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Katholische Kirche Region Rorschach
Nr. 12/2023 I Dezember 2023
Traum von einer gerechten Welt Der Traum von einer gerechten Welt ist so alt wie die Menschheit selbst. Es ist der Wunsch nach einer Welt, in der alle Menschen fair und gleichbehandelt werden, egal woher sie kommen oder wer sie sind. In unserer Welt, die oft von Ungerechtigkeit und Ungleichheit geprägt ist, mag dieser Traum idealistisch wirken, aber er ist wichtig für eine bessere Zukunft. Viele Menschen sind in ihrem Handeln sehr stark davon inspiriert. Die Verwirklichung dieses Traums ist keine leichte Aufgabe. Armut, Ungleichheit, Diskriminierung, Umweltprobleme, Klimawandel, Kriege, politische Konflikte und vieles mehr − die Herausforderungen sind zahlreich. Meines Erachtens müssen die Bewusstseinsbildung und das Wissen der Menschen über die vorhandenen Ungerechtigkeiten geschult werden. Ebenso braucht es ein «Empowerment» (zu Deutsch Ermächtigung) und eine Befähigung, um die Welt durch eigenes Handeln zu verändern. Dabei finde ich es wichtig, global zu denken und zusammenzuarbeiten, um den weltweiten Herausforderungen
zu begegnen. Es gibt viele kirchliche Gruppierungen, die dies versuchen − ich kenne das aus eigener Erfahrung in Brasilien und Peru. Auch hier vor Ort gibt es immer wieder Gruppen, die sich damit beschäftigen. An Weihnachten erinnern wir uns daran, dass Gott Mensch wurde. In ganz einfachen Verhältnissen, einer von uns. Später lehrte Jesus uns, Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu verbreiten und sich um die Armen und Unterdrückten zu kümmern. «Dein Reich komme ...», beten wir im Vaterunser und bitten darum, dass eine gerechtere Welt Wirklichkeit wird. Wir müssen nicht auf göttliches Eingreifen warten, wir können selbst aktiv werden, um die Welt heute besser und gerechter zu gestalten. Jeden Tag aufs Neue. Im Namen des ganzen Pastoralteams wünsche ich Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten. Michael Hermann, Foto: Thomas Jeswin