Pfabü Nr. 152

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Pfarreibulletin
St. Ulrich Oktober – November 2023 Farben
Alltag
St. Peter und Paul
im

Liebe Leserin, lieber Leser

Pfarreibulletin 152

Impressum

Herausgeber

Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich

Winterthur

Auflage

2600 Exemplare

EmpfängerInnen

Angehörige der Pfarreien

Redaktion / Gestaltung

Otto Dudle |odu

Andrea Holenstein |aho

Rainer Holenstein |rho

Marianne Pleines |map

Giovanni Schäfli |gio

Redaktionsadresse

Andrea Holenstein

Lärchenstrasse 34

8400 Winterthur

Telefon 052 203 11 81

Mail: andrea.holenstein

@greenmail.ch

PC-Nr. 84-44650-2

Adressverwaltung

Pfarramt St. Peter und Paul

Telefon 052 269 03 70

Pfarramt St. Ulrich

Telefon 052 269 03 80

Druck und Versand

Schellenberg Druck AG

8330 Pfäffikon

Erscheinung

viermal jährlich

Als Kind habe ich gerne in den Fotoalben meiner Eltern geblättert. Viele dieser Bilder zeigten den Alltag der Zwanziger- und Dreissigerjahre des letzten Jahrhunderts. Was mich am meisten fasziniert und geprägt hat, waren weniger die abgebildeten Personen, sondern die Farben der Fotos. Es waren Schwarz-weiss-Aufnahmen mit verschiedenen Grautönen. Für mich als Kind war klar: Die Welt meiner Vorfahren war «eintönig» und grau. Undenkbar, dass damals der Himmel blau, die Wiesen grün, der Sonnenuntergang gelb-orange und der Schnee weiss gewesen ist. In meiner Vorstellung hatte die Welt damals keine Farben. Unvorstellbar für mich heute – denn meine Welt ist bunt. Unser Leben – unser Alltag – ist nicht eintönig und grau. Auch wenn wir manchmal im Nebelgrau des Novembers denken, dass Gott in seiner Schöpfung nur den einen Farbeimer verwendet hat. Unser Leben ist vielfarbig bunt. So sehen wir jetzt im Herbst die Blätter der Bäume in den schönsten Farben leuchten. Denken wir nur zurück an den Sommer, an die grünen Bäume und das blaue Meer oder die gelben Sonnenblumen. Gott hat viele Farbeimer in seiner Schöpfung verwendet.

Farben bestimmen unseren Alltag in der Sprache. Laufe ich mit einer rosaroten Brille durchs Leben oder sehe ich Schwarz? Liturgische Farben begleiten uns durchs Kirchenjahr, nicht zufällig, sondern genau festgelegt. Farben drücken aus, wie es uns gerade geht, beschreiben unsere Stimmung – beschreiben Glück und Trauer, Liebe und Tod. Beim Malen sind wir kreativ und wählen vielleicht bewusst oder unbewusst bestimmte Farbtöne. Und in den Kirchen lassen farbige Kirchenfenster – wenn dann noch ein Sonnenstrahl hindurchscheint – den Kirchenraum leuchten und erstahlen. Das widerspiegelt unseren Glauben, denn auch das Christentum ist vielfältig bunt.

Welche Farben machen Ihren Alltag bunter? Welche Farben sind Ihre Alltagsfarben? «Farben im Alltag» – sie begleiten uns in dieser Herbstausgabe des Pfabüs. Wir wünschen allen eine bunte Lektüre!

Für die Redaktion

Marianne Pleines

Passend zum Thema «Farben im Alltag», finden Sie die aktuelle Ausgabe des Pfabüs ab dem 1. Oktober online in Farbe.

Editorial

Glaubens-Farben

map | In meinem Büro steht ein Buch: «Farben des Lebens» von Sieger Köder. Der Künstler setzt sich in seinen Bildern mit der Botschaft der Bibel auseinander – farbenfroh, ausdrucksstark und kraftvoll. Sieger Köder bringt uns biblische Visionen nahe, anziehend und überraschend. In den Bildern von ihm spiegeln sich Freude und Hoffnung, Trauer und Angst. Die ganze Palette menschlischer Erfahrung findet in seinen Bildern ihren Ausdruck. Menschliche Erfahrungen, die wir auch in unserem Glaubensalltag durchleben müssen, dürfen und können.

Vielleicht sind es die Bilder von Sieger Köder, die meinen Glauben an die Botschaft der Liebe Gottes, an das Evangelium, bunt und farbig schillern lassen und mir sagen: Unser Glaube, unsere Religion ist keine Schwarzweiss-Botschaft, sonden eine Botschaft, die alle Farben und Facetten des Lebens beschreibt. Gott hat in seiner Farbpalette nicht nur Schwarz und Weiss vorgesehen, sondern alle Farben der Welt finden darin Verwendung.

In unserem Alltag neigen wir allzu oft zur Schwarz-weiss-Malerei, sehen nur die zwei Pole: richtig und falsch, erlaubt und verboten, gut und böse. Gibt es denn nichts dazwischen? Dieses Schwarz-weiss-Denken hält bisweilen auch Einzug in unseren Glauben. Wir denken, dass es einen Gott gibt, der sagt, was richtig und falsch ist. Wir suchen nach Antworten, die uns klar sagen, was gut ist oder eben böse. Damit wir nicht «Schwarz» sehen, brauchen wir klare Weisungen und «weisse»

Antworten, auch und besonders von Gott. Doch schwarz-weiss ist zu wenig – Gott denkt farbig! Gott ist farbig! Und er schuf die Welt farbig!

Gottes Eigenschaften strahlen wie das Licht in verschiedenen Farben.

Weisses Licht besteht im Wesentlichen aus drei Farben: Grün, Rot und Blau. Ebenso leuchtet auch Gott in seiner Dreieinigkeit als «Dreifarbiger» und doch als Ganzer – und damit weiss und klar. Die «Farben Gottes» ergeben zusammen weisses Licht, sind aber zugleich voneinander zu unterscheiden.

Was das Christentum von allen Religionen unterscheidet, ist Gottes dreifache Offenbarung: Er offenbart sich in der Schöpfung (grün) mit dem Regenbogen, als Mensch in Jesus Christus, gestorben am Kreuz (rot) und auferstanden im Heiligen Geist (blau) mit dem Symbol der Taube.

Wenn Gott so vielfarbig ist, kann unser Glauben doch nur farbig sein

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Farben im Alltag ❱
Das Christentum ist nicht schwarz-weiss
«In Gottes Händen», Sieger Köder

Wissenschaftlich gesehen ist Schwarz die Abwesenheit von Licht. Und Farbe entsteht durch Licht. Reines Weiss oder Schwarz kommen in der Natur nur in ungefiltertem Sonnenlicht beziehungsweise dem Inneren eines schwarzen Lochs vor.

Das Christentum ist nicht schwarz-weiss

und nicht nur Schwarz und Weiss. Dann gibt es in unserem Glauben auch die ganze Farbpalette. Dann gibt es nicht nur die eine Antwort auf unsere Fragen, sondern vielleicht mehrere Antworten, die alle auf ihre Art und Weise richtig sind.

Wir alle sind Farbtupfer in Gottes Welt, durch die Gott in jede und jeden auf seine individuelle Art in unsere Welt hineinleuchtet.

Wenn alle Farben Gottes – alle Farben seiner Schöpfung in uns zum Leuchten kommen, dann wird das sichtbar, was in den Bildern von Sieger Köder für mich auf so klare Weise zum Ausdruck kommt. Gott ist voller Farben – das Leben ist voller Farben – unser Glauben an einen Gott des Lebens ist voller Farben.

Buntes Wissen

Farben schaffen Emotionen

aho | Die Bedeutungen der Farben haben verschiedene Ursprünge. Manche sind offensichtlich, wie die Assoziation von Grün mit Wachstum und frischer Vegetation. Andere entwickeln sich je nach Umfeld der Menschen. So zum Beispiel das Denken an Gift und Tod bei Grün, weil diese Farbe im 18. Jahrhundert Arsen enthielt.

Hier einige Farben und deren «heutigen» Bedeutungen:

Gelb: Freiheit, Optimismus, Jugend, Freundlichkeit, Ehre, Glück, Gelassenheit, Vertrauen

Orange: Freude, Heiterkeit, Freundschaft, Sicherheit, Ehrgeiz, Vitalität, Willenskraft

Rot: Energie, Mut, Gnade, Leidenschaft, Stolz, Liebe

Violett: Intuition, Träume, Vorstellungskraft, Inspiration, Magie

Rosa: Kreativität, Fantasie, Originalität, Sorglosigkeit

Blau: Vertrauen, Respekt, Charme, Mitgefühl, Glaube, Gleichgewicht

Grün: Sicherheit, Gesundheit, Harmonie, Spiritualität, Intelligenz, Sensibilität, Unabhängigkeit, Frische, Natur, Balance

Farbenfrohe Kirche: bunt gewandet durch das Kirchenjahr

Liturgische Farben

odu | Liturgische Farben bezeichnen die Farben von Gewändern, die im Kirchenraum zu bestimmten Liturgien benutzt werden. Dies betrifft vor allem Messgewand und Stola des Priesters sowie das Zingulum der MinistrantInnen. Die Farben sollen Charakter und Stimmung kirchlich-religiöser Riten ausdrücken. Woher kommt überhaupt der Brauch der liturgischen Farben?

In der Alten Kirche

Im frühen Christentum gab es für liturgische Kleidung keinerlei Farbvorschriften. Als vornehmste Farbe galt Purpur, weil das Gewinnen von Purpursekret aus der Purpurschnecke aufwendig und teuer war. Je mehr Purpurfarbe – desto vornehmer. Alte Mosaike in Ravenna zeigen deshalb Bischöfe mit dunklen, purpurgefärbten Gewändern. Weniger Freude über buntfarbige Kleider hatten die Christen im Osten des Römischen Reiches. Dort bevorzugte man einfaches Weiss, die Farbe des Lichtes. Der Theologe Klemens von Alexandrien (~150 bis ~215) hielt künstlich gefärbte Stoffe für «Erfindungen verderblicher Üppigkeit».

Im Mittelalter

Farbliche Vielfalt entsprechend der Zeit des Kirchenjahres kam erst ab dem 8./9. Jahrhundert allmählich auf. Bis zum 12. Jahrhundert richtete sich die Auswahl der Gewänder hauptsächlich nach ihrem Wert. Für hohe Feste verwendete man möglichst kostbare Gewänder. So wie die Messe regional verschieden gefeiert wurde, gab es auch

unterschiedliche Anordnungen im Hinblick auf die liturgische Farbe, deren Symbolik überdies uneinheitlich gedeutet wurde. Schwarz zum Beispiel war damals keine Trauerfarbe, sondern die Farbe einer festlichen Kleidung. Ein liturgischer Farbkanon entstand erstmals unter Papst Innozenz III. (1198 bis 1216). Die Vereinheitlichung der Liturgie zugunsten des römischen Ritus nach dem Reformkonzil von Trient (1545 bis 1563) führte zu einer Weiterentwicklung des Farbkanons. Dieser wurde im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) überarbeitet und ist bis heute gültig.

Heutige Regelung

Folgende liturgische Farben werden im Lauf des Kirchenjahres verwendet: Weiss, Farbe des Lichtes: Weihnachts- und Osterzeit, Gründonnerstag, Fronleichnam, Allerheiligen, Christkönig, Marienfeste. Rot , Farbe des Blutes, des Feuers, des Heiligen Geistes: Palmsonntag, Karfreitag, Pfingsten, Firmung, Märtyrerfeste. Grün, Farbe der Hoffnung, des sich erneuernden Lebens: Sonntage nach Pfingsten. Violett, Farbe der Busse, der Verwandlung: Advent, Fastenzeit, Begräbnisfeiern, Allerseelen. Rosa, Gaudete (dritter Adventssonntag), Lae tare (vierter Fastensonntag). Schwarz , Farbe der Trauer: alternativ zu Violett an Begräbnisfeiern, Allerseelen.

Die Farben in der Liturgie können helfen, unsere Gefühle, wie Freude, Leid, Hoffnung und Trauer zum Ausdruck zu bringen.

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Farben im Alltag

So farbig wie das Kirchenjahr ist auch der Blumenschmuck

Blumen sprechen in Farben

odu | Die Farbensymbolik spielt im Jahresverlauf nicht nur bei der Wahl der liturgischen Gewänder, sondern ebenso des zum jeweiligen Fest passenden Blumenschmucks eine Rolle. Für die Blumen in der Kirche ist Cornelia Albini vom gleichnamigen Blumengeschäft zuständig, das sie an der Brunngasse in zweiter Generation führt. Das Pfabü hat Cornelia Albini ein paar Fragen gestellt:

WiesindSiezuIhremAmtalsBlumenschmuck-Verantwortlichegekommen?

Ich habe das Amt 2013 von Margrit Hutz übernommen, die es zuvor wäh -

rend mehr als zwei Jahrzehnten ausgeübt hatte. Im Laufe der Zeit bin ich immer mehr in die Aufgabe hineingewachsen.

GibteseinHandbuch,dasdieBlumenfarbefürjedesFestvorgibt?

Nein, ich habe völlig freie Hand. Aber ich achte darauf, dass der Blumenschmuck die jeweilige Festzeit des Kirchenjahres widerspiegelt. So leuchtete er beispielsweise an Pfingsten in feurigem Rot. Die herabhängenden rot eingefärbten Sisalfäden versinnbildlichten die Feuerzungen, die sich nach dem Bericht in der Apostelgeschichte auf jeden der Jünger niederliessen. Am Gründonnerstag oder am Weissen Sonntag dominiert klar die Farbe Weiss. An Ostern wähle ich Frühlingsblumen in Gelb und Weiss, etwa Osterglocken oder Forsythien und Narzissen. An Allerheiligen herrschen Chrysanthemen in Weiss oder Lila vor. Weihnachten ist traditionell die Zeit der roten Weihnachtssterne. An den Sonntagen nach Pfingsten, wenn es keine besonderen Feste zu feiern gibt, sorgen bunt gemischte Farbkombinationen für Abwechslung. Eine Bevorzugung bestimmter Farben oder Blumenarten kenne ich nicht.

HaltenSiesichbeiderBlumenauswahl an bestimmte Kriterien?

Wichtig sind mir vor allem zwei Dinge: Dass die Blumen saisongerecht sind und dass die Blumen aus einheimischem Angebot kommen, das heisst in der Schweiz gewachsen sind und nicht

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Blumenschmuck, mehr als nur ein Farbtupfer im Altarraum

So farbig wie das Kirchenjahr ist auch der Blumenschmuck

von weit her eingeflogen wurden. An hohen Feiertagen darf jeweils der Blumenschmuck durchaus etwas üppiger ausfallen als an gewöhnlichen Sonntagen.

WersorgtunterderWochedafür,dass dieBlumengenügendWasserhaben?

Ich schaue während der Woche immer mal wieder in der Kirche nach, ob die Blumen noch genügend Wasser haben. Wenn nötig giesse ich nach.

Danke, Cornelia Albini, Ihr Blumenschmuck ist uns immer wieder eine Freude.

Abglanz der Herrlichkeit Gottes in gotischen Kathedralen

Glasfenster: Zauber des Lichts

odu | Auf der Rückreise von Trier, wohin uns die ökumenische Reise letztes Jahr führte, machten wir Halt im unscheinbaren lothringischen Städtchen Sarrebourg, wo ein Glasfenster von rekordverdächtigem Format (12x7.50 Metern) die BesucherInnen in Bann zieht. Als ich in dem säkularisierten Kirchenraum vor dem in intensiven Farben leuchtenden Kunstwerk «La Paix» stand – einem sich nach oben öffnendem Blumenbouquet –, war ich wie in Trance, hingerissen von dem, was ich sah. Schon im Mittelalter faszinierten Glasfenster die Menschen.

Marc Chagall, der «La Paix» geschaffen hat, war einer jener Künstler, die im 20. Jahrhundert eine Kunstform wiederzubeleben begannen, die in den gotischen Kathedralen vorab in Frankreich zu finden ist und die im 13. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte. Wer beispielsweise die Kathedrale von Chartres betritt, taucht in eine andere Welt ein, wenn er oder sie die strahlende Farbenpracht der bunten Glasfenster erblickt. Durch das fast körperhafte Licht wird die Kathedrale selber

zum Lichtraum. Das Licht verändert sich je nach Tageszeit. Besonders in der Abenddämmerung ergiesst sich ein mystisches Leuchten in den Kirchenraum. Indem es aussergewöhnliche Farbspiele am Boden, auf Säulen oder Wänden erzeugt, verbreitet es eine magische Stimmung. Das farbige Licht dient der kultischen Verzauberung; zugleich soll es den Abglanz der Herrlichkeit Gottes anschaulich machen, damit die Menschen dessen Geheimnis erahnen und sich verwandeln. Die metaphysische Kraft des Lichts wird in den

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Alltag ❱
Farben im
Kathedrale von Chartres, Rosette im nördlichen Querschiff

gotischen Kathedralen noch gesteigert durch die scheinbare Schwerelosigkeit der Architektur, die die Wände durchsichtig macht und auflöst in filigranem Masswerk, so dass sich dort Himmel und Erde, Jenseits und Diesseits berühren. Höchste Vollkommenheit strahlt die Fensterrosette aus, ein Dekor, das besonders an Westfassaden sowie an den Stirnseiten der Querschiffe vorkommt. Rosetten sind kreisrunde verglaste Fenster, die durch ihre Farbenpracht eine starke suggestive und meditative Wirkung ausüben. In ihrer vollendeten Form verkörpern sie das Göttliche und das in Farben aufgelöste Sonnenlicht versinnbildlicht Christi Gegenwart.

In den gotischen Glasfenstern dominieren die Farben Rot und Blau vor Gelb oder Grün. Die Bildmotive entstammen meistens dem Alten und Neuen Testament.

Gefühle mit Farben ausdrücken

Farbenfroh durchs Leben

Manuela Battafarano | Farben sind überall um uns herum. Sie prägen unsere Wahrnehmung, unsere Stimmung und unser Verhalten. Doch was bedeuten Farben für uns persönlich? Wie haben sie unsere Entwicklung geprägt? Und wie können wir sie nutzen, um unser Wohlbefinden zu fördern?

Für mich haben Farben schon immer eine grosse Rolle gespielt. Schon als Kind war ich fasziniert von den verschiedenen Farben und ihren Wirkungen.

Ich malte alles, was mir in den Sinn kam: Blumen, Landschaften, Gesichter, Geschichten. Ich malte meine

Abglanz der Herrlichkeit Gottes in gotischen Kathedralen
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Gefühle mit Farben ausdrücken

Gefühle, meine Gedanken, meine Fantasien.

In der Kunst sind Farben für mich wie eine Sprache, mit der ich mich ausdrücken, mitteilen und verständlich machen kann. Meine ganz eigene Realität und Ansicht auf die Welt wird für Andere sichtbar.

Spannend sind für mich dann die Reaktionen der Menschen, wenn das fertige Kunstwerk das erste Mal auf einer Ausstellung betrachtet wird. Wird meine Wahrnehmung geteilt, oder entdecken die Betrachtenden gar Dinge und Stimmungen, die ich selber nicht wahrgenommen habe?

Farben haben eine eigene Kraft, die mich berührt, bewegt und verändern kann.

Das Malen birgt die Möglichkeit sich selbst besser kennen zu lernen, zu wachsen und zu heilen.

Die Arbeit im Atelier als Maltherapeutin zeigt dies immer wieder. Es ist wunderbar, zu beobachten, wie das Malen mit nach Salbei duftender Gouache, mit der ungeübten Hand und den

Fingern auf ein grossformatiges Blatt aufgetragen, die KlientInnen beeinflusst und wie ein Prozess entsteht. Sie werden ruhiger, finden zu sich selbst oder möchten sich einfach nur kreativ ausdrücken. Sie entdecken neue Seiten an sich, neue Möglichkeiten, neue Perspektiven. Sie lernen ihre Gefühle zu zeigen, ihre Konflikte zu lösen, ihre Ziele zu erreichen.

Beim «offenen Malen» steht Spass am Malen und das kreative Erfahren im Vordergrund. Hier ist alles erlaubt, Malen mit dem Pinsel, mit der Hand, Aquarellieren, Skizzieren oder Malen mit Ölkreide.

Aber auch Menschen mit gravierenden psychischen Problemen finden einen Weg in mein Atelier. Menschen mit Depressionen, Angststörungen, Traumata oder Suchtproblemen. Menschen, die sich isoliert, verzweifelt oder hoffnungslos fühlen. Menschen die keine Worte für ihr Leiden, aber Bilder im Kopf dafür haben. Farben können ihnen helfen, wieder Freude und Sinn im Leben zu finden.

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❱ Blick ins Atelier – die Farben stehen bereit.

Sehe ich Bilder – höre ich Musik

Höre ich Musik – sehe ich Bilder

gio | Die erste Berührung mit der Musik waren die Melodien aus dem Radio in unserer kleinen Stube. Meine Mutter liebte diesen Klanghintergrund. Für mich war das mehr. Schon als kleiner Bub hörte ich mir andächtig jede Art von Musik an, die da gespielt wurde. Dann schloss ich die Augen und dachte mir passende Bilder dazu aus. Oft erschienen mir dann auch nur Farbflächen. Je fröhlicher die Musik klang, desto heller und bunter wurden die Farben.

Mein Schulweg in der Primarschule war lang und führte über Land in den benachbarten Ort. Je nach Jahreszeit und Wetterstimmung entdeckte ich die Umgebung anders, neu. Dann stellte ich mir die passende musikalische Untermalung dazu vor.

Leider waren meine Eltern nicht in der Lage, mir ein Instrument zu kaufen. Meine Primarlehrerin, die neben -

her Flötenunterricht erteilte, meinte gar, die Flöte sei kein Instrument für Buben. Da ich annahm, die Erwachsenen hätten immer recht, stimmte mich dies zwar traurig, machte mich aber nicht mutlos. Also blieb es noch lange bei meinen Trockenübungen im Kopf. Das Schicksal meinte es aber sehr gut mit mir. Als junger Mann bot sich mir die Gelegenheit, neben dem Beruf die Musikschule zu besuchen und das klassische Gitarrespiel zu erlernen. Oft ersann ich Melodien und hielt sie in Notenform fest.

Heute bin ich ein alter Mann und habe dieses Spiel mit Musik und Bildern nie aufgegeben. Zurzeit arbeite ich an meinem 197. Videoprojekt. In diesem Metier gilt es die laufenden Bilder mit Geräuschen zu untermalen. Da kann ich mit Sprache, Geräuschen und der Musik Gefühle wecken und/ oder verstärken. In jedem meiner Werke unterlege ich einige Sequenzen auch mit Musikstücken aus meiner Feder. So ist es mir gelungen, die kindlichen Vorstellungen von Bildern mit Musik zu verbinden und diese Verknüpfung zu einer Art Beruf zu machen. Darum habe ich keine Mühe, eine geeignete Kombination von Bild und Musik zu finden. Mein Alltag und meine Träume sind daher stets farbig.

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Bilder
Musik und
❱ Bei Nacht sind alle Katzen grau – Giovanni Schäflis Träume sind aber stets bunt.

Farben und Formen des Lebens

Doris Oberli | Welche Farben kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie an das Gefühl von Trauer denken? Vielleicht Schwarz? Oder Grau?

Wenn ich an unser Trauercafé «Farben und Formen des Lebens» denke, kommt mir immer wieder der Film «Inside Out» oder in Deutsch «Alles steht Kopf», der im Jahr 2015 in die Kinos kam, in den Sinn. In diesem Animationsfilm werden die fünf Basisemotionen in verschiedenen Farben dargestellt, Freude (gelb) Kummer (blau) Angst (lila), Wut (rot) und Ekel (grün).

Mit Trauer verbinden wir nicht nur Weinen und ein trauriges Gesicht.

Nein, zu Trauer gehören weitere Gefühle wie Zorn, Wut, Kummer, Ohnmacht, Aggressivität aber auch Lachen und Erleichterung.

Wie bereits erwähnt, zeigt sich Trauer in allen Farben und ist eine normale Reaktion auf einen Verlust.

Trauer ist keine Krankheit, sondern gehört zu den fünf Grundemotionen

(Darwin): Wut, Trauer, Freude, Ekel, Angst. Trauer ermöglicht uns mit den permanenten Veränderungen umzugehen. Trauer betrifft den ganzen Menschen: die Gefühle, das Denken, den Körper. Aus unserer Sicht ist alles normal und darf sein. Trauer kann man nicht loswerden, denn sie gehört zum Menschsein. Wer trauert, fühlt sich von Traurigkeit erfüllt, weil ihm Wichtiges

verlorengegangen ist (Verlust eines lieben Menschen, der Arbeit, von Gesundheit oder Heimat).

Angesichts eines persönlichen Verlustes ist nichts mehr, wie es einmal war. «Alles steht Kopf!» Wir möchten Menschen, die einen Verlust erlebt haben, in einer Zeit von möglichem Chaos und Haltlosigkeit mit unserem ökumenischen Trauercafé Orientierung anbieten. Trauer ruft nach sozialen Kontakten.

Trauer kann man nicht loswerden, weil sie ein Teil von uns ist. Ebenso können Verluste nicht ungeschehen gemacht werden. Jedoch kann die Fähigkeit, zu trauern, zu Mitgefühl für sich selbst führen. Viele Leute meinen, die Zeit heilt alle Wunden. Das ist eine  gefährliche Halbwahrheit. Die Zeit alleine heilt nicht. Liebevolle Aufmerksamkeit und Zeit heilen, beziehungsweise können Trauergefühle in Lebendigkeit umgewandeln.

Das ökumenische Trauercafé «Farben und Formen des Lebens» wird seit Mai 2022 von Maria Zahnd und mir begleitet. Bei Kaffee und Kuchen kommen die Teilnehmenden ins Gespräch und erfahren gegenseitiges Verständnis von Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebensphase befinden.

Wir treffen uns wieder: am Freitag, 13.10./3.11./1.12. jeweils um 14.30 bis etwa 16.30/17 Uhr im Jugendtreff.

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Trauercafé – Gesprächsrunde über Abschied und Neubeginn
Farben im Alltag

Farben im Alltag

Stille als wichtiger Farb-ton

Stefan Staubli | Farben lösen Gefühle aus oder können Gefühle ausdrücken. Um Trauer darzustellen, werde ich eher dunkle Farben wählen und für Freude nach helleren Farbtönen suchen. Farbtöne – o ja, Farben tönen sogar! Und was hat Stille für einen Farbton? Gar nicht so einfach zu sagen – und das sagt schon viel aus! Für lautstarke Wut oder blinde Aggression hätten wir schnell eine Farbidee – doch für Stille? Vielleicht müssten wir Farbmischungen finden und vor allem selber still werden. Ja, mich interessieren die vergessenen, weniger bekannten oder sogar übermalten Farb-töne – wie die Stille etwa, die viele Menschen vermissen und dann doch fliehen. O zauberhafte Stille, die so viele Farben des Lebens und des Glaubens erst richtig zum Leuchten bringt. O geheimnisvolle Stille, du kennst stille BewunderInnen und noch mehr eilige FussgängerIn -

nen, die achtlos an dir vorbeieilen. Du kommst mir vor wie jene Fresken in alten Kirchen und Kapellen, deren frische Farben ihr Alter fast vergessen lassen. Ihre Künstler wussten noch Farben zu mischen und richtig zu gebrauchen. Fresken, sie haben so etwas unaufdringlich Klares an sich. Sie atmen die Stille vergangener Zeiten, in denen noch für die Ewigkeit gebaut, gemalt, komponiert, gedichtet wurde. Keine Kurznachricht, welche schon am selben Tag überholt ist.

Sie merken, ich suche nach Farbtönen, die halten, was sie versprechen. Es sind Herz-töne; wie die Herztöne eines Ungeborenen im Bauch seiner Mutter… Töne zukünftigen Lebens und Hoffnung. Die schönsten Farb- und Lebenstöne finden sich innen und im stillen Hinhorchen auf das eigene Herz.

«Erlaube dir die heilsame Zeit des Nichttuns, des Ausatmens und Soseins. Die Zeit, in der deine inneren Schätze vor jedem Wollen sicher sind. Auch deinen. Die Zeit, in der die Kammern deines Herzens Räume einer Stille sind, die grösser ist als du.»

(aus:«InwinterweisserStille»vonGianninaWedde)

Farben tönen
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Farben mit verschiedenen

Bedeutungen

aho| Redewendungen bringen Farbe in die Sprache: Kennen Sie die Bedeutung der folgenden Aussagen?

■ Blau machen

■ Das Gelbe vom Ei

■ Alles im grünen Bereich

■ Auf einen grünen Zweig kommen

■ Der rote Faden

■ Eine weisse Weste haben

■ Etwas durch die rosa Brille sehen

■ Einen grünen Daumen haben

■ Ins Blaue fahren

■ Mit einem blauen Auge davonkommen

■ Bekannt sein wie ein bunter Hund

■ Schwarz auf Weiss

■ Grünes Licht bekommen

■ Den goldenen Mittelweg nehmen

■ Die grauen Zellen anstrengen

■ Einen roten Teppich ausrollen

■ Gold wert sein

■ Einen Silberstreif am Horizont sehen

■ Bei Nacht sind alle Katzen grau

■ Die weisse Fahne hissen

■ Ins Schwarze treffen

■ Schwarz wie die Nacht

■ Rosige Aussichten

■ Goldig sein

■ Im Kalender rot anstreichen

■ Safran macht den Kuchen gelb

■ Grünschnabel

■ Der blaue Planet

■ Blauäugig sein

Sich sichtbar machen

Bunte LöwInnen in Winterthur

aho | Seit dem 29. August bis Ende Oktober stehen 102 farbige Tier-Skulpturen in der Altstadt von Winterthur. Sie machen auf die Vielfalt von Gewerbe, Schulen, Stiftungen und mehr der Stadt aufmerksam. Mitten unter ihnen posiert der Löwe der Pfarrei St. Ulrich am Graben, bedruckt mit bunten Handabdrücken und mit den Mottos: «Zusammen sind wir stark» und «Wir sind kunterbunt».

Farbensprache 13

aus der Spitalseelsorge

Begegnungen sind farbenfroh

Jürgen Kaesler | Mein reformierter Kollege kommt in der Sommerzeit gerne mit farbenprächtigen Hemden. Er bringt damit einen Farbtupfer in den manchmal grauen leidvollen Alltag von PatientInnen. Farbenfreude können sie durchaus gebrauchen, sehen sie vieles Grau in Grau. Sich selbst immer wieder neu inspirieren zu lassen, Farbenfreude im Alltag zu schätzen, und sei es, dass man sich selbst eine kleine Freude macht, sich ein feines Stück Schokolade gönnt oder einen kleinen Vers, es gibt viele Möglichkeiten, Farbe in das eigene Leben zu bringen.

In der Spitalseelsorge versuchen wir ebenfalls alles etwas bunter zu machen: So bieten wir seit einiger Zeit für Mitarbeitende eine Dienstags-Meditation an, die gut nachgefragt wird und

den interessierten Mitarbeitenden etwas Farbe in den Berufsalltag bringt. Oder mit der alljährlichen Rosenaktion bringen wir Blumenfarbe zu den Menschen im Empfangsbereich und vertreiben damit das Grau-in-Grau. Demnächst ist geplant, dass wir einmal wöchentlich Musik am Nachmittag für je eine Viertelstunde organisieren und durchführen, um damit zu sagen: Trübsal blasen ist nicht das einzige, was geht, es geht auch beschwingter.

Gerne freuen wir uns auf farbenvielfältige Begegnungen – und dabei ist Grau auch eine Farbe, die durchaus nicht gering geschätzt werden muss, ganz im Gegenteil. Die Annahme der Farbe Grau macht das Leben durchaus bunter und farbenprächtiger.

Musikalisch Farbe in den Spitalalltag zaubern

Wunschkonzerte am KSW

Anita Nydegger | Haben Sie sich auch schon mal gefragt welche Farbe wohl ein Musikstück hat?

In einem warmen Orange höre ich das Duett «the flower» aus Lakme. Das Lied «Nights in white Satin» von Moody Blues empfinde ich in einem feinen Nachtblau. «Der Frühling in Wien» ist in einem wunderbaren satten Hellgrün hörbar. Das Lied der Muntermacher «Liebe ist wie ein Schmetterling» schimmert in einem sanften Hellblau. In einem erdverbundenen Braun tönt

das Lied «Camping, Camping» von Pfuri Gorps und Kniri, wohingegen das «Camping» von Jo van Nelsen in einem humorvollen Gelb leuchtet.

Am Sonntag-Morgen um etwa 10.15 Uhr, gleich nach dem Gottesdienst aus der Spitalkirche, wird im Kantonsspital über Kanal 1 das Klassik Wunschkonzert oder am Sonntag-Abend um 20.00 Uhr, das Wunschkonzert Unterhaltung übertragen. Eine der 15 freiwilligen Mitarbeitenden des Vereins Spitalradio Winterthur ist im Studio bereit und

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Farben im Spitalalltag

Musikalisch Farbe in den Spitalalltag zaubern

freut sich, die farbigen Musikwünsche der ZuhörerInnen zu erfüllen.

Seit mehr als 40 Jahren sind wir für die PatientInnen im KSW auf Sendung. Unser Ziel ist es, Freude und Abwechslung ans Krankenbett zu bringen. Pro Jahr schenken unsere ehrenamtlichen Mitglieder 1184 Stunden ihrer Freizeit, in welcher sie als TechnikerInnen, ModeratorInnen, in der Einsatzplanung, bei den Soziale Medien oder im Vorstand tätig sind. Weil das KSW seit einem Jahr keine Musikwünsche mehr an den Betten der Patienten einsammelt, freuen wir uns immer riesig, wenn möglichst viele Musikwünsche auf dem Telefonbeantworter oder per Mail bei uns eintreffen.

Sie kennen jemanden der im Moment im KSW weilt? Senden Sie doch dieser Person einen ganz persönlichen farbigen Musikwunsch. Die eingegangenen Wünsche werden am Sonntag-Morgen im Klassik Wunsch -

konzert oder Sonntag-Abend im Wunschkonzert Unterhaltung gesendet.

Die ModeratorInnen stellen jeweils eine Sendung zu einem bestimmten Thema zusammen und binden darin die eingegangenen farbigen Musikwünsche ein.

Welche musikalische Farbe möchten Sie einem Patienten oder einer Patientin im Kantonsspital schenken? «Kiosk» von Rumpelstilz in einem knalligen Pink? Smaragdgrün, geheimnisvoll leuchtend das «Lied an den Mond» aus Rusalska von Antonin Dvorak? In intensivem Royalblau «Ein Sommernachtstraum» von Felix Mendelsohn? «Dunkelrote Rosen» in duftendem sattem Dunkelrot?

Bringen Sie mit Ihrem Musikwunsch für eine nahestehende Person Ihre Farbe in den Spitalalltag.

aus der Spitalseelsorge

www.spitalradio.ch/musikwunsch

der direkte Weg, um einer nahestehenden Person im Kantonsspital einen farbigen Musikwunsch von ausserhalb zu senden

Anrufbeantworter 052 266 21 30

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Glück ist eine Farbe und immer nur ein Moment.

(Ferdinand von Schirach)

Farben sind das Lächeln der Natur. (Leigh Hunt)

Bunt ist meine Lieblingsfarbe.

(Walter Gropius)

St. Ulrich

Neue Seelsorgerin im Pastoraljahr

Silvia Di Lazzaro-Ritsch | Ab August 2023 schlage ich meine Zelte in der Oase St. Ulrich auf. Bildlich gesprochen natürlich, denn ich bekomme als neue Seelsorgerin im Pastoraljahr mein eigenes Büro. Ich wohne in Oberwinterthur, dem Stadtteil, in dem ich seit frühester Kindheit lebe. Mein Name ist Silvia Di Lazzaro-Ritsch, 46 Jahre alt, Schweizerin mit österreichischen Wurzeln. Mit mir zusammen leben mein Mann Alberto und meine beiden Kinder Luisa, 16 Jahre, und Mattia, 12 Jahre.

Gruppen und Gottesdiensten vorstellen und mitfeiernd das Pfarreileben mitgestalten.

Ich kenne die Pfarreiarbeit aus anderen Perspektiven gut. Als Blauringführerin und Scharleiterin, Lektorin, Helferin im Altersheim, Leiterin von Kleinkindergottesdiensten, Katechetin und Mentorin für angehende Katechetinnen bewege ich mich schon fast mein ganzes Leben in «pfarreilichen Zelten».

Nach meinem Theologiestudium an der Theologischen Hochschule Chur, welches ich im Juni abgeschlossen habe, freue ich mich sehr darauf, vor Ort die neu gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. In den kommenden Monaten werde ich mich Schritt für Schritt in verschiedene Aufgabenbereiche einarbeiten, mich in

Nun freue ich mich darauf, die Seelsorge zu lernen. Aber was heisst es für mich konkret, Seelsorgerin zu sein? In erster Linie, meine Zelte zu öffnen beziehungsweise die Türe zu meinem Büro offen zu lassen, oder noch besser, hinauszugehen, um den Menschen zu begegnen, ihnen zuzuhören, mich mit ihnen auszutauschen und von Jesus zu erzählen. Seine Zelte sind nicht vergleichbar mit meinen. Er hat sie überall dort aufgeschlagen, wo die Menschen ihn brauchten. Er hat Menschen zu sich oder sich selbst zu ihnen eingeladen, ihnen Schutz und Hoffnung gegeben. Er hat ihnen von Gottes unendlicher Liebe zu seinen Geschöpfen erzählt.

Vielleicht mögen Sie sich mit mir in den kommenden Monaten über die frohe Botschaft, die Jesus den JüngerInnen verkündet hat, austauschen und darüber, wie diese in heutiger Zeit in unserem Leben wirkt? Ich freue mich aber auch über alle anderen Gespräche in und um die Oase St. Ulrich.

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❱ Silvia Di Lazzaro-Ritsch absolviert ab dem August ihr Pastoraljahr in der Pfarrei St. Ulrich.

Pfarreiwanderung: 19./20. August

«Immer dere Ämme naa»

Peter Alleman | Das Ziel des ersten Wandertages: Der Wallfahrtsort Heiligkreuz, das Herz des Entlebuchs, auf 1129 Metern über Meer malerisch gelegen über den Dörfern an der Kleinen Emme. Während Jahrhunderten, bis vor Kurzem, hatten die Kapuziner dieses Zentrum der Volksfrömmigkeit betreut. Sie hätten wohl Interessantes, etwa aus dem Bauernkrieg 1653, zu erzählen gehabt, wenn sie sich zu unserer 16-köpfigen Wandergruppe von St. Ulrich hätten gesellen können. Kein Wallfahrtsort ohne Gasthof! Die Wandersleute waren hungrig und noch mehr durstig nach diesem heissen Augusttag. Sie wurden bestens bedient und obendrein mit einem spektakulären Sonnenuntergang beschenkt. In der Nacht hörte man nichts – ausser Kuhglocken.

Has («dere Aare na»), durch schattigen Wald, grünes Ufergehölz, immer dem wilden Fluss folgend, der sich zwischen dem Nagelfluhgestein hindurchschlängelt, vorbei an der Mündung der goldhaltigen Fontanne, in deren Einzugsgebiet noch heute die Köhler ihr altes Handwerk pflegen. Die Routenwahl von Hansruedi Frey bot die Möglichkeit, den ersten Wandertag in Entlebuch zu beenden – ein Angebot, das von den Hitzegeplagten und den drei Ü80 gerne in Anspruch genommen wurde. Die Unentwegten verlängerten

Der Weg: Bereits der Name des Startpunkts sagt, wo es lang ging: Aemsere bei Wolhusen. Schon als wir dort aus dem Postauto stiegen, umfing uns eine beachtliche vormittägliche Hitze. Fertig wars mit der klimatisierten, schon fast tiefgekühlten ÖVFahrt. Dann gings flussaufwärts «immer dere Ämme na» – frei nach Stiller

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St. Ulrich

St. Ulrich

Pfarreiwanderung: 19./20. August

bis Hasle und fuhren von dort ins Heiligkreuz.

Am zweiten Tag gings konsequent aufwärts durch den noch kühlen Reisteggwald zum prächtigen Rastplatz Stolehüttli. Von dort wanderte die Mehrzahl über die Schwarzmatt zum Bergrestaurant First (1431 Meter über Meer). Den Wegrand zierten ganze Büschel Schwalbenwurzenziane (Zita wusste die genaue Bezeichnung). Unsere Wanderelite erreichte das Ziel über die Farnern (1572 Meter über Meer), wo sie mit der Aussicht auf die

Bazar 2023

Anni Behr | Alle Jahre wieder: In wenigen Wochen ist es so weit. Am 4. November verwandelt sich unser Pfarreiheim zum jährliche Bazartag. Schon jetzt beginnen die Vorbereitungen: Freiwillige müssen gesucht werden,

Aristokratie der Berner Alpen belohnt wurde. Vereint stärkten wir uns im Berghaus an Speis und Trank und genossen die Rundsicht ins Mittelland, auf die Pilatuskette, die Entlebucher Voralpen und das Napfgebiet. Glücklich, aber durch die Hitze recht gefordert, nahm auch der Berichterstatter den Weg zurück unter die Füsse. Die Wandergruppe kehrte in einer mitunter turbulenten ÖV-Fahrt in die Eulachstadt zurück. Wanderleiter Hansruedi Frey bewahrte dabei wie immer bei allem Trubel kühlen Kopf.

Listen werden geschrieben, welche Auskunft geben über die verschiedenen Aktivitäten rund um den Bazar. Für die Freiwilligen ist es wichtig zu wissen, wann sie zum Einsatz kommen und welche Arbeiten sie erledigen wer-

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Bazar St. Ulrich

den. Der Bazar ist eine gemeinsame Veranstaltung. Nicht nur die Erwachsenen, auch die Kinder leisten ihren Beitrag. Wie letztes Jahr werden die Kinder mithelfen, die Weihnachtsguetzli auszustechen und zu backen. Die Firmanden werden wieder das Mittagessen servieren. Der Spielkeller wird für unsere kleinen Gäste offen sein. Gemeinschaft mit Gross und Klein, gemeinsam dort zu helfen, wo unsere Hilfe nötig ist, das ist das Ziel unseres Bazars, konkret für das Jahresprojekt

Kalendarium

Oktober

in Tschechien, wo die Salesianer eine Schule für Sinti und Roma betreiben.

2 Montag Rosenkranzgebet der Frauengruppe, 18.00, Marienkapelle

St. Ulrich

18 Mittwoch Tageswanderung der Frauengruppe (genaue Angaben siehe forum)

26 Donnerstag Racletteplausch der Frauengruppe, 18.00, Pfarreiheim

St. Ulrich

29 Sonntag Familienmesse, 9.30, Kirche St. Ulrich

November

1 Mittwoch Gedächtnisgottesdienst, 19.00, Kirche St. Ulrich

2 Donnerstag Kranzen für Bazar, 14.00, Pfarreiheim St. Ulrich

4 Samstag ■ Bazar, Pfarreiheim St. Ulrich

■ Fiire mit de Chline, 16.00, reformierte Dorfkirche Veltheim

7 Dienstag Seniorennachmittag, Hochmoore der Schweiz, 14.30, Pfarreiheim St. Ulrich

15 Mittwoch Nachmittagswanderung der Frauengruppe (genaue Angaben siehe forum)

17 Freitag Nacht der Lichter – Atemholen für die Seele (genaue Angaben siehe forum), Kirche St. Ulrich

«Ginelli, Caffé e Gelato», EinkaufszentrumRosenberg

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St. Ulrich
❱ Treffpunkte Zeit-Punkt 5.10.| 12.10.| 19.10. 26.10.| 2.11.| 9.11. 16.11.| 23.11.| 29.11. Donnerstag,14.00,
Bazar St. Ulrich
❱ Am Bazar 2022

Erinnerungen an Hugo Gehring

Mitarbeit im Pfabü

odu | Lieber Hugo, am Freitag, dem 2. Juni, hast du in einer E-Mail dem Pfabü- Redaktionsteam deinen Entschluss mitgeteilt, du sehest dich angesichts des fortgeschrittenen Stadiums deiner Krebserkrankung realistischerweise gezwungen, «dein Mitwirken in unserem Kreis leider schweren Herzens» zu beenden. Und du fügtest noch an: «Ich bin mit Engagement und innerer Beteiligung mit euch viele Jahre extrem gern unterwegs gewesen – eine schöne und wertvolle Zeit. Ein Heft ‹erfinden›, Texte schreiben, das Pfabü redigieren sind für mich wunderbare Tätigkeiten gewesen.»

Deine Nachricht kam für uns zwar nicht aus heiterem Himmel, dennoch hat es uns überrascht, wie rasch sich der Zustand in nur wenigen Tagen verschlechtert hat. Noch am 23. Mai haben wir mit dir zusammen die Texte

des letzten gemeinsam konzipierten Heftes korrigiert, das dann just am Tag der Trauerfeier in den Briefkästen lag. Zurück bleiben in uns unvergessliche Erinnerungen: an anregendes Brainstorming, an wunderbare Abende am grossen Oval im Wohnzimmer des Pfarrhauses oder am Steintisch unter den Bäumen im Pfarrgarten sowie an manche Sitzungen, die stets in vom Wein gelockerter Atmosphäre ausklangen. Zur guten Stimmung hast du viel beigetragen. Deinen wachen Geist, deine klaren Gedanken, auch deine Geselligkeit, deinen Witz und Humor werden wir vermissen. Wir danken dir von Herzen für dein inspirierendes, engagiertes Unterwegssein mit uns als PfabüRedaktionsteam.

Hugo – the «Boss»

Claudia Groth | Ja, Hugo war mein «Boss» über viele Jahre hinweg. Aber nicht nur das, er war vor 40 Jahren auch mein Religionslehrer am Gymnasium Rychenberg, Vorstandsgspänli bei den Frauen von St. Peter und Paul, Mitglied der Familiengottesdienstgruppe und last but not least treuer Geburtstagskartenschreiber.

Hugo wusste, was er wollte, hat uns in den verschiedenen Gruppierungen aber viel Freiraum gelassen und war offen, auch für Unkonventionelles. Das Spielen der Lieder «Money, money» von ABBA und «Ewigi Liebi» der Schweizer Band Mash im Palmsonntagsgottesdienst zum Thema «Jesus im Tempel» oder das Zeigen des Films

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Fünf Pfarreimitglieder schauen zurück ❱ Das Pfabü-Team beim Redigieren eines Pfabüs

«Engel zu Fuss» in einem Familiengottesdienst zeugen davon.

Eins meiner persönlichen Highlights mit Hugo war sicher der Fernsehgottesdienst zur Eröffnung des HGU-Jahres 2011, bei dem sich Hugo dafür eingesetzt hat, dass ich die Geschichte auf Mundart erzählen durfte. Ein wahrlich prägendes Erlebnis!

Verschiedene Sitzungen haben nun schon ohne Hugo stattgefunden, vielleicht ein bisschen anders, aber nicht minder produktiv. Was ich aber sicher vermissen werde: die handgeschriebene, persönliche Karte an meinem Geburtstag!

Auf Reisen

Alberto Dietrich | Von 2002 (Reise nach Syrien) bis 2023 (Reise nach Portugal) war ich immer wieder mit Hugo auf Reisen unterwegs. Entweder waren diese als Pfarreireisen oder als ökumenische Reisen ausgeschrieben. Von jeder Reise gäbe es zumindest eine Episode von und mit Hugo zu berichten. Hier zwei Episoden zur Reise nach Syrien: Wir waren im Bus unterwegs, vor uns nur Wüstenlandschaft. Hugo hatte wie üblich Gelegenheit, uns am Mikrophon seine Kurzgedanken als Tagesimpuls mitzuteilen. Soweit so gut. Was nun folgte, war dann doch «happige Kost». Hugo sagte zu Beginn: «Der Mensch sei im Grund genommen schlecht (‹homo homini lupus› – frei übersetzt: ‹Der Mensch verhält sich seinem Mitmenschen gegenüber wie ein Wolf›) und wir hätten es im Moment nur gut miteinander, weil wir

alle genug zu essen und auch eine sichere Übernachtungsmöglichkeit hätten (sprich: Hotelzimmer).» Daraufhin musste unsere Reiseleiterin Magdalen Bless ganz energisch protestieren: Sie hätte ein ganz anderes Menschenbild.

Die zweite Kurzgeschichte zur Syrienreise: Kaum waren wir in Damaskus gelandet, hatten wir einen längeren

Aufenthalt im Flughafen bis wir unsere Reisepässe zurückbekamen. Während dieser Zeit war auch immer wieder der Ruf des Muezzin zu hören, und verschleierte Frauen huschten an uns vorbei und redeten natürlich arabisch. Als wir dann ins Stadtzentrum kamen,

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❱ Reise nach Portugal Ende Mai 2023
Fünf Pfarreimitglieder schauen zurück

besuchte Magdalen Bless mit uns zuerst die sogenannte «gerade Strasse», also den Ort, an dem Paulus nach seiner Bekehrung verweilte. Dort steht heute noch eine christliche Kapelle. Hugo sollte hier eine kleine Besinnung für uns gestalten. Doch er konnte nicht. Seine Seele war noch nicht am neuen Ort angekommen… Mir war das total sympathisch, echt und authentisch! Eben Hugo live.

Besuch in den Seniorenferien

Jules Stäuble | Jedes Jahr stattete uns Hugo während der Seniorenferien einen Besuch ab. Als wir in Klosters waren, machten wir mit ihm einen Ausflug nach Guarda. Wir schlenderten durch das Dorf und blieben, selbstverständlich, vor dem schmucken, alten Bündnerhaus stehen, das Alois Carigiet als Vorbild für das Titelbild des Buches «Schellen-Ursli» diente.

In der evangelischen Dorfkirche versammelten wir uns anschliessend für die Betrachtung mit Hugo. Er hielt

das berühmte Buch in der Hand, wobei er voraussetzte, dass wir die Geschichte kennen. In seinen Ausführungen beschrieb er die Szene, in der Ursli nach der Nacht auf der Alp frühmorgens mit der grossen Glocke wieder unter der Haustüre steht. Hugo stellte die grosse Freude der Mutter über die Heimkehr des «verlorenen» Sohnes in den Vordergrund: Die Mutter machte keine Vorwürfe, es gab nur überschwängliche Freude!

Bedingungslose Liebe zu Menschen

Ulrike | Als ich in den Sommerferien den Satz las: «Vielleicht ist der Glaube an Gott vor allem ein Protest gegen die Belanglosigkeit, denn es bedeutet, mit mehr zu rechnen als mit sich selbst.» (Martin Schleske, Geigenbauer: Herztöne. Lauschen auf den Klang des Lebens, adeo 2016), musste ich spontan an Hugo denken. Dieser Satz hätte ihm gefallen.

So, wie uns viele seiner Sätze in den Predigten gefielen und wohl taten. Was ich aber besonders geschätzt habe an Hugo, war diese unbedingte Rückenstärkung. Offizielle Verlautbarungen aus Rom hatten mich, die ich seit 30 Jahren mit meiner Frau zusammenlebe, schon oft verletzt, zum Beispiel dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften von der katholischen Kirche nicht gesegnet werden können. Selbstverständlich war dagegen für ihn, dass Paare, wenn sie in Liebe verbunden sind und Verantwortung füreinander leben, in Gottes Segen stehen und gesegnet werden, egal ob es FrauFrau-, Mann-Mann- oder Frau-Mann-

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Fünf Pfarreimitglieder schauen zurück ❱ «SchellenUrsli»-Haus in Guarda

Fünf Pfarreimitglieder schauen zurück

Partnerschaften sind. Die bedingungslose Liebe zu den Menschen, von der er in seinen Predigten sprach, lebte in diesen Worten. Gott, und Hugo, sei Dank. Wie er an seinen Freundschaften hing, sie pflegte, seine Patenkinder aktiv begleitete, das war eine grosse Gemeinsamkeit zwischen Hugo und mir. Entdeckt habe ich sie aber erst so richtig in den letzten Monaten seines Lebens, als unser Kontakt, nach seiner

Pensionierung, durch unsere Einladungen etwas enger wurde. Besonders von einem seiner Patensöhne und seinem Partner erzählte er uns. Ganz stolz zeigte er uns diesen Patensohn an seiner Fotowand im Konradhof und erzählte, wie er mit ihm mitlitt und sich mitfreute. Das war für mich und uns Hugos Versuch, sich mit uns zu verbinden und irgendwie rührend. Danke Hugo!

am 29. Juni

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Abschiedsgottesdienst

Buchempfehlung:

«Das dreifarbene Meer», Silja Walter, Paulus Verlag

«himmelgegessen»

Ruth Gygax | Die Gruppe «Treffpunkt Zukunft» der Katholischen Kirchen

Winterthur lud am 2. Juni zur «Langen Nacht der Kirchen» ein.

In der Kirche St. Peter und Paul fand die Dernière des Theatermonologs «Ich habe den Himmel gegessen» von Christine Lather, Schauspielerin und Sängerin, statt. Zum hundersten Geburtstag der Dichternonne Silja Walter hat Christine Lather ein eindrückliches Spiel mit Originaltexten der Benediktinerin verfasst. Inhaltlich spannte die Autorin einen grossen Bogen durch die Lebensstationen der Nonne.

Über die bilderreiche Sprache der authentischen Texte der Nonne selbst, erlebte das Publikum das Ringen der jungen Silja Walter zum Klosterleben, das Durchhalten im Kloster Fahr, das

Gottsuchen in dunklen Zeiten, das Loben in der Gottverbundenheit und das Lassen am Ende der Lebenszeit. Die Schauspielerin Christine Lather hat uns allen sehr eindrucksvoll und vielgestaltig durch Sprache, Gesang und Darstellung Silja Walter näherbringen können.

Einen grossen Anteil an dieser beeindruckenden Aufführung hatte auch der Komponist und Pianist Felix Huber mit seiner so treffend und gekonnten musikalischen Unterstützung.

Der anschliessende Apéro vor der Kirche in der lauen Sommernacht bot dem zahlreichen Publikum Gelegenheit, Eindrücke und Betroffenheit auszutauschen.

Die Kollekte ging an das Kloster Fahr.

❱ Christine Lather, Schauspielerin und Sängerin, Felix Huber, Komponist und Pianist

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Lange Nacht der Kirchen

Der Kinderchor auf der Bühne im Pfarreiheim am 25. Juni

D’Prinzessin und d’Wassermelone

Hansueli Bamert | Im fast ausverkauften Pfarreiheimsaal spielte und sang der junge Kinderchor die Geschichte von der Prinzessin und der Wassermelone. Die Kinder und Leitenden des Chors ernteten einen langanhaltenden und verdienten Applaus des Publikums.

Albanifestgottesdienst am 2. Juli im Lindengutpark

Glauben mit Kopf, Herz und Hand

aho | Pünktlich um 11.00 Uhr begann das Ad-hoc-Orchester zu spielen – willkommen im Lindengutpark zum ökumenischen Gottesdienst, der unter dem Motto: Glauben mit Kopf, Herz und Hand stand.

Willkommen an diesem sommerlichen Sonntagmorgen in bunter Gemeinschaft mit frohem Feiern und Essen des Albanimahls.

In verschiedenen Workshops konnten die Beteiligten sich bei afrikanischen Märchen, Tanzen, Singen, Informationen zu den zu unterstützenden Projekten, verschiedenen Gebetstsformen und vor allem unter freiem Himmel begegnen!

Willkommen im familären und ökumenischen Winterthur!

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Am letzten Samstag vor den Schulsommerferien wurde gefeiert

PP-Sommernachtsfest

aho | Am 8. Juli fand bei wunderschönem Sommerwetter das traditionelle Zusammensein nach dem Festgottesdienst zum Schuljahresabschluss statt.

Die Gäste wurden im Pfarreiheimhof mit einem feinen Apéro begrüsst: Die Drinks «Blue Lagune» und «Exotic Dream» bereiteten Gross und Klein auf die Sommerferien vor.

Die Grillmeister brutzelten das mitgebrachte Grillgut und alle konnten sich am reichhaltigen Salatbuffet, das

von verschiedenen Personen gespendet wurde, bedienen.

Nach einem gemeinsamen frohen Singen im Hof unter der Leitung von Hansueli Bamert und der Begleitung des Kirchenchors stand das Dessertbuffet bereit, das ebenfalls von Freiwilligen reich bestückt wurde.

Was für ein schöner Abend im zitronenfrisch dekorierten Saal bei angeregten Gesprächen und feinem Essen zusammen mit Menschen aus der Pfarrei. Herzlichen Dank!

Impressionen vom PP-Sommernachtsfest

Teamausflug nach Appenzell

Das Pfarreiteam auf Reisen

Bernadette Gantner | Appenzell war das Ziel unseres diesjährigen Teamausfluges am 13. Juli. Zuerst besuchten wir die Weatherfactory von DTN, dem grössten privaten Wetterdienst Europas, wo uns der Chef-Meteorologe einen spannenden Einblick ermöglichte.

«Sönd wöllkomm» hiess es anschliessend bei der kulinarischen Dorfführung, auf die wir wegen des regnerischen Wetters anstelle der Bergvariante kurzfristig ausweichen mussten.

Auf dem interessanten Rundgang erfuhren wir viel Wissenswertes über Land, Leute, Brauchtum, Kultur und Kulinarik. Dazwischen genossen wir in traditionellen Gaststuben verschiedene Gänge eines köstlichen Appenzeller Menüs, natürlich samt einheimischem Bier und würzigem Alpenbitter.

Dankbar für den «rondom» gelungenen Tag kehrten wir gestärkt in den Alltag zurück.

Einsetzung von Stefan Staubli und Dreissigster von Hugo Gehring

Grund zum Feiern

Ueli Brüll | Es ist ein gutes Zeichen, wenn eine Gemeinde noch Feste feiern kann – und zu einem Fest ist der 27. August für St. Peter und Paul geworden. Eine überaus zahlreiche Schar begrüsste im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes ihren altvertrauten Seelsorger Stefan Staubli als nun gesamtverantwortlichen Pfarrer. Darin war auch Raum für das dankbare Gedenken an Hugo Gehring.

Der Höhepunkt für Herz und Seele war sicherlich die «Einsegnung» von

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❱ Das Pfarreiteam unterwegs in Appenzell

Stefan Staubli: Seine engsten Mitarbeitenden legten ihm zu der ausgesprochenen Segensbitte eine Hand auf die Schulter, Zeichen der Bereitschaft, dass sie mittragen wollen, was er zu schultern haben wird. Vorher hatten sich Marianne Pleines und Stefan Staubli in einer Dialogpredigt der Frage angenommen, was uns Jesus als Meister und die Mitmenschen als Geschwister bedeuten.

Die Glückwünsche der Kirchgemeinde übermittelte schliesslich deren Präsident Hans Hollenstein in einer prägnanten Kurzadresse. Der Höhepunkt für Leib und Geselligkeit aber kam zum Schluss: Alle waren zu Apéro und Grillwurst samt Getränken ins Pfarreiheim eingeladen.

Festlicher Gotttesdienst mit anschliessendem Grillieren

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Einsetzung von Stefan Staubli und Dreissigster von Hugo Gehring

«Mitenand»-Sonntag,

12. November, 17.00 Uhr

■ Mehrsprachiger Gottesdienst in St. Peter und Paul

■ Gemeinsame Eucharistiefeier in deutscher, italienischer, spanischer und ungarischer Sprache in der Kirche.

■ Gleichzeitig in der Krypta: herbstliche Eltern-Kind-Feier

■ Anschliessend Castagnata (Marroni-Fest) im Pfarreiheim mit Getränkeverkauf und freier Spende für den Marroni-Schmaus

Hinweis: Alle anderen Nachmittags- und Abendgottesdienste um 16.00, 18.30 und 19.30 Uhr entfallen an diesem Sonntag.

Kalendarium

Oktober

1 Sonntag Erntedank-Familiengottesdienst, 11.15, anschliessend «Teilete»

2 Montag Frauen PP, gemeinsames Essen, 18.00, Jugendtreff

18 Mittwoch Frauen PP, Tageswanderung, Iselisberger Rebberge

19 Donnerstag Gebetszeit «einfach feiern», 19.00, Krypta

23 Montag Frauen PP, «Büecherkafi», 14.00, Jugendtreff

27 Freitag Frauen PP, Filmabend, 19.00, Jugendtreff

29 Sonntag ■ Gemeinsamer Gottesdienst in St. Ulrich, 9.30 (kein Gottesdienst in St. Peter und Paul um 9.30)

■ Kinderchor-Musical «Weltall», 17.00, Pfarreiheim

7. bis 22. Oktober

aktuelle Termine www.peterundpaul.ch

Fortsetzung siehe Rückseite
❱ Termine Schulferien

AZB

8400 Winterthur

Post CH AG

Pfarreibulletin

St.Peter und Paul Retouren an: Tellstrasse 7

Fortsetzung von Seite 31

Kalendarium

Treffpunkte

Taizé-Gottesdienst

22.10.| 19.11.

Kirche, 19.30

Taizé-Abendgebet

3.10.| 7.11.

Krypta,19.00

Trauercafé

13.10.| 3.11.

Jugendtreff,14.30

Gebetsgruppe «Ichthys»

jeden Dienstag

Kirche, 19.00

Gebetsgruppe

«Brennender Dornbusch»

jeden Mittwoch

Krypta,7.15

Rosenkranz

jeden Donnerstag

Kirche, 18.30

Stunde der spirituellen

Lieder

jeden Donnerstag

Krypta,19.45

Mittagstisch für SeniorInnen

jeden Dienstag

Pfarreiheim, 12.00

November

1 Mittwoch Allerheiligen: Eucharistiefeier, 8.30 und 19.30, Kirche

2 Donnerstag Allerseelen: Eucharistiefeier für die Verstorbenen der Pfarrei, 19.00

5 Sonntag Jugendgottesdienst zur Eröffnung von Projektunti und Firmkurs, 19.30, Kirche

7 Dienstag Seniorennachmittag, 14.30, Pfarreiheim St. Ulrich

8 Mittwoch ■ Frauengottesdienst, 8.30, Kirche, anschliessend Kaffeetreff

■ Frauen PP, Weihnachtskarten gestalten, 19.00, Jugendtreff

12 Sonntag Mitenand-Gottesdienst in der Kirche und Eltern-KindFeier in der Krypta, 17.00, anschliessend Castagnata im Pfarreiheim (keine Gottesdienste um 16.00, 18.30 und 19.30)

14 Dienstag Krankensalbung, 14.00, Kirche, anschliessend Zvieri im Pfarreiheim

15 Mittwoch ■ Frauen PP, Nachmittags-Wanderung, Worrenberg

■ Filmkafi, Kinobesuch und Gespräch, nachmittags

28 Dienstag Kirchgemeindeversammlung, 20.00, Pfarreiheim

29–30

Mi–Do Frauen PP/FamA, Adventskränze binden für die Adventsaktion, ab 14.00, Pfarreiheim

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Pfabü Nr. 152 by Römisch-katholische Kirchgemeinde - Issuu