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Katholische Kirche Region Rorschach
Nr. 3/2024 I März 2024
Sich ein Herz fassen – Neues wagen Jesus hat etwas Neues gewagt. Die Art und Weise, wie er seinen Leidensweg ging, ist beeindruckend und verdeutlicht, wie sehr er seiner Zeit voraus war. Jesus hat entschieden, radikal den gewaltlosen Weg zu gehen, koste es was es wolle. Und es kostete ihn einen gewaltsamen Tod. Da kommt er mir vor wie ein Seiltänzer. Seine Auferstehung vom Tod, also Ostern, kann als Geschenk seines himmlischen Vaters an ihn angesehen werden. Und dieses Geschenk erhoffen wir auch für uns, denn Leiden und Sterben bleiben uns allen nicht erspart. Leid und Tod kann uns Angst machen, wie es auch ihm Angst machte. Kennen Sie das Gefühl, wenn einem das Herz in die Hose rutscht? Das Gegenteil davon wäre: «Sich ein Herz fassen, es in die Hand nehmen». Jeder mutige Mensch hat Angst. Aber er hat mehr als Angst, nämlich Mut.
Wer sich mit einer Herausforderung konfrontiert sieht, und mit Zuversicht auf diese Herausforderung blicken kann, der kann das Gefühl von Mut entwickeln, welches auf dem Vertrauen basiert, dass eine Sache gut werden kann und niemandem Schaden zufügt. Jesu Beispiel und seine «Mut-Kraft» können uns Halt schenken. Wir können uns mit ihm verbinden und an ihn die Bitte richten: Schenke mir von deiner Zuversicht – dem Mut – und dann auch von deinem Vertrauen, es zu wagen, wenn es darum geht, eine Einstellung, eine Haltung dem Nächsten, Gott oder mir selbst gegenüber anzupassen, ein Projekt anzugehen, die Anmeldung ins Altersheim einzulösen, mit jemandem ein ernstes und klares Gespräch zu führen, im Sakrament der Versöhnung (Beichte) erlösende Kraft zu erbitten. Was frägt das Leben bei Ihnen an, sich ein Herz zu fassen – Neues zu wagen? Ostern bleibt nicht aus. Pfarrer Roland Eigenmann, Foto: Casey Horner/unsplash.com