Jahresbericht 2018 Römisch-katholische Kirche Winterthur

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Jahresbericht «Unterwegs» – komm mit ins Leben Freu dich in deiner Jugend, sei heiteren Herzens. Geh auf den Wegen, die dein Herz dir sagt. (Koh 11,9)

2018 Römisch-katholische Kirchgemeinde Winterthur


Inhaltsverzeichnis «Unterwegs» – komm mit ins Leben

Mit Jugendlichen «unterwegs» sein: ein Stück Lebensweg mitgehen.

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Editorial des Präsidenten Urs W. Rechsteiner Kommt die Wende oder nicht? «Unterwegs sein»: Jugendliche auf ihrem Lebensweg begleiten Ministranten: ganz schön cool – und gläubig Ein Tag mit Jeannette Suter, Katechetin in der Pfarrei St. Marien Oberwinterthur Kirchliche Jugendarbeit als Wegbegleiter Offene Jugendtreffs Winterthur: Brücken bauen zwischen Kulturen und Religionen Im Trend: Pfadi und Co

Finanzen

Ministranten erzählen über ihre Aufgaben, ihre Motivation und ihren Glauben.

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Laufende Rechnung (nach Arten) Bestandesrechnung Investitionen (nach Dienstbereichen) Laufende Rechnung (nach Dienstbereichen) Abschied der Rechnungsprüfungskommission Sonderrechnung Jahrzeitfonds Zusammenfassung Rechnung 2018

Tätigkeitsberichte der Ressorts und Kommissionen

Ein Tag mit Jeannette Suter, Katechetin in der Pfarrei St. Marien. 66 und älter

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36 Kirchenpflege und Verwaltung 37 Konstituierung der Kirchenpflege Legislatur 2018 – 2022 38 Delegationen 39 Kommissionen 39 • Bau- und Liegenschaftskommission 39 • Personalkommission 41 • Seelsorgekommission 42 • Jugendkommission 42 • Kommission für Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit 44 • Kommission für Kirchliche Entwicklungshilfe 46 Die Katholische Kirche in Winterthur auf einen Blick

Namen und Kontakte

18–65 Impressum Jahresbericht 2018 Römisch-katholische Kirchgemeinde Winterthur www.kath-winterthur.ch Gestaltung/Druck: Mattenbach AG

Alter der Ratsuchenden in der pfarreilichen sozialen Arbeit.

Titelbilder: Römisch-katholische Kirchgemeinde Winterthur; wavebreakmedia/Shutterstock.com; © Syda Productions/Fotolia


Präsident Urs W. Rechsteiner

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«Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungspastoral» – zu diesem Thema fand im Oktober des vergangenen Jahres die Bischofssynode in Rom statt. Im Vorfeld lud Papst Franziskus junge Menschen unterschiedlicher Nationen und Religionen sowie Nichtglaubende ein, miteinander ins Gespräch zu kommen. In einem Brief an die Bischöfe wünschen sich junge Menschen eine tolerantere Kirche. Eine Kirche, die sie ernst nimmt und echte Anhaltspunkte bietet, aber auch eine glaubwürdige Kirche, die zu Fehlern steht. Die Katholische Kirche in Winterthur bietet jungen Menschen Raum zur Entfaltung. Jugendarbeit, Jugendseelsorge, Jugendpastoral – verschiedene Bezeichnungen, die für das vielfältige Engagement unserer acht Pfarreien im Jugendbereich stehen. In der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird Kirche gelebt, indem wir ihre Bedürfnisse und Wünsche ernst nehmen. Die Pfarreien machen es sich zur Aufgabe, junge Menschen einen Teil ihres Lebenswegs zu begleiten, mit ihnen gemeinsam «unterwegs» zu sein und sich ihren Glaubensfragen zu stellen. Lesen Sie dazu unseren Artikel auf Seite 6. Kinder- und Jugendarbeit beginnt schon bei den Kleinsten: So werden im Religionsunterricht Beziehungen zwischen Kindern, Familien und der Pfarrei geknüpft. Seit vielen Jahren arbeiten ausgebildete hauptamtliche Personen in diesem wichtigen Teil der Pfarreipastoral. Sie begleiten Kinder und Jugendliche auf ihrem Glaubensweg und vermitteln auf spielerische Art christliche Werte und Glaubensüberzeugungen. Unseren Pfarreien ist es ein grosses Anliegen, Kindern und ihren Eltern mit altersgerechten Angeboten zu begegnen. Nicht nur diakonische Jugendarbeitsangebote der Pfarreien haben Zulauf. Auch die Ministrantengruppen erfreuen sich regelmässig neuer Mitglieder. Ministrantinnen und Ministranten sind ein wichtiger Bestandteil in der Liturgie und tragen durch ihren Dienst massgebend zur feierlichen Gestaltung eines Gottesdienstes bei. In Winterthur haben wir über 160 Ministrantinnen und Ministranten, die sich auch ausserhalb der Gottesdienste

Editorial

regelmässig treffen. Mehr über die Ministrantinnen und Ministranten, die als Gruppe Teil der Kinder- und Jugendarbeit der Kirche sind, erfahren Sie auf Seite 10. Über die Pfarreien hinaus erreichen wir Jugendliche und junge Erwachsene über fünf offene Jugendtreffs. Sie liegen in Quartieren mit unterschiedlichen sozialen Brennpunkten und werden von der Katholischen Kirche in Winterthur mitgetragen. In diesem Wirkungskreis setzen wir sichtbare Zeichen der Nächstenliebe, ermöglichen Begegnungen und schaffen Verständnis für junge Menschen unabhängig von Religion und Kultur. Die regionale Jugendseelsorge bietet für Jugendliche und junge Erwachsene Aktionen an, welche die Angebote der Pfarreien ergänzen und unterstützen. Hinter all unseren Tätigkeiten stehen Menschen, die sich mit grossem Einsatz und Herzblut für unsere Anliegen, vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit, einsetzen. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und ihren Einsatz in unserer Kirche während des ganzen Jahres und bei der Erfüllung der verschiedenen liturgischen, seelsorgerischen, diakonischen und sozialen Aufgaben, die wir als Katholische Kirche in Winterthur wahrnehmen. Per Ende Juni 2019 verabschiede ich mich aus der Kirchenpflege und somit auch vom Amt als Präsident der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Winterthur. Ich blicke gerne auf 13 ereignisreiche Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit in der Kirchenpflege, davon sieben Jahre als Präsident, zurück. Danken möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen der Kirchenpflege und der Rechnungsprüfungskommission sowie der Verwaltung für ihre aktive Mitarbeit und die grosse Unterstützung in all diesen Jahren und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg bei ihren Tätigkeiten. Auch meinem Nachfolger wünsche ich viel Freude und Erfolg als Präsident der Kirchenpflege.

Urs W. Rechsteiner, Präsident der Kirchenpflege


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Kommt die Wende oder nicht? «Ich werde von meinem Geist ausgiessen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden prophetisch reden, eure jungen Männer werden Visionen haben und eure Alten werden Träume haben.» Mit diesen Worten aus der Apostelgeschichte (2,17) beginnt das Abschlussdokument der Jugendsynode, die im Oktober 2018 in Rom stattfand. Als ich das Dokument zum ersten Mal zu lesen anfing, kam mir sofort der Gedanke an die jungen Menschen: Finden Sie sich darin, trifft es Ihre Situation?

Wende in der kirchlichen Jugendpastoral? Schaut man sich dieses Abschlussdokument an, tritt im Text geradezu Euphorie zutage, wie man sie bisher von einem vatikanischen Text nicht gewohnt war. Die Rede ist von Freiheit, Würde, Zuhören, Synodalität und Partizipation. Weitere Begriffe und Passagen verleihen dem Ganzen Aufbruchstimmung. Hoffnungsvolle Ansätze stimmen zuversichtlich, dass die Synode nun eine Wende in der kirchlichen Jugendpastoral eingeläutet hat. Sie stellt die Tugend des Zuhörens und des gemeinsamen Wegs in den Mittelpunkt und definiert die Kirche als eine synodale und partizipative Gemeinschaft, die junge Menschen in ihren Kontexten ernst nimmt und mit ihnen geht, statt für sie zu handeln. Der Bericht von den Emmausjüngern als Rahmenerzählung bietet dafür eine beispielhafte Anleitung. Auf ihrem Weg nach Emmaus berichten die Jünger einander von den vergangenen Ereignissen. Dann kommt Jesus zu ihnen, der ihnen die Ereignisse deutet. Schliesslich machen sie sich umgehend auf den Weg zurück nach Jerusalem. Vor allem mit dem dritten Teil werden zwei deutliche Signale gegeben: Die Arbeit muss jetzt sofort ohne Zögern beginnen und sie beginnt im Zeichen der Auferstehung und Gemeinschaft. «Millennials» erwarten Akzeptanz Wenn wir von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen heute reden, müssen wir uns zunächst bewusst machen, wer diese Jungen sind und was ihre Lebenswelten überhaupt ausmacht. Es geht hier um die sogenannten «Millennials» oder anders ausgedrückt um die Generation Y. Sie sind etwa 30 Jahre alt oder jünger und ihnen ist gemeinsam, dass sie in unserer Kirche und in unseren Gemeinden kaum vorkommen. Es ist eine ganze Generation, die am Gemeindeleben kein Interesse mehr ���� Und das betrifft die Jüngeren in noch höherem Mass. Sie sehnen sich nach Heimat, nach Zuhause, einem sicheren Ort, wo man sie kennt und sie andere kennen, wo sie vorkommen. Kirche hat hier ihre Stärken, wenn sie nicht immer wieder in die Event-Falle tappen würde. Kein Gottesdienst, kein noch so perfektes Programm oder Konzept ersetzen ein echtes Miteinander. Und echt bedeutet hier auch, verletzlich sein zu können. Eigentlich gilt es ja, immer stark, unerschütterlich und fast allwissend zu sein. Bei Millennials kommt eher an, wer Fehler und Schwächen zugibt, sich menschlich zeigt und ehrlich ist. Stärke und Weisheit dürfen trotzdem vorhanden

sein, werden aber nur in der Kombination mit Verletzlichkeit und Schwäche anerkannt. Die Angehörigen der Generation Y wollen sich mit ihren Schwächen nicht verstecken und ebenso erwarten sie von ihrer Gemeinschaft eine Akzeptanz für Menschen, die nicht unbedingt dem Ideal für eine Mitarbeit in der Kirche entsprechen. Es stört sie, wie in der Kirche mit Frauenrechten und sexueller Orientierung umgegangen wird. Sie sehen, dass die Welt sich in Richtung einer breiteren Akzeptanz und Gleichberechtigung entwickelt und erwarten dies auch in ihrer Gemeinde. Hier geht es weniger um theologische Fragen, sondern mehr um den Umgang miteinander. Diesen bewerten Mil­lennials auch im Hinblick auf die Beantwortung ihrer Lebens­ fragen. Manche Zusammenhänge sind so komplex, dass einfache Erwiderungen für sie zu kurz greifen.

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Wieso dürfen Frauen nicht Eucharistie feiern?

Mindestens so wichtig wie eine Antwort ist daher die Möglichkeit, Fragen zu stellen, auch über den Glauben. Und zwar ohne dabei in die Ecke des Zweiflers gestellt zu werden, der die allgemeine Ordnung stört. Und manche dringenden Fragen, die immer wieder gestellt werden, sind für junge Menschen bis heute noch nicht verständlich beantwortet worden: Wieso dürfen Frauen nicht Eucharistie feiern? Wieso müssen Gottesdienste mit Orgelmusik gefeiert werden? Wieso gehen Katholiken und Protestanten getrennt in die Kirche? – Sind doch beides Christen. Das alles erscheint aus ihrer Sicht «völlig unlogisch» und «total veraltet». Wollen wir auf diese Fragen überhaupt antworten oder uns weiterhin der manchmal sehr seltsamen theologischen Sprache bedienen? Dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Frage aufkommt, warum die Jugendlichen nicht im Gottesdienst sind?! Ich für mich habe darauf die Antwort gefunden, dass es für die Jugendlichen wichtig ist, ernst genommen zu werden, und sie das im Gottesdienst nicht vermittelt bekommen. Beispiele für den Willen, ernst ge-


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nommen zu werden, zeigen die vielen Demonstrationen, aktuell und auch während der letzten Jahre. Junge Menschen in Grossbritannien fühlten sich durch das Abstimmungsergebnis, aus der EU auszutreten, alleingelassen. Die meisten wollen das nicht hinnehmen und zeigen dies. Oder die vielen Schülerinnen und Schüler, die sich durch ein 16-jähriges Mädchen inspirieren lassen und jeden Freitag für den Klimaschutz auf die Strasse gehen. Sie alle wollen ernst genommen werden: «Ihr, die ihr Entscheidungen trefft, denkt an uns! Nehmt uns wahr, nehmt uns ernst! Wir müssen mit den Folgen leben.» Solch ein Engagement hat es in dieser Breite lange nicht mehr gegeben. Umso dringlicher sind Akzeptanz und Bereitschaft zur Veränderung bei Entscheidungsträgern – und die Notwendigkeit zur Veränderung beschränkt sich nicht auf das Erarbeiten von guten Konzepten und Programmen. Die Wünsche und die Sicht junger Menschen müssen uns klar werden. Und darauf dürfen wir nicht mit gut gemeinten Konzepten reagieren, sondern wir müssen uns zuerst persönlich ansprechen lassen. Dies ist nicht nur eine Aufgabe von Haupt- und Ehrenamtlichen, sondern von allen, die sich zur Gemeinschaft der Kirche zählen. Jugend ist die Gegenwart Wir haben in Winterthur in allen Pfarreien wunderbare Beispiele, wo wir für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene da sind. Die vielen Engagements von Ehren-

amtlichen und Hauptamtlichen sind wertvoll, wichtig und im allgemeinen Gemeindebetrieb oft nicht erkennbar. Der berühmte Satz «Die Jugend ist unsere Zukunft» spielt bei unseren Jugendarbeitenden und -seelsorgenden keine Rolle, denn dort ist die Jugend Gegenwart. Darum setzen sich die Jugendarbeitenden für mehr Menschlichkeit ein und bauen Brücken zwischen verschiedenen Kulturen, sozialen Schichten, Religionen und Altersgruppen. Ein Ansatz, von dem das Abschlussdokument der Jugendsynode noch sehr weit weg zu sein scheint. Neue, für die Jugend relevante Punkte werden im Grunde nur aufgezählt und nicht gegeneinander abgewogen oder selbstkritisch ausgewertet. Man möchte erneuern, fürchtet aber die spirituelle, pastorale und missionarische Bekehrung. Prinzipiell bleiben alle Vorschläge im Rahmen der Verbesserung des schon Bestehenden. Der Horizont für eine wirkliche Wende in der Jugendpastoral ist noch nicht erarbeitet. Diese wird erst eintreten können, wenn wir für eine Vorgehensweise bereit sind, die uns der heilige Benedikt schon vor über 1500 Jahren mitgegeben hat: «Die wirklich wichtigen Dinge sollen von den Jüngsten in der Gemeinschaft entschieden werden. Um alles weniger Wichtige können sich getrost die Älteren kümmern.»

Oliver Sittel Regionaler Jugendseelsorger Winterthur


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«Unterwegs sein»: Jugendliche auf ihrem Lebensweg begleiten Mit Jugendlichen unterwegs sein beinhaltet nicht nur die Reise, das Lager oder andere längere Wege, die gemeinsam gegangen werden. Für mich bedeutet unterwegs sein auch immer, dass ich mit den Jugendlichen ein Stück ihres eigenen Lebensweges mitgehen darf sie dabei in den verschiedensten Lebenslagen erlebe. Gerne möchte ich für dieses Unterwegssein mit Jugend­ lichen drei grössere Projekte herausgreifen, drei Projekte, bei denen ich mit Jugendlichen einen längeren oder auch etwas kürzeren Weg ihres Lebens gegangen bin.

Unterwegs mit Firmlingen Die Firmreise, die wir jedes Jahr anbieten, fängt eigentlich schon vor der Reise bei der Planung mit den Jugendlichen an. Neben der Wahl aus mehreren Destinationen steht bei uns die Planung mit den Jugendlichen im Vordergrund. Wir überlegen gemeinsam bei einem Vortreffen, was wir an unserem Reiseziel machen wollen, was uns während der Reise wichtig ist. So lernen wir uns in dieser Planungsphase schon ein Stück mehr kennen und das Unterwegssein beginnt. Auf unseren Firmreisen möchten wir den Jugendlichen nicht nur den Ort mit seiner Geschichte und Bedeutung nahebringen, sondern es geht auch um die Einbettung des Ortes in den religiösen Kontext. In diesem Zusammenhang besuchen wir vor Ort immer einen Got-

Entspannte Atmosphäre auf der Firmreise 2018.

tesdienst, um zu spüren und zu sehen, wie dort Glaube innerhalb der Liturgie gelebt und gefeiert wird. Ein weiterer entscheidender Punkt bei diesen Reisen ist die Gemeinschaft, die innerhalb der Gruppe entsteht. Aus dieser Gemeinschaft heraus ergeben sich während der Reise ganz besondere Gespräche. Es entsteht ein Vertrauensverhältnis. Mit Jugendlichen unterwegs sein heisst sie mit ihren persönlichen Fragen und Bedürfnissen ernst nehmen. Aus diesem Ernstnehmen kann wiederum eine Motivation zum Mitmachen erwachsen. So wie wir es auch in diesem Jahr erfahren konnten. Durch dieses Gemeinsamauf-dem-Weg-Sein, das in St. Peter und Paul und St. Ulrich schon auf dem Firmweg beginnt und sich in der Firmreise weiterzieht, entschloss sich ein Firmling einmal,


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Ministrantenlager 2018: Unterwegs sein heisst gemeinsam Aktivitäten, Begegnungen und Erfahrungen erleben.

ganz bewusst die Seite zu wechseln. Dieser Wechsel bedeutet, als Leiter, in diesem Fall als Leiterin, eine Kleingruppe mit zehn Firmlingen gemeinsam mit mir zu begleiten; sich also auf dieses Unterwegssein auf einer ganz anderen und neuen Ebene einzulassen; sich nicht nur mit den eigenen Glaubensfragen und vielleicht auch Zweifeln auseinanderzusetzen, sondern sich auch den Fragen der Firmlinge zu stellen. Und diese Fragen fordern einen heraus. Aber genau das ist das Spannende am Unterwegssein. Wir haben in der Arbeit mit Jugendlichen schon Vorstellungen, welches Ziel wir anpeilen, und vielleicht legen wir uns bei der Vorbereitung auch einen Weg zurecht, wie wir dorthin kommen könnten, aber dann ist es wie mit einer Wanderung, wo bewusst oder auch un­ bewusst eine andere Abzweigung gewählt wird. Mit den

Jugendlichen unterwegs sein heisst sich auf ihren Weg ein­­lassen und so vielleicht auch den einen oder anderen Umweg gehen. Unsere Aufgabe ist es, das Ziel im Blick zu behalten. Auch die Firmbegleiterin merkt es bei jedem Treffen, wie sich eine einfache Frage zu einer grossen Diskussion entwickeln kann und auch was das für eine Freude ist, mit den Jugendlichen unterwegs zu sein. Genau dieses Hinterfragen und Nachfragen macht für die Firmbegleiterin diese Tätigkeit so spannend. Unterwegs mit Ministranten Innerhalb der jährlich stattfindenden Ministrantenlager ist auch ein Unterwegssein zu spüren und zu erfahren. Ich meine jetzt nicht nur das Lager und die damit verbundenen Aktivitäten, Erfahrungen und Begegnungen mit den


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Ministranten, sondern vor allem auch die Begleitung durch und mit den jüngeren Leiterinnen und Leitern. Das Ziel dieser Ministrantenlager ist sehr vielschichtig. Da sind zum einen die Förderung des Zusammenhaltes der Ministranten untereinander sowie die Erfahrung eines Lagers, die Freundschaften, die geknüpft werden, und vieles mehr. Zum anderen ist für mich ein zentraler Punkt, Jugendliche ab der 3. Oberstufe, die selber noch als Ministrantin oder Ministrant tätig sind und von mir in Absprache mit meinen Kollegen, die mitfahren bzw. mir diese Jugendlichen empfehlen, als Leiterin bzw. Leiter mitzunehmen; ihnen ein Stück Verantwortung zu übertragen und sie auf ihrem Unterwegssein, also bei ihren ganz persönlichen Leitungs­ erfahrungen zu begleiten. Manchmal sind es die ersten Schritte, die eine ganz besondere Unterstützung brauchen. Unterwegs zu sein bedeutet auch, mit ihnen am Ende eines Lagertages diesen zu reflektieren und sie bei ihren Fragen und vielleicht dem Ausloten ihrer Grenzen zu betreuen und zu motivieren, daran zu wachsen. Unterwegs zu sein mit ihnen hat aber auch noch einen anderen Aspekt, der so manches Mal entsteht, wenn die eigentlichen lagerspezifischen Fragen geklärt sind. Es sind Gespräche, die entstehen und mit ihren ganz persönlichen Fragen oder Lebenssituationen, sei es beruflich oder schulisch, und vielem mehr zu tun haben können. Aber auch Fragen zum eigenen Glauben oder allgemeine Fragen zur Kirche sind in diesen

Das Ministrantenlager fördert den Zusammenhalt untereinander.

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Ich denke, für das Unterwegssein mit Jugendlichen ist ganz entscheidend, dass sie Raum für sich selber haben, mit den daraus resultierenden persönlichen Fragen ernst genommen werden.

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Runden und Gesprächen immer wieder dabei. Das Lager und die gemeinsame Woche geben den Jugendlichen den Raum, diese Fragen einmal zu stellen. Das geschieht natürlich nur dann, wenn die Atmosphäre es zulässt und sie ernst genommen werden und sich wohlfühlen. Die meisten dieser Jugendlichen sind wie schon erwähnt als Ministrantin bzw. als Ministrant tätig. Häufig engagieren sie sich auch noch in anderen Bereichen der Pfarrei, zum Beispiel musikalisch beim Jugend- bzw. Projektchor, oder helfen gerne punktuell bei Anlässen mit. Hierzu nehmen sie auch das eine oder andere Mal eine gute Kollegin bzw. einen guten Kollegen mit, die dann auch mitmachen. Unterwegs im Pfarreileben Neben diesem einwöchigen Unterwegssein gibt es auch andere Formen, mit Jugendlichen auf dem Weg zu sein. Ich denke ganz konkret an das jährlich stattfindende Ranfttreffen, zu dem ich jedes Jahr einlade und das ich immer mit einer Gruppe von acht bis zwölf Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen besuche. Dies ist eine ganz andere Art des Unterwegsseins: am letzten Adventswochenende eine Nacht mit Jugendlichen auf dem Weg sein, Workshops und den Gottesdienst gemeinsam erleben und immer wieder ein Stück Weg gemeinsam gehen. Als ich mich gerade auch im Hinblick auf diesen Artikel mit den Jugendlichen darüber unterhielt, was für sie das Besondere an dieser Nacht sei, wurden ein paar Punkte ganz deutlich. Diese möchte ich nur kurz nennen: eine schöne Einstimmung auf Weihnachten, eine ganz besondere Zeit mit der Gruppe, gute Gespräche, schöne Erinnerungen, eine Gemeinschaft, in der der Heilige Geist irgendwie spürbar wird. Unterwegs zu sein in dieser Nacht bedeutet, sich eine Nacht gemeinsam in der aufkommenden Müdigkeit zu erfahren, in der Dunkelheit einen Weg zu gehen, sich über das Thema des Ranfttreffens und die persönlichen Themen austauschen zu können und gleichzeitig zu spüren, dass die Gemeinschaft sich gegenseitig trägt. Es gibt Jugendliche, die genau diese Art des Unterwegsseins


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einmal im Jahr suchen. Ein Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auch in anderen Bereichen wie Ministrantenarbeit oder auch im musikalischen Bereich (Band Al Catone oder Projektchor) engagiert, sodass ein Bezug zur Pfarrei auch auf einer anderen Ebene besteht. Dennoch suchen sie gerne solche punktuellen Angebote, die ihnen Halt und Kraft in ihrem Glauben geben können. Ich denke, für das Unterwegssein mit Jugendlichen ist ganz entscheidend, dass sie Raum für sich selber haben und mit den daraus resultierenden persönlichen Fragen ernst genommen werden und dass ein Rahmen für die Ge-

meinschaft geschaffen wird und so Vertrauen entsteht. Dann ist es ein Unterwegssein mit Jugendlichen, egal welche Dauer ein schönes Erlebnis hat, bei dem – wie mir eine Jugendliche schrieb – der Heilige Geist in der Gemeinschaft mitwirkt.

Michael Kolditz, Pastoralassistent Pfarrei St. Peter und Paul Fotos: Römisch-katholische Kirchgemeinde Winterthur

Pfarreiliche Jugend­a rbeit der Pfarrei MCLI San Francesco Die Pfarrei MCLI San Francesco umfasst italienische Katholikinnen und Katholiken, die in den Bezirken Winterthur und Andelfingen wohnen. Rund 60 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren bevölkern jeden Samstag das Pfarreizentrum San Francesco. Die freiwilligen Betreuerinnen und Betreuer treffen sich monatlich, um die Aktivitäten zu gestalten und zu organisieren, aber auch zur persönlichen Weiterbildung. «Ich habe Freude daran» – unter diesem Motto wurde an der «Festa del CIAO» im September in der Turnhalle des St.-Georgen-Schulhauses gesungen, gespielt und gelacht. Das ereignisreiche Spektakel, an dem am Nachmittag auch die Eltern teilnehmen konnten, fand mit einem gemeinsamen Gottesdienst einen feierlichen Schlusspunkt.

Über das Jahr verteilt fanden viele weitere gemeinschaftliche Anlässe für unsere Kinder und Jugendlichen statt, sei es an der Kinderfasnacht, an einem Tag im Schwimmbad, einem Familiensonntag in einer Waldhütte, einem Wochenende im Pfadiheim oder bei der Herstellung und dem Verkauf von Süssigkeiten für einen guten Zweck – es wurde mit grosser Begeisterung mitgemacht. Auch das Ferienlager im Herbst in Marina di Spotorno, Ligurien, fand grossen Anklang. Eine Kulturreise führte die Jugendlichen unter der Leitung von Don Carlo und Don Matteo nach Kra­­ kau und Auschwitz-Birkenau. Eine Reise zu Orten der Erinnerung als wichtige und berührende Erfahrung – auch das ist Teil der Jugendarbeit in San Francesco.

Don Carlo De Stasio Pfarrer Pfarrei MCLI San Francesco


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Ministranten: ganz schön cool – und gläubig Isabelle (10), Mark (14) und Matteo (17) sind als Ministranten in Winterthur aktiv: Isabelle in der Pfarrei St. Ulrich Rosenberg, Mark in St. Josef Töss und Matteo in St. Laurentius Wülflingen. Im Interview sprechen sie über ihre Aufgabe in der Gemeinde, den Zusammenhalt, ihre Motivation und die Bedeutung des Glaubens.

Isabelle, 10 Jahre, Ministrantin in St. Ulrich Rosenberg

Mark, 14 Jahre, Ministrant in St. Josef Töss

Wussten Sie, dass es schon seit fast 2000 Jahren Ministranten gibt? Schon im zweiten und dritten Jahrhundert hatten sich unterschiedliche Dienste für den Gottesdienst entwickelt. Dazu gehörten auch die Altardiener, heute als Messdiener bezeichnet. Sie helfen dem Priester, übernehmen Aufgaben für die versammelte Gemeinde und dienen Gott in der Feier des Gottesdienstes. Das Wort Ministrant stammt vom lateinischen Wort «ministrare» und bedeutet dienen. Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das von 1962 bis 1965 in Rom stattfand, wurden teilweise Dienste und Rollen für die Gottesdienstfeier neu geschaffen. So sind Ministranten heute keine Stellvertreter der Gemeinde mehr, sie gehören zum feiernden Volk Gottes. 30 Jahre nach dem Konzil erkannte Papst Johannes Paul II. dann offiziell an, dass auch Mädchen ministrieren dürfen. Das war jahrhundertelang undenkbar. Seither verrichten auch Mädchen und Frauen den Dienst am Altar.

Matteo, 17 Jahre, Oberministrant in St. Laurentius Wülflingen

Spontan und offen sprechen Isabelle (10), Mark (14) und Matteo (17) über die Aufgaben eines Ministranten, über ihre Motivation, die persönliche Beziehung zur Gemeinde und ihren Glauben. Was hat euch dazu bewogen, Ministrantin bzw. Ministrant zu werden? Isabelle: Nach der Erstkommunion hat uns Marcus Scholten aus St. Ulrich gefragt. Ich habe das gewollt und Mama und Papa waren einverstanden und dann habe ich ministrieren dürfen. Ich finde, am Altar zu stehen ist weniger langweilig wie wenn man nur in der Bank sitzen muss. Mark: Meine Mutter hat den Flyer von der Kirche bekommen und ihn mir gegeben. Ich habe das cool gefunden und gedacht – ja, warum nicht? Und jetzt macht es mir richtig Spass.


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Matteo: Bei uns sind die Ministranten im Unti vorbeigekommen und haben erläutert, was sie machen. Ich habe das schon gekannt, da ich bereits öfters in der Kirche war. Ich habe es cool gefunden: Man kann mithelfen, man kann sich beteiligen am Gottesdienst. Sie haben uns quasi angeworben. Dann sind wir zu einer Probe eingeladen worden und danach habe ich gesagt, dass ich das gerne machen möchte. Meine Eltern haben mich natürlich unterstützt. In Aktion – Ministranten im Dienst Messdiener sind bei Gottesdiensten, der heiligen Messe sowie bei Segnungen, Andachten, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und vielem mehr aktiv, meistens aber beim Sonntagsgottesdienst mit Eucharistiefeier. Das Schöne ist: Er wird auf der ganzen Welt in der gleichen Weise gefeiert. Auch die Dienste der Ministranten sind, bis auf die Kleider­ ordnung, ähnlich. Oft gibt es örtliche Besonderheiten oder Unterschiede, wie etwa das Buch zu halten ist oder wie oft geklingelt wird. Die Katholische Kirche in Winterthur bietet ein grosses und vielfältiges Angebot an liturgischen Feiern und Anlässen. In jeder Pfarrei ���wöchentliche Sonntagsgottesdienste mit Eucharistiefeier statt. Für die Messdiener beginnt der Gottesdienst meist in der Sakristei. Dort bereiten sich Isabelle, Mark, Matteo und viele andere Ministranten vor und ziehen ihre Gewänder

«Altar»-Mini Isabelle bei der Sonntagsmesse.

an. Zu Beginn ziehen Priester, Lektoren und Ministranten zum Altar und begeben sich auf ihre Plätze. Zur Begrüssung steht die Gemeinde auf und singt. Danach hören alle Gottes Wort und antworten ihm. Es folgen Lesung, Halleluja, Evangelium, Predigt, Glaubensbekenntnis und Fürbitten. Isabelle, Mark und Matteo übernehmen während des Gottesdienstes unterschiedliche Aufgaben. Begeistert erzählt Isabelle, was sie als Ministrantin in St. Ulrich zu tun hat: «Also bei uns gibt es ‹Kerzen›-Minis und ‹Altar›-Minis. Die ‹Kerzen›-Minis tragen die Kerzen und müssen beim Evangelium mit den Kerzen daneben stehen. Die ‹Altar›-Minis helfen bei der Gabenbereitung und einer trägt das Kreuz rein.» Auch in den Pfarreien St. Josef und St. Laurentius werden zum Evangelium Kerzen gehalten, und bei besonderen Gottesdiensten wird das Evangelium feierlich mit Weihrauch beschwenkt, so Mark und Matteo. Welche Aufgaben macht ihr am liebsten? Isabelle: Ich bin lieber «Altar»-Mini. Mark: Ich mache eigentlich alles gerne, am liebsten Gabenbereitung. Matteo: Je mehr ich mich einbringen kann, desto mehr Freude habe ich auch. Das mit dem Weihrauch mache ich auch sehr gerne. Anfangs war das aber nicht so. Je mehr ich den Weihrauchdienst gemacht habe, desto mehr Freude hat er mir gemacht. Zeljko Calusic fragt mich ab und zu, ob ich die Fürbitten vorlesen möchte. Das mache ich immer gerne. Nach dem Wort Gottes folgt die Eucharistiefeier. Für die Ministranten gibt es jetzt viel zu tun. Die Gaben müssen an den Altar gebracht sowie Wein und Wasser gereicht werden. Der Priester bereitet die Gaben vor, zum Abschluss wäscht er sich die Hände. Die Ministranten machen sich bereit zum Hochgebet, bei dem geklingelt wird. Mit dem Klingeln wird der Höhepunkt des Gottesdienstes angekündigt: die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Nach der Kommunion reinigt der Priester Kelch und Hostienschale und die Ministranten räumen den Altar ab. Die Gemeinde empfängt abschliessend den Segen, danach verbeugen sich die Ministranten vor dem Altar und ziehen mit dem Priester aus der Kirche in die Sakristei.


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Das ist schon etwas Besonderes, am Altar zu stehen und Gott und der Gemeinde dienen zu dürfen. Was meint ihr? Isabelle: Also für mich ist es halt einfach so, dass ich dann das Gefühl habe, ich bin mehr als nur ein Kirchenbesucher. Mark: Ja, ich finde es auf jeden Fall etwas Besonderes. Man ist am Altar und hilft dem Pfarrer und hat auch ein Gewand an, was man ja als normaler Gottesdienstbesucher nicht anhat. Matteo: Es ist schon etwas Besonderes. Man dient als Christ und kann sich aktiv am Gottesdienst beteiligen, das ist für mich wichtig. Ich ministriere lieber, als normal im Gottesdienst in der Bank zu sitzen. Dann kann ich mehr machen und finde es auch spannender. Zudem finde ich es megacool, dass ich mich mit dem Priester und dem Diakon so gut verstehe. Diese Verbindung zwischen uns ist schon besonders. Es ist für mich wichtig, dass ich regelmässig in die Kirche gehe. Ich gehe auch gerne in die Kirche und so macht es mir eben noch mehr Spass.

Es gibt neben den Sonntagsgottesdiensten auch Fest- oder spezielle Gottesdienste. Probt ihr dafür? Isabelle: Ja, für bestimmte Anlässe. Aber für die meisten Gottesdienste in St. Ulrich proben wir nicht. Mark: Ehrlich gesagt proben wir jetzt nicht mehr. Am Anfang probt man. Ich hatte dreimal Probe und dann haben wir einen kleinen Test gemacht. Aber danach kann man es, weil jeder Gottesdienst vom Ablauf her gleich ist. Und wenn es etwas Spezielles gibt, dann sagt es uns Pfarrer Jacek Jeruzalski. Matteo: Ja. Bei der letzten Probe haben wir in St. Laurentius alle Ministranten eingeladen und die grossen Gottesdienste durchgeprobt. Da geht es nicht darum, dass man alles kann, sondern dass man weiss, wie es läuft. Es ist schon viel, sich das ganze Timing zu merken, gerade wenn man neu dabei ist. Und bei uns sind viele junge dazugekommen. Gerade die, die schon länger dabei sind, ziehen die Neuen mit und zeigen, wie es geht. Nach der Probe haben wir gemeinsam Pizza gegessen und Tischfussball gespielt.

Und das mit dem Aufstehen am Sonntagmorgen ist kein Problem? Isabelle: Ja, das ist manchmal etwas nervig. Mark: Ich finde es nicht so schlimm aufzustehen. Aber ich ministriere trotzdem lieber am Samstagabend. Matteo: Nein, nein. Ich bin ein Morgenmensch und stehe gerne früh auf. Und ich ministriere auch lieber am Sonntag, da ich samstags unterwegs bin.

Trotz Probe – läuft auch mal etwas schief? Isabelle: Ja. Ich habe mal vergessen, beim Evangelium die Kerzen zu nehmen. Oder manchmal geht was schief, wenn ich alleine ministrieren muss. Und manchmal kommt es vor, dass ich mir nicht sicher bin, wann ich was machen muss. Mark: Das kann auch passieren. Manchmal vergisst jemand etwas und dann muss man halt aushelfen oder auch wenn man selbst etwas vergisst, dann helfen die anderen. Matteo: Ab und zu, wenn die Gottesdienste nicht wie gewohnt verlaufen oder Zwischenphasen haben, wie beispielsweise eine Taufe. Dann hapert es mal am Einsatz. Das Timing kann am meisten schiefgehen. Man muss eben genau wissen, wann man was machen muss. Und was macht ihr dann? Isabelle: Einfach weitermachen. Mark: Probieren zu retten. Ja, halt einfach improvisieren, damit es niemand merkt. Matteo: Das Allerwichtigste ist: Man darf es sich nicht anmerken lassen. Denn die Leute wissen meistens nicht, was wir Ministranten wann machen müssen. Dann muss man einfach smart bleiben, weitermachen und so tun, als wäre nichts gewesen. Das ist dann kein Problem.

Mark reicht dem Priester die Gaben zur Gabenbereitung.


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Erlebnisse schaffen und zusammen wachsen Eine Pfarrei ohne Ministranten ist unvorstellbar. Sie leisten einen grossen Dienst und sind mit Herzblut dabei. Die Verantwortlichen der Winterthurer Pfarreien begrüssen es, wenn Kinder und Jugendliche freiwillig einen liturgischen Dienst in der katholischen Kirche übernehmen. Als Dank und Anerkennung für ihre Selbstverpflichtung und die geleistete Arbeit wird die Gemeinschaft der Ministranten in den Winterthurer Pfarreien unterstützt und gefördert. Dazu gehören Treffen und Ausflüge, die extra für die Ministranten organisiert werden. Bei den Mini-Treffen wird gebastelt, gebacken, gespielt und viel miteinander geredet. Ab und zu schauen sie gemeinsam einen Film, essen Pizza oder gehen wandern, verraten Isabelle, Mark und Matteo. In einem Punkt sind sich jedoch alle drei einig: Der jährliche Mini-Ausflug ist «megacool». Ob Planetarium oder Europapark – gemeinsame Abenteuer machen Spass und stärken das Zusammensein. Da habt ihr schon viele tolle Dinge erlebt. Was hat euch besonders beeindruckt? Isabelle: Sterne zu beobachten. Ich bin noch nie in einem Planetarium gewesen. Und der Mini-Ausflug war halt etwas Besonderes für mich. Mark: Ich habe am liebsten, wenn wir einfach zusammen sind und miteinander reden können und gemeinsam Spass haben. Matteo: Also vor zwei Jahren sind wir in den Europapark und letztes Jahr auch, das war beide Male super. Dann waren wir, aber das ist schon viel länger her, in Appenzell im Mini-Lager. Da waren auch alle Minis von Winterthur dabei. Da habe ich sogar einen Kollegen mitnehmen dürfen, der nicht katholisch ist. Das war auch sehr cool.

Wie kommt es bei euren Kolleginnen und Kollegen an, dass ihr Ministrantin bzw. Ministrant seid? Isabelle: Wir haben halt gerade in der Schule das Thema Jesus und so. Und manchmal ist das Mini-Sein in der Schule nützlich, aber eigentlich reden wir gar nicht so viel darüber. Bei uns in der Klasse sind sehr wenige katholisch, der Rest ist reformiert. Mark: Ja, sie wissen schon, dass ich ministriere und sie finden es cool, dass ich das mache. Matteo: Von meinen engeren Kollegen bin ich der Einzige, der katholisch ist. Die anderen sind reformiert und einer ist Muslim. Für sie ist es kein Problem. Sie sind jedoch nicht so gläubig wie ich. Aber das ist kein Problem zwischen uns. Sie waren sogar bei meiner Firmung dabei, das war schön.

Matteo hält die Kerze und steht neben dem Ambo, während das Evangelium vorgelesen wird.

Pfarrei

Anzahl Ministranten

davon Mädchen

davon Jungen

Verantwortlich in der Pfarrei

St. Peter und Paul

30

18

12

Michael Kolditz (Pastoralassistent)

Herz Jesu

11

5

6

Daniel Schiele (Pastoralassistent)

St. Josef

16

9

7

St. Marien

22

12

10

St. Laurentius

33

18

15

St. Ulrich

15

10

5

St. Urban

20

9

11

Parrocchia MCLI San Francesco

19

14

5

Jacek Jeruzalski (Pfarrer) Henriette Fonseca (Religionspädagogin) Michael Weisshar (Gemeindeleiter) Zeljko Calusic (Diakon und Gemeindeleiter) Marcus Scholten (Gemeindeleiter) Peter Koller (Gemeindeleiter) Oliver Quilab (Vikar) Don Carlo De Stasio (Pfarrer)


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Jährlich treffen sich die Ministranten aller Pfarreien zum Mini-Tag. Foto: Römisch-katholische Kirchgemeinde Winterthur

Matteo hat am meisten Erfahrung mit dem Ministrantendienst. Er nimmt seine Aufgaben sehr ernst. «Als Ober­ ministrant möchte ich mich mit allen gut verstehen. Für sie bin ich der Oberministrant, der schon lange dabei ist und sich gut auskennt, das gefällt mir.» Es ist ihm wichtig, in der Pfarrei St. Laurentius für andere da zu sein und sie unterstützen zu können. «Ich verstehe mich mit allen gut. Es ist lustig, wenn wir zusammen sind», erklärt Matteo. Er ist in der Pfarrei auch anderweitig aktiv. «Ja, ich habe auch schon mal helfen dürfen, die Kommunion auszuteilen. Oder eben vorlesen wie unsere Lektoren», verrät er stolz. Mit Leib und Seele Ministrant In den Winterthurer Pfarreien wird das freiwillige Engagement von Kindern und Jugendlichen als Ministrantin oder Ministrant sehr geschätzt. Ministrant sein heisst nicht nur Handgriffe und Abläufe beherrschen. Man muss schon mehr als die Altersgenossen über die Feier des Gottesdienstes wissen. Ministrant sein heisst aber auch mit Freude und Interesse einen Dienst für die Gemeinde tun. Und was motiviert euch, als Ministranten weiterzumachen? Isabelle: Es macht mir Spass und in der Kirche ist mir weniger langweilig. Auch die Mini-Treffen und den Mini-Ausflug finde ich toll.

Mark: Der Pfarrer und der Zusammenhalt, den wir haben. Das ist megaschön. Das, was wir machen, motiviert mich schon, aber eher noch die Menschen in der Pfarrei. So kennt man viele Leute, die sind sehr freundlich und nett hier. Ich mag den Gottesdienst und warum nicht mithelfen … Ich gehe eigentlich regelmässig in den Gottesdienst – auch wenn ich nicht ministriere. Matteo: Sicher mein Glauben. Ich bin sehr gläubig und gehe gerne in die Kirche. Ich bin lange Ministrant und das gehört für mich einfach dazu. Ich möchte das nicht aufgeben, weil ich es gerne mache. Ich muss zwar schon hier und da mithelfen und organisieren. Das ist aber kein Problem für mich und ehrlich gesagt ist es kein grosser Aufwand. Ich habe noch genügend Freizeit. Mir ist das Ministrantsein ans Herz gewachsen. Vor allem auch, weil ich in dieser Pfarrei aufgewachsen bin und die Bindung auch da ist. Ich kenne viele Leute hier, die sind alle sehr nett. Das liegt mir alles sehr am Herzen und darum möchte ich auch nicht aufhören. Das ist keine Option für mich. Hat euch die Tätigkeit als Messdiener in irgendeiner Hinsicht besonders bereichert? Mark: Also seit ich Ministrant bin, gehe ich mehr in die Kirche. Das hat auch meinen Glauben gestärkt. Matteo: Ich würde sagen, dass ich durch das Messdienersein eine viel engere Beziehung zur Kirche habe. Die Teilnahme am Gottesdienst und die christliche Botschaft, das Evangelium zu hören bereichert mich sehr. Da ich schon


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lange dabei bin, kenne ich auch viele, die zur Erstkommunion gehen oder sich firmen lassen. So entsteht eine Beziehung zu den Leuten. Ich ministriere daher sehr gerne an Erstkommunionfeiern und Firmungen. Oder Taufe finde ich auch immer schön. Vielleicht werde ich auch mal Firmbegleiter machen. Das wäre auch noch cool. Junge und motivierte Christen machen das Pfarreileben reicher und sind Vorbild für die jungen Menschen. Heutzutage sind Jugendliche und junge Erwachsene mit vielen inneren und äusseren Veränderungen und Möglichkeiten konfrontiert, die sie oft nicht einschätzen oder bewältigen können. Sie suchen nach Antworten auf ihre Glaubensfragen. Laut einer Studie der Londoner St Mary’s University Twickenham und des Institut Catholique Paris aus dem Jahr 2018 besuchen in der Schweiz nur noch 8 Prozent der jungen Katholiken zwischen 16 und 29 Jahren wöchentlich die Messe. Die Kirche muss es sich zur Aufgabe machen, junge Menschen zu unterstützen und ihnen ein inspirierender Begleiter für ihr Leben zu sein.

Auch nicht als Pfarrer? Matteo: Ich finde es noch eine schwierige Frage. Ich bin jetzt gerne Ministrant. Aber Pfarrer? Ich weiss nicht … Ich glaube eher nicht. Aber ich bin da offen. Ich schaue mal, was kommt. Aber der Glaube wird für euch immer ein Teil eures Lebens sein, oder? Mark: Ja, ich werde weiterhin regelmässig in die Kirche gehen. Das ist mir wichtig. Und mein Glaube ist mir wichtig. Ich bin gerne in der Pfarrei und in der Gemeinschaft. Matteo: Ja, der Glaube ist für mich etwas Persönliches. Isabelle, Mark und Matteo sind junge Gläubige, die sich in ihren Pfarreien wohlfühlen und entfalten können. Sie sind Vorbilder und Hoffnungsträger zugleich.

Text und Fotos: Stephanie Scharnitzki

Könnt ihr euch denn vorstellen, später mal einen Beruf in der katholischen Kirche zu übernehmen, zum Beispiel als Gemeindeleiter? Isabelle: HGU*-Lehrerin könnte ich mir vorstellen. Ich würde gerne Lehrerin werden. Mark: Eher nicht. Matteo: Zeljko Calusic möchte mich immer motivieren, so etwas zu machen. Aber ich weiss es nicht. *HGU = Heimgruppenunterricht; damit beginnt der pfarreiliche Religionsunterricht für die 1. und 2. Klasse

Ministrantinnen und Ministranten der italienischen Pfarrei MCLI San Francesco In der Pfarrei San Francesco engagieren sich 19 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren als Ministrantinnen und Ministranten. Sie wirken an den sonntäglichen Gottesdiensten in Herz Jesu mit und leisten damit einen unverzichtbaren Dienst für die Feier der heiligen Messe in italienischer Sprache. Die Gruppe wird von zwei Freiwilligen, Elena di Febbo und Annabella Ocello, begleitet. An den monatlichen Treffen geht es nebst dem liturgischen Unterricht auch um gesellige Momente in der Gemeinschaft, oft von einem gemeinsamen

Essen begleitet. Auch im Jahr 2018 wurde Geselligkeit grossgeschrieben. Gemeinsam mit den Ministrantinnen und Ministranten aller Winterthurer Pfarreien stand der Besuch des Flughafens Kloten auf dem Programm. Weiter wurden ein Bowlingabend, ein Minigolfnachmittag sowie zwei Filmvorführungen organisiert.

Quelle: Guido Erbrich: Was du als Ministrant wissen musst, St. Benno Verlagsgesellschaft mbH Leipzig

Don Carlo De Stasio, Pfarrer, Parrocchia MCLI San Francesco


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Ein Tag mit …

… Jeannette Suter, Katechetin in der Pfarrei St. Marien Oberwinterthur

Jeannette Suter am bunten Untitisch.

Noch ist es ruhig im «Anhaltspunkt» an diesem Dienstagnachmittag. Jeannette Suter trifft die letzten Vorbereitungen für die bevorstehenden Religionsunterrichtslektionen. Heute erwartet sie zwölf Mädels und Jungs der vierten Klasse, eine ziemlich grosse Gruppe. «Bunt gemischte Charaktere», lacht sie und schneidet derweil Äpfel in Stücke. «Es ist mir wichtig, dass die Kinder erst ankommen und sich stärken können. Sie alle haben ja bereits zwei bis drei Nachmittagslektionen Schule hinter sich.» Kurz nach halb vier Uhr treffen dann die ersten Kids im «Anhaltspunkt» ein. Ganz selbstverständlich ziehen sie beim Eingang ihre Schuhe aus und deponieren Jacke, Rucksack, Turnbeutel usw. an der Garderobe. Dann geben sie Jeannette Suter zur Begrüssung die Hand und beissen genüsslich in die bereitgestellten Apfelschnitze. Jubiläum Seit nunmehr zehn Jahren arbeitet Jeannette Suter als Katechetin für die Pfarrei St. Marien. «Angefangen hat mein Interesse, als mein ältester Sohn in die erste Klasse kam und ich angefragt wurde, ob ich Interesse hätte, im Heimgruppenunterricht (HGU) mitzuwirken», erzählt Jean­ nette Suter. Sie hatte Interesse und besuchte den Kurs für

angehende HGU-Eltern. «Die Arbeit als HGU-Mami hat mir sehr gefallen und hatte einen unglaublich positiven Einfluss auf die Beziehung zwischen mir und meinem Sohn.» Einige Zeit später wurde Jeannette Suter dann von der damaligen Pastoralassistentin angefragt, ob sie nicht Interesse hätte weiterzumachen. «Mir gefiel der Gedanke, diesen Weg weiterzugehen. Da zu diesem Zeitpunkt der angebotene Kurs aber bereits ausgebucht war, blieb mir noch ein Jahr Zeit, um ganz genau zu reflektieren, was für mich den Reiz an der Untiarbeit ausmacht.» Nach diesem Jahr war sie sich ganz sicher, diese dreijährige berufsbegleitende Ausbildung anzufangen. «Ich bin mit einem guten Gefühl gestartet und habe es durchgezogen. Dieses Jahr feiere ich mein 10-jähriges Jubiläum.» Spielend lernen Die Kinder sind nun alle fertig mit dem Essen, sitzen am grossen Tisch und warten gespannt auf das heutige Thema. Doch erst mal gibt es Appell. Alle sind da, keiner fehlt heute in der Runde und zum Zeichen der Anwesenheit legen alle ihr persönliches, selbst geknüpftes Bändeli auf ein dafür vorgesehenes Tuch. Dann die wichtige Frage: «Wer darf heute die Kerze anzünden?» Die Wahl fällt


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auf einen Jungen. Mit einem extragrossen Streichholz meistert er diese wichtige Aufgabe souverän. Nun sollen die Kids anhand verschiedener Spiele und Übungen dem Thema der heutigen Lektion auf die Spur kommen. Gestartet wird im Kreis, in dessen Mitte verschiedene Bilder liegen. Die Mädels und Jungs erkennen schnell: Alle Bilder symbolisieren auf unterschiedliche Art und Weise verschiedene Alarmsysteme. Diese reichen vom Stoppschild über die rote Ampel bis zum Wecker. Die nächste Station auf dem Weg zum Thema des Tages ist ein leeres Flipchart-Papier. «Ich führe euch jetzt durch einen ganz normalen Tag», erklärt Jeannette Suter den Kindern, «euch werden dabei einige Alarmsysteme begegnen, diese schreibt ihr bitte auf.» Alle sind konzentriert bei der Sache und innert kürzester Zeit füllt sich der Flipchart. Alle sind sich einig: Im Laufe eines Tages begegnen wir bewusst und unbewusst unzähligen Alarmsystemen. Sie schützen uns, beispielsweise vor Gefahren oder helfen uns, zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein. «Diese Alarmsysteme sind von uns Menschen gemacht», so die Katechetin, «aber es gibt auch solche, die von innen kommen. Dazu erzähle ich euch jetzt eine Geschichte.» Die Kurzgeschichte «Ich, mein Feind» von Irmela Brender handelt von einem Kind, das das Vertrauen der Mutter missbraucht und ihr Geld stiehlt. Mit dem Auftrag, sich über die Geschichte und darüber, was unser inneres Alarmsystem wohl sein könnte, Gedanken zu machen, werden die Kinder in die Pause entlassen.

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diskutiert, die die Kinder bereits mit ihrem Gewissen gemacht haben. Die Runde schliesst mit der Erkenntnis, dass das Gewissen «viele Stimmen kennt». Die zwei Lektionen sind wie im Flug vergangen und schon wieder ist es Zeit für die Brotrunde. «Mir ist es sehr wichtig, die Untilektionen mit diesem Ritual abschliessen zu können», sagt Jeannette Suter. «Nach einem kurzen Gebet essen wir zusammen das selbst gemachte Brot und können so die Untistunden gemeinsam reflektieren und gemütlich ausklingen lassen.» Es gibt auch schwierige Situationen «Nicht immer verläuft eine Untilektion so reibungslos», verrät die Katechetin. «Hier im Unti sollen alle Kinder einen Platz finden. Das ist nicht immer einfach. Es gibt auch schwierige Situationen. Die gilt es dann zu lösen. Zuerst suchen wir das Gespräch mit den Eltern. In den meisten Fällen kann so eine gute Lösung gefunden werden.» Sollten doch einmal alle Stricke reissen, hat das Untiteam die Möglichkeit, einen Coach zur Unterstützung anzufragen. Zum Schluss versammeln sich alle nochmals um die Bilder vom Anfang und mit dem Lied «Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind» verabschieden sich die Kinder und machen sich auf den Heimweg. «Tschüss, bis zum nächsten Mal.» Dieser Nachmittag machte deutlich, welch wertvolle Arbeit die Katechetinnen und Katecheten für unsere Jugend leisten. Ihr Einsatz ist eine Arbeit «für die Zukunft mit der Zukunft!»

Mir ist es wichtig, die Untilektionen mit einem Ritual abschliessen zu können.

Dem Geheimnis auf der Spur Doch auch nach der Pause ist noch niemand dem Geheimnis des heutigen Untithemas auf die Spur gekommen. Was könnte das wohl sein, das einen inneren Alarm in uns Menschen auslöst? Also geht die Detektivarbeit weiter. Nun bilden die Kinder Zweierteams und erhalten einen Stapel loser Buchstaben. Die Köpfe rauchen, noch befindet sich keines der Teams auf einer heissen Spur. «Unser gesuchtes Wort beginnt mit einem G, hilft die Untilehrerin den Detektivinnen und Detektiven auf die Spur. «Jetzt haben wir es», tönt es nun aus einer Ecke, «es ist das Gewissen!» «Ganz genau, es ist unser Gewissen, das unseren inneren Alarm auslöst», bestätigt Jeannette Suter. Daraufhin wird im Plenum über die vielfältigen Erfahrungen

Text und Fotos: Lucia Franzen

Gemeinschaftswerk.


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Kirchliche Jugendarbeit als Wegbegleiter

Die Pfarrei St. Urban bietet ein vielfältiges Angebot von der Kinderspielwoche über den Jugendtreff bis zur Filmbrugg

Schon seit über 30 Jahren ist die Seemer Pfarrei St. Urban einmal im Jahr während der Kinderspielwoche fest in Kinderhand. Aber nicht nur Kinder, auch Jugendliche und junge Erwachsene sind in der Pfarrei gleichermassen willkommen. Die Möglich­ keiten in St. Urban sind vielfältig: Von der Kinderdisco über das Wintersportlager Snoase und die Filmbrugg bis zum Jugendtreff Oase reicht die Palette. «Die Angebote sind offen für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von Kultur oder Religion», so Armin Soliva, Jugendarbeiter in St. Urban. Rund 70 Jugendliche und erwachsene Freiwillige engagieren sich in der Pfarrei für Projekte mit Kindern und Jugendlichen. «Die Basis des Zusammenseins», betont Armin Soliva, «bilden christliche Werte wie Toleranz und Solidarität. Wir fördern einen offenen, respektvollen Umgang miteinander.» Ein Blick in zwei erfolgreiche Projekte der Pfarrei St. Urban.

Bei der Kinderspielwoche darf jedes Kind seine Talente einbringen.

Kinderspielwoche Wo Kinder in eine neue Welt eintauchen Welches Kind wollte nicht schon immer in eine ganz eigene Welt eintauchen und sie entdecken? Wo kann während einer Woche eine fantastische Geschichte erlebt und einmal die gesamte Welt um sich herum vergessen werden? Für solch unvergessliche Erlebnisse ist die Kinderspielwoche genau das Richtige. Für Kinder von fünf bis zehn Jahren gibt es in der Kinderspielwoche während der ersten Herbstferienwoche fünf einmalige Tage zu erleben. Ein Motto – viele Ideen Gemeinsam mit den Hilfsleitern und dem Leitungsteam verwandeln die Kinder die Kirche St. Urban in eine ganz eigene Welt, die während dieser Woche nur ihnen allein

gehört. Mit Papier, Klebeband und Farben zaubern sie alles, was ihnen einfällt. Von der Schweizer Alpenwelt über einen Zirkus bis zur Antarktis gibt es nichts, was es nicht gibt. Vielleicht besucht man das alte Ägypten und sucht gemeinsam mit Kleopatra ihre verschollene Krone, während Pyramiden und Tempel erkundet werden. Oder man reist gleich mit dem Jugendarbeitsexpress um die ganze Welt und jagt einem Schatz hinterher. Egal, welches Motto auch ausgewählt wird, jede Welt, die gemeinsam kreiert wird, ist ein einzigartiges Erlebnis und in sich selbst unvergleichlich. Übernachtet wird in selbst gebastelten Hütten mit Kartonwänden, die nach den eigenen Vorstellungen dekoriert und verziert werden. Und wer noch dazu einen Briefkasten an seiner Hütte anbringt, kann Briefe an andere Kinder oder Leiter verschicken und selbst welche erhalten.


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Während der Kinderspielwoche hausen Kinder und Jugendliche im Pfarreizentrum St. Urban.

Die Kinder zaubern mit Farben, Papier und Klebeband ihre eigene Welt.

Im passend zum Thema dekorierten Essraum wird gemeinsam ein feines Zmorge, Zmittag, Zvieri und Znacht genossen. Zu Beginn der Kinderspielwoche werden die Kinder in vier Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe ist während der gesamten Woche wie eine Familie. Neben dem gemein­ samen Programm werden in der Gruppe auch Spiele gespielt, Gutenachtgeschichten erzählt – und ihnen gelauscht. Am Montag kommen die Kinder erst einmal im Lager an, lernen sich gegenseitig kennen und bauen ihre Schlafplätze auf. Die folgenden Tage bieten ein abwechslungsreiches Programm: In Ateliers werden tolle Dinge gebastelt, es wird musiziert und gemalt. Zudem steht immer auch ein Waldspiel draussen an der frischen Luft mit spannenden Posten auf dem Plan. Diesen tollen Aktivitäten wird

durch eine packende Geschichte, die das gesamte Lager begleitet, Leben eingehaucht. Zwischen den vielen aktiven Erlebnissen gibt es aber auch immer wieder ruhige und besinnliche Phasen beim Tageseinstieg und Schlusspunkt. Regelmässig wird auch das thematisch gestaltete Liederbüchlein rauf und runter gesungen. Die Kinderspielwoche wird ermöglicht durch rund 60 erfahrene Leiter und Hilfsleiter, die am Wochenende vorher das Pfarreizentrum umgestalten, die rund 60 Kinder Tag und Nacht begleiten und am Schluss alles wieder aufräumen. Viele von ihnen haben die Kinderspielwoche bereits als Kind erlebt. Die Kinderspielwoche ist einfach etwas, was man erlebt haben muss.

Jonas Manser, Leitungsteam


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Filmbrugg Wo Jugendliche zu Stars werden Alljährlich warten am Abend vor der Auffahrt rund 30 Jugendliche am Bahnhof Winterthur Seen darauf, endlich die Reise zur Filmbrugg antreten zu können – jedes Jahr geht es an einen anderen Ort in der Schweiz. Dort werden sie unter Anleitung der Leiter zu Schauspielern: Detektive, Fussballspieler, Zeitreisende, Hexen, Eltern oder sogar berühmte Stars – den Rollen sind fast keine Grenzen gesetzt. Während dreier Tage stehen die Jugendlichen zuerst in der Maske und dann vor der Kamera und somit auch im Rampenlicht. Bevor die Reise losgeht, braucht es Vorbereitung: Dazu organisiert die Jugendarbeit St. Urban Treffen zwischen den Leitern und den Jugendlichen. Dabei werden alle in ein Filmteam – Rot, Grün oder Blau – eingeteilt, in dem sie ab da arbeiten. Es stehen vor allem gemeinsame Schauspielübungen und die kreative Ideensuche für das Drehbuch auf dem Programm. Geschrieben wird das Drehbuch von dem Leiter, der im Team die Funktion des Regisseurs übernimmt – ein Team besteht nebst den schauspielenden Jugendlichen aus sieben Leitern, die

nebst Regie auch Aufnahmeleitung, Kamera, Ton, Licht und Setassistenz machen. Wenn das Drehbuch fertig und an das Team verschickt worden ist, lernen die Jugendlichen ihre Rolle kennen: Dafür erhalten sie einen Charakterbeschrieb, den sie mit den Leitern besprechen und auch anpassen können. Das Maskenteam legt mit ihnen zudem die Kostüme fest, während das Ausstattungsteam für alle drei Filme die passende Möblierung und die notwendigen Artefakte organisiert. An der Filmbrugg versorgt dann noch ein Küchenteam die hungrigen Bäuche der Teilnehmenden. Insgesamt arbeiten rund 30 Personen ehrenamtlich an der Filmbrugg mit, mit den Jugendlichen kommen so jährlich zwischen 50 und 70 Menschen zusammen. Vor und hinter der Kamera Während der Filmbrugg stehen die Jugendlichen aber nicht nur vor der Kamera, sondern können je nach Rollengrösse auch dahinter arbeiten. Dazu gehört es nicht nur zu filmen, sondern auch Regieanweisungen zu geben oder für gute Ton- und Lichtverhältnisse zu sorgen. Dabei werden sie von den erfahrenen Leitern begleitet – die meisten

Auch wenn es auf diesem Bild nicht so aussieht: Filmen ist Knochenarbeit mit unzähligen Wiederholungen.


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Achtung – Klappe! Das Projekt Filmbrugg macht Jugend­l iche zu Schauspielern, Kameraleuten und Regisseuren.

von ihnen waren bereits als schauspielende Jugendliche in der Filmbrugg. Ab dem 16. Lebensjahr wird man Leiter – wer gerne mehr Verantwortung übernehmen möchte, kann sich zudem für das Planungsteam anmelden. Abends werden die Kameras zur Seite gelegt und ignoriert – dann vereinen sich alle zu Spiel und Spass. Uno, Quiz, Singstar, Tschutti-Kasten oder auch die Umgebung erkunden und gemütlich alte Filmbrugg-Videos anschauen – kein Abend ist wie der andere, jeder bringt aber einen schönen Tagesabschluss. Trotz des jeweils am Sonntag vor der Abfahrt notwendigen Aufräumens und Putzens erleben sowohl die Jugendlichen wie auch die Leiter unvergessliche, lustige und spannende Tage. Die Jugendlichen können sich vor der Kamera ausprobieren und Neues entdecken, während die Leiter ihnen dabei helfen und manchmal nostalgisch an ihre Anfänge in der Filmbrugg zurückdenken.

Victoria Sutter, Planungsteam Filmbrugg Fotos: Pfarrei St. Urban, Winterthur


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Film ab! In der Filmbrugg erleben Jugendliche von 12 bis 15 Jahren, wie Menschen vor und hinter der Filmkamera arbeiten. Es werden Geschichten und Drehbücher entwickelt sowie Ausstattung und Kostüme geplant. In einem selbst eingerichteten Filmstudio werden spannende, actiongeladene, komische und romantische Szenen gedreht, danach selbst geschnitten und vertont. Zur Filmpremiere sind Freunde, Verwandte und alle Interessierten eingeladen.

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Du fühlst dich wie ein richtiger Schauspieler in einem richtigen Film. Dario zur Filmbrugg

Sonne, Schnee, Berge, Hüttenstimmung und gemütliche Spielabende: Das alles gibt es im Wintersportlager Snoase. Einmal im Jahr nisten sich Jugendliche in einer heimeligen Berghütte mitten im Skigebiet von Sedrun ein und machen mit Snowboards und Skis die Pisten unsicher.

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Es ist cool, dass man jeden Abend jemanden zum Spielen hat. Und dass man jeden Morgen die erste Abfahrt machen kann, das ist ein Privileg. Dorina zum Wintersportlager Snoase

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An der traditionellen Seemer Kinderdisco im Pfarreizentrum St. Urban dürfen Kinder ab fünf Jahren auf die ������ Jugendliche der Jugendarbeit St. Urban betreuen an einem Samstag im Januar die Kinder und betreiben den Discokiosk. Väter und Mütter können sich im «Elterncafé» entspannen, falls sie vor Ort bleiben möchten. Die Kinder toben sich unterdessen auf der ����� aus.

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Man kann Süssigkeiten essen und tanzen. Dort hat es auch Lichter und es kommt Rauch heraus. Laurina zur Kinderdisco

Immer mittwochs in der Oase tummeln sich Jugendliche ab der 6. Klasse auf den vielen grossen Kissen und decken sich zwischendurch am Kiosk mit Süssigkeiten ein. Im wöchentlich wechselnden Programm stimmen sie ab, welchen Film sie im Oase-Kino schauen wollen; kochen gemeinsam ein Abendessen, das sie anschliessend zusammen geniessen; verwandeln die Oase in eine Spielhölle oder kämpfen sich durch das Spielregal. Der Jugendtreff Oase ist jeden Mittwoch geöffnet, das Oase-Programm dauert jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr, anschliessend können die Jugendlichen noch bis 22.00 Uhr verweilen.

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Mitten in der Woche abschalten, dumm tun und Freunde treffen. Barbara zum Jugendtreff Oase


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Offene Jugendtreffs Winterthur: Brücken bauen zwischen Kulturen und Religionen

Offene Jugendarbeit zwischen Baustellen.

Offene Jugendarbeit (OJA) In Winterthur werden die OJA-Treffs in den Quartieren von den Landeskirchen geführt, unterstützt durch der Stadt Winterthur. Die seit Jahrzehnten erfolgreiche Zusammenarbeit basiert auf einer Leistungsvereinbarung zwischen Stadt und Landeskirchen und auf einem Grundlagenpapier, das von den Trägerschaften, den Mitarbeitenden und den Verantwortlichen der Stadt zusammen verfasst wurde. Für Mitarbeitende wie mich bedeutet diese Form von Jugendarbeit das, was Papst Franziskus meinte mit «Die Kirche muss dorthin gehen, wo die Menschen leben». In den Quartieren setzen wir mit unserem Tun sichtbare und erlebbare Zeichen für Gottes Menschenliebe, die allen gilt, und das vorbehaltlos. Laut Grundlagenpapier dürfen Mitarbeitende zu ihrer Religion und Überzeugung stehen, aber ohne vereinnahmend zu sein. Offene Jugendarbeit schafft so Begegnung und Verständnis für unterschiedliche Kulturen und Religionen. Der offene Jugendtreff ist

ein «Schaufenster» der Pfarrei und oft der erste Kontakt für junge Menschen und deren Eltern. OJA-Treffs, die von der Römisch-katholischen Kirchgemeinde mitgetragen werden • Verein für Kinder- und Jugendarbeit im Gutschick • Kirchliches Jugendzentrum Gleis 1b in Oberwinterthur • Jugendtreff Wülflingen • Jugendtreff Töss • Oase Seen Beispiel Kinder- und Jugendtreff Gutschick: ein Quartier im Umbruch Der Kinder- und Jugendtreff Gutschick wurde im vergangenen Jahr durch den Bau von Win4 geprägt. Auf beiden Seiten des Quartierzentrums entstanden Baustellenzufahrten, die Baustelle selber wurde mit Bretterwänden gesichert. Unser Treff stand also eingequetscht zwischen


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Holzwänden und Lastwagen-Zufahrten. Nicht gerade ein Ort, wo man sich einen Kinder- und Jugendtreff wünscht. Wir suchten nach Lösungen und fanden sie. Zum Teil war dies mit höheren Kosten und mit mehr Per­sonal verbunden. Der Freitagabend war in der üblichen Form nicht mehr durchführbar. Ihn besuchten 50–80 Kinder und Jugendliche gemeinsam, die Altersspanne lag zwischen 7 und 18 Jahren. Wir trennten Kinder und Jugendliche und verbrachten den Freitagabend von April bis Anfang Oktober mit den Kindern im Wald, und zwar in der Umgebung des Eschenberghofes. Wir mieteten die Gatterhütte und organisierten den Stadtbus für die Hin- und Rückfahrt. Für die Kinder ein besonderes Erlebnis, denn sie gehen selten in den Wald und haben keine Beziehung zur Natur. Die Jugendlichen indessen genossen den Freitagabend: alle Räume nur für sie und erst noch ohne Kinderlärm. Die Baustelle wirkte sich auf die Besucherzahlen aus. Am Freitagabend und zum Zmorgetreff kamen rund ein Drittel weniger Besucher. Trotzdem war die Konstanz in den verschiedenen Altersgruppen sehr hoch, die meisten kamen regelmässig. In den gemischten Treffs sind Jungs in der Überzahl, im Verhältnis 3 zu 1. Die getrennten Treffs besuchen doppelt so viele Mädchen bzw. junge Frauen wie Jungen. Beliebt sind: sich treffen, Kräfte messen am Boxauto­ maten, gemeinsam essen und kochen, auf Sofas herumhängen, Spiele (Pokern, Tischfussball), Musik hören.

Chindertreff im Wald: Mutprobe am Eschenbergturm.

Chindertreff im Wald: Freundschaften knüpfen und eine andere Perspektive kennenlernen.

Ohne Vernetzung geht nichts Im Gutschick wohnen Menschen aus aller Welt. Es gibt keine grössere einheitliche nationale oder ethische Gruppe. Die perfekte Durchmischung ist garantiert. Nachteile dieser Vielfalt sind: keine Bildung von Gruppen mit gemeinsamen Anliegen, kein politisches Interesse, wenig Präsenz in der Öffentlichkeit. Das Sprachrohr für Anliegen der Quartierbewohner sind Aussenstehende: Quartier­ entwicklung, Schulvorstände, Wohnbaugenossenschaften, Quartierverein und der Verein für Kinder- und Jugend­ arbeit im Gutschick. Keine einfache Aufgabe, vor allem wenn man bedenkt, dass mit den oben genannten Institu­ tionen gleich drei Departemente der Stadt involviert sind. Laut unseren Statuten beziehen wir das Umfeld, also das Quartier und die Schule, in unsere Arbeit mit ein. Wir sind überzeugt, dass dieses Zusammenwirken nachhaltig ist. Vernetzungsarbeit braucht Zeit, Kräfte, Durchhaltevermögen. Sie braucht Menschen, die immer wieder von Neuem bereit sind, Schritte auf andere zuzugehen, Menschen, die für Vielfalt einstehen und darin das Gemeinsame entdecken und fördern. Und nicht zuletzt braucht es eine Kirchgemeinde wie die unsrige, die bereit ist, Personal, Geld und Know-how zur Verfügung zu stellen.


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Kenntnisse sind gefragt Unsere Treffs besuchen viele Kinder und Jugendliche aus dem ehemaligen Jugoslawien. Der Krieg ist ihnen durch Erzählungen der Eltern und Grosseltern bekannt. Die meisten reisen regelmässig in ihr Herkunftsland und besuchen ihre Verwandten. Auch mehrere Roma-Familien leben im Gutschick. Das Schulsystem im Kosovo ist veraltet: Frontalunterricht, reine Wissensvermittlung, nur wenige Stunden Unterricht pro Tag. Wir haben uns darum für eine Weiterbildung entschieden, die uns in den Kosovo führte. Immer noch sind dort die Spaltungen zwischen den ethnischen Gruppen sicht- und spürbar. Hoffnungszeichen sind die vielen Rückkehrer und NGOs, die mit Projekten vor Ort grosse Aufbauarbeit leisten. Der Austausch mit ihnen und ihre Erfahrungen sind für uns von grossem Wert. Die Weiterbildung hat sich gelohnt.

Monika Bosshard, Hauptleitung Kinder- und Jugendtreff Gutschick Fotos: Kinder- und Jugendtreff Gutschick Beispiel offener Jugendtreff Wülflingen Der offene Jugendtreff Wülflingen ist speziell für Jugendliche ab der Oberstufe konzipiert. Zwei offene Treffs sowie ein Meitli-Treff sind feste Bestandteile unserer Arbeit vor Ort. Die reformierte Kirchgemeinde Wülflingen,

die katholische Pfarrei St. Laurentius sowie die Stadt Winter­thur bilden zusammen die Trägerschaft für diese wichtige Arbeit. Der Treff ist als Begegnungsstätte sowie als Anlaufstelle für die speziellen Bedürfnisse und Anliegen der Jugendlichen gedacht. Neben dem Treffbetrieb engagieren wir uns auch aktiv am Quartierleben und organisieren Ausflüge und Reisen. Jeweils am Mittwoch­ abend und am Freitagabend öffnen wir unsere Türen an der Holzlegistras­s e 9. Auf zwei Etagen bieten wir eine altersgerechte und den Belangen der offenen Jugend­ arbeit entsprechende In­frastruktur. Ein Töggelikasten, ein Billardtisch und eine Musikanlage im Innenbereich sowie ein Tischtennistisch im Aussenbereich lassen viel Platz für Spiel und Spass. Beratungsgespräche und kleine Sackgeldjobs können jeweils mit dem Leitungsteam vereinbart werden. Jugendseelsorger Mauro Callegari von der Pfarrei St. Laurentius ist zusammen mit zwei Jugendarbeiterinnen der evangelischen Kirche Wülflingen Ansprechpartner für die Jugendlichen. Einer der Höhepunkte des Jahres 2018 war die «Dorfet» im August. An diesem zweitägigen Quartierfest verkauften wir Bauernhof-Glace mit über 20 Toppingmöglichkeiten. Trotz Wetterpech am Samstag gab es viele gute Gespräche mit der Bevölkerung sowie aufbauende Kontakte mit vielen Jugendlichen. Unsere Ziele wurden mehr als erreicht.

Text und Foto: Mauro Callegari, Jugendseelsorger

Quartierfest 2018 in Wülflingen: Die Jugendlichen verkauften Glace mit Toppings.


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Im Trend: Pfadi und Co Nach schwierigen Jahren scheint die Pfadi bei Jugendlichen wieder im Trend zu sein. So berichteten die Medien im November 2018 laut Pfadibewegung Schweiz (PBS) von einem erfreulichen Mitgliederzuwachs. Auch bei Jungwacht Blauring (Jubla) Schweiz sei ein positiver Aufwärtstrend zu beobachten, teilte der katholische Kinder- und Jugendverband 2018 mit. Die Pfadi Hartmannen ist ein Verein aus Winterthur für alle Mädchen und Jungen mit Gruppen in Seen und im Gebiet Deutweg/Mattenbach. Der Blauring der Pfarrei Herz Jesu gehört der schweizerischen Jubla an und ist eine Kinder- und Jugendorganisation mit katholischen Wurzeln.

Sagt mal, von wo kommt ihr denn her …?

Pfadiabteilung Hartmannen Winterthur Es war einmal vor langer, langer Zeit, um genau zu sein vor 77 Jahren, da brannte das Gründungsfeuer der Pfadiabteilung Hartmannen. Über die Jahre hinweg durchlebte die Abteilung Höhen und Tiefen. Wie sieht es heute, nach 77 Jahren, aus? Heute ist die Abteilung Hartmannen ein Mitglied des VKP (Verein katholischer Pfadi) und bildet gemeinsam mit 16 weiteren Abteilungen die Pfadiregion Winterthur. Die Pfadiabteilung Hartmannen selbst ist unterteilt in sechs Einheiten für Kinder von 4 bis 16 Jahren. Momentan zählt die Abteilung 120 Kinder und Jugendliche. Wir treffen uns jeden Samstagnachmittag bei der HerzJesu-Kirche in Mattenbach und bei St. Urban in Seen. Gemeinsam erleben wir jede Woche tolle Abenteuer, lösen spannende Fälle oder verfolgen Spuren durch den Wald. Das abwechslungsreiche Programm wird von unseren motivierten Leitern gestaltet und durchgeführt.

Zweimal im Jahr können die Kinder in ein Pfadilager gehen und eine unvergessliche Zeit erleben. Die Lager sind für jedes Pfadikind ein Höhepunkt im Jahr. Ist ein Kind schon seit Längerem mit dabei, kann es sich auf einen Pfadinamen freuen, für viele ein Highlight. Die Leiter überlegen sich einen Namen passend zum Charakter und Verhalten. In einer Mutprobe beweisen die Kinder, dass sie bereit sind für ihren Namen. Lässige Pfadi­ namen sind zum Beispiel Garfield, Lumei (Luus Meitli) oder Flip. Wir blicken auf ein erlebnisreiches 2018 zurück. Gemeinsam durften wir viele Anlässe auf die Beine stellen und durchführen. Das Jahr begann mit dem alljährlichen Pfadischnuppertag. Durch Werbung konnten wir viele neue Kinder für die Pfadi begeistern. Kurze Zeit später reisten wir in die Pfingstlager. Neben Asterix und Obelix besuchten wir die Schlümpfe und Wilhelm Tell. Bevor wir uns in die Sommerferien verabschiedeten, trafen wir


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Blauring Winterthur Die ca. 50-köpfige Blauring-Schar gehört dem Jugendverein Jungwacht Blauring Schweiz an. Der Blauring bietet eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Mädchen bereits ab dem 2. Kindergarten. Die Blauring-Schar trifft sich jeden Samstagnachmittag, um zusammen die Natur zu erkunden, der Kreativität freien Lauf zu lassen und Abenteuer zu erleben. Einmal im Jahr gibt es ein Lager, in dem die Teilnehmenden eine Woche lang passend zu einem Motto in eine neue Welt eintauchen. Die fünf Grundsätze von Jungwacht Blauring stehen für Werte, die wichtig sind, für die sich die Mitglieder einsetzen und die in allen Aktivitäten enthalten sind: • Zusammen sein • Mitbestimmen • Glauben leben • Kreativ sein • Natur erleben

Mit dem Aufsteigen von Himmelslaternen sollen gute Wünsche in Erfüllung gehen.

uns zum Sporttag, bei dem wir uns in verschiedenen Disziplinen wie Seilziehen und Sackhüpfen massen. Im Sommer reisten wir in die Sommerlager und kehrten nach einer Woche Abenteuer erschöpft in die Realität zurück. Um die Pfadikasse wieder aufzufüllen, führten wir eine erfolgreiche Finanzaktion durch, an welcher viel Kuchen verkauft wurde. Nach dem Schulübertritt fand auch bei uns der Übertritt zu den Grösseren statt. Zur Weihnachtszeit suchten wir den Samichlaus und feierten mit warmer Kleidung und Punsch gemeinsam das Jahresende.

Monika Bosshard, Jugendarbeiterin Pfarrei Herz Jesu Fotos: Pfadi Hartmannen Winterthur

Der Blauring bietet: … einen Ort, an dem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Gemeinschaft erleben und Wertschätzung erfahren; … eine Möglichkeit, sich zu engagieren, gemeinsam Entscheide zu treffen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen; … Raum für Fragen des Lebens und besondere Momente; … Aktivitäten im Freien und in der Natur, um sich zu bewegen und ohne Leistungsdruck Spass zu haben; … Freiraum, Neues zu wagen und sich ganzheitlich zu entwickeln; … Sicherheit und Qualität durch anerkannte Ausbildung und Begleitung der Leitenden; … Lebensfreu(n)de. Bei den wöchentlichen Gruppenstunden trifft man sich immer in den jeweiligen Altersgruppen. Im Moment gibt es fünf Gruppen im Altersbereich von 5 bis 15 Jahren. Das Leitungsteam umfasst 13 Leiterinnen, die selbst schon seit vielen Jahren im Blauring aktiv sind. Immer nach zwei Jahren gibt es eine neue Gruppe mit Kindern vom 2. Kindergarten bis zur 1. Klasse. Ab den Sommerferien sind alle Neuankömmlinge dieser Altersstufe in der neusten Gruppe willkommen. Natürlich können Mädchen auch erst in späteren Jahren in den Blauring kommen. Um einen kleinen Einblick in den Blauring zu geben, folgt hier ein kurzer Rückblick auf die wichtigsten und schönsten Ereignisse aus dem Jahr 2018: Das erste grosse Ereignis war das Unihockeyturnier, bei dem wir in zwei Teams gegen andere Scharen antraten. Anfang Frühling fand die Osterübung statt, wir mussten dem Osterhasen helfen und es wurde eifrig getupft, ge-


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Blauring Oberi und Blauring Winti am Jublatag.

pinselt und gestrichen, bis die fröhlich-farbigen Eier bereit für ein tolles Osterfest waren. Im Mai machten wir beim Weltkinderspieltag mit. Wir organisierten für Jung und Alt eine Schatzsuche durch die Altstadt von Winter­ thur. An einem Nachmittag im Juni bereiteten wir uns zusammen auf das kommende Sommerlager vor und freundeten uns passend zum Motto mit den Wikinger­ frauen an. In den Sommerferien waren wir in unserem ersten Sommerlager. Es waren unvergessliche zehn Tage in unserem Wikingerdorf Stafra. Am 2. September feierten wir ein Sommerfest mit Familien und Freunden. Wir schwelgten in Lagererinnerungen und genossen die gemeinsame Zeit. Als sich der Blauring Oberi und der Blauring Winti am Jublatag trafen, um gemeinsam die Jubla sichtbar zu machen, passierte etwas Schreckliches. Der Spaghettiteller, mit welchem wir der ganzen Stadt zeigen wollten, wer wir sind, war verschwunden. So mussten wir uns auf eine Nüdelijagd quer durch die Stadt begeben und lernten dabei, was man alles im Blauring erleben kann. Am 25. November verteilten wir über 120 Zöpfe für das Sonntagsfrühstück in den umliegenden Quartieren. Die Leiter vom Blauring Winti hatten dafür einen ganzen Tag gebacken und gezöpfelt. Beim Basar im Dezember ver-

kauften wir erfolgreich selbst gemachte Adventskränze, Guetzli und weitere Basteleien vor der Migros Deutweg. Kurz darauf halfen wir bei der Samichlausübung dem Samichlaus dabei, seine Utensilien zu finden, und zur Belohnung gab es Mandarinen, Schoggi und Guetzli. Eine Woche vor den Weihnachtsferien feierten wir mit allen Kindern und Eltern zusammen Weihnachten im Wald. Wir schmückten mit unserem selbst gemachten Schmuck einen Weihnachtsbaum, sangen zusammen Lieder, tranken Punsch und liessen ein erlebnisreiches Blauringjahr ausklingen. Zusammen haben wir viel erlebt, gelacht und Neues ausprobiert. 2019 wartet schon jetzt mit ganz viel Tollem auf den Blauring. Darauf freuen wir uns!

Lisabeth Mohn v/o Malin und Anna Rohner v/o Mocca (Blauring Winterthur) Foto: Blauring Winterthur


30

Finanzen

Laufende Rechnung (nach Arten) Rechnung

Voranschlag

Rechnung

2018

2018

2017

14 802 581.01

15 237 800.00

14 464 850.74

8 702 990.32

8 688 900.00

8 479 669.15

30

168 148.50

141 800.00

138 919.02

300

Löhne des Verwaltungs- und Betriebspersonals

7 187 860.84

7 025 200.00

6 999 761.68

301

Sozialversicherungsbeiträge

1 266 010.61

1 328 900.00

1 255 623.25

303

86 700.00

305

80 970.37

106 300.00

85 365.20

309

in CHF

Aufwand Personalaufwand Personalaufwand der Behörden und Kommissionen

Budgetierter Teuerungsausgleich/Stufenanstieg Übriger Personalaufwand Sachaufwand

Konto

3

2 072 507.80

2 301 400.00

2 040 028.45

31

Büro- und Schulmaterialien, Drucksachen

255 781.83

301 150.00

274 741.92

310

Anschaffung Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge

213 250.26

232 300.00

209 088.12

311

Wasser, Energie, Heizmaterialien

339 682.76

367 700.00

347 222.56

312

Verbrauchsmaterialien

103 816.79

112 000.00

88 998.40

313

Dienstleistungen Dritter für den baulichen Unterhalt

362 612.56

389 000.00

354 945.93

314

Dienstleistungen Dritter für den übrigen Unterhalt

100 513.10

120 200.00

77 281.30

315

43 000.10

44 000.00

42 296.75

316

Spesenentschädigungen, Pfarreianlässe

310 341.68

364 750.00

309 288.93

317

Dienstleistungen und Honorare, allg. Verwaltungsaufwand

264 576.87

282 800.00

273 721.99

318

78 931.85

87 500.00

62 442.55

319

114 857.90

180 700.00

173 098.50

32

1 000.00

321

Mieten, Pachten, Benützungskosten

Übriger Sachaufwand Passivzinsen Kurzfristige Schulden Mittel- und langfristige Schulden

76 959.65

97 500.00

88 926.00

322

Sonderrechnungen

1 825.00

2 200.00

1 941.00

323

Übrige Passivzinsen

36 073.25

80 000.00

82 231.50

329

1 920 684.13

2 016 000.00

1 693 786.67

33

45 912.46

120 000.00

42 010.05

330

Abschreibungen Abschreibungen und Erlasse von Steuern Ordentliche Abschreibungen Hochbauten der KG

1 571 771.67

1 593 000.00

1 651 776.62

331

Verwaltungsvermögen übrige Abschreibungen

303 000.00

303 000.00

332

Entschädigungen an andere Gemeinwesen

234 316.40

225 000.00

228 015.00

35

Stadt Winterthur: Bezugskosten für Kirchensteuern

234 316.40

225 000.00

228 015.00

352

Eigene Beiträge

1 724 684.46

1 797 000.00

1 817 712.97

36

Synodalrat

1 275 992.00

1 294 600.00

1 388 971.00

361

Kirchliche Gruppen/Vereine

214 490.31

266 400.00

198 656.17

365

KEH, Institutionen Inland

135 632.90

134 000.00

130 592.90

366

KEH, Institutionen Ausland

98 569.25

102 000.00

99 492.90

367

Interne Verrechnungen

32 540.00

28 800.00

32 540.00

39

Verrechnete Passivzinsen

32 540.00

28 800.00

32 540.00

392

Ertrag

15 296 966.32

15 435 900.00

14 265 240.91

4

Steuern

13 581 721.59

14 277 800.00

13 308 513.20

40

Einkommens-, Vermögens-, Ertrags- und Kapitalsteuern

13 581 721.59

14 277 800.00

13 308 513.20

400

628 324.62

653 600.00

620 947.80

42

1 000.00

0.50

420

61 736.04

90 000.00

57 401.85

421

1 825.80

2 300.00

1 941.95

422

Liegenschaftserträge des Finanzvermögens

166 129.43

167 000.00

159 243.50

423

Liegenschaftserträge des Verwaltungsvermögens

398 633.35

393 300.00

402 360.00

427

Vermögenserträge Kontokorrent Postcheck-/Bankguthaben Zinsertrag Steuern Anlagen des Finanzvermögens/Jahrzeitfonds


31

Laufende Rechnung (nach Arten) Rechnung

Voranschlag

Rechnung

2018

2018

2017

295 156.74

100 000.00

225 006.15

43

5 384.15

6 094.70

435

287 975.84

99 000.00

216 379.65

436

1 796.75

1 000.00

2 531.80

439

Anteile und Beiträge ohne Zweckbindung

652 350.00

275 000.00

44

Normaufwandausgleich

652 350.00

275 000.00

445

Beiträge für eigene Rechnung

106 873.37

100 700.00

78 233.76

46

Beiträge des Synodalrates

106 873.37

100 700.00

78 233.76

461

Interne Verrechnungen

32 540.00

28 800.00

32 540.00

49

Verrechnete Aktivzinsen

32 540.00

28 800.00

32 540.00

492

Total Aufwand

14 802 581.01

15 237 800.00

14 464 850.74

Total Ertrag

15 296 966.32

15 435 900.00

14 265 240.91

494 385.31

198 100.00

in CHF

Entgelte Übrige Verkaufserlöse Rückerstattungen: Pfarrer an Besoldung Haushälterin, FAK Übrige Entgelte

Aufwandüberschuss Ertragsüberschuss

199 609.83

Konto


32

Bestandesrechnung in CHF

Bestand am

Bestand am

Veränderungen

Konto

01.01.2018

Zuwachs

Abgang

31.12.2018

21 630 769.69

20 091 673.10

20 090 989.33

21 631 453.46

6 816 769.69

19 230 901.43

18 216 217.66

7 831 453.46

10

937 956.61

2 961 624.59

2 640 637.26

1 258 943.94

100

Guthaben

2 568 211.26

15 911 004.67

15 484 231.26

2 994 984.67

101

Anlagen

3 259 251.08

39 998.40

39 998.40

3 259 251.08

102

51 350.74

318 273.77

51 350.74

318 273.77

103

Verwaltungsvermögen

14 814 000.00

860 771.67

1 874 771.67

13 800 000.00

11

Sachgüter

14 814 000.00

860 771.67

1 874 771.67

13 800 000.00

114

21 630 769.69

32 300 174.07

32 299 490.30

21 631 453.46

2

13 486 411.58

31 745 831.06

32 239 598.95

12 992 643.69

20

472 390.83

16 267 688.67

16 310 523.84

429 555.66

200

Kurzfristige Schulden

0

15 247 120.36

15 247 120.36

0

201

Langfristige Schulden

12 500 000.00

500 000.00

12 000 000.00

202

Verpflichtungen für Sonderrechnungen

182 446.00

2 800.00

9 380.00

175 866.00

203

Rückstellungen

159 000.00

128 483.70

287 483.70

204

Transitorische Passiven

172 574.75

99 738.33

172 574.75

99 738.33

205

Verrechnungskonten

21 437.70

59 957.70

59 891.35

21 504.05

21

Quellensteuern

21 437.70

59 957.70

59 891.35

21 504.05

210

Kapital

8 122 920.41

494 385.31

8 617 305.72

23

Eigenkapital

8 122 920.41

494 385.31

8 617 305.72

239

Aktiven Finanzvermögen Flüssige Mittel

Transitorische Aktiven

Passiven Fremdkapital Laufende Verpflichtungen

1

Investitionen (nach Dienstbereichen) in CHF

Kirchliche Liegenschaften

Rechnung 2018

Voranschlag 2018

Ausgaben

Einnahmen

Ausgaben

1 110 771.67

250 000.00

Rechnung 2017

Einnahmen

Ausgaben

Einnahmen

800 000.00

– 1 012 776.62

200 000.00

800 000.00

1 012 776.62

Konto

396

Umbau- und Sanierungs­ massnahmen Kirche Herz Jesu

1 110 771.67

5046

Beitrag des Synodalrates an Investitionsausgaben Total Investitionsausgaben Total Investitions­einnahmen

Nettoinvestition

250 000.00 1 110 771.67

– 800 000.00

200 000.00 1 012 776.62

250 000.00

200 000.00

860 771.67

800 000.00

812 776.62

6614


33

Laufende Rechnung (nach Dienstbereichen) in CHF

Rechnung 2018 Aufwand

Kirchenwesen

11 172 132.65

Voranschlag 2018 Ertrag

Rechnung 2017

Aufwand

802 488.46 11 431 400.00

Ertrag

Konto

Aufwand

Ertrag

596 200.00 10 891 989.70

707 540.91

3

Behörden, Verwaltung, Kirchgemeinde, Pfarrei

2 403 365.54

119 162.98

2 459 350.00

69 800.00

2 361 172.54

98 982.42

390

Gottesdienst

1 854 670.14

60 757.28

1 839 700.00

49 100.00

1 739 753.00

34 247.85

391

Diakonie

2 871 479.21

144 984.60

3 106 750.00

55 600.00

2 925 440.89

92 638.54

392

921 046.55

12 650.00

877 600.00

3 600.00

890 191.65

4 802.90

393

Kultur

1 202 216.55

18 072.19

1 152 000.00

10 400.00

1 151 363.66

30 001.36

394

Kirchliche Liegenschaften

1 919 354.66

446 861.41

1 996 000.00

407 700.00

1 824 067.96

446 867.84

396

Bildung

Finanzen und Steuern

3 630 448.36 14 494 477.86

Gemeindesteuern

3 806 400.00 14 839 700.00

3 572 861.04 13 557 700.00 13 365 915.05

9

316 302.11

13 643 457.63

425 000.00

14 367 800.00

352 256.55

900

1 275 992.00

652 350.00

1 294 600.00

275 000.00

1 388 971.00

0

920

79 594.50

32 540.80

101 700.00

29 900.00

91 747.40

32 541.45

940

Finanzvermögen

83 788.08

166 129.43

89 100.00

167 000.00

88 109.47

159 243.50

942

Abschreibungen

1 874 771.67

0

1 896 000.00

0

1 651 776.62

0

990

Finanzierung der Kantonalkirche und Normaufwandausgleich Kapitaldienst Liegenschaften

Total Aufwand

14 802 581.01

Total Ertrag

15 237 800.00 15 296 966.32

14 464 850.74 15 435 900.00

14 265 240.91

Aufwandüberschuss Ertragsüberschuss

199 609.83 494 385.31

198 100.00

Abschied der Rechnungsprüfungskommission 1.

Die Rechnungsprüfungskommission hat die Jahresrechnung 2018 samt Sonderrechnung «Jahrzeitfonds» der Röm.-kath. Kirchgemeinde Winterthur geprüft und dabei festgestellt, dass: • Aufbau und Darstellung der Jahresrechnung den gesetzlichen Vorschriften entsprechen, • die geprüfte Jahresrechnung und die Sonderrechnung «Jahrzeitfonds» mit der Buchhaltung übereinstimmen, • die Buchhaltung ordnungsgemäss geführt ist. Die laufende Rechnung schliesst bei CHF 14 802 581.01 Aufwand und CHF 15 296 966.32 Ertrag (inkl. CHF 652 350.00 Beitrag aus dem Normaufwandaus­ gleich der Röm.-kath. Körperschaft des Kantons Zürich) mit einem Ertragsüberschuss von CHF 494 385.31 ab. Die Investitionsrechnung Verwaltungsvermögen weist bei Ausgaben von CHF 1 110 771.67 und Einnahmen von CHF 250 000.00 Nettoinvestitionen von CHF 860 771.67 aus. Die Investitionsrechnung Finanzvermögen weist bei Ausgaben von CHF 0.00 und Einnahmen von CHF 0.00 eine Nettoveränderung von CHF 0.00 aus. Die Schlussbilanz per 31. Dezember 2018 weist Aktiven und Passiven von je CHF 21 631 453.46 aus. Das Eigenkapital steigt infolge des Ertragsüberschusses von CHF 494 385.31 von bisher CHF 8 122 920.41 auf neu CHF 8 617 305.72.

2.

Die Rechnungsprüfungskommission beantragt der Kirchgemeindeversammlung, die Jahresrechnung 2018 samt Sonderrechnung «Jahrzeitfonds» zu genehmigen.

Winterthur, 18. März 2019

Rechnungsprüfungskommission der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Winterthur

Der Präsident: Werner Gabriel

Der Aktuar: Gino Rothenbach


34

Sonderrechnung Jahrzeitfonds Einnahmen Zuwachs durch Stiftungen im Jahr 2018

St. Peter und Paul

500.00

Herz Jesu

500.00

St. Josef St. Marien St. Laurentius Total Kapitalertrag

500.00 1 000.00 300.00 2 800.00 1 825.00

4 625.00

Ausgaben Abgang an Stiftungen im Jahr 2018

St. Peter und Paul

500.00

St. Marien

3 800.00

St. Laurentius

3 050.00

St. Urban Total Überweisung an Kirchengut gemäss Sonderrechnungsbestimmung Ausgabenüberschuss 2018

1 200.00

Herz Jesu

830.00 9 380.00 1 825.00

11 205.00 6 580.00

Bestand am Ende des Vorjahres

182 446.00

Bestand am Ende des Rechnungsjahres

175 866.00

Davon: Anteil St. Peter und Paul

68 050.00

Anteil Herz Jesu

28 873.00

Anteil St. Josef, Töss

31 615.00

Anteil St. Marien, Oberwinterthur

20 525.00

Anteil St. Laurentius, Wülflingen

14 200.00

Anteil St. Ulrich, Rosenberg

6 880.00

Anteil St. Urban, Seen

5 723.00 175 866.00

Winterthur, 8. April 2019

Römisch-katholische Kirchenpflege Winterthur

Der Ressortverantwortliche: Claudio Aquilina


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Zusammenfassung Rechnung 2018 (nach Arten in CHF) Die Jahresrechnung 2018 der Katholischen Kirchgemeinde Winterthur schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 494 385.31 ab. Budgetiert wurde ein Ertragsüberschuss von 198 100.00. Die wichtigsten Abweichungen zum Budget setzen sich wie folgt zusammen: • Personalaufwand Die Personalkosten fallen 14 000 höher aus als budgetiert. Infolge krankeits- und unfallbedingter Ausfälle sind 76 000 mehr Salärkosten angefallen. Die Kosten für Sozialleistungen sowie Aus- und Weiterbildung ��� um 65  000 tiefer aus. • Sachaufwand Insgesamt sind beim Sachaufwand rund 229 000 weniger Kosten angefallen als budgetiert. Die grössten Abweichungen betreffen dabei den Liegenschaftsbereich mit 83 000, den Bürobereich mit 64 000 und den Bereich Dienstleistungen und Pfarreianlässe mit 73 000. • Passivzinsen Die langfristigen Darlehen der Kirchgemeinde wurden mit einem Zinssatz von 0.75% budgetiert. Effektiv konnten die Darlehen im Durchschnitt nochmals um 0.1% tiefer verlängert werden. Die Steuerskonti lagen zudem um 44 000 tiefer als vom Steueramt Winterthur budgetiert. • Abschreibungen Im Berichtsjahr sind die Abschreibungen um 95 000 unter Budget. Um 74 000 sind die Abschreibungen des Steueramtes Winterthur tiefer, die Abschreibungen der Verwaltungsliegenschaften fallen um 21 000 tiefer als budgetiert aus. • Eigene Beiträge Von den budgetierten Beiträgen für die kirchlichen Gruppierungen und Vereine sind 52 000 nicht benutzt worden. Der Beitrag für den Synodalrat fiel infolge tieferer Steuereinnahmen im Vorjahr um 19 000 tiefer aus. Gesamthaft sind die eigenen Beiträge um rund 72 000 tiefer als budgetiert ausgefallen. • Steuern Die gesamten Steuereinnahmen sind um 696 000 tiefer ausgefallen als uns vom Steueramt für das Budget gemeldet. Die Abweichung aus dem Steuerjahr beträgt rund 217 000, diejenige aus früheren Steuerjahren 479 000. • Vermögenserträge Die Vermögenserträge fielen um 25 000 tiefer aus, da hauptsächlich der Zinsertrag der Steuern nicht wie vom Steueramt prognostiziert eingetroffen ist. • Entgelte Die Entgelte fielen um 195 000 höher aus, da verschiedene Rückerstattungen über den budgetierten Werten angefallen sind. Die grössten Positionen betreffen mit 111 000 die Vergütung von Taggeldern der Versicherungen, mit 40 000 die Rückerstattung von Kinderzulagen, mit 17 000 eine nicht geplante Vergütung eines Verlaufsbonus der Sachversicherung. • Beiträge ohne Zweckbindung Die Berechnung des Normaufwandausgleiches basiert immer auf den effektiven Werten des Vorjahres. Zum Zeitpunkt der Budgetierung stehen jedoch lediglich hochgerechnete Werte zur Verfügung. Im Jahr 2018 haben wir entgegen dem mit 275 000 budgetierten Beitrag 652 000 erhalten. • Beiträge für eigene Rechnung Infolge höherer Sachkosten der MCLI sind uns vom Synodalrat 6000 mehr als budgetiert rückerstattet worden. Winterthur, 8. März 2019 Claudio Aquilina, Ressortverantwortlicher Finanzen


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Tätigkeitsberichte Kirchenpflege und Verwaltung 2018 stand ganz im Zeichen der Erneuerungswahlen von Kirchenpflege und Rechnungsprüfungskommission. Mit grossem Mehr sind an der Kirchgemeindeversammlung vom 29. Mai 2018 die Mitglieder der Kirchenpflege für die Amtsdauer 2018 bis 2022 gewählt worden: Daniela Amolini (bisher), Claudio Aquilina (neu), Heike Bausch (bisher), Hedi Blum (neu), Louis Borgogno (bisher), Lucia Franzen (neu), Daniel Frei (bisher), Hansruedi Frey (bisher), Matthias Gamper (bisher), Bernadette Guillaume (neu), Dr. Hans Hollenstein (neu), Dr. Fritz Lang (bisher), Loredana Lima (bisher), Sabrina Quan (neu), Urs W. Rechsteiner (bisher), Katharina Schirrmeister (neu), Cornel Widmer (bisher). Urs W. Rechsteiner wurde in seinem Amt als Präsident der Kirchenpflege bestätigt. Mit 17 gewählten Mitgliedern konnte die Kirchenpflege nach den Sommerferien somit in vollständiger Besetzung in die neue Legislatur starten. Mit ebenfalls grossem Mehr sind folgende Pfarreibe­ auftragte für die Amtsdauer 2018 bis 2021 in ihrem Amt bestätigt worden: Marcus Scholten für die Pfarrei St. Ulrich sowie Michael Weisshar für die Pfarrei St. Marien. Die Wahlberechtigten wählten des Weiteren Diakon Zeljko Calusic als Pfarreibeauftragten der Pfarrei St. Laurentius. Desgleichen wurden Werner Gabriel (bisher), Angelika Kalbermatten (neu), Paul Reichmuth (neu), Gino Rothenbach (bisher) und Rosemarie Schürmann (bisher) mit klaren Resultaten in die Rechnungsprüfungskommission gewählt. Präsident der RPK bleibt Werner Gabriel.

An der Kirchgemeindeversammlung vom 29. Mai 2018 stimmten die gut 100 Teilnehmer zudem einstimmig dem Jahresbericht 2017 sowie der Jahresrechnung 2017 zu. Ebenso klar genehmigten die rund 70 Stimmberechtigten der zweiten ordentlichen Kirchgemeindeversammlung vom 4. Dezember 2018 das Budget 2019 sowie einen Projektierungskredit für Umbau- und Sanierungsmassnahmen der Kirche St. Laurentius. Auch in ihrer neuen Zusammensetzung führte die Kirchenpflege die bisherige, bewährte Kommissionsarbeit weiter. So konnten dank der sorgfältigen Vorbereitungen in den verschiedenen Ressorts die laufenden Geschäfte der Kirchgemeinde an den acht Sitzungen der Kirchenpflege zügig behandelt und verabschiedet werden. Zum guten Gelingen der Behördenarbeit und der Kirchgemeindeversammlung trägt auch die Arbeit der Verwaltung bei, welche die operativen Geschäfte von Kirchgemeinde und Kirchenpflege führt. Das Team unter der Leitung von Thomas Suter unterstützt zudem die Pfarreien in den Bereichen Finanzen, Personal und Administration. Neu dazugestossen ist Stephanie Scharnitzki, die seit 1. Januar 2018 als Verantwortliche Kommunikation der Katholischen Kirche in Winterthur für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Daniela Todesco

Katholikenzählung per 31.12.2018 Veränderungen PP

HJ

TS

OW

WL

RB

SE

Total

gegenüber Ende 2017

Schweizer Niedergelassene

3 086

1 728

1 735

3 445

2 698

771

3 913

17 376

–226

Ausländer und Aufenthalter

1 204

627

1 040

1 736

1 522

228

1 629

7 686

–170

462

227

523

731

709

80

874

3 606

–76

Total

4 290

2 355

2 775

5 181

4 220

999

5 542

25 362

–396

Stand 31.12.2017

4 448

2 343

2 861

5 212

4 247

1 022

5 525

25 758

–158

12

–86

–31

–27

–23

17

–396

–3.6 %

0.5 %

–3.0 %

–0.6 %

–0.6 %

–2.3 %

0.3 %

–1.5 %

Davon Italiener MCLI

Legende PP – St. Peter und Paul HJ – Herz Jesu TS – St. Josef OW – St. Marien WL – St. Laurentius RB – St. Ulrich SE – St. Urban MCLI – Parrocchia San Francesco


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Konstituierung der Kirchenpflege Legislatur 2018 –  2022 Kommissionen gemäss Art. 28 Ziffer 1 Kirchgemeindeordnung Finanzkommission RV Stv. Mitglied  / Abgeordneter Geldverkehrs­prüfungskommission Beratend ohne Stimmrecht

Claudio Aquilina Bernadette Guillaume Matthias Gamper Thomas Suter

Büro der Kirchenpflege Präsident:

Urs W. Rechsteiner

Vizepräsident:

Dr. Hans Hollenstein

Ressortverantwortlicher Personal:

Dr. Fritz Lang

Ressortverantwortlicher Finanzen:

Claudio Aquilina

Ressortverantwortlicher Bau und Liegenschaften: Cornel Widmer Beratend ohne Stimmrecht:

Personalkommission RV Stv. Mitglied Mitglied

Dr. Fritz Lang Hansruedi Frey Loredana Lima Sabrina Quan

Bau- und Liegenschaftskommission RV Mitglied Mitglied Mitglied

Cornel Widmer Lucia Franzen Matthias Gamper Bernadette Guillaume

Kommissionen gemäss Art. 28 Ziffer 2 Kirchgemeindeordnung Jugendkommission RV Stv. Mitglied Mitglied / Vertreter Seelsorgekommission Mitglied / Vertreter kant. Jugendseelsorge Mitglied / Vertreter reg. Jugendseelsorge Mitglied / Vertreter Jugendseelsorge in den Pfarreien Kirchliche Entwicklungshilfe (KEH) RV Stv. Mitglied Mitglied / Vertreter der Seelsorgekommission Mitglied / Pfarreivertreterin Mitglied / Pfarreivertreterin Mitglied / Vertreter Kirchgemeinde

Pfarreipfleger/-innen PP – St. Peter und Paul HJ – Herz Jesu TS – St. Josef OW – St. Marien

Daniela Amolini Lucia Franzen Heike Bausch Pfr. Klaus Meyer Frank Ortolf Oliver Sittel Michael Kolditz

Hedi Blum Katharina Schirrmeister Daniela Amolini

Leiter Finanzen und Administration

Thomas Suter

Beratend ohne Stimmrecht: Verantwortliche Kommunikation

Stephanie Scharnitzki

Kommission für Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit (KoSoFA) RV Daniel Frei Stv. Heike Bausch Mitglied Daniela Amolini Mitglied / Vertreter der Seelsorgekommission Marcus Scholten Mitglied / Vertreterin Sozialdienste Doris Oberli Mitglied / Leiterin Koordinationsstelle für Soziale Arbeit Susanne Horak Subkommission Freiwilligenarbeit (SuFA) RV Heike Bausch Seelsorgekommission PP – St. Peter und Paul HJ – Herz Jesu TS – St. Josef OW – St. Marien – Vorsitz WL – St. Laurentius RB – St. Ulrich SE – St. Urban MCLI – Parrocchia San Francesco

Pfr. Dr. Hugo Gehring Pfr. Klaus Meyer Pfr. Jacek Jeruzalski Michael Weisshar Zeljko Calusic Marcus Scholten Peter Koller Don Carlo de Stasio

WL – St. Laurentius RB – St. Ulrich SE – St. Urban MCLI – Parrocchia San Francesco

vakant Sabrina Quan Daniela Amolini Loredana Lima

Pfr. Jacek Jeruzalski Claudia Vogel Gabriella Burkart Thomas Suter

Katharina Schirrmeister vakant Heike Bausch Lucia Franzen


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Delegationen AGJP Arbeitsgemeinschaft für Jugendprojekte

Delegierter

Oliver Sittel

Altersforum Winterthur

Vorstandsmitglied

Katharina Schirrmeister

CARITAS Zürich

Delegierter mit Stimmrecht

Daniel Frei

Datenschutzkommission Synodalrat

Delegierte

Sabrina Quan

«Die Dargebotene Hand»

Vorstand mit Stimmrecht

Heike Bausch

Interkulturelles Forum Winterthur

Beisitzer im Vorstand mit Stimmrecht

vakant

Kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit (DFA)

Mitglied der Trägergruppe mit Stimmrecht

Daniela Amolini

Kirchlicher Arbeitskreis für Radio Top

Delegierte mit Stimmrecht

Stephanie Scharnitzki

MCLI-Stiftung

Delegierter mit Stimmrecht

Urs W. Rechsteiner

Paarberatung und Mediation, Winterthur und Andelfingen

Vorstand

Dr. Fritz Lang

Radio- und Fernsehgenossenschaft Zürich

Delegierte mit Stimmrecht

Stephanie Scharnitzki

Delegierter (Vizepräsident)

Louis Borgogno

Stiftung «Solidarität Dritte Welt»

Delegierte mit Stimmrecht

Hedi Blum

Trägerverein «Treffpunkt Vogelsang»

Delegierter

Daniel Frei

Verein für Kinder- und Jugendarbeit im Gutschick

Delegierter

Pfr. Klaus Meyer

Delegierte

Heike Bausch

Verein Kath. Spitex Winterthur (Gemeindekrankenpflege)

Vorstand mit Stimmrecht

Katharina Schirrmeister

Verein Paulus-Akademie Zürich

Delegierter mit Stimmrecht

Hansruedi Frey

Verein Shalom

Mitglied

Daniela Amolini

Verein Vinzenz Wohnen (VIWO)

Delegierter mit Stimmrecht

Marcus Scholten

Wochenendstube

Vorstand mit Stimmrecht

Pfr. Hugo Gehring

Stiftung Altersheim St. Urban Winterthur-Seen


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Kommissionen

Bau- und Liegenschaftskommission Das Augenmerk wurde im Jahr 2018 auf den Unterhalt und die Werterhaltung von Gebäuden und Umgebungen gelegt, insgesamt wurden CHF 362 612.56 dafür ausge­ geben. Dieser Betrag liegt im mittleren Bereich der letzten Jahre und ist auf die grossen Sanierungsprojekte der letzten Jahre zurückzuführen. Als grösster Posten im Unterhaltsbudget wurde die Orgelreinigung der Kirche Peter und Paul ausgeführt. Innensanierung der Kirche Herz Jesu: Nebst dem ordentlichen Unterhalt wurde die Innensanierung der Kirche Herz Jesu fertiggestellt. Sie wurde im Frühling 2018 nach gut einem Jahr Bauzeit anlässlich eines feierlichen Gottesdienstes wieder der Nutzung übergeben. Die Sanierung umfasste die Erneuerung der gesamten Haustechnik, die energetische Sanierung der Aussenwände (mittels eines Isolierputzes) und der Decke, die Neugestaltung des Eingangsbereiches mit Beichtzimmer und Kinderecke sowie eine neue LED-basierte Beleuchtung. Bei der durch die Denkmalpflege begleiteten Sanierung wurde das Farbkonzept erneuert und insbe-

sondere der Altarraum wesentlich aufgewertet. Das bestehende Mobiliar wurde aufgefrischt und die Orgel in das Farbkonzept integriert. Die Sanierung erfolgte finanziell im Rahmen des Budgets, anlässlich der KGV 2019 wird die Schlussabrechnung präsentiert. Die Kirchenpflege und die Kirchgemeindeversammlung stimmten am 31.10. bzw. am 30.11.2016 dem Baukredit über CHF 2 175 000 für die Innensanierung der Kirche Herz Jesu zu. Finanzliegenschaften: Die Finanzliegenschaften befinden sich in einem baulich guten Zustand. Auftretende Reparaturen werden sofort erledigt. Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten werden fortwährend ausgeführt. Alle Wohnungen und Garagenplätze sind vermietet. Im Berichtsjahr gab es einen Wohnungswechsel.

Cornel Widmer

Personalkommission Die Personalkommission verabschiedete an 10 (10) Sitzungen 7 (10) Anträge zur Anstellung von neuen Mitarbeitenden an die ������� Diese stellte an: Beatrice Rimml als Sozialarbeiterin in Herz Jesu auf 1. Mai, Claudia von Gadow als kaufmännische Mitarbeiterin im Begegnungszentrum «Anhaltspunkt Neuhegi» auf 1. November und Patrizia Scaramuzza als Pfarreisekretärin der Pfarrei St. Ulrich auf 1. Januar 2019. Marisa Monsch übernahm per 1. Januar 2019 als Sachbearbeiterin Administration (Verwaltung) die Nachfolge von Doris Alldis, die altershalber zurücktrat. Ferner wurde, ebenfalls per 1. Januar 2019, Ruth Habegger als Jugendarbeiterin im Kinder- und Jugendtreff Gutschick angestellt. Am 29. Oktober bestimmte die ������� die Stellvertretung der Ressortverantwortlichen für die Amtsdauer 2018–2022. Sodann traten, bereits im Vorjahr angestellt, ihre Tätigkeit an: Stephanie Scharnitzki als Kommunikationsverantwortliche per 1. Januar, P. Salu Mathew Thattaparambil als Vikar der Pfarrei St. Peter und Paul per 15. Februar und Doris Oberli als Sozialarbeiterin der Pfarrei St. Peter und Paul per 1. März. Die geringere Anzahl von Anträgen an die Gesamtbehörde im Vergleich zu früher hängt mit der Delegation von Zuständigkeiten an die Personalkommission im Gefolge der Revision der Kirchgemeindeordnung von 2013 zusammen.

Das Ressort traf die Vorbereitungen für die von der Synode auf 1. Januar 2019 eingeführte fünfte Ferienwoche für alle Mitarbeitenden bis Alter 59 (Änderung von § 47 Abs. 1 der Anstellungsordnung). Auf 1. Januar traten die vom Synodalrat revidierten Bestimmungen zur Mitarbeiterbeurteilung in Kraft. Diese ist statt jährlich neu alle zwei Jahre vorgesehen, und ein Stufenaufstieg kann auch bei lediglich genügender Beurteilung erfolgen. An der Kirchgemeindeversammlung vom 29. Mai wurden Michael Weisshar, Marcus Scholten und Zeljko Calusic als Pfarreibeauftragte wiedergewählt bzw. gewählt. Die Personalkommission bestätigte in eigener Zuständigkeit am 11. Januar die mit mehreren Einzelbeschlüssen bewilligten nebenamtlichen Dienste von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern. Des Weiteren stellte sie am 30. August Sonja Calmbach als zweite Sakristanin/Hauswartin der Pfarrei St. Urban und am 13. Dezember in gleicher Funktion in Herz Jesu Gerhard Haberzettl an. Dieser übernahm auf 1. Januar 2019 die Nachfolge seines in den Ruhestand getretenen Vorgängers Fritz Stähli. Ferner nahm die Personalkommission die Selektion der zweiten Sekretärin in St. Peter und Paul an die Hand, da die amtierende Stelleninhaberin, Marlis Rüesch, per 31. Mai 2019 altershalber zurücktreten wird. Die Kommission einigte


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sich sodann mit dem «Verein für Kinder- und Jugend­arbeit im Gutschick» über verschiedene Anstellungsmodalitäten und übertrug Manuela Zuber als Fachfrau Personal vermehrte Aufgaben bei der Rekrutierung von Personal. Die Kommission befasste sich an mehreren Sitzungen mit der Erarbeitung des am 4. Dezember von der Kirchgemeindeversammlung genehmigten Budgets 2019 und beschloss in diesem Zusammenhang eine Lohnerhöhung um eine Stufe, einzelne Lohnkorrekturen und Beförderungen. Sie erarbeitete Vorschläge für Legislaturziele des Ressorts, die sich an der bisherigen Personalpolitik und der Präambel der Anstellungsordnung orientieren und in die neu geplanten Ziele der Kirchenpflege einfliessen sollen. Ferner sprach sie sich im Zusammenhang mit konkreten Krankheitsfällen mit Blick auf die Regelung der Verordnung für eine verstärkte Stellung der Arbeitgeberin gegenüber der Krankentaggeldversicherung aus. Die Personalkommission befasste sich sodann mit einer gros­ sen Zahl weiterer Geschäfte: Erwähnt seien Anstellun­gen in der Katechese, die Berufsbildung innerhalb der Verwaltung, die Anstellung von Personen mit einem Handicap entsprechend der Präambel der Anstellungsordnung, das Einholen von Strafregisterauszügen bei Selektionen, Weiterbildungsanträge sowie die Vergütung von Mehrstunden und Zusatzdiensten. Besonders zeitintensiv waren die Abklärung komplexer rechtlicher Fragen und die Mediation in Konfliktfällen. Die Einführung eines Personalinformationssystems musste aus technischen Gründen aufgeschoben werden. Der Ressortverantwortliche nahm wiederum an den Treffen des Präsidiums mit dem Generalvikar teil sowie am 21. März in der Funktion

als Vizepräsident an der Visitation der Kirchenpflege durch die Aufsichtskommission. Der Schweizerische Sakristanenverband empfahl nach einer Überprüfung eine substanzielle Erhöhung der Stellenprozente im Bereich Sakristan/Hauswartung in der Pfarrei St. Peter und Paul. Die Personalkommission behält sich vor, eine entsprechende Beurteilung auch anlässlich der Neubesetzung weiterer Stellen einzuholen. Am 21. Juni fand die letzte Sitzung der Legislatur 2014– 2018 statt. Antonella Mastrogiuseppe wurde als langjähriges Mitglied unter Verdankung ihrer geleisteten Dienste verabschiedet. Am 30. August trat die Personalkommis­sion zur ersten Sitzung der neuen Legislatur 2018–2022 zusammen. Es gehören ihr an: als Ressortverantwortlicher Dr. Fritz Lang (bisher), als Vizepräsident Hansruedi Frey (bisher) und als neue Mitglieder Sabrina Quan und Lore­ dana Lima. Der Ressortverantwortliche liess sich an der Kirchgemeindeversammlung vom 29. Mai für eine dritte Amtszeit wählen, verband seine Wiederwahl jedoch mit der Erklärung, per Mitte 2019 zusammen mit dem amtierenden Präsidenten zurücktreten zu wollen. Im Hinblick auf seinen Rücktritt wurde zusammen mit Vizepräsident Dr. Hans Hollenstein die Suche nach seiner Nachfolge an die Hand genommen und ein Aufgaben- und ��������� erarbeitet. Am 9. Juli nahm die ������� zustimmend Kenntnis vom Bericht der Personalkommission betreffend die Entwicklung des Ressorts Personal und erhöhte die Stellenprozente der Personalverwaltung auf 150 %.

Anstellungen in der Kirchgemeinde

Mitarbeitende in der Kirchgemeinde

in Stellenprozent

Anzahl Personen

19 % Verwaltung / Pfarreisekretariat / Hausangestellte 16 % Pfarrer / Gemeindeleiter / Aushilfspfarrer 27 % Pastoralassistenz / Religionspädagogik / Jugend / Sozialdienst / Altersheimseelsorge 11 % Katechetin / HGU-Verantwortung / HGU-Mütter 11 % Musik / Aushilfen 16 % Sakristan / Hauswartung / Reinigung / Aushilfen

Dr. Fritz Lang

12 % Verwaltung / Pfarreisekretariat / Hausangestellte 13 % Pfarrer / Gemeindeleiter / Aushilfspfarrer 16 % Pastoralassistenz / Religionspädagogik / Jugend / Sozialdienst / Altersheimseelsorge 28 % Katechetin / HGU-Verantwortung / HGU-Mütter 16 % Musik / Aushilfen 15 % Sakristan / Hauswartung / Reinigung / Aushilfen


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Seelsorgekommission Das Jahr 2018 war auch für die Seelsorgekommission am meisten durch die Veränderungen geprägt, die die Erneuerungswahlen zur Kirchenpflege mit sich brachten. Die Frage nach Zielen innerhalb der Kirchgemeinde wurde zusehends wichtiger. Darum beschloss die Seelsorgekommission, hier proaktiv tätig zu werden und von sich aus Ziele für den Pastoralraum Winterthur zu formulieren bzw. die seit 2012 geltenden Ziele zu aktualisieren. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und wird 2019 mit den Zielen der Kirchenpflege als Ganzes koordiniert werden. Einige Zwischenschritte konnten schon abgeschlossen werden. Wie in den Jahren zuvor trafen wir uns auch im Januar 2018 zu einer Retraite und im weiteren Jahr zu sieben Sitzungen, die ca. zwei Stunden dauerten. Dort werden alle Fragen besprochen, die Winterthur als Ganzes betreffen. Die meisten Traktanden können folgenden Ressorts zugeordnet werden: Jugendarbeit (verantwortlich Klaus Meyer) Sozial- und Freiwilligenarbeit (Marcus Scholten) Exerzitien im Alltag (Michael Weisshar, Peter Koller) Friedhöfe (Klaus Meyer, Michael Weisshar) Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (Hugo Gehring) Albanifestgottesdienst (Michael Weisshar) Bettagsgottesdienst (Hugo Gehring, Peter Koller) Spiritual Care (Peter Koller) Kirchliche Entwicklungshilfe (Jacek Jeruzalski) Treffpunkt Zukunft (Michael Weisshar)

Die Jahre 2017 und folgende sind stark geprägt vom 500-Jahre-Jubiläum der Reformation. Auch uns als Katholiken beschäftigt dieses Jubiläum, weil wir immer wieder um eine ökumenische Zusammenarbeit angefragt werden. 2018 ging es dabei vor allem um den grossen Gottesdienst auf dem Neumarkt am Bettag mit über 1500 Besuchern und das Projekt «Heiliges Winterthur», das vorreformatorische Orte in Winterthur kennzeichnet, die damals als heilig galten. In diesem Jahr werden im Sommer die Tafeln dazu aufgestellt und das dazugehörige Buch wird erscheinen. Die Zusammensetzung der Seelsorgekommission (die Leitenden der acht Pfarreien und eine Protokollführerin) blieb im ganzen Jahr 2018 konstant. Am Ende des Jahres mussten wir unsere langjährige Protokollführerin Ursula Erni verabschieden. Neu führt im Jahr 2019 Daniela Todesco das Protokoll. Neben all den offiziellen Traktanden dienen unsere Sitzungen auch dazu, über Freuden und Leiden in den Pfarreien zu berichten und uns unter Kollegen auszutauschen. Dies gelingt dank des guten Arbeitsklimas in den meisten Fällen. Wir freuen uns, auch weiterhin miteinander und im Dienst der Kirchgemeinde und der Pfarreien unterwegs zu sein.

Michael Weisshar, Präsident


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Jugendkommission Das Ressort Jugend (Jugendkommission) beschäftigt sich vorwiegend mit pfarreiübergreifenden Aktivitäten und Projekten in den Bereichen Jugendarbeit, Jugendseelsorge und Seelsorge für junge Erwachsene. Das Ressort hat zudem das Zusammenwirken der Pfarreien in der Jugend­ arbeit und der Jugendseelsorge zu fördern. Diesem Ziel dienen unter anderem die regelmässigen Sitzungen der regionalen Jugendseelsorge mit den Jugendseelsorgerinnen und -seelsorgern der Pfarreien (Jugendseelsorgestamm). Die Jugendkommission traf sich im Berichtsjahr vier Mal und konnte Pfarreien bei ihrer Jugendarbeit beraten. Im Berichtsjahr wurden verschiedene Anlässe durch­ geführt, wovon namentlich folgende zu erwähnen sind: Am Freitagabend, den 9. März, trafen sich wieder zahl­ reiche Firmlinge aus Winterthur zum Firmtreffen «Winti-­ Spirits». Etwa 80 junge Menschen, die sich auf ihre Firmung vorbereiteten, konnten in verschiedenen Ateliers Momente des Lebens in der katholischen Kirche kennenlernen: Caritas, Behindertenseelsorge ZH, die Schweizergarde etc. Zum Ministrantenlager vom 5. bis 12.10.2018 kamen 20 Minis aus Winterthur und Umgebung zum Kennen­lernen, Spiel, Spass und Gottesdienst zusammen. Am 9. November fand in Zusammenarbeit mit der reformierten Jugendkirche in der Stadtkirche Winterthur wieder die «Nacht der Lichter» statt, ein Abendgebet im Stil von Taizé. Dieser erfolgreiche Anlass mit rund 200 Besucherinnen und Besuchern soll weiterhin fester Bestandteil der spirituellen Angebote des «freiraum» bleiben.

Für das Jahr 2019 sind bereits einige Anlässe in Vorbereitung, an denen der regionale Jugendseelsorger beteiligt oder für die er verantwortlich ist: Ministranten-Leitungskurs, «Winti-Spirits», Mini-Lager und Fotokurs sind nur einige der geplanten Aktivitäten. Zudem hat die Seelsorgekommission zu ihrer Retraite im Januar 2019 eine Einladung an den regionalen Jugendseelsorger ausgesprochen, um neue Möglichkeiten der vernetzten Arbeit für die Kirchgemeinde zu besprechen. Dies freut die Jugendkommission sehr und unterstützt das gemeinsame weitere Vorangehen, jungen Menschen katholische Kirche in Winterthur mit vielen Optionen nahezubringen. In Ergänzung zu den operativen Aufgaben ist der regionale Jugendseelsorger auch in der Netzwerkarbeit sehr aktiv für die Kirchgemeinde. Er vertritt die Jugendarbeit der Katholischen Kirche in Winterthur in den folgenden Gremien: Trägerschaftskonferenz der Stadt Winterthur, Vorstand Offene Jugendarbeit Winterthur und Dekanat Winterthur. Dazu lädt er mehrmals im Jahr zum Jugendseelsorgestamm, dem Treffen der Jugendverantwortlichen von Stadt und Region Winterthur, ein. Diese Treffen dienen dem regen Austausch und bieten dazu auch Weiterbildungsmöglichkeiten in bestimmten Bereichen der Jugendarbeit. Zum ersten Mal hat sich die Jugendkommission mit den Jugendverantwortlichen der Pfarreien in herzlicher Atmosphäre zum gemeinsamen Weihnachtsessen und Austausch getroffen.

Daniela Amolini

Kommission für Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit Breites soziales Engagement Im Jahr 2018 haben wir die Arbeit der Vorjahre fort­ geführt. Neben den vielen Tätigkeiten in den Pfarreien wie Sozialberatung, Freiwilligenbegleitung oder Seniorenprogrammen lagen uns vor allem zwei übergreifende Projekte besonders am Herzen: • VIWO, der Verein Vinzenz Wohnen, der weiterhin vielen in die Schweiz Geflohenen hilft, eigene vier Wände zu finden, in denen sie sich zu Hause fühlen können, und • der Treffpunkt Vogelsang, der Armutsbetroffenen eine Heimat gibt, wo sie sich austauschen können und neue Fertigkeiten erlernen können.

VIWO hat seine Strukturen stabilisiert und bewirkt mit einer schlanken Organisation viel. Der Treffpunkt Vogelsang ist auch dank viel Herzblut von Sozialarbeiterinnen der Katholischen Kirche in Winterthur zu dem geworden, was er ist. So ist es selbstverständlich, dass wir nun auch dazu beitragen, dass er langfristig solide bestehen kann und so weiterhin etwas Sonne in das Leben von Menschen bringt, die oft im Schatten sind. Für eine Stadt wie Winterthur ist es wichtig, eine Heimat für Menschen zu bieten, die sich oft nirgends zugehörig fühlen. Die «WeitBlick»-Veranstaltungen haben auch im letzten Jahr vielen Freiwilligen, die sich für Flüchtlinge engagieren, Anregungen und Austausch geboten. Dies im Rah-


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men einer Zusammenarbeit von Benevol Winterthur mit der Koordinationsstelle Pfarreiliche Soziale Arbeit und Freiwilligenarbeit der Katholischen Kirche in Winterthur und mit der Unterstützung von weiteren Organisationen. In den Pfarreien verantworten die Sozialarbeiterinnen mannigfaltige Aktivitäten und tragen zu einem regen Pfarreileben bei. Wichtig sind sie insbesondere für viele, die in Not sind und Unterstützung brauchen. Eine Sozialarbeiterin zu treffen, die sich Zeit nimmt, zuhört, Rat gibt oder auch hilft, eine finanzielle Notlage zu überbrücken, ist in einer schwierigen Situation eine grosse Stütze. Die Koordinationsstelle unterstützt all diese Tätigkeiten und gibt Inputs und Begleitung, wenn Bedarf dafür besteht. Die Kommission für Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit (KoSoFa) betreut die laufenden Projekte und Tätigkeiten und macht Überlegungen zu gesellschaftlichen Entwicklungen und zur Zukunft. All diese Zahnräder tragen dazu bei, dass ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag geleistet werden kann.

Personelle Veränderungen In der Pfarrei St. Peter und Paul ist seit diesem Jahr Doris Oberli für die sozialen Belange zuständig, in der Pfarrei Herz Jesu folgt Beatrice Rimml auf Karin Hagen, der wir für den langjährigen engagierten Einsatz in der Pfarrei und der KoSoFA herzlich danken. Neu vertritt Doris Oberli die Sozialarbeitenden der Pfarreien in der KoSoFa, ihre Stellvertreterin ist Bea Helbling. Ich danke allen, die eine Freiwilligentätigkeit ausgeübt haben, ganz herzlich. Dass sie ihre Zeit und ihre Fähigkeiten für andere einsetzen, ist nicht selbstverständlich. Dieses Engagement bewirkt sehr viel, es ist ein tragender und wertvoller Teil der Katholischen Kirche in Winter­ thur. Ich danke den Mitgliedern der KoSoFA wie auch der Kirchenpflege für das wohlwollende Unterstützen der Sozialen Anliegen, den Sozialarbeiterinnen für das konkrete Umsetzen und die Menschlichkeit, die sie in den Alltag der von ihnen Begleiteten bringen. Der Leiterin der Koordinationsstelle gebührt genauso unser Dank für ihr umsichtiges Wirken wie allen, die ein offenes Ohr und Herz für benachteiligte Menschen haben.

Daniel Frei

Zivilstand/Wohnform der Ratsuchenden

Aufenthaltsstatus der Ratsuchenden

Total: 696 Personen 28 % Frau 27 % Mann 6 % Paar 18 % Zweieltern-Familie 21 % Eineltern-Familie

Total: 335 Fälle 40 % 43 % 7 % 1 % 6 % 3 %

CH C/B N/F anderer kein unbekannt


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Kommission für Kirchliche Entwicklungshilfe (KEH) Im Sommer 2018 begann eine neue Legislaturperiode. Die langjährige Präsidentin der Kommission für Kirchliche Entwicklungshilfe Marlis Gisler und ihre Stellvertreterin Madeleine Brunner traten zurück. Ihnen beiden möchte ich ganz herzlich für ihre langjährig geleistete Arbeit danken. Glücklicherweise sind fünf Mitglieder der siebenköpfigen Kommission weiterhin aktiv und wir können von ihren Erfahrungen profitieren: Daniela Amolini, Gabriela Burkart, Jacek Jeruzalski, Thomas Suter und Claudia Vogel. Katharina Schirrmeister (Stellvertretung) und ich (Präsidium) sind als Neue dazugestossen. Die gute Einführung und die zahlreichen Unterlagen von Marlis Gisler, ihr spürbares grosses Engagement für Benachteiligte im In- und Ausland, ihre Sachkenntnis und ihre Erfahrungen erleichterten mir den Einstieg in diese neue Aufgabe. Ich war früher selber Gesuchstellerin und kann nun in Zusammenarbeit und nach reiflicher Prüfung der Gesuche in der Kommission und in der Kirchenpflege Gelder an Projekte vergeben. Nebst der Vergabe der Gelder gehört das Erstellen des Kirchenopferplanes und der zugehörigen Ansagetexte in dieses Ressort. Die KEH-Kommission hat im Jahr 2018 zahlreiche Unterstützungsgesuche erhalten. Insgesamt stand der KEH ein Betrag von CHF 410 857.40 zur Verfügung. Darin sind enthalten: Kirchenopfereinnahmen von CHF 197 138.45, die Verdoppelung des Betrages durch die Kirchgemeinde aus den Steuergeldern und der Vortrag aus dem Jahr 2017. Mit diesem Geld konnten 47 Projekte im Ausland und 25 im Inland sowie mit kleineren Beiträgen inländische Institutionen unterstützt werden.

Wo liegen Mali, Madagaskar, Burkina Faso oder Lesotho? Könnten Sie diese Länder auf Anhieb auf der Weltkarte einzeichnen? Mit den Projektanträgen kommen wir zu Informationen zum Land, zur Kultur, zur politischen Lage und zur Bevölkerungsstruktur. In vielen Ländern leben Menschen immer noch in grösster Armut, oftmals unter der Armutsgrenze, leiden unter Hunger, haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, zu Bildung und Gesundheitswesen. In Kolumbien unterstützten wir Tagesstätten für Kinder in Slums, in Madagaskar werden Schulen wiederaufgebaut, die durch Unwetter zerstört wurden. Wir bezahlten unter anderem Schulgelder für Kinder aus ärmsten Verhältnissen in Indien und Nicaragua, unterstützten die Gesundheitsversorgung für Neugeborene und Schwangere in Lesotho und leisteten einen Beitrag für den Bau eines Erste-Hilfe-Zentrums in Kamerun. Wichtig für uns ist, dass die Projekte immer begleitet und mit den Einheimischen zusammen verwirklicht werden. Im Inland unterstützten wir Projekte vor allem in Winter­ thur und Umgebung, unter anderem die Sans-PapiersAnlaufstelle in Zürich, den Verein Subita, der sich für Menschen am Rand einsetzt, und den Verein VIWO, der mit Freiwilligen zusammen Wohnungen für Flüchtlinge sucht und diese auch begleitet. Im Namen der Kommission möchte ich allen einen gros­ sen Dank aussprechen, die durch grosszügige Spenden und andere persönliche Leistungen mithelfen, die Lebenssituation von Armutsbetroffenen zu verbessern.

Hedi Blum

Auslandprojekte nach Kategorien

Auslandprojekte nach Regionen

in CHF

in CHF

23 400 Recht 15 000 Ökologie 75 600 Verschiedenes 69 400 Gesundheit 76 000 Bildung Eine detaillierte Spendenauflistung finden Sie auf www.kath-winterthur.ch / Behörden / Ressort Kirchliche Entwicklungshilfe (KEH)

Total: CHF 259 400 47 500 Afrika 74 000 Südamerika 21 000 Zentralamerika 16 100 Karibik 62 800 Asien 21 000 Europa 17 000 weltweit


45

Abrechnung über die Kirchliche Entwicklungshilfe (KEH) 2018 in CHF

Vorjahr

2018

Einnahmen Kirchenopfer

St. Peter und Paul

87 667.60

82 694.30

Herz Jesu

17 360.00

14 332.55

St. Josef, Töss

10 017.05

11 089.10

St. Marien, Oberwinterthur

10 440.00

9 385.45

St. Laurentius, Wülflingen

21 278.55

25 412.80

St. Ulrich, Rosenberg

31 319.20

33 199.90

St. Urban, Seen Total Einnahmen aus Kirchenopfern

20 903.40

21 024.35

198 985.80

197 138.45

Ausland Vortrag aus Rechnung 2017 Opferertrag 2018 Beitrag Kirchgemeinde*

15 544.05 167 915.10 98 569.25 282 028.40

verfügbar

Inland Vortrag aus Rechnung 2018

1 036.45

Opferertrag 2018

29 223.35

Beitrag Kirchgemeinde*

98 569.20

verfügbar

128 829.00

Total 2018 verfügbar

410 857.40

Zahlungen im Jahr 2018 Total Ausland

259 400.00

Total Inland

127 200.00

Total Ausgaben

386 600.00

somit per Ende 2018 noch verfügbar Anteil Ausland Anteil Inland Total

* Die Kirchgemeindeversammlung vom 7. Januar 1971 beschloss als Beitrag der Kirchgemeinde die Opferverdoppelung bis max. 1 % der einfachen Staatssteuer.

22 628.40 1 629.00 24 257.40


46

Die Katholische Kirche in Winterthur auf einen Blick

Römisch-katholische Kirchgemeinde Winterthur

Urnenabstimmung

8 Pfarrer / Pfarreibeauftragte Voraussetzung: braucht Beauftragung durch den Bischof

7 Territorialpfarreien, 1 Personalpfarrei* St. Peter u. Paul St. Laurentius Herz Jesu St. Ulrich St. Josef St. Urban St. Marien *San Francesco MCLI

Kirchgemeindeversammlung

Kirchenpflege 17 Mitglieder Beratend: 8 Pfarrer/Pfarreibeauftragte, Leiter Finanzen/Administration, Kommunikationsverantwortliche

Rechnungsprüfungskommission 5 Mitglieder

Verwaltung

Geldverkehrsprüfungskommission

(inkl. Kommunikation)

3 Mitglieder

Ressorts/Kommissionen Bau und Liegenschaften

Finanzen

Jugend

Kirchliche Entwicklungshilfe

Personal

Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit Seelsorge


47

Namen und Kontakte

Kirchenpflege – Stand 31. Dezember 2018 Präsident Mitglied Büro Urs W. Rechsteiner lic. oec. publ.

Vizepräsident Dr. Hans Hollenstein

Ressortverantwortliche Jugendkommission Mitglied Kirchliche Entwicklungshilfe Mitglied Soziale Arbeit und Freiwilligenarbeit Pfarreipflegerin St. Urban Daniela Amolini

Ressortverantwortlicher Finanzkommission Mitglied Büro Claudio Aquilina

Stv. Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit Ressort­­verantwortliche Subkommission Freiwil­­ligenarbeit, Mitglied Jugendkommission Pfarreipflegerin St. Josef Heike Bausch

Ressortverantwortliche Kirchliche Entwicklungshilfe Hedi Blum

Louis Borgogno

Stv. Jugendkommission Mitglied Bau- und Liegenschaftskommission Pfarreipflegerin St. Marien Lucia Franzen

Ressortverantwortlicher Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit Daniel Frei

Stv. Personalkommission Hansruedi Frey

Mitglied Finanzkommission Mitglied Bau- und Liegenschaftskommission Mitglied Kommission Geldverkehrsprüfung Matthias Gamper

Stv. Finanzkommission Mitglied Bau- und Liegenschaftskommission Bernadette Guillaume

Ressortverantwortlicher Personalkommission Mitglied Büro Fritz Lang, Dr. iur.

Mitglied Personalkommission Pfarreipflegerin Parrocchia MCLI Loredana Lima

Mitglied Personalkommission Pfarreipflegerin St. Ulrich Sabrina Quan

Stv. Kirchliche Entwicklungshilfe Pfarreipflegerin St. Peter und Paul Katharina Schirrmeister

Ressortverantwortlicher Bau- und Liegenschaftskommission Mitglied Büro Cornel Widmer

Die Mitglieder der Kirchenpflege sind zu erreichen über das Sekretariat der Kirchenpflege. Sekretärin der Kirchenpflege Daniela Todesco Tel. 052 224 03 86 daniela.todesco@kath-winterthur.ch


48

Rechnungsprüfungskommission Präsident Werner Gabriel

Vizepräsidentin Rosemarie Schürmann

Geldverkehrsprüfung Angelika Kalbermatten

Paul Reichmuth

Aktuar und Geldverkehrsprüfung Gino Rothenbach

Pfarreiübergreifende Angebote Regionale Jugendseelsorge Oliver Sittel Oberfeldweg 15 8408 Winterthur Tel. 052 202 53 92 oliver.sittel@ kath-winterthur.ch juseso@kath-winterthur.ch

Anhaltspunkt Neuhegi Pfarrei St. Marien Dr. Barbara Winter-Werner Ida-Sträuli-Strasse 91 8404 Winterthur Tel. 052 544 17 70 barbara.winter@ kath-winterthur.ch

Spitalseelsorge (ist der Röm.-kath. Körperschaft Kanton Zürich unterstellt) Kantonsspital Winterthur Katholisches Pfarramt Postfach 834 8401 Winterthur Leiter kath. Spitalseelsorge Diakon Michael Eismann Tel. 052 266 21 32 michael.eismann@ksw.ch

Klinik Schlosstal, ipw Katholisches Pfarramt Wieshofstrasse 102 8408 Winterthur Klinikseelsorger Diakon Martin Paulus Tel. 052 224 36 01 martin.paulus@ipw.zh.ch

Koordinationsstelle Pfarreiliche Soziale Arbeit und Freiwilligenarbeit Seuzacherstrasse 1 8400 Winterthur Susanne Horak Tel. 052 269 03 87 susanne.horak@kath-winter­thur.ch


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Pfarreiliche Stellen für Soziale Arbeit Pfarrei St. Peter und Paul Tellstrasse 11a 8400 Winterthur Doris Oberli doris.oberli@kath-winterthur.ch Margrit Fässler margrit.faessler@kath-winterthur.ch Tel. 052 213 16 32 sozialdienst.peterundpaul@ kath-winterthur.ch

Pfarrei Herz Jesu Unterer Deutweg 89 8400 Winterthur Beatrice Rimml Tel. 052 235 03 77 beatrice.rimml@kath-winterthur.ch sozialdienst.herzjesu@kath-winterthur.ch

Pfarrei St. Josef Nägelseestrasse 46 8406 Winterthur Beatrice Fischer Tel. 052 209 03 77 beatrice.fischer@kath-winterthur.ch sozialdienst.stjosef@kath-winterthur.ch

Pfarrei St. Marien Römerstrasse 105 8404 Winterthur Susanne Meier Tel. 052 245 03 77 susanne.meier@kath-winterthur.ch sozialdienst.stmarien@kath-winterthur.ch

Pfarrei St. Laurentius Wülflingerstrasse 181 8404 Winterthur Margarete Zani Tel. 052 224 03 77 margarete.zani@kath-winterthur.ch sozialdienst.stlaurentius@ kath-winterthur.ch

Pfarrei St. Ulrich Seuzacherstrasse 1 8400 Winterthur Margrit Fässler Tel. 052 269 03 83 margrit.faessler@kath-winterthur.ch sozialdienst.stulrich@kath-winterthur.ch

Pfarrei St. Urban Seenerstrasse 193 8405 Winterthur Beatrice Helbling Tel. 052 235 03 87 beatrice.helbling@kath-winterthur.ch sozialdienst.sturban@kath-winterthur.ch

Parrocchia MCLI San Francesco St. Gallerstrasse 18 8400 Winterthur Gabriella Prudenza Tel. 052 266 01 26 gabriella.prudenza@kath-winterthur.ch sozialdienst.sanfrancesco@ kath-winterthur.ch

Synodalen (Synode der Röm.-kath. Körperschaft Kanton Zürich) Claudio Aquilina

Louis Borgogno

Elvira Gilg

Susanne Ruckstuhl

Pfr. Klaus Meyer

Verwaltung Römisch-katholische Kirchgemeinde Laboratoriumstrasse 5, 8400 Winterthur, Tel. 052 224 03 80, info@kath-winterthur.ch, www.kath-winterthur.ch Leiter Administration: Thomas Suter

Verantwortliche Personal­administration: Manuela Zuber

Verantwortliche Kommunikation: Stephanie Scharnitzki

Alle Angaben zu Behördenmitgliedern und Mitarbeitenden: Stand 31. Dezember 2018. Weitere Informationen zu den Pfarreiratspräsidien, zu fremd­sprachigen Missionen und Gruppierungen in Winterthur u. v. m.: www.kath-winterthur.ch


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Pfarreien mit Gemeindeleitungen/Pfarreibeauftragten

St. Ulrich, Winterthur-Rosenberg Marcus Scholten, Pfarreibeauftragter Seuzacherstrasse 1, 8400 Winterthur Pfarramt 052 269 03 80 stulrich@kath-winterthur.ch

Baujahr 1971

St. Ulrich

Wülflingen

999 Katholiken

Altstadt

St. Peter und Paul 4290 Katholiken

St. Laurentius 4220 Katholiken

Bahnhof Winterthur

Baujahr 1959

Töss St. Laurentius, Winterthur-Wülflingen Zeljko Calusic, Pfarreibeauftragter und Diakon Wülflingerstrasse 181, 8408 Winterthur Pfarramt 052 224 03 70 stlaurentius@kath-winterthur.ch

Herz Jesu St. Josef

2355 Katholiken

2775 Katholiken

Mattenbach

Baujahr 1913 St. Josef, Winterthur-Töss Jacek Jeruzalski, Pfarrer Nägelseestrasse 46, 8406 Winterthur Pfarramt 052 209 03 70 stjosef@kath-winterthur.ch


51

St. Peter und Paul, Winterthur Dr. Hugo Gehring, Pfarrer/Dekan Tellstrasse 7, 8400 Winterthur Pfarramt 052 269 03 70 peterundpaul@kath-winterthur.ch

St. Marien, Oberwinterthur Michael Weisshar, Pfarreibeauftragter Römerstrasse 105, 8404 Winterthur Pfarramt 052 245 03 70 stmarien@kath-winterthur.ch

St. Marien Baujahr 1868

5181 Katholiken

Baujahr 1936

St. Urban, Winterthur-Seen Peter Koller, Pfarreibeauftragter Seenerstrasse 193, 8405 Winterthur Pfarramt 052 235 03 80 sturban@kath-winterthur.ch

Oberwinterthur

St. Urban 5542 Katholiken Baujahr 1934

Seen Baujahr 1974

Baujahr 1906

Herz Jesu, Winterthur Klaus Meyer, Pfarrer Unterer Deutweg 89, 8400 Winterthur Pfarramt 052 235 03 70 herzjesu@kath-winterthur.ch

MCLI – Missione Cattolica di Lingua Italiana Don Carlo de Stasio, Pfarrer St. Gallerstrasse 18, 8400 Winterthur Pfarramt 052 212 41 91 cpsf@kath-winterthur.ch

Die Pfarrei MCLI San Francesco umfasst Katholikinnen und Katholiken, die in den Bezirken Winterthur und Andelfingen wohnen.



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