Kaiser Partner Privatbank AG - Monthly Market Monitor November 2024 DE
Monthly Market Monitor
November 2024
KonjunkturRadar
Am Puls der Wirtschaft
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Auf einen Blick
4
Anlagestrategie
Notizen vom InvestmentKomitee
Thema im Fokus
7
Trump oder Harris? –Szenarien für die Schweiz 16
Geopolitische Heatmap
Einschätzungen zu globalen Brennpunkten und Marktrisiken
Die letzte Seite
Anlageklassen 19
10
Die globalen Aktienmärkte zeigten sich auch im Oktober relativ robust.
Grafik des Monats
Warten auf das Wahlergebnis
Auf einen Blick
Unsere Sicht auf die Märkte
Die globalen Aktienmärkte zeigten sich auch im Oktober relativ robust. Zwar war die Unsicherheit des Marktes in Bezug auf den Ausgang der US-Wahlen in den Aktienkursen nicht direkt sichtbar. Die erhöhten Werte der Volatilitätsindizes (VIX und VVIX) zeigten jedoch eine gewisse Anspannung der Marktteilnehmer und weisen auf Absicherungsaktivitäten hin. Gibt es in der Wahlnacht keinen eindeutigen Sieger, ist eine Marktphase mit höheren Schwankungen nicht auszuschliessen. Anleger sollten einen kühlen Kopf bewahren und auch dann keine „politischen Trades“ initiieren, wenn sich der Nebel gelichtet hat.
US-Geldpolitik nach den Wahlen
Die US-Notenbank hat sich dieses Jahr vom lauten US-Wahlkampf nicht beirren lassen. Entgegen der Kritik Donald Trumps und dessen herablassender Rhetorik gegenüber den Notenbankern hat die Fed im September einen grossen Zinsschritt vorgenommen – und nicht bis nach der Wahl (oder auf den Segen Trumps) gewartet. Ihre Unabhängigkeit hat sie damit bewiesen. Es bleibt zu hoffen, dass sie auch dann allein auf die Mandate Preisstabilität und Vollbeschäftigung fokussieren kann, falls Donald Trump im nächsten Jahr erneut im Weissen Haus sitzt.
Wachsender Schuldenberg… | …in jedem Szenario
Projektionen für die US-Staatsverschuldung (im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt)
Quellen: CBO, Bloomberg Economics, Kaiser Partner Privatbank
Geopolitische Heatmap
An makroökonomischen und geopolitischen Risiken mangelt es heutzutage nicht. In unserer Heatmap setzen wir uns regelmässig mit den wichtigsten Hotspots auseinander, schätzen ihre Wahrscheinlichkeit ein und leiten die möglichen Implikationen für die Finanzmärkte ab. Nicht selten resultiert diese Routineübung in der Erkenntnis, dass ein Risiko unwahrscheinlich, bereits eingepreist oder aber im Falle des Eintreffens nur für eher exotische Anlagen und Nischenmärkte von Relevanz ist. Besonders im Fokus stehen derzeit die Entwicklungen im Nahen Osten und in der Ukraine.
Trump oder Harris? – Szenarien für die Schweiz Wer sitzt nächstes Jahr im Oval Office? Die politische Frage des Jahres dürfte in Kürze, spätestens aber im Januar beantwortet sein. Doch was sind die möglichen Auswirkungen von Donald Trump oder Kamala Harris und ihrer Politik auf Schweizer Unternehmen? Alle vier Jahre wandert die sonst ferne US-Politik im Sorgenkasten eines Unternehmers für kurze Zeit nach oben. Chance oder Risiko? – unsere spekulativen Szenarien dienen (nur) als Denkanstösse. Am Ende kommt es anders als man denkt.
Im US-Wahljahr 2024 hat sich im Vergleich zu früheren Wahlkämpfen vieles geändert – auch die Tatsache, dass die steigende Staatsverschuldung inzwischen kein Thema mehr ist. Umso mehr haben sich zuletzt diverse Denkfabriken mit den möglichen Auswirkungen der Wahlprogramme von Donald Trump und Kamala Harris auseinandergesetzt. Klares Fazit: Der US-Staatsschuldenberg wird weiterwachsen, in hohem Tempo. Bloomberg Economics rechnet im Szenario Trump in den nächsten 10 Jahren mit einem Anstieg der Verschuldung auf 151% der Wirtschaftsleistung, unter Harris einen Zuwachs auf 130%. Diese mit hoher Unsicherheit behaftete Schätzung setzt die – höchst unwahrscheinliche – vollständige Umsetzung der jeweiligen Wahlkampagnen voraus und zeichnet somit eher Extremszenarien. Dennoch müssen die US-Steuerzahler darauf hoffen, dass der Wahlgewinner nicht auch den gesamten Kongress erobert und dass in der US-Haushaltspolitik bald wieder Sparsamkeit einkehrt. Passiert dies nicht, werden die Finanzmärkte die Schuldentragfähigkeit der USA irgendwann in Frage stellen.
CBO Baseline Harris Trump
Konjunktur-Radar
Am Puls der Wirtschaft
US-Geldpolitik nach den Wahlen
Die US-Notenbank hat sich dieses Jahr vom lauten US-Wahlkampf nicht beirren lassen. Entgegen der Kritik Donald Trumps und dessen herablassender Rhetorik gegenüber den Notenbankern hat die Fed im September einen grossen Zinsschritt vorgenommen – und nicht bis nach der Wahl (oder auf den Segen Trumps) gewartet. Ihre Unabhängigkeit hat sie damit bewiesen. Es bleibt zu hoffen, dass sie auch dann allein auf die Mandate Preisstabilität und Vollbeschäftigung fokussieren kann, falls Donald Trump im nächsten Jahr erneut im Weissen Haus sitzt. Dieser hat bereits verlauten lassen, dass er in der Geldpolitik demnächst gern ein Wörtchen mitreden möchte. Ob Trump seine Drohung wahrmacht, bleibt abzuwarten. Zunächst dürfte die Fed gleich nach dem Wahltag erneut eine kleine Zinssenkung vornehmen. Die Konjunkturdaten sprechen weiterhin für eine gelingende sanfte Landung und damit für eine graduelle Zinsnormalisierung.
Geldpolitische Divergenzen
Die Bank of Canada macht in puncto Zinssenkungen mehr Tempo und ist aktuell die aggressivste Notenbank innerhalb der G10. Im Oktober nahm sie bereits den vierten Zinsschritt nach unten vor, diesmal gleich um 50 (auf kumuliert nun 125) Basispunkte. Bei aktuell 3.75% ist das Zinsniveau in Kanada allerdings immer noch deutlich zu hoch. Das Land krankt an einer ausgeprägten Wachstumsschwäche – das Pro-Kopf-Wachstum stagniert seit einem Jahrzehnt. Die Inflation ist derweil längst kein Problem mehr und droht eher schon bald zu tief zu fallen. Eine Reihe weiterer Zinssenkungen wird in den kommenden Monaten nötig sein. Kaum anders ist die Lage derzeit im Euroraum. Die EZB hat angesichts der schwachen Konjunktur im letzten Monat ebenfalls erneut die Zinsen gesenkt und dürfte im Dezember gleich nochmals nachlegen. Gleiches gilt für Schweizerische Nationalbank, die dann bereits wieder ein sehr tiefes Leitzinsniveau von 0.75% erreichen würde.
Spart die „Ampel“ Deutschland kaputt?
Die lahme Konjunktur und die resultierenden Steuermindereinnahmen sorgen im Haushalt der deutschen Bundesregierung im nächsten Jahr für ein grosses Loch. Zwar erlaubt die „Schuldenbremse“ in einer solchen Situation einen gewissen Spielraum, dennoch befindet sich die Ampel-Regierung in einem engen Finanz-Korsett. Den Internationalen Währungsfonds (IWF) lässt
dies nur den Kopf schütteln. Er sieht Deutschland aufgrund der geringen Staatsverschuldung in einer komfortablen Lage. Als eines der wenigen Länder kann und sollte es den vorhandenen Spielraum für mehr Investitionen nutzen. Die „Wachstumsinitiative“ der Bundesregierung, die mittels 49 verschiedener Massnahmenbündel genau dies vorsieht, mag bisher noch kaum jemanden überzeugen. Die „Ampel“ muss sich in der Tat ins Zeug legen, möchte sie in einem knappen Jahr nicht abgewählt werden.
Rätseln und Hoffen auf China Chinas Wirtschaft wuchs im 3. Quartal nur noch mit 4.6% – nochmals langsamer als im Quartal zuvor (4.7%) und weit entfernt vom 5%-Wachstumsziel der Regierung. Noch immer sind sich die Marktbeobachter nicht einig, ob China im September einen „Bazooka-Moment“ erlebt hat oder nicht. Der bunte Strauss an Massnahmen zur Ankurbelung von Konjunktur, Stimmung und Aktienmärkten hat noch nicht jeden überzeugt. Insbesondere fehlen bisher Details zu einem Fiskalpaket, das seinem Namen gerecht wird und einen wirklichen Wachstumsschub bringen würde. Allein eine lockerere Geldpolitik wie beispielsweise die erneute Senkung diverser Schlüsselzinssätze im Oktober dürften für eine wahre Kehrtwende nicht genügen.
Sanfte Landung auf Kurs | US-Wirtschaft überrascht einmal mehr positiv US Economic Surprise Index
Die US-Notenbank hat sich dieses Jahr vom lauten US-Wahlkampf nicht beirren lassen.
Quellen: Bloomberg, Kaiser Partner Privatbank
Asset Allocation Monitor
Liquidität
Anlagestrategie
Notizen vom Investment-Komitee
Aktien
Fixed Income Global
Staatsanleihen
Unternehmensanleihen
Mikrofinanz
Schweiz
Europa
Grossbritannien
Inflationsbasierte A. USA
Hochzinsanleihen
Schwellenländeranleihen
Japan
Schwellenländer
Versicherungsbasierte A. Alternative Anlagen
Wandelanleihen
Laufzeiten
Währungen
US-Dollar
Schweizer Franken
Gold
Hedgefonds
Strukturierte Produkte
Private Equity
Private Credit
Euro Infrastruktur
Britisches Pfund
Aktien: Warten auf das Wahlergebnis
• Die globalen Aktienmärkte zeigten sich auch im Oktober relativ robust. Zwar war die Unsicherheit des Marktes in Bezug auf den Ausgang der US-Wahlen in den Aktienkursen nicht direkt sichtbar. Die erhöhten Werte der Volatilitätsindizes (VIX und VVIX) zeigen jedoch eine gewisse Anspannung der Marktteilnehmer und weisen auf Absicherungsaktivitäten hin. Auf dem Papier scheint ein Trump 2.0, insbesondere im Falle eines gleichzeitigen Doppelerfolgs im Kongress, aufgrund vorhandener Steuersenkungsfantasie für den Aktienmarkt das beste Szenario. Ob es eine Trump-Rally geben würde, ist aber fraglich – ein Teil der Vorschusslorbeeren könnte schon eingepreist sein. Im Gegensatz zum überraschenden Wahlsieg 2016 als die Investitionsquoten tief waren, sind die Marktteilnehmer diesmal zudem stark am Aktienmarkt investiert, so dass neue Käufer fehlen könnten. Gibt es in der Wahlnacht keinen eindeutigen Sieger, ist eine Marktphase mit höheren Schwankungen nicht auszuschliessen. Anleger sollten einen kühlen Kopf bewahren und auch dann keine „politischen Trades“ initiieren, wenn sich der Nebel gelichtet hat.
• Im Vorfeld der Berichtssaison für das 3. Quartal wurden die Gewinnerwartungen von den Aktienanalysten – wie inzwischen üblich – deutlich nach unten korrigiert. Lagen die Schätzungen im Falle des S&P 500 Index im Sommer noch bei 8%, so fielen
Immobilien
Scorecard
Konjunktur
Geld- und Fiskalpolitik
Unternehmensgewinne
Bewertung
Trend
Anlegerstimmung
sie zuletzt auf rund 4%. Eine hohe Anzahl positiver Gewinnüberraschungen ist angesichts dieser reduzierten Hürde auch diesmal zu erwarten. Wie so oft gilt es weniger auf die aktuellen Zahlen als vielmehr auf den Ausblick zu schauen. Insbesondere den Projektionen der „Magnificient 7“ gilt Aufmerksamkeit. Deren Gewinnwachstum dürfte sich in den kommenden Quartalen merklich abschwächen, so dass die Wachstumsdifferenz zum Rest des Marktes abnimmt. Im Falle von Enttäuschungen haben die grossen Technologieaktien Korrekturpotential.
• Relativ ernüchternd ist der Blick nach Europa, wo sich die Konjunkturschwäche der Region auch am Aktienmarkt widerspiegelt. In den letzten Wochen mussten die Unternehmen ihre Gewinnprognosen mehrheitlich nach unten revidieren, Dutzende Unternehmen sprachen Gewinnwarnungen aus. Die Underperformance des europäischen Aktienmarkts im Vergleich mit den USA verwundert vor diesem Hintergrund nicht – seit dem Frühjahr tritt der Euro
Ob es eine Trump-Rally geben würde, ist aber fraglich – ein Teil der Vorschusslorbeeren könnte schon eingepreist sein.
Auch an den Anleihemärkten ist die Nervosität mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen greifbar.
Stoxx 50 Index praktisch auf der Stelle. Zwar ist eine negative Haltung zu europäischen Aktien im Moment wieder einmal klar die Konsensmeinung. Allein diese Beobachtung und die tiefe Bewertung der Region genügen aber nicht um konträr auf Europa zu setzen. Ein Trade mit mehr Potential ist für uns momentan China. Die aktuelle Phase der Konsolidierung ist nach dem massiven Anstieg im September normal und gesund. Die Chancen stehen gut, dass sich danach ein weiterer Aufwärtsimpuls anschliesst.
Anleihen: Trump-Trade vorweggenommen?
• Auch an den Anleihemärkten ist die Nervosität mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen greifbar. Das Volatilitätsbarometer für US-Staatsanleihen (MOVE Index) markierte im Oktober neue Jahreshochs. Dies ging einher deutlichen Kursverlusten und einem spiegelbildlichen Anstieg der Renditen. Die Rendite für 10-jährige US-Treasuries stieg seit dem Tief bei 3.6% Mitte September zwischenzeitlich auf 4.3%. Diese Bewegung erklärt sich nur zur Hälfte durch besser als erwartete US-Wirtschaftsdaten. Der andere Teil des Renditeanstiegs dürfte dem Einpreisen gestiegener Chancen und damit verbundener Risiken eines Trumpschen Dreifach-Erfolgs (Weisses Haus, Senat, Repräsentantenhaus) geschuldet sein. Sollte Donald Trump tatsächlich auf ganzer Linie siegen, könnte es – entgegen der Intuition – zu einem „Buy on the news“ kommen. Unterinvestierte Anleger können das jüngst wieder bessere Chance-Risiko-Verhältnis bei US-Anleihen für ein Rebalancing nutzen. Bei US-Unternehmensanleihen hiess es in den letzten Wochen hingegen weiterhin „risk on“. So markierten die Renditen von Hochzinsanleihen im Oktober neue Tiefststände im Nach-Pandemie-Zyklus. Wir sehen in diesem Segment nach wie vor limitiertes Potential und empfehlen maximal eine neutrale Allokation.
• In Europa divergierten die Anleiherenditen im letzten Monat verhältnismässig stark. In Grossbritannien gab es ähnlich wie in den USA eine deutliche Aufwärtsbewegung, welche nicht zuletzt auf sinkende Zinssenkungsfantasie bei der Bank of England zurückzuführen ist. Bei deutschen Bundesanleihen war der Aufwärtsdruck auf die Rendite hingegen gering – allerdings wohl weniger, weil sie als sicherer Hafen im Trump-Szenario angesehen werden als vielmehr aufgrund sich eintrübender Konjunkturperspektiven für Europas grösste Volkswirtschaft. Nahe des Jahrestiefs und unterhalb von 0.5% blieb währenddessen die Rendite 10-jähriger Schweizer Eidgenossen. Neben dem Sicherheitsaspekt fliessen bei ihnen auch die tiefe Teuerung in der Schweiz und die Erwartung weiterer Zinssenkungen der SNB in die Preisbildung ein.
Alternative Anlagen: Spreu und Weizen bei Trendfolgern
• Von der angespannten Lage im Nahen Osten konnte der Ölpreis im Oktober nur temporär profitieren. Israel verzichte bei seiner Vergeltung für den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober, bei dem rund 200 ballistische Raketen abgefeuert wurden, auf die drastischsten Optionen. Anstatt die Öl-Infrastruktur oder atomare Einrichtungen ins Visier zu nehmen, beschränkte man sich auf militärische Ziele. Der Ölpreis quittierte dies mit spürbaren Kursverlusten. Trendfolgende Strategien, die bei Rohöl überwiegend „short“ positioniert sind, konnten davon profitieren. Für viele dieser CTAs genügte dies aber lediglich für Schönheitskorrekturen in der Performancestatistik, denn die grösseren Verluste bei den Long-Positionen in Anleihen und Shorts im US-Dollar wurden damit nicht ausgeglichen. Viele CTAs haben ihre zwischenzeitlich beachtlichen Kursgewinne seit dem Frühling wieder weitgehend eingebüsst. Einmal mehr trennt sich in dieser Anlageklasse in diesem Jahr Spreu und Weizen – gute Selektion ist Trumpf.
Währungen: Dollar-Rally
• EUR/USD: Auch an den Währungsmärkten wurde in den letzten Wochen ein gewisser Trump-Bonus eingepreist. Höhere Zinsen als im Harris-Szenario sprächen für den Greenback, ebenso Dollar-positiv wäre die Wirkung der angedrohten Zölle. Die Euro-Schwäche im Oktober hat allerdings auch eine hausgemachte Komponente. Angesichts der Konjunkturschwäche nahm die EZB bereits die dritte Zinssenkung vor, was den Euro weniger attraktiv macht. Der charttechnische Widerstand bei 1.12 USD entpuppte sich somit erneut als Knacknuss. Sollte er im nächsten Anlauf überwunden werden, wäre dies ein starkes Euro-Kaufsignal.
• GBP/USD: Auch das britische Pfund wertete gegenüber dem US-Dollar zuletzt ab. Mittelfristig bleibt die Währung aber gut gestützt. Im Gegensatz zum Euroraum und den USA ist der Rückgang von Inflation und Lohnwachstum im Vereinigten Königreich behäbiger. Entsprechend falkenhaft zeigte sich die BoE in der Kommentierung ihres letzten Zinsentscheids, in der sie die Markterwartungen betreffend künftiger Zinssenkungen als etwas voreilig betrachtete. Der relative Zinsvorteil gegenüber den anderen Währungen spricht vorerst weiter für ein behauptetes Pfund.
• EUR/CHF: Wenig Bewegung gab es im Oktober beim EUR/CHF-Kurs. Mit Kursen von rund 94 Rappen blieb er nahe der Jahrestiefs. Die SNB scheint die Frankenstärke zu tolerieren, Hinweise auf eine Intervention fehlten zuletzt. Gründe für den starken Franken gibt es mit der Wachstumsschwäche im Euroraum und der tiefen Schweizer Teuerung allemal. Im September war sie mit nur 0.8% erneut geringer als erwartet (1.0%). Bereits im Dezember wird die SNB wohl wieder die Zinsen senken. Da auch die EZB auf Zinssenkungskurs bleibt, dürfte dies dem Euro nicht nachhaltig helfen.
Der Goldpreis kennt kein Halten. Seitdem der langjährige charttechnische Widerstand bei rund 2‘080 US-Dollar im März nachhaltig überwunden wurde, geht es kontinuierlich nach oben. Seit Jahresbeginn liegt Gold mittlerweile gut 30% im Plus, damit gehört es im Ranking der wichtigsten Anlageklassen 2024 zu den grössten Gewinnern. An guten Modellen zur Erklärung der Goldpreisentwicklung mangelte es schon immer. Seit zwei Jahren existiert nun auch der Zusammenhang zwischen (Real-)Zinsen und Gold nicht mehr. Als Argumentation für steigende Goldpreise gilt heute vor allem die Nachfrage der Notenbanken, welche ihre Währungsreserven diversifizieren. Bestätigt sehen dürften sich derweil insbesondere sogenannte „Gold Bugs“, die das Edelmetall seit jeher als überlegenes Anlagegut und als Versicherung gegen Inflation und geopolitische Risiken betrachten. Zuletzt ist allerdings auch die breitere Anlegermasse wieder auf den Gold-Zug aufgesprungen. Die Nachfrage nach Gold-ETFs hat zugenommen und verschiedene Investmentbanken sehen Gold schon bald bei über 3‘000 US-Dollar – Signale, die eher für eine Verschnaufpause bei der Goldrally sprechen.
Chart unter der Lupe
Sicheres Kriseninvestment | „Gold Bugs“ sehen sich bestätigt Goldpreis in US-Dollar Quellen: Bloomberg, Kaiser Partner Privatbank
Allgemeine Weisheit
Schlagzeilen-Risiken
Übersehene Risiken
Eingepreiste Risiken
Geopolitische Heatmap
Einschätzungen zu globalen Brennpunkten und Marktrisiken
• Globaler Technologiekrieg
• Persischer Golf in Flammen
• Verheerende Cyber-Angriffe
• Schwerwiegende Terroranschläge
Wahrscheinlich
• Die grosse Trump-Panik
• Stimmung gegen die grüne Welle
Die Finanzmärkte sind nicht ohne Risiken – auch nicht ohne geopolitische Risiken.
• Spannung in Ostasien
• Russland-NATO-Konflikt
• Nordkorea-Konflikt
• Europäische Tristesse
Unwahrscheinlich
Leitfaden zu globalen Brennpunkten und Marktrisiken
Die Finanzmärkte sind nicht ohne Risiken – auch nicht ohne geopolitische Risiken. Diese haben in den letzten Jahren – zumindest gefühlt – weiter zugenommen und dominieren in den Nachrichten nicht selten die Schlagzeilen. Manch ein Pessimist dürfte daher der Meinung sein, dass die Märkte inzwischen komplett uninvestierbar geworden sind. Doch wer sein Geld deswegen unter dem Kopfkissen oder im Tresor verwahrt, der kann langfristig nur verlieren. In jedem Fall verliert dessen Vermögen an Kaufkraft.
Ignorieren kann man die globalen Brennpunkte allerdings auch nicht. Insbesondere für uns Vermögensverwalter stellt sich die Pflicht sich mit den wichtigsten makroökonomischen und geopolitischen Risiken unserer Zeit auseinanderzusetzen, ihre Wahrscheinlichkeit einzuschätzen und deren Implikationen für die Finanzmärkte abzuleiten. Erfreulicherweise resultiert diese Routineübung nicht nur in einer übersichtlichen Heatmap der von den Marktteilnehmern gesehenen (und übersehenen) Brennpunkte – zugleich steht am Ende häufiger als vielleicht vermutet auch die Erkenntnis, dass ein Risiko unwahrscheinlich, bereits eingepreist oder aber im Falle des Eintreffens nur für eher exotische Anlagen und Nischenmärkte von Relevanz ist. Ganz nach dem Motto „politische Börsen haben kurze
Beine“ sollten Anleger Schlagzeilen als ebensolche betrachten und sich durch das nie endende Gezwitscher auf diversen Kanälen nicht von ihrer langfristigen Anlagestrategie abbringen lassen.
Bedienungsanleitung
In unserer geopolitischen Heatmap ordnen wir die zehn wichtigsten globalen Risiken gemäss ihrer Wahrscheinlichkeit und der ihnen von den Finanzmärkten entgegengebrachten Aufmerksamkeit ein. Es entsteht eine Matrix mit vier Quadranten. Risiken, die bereits im Fokus der Märkte sind, haben bei ihrem Eintreffen meist nur kurzfristige Kursreaktionen zur Folge. Besondere Aufmerksamkeit sollten Anleger dem oberen rechten Quadranten der Heatmap widmen – übersehene, gleichzeitig aber wahrscheinliche Risiken haben in der Summe das grösste Überraschungs- bzw. Marktreaktionspotential. Auf den folgenden Seiten beschreiben wir die zehn von uns identifizierten Risiken und deren jüngste Entwicklungen im Detail. Zudem nennen wir die Anlagen, die vom jeweiligen Brennpunkt jeweils am stärksten betroffen sind.
Im Fokus der Märkte
Von den Märkten übersehen
Globaler Technologiekrieg
Allgemeine Weisheit
Marktfokus | Hoch
Wahrscheinlichkeit | Hoch
Beschreibung
Die USA und China verfolgen in den letzten Jahren eine gezielte Abkopplung vom Gegenüber, insbesondere im Bereich hochentwickelter und militärisch relevanter Technologien. Die USA versuchen ihren Vorsprung bei Spitzentechnologien (KI, Halbleiter, Quantencomputer) mittels diverser Instrumente (Ausfuhrkontrollen, Überprüfung von Auslandsinvestitionen) zu bewahren. Der Umfang dieser Massnahmen nimmt stetig zu (z. B. Biotechnologie). Auch in Europa werden derzeit ähnliche Massnahmen erwogen. China arbeitet an seinen eigenen Fähigkeiten und dürfte aufgrund seines Humankapitals, massiver Investitionen in Forschung und Entwicklung und seiner zentralen Koordination einige technologische Durchbrüche erzielen. Dies dürfte die
Die grosse Trump-Panik
Übersehenes Risiko
Marktfokus | Tief – Mittel → Mittel
Wahrscheinlichkeit | Mittel – Hoch
Beschreibung
Verteidigen die Demokraten im November das Weisse Haus, so hätte dies an den Finanzmärkten – ganz nach dem Motto „Business as usual“ wohl keine grösseren Auswirkungen. Im Falle eines Trump 2.0 sähe es anders aus. Nur Trump droht damit, aus der NATO auszutreten, Europa, Japan und Mexiko mit hohen Zöllen zu belegen oder die Südgrenze zu militarisieren. Nur Trump übt die Befugnisse des Präsidenten so unberechenbar und aggressiv aus. Sollte er während des Wahlkampfs einen deutlichen Umfragevorsprung erzielen, droht am Aktienmarkt eine Korrektur aufgrund zunehmender politischer Unsicherheit. Nach der Wahl wäre eine Erleichterungsrallye eher die Regel als eine Ausnahme, v.a. wenn Trump wie angekündigt die Steuern senkt.
Betroffene Anlagen
• ↘ Chinesischer Renminbi
• ↘ US Investment Grade
• ↘ Asia ex-Japan Technologie
• ↗ Infrastruktur
Ängste im Westen weiter wachsen lassen und für anhaltende Spannungen und die Entwicklung paralleler, konkurrierender Technologien sorgen.
Jüngste Entwicklungen
In den USA und in Europa wächst aktuell die Sorge, dass China den Weltmarkt mit weniger sophistizierten Chips für Massenanwendungen überschwemmt und westliche Produzenten aus dem Markt gedrängt werden. Diese Bedenken gelten auch für andere Bereiche wie erneuerbare Energien, in denen China dank massiver Subventionen einen Vorsprung entwickelt hat. Im Herbst verhängte die EU-Kommission (entgegen der Empfehlung Deutschlands) Strafzölle gegen chinesische Elektroautos.
Betroffene Anlagen
• ↘ US-Staatsanleihen
• ↗ VIX-Index
• ↗ Bitcoin
• ↗ Gold
Am Anleihemarkt könnte indes Panik auftreten, wenn er die Wirtschaft zusätzlich stimuliert und das Budgetdefizit weiter in die Höhe treibt.
Jüngste Entwicklungen
Im Endspurt des US-Präsidentschaftswahlkampfs konnte sich Donald Trump einen leichten Vorteil bei den Wahlprognosen erarbeiten, insbesondere an den Wettmärkten wurde er zuletzt als Wahlsieger gehandelt. Auch der Bitcoin widerspiegelt Vorschusslorbeeren für Trump. Dennoch bleibt es ein knappes Rennen, v.a. in den entscheidenden Swing-States. Es ist zu erwarten, dass nach dem 5. November noch tage- oder wochenlange Unsicherheit in Bezug auf das Wahlergebnis besteht.
Es ist zu erwarten, dass nach dem 5. November noch tage- oder wochenlange Unsicherheit in Bezug auf das Wahlergebnis besteht.
Nach mehr als zweieinhalb Jahren nähert sich der Krieg im Osten Europas einem Wendepunkt.
Spannung in Ostasien
Schlagzeilen-Risiko
Marktfokus | Mittel
Wahrscheinlichkeit | Tief
Beschreibung
Die USA und China haben sich auf eine langfristige Konkurrenzbeziehung eingestellt, welche im kommenden Jahrzehnt in Südostasien eine Zuspitzung erfahren könnte. Zwar widerspiegelte das Treffen zwischen Präsident Biden und Präsident Xi im November letzten Jahres das ernsthafte Bemühen beider Seiten mehr Stabilität und eine bessere Kommunikation in die Beziehungen zu bringen. Bislang scheint es sich jedoch um ein taktisches Manöver zu handeln, nicht um eine strukturelle Veränderung der Beziehungsdynamik. Taiwan bleibt der wichtigste potenzielle Krisenherd – ein Konflikt um die Insel hätte erhebliche globale Auswirkungen. Zwar ist eine militärische Eskalation in naher Zukunft unwahrscheinlich ist. Die Chipindustrie Taiwans setzt aber
Russland-NATO-Konflikt
Schlagzeilen-Risiko
Marktfokus | Mittel – Hoch
Wahrscheinlichkeit | Tief
Beschreibung
Nach mehr als zweieinhalb Jahren nähert sich der Krieg im Osten Europas einem Wendepunkt. Die überraschende Sommeroffensive der Ukraine auf russischem Territorium brachte keine nachhaltige Entlastung. Russland konnte wiederum nur begrenzt und unter hohen Kosten kleine Landgewinne erzielen. 2025 dürfte der Druck zunehmen den Krieg einzufrieren. Die Unterstützung des Westens für die Ukraine droht nachzulassen, während Putin sich mit dem Erreichten zufrieden geben könnte. Das wahrscheinlichste langfristige Ergebnis ist eine politische, wirtschaftliche und militärische Pattsituation zwischen dem Westen und Russland. Sollte sich Russland in der Ukraine erfolgreich wähnen, könnte es einen Angriff auf das Baltikum oder Polen in Erwägung ziehen. Stand heute scheint dies noch ein Szenario mit
Betroffene Anlagen
• ↘ Aktien Taiwan
• ↘ Hochzinsanleihen China
• ↗ Aktien Verteidigungssektor
• ↗ Gold
bereits alle Hebel in Gang, um ihre Resilienz zu stärken, beispielsweise durch Diversifikation der Produktion nach Japan und Europa.
Jüngste Entwicklungen
Zwar hat sich der offizielle Ton zwischen den USA und China in diesem Jahr gemässigt. Dennoch herrscht im Westen nach wir vor ein tiefes Misstrauen, welches nicht zuletzt durch einen rapiden Anstieg chinesischer Spionageaktivität genährt wird. Im Oktober führte China erneut eine grosse Militärübung rund um Taiwan durch. Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen hat Japans Marine erstmals ein Kriegsschiff durch die Strasse von Taiwan fahren lassen.
Betroffene Anlagen
• ↘ Aktien Russland
• ↘ Russischer Rubel
• ↗ Rohöl
• ↗ Gold
geringen Chancen zu sein, da die NATO weiterhin über ein massives Abschreckungspotenzial verfügt.
Jüngste Entwicklungen Ukraines Präsident präsentierte im Oktober seinen „Friedensplan“. Ein zentraler Punkt sieht darin den möglichst schnellen NATO-Beitritt vor – ein Wunsch, der mittelfristig nicht erfüllt werden dürfte. In der ukrainischen Bevölkerung nimmt der Anteil derjenigen zu, die ein Ende des Krieges trotz Territorialverlusten befürwortet. Derweil besteht innerhalb der NATO die Sorge, dass sich die Ukraine für Verhandlungen mit Russland in einer zu schwachen militärischen Position befindet.
Persischer Golf in Flammen Allgemeine Weisheit
Marktfokus | Hoch
Wahrscheinlichkeit | Mittel – Hoch ���� ����
Beschreibung
Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war der tödlichste seit dem Jom-Kippur-Krieg 1973. Israels scharfe militärische Antwort hatte nicht nur eine humanitären Krise im Gaza-Streifen zur Folge. Auch hat sie Gegenreaktionen Iran-freundlicher Gruppen im Libanon, Syrien, Irak und Jemen provoziert und eine Gewaltspirale in Gang gesetzt. Nicht nur die militärische Auseinandersetzung mit der Hisbollah hat in den letzten Monaten stetig an Schärfe zugenommen. Auch der Iran hat mittlerweile in den Konflikt eingegriffen und Israel massiv mit Raketen beschossen. Falls Israel der Aggression unverhältnismässig begegnet und demnächst beispielsweise das iranische Atomprogramm ins Visier nimmt, droht eine weitere Eskalation. Im Risikoszenario
Nordkorea-Konflikt
Schlagzeilen-Risiko
Marktfokus | Tief – Mittel
Wahrscheinlichkeit | Tief
Beschreibung
Nordkoreas setzt sein Atomprogramm in den letzten Jahren unvermindert fort, ebenso wie seine Abschottung vom Westen und regelmässige Provokationen (u.a. der Start eines Militärsatelliten Ende 2023). Die friedliche Wiedervereinigung mit Südkorea als zentrales politisches Ziel wurde inzwischen aufgegeben. An China und v.a. Russland nähert man sich derweil weiter an – für diese Länder ist Nordkorea inzwischen einer der wichtigsten Waffenlieferanten. Im Juni wurde mit Russland ein „Partnerschaftsvertrag“ mit militärischer Beistandsverpflichtung vereinbart. Südkorea und Japan stärken ihre Verteidigung und bauen die Beziehungen untereinander und zu den USA aus. Das Risiko erneuter
Betroffene Anlagen
• ↗ Rohöl
• ↗ VIX-Index
• ↗ Schweizer Franken
• ↘ US-Hochzinsanleihen
reagiert Iran mit einer Sperrung der Strasse von Hormuz, was in der kurzen Frist für einen Preisschock am Rohölmarkt sorgen würde.
Jüngste Entwicklungen
Israel hat mittlerweile die führenden Köpfe von Hamas und Hisbollah gezielt getötet und beiden Organisationen massiven Schaden zugefügt. Israels Führung sieht momentan eine ideale Gelegenheit die „Achse des Widerstands“ nachhaltig zu schwächen. Im Westen stösst der aggressive Kurs indes zunehmend auf Abneigung. Die USA drohen inzwischen offen damit ihre militärische Hilfe für Israel zu reduzieren, insbesondere wenn dieses die humanitäre Situation im Gaza-Streifen weiter ignoriert.
Israel hat mittlerweile die führenden Köpfe von Hamas und Hisbollah gezielt getötet und beiden Organisationen massiven Schaden zugefügt.
Betroffene Anlagen
• ↗ Japanischer Yen
• ↘ Koreanischer Won
• ↘ Aktien Südkorea
• ↗ Industriemetalle
Provokationen und militärischer Aktionen durch Nordkorea nimmt zu, dennoch bleibt ein potenzieller Nordkorea-Konflikt vorerst ein „Schlagzeilen-Risiko“.
Jüngste Entwicklungen
Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea haben sich im Verlauf des letzten Jahres verstärkt. Seit Mai schickte Pjöngjang Tausende mit Müll gefüllte Ballons über die Grenze, die dort den Flugverkehr gestört, Feuer verursacht und Regierungsgebäude getroffen haben. Nordkorea beschuldigte den Süden im Oktober derweil Drohnen mit Propaganda-Flugblättern geschickt zu haben und sprengte innerkoreanische Verbindungsstrassen zwischen den beiden Ländern.
Regierungen und Organisationen arbeiten fortlaufend daran, ihre Cyber-Abwehr und Reaktionsfähigkeit zu stärken.
Verheerende Cyber-Angriffe
Allgemeine Weisheit
Marktfokus | Mittel
Wahrscheinlichkeit | Hoch
Beschreibung
Mit der Verschärfung des geopolitischen Wettstreits nehmen Umfang, Ausmass und Raffinesse von Cyber-Angriffen stetig zu. Staatlich geförderte Hacker, insbesondere aus Russland und China, sind bereits mehrfach in kritische westliche Infrastrukturen wie Stromnetze, Transport- und Gesundheitssysteme sowie in die digitalen Konten von Regierungsbeamten eingedrungen und haben wichtige Schwachstellen aufgedeckt. Gross angelegte Ransomware-Angriffe auf Unternehmen zeigen auch in der Wirtschaft eine erhebliche Verwundbarkeit auf. Cyber-Aktivitäten nehmen insbesondere in Konfliktgebieten und im Vorfeld von Wahlen zu, was zu Störungen führen kann und die
Schwerwiegende Terroranschläge
Allgemeine Weisheit
Marktfokus | Mittel – Hoch
Wahrscheinlichkeit | Hoch
Beschreibung
Die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte für das weltweite Terrorismusrisiko hat in den letzten Jahren zugenommen. Vor allem der Konflikt im Nahen Osten erhöht die Bedrohung – nicht nur in der Region, sondern auch in den USA und in Europa. Westliche Strafverfolgungsbehörden und Nachrichtendienste betrachten gewalttätige Extremisten und Einzeltäter als grösste Sorge. Al-Qaida und ISIS bauen ihre globale Reichweite weiter aus und es entstehen neue terroristische Hotspots. So zum Beispiel in der Sahelzone, wo militärische Machtübernahmen die Bemühungen des Westens im Kampf gegen den Terrorismus bedrohen. In den USA hat die Regierung Biden die Bedrohung durch den inländischen Terrorismus als ernstes Risiko hervorgehoben. Im Vor-
Betroffene Anlagen
• ↗ US-Dollar
• ↗ Schweizer Franken
• ↘ Aktien Vorsorgesektor
• ↗ Aktien IT-Sicherheit
nationalen Sicherheitsdienste unter Druck setzt, eine proaktivere Haltung einzunehmen.
Jüngste Entwicklungen
Regierungen und Organisationen arbeiten fortlaufend daran, ihre Cyber-Abwehr und Reaktionsfähigkeit zu stärken. Die stetige Evolution von Cyber-Bedrohungen, die Schwierigkeit der Zuordnung und die raschen Fortschritte in der KI machen die Vermeidung grösserer Cyber-Angriffe zur steten Herausforderung. Im Juli legte ein fehlerhaftes Update des US-Sicherheitsanbieters Crowdstrike Flugverkehr und Zahlungsverkehr lahm. Der Markt für Cyber-Versicherungen dürfte weiter stark wachsen.
Betroffene Anlagen
• ↗ Deutsche Staatsanleihen
• ↗ Schweizer Franken
• ↗ Japanischer Yen
• ↘ Aktien Fluggesellschaften
feld der US-Präsidentschaftswahlen ist die Gefahr eines grösseren Terroranschlags in den westlichen Ländern erhöht.
Jüngste Entwicklungen
Am 22. März 2024 gab es in Moskau einen Terroranschlag, bei dem mehr als 100 Menschen ums Leben kamen. Der in Afghanistan ansässige Ableger des Islamischen Staates, ISIS-K, bekannte sich zur Tat. Wladimir Putins sorgfältig gepflegtes Image des starken Mannes wurde damit ein Schlag versetzt. Experten vermuten, dass der Kreml den Anschlag nutzen könnte, um ein hartes Durchgreifen gegen Andersdenkende zu rechtfertigen und seine autoritäre Kontrolle innerhalb Russlands zu verstärken.
Europäische Tristesse
Eingepreistes Risiko
Marktfokus | Mittel
Wahrscheinlichkeit | Tief
Beschreibung
Die Gefahr einer Fragmentierung Europas ist in den 2020er Jahren gestiegen – Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflationsdruck und eine Wirtschaft am Rand der Rezession haben populistischen Parteien vereinzelt (z. B. Deutschland, Niederlande) temporär Rückenwind gebracht. Dennoch ist sich Europa in zentralen Fragen einig: Ausbau seiner strategischen Autonomie und Abkopplung von China, Unterstützung der Ukraine und Reform der Migration. Meinungsverschiedenheiten gibt es vor allem bei der Umsetzung und Finanzierung. Bei den Europawahlen im Juni erzielten rechte Parteien in Frankreich, Deutschland und Italien Stimmengewinne. Ein pauschaler Rechtsruck in Europa blieb aber aus. Mittelfristig könnten dennoch einige Themen den poli-
Stimmung gegen die grüne Welle
Übersehenes Risiko
Marktfokus | Tief
Wahrscheinlichkeit | Hoch
Beschreibung
Der Ukraine-Krieg hat die Energiesicherheit in den Risikorankings der Regierungen nach oben gerückt. Der Energieschock sorgt für ambitionierte Dekarbonisierungspläne in Europa in einem Wettlauf um die Führungsrolle im Bereich der sauberen Energie mit den USA. Dieser „grüne Wettbewerb“ könnte ein Katalysator für die schnellere Entwicklung von kohlenstoffarmen Technologien sein. Allerdings steht die progressive Übergangs-Agenda im Kontrast zu manch anderen nationalen Prioritäten und führt zu Unmut in immer grösseren Teilen der Bevölkerung, die über hohe Übergangskosten verärgert ist. Die grünen Parteien in Europa verlieren an Boden, was die Unzufriedenheit der Wähler widerspiegelt. Das Risiko eines Stimmungs-
Betroffene Anlagen
• ↘ Aktien Hotel & Freizeit
• ↘ Italienische Staatsanleihen
• ↗ Schweizer Franken
tischen Zusammenhalt belasten. Dazu gehört die irreguläre Migration, die im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit 2016 erreicht hat.
Jüngste Entwicklungen
Die europäische Tristesse ist eher gefühlt als tatsächlich vorhanden. Während der Kern (v.a. Deutschland) wirtschaftsschwach ist, wachsen die Länder an der Peripherie deutlich stärker – die Konvergenz könnte die Einheit und die Stimmung gegenüber dem Euro stärken. Zwischenzeitliche Marktgewitter bleiben aber nicht aus. Die Neuwahlen in Frankreich sorgten temporär für steigende Kreditaufschläge. Das Wahlergebnis zeigt aber, dass es Beharrungskräfte gegen einen Rechtsrutsch gibt.
Die europäische Tristesse ist eher gefühlt als tatsächlich vorhanden.
Betroffene Anlagen
• ↘ Industriemetalle
• ↘ Aktien erneuerbare Energien
• ↗ Aktien Vorsorgesektor
• ↗ Uran
umschwungs gegenüber der Energiewende und daraus resultierender Verzögerungen wird von den Märkten tendenziell übersehen.
Jüngste Entwicklungen
Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gab im April bekannt, dass sie die Umsetzung ihrer kürzlich erlassenen Offenlegungsvorschriften zu klimabezogenen Risiken und Treibhausgasemissionen aussetzen wird. Schon vor ihrer endgültigen Veröffentlichung im März wurde die neue Vorschrift von Unternehmen rechtlich angefochten. Die SEC erklärte, dass sie die neuen Anforderungen an die Klimaberichterstattung trotzdem „weiterhin energisch verteidigen“ werde.
Die USA haben gewählt. Dass die seit Monaten währende mediale Dauerbeschallung durch die US-Wahlen nun ein schnelles Ende finden wird, ist allerdings nicht gesagt.
Thema im Fokus
Trump oder Harris? – Szenarien für die Schweiz
Wer sitzt nächstes Jahr im Oval Office? Die politische Frage des Jahres dürfte in Kürze, spätestens aber im Januar beantwortet sein. Doch was sind die möglichen Auswirkungen von Donald Trump oder Kamala Harris und ihrer Politik auf Schweizer Unternehmen? Alle vier Jahre wandert die sonst ferne US-Politik im Sorgenkasten eines Unternehmers für kurze Zeit nach oben. Chance oder Risiko? – unsere spekulativen Szenarien dienen (nur) als Denkanstösse. Am Ende kommt es anders als man denkt.
Das Warten hat (bald) ein Ende
Die USA haben gewählt. Dass die seit Monaten währende mediale Dauerbeschallung durch die US-Wahlen nun ein schnelles Ende finden wird, ist allerdings nicht gesagt. Durchaus könnte das Motto auch lauten: nach der Wahl ist vor dem Wahl-Chaos. Wiederholte Auszählungen und anderweitige Verzögerungen sind in den „Swing States“ praktisch vorprogrammiert. Rechtliche und verfahrenstechnische Anfechtungen könnten bis zum 17. Dezember andauern, dem Stichtag für die offizielle Nominierung der Wahlmänner, deren Stimmen dann am 6. Januar 2025 im Kongress ausgezählt werden.
Das politische Geschehen in den USA tangiert das Tagesgeschäft eines Schweizer Unternehmers in der Regel höchst selten und gehört daher nicht gerade in die oberste Schublade seines Kummerkastens. Alle vier Jahre stellt sich aber doch die Frage: Was würde Rot (Republikaner) oder Blau (Demokraten) für uns bedeuten?
In diesem Jahr also Trump oder Harris. Um die Implikationen der US-Politik auf die ferne Schweiz auszuloten, bedarf es spekulativer Kreativität entlang der Randlinien des roten und blauen Wahlprogramms. Mit Hilfe der daraus resultierenden Extremszenarien lässt sich ein Eindruck davon gewinnen, in welchen Bereichen die nächste US-Präsidentschaft hierzulande spürbare Auswirkungen haben könnte.
Szenario Trump: Florierende Schweizer Exporte dank starken US-Dollars
Donald Trump hat sich in den letzten Monaten wiederholt über den zu starken US-Dollar beschwert. Eine Währungsabwertung kann aber selbst ein Präsident Trump nicht per Knopfdruck herbeiführen. Ganz im Gegenteil sind viele Punkte auf seiner Agenda förderlich für eine starke US-Währung. So würde der von ihm vorgeschlagene allgemeine Strafzoll von 10% auf alle
Importe die Nachfrage nach Fremdwährungen verringern und zugleich die Teuerung anheizen. Die US-Notenbank müsste dann mit höheren Zinsen gegensteuern. Die von Trump in Aussicht gestellte Begrenzung der Einwanderung würde ebenfalls inflationär wirken und hätte tendenziell höhere Zinsen sowie einen stärkeren Dollar zur Folge. Schweizer Unternehmen würden dank eines schwächeren Frankens wettbewerbsfähiger werden und könnten trotz der Strafzölle aufgrund der Einmaligkeit ihrer Produkte ihren Absatz in den USA steigern. Selbst der Schweizer Tourismus würde dank kaufkräftiger Amerikaner positive Effekte spüren – abgesehen vom Nebeneffekt zusätzlicher Badelatschen-Wanderer im Alpstein. Würde Trump gegenüber China wie in Aussicht gestellt Zölle von 60% durchsetzen, müssten Schweizer Unternehmen jedoch prüfen, ob sie das Reich der Mitte noch als Exportbasis nutzen können oder ein Re-Shoring sinnvoller wäre.
Eine weitere Senkung der Unternehmenssteuern auf 20% (O-Ton Trump: „schöne runde Zahl“) oder gar 15% wäre ebenfalls positiv für Schweizer Unternehmer. Dies entweder direkt, weil Tochterunternehmen in den USA weniger Steuern zahlen müssen, oder indirekt über den Wohlstandseffekt haussierender Aktienmärkte, welcher die Konsumlust der Amerikaner weiter antreiben würde. Ein Ende des Kriegs in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden, wie von Trump angekündigt, ist wohl selbst im Szenario-Denken nur Wunschdenken. Steigender Druck auf die Nato-Länder ihre Verteidigungsausgaben auf mindestens 2% der Wirtschaftsleistung zu erhöhen wäre unter Trump 2.0 aber gewiss – und möglicherweise eine Chance für Schweizer Rüstungsfirmen. Trumps in den letzten Jahren gewandelte Meinung zu den Kryptowährungen lässt hierzulande schliesslich ebenfalls aufhorchen. Vom Aufbau einer staatlichen Bitcoin-Reserve sowie einer absehbar laxen Regulierung der Krypto-Branche würden über kurz oder lang auch Krypto-Unternehmen und Finanzinstitute aus der Schweiz profitieren.
Szenario Harris: Eine Chance für das „Swiss Valley“ Im Vergleich zum Szenario Trump käme mit einer Präsidentin Harris auf Schweizer Unternehmen womöglich grösserer Gegenwind zu. Ein Verbot von „Preistreiberei“ sowie reglementierte Höchstpreise könnten beispielsweise die Nahrungsmittelbranche und die Pharmaindustrie treffen. Zudem ist das Wahlprogramm von Harris vor allem eines: teuer. Die vorgeschlagenen Steuersenkungen und -gutschriften für Mittelstand und Familien summieren sich auf mehrere Billionen US-Dollar, ihnen stehen deutlich geringere Einnahmen aus höheren Steuern gegenüber. Unter dem Strich resultierte unter den Demokraten (wie übrigens auch mit Trump) ein dauerhaft hohes Haushaltsdefizit und eine rapide ansteigende Staatsverschuldung. Im Szenario Harris könnte sich der Finanzmarkt daran aber zu sehr stören, ein Vertrauensverlust in den US-Dollar und eine starke Abwertung der Reservewährung wären die Folge. Direkt profitieren würde davon der Schweizer Franken – mit den bekannten Risiken und Nebenwirkungen für Schweizer Exporteure.
Chancen ergäben sich unter Harris indes für diejenigen, die geeignete Lösungen für die grüne Transformation anbieten können. Für Unternehmen, die sich nachhaltigen Technologien verschrieben haben, dürfte es in den nächsten Jahren viele Fördergelder geben. Allerdings nur für jene Unternehmer, die sich über den grossen Teich bewegen. Doch auch in der Schweiz könnte Harris‘ (Umverteilungs-)Politik Effekte haben. Sollte sie die Idee von Steuern auf unrealisierte Kapitalgewinne wahrwerden lassen, könnte eine Flucht der Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley einsetzen. Gesucht wäre dann eine Kombination aus Steuer- und Standortattraktivität, die sich hierzulande durchaus finden lässt.
Einen kühlen Kopf bewahren (und weitermachen) Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Kaum etwas der obigen Szenarien wird genauso eintreffen. Dies allein schon deshalb, weil es höchst unwahrscheinlich ist, dass Trump oder Harris neben dem Weissen Haus auch beide Kammern des US-Kongresses erobern werden. Ein geteilter Kongress würde aber viele Initiativen und Reformvorschläge entweder verwässern oder ganz unmöglich machen. Und selbst ein erratisch-wankelmütiger Trump sollte Schweizer Unternehmern nicht unnötig viele Sorgenfalten bereiten. Wer solche hat, sollte sich fragen, ob sich nach Trump 1.0 viel für ihn geändert hat. In der langen Frist sind es dann doch die grossen makroökonomischen und politischen Trends, welche für Unternehmen Chancen und Risiken bergen – nicht aber wer gerade im Oval Office sitzt.
Egal wer dies ab dem 20. Januar 2025 sein wird – für die Schweiz werden die USA auch in der nächsten Legislaturperiode sehr wahrscheinlich der wichtigste Handelspartner bleiben. Deutschland wurde als grösste Exportdestination bereits 2021 abgelöst. Um Innovationsweltmeister zu bleiben, muss die Schweiz auch
in Zukunft einen engen Austausch mit den Vereinigten Staaten pflegen, welche bei wichtigen Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz und Biotechnologie den Ton angeben.
Apropos Künstliche Intelligenz: Die Unterkategorie der generativen KI, wie sie vor allem in Form von Chatbots wie ChatGPT bekannt geworden ist, dürfte aus dem Alltag der meisten Schweizer Unternehmer demnächst kaum mehr wegzudenken sein. Die Kaiser Partner Privatbank nutzt die Möglichkeiten der neuen Technologie bereits heute in der täglichen Praxis. Natürlich haben wir daher auch ChatGPT mit der Fragestellung möglicher Auswirkungen des US-Wahlergebnisses auf die Schweiz konfrontiert. Ohne einen Disclaimer geht es allerdings nicht: ChatGPT hat zwar viel Fantasie, denkt aber in Schubladen und zeichnet von den Präsidentschaftskandidaten und deren politischer Ausrichtung ein teils extremes Bild, welches von der Realität ein gutes Stück weit entfernt ist. Die folgenden Ausführungen sind daher vor allem als eines zu verstehen: Satire.
Szenario Trump: Die Schweiz als einundfünfzigster Staat der USA
Nach der Wahl beschliesst Trump in einem völlig unerwarteten Schachzug die Schweiz als neuen Bundesstaat in die USA aufzunehmen, weil er von der Schönheit der Alpen und dem exquisiten Käse begeistert ist. „America needs more mountains!“ lautet sein neuer Slogan. Schweizer Unternehmen wie Nestlé und Roche werden plötzlich als „American Companies“ neu gebrandet und müssen sich auf die Anpassung an die „neuen“ US-Standards einstellen. Toblerone wird in der XXL-Version verkauft – grösser als der Eiffelturm – und erhält eine patriotische Neuauflage in den Farben Rot, Weiss und Blau.
Eines der ersten Projekte Trumps nach der Integration der Schweiz in die USA: Er baut eine massive Mauer an den Schweizer Grenzen, um „illegale Käseschmuggler“ aus Frankreich und Italien abzuwehren. Schweizer Bauern werden von Trump zu „Heroes of Dairy“ ernannt, und es wird eine neue Steuer auf importierte Käsealternativen wie „Feta“ oder „Parmesan“ erhoben. Die Schweizer Landwirtschaft floriert, weil jeder Amerikaner eine „Trump-Approved“ Kuh in seinem Garten haben muss. Kuhmieten werden so profitabel, dass die UBS ihre Filialen in Coworking-Kuhställe umwandelt.
Trump beschliesst, dass die Präzision der Schweizer Uhrenindustrie endlich amerikanisiert werden muss. Er verhandelt persönlich mit Rolex, um den „Trump Presidential Timekeeper“ zu entwickeln – eine Uhr, die so genau ist, dass sie die Zeit um eine Stunde zurückdrehen kann, wenn Trump meint, das sei nötig. Schweizer Uhrenhersteller erzielen Rekordgewinne, obwohl jede Uhr mit einem kleinen goldenen Trump-Logo versehen werden muss.
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Kaum etwas der obigen Szenarien wird genauso eintreffen.
In einem weiteren skurrilen Schritt lässt Trump den Schweizer Franken abschaffen und den „Swiss Dollar“ einführen. Schweizer Banken jubeln, denn der neue Dollar kommt mit goldener Prägung, die sich hervorragend für Sammler eignet. In jeder Bankfiliale gibt es nun kleine Trump-Statuen, und es wird der „Trump Financial Independence Day“ gefeiert, an dem alle Schweizer ein goldgesprenkeltes Gewehr und eine Tüte Käsefondue geschenkt bekommen.
Szenario Harris: Schokolade für alle Unter Kamala Harris‘ Führung verwandelt sich die Schweiz in das neue Mekka der globalen Gerechtigkeit. Schweizer Unternehmen werden verpflichtet 50% ihrer Produktion an „Community Chocolate Centers“ zu spenden, wo jeder Mensch kostenfrei Schokolade bekommt. Die berühmten Schweizer Uhrenfabriken stellen um und produzieren nur noch „Equal Time“-Uhren, die sicherstellen, dass jeder Mensch auf der Welt genau die gleiche Zeit hat – es gibt also keine Zeitzonen mehr, sondern nur noch „Harris Time“. Dies sorgt für Verwirrung, besonders bei internationalen Telefonkonferenzen, doch es entsteht ein Gefühl von planetarer Synchronität.
Harris setzt die grösste Umweltinitiative der Geschichte um – den „Green Glacier Deal“ – und die Schweiz wird
zum Mittelpunkt dieser Bemühungen. Die Schweizer Gletscher werden mit umweltfreundlichen Solarzellen überzogen, die die gesamte europäische Energieversorgung übernehmen. Schweizer Energieunternehmen wie ABB und Alpiq erhalten den Auftrag den gesamten Planeten in „Energie-Gletscher“ zu verwandeln. Schweizer Banken finanzieren das Projekt durch spezielle „Gletschersparbücher“, die eine jährliche Dividende in Form von Schmelzwasser ausschütten.
Unter Harris wird das Berner Parlament in ein riesiges Yoga-Zentrum umgewandelt, wo Abgeordnete Entscheidungen durch „kollektives meditiertes Atmen“ treffen. Schweizer Unternehmen müssen ihre Arbeitszeiten auf fünf Stunden pro Woche reduzieren damit Mitarbeiter mehr Zeit für „persönliche Erleuchtung“ haben.
In einem waghalsigen Schritt dehnt Harris die traditionelle Neutralität der Schweiz auf den gesamten Kosmos aus. Schweizer Diplomaten verhandeln Friedensverträge zwischen der Erde und neuen intergalaktischen Zivilisationen. Schweizer Unternehmen exportieren nun nicht mehr nur in die USA, sondern auch nach Alpha Centauri, wobei der Milchpreis aufgrund der langen interstellaren Lieferketten auf mysteriöse Weise stabil bleibt.
*annualisiert
per 31. Oktober 2024
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