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Konjunktur-Radar

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Auf einen Blick

Auf einen Blick

Am Puls der Wirtschaft

Die Konjunkturdaten überraschten in letzter Zeit oft positiv. Währenddessen ging es mit der Inflation nicht wie erhofft rapide abwärts. Zwar hat sich das Risiko einer unmittelbaren Rezession verringert. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, insbesondere weil die Notenbanken die Zinsschraube zu überdrehen drohen.

Positive Makroüberraschungen

Der US Economic Surprise Index stieg im Februar auf den höchsten Stand seit Sommer letzten Jahres. Zu den positiven Datenüberraschungen zählten unter anderem die Arbeitsmarktdaten für Januar (54-Jahrestief bei der Arbeitslosenquote) und die Einzelhandelsumsätze. Die Wachstumserwartungen für 2023 werden inzwischen wieder nach oben revidiert. Die Gefahr einer unmittelbaren Rezession scheint gebannt. Auch ein wichtiger Rezessionsindikator – der Conference Board

Leading Index – zeigt eine Entspannung an: 4 von 10 Subkomponenten des Index sind in den letzten 6 Monaten gestiegen. In der Vergangenheit war eine Rezession zu diesem Zeitpunkt stets bereits überwunden. Dennoch ist eine spätere Rezession (im kommenden Jahr) aus unserer Sicht noch nicht gänzlich vom Tisch.

„No Landing“?

Das jüngst zunehmend aufkommende Szenario eines „No Landing“, in welchem die Inflation in den USA dauerhaft erhöht bleibt, weil die Fed die Zinsen nicht weit genug erhöht, halten wir für unwahrscheinlich. Entweder gelingt ein „Soft Landing“ dank rapider Disinflation in den kommenden Monaten und einem schnellen Zinserhöhungsstopp. Oder es kommt doch

Entwarnung? | US-Rezessionsindikator stabilisiert sich Conference Board US Leading Diffusion Index und Rezessionen zu einer unsanften Landung, da sich die Inflation als zu träge erweist und die US-Notenbanker erst dann stoppen können/werden, wenn es für eine Annäherung der Teuerung an die 2%-Marke genügend Evidenz gibt. Die letzten Wochen mit starken Konjunkturdaten und störrischer Inflation weisen eher auf letzteres Szenario hin. Ein geldpolitischer Fehler der Fed bleibt einer der grossen Makrorisiken in diesem Jahr.

Erst zu locker, nun bald zu restriktiv Auch bei der EZB droht das Risiko, dass die Zinsschraube in den nächsten Monaten überdreht wird. EZB-Präsidentin Lagarde hat in den letzten Wochen mehrfach die klare Ansage gemacht, dass die Leitzinsen im Euroraum nach dem für März praktisch bereits vorangekündigten Aufwärtsschritt um 50bp mehrere weitere Zinserhöhungen folgen werden. Die Fantasie reicht inzwischen für Leitzinserwartungen von bis zu 4%. Für einen „Pivot“ und das Einschwenken auf einen weniger restriktiven Kurs gibt es noch ein kurzes Zeitfenster. Ein Anlass dafür könnten die neuen Inflationsprognosen auf der EZB-Sitzung im März (oder spätestens im Juni) sein. Unserer Meinung nach schätzt die EZB die Standhaftigkeit der erhöhten Teuerung (2024 im Schnitt noch immer 3.4%) als zu gross ein.

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