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Auf einen Blick

Unsere Sicht auf die Märkte

„No Landing“?

Die Konjunkturdaten überraschten in letzter Zeit oft positiv. Währenddessen ging es mit der Inflation nicht wie erhofft rapide abwärts. Ein „No Landing“ ist dennoch kein plausibles Szenario. Entweder es gelingt die sanfte Landung dank rapider Disinflation oder die Fed hält zu lange an zu hohen Zinsen fest und begeht einen geldpolitischen Fehler. Für 2024 ist eine Rezession noch nicht vom Tisch.

Cash is King

Nach der Rally ist vor der Korrektur – das Chance/ Risiko-Verhältnis an den Aktienmärkten hat sich nach den Kursgewinnen der letzten Zeit verschlechtert. Anleihen werden damit angesichts ihrer hohen Renditen relativ betrachtet nochmals interessanter. Doch selbst im festverzinslichen Bereich variiert die Attraktivität. Dank hoher Zinsen – ganz ohne Risiko –gilt mehr denn je: „Cash is King“.

Ein Jahr Krieg und kein Ende in Sicht

Nach einem Jahr Krieg in der Ukraine scheint ein schnelles Ende des Konflikts in weiter Ferne. Ein klarer Sieg ist weder für die Ukraine noch für Russland wahrscheinlich. Doch auch keines der anderen denkbaren Szenarios hat eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 50%. Im

Verlauf des Jahres droht die Auseinandersetzung mitten in Europa zu einem Proxy-Krieg zwischen den USA und China zu werden.

Notenbanken in den roten Zahlen

Die Ära von Tiefst- und Negativzinsen ist seit letztem Jahr vorbei. Diese Zeitenwende bedeutet nicht nur höhere Renditen für Anleger, sie bringt auch massive Verluste für die Notenbanken mit sich. Zwar können sie nicht „Pleite gehen“ und selbst mit negativem Eigenkapital agieren. Dennoch bleiben die roten Zahlen nicht ohne Folgen. Im Falle von länger anhaltenden Verlustserien könnte die Unabhängigkeit der Notenbanken in Gefahr geraten.

Ask the experts

Ist die Rezession abgesagt oder nur verschoben? Gilt das Sprichwort „Don’t fight the Fed“ noch? Können europäische und chinesische Aktien weiter outperformen? Sind (US-)Staatsanleihen noch ein wertvoller Diversifikationsbaustein im Anlageportfolio? Und wieso sollte man noch in Aktien investieren, wenn man mit Investment-Grade-Anleihen kurzer Laufzeit (im US-Dollar) 4% bis 5% p.a. verdienen kann? Unsere Antworten finden sie im quartalsweise erscheinenden Frage-und-Antwort-Format.

Grafik des Monats

Lackmustest einer fragwürdigen These | Aktienrally trotz Liquiditätsentzug Notenbankbilanzen und Weltaktienindex, indexiert (2009 = 100)

Die „quantitative Lockerung (QE)“ wurde in den letzten Jahren nicht selten als Haupttreiber der Aktienhausse genannt. Entsprechend gross war die Unsicherheit ob ihres unvermeidlichen Endes. Die vergangenen 15 Monate stellen die These, dass Aktien nur noch mit Hilfe der Geldspritze steigen können, auf die Probe. Seit Mai 2022 ist das Anlagevermögen der fünf wichtigsten Notenbanken um 6% geschrumpft. Der globale Aktienmarkt war allerdings schon in den fünf Monaten zuvor um 18% gefallen. Seit Oktober ist der Weltaktienindex wiederum um 20% gestiegen. Dies trotz fortgesetzter Reduktion der Notenbankbilanzen (QT), welche am Rand des Charts nur aufgrund von Wertpapierkäufen der BoJ und Währungseffekten nicht sichtbar ist. Wichtiger als der Umfang der Wertpapierkäufe dürfte ihr psychologischer Effekt gewesen sein. Umgekehrt gilt nun: Solange der Liquiditätsentzug graduell und vorhersagbar bleibt, sollte er kein grösseres Marktrisiko darstellen.

Die Wachstumserwartungen für 2023 werden inzwischen wieder nach oben revidiert

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