunehmen und gegen die Profis zu fahren, die ihr zuvor nur aus Magazinen und den sozialen Netzwerken kanntet?

AZ: Es ist ein sehr spezielles Gefühl. Wir hatten zuvor oft überlegt, ob wir teilnehmen sollen oder nicht und uns gesagt: „Nein, wir sind noch nicht gut genug, wir müssen noch mehr trainieren“. Doch wenn man sich dies immer sagt, schreitet man nie zur Tat. Denn schließlich gibt es immer ein nächstes Level und Leute, die besser sind. Wir haben uns dann entschieden, es einfach zu probieren, unser Bestes zu geben und Spaß zu haben.

Unser erster Wettkampf war der GKA World Cup auf Sylt. Wir machten alle Emotionen durch: Aufregung, Vorfreude, Nervosität, Zweifel. Und wir trafen viele unserer Idole dort live. Es war sehr spannend für uns, wie das Bild, das wir uns aus sozialen Medien und Videos gemacht hatten, mit der Realität übereinstimmte oder eben nicht. Und es war beruhigend zu sehen, dass alle auch nur Menschen sind und auch nicht jeden Trick immer stehen.

Unser erster Wettkampf war der GKA World Cup auf Sylt. Wir machten alle Emotionen durch: Aufregung, Vorfreude, Nervosität, Zweifel
Kiteboarden ist eine elegante Sportart mit viel Lockerheit, Freiheit und Natur.
Und der Lifestyle ist unglaublich toll

KB: Was ist die besondere Herausforderung, bei einem Wettbewerb zu starten – wie habt ihr euch mental, körperlich und sportlich vorbereitet?

AZ: Wir haben die letzten drei Jahre sehr intensiv trainiert und jede freie Minute auf dem Wasser investiert, um an neuen Tricks zu arbeiten. Wir haben das Glück, ein kleines Boot auf dem Urnersee zu besitzen, einer der windreichsten Seen hier in der Schweiz. So konnten wir uns gegenseitig coachen, filmen und analysieren. Und wir waren oft im Gym. Kraft- und Stabilitätsübungen für Gelenke und Ausdauertraining gehören zu unserer wöchentlichen Routine.

KB: Andrea, anders als in den meisten anderen Boardsportarten ist der Frauenanteil im Kiteboarden sehr hoch. Was meinst du, woran liegt das?

AZ: Ich denke, es liegt daran, dass Kiten ein sehr technischer Sport ist, frau muss also nicht extrem viel Muskelkraft haben. Kiteboarden ist eine elegante Sportart mit viel Lockerheit, Freiheit und Natur. Und der Lifestyle ist unglaublich toll.

KB: In diesem Jahr gab es während des „King oft he Air“ (KOTA) zum ersten Mal seit der Wettbewerb in Kapstadt stattfindet eine Frauenwertung. Eine Entwicklung in die richtige Richtung?

AZ: Ja, zwar viel zu spät, aber besser als nie! Es gibt schon seit Jahren sehr gute Kiterinnen, die Wettkämpfe fahren und die Szene vorantreiben. Ich habe mich oft gefragt, warum es bisher nur einen King gibt. Es ist extrem wichtig für den Sport, dass auch Frauen zeigen können, was sie können.

KB: Ihr reist als Paar im Kiteboarding-Profizirkus. Wer unterstützt euch und wie finanziert ihr euer Training und eure Reisen zu den Wettbewerben?

AZ: Ja, wir haben Unterstützung. Unsere Foils bekommen wir gestellt, auch unsere Hydra-Helme. Unser größter Unterstützer ist Andys‘s Kiteshop in Goldau, einer der größten Kiteshops der Schweiz. Auch die Swiss Kitesailing Association unterstützt uns. Den größten Teil jedoch finanzieren wir selbst. Groß Geld verdienen kann man mit Kiten definitiv nicht.

KB: Warum habt ihr euch für Hydrofoil Big Air als eure Wettbewerbsdisziplin entschieden?

AZ: Hydrofoil Big Air braucht nicht viel Wind. Wir haben zwar Wind in der Schweiz und viele Seen, jedoch nicht verlässlich starken Wind wie z. B. in Brasilien. Dadurch, dass wir vom Twintip auf das Hydrofoil gewechselt sind, konnten wir unsere Wasserzeit fast verdreifachen. Denn mit dem Foil können wir bereits ab 10 Knoten voll trainieren und auch neue Tricks lernen. Außerdem ist das Gefühl beim Foilen unfassbar. Schweben über dem Wasser und nicht ständig Spritzwasser im Gesicht wie beim Twintip, durch unruhiges Wasser könnt ihr einfach hindurchschneiden. Kitefoilen ist eine Präzisionssportart, die mehr Feingefühl und Technik verlangt als Kiten mit dem Twintip.

KB: Und warum Big Air – und nicht Race? Beides wird mit Foils gefahren.

AZ: Airtime und die Challenge, einen Trick zu landen ist das, was uns beim Kiten reizt. Beides gibt es im Race nicht. Also kommt für uns nur Freestyle oder Big Air in Frage.

Ich habe mich oft gefragt, warum es bisher nur einen King gibt. Es ist extrem wichtig für den Sport, dass auch Frauen zeigen können, was sie können

Andrea Zust

ANDREA ZUST

ALTER 28 Jahre

NATIONALITÄT Schweizerin

GEBURTSORT Sursee

LEBT ZURZEIT Nottwil, Luzern

LIEBLINGSSPOT Ipsach, Bielersee

amtierende Weltmeisterin im Hydrofoil Big Air

WETTBEWERBSERFOLGE

2-fache Schweizer Meisterin

Hydrofoil Freestyle 2023, 2022

Schweizer Meisterin Strapless Freestyle 2021

HOMESPOT Urnersee

INSTAGRAM @andrea_zust

Kiten ist ein sehr technischer Sport -frau muss also nicht extrem viel Muskelkraft haben

KB: Außerhalb der Wettbewerbe und eures Trainings, seid ihr auch auf einem Twintip und/oder Surfboard unterwegs?

AZ: In den letzten drei Jahren nicht. Wir sind komplett auf das Hydrofoil umgestiegen und haben in dieser Zeit kein anderes Board mehr ausgepackt. Ein Twintip haben wir momentan nicht, Andrea hat noch ein Surfboard, falls sie mal gute Wellen findet.

KB: Was sind eure sportlichen Ziele für die Saison 2025?

AZ: 2025 gibt es zwei Tour-Stopps in der GKA World Tour für Hydrofoil Big Air. Der erste Stopp, gleich auch die Europameisterschaft, findet wieder im August auf Sylt statt. Peer wird dort sicher mitfahren und seinen Podiums-Platz verteidigen, ich (Andrea) aufgrund meines Staatsexamens in Medizin jedoch nicht. Am zweiten Stopp in Abu Dhabi im Oktober sind wir dann wieder beide am Start.

KB: Eine ganz andere Sache: Wenn ihr irgendetwas auf dieser Welt verändern könntet – was wäre das?

AZ: Es gibt sicherlich viele Dinge, die wir hier nennen könnten. Natürlich Krieg, Armut und Erderwärmung. Was uns zudem noch aufgefallen ist, ist der Umgang von WassersportlerInnen untereinander. Für uns ist es schade zu sehen, dass alle KiterInnen, WindsurferInnen und WingerInnen zwar dieselbe Leidenschaft teilen, es aber immer wieder zu Auseinandersetzungen an den Spots kommt. Wir sollten uns gegenseitig helfen und einfach nur Spaß haben, anstatt uns gegenseitig böse Blicke zuzuwerfen und über andere negativ zu sprechen. picture resolution

Wir haben die letzten drei Jahre sehr intensiv trainiert und jede freie Minute auf dem Wasser investiert, um an neuen Tricks zu arbeiten

PEER SCHNYDER

ALTER 26 Jahre

NATIONALITÄT Schweizer

GEBURTSORT Cham

LEBT ZURZEIT Hünenberg See, Zug

LIEBLINGSSPOT Silvaplana

3. Platz Europameisterschaft Hydrofoil Big Air 2024

4. Platz Hydrofoil Big Air

WETTBEWERBSERFOLGE

World Tour 2024

2. Platz Schweizer

Meisterschaften Hydrofoil Freestyle 2023

HOMESPOT Urnersee

INSTAGRAM @peer_schnyder

Interview mit Kai Enseleit, Gründer und CEO von Van One Classic Cars

„Van One Classic Cars steht für Qualität, Nostalgie und Abenteuerlust“

KAI ENSELEIT, GRÜNDER UND CEO

2013 gründete der Shopbesitzer Kai Enseleit auf Fehmarn Van One Classic Cars, ein Modelabel für den „Bulli-Lifestyle“. Gleich in den Anfängen war Van One Classic Cars inspiriert von der Surf- und Outdoor-Kultur, mit der Mission, den BulliLifestyle tragbar zu machen.

Wir sprachen mit Kai Enseleit, Gründer und CEO von Van One Classic Cars, was die Produkte so besonders macht, wo und wie die Macher des Labels den Bulli-Spirit leben und was Bulli-Fans in der Zukunft von ihrem Label erwarten können.

LIFESTYLE

KB: Moin Kai. Du bist Fehmaraner, da sagt man „Moin“zu jeder Tageszeit, oder?

K.E.: Moin! Das passt perfekt – hier auf Fehmarn sagt man wirklich den ganzen Tag über „Moin“. Für mich ist das mehr als nur ein Gruß. Es steckt die Haltung dahinter, den Tag entspannt und offen anzugehen. Egal ob ich mit dem Bulli am Strand bin oder im Büro sitze, ein ehrliches „Moin“ bringt sofort Nähe rein und zeigt: Wir begegnen uns auf Augenhöhe.

KB: Das „Moin-Shirt“ ist einer eurer Bestseller seit der Gründung vor mehr als 10 Jahren auf der Ostseeinsel Fehmarn, wofür steht ihr mit eurer Marke noch – nebst nordischen Flair?

K.E.: Witzig, das Moin-Shirt war eigentlich einer unserer ersten richtigen Volltreffer. Ich weiß noch genau, wie wir am Strand saßen und die erste kleine Auflage an Freunde verteilt haben. Seitdem ist viel dazugekommen, eine bunte Mischung – aber im Kern dreht sich bei uns alles um den Bulli. Dieses Gefühl, morgens die Tür aufzumachen, den ersten Kaffee am Strand zu trinken und einfach loszufahren, das wollen wir in unseren Sachen spürbar machen und weil Bulli-Abenteuer für uns kein Luxus sein sollen, achten wir darauf, dass die Kollektion bezahlbar bleibt. Am Ende soll jeder mal Lust bekommen, den Schlüssel zu greifen und loszufahren.

KB: Van One Classic Cars ist offiziell lizenziert, darf das Siegel „Officially Licensed by Volkswagen” tragen. Was bedeutet das?

K.E.: Ganz ehrlich: Ich war völlig aus dem Häuschen, als der Anruf aus Wolfsburg kam und wir grünes Licht bekommen haben. Für uns ist das kein bloßer Stempel, sondern ein echtes Zeichen, dass Volkswagen hinter unseren BulliDesigns steht. Bevor wir irgendwas drucken, schauen sich die VW-Leute unsere Entwürfe ganz genau an. Stimmt das Logo, passt die Farbe, sitzt alles da, wo es hingehört? Erst wenn alles ihren Vorgaben entspricht, dürfen wir es verwenden. Das gibt uns und unseren Kunden die Sicherheit, dass sie ein echtes Stück Bulli-Geschichte bekommen –keine billige Kopie. Zusätzlich profitieren wir auch vom Austausch: Manchmal erzählen sie uns Geschichten von alten Modellen oder verraten, wie die originale Farbe der Typenschilder gemischt wurde. Solche Einblicke helfen uns, alles noch authentischer zu machen.

KB: Kai, du bist ein leidenschaftlicher Surfer. Was bedeutet der VW Bulli für dich, wie willst du diesen Spirit mit Van One Classic Cars umsetzen und lebe?

K.E.: Für mich ist der Bulli viel mehr als ein altes Auto. Er ist mein Zuhause auf Rädern. Wenn ich früh raus will, um die ersten Wellen zu erwischen, schnapp ich mir das Board, werf‘ es aufs Dach und fahre direkt zum Strand.

Im Bulli steckt dieses ruhige Vanlife-Gefühl – irgendwo zwischen Abenteuer und Ankommen. Genau das nehmen wir auch mit, wenn wir neue Shirts oder Hoodies gestalten. Da kommt kein glänzendes Logo auf den Pulli, sondern Details, die wir selbst schätzen. Ganz ohne große Worte. Wir machen das, weil wir das Bulli-Leben lieben. Wir tüfteln an jedem Schnitt, weil wir wissen, wie ein Shirt sich anfühlen soll, wenn du Dich abends müde zurücklehnst. Und warum eine Kapuze ohne kratziges Etikett morgens einfach besser ist.

KB: 2014 habt ihr zusammen mit der Freiluft GmbH das erste Midsummer Bulli Festival auf Fehmarn organisiert – heute eines der größten VW-Bus-Treffen Europas. Wie kam es zu dieser Idee?

K.E.: Ach, ich weiß noch genau, wie spontan das war. Ein Mittag am Strand, Kaffee in der Hand, und wir – ein paar Freunde von Freiluft und ich – sprachen darüber, wie schön es wäre, Bulli-Fans, Surfer und Musik unter freiem Himmel zusammenzubringen. Kein großer Plan, nur eine Idee. Ein paar kleine Bühnen, ein paar Foodtrucks, und natürlich jede Menge Bullis dazwischen. Beim ersten Festivalwochenende standen vielleicht drei Dutzend Vans verteilt in den Dünen. Die Leute breiteten ihre Decken aus, hörten Livemusik und hatten das Meer direkt vor der Nase. Seitdem ist das Midsummer Bulli Festival ganz natürlich gewachsen. Irgendwann hab ich aufgehört zu zählen, wie viele Leute mit ihren Bullis täglich über die Inselstraße kamen, um abends am Lagerfeuer zu sitzen oder zu tanzen. Was geblieben ist, ist dieses besondere Gefühl: Jeder bringt seine eigene Geschichte mit. Die alte Campingklappe, das klapprige Radio, selbstgebastelte Deko. Und genau das –diese Gemeinschaft und die Lust auf Musik unter freiem Himmel – steht für mich bis heute im Mittelpunkt.

KB: Auf Fehmarn, der Geburtsstätte des Labels, befindet sich auch der einzige Van One-Flagshipstore. Was erwartet BulliFans in der Breitestraße in Burg auf Fehmarn?

K.E.: Als der Laden damals aufgemacht hat, hätte ich nie gedacht, dass aus dem kleinen Raum mal so ein Treffpunkt wird. Von außen wirkt er unscheinbar, aber drinnen hängen überall unsere Shirts, Hoodies und eine Menge Deko. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als mal ein Bulli-Fan reinkam und meinte: „Das ist ja wie ein Mini-Museum.“ Genau das war die Idee – ein Ort, an dem du nicht einfach nur einkaufst, sondern stöberst, ins Gespräch kommst, Geschichten teilst. Was mich besonders freut: Viele bleiben nach dem Stöbern einfach noch auf einen Kaffee nebenan. Neulich saßen da zwei Leute nebeneinander, die sich vorher nicht kannten. Der eine erzählte von seinem ersten Roadtrip, der andere von seinem selbst restaurierten Bulli. Genau solche Begegnungen machen den Laden für mich aus. Kein steifes Getue, sondern echte Bulli-Gemeinschaft. Locker, herzlich – so wie unsere Insel.

KB: 2023 – euer 10-jähriges Bestehen habt ihr mit einer Kooperation mit Happy Socks gefeiert, im selben Jahr noch eine weitere mit VOITED. Was bedeuten diese Koops für Van One Classic Cars?

K.E.: Das Coole ist: Als wir vor zehn Jahren angefangen haben, hätte ich nie gedacht, dass wir mal eigene Bulli-Socken designen würden. Als der Anruf von Happy Socks kam und klar war, dass es klappt, steckten wir schon mitten in der Planung. Vier verrückte Muster und gefühlt einen Tag später hatten wir die ersten Paare an den Füßen. Mit der VOITED-Decke war’s ähnlich. Die Idee kam bei einem Camping-Trip in Dänemark beim Shooting. Wir brauchten etwas, das tagsüber als Unterlage taugt und nachts als Schlafsack. Als VOITED uns dann die Muster auf recyceltem Ripstop-Stoff geschickt hat, mussten wir sofort testen. Was soll ich sagen: Auf der ersten Tour in den Südschwarzwald war die Decke direkt im Dauereinsatz. Solche Kooperationen zeigen mir eben vor allem eins: Wir bleiben neugierig. Wenn die Partner genauso ticken wie wir – offen für gute Ideen und mit einem Hang zum Bulli-Abenteuer – dann entstehen da echt mega Sachen!

KB: Du leitest Van One Classic Cars mit einem kleinen, aber äußerst professionellen und leidenschaftlichen Team. Wie haben sich eure Produkte, Designs und Abläufe über die Jahre mit wachsender Erfahrung entwickelt?

K.E.: Wenn ich heute an die Anfänge denke, muss ich schon ein bisschen schmunzeln. Damals war alles noch ganz einfach. Jede Idee kam aus dem, was wir selbst gebraucht haben und weil wir direkt Rückmeldungen von Freunden und den ersten Kunden hatten, landete jeder Wunsch ziemlich schnell beim Designer – und kurz danach als Prototyp bei uns im Büro. Mit der Zeit haben wir gelernt, das Bauchgefühl mit ein bisschen Struktur zu verbinden. Unsere Entwürfe sind heute klarer, besser abgestimmt. Wir haben drei Stilwelten geschaffen, in denen sich jeder Bulli-Fan wiederfindet – vom echten Vanlife-Style über die fahrzeugbezogenen Motive bis hin zu den zeitlosen Klassikern, die es schon 2013 gab. Das zeigt: Wir sind zwar professioneller geworden, aber der Spaß am Ausprobieren ist geblieben.

KB: Nachhaltigkeit wird – nicht nur in der Textilindustrie – immer wichtiger. Wo und wie übernimmt Van One Classic Cars Verantwortung?

K.E.: Für mich fängt Verantwortung da an, wo man die Welt, in der man lebt und reist, wirklich wahrnimmt. Neulich bin ich morgens am Strand spazieren gegangen und habe angefangen, Plastikreste aus dem Sand zu sammeln. Dieses Gefühl, schon im Urlaub am Meer mit Müll konfrontiert zu sein, hat echt genervt! Deshalb achten wir bei der Auswahl der Materialien ganz gezielt darauf, Bio-Baumwolle statt konventionelle zu verwenden und recyceltes Polyester dort einzusetzen, wo es passt. Klingt vielleicht erstmal nach Standardsätzen, aber für uns heißt das ganz konkret: Wir waren selbst bei den Produzenten in Portugal und Griechenland, haben mit den Leuten vor Ort gesprochen, geschaut, wie sie arbeiten und darauf geachtet, dass die Wege kurz bleiben. Unsere Hangtags und Verpackungen bestehen aus Recyclingpapier und wir packen unsere Sachen so platzsparend wie möglich – ohne unnötiges Füllmaterial. Das Wichtigste für mich ist echt: Jeder kleine Schritt, jede Verbesserung bei Stoffen oder im Versand fühlt sich einfach richtig an.

KB: Eure Produkte verkauft ihr primär über euren eigenen Onlineshop. Anfang diese1 Jahres gab es ein großes Rebranding bei euch. Wie kamt ihr dazu und was hat sich alles geändert?

K.E.: Als uns klar wurde, dass der Shop zwar zuverlässig läuft aber nicht mehr ganz frisch wirkt, haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir das digitale Zuhause von Van One wieder näher an unser echtes Bulli-Gefühl bringen. Herausgekommen ist ein klarer, neuer Look: überarbeitetes Branding und ein paar sinnvolle Features wie das Lookbook, in dem wir jetzt gezielt unsere Shootingbilder zeigen können. Am Ende ging’s uns nicht um großes Tamtam, sondern darum, den Onlineshop so zu gestalten, dass es Spaß macht, durchzustöbern und Neues zu entdecken.

KB: Kai, was dürfen Bulli-Fans erwarten, welche Pläne hast du im Köcher, wohin wirst du dein Label in der nahen Zukunft steuern?

K.E.: Weißt du, bei uns im Büro sprudeln die Ideen ständig. Das macht richtig Bock. Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, ein paar Überraschungen nur online rauszubringen – bewusst kleine, limitierte Drops, die echte Sammlerstücke für Bulli-Fans werden könnten. Auch cool war unsere Community-Sticker-Aktion: Unsere Follower konnten abstimmen, welches Motiv gedruckt wird. Die Sticker gibt’s dann zum Beispiel auf Festivals. Parallel bauen wir gerade einen eigenen B2B-Shop auf, damit unsere Händler einfacher und schneller an neue Teile kommen. Und weil Festivals einfach unser Ding sind, gibt’s dieses Jahr neben dem Midsummer Bulli Festival auf Fehmarn und dem Bulli Summer Festival in Wesel zum ersten Mal auch unsere Premiere beim FOIL-Festival. Ab nächstem Jahr wollen wir das Ganze etwas anders angehen: weniger große Kollektionen, dafür öfter kleine Drops. So bleibt’s spannend – gibt dann halt regelmäßig was Neues zum Entdecken. Ich – oder besser gesagt, wir – haben richtig Lust und freuen uns drauf.

KAI ENSELEIT

ALTER 57 Jahre

NATIONALITÄT deutsch

GEBURTSORT Neumünster

LEBT ZURZEIT auf Fehmarn

SURFSPORT SEIT 1990

SURF-SPORTARTEN früher: Windsurfen, Kitesurfen heute: Wingfoiling, Wellenreiten

HOMESPOT Altenteil (Fehmarn)

KITE & CAMP IM WILDEN WESTEN AUSTRALIENS

„DABB ELJU -ÄI“

In Westaustralien erhalten die Worte „abgelegen“ und „weitläufig“ eine ganz neue Dimension. „dabbelju-äi“ ist unter Wellenliebhabern auf der ganzen Welt bekannt – ob zum Surfen, Kiten, Windsurfen, Foilen oder SUPen

Plötzlich tauchte, wie aus dem Nichts, ein Buckelwal neben mir auf, während der Indische Ozean in wildem Tanz im Rhythmus des Wals auf und ab wogte. Für einen Moment durchfuhr mich ein Schock, der sich aber schnell in das breiteste Lächeln auf meinem sonnenverbrannten Gesicht verwandelte. „Woooooooooooooooow, das gibt’s ja nicht!“ – Ich konnte es kaum fassen, fühlte mich privilegiert und überglücklich zugleich. Sofort lenkte ich meinen Kite in Richtung dieses Giganten, um dem atemberaubenden Erlebnis noch näher zu kommen. Es war besser als jede National Geographic-Doku: Mutter Erde schenkte mir einen unvergesslichen Live-Moment in den Wellen des Outbacks, am zum UNESCO Weltnaturerbe gehörenden Ningaloo-Riff. Als der gut 15 Meter lange und sicher 30 Tonnen schwere Meeressäuger wieder auftauchte, durch seine Blowholes atmete, eine Fontäne in die Luft blies und ich ihm direkt in eines seiner Riesenaugen blickte, fühlte es sich an, als würde ich träumen.

Text_ Gabi Steindl

Fotos_

Ben Pallant . Freya Dodd . Gabi Steindl

Westaustralien zählt zu den ältesten Landmassen der Welt und ist mit 2,53 Millionen Quadratkilometern zugleich der größte Bundesstaat Australiens. Hier erhalten die Worte „abgelegen“ und „weitläufig“ eine ganz neue Dimension. Der „Wilde Westen“ – kurz WA („dabbelju-äi“) – ist unter Wellenliebhabern auf der ganzen Welt bekannt, ob zum Surfen, Kiten, Windsurfen, Foilen oder SUPen. Der Indische und Südliche Ozean liefern das ganze Jahr über einen satten Groundswell, der Tausende von Kilometern ungebremst auf die 12.889 km lange Küste zurollt. Die Wellen in WA brechen kraftvoll. Viele der Surfspots sind hardcore und oft sehr abgelegen, darüberhinaus streng von “Locals” reguliert. Zudem sollte man die wahren Einheimischen nicht unterschätzen – von unzähligen Haiarten im Wasser über höchstgiftige Reptilien und Gliederfüßer bis hin zu frechen Dingos an Land. WA ist nichts für schwache Nerven, aber genau deswegen bietet diese endlose Küste, mit ihren weltklasse Wellen und ungezähmter Natur das ultimative Abenteuer, das man am besten auf einem Road-Trip erlebt. Auch wenn dieser Artikel nicht Dein “typisches Kitereise-Feature ist”, würde ich Dir gerne mehr über einen meiner Lieblingsplätze auf der Welt erzählen.

Ich machte meinen ersten WA-Roadtrip vor fast 20 Jahren und verliebte mich sofort in diesen Bundesstaat. Wenige Jahre später wurde er mein Zuhause, mit Margaret River im Südwesten als Basis. Wenn’s hier im Winter zu stürmen und regnen beginnt und sich die Sonne oft für mehrere Monate nicht zeigt, machen sich mein australischer Mann, Corey, ein völlig besessener BigWave Windsurfer, und ich auf den Weg gen Norden. Jedes Jahr campen wir für mehrere Monate im tiefsten Outback, wo die Wüste auf den Indischen Ozean trifft. Da der nächste Ort fast 200 km entfernt ist, muss man sehr gut vorbereitet sein und in unserem “Gepäck” sind unter anderem: 200 Liter Frischwasser, 150 Liter Diesel und Benzin, Essensvorräte, 7 Solarpanele, mehrere Riesenbatterien, drei Kühlschränke (bzw. zwei Kühlschränke und ein Tiefkühlschrank für frisch gefangenen Fisch), BBQ,-Tische, Sessel, Feuerholz, Zelte, unzählige Quadratmeter an Schattiernetzen etc. und selbstverständlich auch alle unsere “Spielsachen” (zum Wellenreiten, Kiten, Windsurfen, SUPen, Fischen etc.). Wir nehmen auch ein Mountainbike und sogar eine Couch mit, da es nichts Gemütlicheres gibt, als nach einem intensiven Tag am Wasser auf der Couch beim Lagerfeuer zu sitzen und in den „Bush TV“ (das Feuer) zu glotzen. Unsere Zelte sind — wie ein Kite — zum Aufpumpen. Mit einem aufblasbaren Rahmen sind diese schnell aufzubauen und darüber hinaus halten sie dem Wind gut stand. An einem Spot in der Nähe von Exmouth etablieren wir unsere “Homebase”, wo wir dann unseren “Bush Taj Mahal”, wie ich unser Camp nenne, errichten. Trotz dieser Basis, liebe ich es mit dem kleineren Zelt auf Daytrips zu gehen, mir an den schönsten Stellen ein kleines Lager zu bauen und dann dort zu kiten. Allein die Prozedur der Vorbereitungen und des Packens nimmt schon zwei gute Wochen in Anspruch und jede freie Lücke wird gefüllt. Mit unseren zwei Landcruisern, einem Anhänger und einem Boot (ich ziehe das Boot, mein Mann den Anhänger), und fast 20 Boards (Kiten, Wellenreiten, Windsurfen, SUPs), die auf den diversen Dächern (Autos und Trailer) Platz finden, werden wir oft für eine Surfschule oder eine Großfamilie gehalten – dabei sind wir nur zwei wellenbesessene Freaks, die sich immer wieder aufs Neue ins Abenteuer stürzen. Natürlich wäre es einfacher und wahrscheinlich auch bequemer, in einem Caravan zu schlafen, wir lieben aber unser Zelt und die Connection mit

„dabbelju-äi“ ist nichts für schwache Nerven. Am besten erlebt ihr diese ungezähmte

Natur während eines auf einem Road-Trips

Wenn’s in Margaret River im Winter zu stürmen und regnen beginnt und sich die Sonne oft für mehrere Monate nicht zeigt, machen wir uns auf den Weg gen Norden und campen wir für mehrere Monate im tiefsten Outback, wo die Wüste auf den Indischen Ozean trifft

Mutter Natur ist auch eine ganz andere, wenn man keine harte Schale um sich hat.

Frei-Campen ist in Westaustralien generell verboten. Entlang des Ningaloo Reef’s gibt es aber eine Reihe an unterschiedlichen Campgrounds für alle Budgets und Geschmäcker. Von ein paar größeren, relativ modernen Campingplätzen in den Ortschaften bis zu super simplen Outbackcamps — ohne fließendes Wasser, WCs oder Telefonempfang — die eher an den Mars erinnern als an eine zivilisierte Welt. Für diese muss man dann auch eine mobile Toilette mitbringen. Schwerbeladen und rammelvoll, nehmen wir uns für die Fahrt von Margaret River in den Norden mehrere Tage Zeit. Das legendäre Straßenschild am 26. Breitengrad südlich des Äquators setzt uns jedes Mal aufs Neue einen dicken Grinser im Gesicht, denn hier beginnt offiziell der wilde Nordwesten. Seine ungeheure Weite und Rauheit sind es, die dieses ganz spezielle Paradies ausmachen: Tiefrote Erde, goldene Felder, wilde Steinformationen, riesengroße Rinder- und Schaffarmen, Mini-Orte in “the middle of nowhere“, die in der wilden Goldrausch-Ära erbaut wurden, immense Outback-Ebenen, Wüsten, die direkt auf den kristallklaren, türkisleuchtenden Indischen Ozean treffen und einige, der weißesten Sandstrände, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Das direkt an der Küste gelegene Ningaloo Reef, das weltweit größte Korallenriff, beginnt nördlich der Stadt Carnarvon und zieht sich über 260km bis zu den Muiron Inseln bei Exmouth. 2011 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, ist es das ganze Jahr über Heimat für eine der größten Ansammlungen an Meerestieren auf der Welt mit über 500 verschiedenen tropischen Fisch- und 220 unterschiedlichen Korallenarten. Die Gewässer vor der Küste sind auch eines der wenigen Plätzchen auf der Welt, an die es jedes Jahr verlässlich die mysteriösen Walhaie, die größten Fische im Ozean, verschlägt, angezogen vom jährlichen Laichen der Korallen.

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Frei-Campen ist in Westaustralien generell verboten. Entlang des Ningaloo Reef’s gibt es aber eine Reihe an unterschiedlichen Campgrounds für alle Budgets und Geschmäcker

Trotz ihres Umfangs (bis zu 16 Meter lang und etwa 30 Tonnen schwer) sehen diese sanften Meeresriesen elegant aus, wenn sie sich am Riff entlangtreiben lassen und sich von fettem Krill ernähren. Darüberhinaus ziehen zwischen Juli und Oktober jährlich etwa 40.000 Buckelwale auf ihrer Reise zwischen ihren Brutstätten im Nordwest-Schelf und ihren Futterplätzen in der Antarktis am Ningaloo Reef vorbei. Buckelwale sind wirklich gewaltig – sie können bis zu 19 Meter lang und 40 Tonnen schwer werden — und es ist schon mehr als einmal passiert, dass ich im Lineup an einem Spot beim Wellenreiten sitze und auf einmal eine Buckelwalmama mit ihrem Baby ganz nah an uns Surfern vorbeizieht. Auch für die Aborigines ist die Nyinggulu-Küste (Ningaloo) kulturell bedeutsam, da sie bereits seit 30.000 bis 60.000 Jahren mit dem Gebiet verbunden sind. Das Wort „Nyinggulu“ bedeutet in ihrer Sprache „tiefes Wasser“. Obwohl mein Mann und ich schon viele Jahre im Outback gecampt haben, ist jeder Trip ein neues Abenteuer bei dem Ungewissheiten an jeder Ecke lauern. Völlig den Launen von Mutter Natur ausgeliefert, gibt es hier keine Garantien, nur pure Wildnis. Die Nächte sind erfüllt vom Toben des Ozeans, während die Sterne so nah erscheinen, als könnte man sie greifen. Plötzlich aufziehende Sandstürme können nicht nur die Sicht auf Null reduzieren, sondern sind auch ein echter Test für unser Zelt und den Rest unseres Camps. Wenn der Wind aus dem trockenen Wüstenlandesinneren kommt, werden Millionen von Fliegen an die Küste geblasen.

Ohne ein Fliegennetz um den Kopf ist es dann nicht erträglich und essen und trinken wird zu einer echten Challenge. Die Hitze kann unerbittlich brennen oder ein heftiger Regenguss das trockene Land in Sekunden in eine Schlammpiste verwandeln. Darüberhinaus hält ein Zelt auch nur einer gewissen Menge an Regen stand, bevor alles (Matratze, Bettsachen, Klamotten, Bücher etc.) durchgeweicht ist. Dann sind da noch die versteckten Gefahren – giftige Schlangen, riesige Spinnen und die ständige Möglichkeit, einem Hai zu begegnen, wenn man sich ins Wasser wagt. Doch genau das macht es so unvergleichlich: Dieses ungezähmte, simple Leben mitten in der Natur, fernab von jeglichem Komfort. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen, aber auch magische Momente – ein Sonnenaufgang über der endlosen Weite, das Knistern des Lagerfeuers unter einem Himmel voller Sterne oder das Gefühl absoluter Freiheit, wenn man mit nichts als den Elementen um sich aufwacht. Die offizielle Windsaison startet erst gen Herbst, d.h. im Oktober und jede Saison ist anders. Manche Jahre sind eher windstill und wir vertreiben uns die Zeit mit fischen und surfen. Andere Winter bringen viel Wind und Corey und ich freuen uns des Lebens auf dem Wasser, er beim Windsurfen und ich beim Kiten. Circa

Überglücklich unter Millionen von Sternen vor dem knisternden Bush-TV sehen wir eine riesen Sternschnuppe vom glitzernden Himmel fallen. Für eine Weile saßen wir einfach so da, ohne viele Worte – und rundherum zufrieden.

GABI STEINDL

NATIONALITÄT Österreicherin

LEBT

ZURZEIT IN Margaret River, Westaustralien

KITET SEIT 2002

HOMESPOT Margaret River Main Break

LIEBLINGSPO T somewhere in the deepest Outback

ERSTER CONTEST 2003

ERSTER WELTCUP 2003

2004 1st KOTA Dubai/VAE

2005 1st PKRA World Cup Coche Island/Venezuela

ERFOLGE/TITEL

2006 1st PKRA Team World Cup Fleixeiras/Brasilien

2007 1st Kiteival, Mauritius

INSTAGRAM @kite_gabi

WEB www.kitegabi.com

einmal im Monat machen wir einen “Town Run”, um frisches Gemüse, Früchte und weitere Verpflegung zu kaufen bzw. um Frischwasser, Diesel- und Benzinvorräte aufzustocken. Im Nordwesten gibt es zahlreiche Obst- und Gemüseplantagen, bei denen man direkt shoppen kann. Mittlerweile wissen wir, welches Gemüse am längsten hält und wie man es am besten lagert. Wir kaufen immer eine 10kg Box grüne Tomaten, die dann über die Wochen langsam reifen. So haben wir immer leckere, frische Tomaten und mit ein paar Zwiebeln und Oliven ist da sofort ein frischer Salat gezaubert. Dasselbe machen wir mit Bananen, obwohl wir da oft sogar zwei 10kg Boxen grüne Bananen kaufen. Corey und ich sind Pescetarier und mein Mann ist ein unglaublich guter Fischer.

15 Jahre sind wir jetzt verheiratet und ich wurde von ihm zu einer ziemlich guten Fischersfrau ausgebildet. An den Tagen, an denen es keine Wellen oder Wind hat, sind wir immer mit unserem 4.2 Meter Aluminium Dingi draußen. Oft für acht Stunden am Stück, was schon sehr in die Glieder geht, aber normalerweise kommen wir mit großen Brocken zurück, die wir dann mit einer Vakuummaschine via Solarpower paketieren und einfrieren. Der rote Kaiserschnapper ist der König unter den Fischen in den Gewässern des Nordwestens und der Fang, von dem hier alle träumen. Corey und ich lieben diesen wunderschönen Fisch und wir essen praktisch alles an ihm. Sogar den großen roten Kopf backen wir in Aluminiumfolie am Feuer. Die Augen, Zunge und Lippen sind die leckersten Teile daran.

Die Sessions, die wir hier auf dem Wasser zelebrieren sind auch einzigartig. Fernab jeder Zivilisation und ohne schnelle medizinische Versorgung bergen fette Swells ein zusätzliches Risiko, das den Gefahrenpegel erheblich erhöht. Jedes Jahr ist Kiten hier wieder so aufregend, wie beim ersten Mal. Nicht nur

die Wasserwelt ist voller Leben, auch das Outback strotzt vor einer faszinierenden Tierwelt. Hier findest Du viele ganz außergewöhnliche Arten von Tieren, die Du wahrscheinlich noch nie zuvor gesehen hast: Emus, (engl. “Bustards“, der schwerste Flugvogel Australiens und einer der schwersten weltweit, der bis zu 120cm gross und 15kg schwer wird, mit einer Flügelspannweite bis zu 2.3 Metern!), Dornteufel (“Thorny Devils“) und unzählige Kängurus. Unter den Reptilien des Outbacks finden sich natürlich auch Schlangen. Viele davon sind, wie auch die Echsen, ungefährlich, es gibt darunter aber auch sehr giftige Arten. Daher ist es unabdinglich, immer die Zelttüre geschlossen zu haben und jegliche Essensreste wegzuräumen, denn Essen zieht Mäuse an und Schlangen sind scharf auf die kleinen Nagetiere! Auch im Oktober letzten Jahres saßen wir dann, wie schon so viele Male davor, zum letzten Mal für die Saison überglücklich unter Millionen von Sternen vor dem knisternden Bush-TV, mit kleinen vom Salzwasser roten, aber leuchtenden Äuglein, die wie die eines Kindes leuchteten. Am Morgen würden wir abreisen, es geht zurück in die Zivilisation… Händehaltend sehen wir eine riesen Sternschnuppe vom glitzernden Himmel fallen. Für eine Weile saßen wir einfach so da, ohne viele Worte, rundherum zufrieden, in Gedanken lassen wir die letzten Monate Revue passieren, und sind super stoked. Später als Corey und ich zum rhythmischen Crashen der Wellen in unserem Zelt unsere Äuglein schließen, verbindet uns das Gefühl der Sehnsucht, die wir jetzt schon spüren, nach dem nächsten Trip in das Outback.

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