Inspirationen für Sinne und Seele - Herbst 2019

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Inspirationen FÜR SINNE UND SEELE

HERBST 2019

Inspirationen für Sinne und Seele

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Editorial

Ab nun sind die INSPIRATIONEN ein bisschen früher dran, weil wir uns entschieden haben, nicht erst zum astronomischen Jahreszeitenbeginn zu erscheinen, sondern schon zum meteorologischen Start. Für die Herbstausgabe bedeutet das, mit 1. September steht der Herbst in den Startlöchern und verabschiedet den Sommer Stück für Stück. Deshalb widmen wir uns hier auch dem Thema „Abschied nehmen“. Eins vorweg: Wir lieben alle Jahreszeiten und freuen uns jetzt auf den prächtigen Herbst, der uns mit reicher Ernte und goldenem Blattwerk verwöhnt. Nehmen wir uns die Zeit, hinaus in die Wälder zu gehen. Gerade der Wald hält viele zauberhafte Überraschungen für uns bereit, lässt uns aufatmen, auftanken und entspannen. Waldbaden ist längst ein Begriff, es werden darüber sogar Bücher geschrieben, weil die Wirkung des Waldes auf uns Menschen sehr heilsam und wohltuend ist. Wir nehmen uns auch wieder Zeit für uns selbst, gehen nach innen und nehmen unser inneres Kind an der Hand, um uns selbst das zu geben, was wir brauchen, Liebe und Aufmerksamkeit. Die Herbstausgabe war dieses Mal etwas knapp anberaumt, aber wir haben bereits für die Winterausgabe viele schöne Themen gesammelt und warten Ende November bzw. Anfang Dezember wieder mit einer Fülle an Inspirationen auf. Einen farbenreichen Herbst wünscht dir herzlich, deine INSPIRATIONEN-Redaktion

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Inhalt

Geheimnisvoller Wald

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Glück muss man können oder es lebe das Grün 8 Der Weg am Wasser Abschied nehmen

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Der Weg der Selbstliebe

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Lebens(t)raum Stadt

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Frau Schneider plaudert... Yoga - die Stellung des Kindes Herbstmeditation

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Geheimnisvoller Wald

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Frieden findet man nur in den Wäldern. Michelangelo

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Inspirationen fĂźr Sinne und Seele


Inspiration

Was ist das Geheimnis des Waldes? Dass du dort sein kannst, wie du wirklich bist, dass du dort aufatmen und deine Lungen mit frischer Luft und viel Sauerstoff füllen kannst und dass du dort Entspannung pur und ganz viel kostbare Inspiration erfährst. Egal zu welcher Jahreszeit, gleichgültig in welcher Stimmung du bist, was dich antreibt oder gerade beschäftigt. Für dich haben wir hier ein paar erprobte Übungen, die dich den Wald mit allen Sinnen wahrnehmen und dich eintauchen lassen in eine Oase inmitten der Hektik des Alltags. Gehe so oft du kannst hinaus, in den Wald, um deine Seele baumeln zu lassen und neue Kraft zu tanken!

Gehe barfuß

Atme

Entledige dich deiner Schuhe und deiner Socken und ertaste mit deinen Füßen den Waldboden. Suche dir dafür einen Weg, der dir angenehm erscheint. Die sanfte Massage wird nicht nur deinen Füßen gut tun – du nimmst alles ganz anderes wahr, spürst, auch dich selbst. Zudem ist die Übung gut für deinen Körper, für deinen Gleichgewichtssinn, für die Fußmuskulatur.

Setze dich auf einen Baumstumpf oder auf einen Stein und schließe deine Augen. Atme den Duft des Waldes ein und nimm ihn ganz tief in dich auf. Seine Wirkung ist wahrhaft wohltuend, für Körper, Geist und Seele.

Umarme einen Baum Gehe zu einem Baum hin, der dich anzieht, und umarme ihn. Lege deine Arme um den Stamm, ebenso dein Ohr. Bäume erzählen Geschichten. Lausche! Wenn du deinen Rücken an den Baumstamm lehnst und deine Arme Richtung Baumkrone ausrichtest, dann stärkst du damit dein Wurzelchakra - in der Wirbelsäule sind all unsere Traumata gespeichert, die uns der Baum gerne abnimmt.

Lausche

Erinnere dich Als Kind bist du vielleicht hin und wieder oder sogar sehr oft im Wald gewesen. Erinnere dich, was du erlebt hast, was du gesehen hast – war der Wald nicht voller Abenteuer für dich? Er kann es auch heute noch für dich sein!

Entdecke Gehe in den Wald und nimm eine große Portion Neugierde mit. Schaue und entdecke wie ein Kind und staune über die Wunder, die der Wald für dich bereit hält. Text: Elisabeth Ornauer, Zauberwort

Das Rascheln der Blätter, wenn der Wind sanft durch sie streicht, ergibt ein beruhigendes Geräusch und ist vergleichbar mit dem Rauschen des Meeres. Schließe deine Augen und lausche dem Blätterrauschen. Und lass deine Gedanken wegfliegen, über die Baumkronen hinaus.

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Glück muss man können – oder es lebe das Grün!

Jedes Eigentum hat Grenzen; jede Macht Gesetze. Nur der Vagabund besitzt die ganze Erde. Isabelle Eberhardt 6

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Inspiration

In den vergangenen Jahren erschien eine Flut an langjährigen und weltweiten Studien, die sich mit den zahlreichen positiven Auswirkungen der grünen Umwelt auf die psychische wie physische Gesundheit befassten. Gleichzeitig verbreiten sich Volkskrankheiten wie Depressionen, Fettleibigkeit, Herzleiden, Atemwegserkrankungen und zahlreiche andere Zivilisationsschäden zunehmend flächendeckender. Aber wer kennt sie nicht, die Aussage: „Die Welt wird immer schneller.“ Es scheint, als müsste es immer Aktion geben, immer etwas getan werden, denn Leistungs- und Erfolgsdruck sind allgegenwärtig. Hektik und der Blick auf die Uhr bestimmen unser Leben und es fällt uns zunehmend schwerer, kleine Freuden – wie den Genuss einer guten Mahlzeit, Abschalten bei einem aromatischen Getränk etc. - zu zelebrieren oder uns gar eine kurze Auszeit zu gönnen. Zeit bestimmt unsere Welt und doch rinnt sie uns gleichzeitig immer mehr durch die Finger – unsere Prioritäten verschieben sich. Wir neigen dazu, weiter beschleunigen zu wollen, wo es eigentlich nichts mehr zu beschleunigen gibt. Gesund für Körper und Psyche ist diese Lebensweise in den seltensten Fällen. Dabei wäre es so einfach: Raus in den Wald, rein ins Glück! Denn ganz gleich, was wir Menschen sonst noch sein mögen: Am Ende bleibt immer die Tatsache, dass wir natürliche Wesen in einer natürlichen Welt sind. Wir sind Natur. Und auch wenn die Farbe des Jahres 2017, gewählt vom amerikanischen Farbentwickler PANTONE, „Greenery“, ein intensives und

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leuchtendes Apfelgrün, war, ist dies keine Trendgeschichte. An Verzückungszeugnissen mangelt es auch unter den großen deutschen Dichtern wie Goethe, Tieck, Eichendorff nicht. „Erst unterm Blätterhimmel wird der Mensch zum Menschen“ kann man bei Ludwig Tieck über den Rückzugsort Wald nachlesen. Im 2016 erschienen Buch „Der Biophilia-Effekt“ schreibt der österreichische Biologe Clemens Arvay: „Die Natur ist unser evolutionäres Zuhause‘“. Er beschreibt damit, dass unsere Liebe zu allem Lebendigen genetisch bestimmt ist, denn „das ist unsere DNA“. In dieser archaischen Verbindung liegt auch die Möglichkeit „grüner Heilung“. Aber handelt es sich dabei tatsächlich um die Vermittlung einer neuen Sicht auf den Sehnsuchtsort Wald? Wer also richtig in den Wald eintaucht, tut etwas für seine Gesundheit – körperlich und seelisch. Das bewusste Verweilen im Wald, um sich zu erholen, wird auch als „Waldbaden“ bezeichnet, hat unter dem Begriff „Shinrin Yoku“ eine lange fernöstliche Tradition und ist vielen von uns aus eigener Erfahrung nur allzu gut bekannt. Verantwortlich für diesen positiven Effekt sind in erster Linie die sogenannten „Terpene“ – Moleküle, die von Bäumen abgesondert werden und auf die unser Immunsystem mit einer deutlichen Steigerung der Abwehrkräfte reagiert. In Laborexperimenten konnte herausgefunden werden, dass Baumterpene in unserem Körper vor Krebs schützende Mechanismen anregen, welche gegen Tumorzellen wirken. Zudem fand man heraus, dass das Einatmen dieser gasförmigen Terpene in der Waldluft die Bildung körpereigener Herzschutzsubstanzen fördert.

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Offenbar hat die Natur aber eine solche Kraft, dass sie sogar schon wirkt, wenn wir sie nur auf Abbildungen sehen. Eine niederländische Studie von 2015 hat gezeigt, dass schon der Anblick von Bäumen auf einem Foto ausreicht, den Parasympathikus – also den sogenannten „Nerv der Ruhe“ – zu aktivieren. Das beruhigt nicht nur unser Gemüt und senkt unseren Stresslevel, sondern dient gleichzeitig der Regeneration und Heilung von Zellen und Organen. Aber wie stark ist dann erst das Original, wenn wir in die angenehme Atmosphäre des Waldes eintauchen, wo es gut riecht, das Licht milde schimmert, die Luft klar ist und der Boden unter unseren Füßen leicht federt? Im Wald scheinen alle Sinne aufzublühen, man atmet tiefer, riecht intensiver, hört Äste knacken und den Wind rauschen, spürt die Sonne oder die Kälte und sieht die unterschiedlichsten Farben und Formen. Vor diesem Hintergrund ist es wohl kein „Zufall“, dass der internationale Tag des Glücks (20. März) und der internationale Tag des Waldes (21. März) derart dicht beieinander liegen.

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Mit meinen beiden Hunden bin ich nahezu jeden Tag im Wald unterwegs. Wir alle genießen dieses tägliche Ritual sehr und gerade wer jeden Tag in der Natur ist, sieht besonders deutlich, wie sie sich Tag für Tag ein wenig verändert. Sehr zart fängt es an und das Erwachen beginnt in ganz leisen Sprüngen. Die Farben werden dann, in immer stärker werdenden Schüben, deutlicher und kräftiger und es macht sich das Gefühl breit, dass mit jedem Tag die Energie steigt. So macht alles seinen Sinn, alles hat seine Zeit und seinen eigenen Rhythmus. Andreas Weber, der Biologe, Philosoph und Bestseller von „Natur tut uns gut“ schreibt, dass man gerade in der Natur den elementaren Wunsch, am Leben zu sein am stärksten spürt. Denn „Organismen“, so meint er, „sind Wesen, denen ihr Leben etwas bedeutet. Und das, was wir mit ihnen teilen, ist ein Bangen um die eigene Existenz.“ Er zieht dabei den Vergleich, dass es einem Berghang gleichgültig ist, ob ihn eine Lawine ins Tal reißt. Nicht aber dem Baum, der mit ihm in die Tiefe stürzt. Er wird alles daransetzen, wieder auszutreiben. „Wir fühlen mit allem Lebendigen,

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deshalb lieben wir die Natur so sehr und deshalb tut es uns auch gut, draußen zu sein.“ Aber gerade, wenn ich von „Glück muss man können!“ schreibe, sind es unter anderem auch immer wieder die Kleinigkeiten, die uns tatsächlich glücklich machen und das Leben versüßen. Die Schönheit der Natur liegt genau in diesen Details und das Wahrnehmen dieser Einzelheiten erdet uns und macht es möglich, dass eine tief empfundene Zufriedenheit sowie Dankbarkeit ihren Platz in unserem Leben bekommt. Ein Ritual, das mir, aber auch vielen anderen, dabei hilft, die vielen kleinen Momente draußen in der Natur oder im Alltag bewusster wahrzunehmen, ist das Notieren derselben auf kleinen Notizblättchen. Sammelt man diese in einem Glas, schafft man damit nicht nur eine wahre Kraftquelle von positiven Momenten, sondern lässt sie in Form eines „Tagesbuchs“ auch zu Erinnerungen der ganz besonderen Art werden. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern, dass, wenn wir mit offenen Augen durch den (All-)Tag

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gehen, wir mehr entdecken, als wir ahnen. Damit das Sammeln dieser Momente und Wahrnehmungen noch mehr Freude macht, gibt es unter www.gluecksnotizblaettchen.com eine Fülle an Motiven. Die meisten davon sind Naturmotive, erfreuen somit auch als dekoratives Element das Auge und entspannen den Geist. Und wann immer einem danach ist, nimmt man sich eine kleine Auszeit, liest sich die vielen erlebten Augenblicke nochmals durch und lässt sie dadurch zu einzigartigen Erinnerungen werden. In diesem Sinne tauche ein ins Grün, verbinde dich mit deiner grünen Seele und nimm dir die Natur als Lehrerin. Denn „Good teachers don’t show you what to see but where to look.“ Und wer noch tiefer in das Thema eintauchen möchte, dem sei die Aufforderung zum Spaziergang in der Sonderausgabe 10 „WANDERN“ des Philosophie Magazin ans Herz gelegt. Text: Angela Winkler, Glücksnotiz-Blättchen® Psychologin, Gestalterin und Inhaberin einer kleinen Werbeagentur am Stadtrand von Wien Titel-Foto: Pavlo Vakhrushev

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Gedanken & Gedichte

Selbst-Bewusstsein Mich selbst entdecken Schritt für Schritt der Sonne entgegen gehen mich im Schatten ausruhen und Kraft schöpfen das Herz öffnen Schmerz empfinden und Freude und Liebe die alles heilt gebe ich mich ihr ganz hin und wird sie rein und frei von Herzen gegeben. Mich selbst entdecken und alles annehmen im Fluss des Lebens. Im Fluss Sein und schwimmen lernen und mir selbst bewusst Sein in der Stille die auszuhalten eine wertvolle Lebensübung ist auf dem Weg zu mir.

Text: Elisabeth Ornauer, Zauberwort

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Der Weg am Wasser

« Wasser! Es ist nicht so, dass man dich zum Leben braucht - DU bist das Leben! » Antoine de Saint Exupéry

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Unterwegs

Der Kneipp-Meditationsweg in St. Radegund Am Fuße des Schöckls gelegen und knapp 15 km von Graz entfernt liegt St. Radegund. Der Ort war während der K & K-Monarchie ein beliebter Kurort und berühmt für seine Quellen. 1841 wurde hier die „1. Kaltwasseranstalt“ der Steiermark errichtet, ab 1864 erreichte der Boom rund um Radegund seinen Höhepunkt. Besonders der ungarische Adel und das Großbürgertum liebten diesen Ort in der grünen Steiermark. Prachtvolle Villen entstanden und Spazierwege - die sogenannten Quellenwege - wurden angelegt. 22 der mehr als 160 Quellen, die aus dem Schöckl entspringen, wurden damals architektonisch gefasst und mit Namen versehen. Mit dem Ende der Monarchie jedoch verlor der Kurort St. Radegund an Glanz und Bedeutung. An seine Funktion als Kurort erinnert nur mehr das Rehabilitationszentrum und eine Privatklinik, aber sonst ist es still geworden.

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Ich habe mich auf den Weg gemacht, einen der Quellenwege zu gehen. Genauer gesagt den Kneipp-Meditationsweg. Von Graz kommend sehe ich schon von weitem den Schöckl. Mit seinen 1445 Metern ist der Hausberg der Grazer der höchste Berg im Grazer Umland. Am Himmel schweben Paragleiter, wie Raubvögel ziehen sie ihre Kreise. Ich kurve die steile Straße hinauf zum Ort und parke direkt beim Kurhaus St. Radegund. Mein Weg führt mich zur Talstation der Schöcklbahn, dorthin, wo der Kneippweg beginnt. Vorbei an den Villen, den Pensionen und Gasthäusern, deren Namen stumme Zeugen einer vergangene Zeit sind - auch heute noch verköstigt das Gasthaus Budapest hungrige Kurgäste, Wanderer und Urlauber.

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Talstation Schöcklbahn: Beide Parkplätze sind besetzt und noch immer kommen Ausflügler, die das sonnige Wochenende für eine Wanderung nutzen möchten. Aus einem Autobus aus Ungarn steigt eine Reisegruppe. Anscheinend wollen sie mit der Gondelbahn den Schöckl „erklimmen“. Ob sie wissen, dass St. Radegund während der K&K-Monarchie bei ihren Landsleuten sehr beliebt war? Ein Paragleiter setzt zur Landung in der Wiese an und die nächste Gondel schwebt sanft in die Höhe. Hektik, lautes Rufen, das Brummen der Autos und das Surren der Drähte sind die dominierenden Geräusche. Ich überquere die Straße und sehe das erste Hinweisschild: KneippMeditationsweg. Ich bin richtig. Am Beginn des Weges ist ein sogenanntes Heilkunstwerk angelegt. Bernhard Haas, ein Landschaftskünstler, hat mit „Pflanze Mensch“ einen begehbaren Kräutergarten in Menschform geschaffen. Das Interessante daran ist, dass die heilenden Kräuter genau dort gepflanzt wurden, wo sie wirken. Ich bestaune das Kunstwerk, im hohen Gras zirpen die Grillen und im nahen Wald höre ich das Klopfen eines Spechts. Der Wald umfängt mich bereits nach ein paar Schritten mit seiner Kühle und seinen Gerüchen. Es riecht nach Pilzen, nach trockenem Laub, Tannennadeln. Der Lärm der Welt wird leiser und das Rauschen eines Baches, der ganz in der Nähe fließt, wird lauter. Das muss eine der Quellen sein. Waldklee formt grüne Inseln im braunen Laub, Wurzeln bilden geometrische Muster am Waldboden und Efeu rankt sich an den Baumstämmen hoch. Es sieht aus, als hätten manche

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Bäume grüne Mäntel übergezogen. Alles ist so grün, so still - und so friedlich. Je weiter ich den Weg gehe, desto weniger Geräusche gibt es. Nicht weil der Wald alles schluckt, sondern weil ein Geräusch alle anderen übertönt: das Rauschen der Bäche. War es zu Beginn nur einer, sehe ich jetzt drei, die den Berg herunter fließen. Die Hektik der Welt, die Geräusche der Menschen sind mit einem Mal ganz weit weg. Mit jedem Schritt bekomme ich eine Ahnung meines eigenen Rhythmus - einatmen, ausatmen, ein Schritt nach dem anderen. Die erste gefasste Quelle, die ich erreiche, ist die Desirée-Quelle. Ich trinke daraus, ihr Wasser schmeckt rein und frisch. Ihr wird nachgesagt, dass sie belebend auf die Nerven wirkt und da vor allem das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst. Bevor ich weitergehe, nehme ich noch einen Schluck - es kann ja nicht schaden, wenn das Nervenkostüm gestärkt wird. Immer mehr Quellen kommen den Berg hinab, vereinigen sich zu einem Bach. Bienen und Hummeln schweben beinahe lautlos von Blüte zu Blüte. Johanniskraut, Enzian, Schafgarbe, Taubnesseln wachsen am Wegesrand. Vorbei an einem Kraftort, an dem quadratische Steine zum Sitzen, Nachdenken und Meditieren einladen, komme ich zur Quelle der ungarischen Madonna. Dieses Bildnis der ungarischen Landespatronin ist ein Rest jener vergangenen Zeit, als ungarische Kurgäste zum Stammklientel Radegunds gehörten. Dieser Quelle sagt man nach, dass sie heilend auf Herz und Lunge wirkt.

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Zwei Spaziergängerinnen kommen mir entgegen - fröhlich grüßen sie mich und wandern weiter. Ich gehe bergab, vorbei an der Rosaquelle, die Erdung und Lebenskraft vermittelt, weiter zum Wunschstein. Man sagt dem Wunschstein nach, dass er Wünsche erfüllt. Ich hab es versucht: Draufsetzen, Augen zumachen und den Wunsch visualisieren. Noch warte ich auf die Wunscherfüllung, aber man muss auch Wünschen Zeit geben sich zu realisieren... Die hölzerne Duschanlage, gleich hinter dem Wunschstein, soll gute Heilerfolge bringen. Aber Quellwasser mit einer gefühlten Temperatur von fünf Grad - brrrrr, das ist nicht meine Sache. Trotzdem, ganz lässt mich die Idee vom Kneippen nicht los und so ziehe ich bei der Wassertretstelle kurz unterhalb des Wunschsteins die Schuhe aus und steige durch das eiskalte Wasser. Ordentlich treten, Knie hochziehen und ein paar Mal auf und ab gehen. Nach einer halben Minute - länger war es nicht - spüre ich meine Füße nicht mehr, ich fühle mein Herz klopfen und will nur mehr aus dem kalten Wasser. Füße an der Luft trocknen lassen und dann wieder ab in Socken und Schuhe. Nachdem das Kältegefühl nachgelassen hat, fühle ich mich frisch und belebt. Natürlich probiere ich auch den Armguss aus, das ist viel angenehmer - anscheinend bin ich auf den Armen nicht so kälteempfindlich. Ich gehe am Bach entlang, der mit seinem Gurgeln und Glucksen nach wie vor die

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Geräuschkulisse bestimmt. Steinpyramiden stehen an seinen Rändern. Wer hat sie wohl aufschichtet? Spielende Kinder, Wanderer bei der Rast? Ich weiß es nicht. Diese Steinpyramiden wirken auf mich wie Denkmäler auf Zeit. Wenn der Bach das nächste Mal über seine Ufer steigt, wird er sie umwerfen und so Platz für Neues schaffen. Eigentlich ist es wie im Leben: Manchmal muss man Platz schaffen, um Neues kreieren zu können. Plötzlich schrecke ich aus meinen Gedanken hoch, als neben mir ein Vogel aus dem Gebüsch hochfliegt. Es ist so, als ob er mich daran erinnern will, dass ich weitergehen soll. Vorbei an der Pollakquelle, vorbei an der Demelius-Quelle. Der Pollakquelle wird nachgesagt, dass sie für Kopf und Augen Heilung bringt. Ich habe gelesen, dass man, wenn man damit die Augen benetzt, besser sehen soll. Ich habe vergessen es auszuprobieren... Und dann stehe ich wieder am Rande des Waldes. Vor mir eine Wiese mit den Blumen des Spätsommers, Obstbäume säumen den Weg, der mich zu meinem Auto bringt. Die Realität hat mich wieder. Und auch die Geräusche des Alltags. Schon wenige Schritte nachdem ich den Wald verlassen habe, hört man das ferne Rauschen der Autos. Aus einem Fenster höre ich Musik. Wolken am Himmel verdecken das Blau und ein leichter Wind bringt die Blätter der Obstbäume zum Tanzen. Ich schaue hinauf zum Schöckl und sehe drei, vier, nein, fünf Paragleiter. Sie drehen ihre Runden, es sieht aus wie ein himmlischer Tanz. Die Turmuhr der Kirche schlägt zwei Uhr. Es ist Zeit nach Hause zu fahren.

St. Radegund 15 km von Graz entfernt liegt St. Radegund am Fuße des Schöckls und ist damit der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge. Nähere Informationen: www.radegund.info

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Text und Fotos: Karina Schneider

Der Platz lädt zum Rasten und Wahrnehmen ein. Es sind Blumen gepflanzt, eine Gießkanne zeugt davon, dass hier regelmäßig jemand vorbei kommt. Ein bunter Blumenstrauß im Becken der Quelle regt meine Fantasie an: Hat hier jemand um Heilung gebetet? Oder um ein Wunder? Vielleicht wollte sich jemand einfach nur bedanken für das Wunder Leben. Ich bin gefangen von diesem Ort und seiner friedvollen Ausstrahlung.


Im Walde zwei Wege boten sich mir dar und ich ging den, der weniger betreten war - und das veränderte mein Leben. Walt Whitman

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Abschied nehmen

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Inspiration

Im Spätsommer kündigt sich schon vielerorts still und leise der Herbst an. Es wird langsam wieder später hell und früher dunkel, die Blätter beginnen sich golden zu färben und von den Ästen zu segeln, die Sonnenstrahlen sind sanfter geworden, ihr Licht milder. Langsam verabschieden wir uns vom geliebten Sommer. Unser Leben ist nun einmal Veränderung, andauernd, von Anfang an. Nichts bleibt, wie es ist, alles wandelt sich. Und wir haben oft schon Abschied genommen in unserem Leben. Von Zeiten und Dingen und von Menschen, die uns lieb waren. Von unserer Kindheit, von Ausbildungsstätten, von Arbeitsplätzen, von Freundschaften, von Wünschen und Träumen, von Hoffnungen und Lieben, auch von Jahreszeiten.

Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel. Charles Darwin Wandel des Lebens Manche beweinen, dass der Sommer zu Ende geht, dass es kühler wird und das Licht sich langsam aus dem Staub macht. Sie fürchten die kühlere Jahreszeit, die bald kälter und dunkler wird, haben Angst, dass sich vielleicht eine kleine Depression einschleicht wieder einmal oder zumindest dass das Gemüt schwer wird. Andere freuen sich, dass der Sommer endlich vorbei ist mit seinen Hitzewellen und den vielen Urlauben der Freunde, Kollegen oder Mitarbeiter. Sie begrüßen den Herbst sogar heimlich. Sie freuen sich auf die Abkühlung und die reiche Ernte. Auf das, was sie jetzt endlich tun können, wenn

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es kühler ist, auf ausgedehnte Wanderungen und Schwammerlsuchen im Wald. Sie sind voller Tatendrang und Energie und Lebenslust.

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. Chinesisches Sprichwort Alles hat zwei Seiten Es kommt immer darauf an, wie man etwas betrachtet, denn jedes Ding, alles hat zwei Seiten. Wenn wir an allem die schöne Seite entdecken und annehmen lernen, sehen wir auf einmal ganz viel, was uns erfreut und trägt. Verabschieden wir uns von etwas oder jemandem, wartet stets etwas Neues auf uns. In jedem Ende verbirgt sich zugleich ein (Neu-)Anfang. Und wenn wir uns der Veränderung öffnen, machen wir es uns selber leicht. Das Neue ist uns meist unbekannt, deswegen fürchten es viele. Den Herbst können wir rasch lieben lernen, wenn wir an all seine guten Seiten und Vorteile denken. Doch eine veränderte Lebenssituation, wo wir etwa vor einem Scherbenhaufen stehen, Liebgewordenes, Vertrautes zurücklassen müssen, bringt auch Unbehagen, Zweifel, Ängste mit sich: Kann das auch gut werden?

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Henry Ford

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Das Leben leben Lassen wir uns darauf ein und planen wir in die große Unbekannte „Leben“ Dinge ein, die es uns leichter machen. Dinge, auf die wir uns freuen, die unser Herz öffnen und unsere Augen zum Leuchten bringen. Gehen wir raus und öffnen wir uns voller Hingabe dem Leben. So viele Überraschungen warten da draußen auf uns. Drei Tipps, wie dir Veränderungen leichter fallen: • Stelle dir deine momentane Situation vor – es gibt immer etwas zu verbessern. Tu es in den nächsten 48 Stunden, danach verdrängt man schnell, was man tun wollte. •

Nimm all deinen Mut zusammen und spring ins kalte Wasser des Ungewissen! Ja, Veränderung braucht Mut. Weil wir oft nicht wissen, was auf uns zukommt. Vieles ist nicht vorhersehbar. Einen Job aufzugeben, den wir jahrelang ausgeübt haben, ein Unternehmen an den Nagel zu hängen, in das man die letzten Jahre investiert hat, sich von einem Partner in Liebe zu trennen, weil er einem nicht gut tut, seinen Lebensstil verändern, um gesund zu werden/bleiben. Natürlich geben wir etwas auf, verlieren Gewohntes, Vertrautes. Aber wir gewinnen viel mehr dadurch!

Höre nicht auf das, was andere dir raten! Was für dich gut ist, kannst nur du allein wissen und spüren. Die anderen geben dir ihre Tipps aus ihrer Sicht, und meist sehen sie nicht alles von dir und deinem Leben. Außerdem sind sie nicht in deinen Schuhen gegangen. Nur du kannst wissen, was für dich gut ist – tu es!

Entweder wir finden einen Weg oder wir machen einen. Hannibal Es wird nicht immer leicht sein, aber nehmen wir unsere negativen Gefühle an, die auftauchen, wenn es einmal nicht so rosig ist. Wenn wir den Herbst lieben lernen, werden wir uns Ende November gar nicht so einfach von ihm verabschieden können…

Ein abgefallenes Blatt kehrt nicht zum Baum zurück Aus Simbabwe

Text: Elisabeth Ornauer, Zauberwort

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Der Weg der SelbstLiebe… 22

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Reflexion & Inspiration

Der Weg der Selbst-Liebe beginnt damit, zu erkennen, dass wir alle die Schöpferinnen und Schöpfer unseres eigenen Lebens sind. Wir haben nicht gelernt nach innen zu schauen, auf das, was wir hier als Schöpferinnen und Schöpfer produzieren. Wir erschaffen (uns) den ganzen Tag - und das meist unbewusst, durch unser Denken, unser Sprechen und durch unser Handeln. Und im Grunde wissen wir, dass einiges, was wir tun, meist nicht zu viel Gutem in unserem Leben führt.

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In unserem Innenkörper ist alles gespeichert, Wenn wir uns wieder unserer Herzen bewusster was da war und wie wir heute darüber denken werden, kann Heilung in uns stattfinden. Unser und fühlen. Vieles haben wir nicht angeschaut, Herz ist das Zentrum unserer Liebe, unserer verdrängt, quasi unter den Teppich gekehrt, auch Freude und unserer inneren Weisheit, nur wie viehaben wir keine Anleitung zum erwachsen-Werle folgen wirklich ihrem Herzen? Das Herz sagt den mit auf den Weg bekommen. Somit haben immer die Wahrheit. Jedoch wir hören viel lieber wir als Kinder angefangen, Gedankenmuster von auf unseren Kopf mit all seinen vielen verurteiden Erwachsenen zu übernehmen und sie lenden Gedanken. im Laufe der Zeit zu unseren eigenen Überzeugungen gemacht. So sind Frage dich einmal: „Wie gerne tue Du selbst, wir dann in unser Erwachsenenich das, was ich gerade tue, Job, alter hineingeschlittert und sind Beziehung etc.?“ Und dein Herz genauso wie jeder andere meist ständig mit Konflikten, wird dir sofort, wenn du ganz im ganzen Universum, Krankheiten und/oder Mangel genau und ehrlich hinhörst, verdienst deine Liebe in unserem Leben konfrontiert. sagen, wie es sich fühlt, ob es Dennoch sind diese Hürden sich leicht oder schwer anfühlt, und Zuneigung wichtig in unserem Leben, wir bei dem, was du tust und was können durch sie aufwachen du dir vielleicht gerade selbst Buddha und erkennen: Was treibe ich hier antust, dieses Gefühl deines eigentlich? Dies ist der Moment des Herzens ist sofort da und du musst Erwachens! keine halbe Stunde mehr auf eine Antwort warten. Wenn sich dein Herz Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf unser ruhig und entspannt anfühlt, dann hörst du Innenleben lenken, nehmen wir automatisch wahrscheinlich bereits auf deine innere Wahrheit, eine würdevolle und wertschätzende Haltung auf deine Berufung, ganz einfach auf das Sein uns gegenüber ein. Es lohnt sich, nach innen zu deines Herzens. schauen und zu erinnern, was da war. Ganz wenige haben eine glückliche Kindheit In diesem Moment können wir uns an das Eserlebt, viele Eltern waren selbst unglücklich und senzielle erinnern und erkennen, was wir wirklich durch das Beobachten als Kind haben wir das sind, nämlich LIEBE. Oft wird die Liebe verUnglücklichsein übernommen und zur eigenen niedlicht, aber nein, sie ist die größte Kraft auf Überzeugung gemacht und wahrscheinlich nie diesem Planeten. Es leben auf unserer Erde ca. 8 mehr hinterfragt. Wir haben uns angewöhnt, das Milliarden Menschen und jeder/jede trägt diese Leben der eigenen Eltern zu kopieren. Liebe in sich -was für eine allmächtige Kraft. Als Kinder lernten wir, uns selbst nicht zu genügen, indem man uns beibrachte, Liebe nur durch

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Leistung zu bekommen. Somit haben wir ganz schnell lernen müssen, dass wir, so wie wir sind, nicht gut genug für die Erwachsenen-Welt sind. Kinder sind in vier Punkte von den Eltern abhängig, physisch, mental, emotional und finanziell. Diese Abhängigkeit als Kind dauert oft bis zu 20 Jahre.

sich selbst und seiner wahren inneren Kraft wegzu bewegen und führt schlussendlich ein unbefriedigendes Dasein auf dieser Welt.

Zu begreifen, dass nur wir uns die größte Aufmerksam geben bzw. schenken können, ist ein erhebender Moment. Erkennen zu dürfen, dass der allerwichtigste Mensch in meinem Leben In dieser Zeit der Abhängigkeit ist ein „ich“ bin, denn nur ich und allein ich Wenn du dich Kind nicht frei, es ist schlichtweg bin verantwortlich für mein Glück ohnmächtig. Ein Kind hat über und die Liebe in meinem Leben. selbst liebst, liebst du deine seine Gedanken gelernt „Ich bin Dies alles hat nichts mit EgoMitmenschen. Wenn du dich nicht gut genug“, ein Kind hat ismus zu tun, sondern mit der von seinen Eltern gelernt, wie selbst hasst, hasst du deine eigenen wahren „Selbst-Liebe“. man denkt und wie man fühlt, Mitmenschen. Deine Beziehungen das Kind hat somit gelernt, sich Wer nicht gelernt hat, sich zu den anderen sind immer nur ein selbst zu lieben, sondern gelernt selbst zu verurteilen und wie man andere verurteilt. hat, sich zu verurteilen, der ist Spiegelbild deiner Selbst. mit der Zeit sehr unzufrieden mit Wenn in einem Menschen Ohnsich und den anderen geworden. Osho macht gespeichert ist, wenn ein An irgendeinem Punkt im Leben Mensch unglückliche Menschen als wird dann die gesamte Unzufriedenheit Eltern hatte, dann ist in ihm genau so viel geballt in diesem Menschen hochkommen und Unzufriedenheit gespeichert und das Außen, sein ganzes Dasein damit einnehmen. Dies ist der wie Eltern, Partner, Arbeitskollegen und viele Punkt, an dem alles an die Oberfläche kommt, mehr, werden nun von ihm dafür verantwortlich wie Angst, Wut, Ohnmacht, Zorn, Neid, Einsamgemacht. keit, Trauer usw. Kinder brauchen Aufmerksamkeit, Anerkennung, Wertschätzung, Lob und Liebe, zumindest von Und dennoch ist es die Liebe, die mit all ihrer einem Erwachsenen in ihrem Umfeld. Wenn aber Kraft diese Gefühle an die Oberfläche bringt ein Kind all dies nicht bekommen hat, so zieht und genau diese Gefühle, auch wenn sie sehr er/sie als Erwachsener hinaus in die weite Welt schmerzlich sind, wollen nun endlich wahrgeund sucht ständig nach Anerkennung, Aufmerknommen, angesehen und ehrlich gefühlt werden. samkeit, Lob und Liebe im Außen. Ab jetzt fängt Es sind unsere Gefühle, es sind die Gefühle der Mensch an sich immer weiter und weiter von unseres kleinen Kindes in uns, das mit dem Her-

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zen wahrgenommen werden will, es ist das kleine Mädchen, es ist der kleine Junge in uns. Unsere Gefühle wollen gefühlt werden – ge“fühlt“ und nicht verdrängt. Denn Gefühle, im Englischen auch „e-motions“ genannten, wollen fließen. Krankheiten und die Energieblockaden in den Zellen entstehen durch verdrängte Gefühle und unser inneres Kind schreit, tobt und ist vielleicht außer sich vor Wut. Hier zu erkennen, dass niemand Schuld hat, sondern dass die Verantwortung bei uns selbst liegt, erfordert wiederum Mut und Vertrauen in uns selbst. All diese Beziehung im Außen spiegeln daher immer unseren eigenen beschränkten Bewusstseinszustand wider und fordern uns indirekt zu Weiterentwicklung, Reife und Wachstum auf. Durch unsere Schöpfer- und Schöpferinnenkraft dürfen wir uns auf diese Art und Weise wieder mit unserem inneren Kind verbinden, uns mit ihm versöhnen und in die Eigenverantwortung gehen, indem wir wieder die Gestalter und Gestalterinnen unseres Lebens werden.

Öffne dein Herz für dieses Kind, das sich nach möglichst viel Liebe und Aufmerksamkeit sehnt, gib deinem inneren Kind heute hier und jetzt die Liebe, die es braucht. Folge der Stimme deines Herzens, korrigiere das, was bisher nicht mit deinem Herzen übereinstimmt, werde dir treu, auch wenn du es nicht in deiner Kindheit gelernt hast. Wir üben an uns „selbst“ jedes Mal Verrat, wenn wir Ja sagen wo wir Nein meinen, dies ist der Verrat am eigenen Herzen. Entscheiden wir uns, jetzt unsere Herzen zu öffnen und unseren Herzensstimmen zu folgen, für all das, was bisher in uns ungeliebt geblieben ist. Frieden zu schließen mit all unserer Vergangenheit und endlich zu erkennen, dass wir von Natur aus liebenswert und wertvoll sind. Öffnen wir wieder unsere Herzen und lernen wir erneut, unsere Gefühle zu fühlen, damit wir ein erfülltes Leben (er)leben können, denn Glück und Liebe finden zu allererst in uns selbst statt…

Petra Wiesinger war über 25 Jahre in der Wirtschaft in Führungspositionen tätig, bis eine Krankheit sie dazu zwang, ihre Zukunft und ihren weiteren Weg neu zu überdenken – und da begann ihre Reise… Petra Wiesinger Die Wiesinger Lebensberatung, Coach, Trainerin office@die-wiesinger.at www.die-wiesinger.at

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Gedanken & Gedichte

Bereit für mehr Ich bin bereit. Bereit für das Leben. Bereit für die Liebe. Bereit zu geben. Bereit zu nehmen. Bereit, Gutes zu empfangen. Bereit, die Tore meines Herzens zu öffnen. Bereit für Veränderung. Bereit für Freude. Bereit für das Lachen. Bereit für Nähe. Bereit, Beziehung zu leben. Bereit für Inspiration. Bereit für Kreativität. Bereit für meinen Weg. Bereit für mich. Bereit. Ich gehe... jetzt!

Herausforderungen meistern Ich steige auf einen Berg, den Gipfel vor Augen, immer wieder taucht er auf, macht mir Mut, lässt mich aber auch zweifeln, denn die Distanz scheint größer zu werden mit jedem Schritt, auch wenn der Schein trügt. Ich rutsche aus, stolpere über ein Hindernis, und sehe dabei ein Alpenröschen,

Text: Elisabeth Ornauer, Zauberwort

das mich mit seinem bezaubernden Anblick erfreut. Ich hätt´ es wohl sonst nie erblickt. Und das Aufstehen fällt sogleich viel leichter. Und das Weitergehen auch. Mit einem Lächeln auf den Lippen…

Text: Elisabeth Ornauer, Zauberwort

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Lebens(t)raum Stadt Gestaltung urbaner Räume und Flächen

Foto (c) Heidi Pein

Eine Stadt ist nicht nur eine Ansammlung von Gebäuden, sondern eine Abfolge von Raum, umgeben und definiert von Gebäuden. Ieoh Ming Pei, chinesisch-amerikanischer Architekt (1917-2019)

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Auf Initiative der Tirolerin Brigitte Vettori werden in Wien seit 2011 jedes Jahr im Rahmen von „space and place“ verschiedene Parkanlagen, öffentliche Plätze und seit 2018 auch Wohnstraßen belebt. space and place macht mit seinen Projekten die Stadt um einiges bunter und lebendiger.

Beim Reden kommen die Leut´ zsamm Auf diese Art und Weise kann Begegnung stattfinden, die bereichernde Begegnung unterschiedlicher Kulturen etwa - die Menschen gehen auf die Straße, treffen sich da, lernen sich kennen, plaudern miteinander, essen miteinander. Der öffentliche Raum wird zum Wohnzimmer für alle, die in der Stadt leben. Mit Projekten wie WIEN LEBT, den Social Dinners oder den Urban Walks lassen sich space and place nieder im öffentlichen Wohnzimmer der Stadt. Hier spürt man die Seele der Stadt und das fühlt sich großartig an. Jedes Jahr widmet sich die Projektreihe WIEN LEBT einem neuen Thema, es geht immer um das Leben und das Zusammenleben in Wien. Seit 2018 feiert WIEN LEBT das öffentliche Wohnzimmer vor der eigenen Haustüre.

Miteinander statt nebeneinander Was alle WIEN LEBT-Projekte verbindet, ist das, was alle Menschen in Wien machen: reden, essen, gehen, tanzen, sich überraschen lassen, sich wundern, forschen. Und dass die Projekte nach Schätzen graben, soziale Räume (spaces) an urbanen Plätzen (places) schaffen, damit sich die Menschen, die sich ansonsten vielleicht nicht begegnen würden, kennenlernen und austauschen können. Zudem werden lokale Initiativen vernetzt und das Miteinander (in) der Stadt gestärkt.

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Schöne space and place-Projekte „AM VOGLMARKT“ - Der Johann-NepomukVogl-Platz in Wien-Währing wurde zu so einem öffentlichen Wohnzimmer, das „grenzüberschreitend“ nicht nur Kunstinteressierte und Anwohner aus dem Grätzel zwischen dem 17. und 18. Bezirk anzog. Auch Künstlerinnen und Künstler aus ganz Wien kamen und brachten ein buntes Publikum auf den Platz. Damit wurde der Vogl-Markt zu einem kreativen Wohlfühlort und sprach mit künstlerischen, sportlichen und kommunikativen Interventionen auf verschiedenen Ebenen an.

Foto (c) Heidi Pein

Beim Projekt „REGEN.WALD“ handelte es sich um eine Upcycling-Umbrella-Installation aus bunten Regenschirmen von Karin Prauhart und Alain Tisserand. Mit der erstmaligen Hängung von sogenannten Schirmkugeln am Vogl-Markt sollte der Platz neu in Erscheinung treten. Das Upcycling-Projekt aus aufgehängten Regenschirmen, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt am Dornerplatz (ebenfalls im Rahmen eines space and place-Projektes) in Verwendung waren, gibt auch die Botschaft weiter: Aus Alt mach Neu! Einen Monat lang ermöglichte die Aktion „PLAUDERBANKL“ im Frühjahr 2018 Raum für Alltagskommunikation. Der Austausch zwischen Bewohnern und Besuchern des VoglMarktes wurde gefördert und für zwanglose Plau-

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derei wurde eine Gelegenheit geschaffen. Nimm Platz und lass dich überraschen, wohin die Reise geht! Für unerwartet gute Gespräche und neue Bekanntschaften wird keine Haftung übernommen – so der augenzwinkernde Kommentar der Stadtinitiative.

Foto (c) Heidi Pein

Die Frage, die sich space and place stellte, war: Darf man den Begriff der Wohnstraße wörtlich nehmen? Inwieweit dient die Wohnstraße als gleichberechtigter Treffpunkt und Begegnungsort für alle? Eignet sich die Wohnstraße etwa tatsächlich, um Ball zu spielen oder mit dem Fahrrad nebeneinander zu fahren? Lassen sich die Wünsche und Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzer wie Spielende, Plaudernde, Radelnde oder Autofahrende überhaupt auf einen Nenner bringen? Das erste WIEN LEBT-Experiment auf der Zinckgasse im 15. Bezirk zeigte: Das Konzept der Wohnstraße wurde rasch verstanden und dieser öffentliche Spielraum schnell und gern erobert. Selbst Autofahrer reagierten neugierig auf das Geschehen und hielten sich beim Fahren in der Wohnstraße an die erlaubte Schrittgeschwindigkeit.

Belebung von Wohnstraßen WIEN LEBT seit 2018 mit WohnstraßenSchwerpunkt Die ersten Wohnstraßen-Projekte 2018 waren als Tests angelegt. „Unsere Vermutung, dass kaum jemand Wohnstraßen tatsächlich als geteilten Wohnraum nutzt, wurde bestätigt“, sagt die Kuratorin Brigitte Vettori: „Wir haben aber auch festgestellt, dass Anrainer, vor Ort Arbeitende und lokale Organisationen einen ersten Schritt hinauswagen, wenn sich dort etwas tut.“ Es braucht aber mehr als nur einen kleinen Anstoß, um Wohnstraßen ins Blickfeld und längerfristig ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Denn wir haben gelernt, Straßen dem Autoverkehr zu überlassen. Daher bleibt dieses Thema auch bei WIEN LEBT 2019 präsent. Auf der Zinckgasse im 15. Wiener Gemeindebezirk näherten sich space and place auf spielerische Weise dem Thema an: Die selten genutzte Wohnstraße wurde zum öffentlichen Wohnzimmer von allen mit Kaffee und Kuchen.

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Foto (c) Heidi Pein

Tafeln, Fenster-Café, Gedichte kleben, Quiz machen, Kleider tauschen: Es gibt viele Möglichkeiten, wie man die Wohnstraße nutzen kann. space and place testet das Potential aus, das in Wohnstraßen schlummert und weist darauf hin, welche Informationen und baulichen Maßnahmen es braucht, damit eine Wohnstraße zum Wohlfühlort wird. Die Stadtmacherinnen von space and place haben auf der Wohnstraße schon mehrfach getafelt und es sich im Liegestuhl gemütlich gemacht, aber

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Foto (c) Ákos Burg

auch geturnt und Räder geschlagen. Dabei hat es sich jedes Mal aufs Neue gezeigt: Wenn jemand die Initiative ergreift, gesellen sich bald weitere Menschen dazu. Das Projekt Wohnstraße wird wohl noch eine Weile ein Thema sein – auf jeden Fall sammelt space and place viele schöne und gute Beispiele, wie man das Zusammenleben im städtischen Bereich um etliches verschönern kann. Ein Lebensgefühl wie im Urlaub. Das ist Lebensqualität, die sich durch die Stadtinitiative laufend verbessert und das Leben bunter und lebenswerter macht. Hoffentlich steckt sie noch viele Plätze, Straßen und Stadtviertel mit dieser Lebensfreude an!

Termine im Herbst: 27.09.2019, 15 bis 19 Uhr Tag der Wohnstraße am Freitag, eventuell in der Zinckgasse, 1150 Wien Mehr Informationen unter spaceandplace.at/aktuelle-termine/

Quelle: space and place

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Frau Schneider plaudert ...

…über unausweichlichen Tatsachen das Alter betreffend Die 60er Jahre waren wild, die 60er Jahre waren frei – und Frau Schneider ist in den 60er Jahren geboren. So weit so gut. Frau Schneider fühlt sich auch frei, nimmer ganz so wild aber trotzdem noch jung. Aber das Baujahr 64 hat zur Folge, dass der 50. Geburtstag schon einige Zeit her ist. Und damit der gesellschaftliche Stempel aufgedrückt, zum alten Eisen zu gehören. Generation 50+! Frau Schneider fühlt sich aber nicht dieser Generation zugehörig – nein, sie wehrt sich vehement dagegen, kategorisiert zu werden, nur weil ihre Eltern ihr Geburtsjahr unbedingt in die 60er Jahre legen wollten. 50+, das klingt nach Filzpatschen, Kittelschürzen, organisierten Bus- oder Kreuzfahrten und nach Kamillentee. Frau Schneider liebt aber High Heels, Reisen auf eigene Faust und Mojitos! Und sie hat auch nicht vor, auf das alles zu verzichten, nur weil statt einem 4er ein 5er vor der Altersangabe steht. Und außerdem was soll das Schubladisieren? Alter ist sowieso immer eine Einstellungssache und nicht die Anzahl der Jahre, die seit der eigenen Geburt vergangen ist. Frau Schneider ist schon einigen 30-jährigen begegnet, die sich konservativer und gesetzter benommen haben als ihre eigene Großmutter. Sie hat aber auch Menschen in ihrem Freundeskreis, die die 60 schon weit überschritten haben und sowas von agil, beweglich und lustig unterwegs sind – sowohl körperlich als auch geistig. Darum antwortet Frau Schneider, wenn sie nach ihrem Alter gefragt wird, dass sie sich der 40 nähert – aber nicht aus welcher Richtung. Das Schöne an der Antwort ist, dass sie nicht einmal gelogen ist.

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Außerdem geht dieses blöde Kategorisieren Frau Schneider gehörigen auf die Socken. Männer werden interessant, wenn sie die 50 überschritten haben und sind tolle Hengste, wenn sie ihre „alten“ Frauen gegen jüngere austauschen. Wenn Frauen in ihre 50er kommen, dann dürfen sie nur mehr ihre Wechseljahre genießen und falls sie auf die Idee kommen, ihren „alten“ Mann zu entsorgen, das Leben zu genießen und sich womöglich einen Liebhaber zuzulegen, dann sind sie komische alte Weiber. Ganz spannender Ansatz – aber leider noch oft weit verbreitet. Ganz schlimm ist es auch, wenn Frau Schneider zu hören bekommt, dass sie sich einen Mann suchen soll, damit sie nicht alleine ist. Sie ist definitiv nicht alleine, denn Frau Schneider hat das große Glück, Freunde – sowohl weibliche als auch männliche – zu haben. Mit denen kann man reden, weggehen, die hören zu und mit denen kann man Spaß haben. Frau Schneider ist auch in der Lage, alleine das alltägliche Leben zu meistern, vom Reparieren der Klospülung bis hin zum Organisieren von Reisen. Und wenn dann doch einmal der Fall eintritt, dass zum Beispiel Elektroleitungen verlegt werden müssen, dann – siehe oben – hat sie Freunde mit Bohrmaschinen, Flex und den notwendigen Kenntnissen. Conclusio: Frau Schneider ist 50+ und trotzdem glücklich. Ihre Oma hat einmal zu ihr gesagt: Wer nicht alt werden kann, muss jung sterben. Eine weise Frau, die Frau Großmama. Und da Frau Schneider nicht jung gestorben ist, hat sie vor, recht alt zu werden. Und mit allen Sinnen zu genießen, was das Leben so hergibt. Also her damit!

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Affirmation: Ich entspanne mich von äußeren Einflüssen in meinem inneren Frieden.

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Yoga

Die Stellung des Kindes Balasana

Ausführung Knie dich auf die Yogamatte und setz dich auf deine Fersen. Deine Knie sind dabei hüftbreit auseinander und deine großen Zehen berühren sich. Beuge deinen Oberkörper nach vorne, dein Bauch ruht auf deinen Oberschenkeln und deine Stirn berührt den Boden. Dein Gesäß drückt auf die Fersen, die Wirbelsäule ist gestreckt. Deine Hände liegen - mit den Handflächen nach oben - locker neben deinem Körper, die Schulter sinkt nach unten und entspannt sich und du spürst die Dehnung deiner Schulterblätter. Während du die Stellung des Kindes ausführst, atmest Du ruhig und gleichmäßig ein und aus. Schließe die Augen und versuche diese Position mindestens 30 Sekunden lang zu halten. Achtung: Nicht bei Knieverletzungen, erhöhtem Augendruck und Schwangerschaft praktizieren.

Wirkung Körperlich: Die Wirbelsäule, vor allem Nacken und die Halswirbelsäule, dehnt alle Rückenmuskeln und hilft, Verspannungen zu lösen. Geistig-seelisch: beruhigend, aktiviert das S onnengeflecht und harmonisiert die Energien, stärkt dein Urvertrauen und gibt Geborgenheit und Ruhe sowie die Fähigkeit loszulassen und demütig zu sein. Optimiere die Asana, indem du das Kinn anziehst und einen langen Nacken machst.

Mantra Satsanga Hare Satsanga hare, Satsanga hare, Om Satsanga, Ananda hare

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Licht der Wahrheit Licht der Wahrheit ich grüße dich Licht der Wahrheit ich grüße dich Licht der Wahrheit und Glückseligkeit ich grüße dich

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Herbstmeditation – Zeit der Fülle

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Image by Pixabay


Meditation

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Sonne steht schon tiefer, die Tage werden wieder kürzer und wir verlegen unser Leben wieder mehr ins Innen. Immer noch zieht es uns jedoch hinaus, um die Früchte der Felder und Wälder einzusammeln als Vorrat für die kalten Wintermonate. Zieh hinaus, über die Felder und Wiesen und in die Wälder und erfreue dich an den bunten Spielen des Sonnenlichtes und der sich verfärbenden Blätter. Wie weich und sanft und lind alles wirkt. Und doch so kraftvoll noch. Schau dich um, was kannst du entdecken? Duftende Pilze, Beeren und Zwetschken, leuchtende Birnen und rotbackige Äpfel. Eine Fülle an Farben, Gerüchen und Erinnerungen durchströmt dich und lässt dich die Dankbarkeit spüren, die größer und größer wird mit jedem Duft, mit jedem bunten Blatt, das dich bereichert. Sonne und Regen haben die Früchte reifen lassen. Beides brauchen auch wir zum Wachsen und Reifen, das Helle und das Dunkle. Die Pilze werden getrocknet für wärmende Wintersuppen – was wirst du dich dann freuen, wenn du den Geschmack des Waldes und des Sommers auf deinem Gaumen erleben darfst, wenn es draußen kalt ist! Zieh dich warm an, kuschle dich in eine Wolljacke, lausche den Regentropfen, die ans Fenster klopfen, und beobachte den Weg der goldenen Blätter, die der Wind von den Bäumen pflückt und in die Ferne trägt. Vor ein paar Tagen und Wochen noch ist die Rohrdommel fröhlich durch das Schilf am Fluss spaziert, jetzt ist sie bereits abgeflogen in wärmere Gefilde, der Sonne entgegen, die sie im Frühjahr wieder mitbringt, wenn sie zurückkommt. Blicke der Sonne nach, nimm sie in dich auf, genieße ihre Strahlen und lass sie ziehen, die Vögel in den Süden, die Sonne in kürzerer Bahn über den Himmel und nimm die Erinnerungen an den Sommer mit in die Herbsttage, mit in den Regen, mit in dein Herz, damit sie dich erfreuen und wärmen und dein Herz zum Hüpfen bringen, wenn du sie auspackst und daran denkst.

Text: Elisabeth Ornauer, Zauberwort

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