Schöpfungszeit
das sind Voraussetzungen, die mir jetzt bei der Ausübung meines Berufs nützlich sind.
❱ Drei Rollenklarheit. Ich signalisiere damit, bei der Vorbereitung und der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligt zu sein. Ich schätze es sehr, liturgisch zu gestalten. Der Altarraum ist für mich noch Neuland. Im Ganzen betrachtet gibt es noch viel zu entdecken im Zusammenspiel von liturgischem Selbstverständnis und kreativem Freiraum. gio: Was sind eure Gefühle Im Bezug auf eure Zukunft? zh: Eine ernst zu nehmende Sorge bereiten mir manche jungen Priester. In ihrer Haltung und Ausbildung ist ein Rückschritt ins Konservative zu verzeichnen. Da werden Äusserlichkeiten betont, die für den Glauben keine relevante Aussage darstellen. cg: Die angehenden Priester werden so geformt, dass es Ängste in mir auslöst. Ihnen fehlen aufgrund ihrer Jugend berufliche Erfahrungen und Lebensweisheit. mz: Die zukünftige Arbeitssituation wird abhängig sein von der Vereinbarkeit der theologischen Ausrichtung der einzelnen Seelsoger in
Generationen im Gespräch: Zita Haselbach, Claudia Gabriel, Mateja Zupancic (von links)
St. Ulrich
gio: Heute ist es zwar selbstverständlich, dass Frauen im liturgischen Gewand im Altarraum stehen. Was erlebt ihr da? Wie willkommen fühlt ihr euch? zh: Am Anfang trug ich kein liturgisches Gewand, ich wollte nicht in eine mir fremde Rolle schlüpfen. Dann spürte ich, dass das einfache Kleid meine Aufgabe in der Gemeinde ausdrückt und mir hilft, ganz im Dienst zu stehen. Heute fühle ich mich in der Pfarrei als Frau im seelsorgerlichen Dienst sehr wohl. Am Anfang, vor zwanzig Jahren, gab es einigen Widerstand, auch von einzelnen Priestern. Andererseits äusserten sich viele auch positiv überrascht, wenn sie eine Frau in der Liturgie erlebten. Heute gehe ich nur noch dann mit gemischten Gefühlen in die Kirche, wenn ich aufgrund einer unvorhergesehenen Absenz eines Priesters einen Wortgottesdienst halten muss. Ich weiss dann, dass ich jetzt einige enttäuschen muss. cg: Auch ich sperrte mich am Anfang gegen das Tragen eines liturgischen Gewandes. Zum Predigen war das aber unerlässlich. Inzwischen finde ich das selbstverständlich. Am Ambo fühle ich mich wohl. Die Nähe des Altars und des Priesters wecken in mir gemischte Gefühle. Das ist auch vom jeweiligen Zelebranten abhängig. Da gibt es grosse Unterschiede in der Auffassung der Zusammenarbeit. mz: Ich trage das liturgische Gewand gerne. Es grenzt ab und schafft
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