




















































































Erhältlich bei
Alsterhaus, Oberpollinger, KaDeWe - 1. OG
Euphorie ist das Gefühl von Aufbruch und Erneuerung. Eine Metapher für die Zeit der Transformation und des Wachstums, von aufblühender Natur und wiedererwachendem Leben. Es ist das Gefühl, das uns antreibt, den Winter hinter uns zu lassen und voller Inspiration in das Zusammenspiel der Elemente einzutauchen.
Aus diesem Grund ist Euphorie auch das zentrale Thema unserer Frühjahr/Sommer-Kampagne. Unsere Symphonie der Euphorie ist eine Ode an den Frühling. Sie erzählt von der Lust, sich neu zu erfinden und auszuprobieren, die aktuellen Kollektionen zu entdecken und sich in ihnen zu erleben. Fließende Stoffe, frische Farben, aktuelle Schnitte und Muster verbinden sich zu einer Komposition des Neuanfangs – passend zu den vielen Facetten des Frühlings.
Neben der zentralen Modestrecke hält dieses Heft viele weitere Geschichten bereit, die uns euphorisch stimmen: Die multitalentierte Palina Rojinski berichtet von ihren Erfahrungen mit der Astrologie, und fünf junge Menschen, die in TikTok ihr kreatives Medium gefunden haben, verraten uns, was sie glücklich macht. Das Interessante daran, so viel sei schon verraten: Es ist gerade nicht das Digitale, sondern die gemeinsam mit anderen verbrachte Zeit.
Gern lade ich Sie in diesem Sinne ein, uns zu besuchen, um die kommende Saison hautnah zu erfahren. Ich bin mir ganz sicher: Danach werden Sie euphorisiert in den Frühling blicken.
EDITORIAL – S. 10
MUST-SEE – S. 15
Christina Quarles im Hamburger Bahnhof
MY KADEWE DIARY – S. 24
Durch das Haus mit Tadan
TRENDSPOTTING – S. 36
Vier Modetrends zum Ausprobieren
FÜR IMMER MEIN – S. 46
Philipp Verheyen über sein Beauty-Geheimnis
SYMPHONIE DER EUPHORIE – S. 50
Die besten FS23-Looks in frühlingshaften Welten
FLOWER POWER – S. 80
Was blüht denn da? Die FS23-Accessoires
BLICK IN DIE ZUKUNFT – S. 98
Ein Astro-Guide von Palina Rojinski
HAUSMITTEILUNG – S. 114
Anne Waak über Frühlingsgefühle
IMPRESSUM – S. 14
NEU BEI UNS – S. 16
Jetzt erhätlich im KaDeWe
DIE WELTENBAUERIN – S. 30
Ava Vegas übt den großen Auftritt
WISHLIST – S. 42
Trending Now mit Angela Schmidli
WARUM TRAGEN SIE DAS – S. 48
Stilistische Kundenbefragung
GOOD VIBES ONLY – S. 68
Fünf TikToker über das Glück
MICHEL GAUBERT – S. 92
Der Sounddesigner im Interview
GUT IM TRAINING – S. 102
Mehr Bewegungsfreiheit: Die neue Sportmode
IN EIGENER SACHE – S. 116
Service & Events
ONLY IN BERLIN – S. 118
Eine Kolumne von Adriano Sack
HERAUSGEBER
KaDeWe
Tauentzienstraße 21–24
10789 Berlin
Ein Haus der
The KaDeWe Group GmbH
Geschäftsanschrift
Katharina-Heinroth-Ufer 1
10787 Berlin
HEAD OF CONTENT & CREATIVE
Janine Ginzel
PUBLISHING TEAM
Nadine Blomenkamp
Isabella Efimov
CONCEPT/CREATIVE DIRECTION
EX EX EX exexex.berlin
EDITORIAL DIRECTOR
Hans Bussert
ART DIRECTOR
Florian Lambl
TEXTCHEFIN
Anne Waak
REDAKTION
Kelly Niesen
DESIGN
Katarina Stefanakos
Emma Jongsma
LEKTORAT
Sönke Hallmann
CONTRIBUTORS
Conrad Bauer, Lucas Christiansen, Monja Gentschow, Jana Gerberding, Christine Korte, Felix Krüger, Ourania Marmara, Fabio Pace, Niki Pauls, Kamilla Richter, Malin Rickertsen, Adriano Sack, Ragnar Schmuck, Synchrodogs, Bastian Thiery, Christian Werner
SENIOR HEAD OF MARKETING
Janina Schüßler
HEAD OF MARKETING
PLANNING AND BRAND RELATIONS
Rolando Manto
ANZEIGEN ads@kadewe.de
ANFRAGEN
magazin@kadewe.de
DRUCK
Druckhaus Sportflieger
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Instagram: @kadeweofficial
@kadewe_diesechste
TikTok: @kadewe
Christina Quarles
24.03 bis 17.09.2023
HAMBURGER BAHNHOF –
Nationalgalerie der Gegenwart
Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland erschafft die US-amerikanische Malerin Christina Quarles (*1985) eine architektonische Intervention, in deren Rahmen sie ihre Gemälde und Zeichnungen aus den vergangenen sieben Jahren in unmittelbare Nähe zu Arbeiten aus der Sammlung der Neuen Nationalgalerie stellt – etwa von Charlotte Posenenske, Nam June Paik oder Annette Kelm. Damit eröffnet Quarles den Besucher*innen vielschichtige Zugänge zu ihren komplexen, technisch virtuosen Darstellungen des menschlichen Körpers •
Das schwedische Duo Linda and Adam Friberg gründete 2017 in Florenz das Label AVAVAV. Seinem nachhaltigen Anspruch nach werden für die ironischen, konzeptionellen Kollektionen ausschließlich DeadstockMaterialien verwendet. 2020 übernahm Beate Karlsson die Kreativdirektion und holte das Label aus der Nische heraus auf den Mailänder Laufsteg. Mit Entwürfen, die Avantgarde und Tragbarkeit vereinen, macht AVAVAV die Modebranche ein Stückchen besser.
In einem vorigen Leben verfolgte Alessandro Vigilante eine Karriere als Tänzer. Umso naheliegender, was den Kollektionen des Designers zugrunde liegt: der Körper in Bewegung. Das Ergebnis sind Kleider, die sich wie eine zweite Haut anschmiegen. Sie leben vom spielerischen Einsatz der gelayerten Materialien, die den Körper mit tiefen Dekolletés und unerwarteten Ausschnitten geschickt umrahmen und akzentuieren.
Seit 2021 entwirft Anna Teurnell mit ihrem in Stockholm ansässigen Label Teurn Studios clever kuratierte Essentials, die immer mit einem außergewöhnlichen Twist daherkommen. Dem Nachhaltigkeitsgedanken ihrer Kollektionen verleiht Teurnell mit zeitlosen Designs und Handwerk Ausdruck, dessen Fokus auf Langlebigkeit liegt. Die Verwendung umweltfreundlicher Materialien mit hohem Reinheitsanspruch vereinfacht zudem die Rückkehr der Stücke in den Produktionskreislauf.
Mit dem Label Lemaire schafft das Designer-Duo Christophe Lemaire und Sarah-Linh Tran handwerklich ausgefeilte Kollektionen, die Pariser Eleganz mit asiatischen Traditionen verknüpfen. Mithilfe der besten verfügbaren Materialien, mit lässigen Silhouetten und dezenten, erdigen Tönen entstehen Stücke für die Ewigkeit, die den Alltag bereichern.
AOKI LEE SIMMONS WEARS THE SHIRT DRESS
Es war der Drummer und findige Elektroniker Jim Marshall, der mit der Entwicklung eines extralauten Röhrenverstärkers Rockmusiker*innen weltweit begeisterte. Das Label, dem diese Pionierleistung zugrunde liegt, steht bereits seit 1962 für ausdrucksstarke Sounds und eine unverwechselbare Bühnenpräsenz. Das gesamte Know-how Marshalls steckt längst auch in den hochwertigen Kopfhörern und Lautsprechern der Marke, die den großen Sound der Bühne ins Wohnzimmer holen und dort mit ihrem ansprechenden Design zu echten Interior-Pieces werden.
Das Label Saye ging 2018 mit dem Ziel an den Start, die Modebranche zu verändern. Zeitlose Sneaker und eine ausgewählte Kollektion zurückhaltender Shirt- und Accessoire-Styles stehen für Langlebigkeit und Stilbewusstsein. Alle Teile werden auf Basis recycelter und biologisch abbaubarer Materialien sowie unter transparenten und fairen Arbeitsbedingungen hergestellt. Zusätzlich setzt sich das Unternehmen für die Aufforstung ein und hat bereits mehr als 250.000 Bäume in Indien, Sambia, Australien und im Amazonas gepflanzt.
Einst gegründet von dem visionären Designer Virgil Abloh als Fusion aus Streetwear und High Fashion, lancierte das Label Off-White im vergangenen Jahr seine Beauty-Linie Paperwork. Sie vereint dekorative Kosmetikprodukte, von denen jedes die besondere Handschrift des Hauses trägt – seien es Unisex-Düfte, Nagellack-Shades mit flirrenden Farbeffekten oder multifunktionale Make-up-Stifte in Primärfarben.
By FarDas Label By Far hat 2022 sein Sortiment aus enorm gefragten Taschen und Schuhen mit Y2K-Attitüde um eine Parfumlinie erweitert. Die sieben Düfte der DaydreamKollektion basieren auf recyceltem Rosenöl; sie vereinen Nachhaltigkeit, Tierschutz – Tests an Lebewesen finden nicht statt – und traditionelles Handwerk aus der französischen Parfumstadt Grasse. Die nachfüllbaren bunten Flakonanhänger aus recycelten Materialien lassen sich als modische Accessoires einsetzen.
Düfte
BY FARSie fühlen sich sichtlich wohl hier: Stella von Senger, Cecil von Renner und Sebastian Hoffmann. Die drei Freund*innen mussten deshalb auch nicht lange überlegen, als wir sie baten, einen ganzen Tag bei uns im Haus zu verbringen. Ihre einzige Bedingung: Sie dürfen machen, was sie wollen. Die Carte blanche gewährten wir ihnen gern. Dass sie wissen, was sie tun, wenn es um Fragen stilbewusster Lebensführung geht, beweisen sie auch mit ihrer Einrichtungsfirma Tadan. Zuletzt haben sie die Räume einer PR-Agentur im Berliner Haus Cumberland umgestaltet; in ihrer Kolumne „Alles nur Deko“ für die Zeitschrift Weltkunst untersuchen sie den Zusammenhang zwischen Kunst und Interior-Design. Entspannt wird – natürlich –regelmäßig im KaDeWe.
Nachts allein im Kaufhaus – das wäre Sebastian Hoffmann und Cecil von Renner dann doch zu langweilig. Obwohl es sich in den Betten auf der 4. Etage natürlich bestens schläft. „Das KaDeWe bräuchte eine Disko“, findet Hoffmann. Dann könnte er auch die Nächte in seinem Lieblings-Department-Store verbringen.
Warum staubsaugen Sie hier, Frau von Senger und Herr von Renner? „Da waren Krümel im Fahrstuhl“, so Senger mit einem Augenzwinkern. Vielleicht wollten die beiden auch einfach nur mal Probesaugen: Senger und Renner sind auf der Suche nach einem neuen Haushaltshelfer.
Der Schuhputzer in der 1. Etage wirkt belustigt, als Stella von Senger Platz und Sebastian Hoffmann ihm Lappen und Bürste aus der Hand nimmt. Er selbst kann das sicher besser. Geht es nach Hoffmann, ist der Herr vom Schuhputzservice eh „einer der elegantesten Menschen im KaDeWe“.
Die drei wissen: Wer nett fragt, kriegt an der Austernbar auch Pommes serviert. An der Bar schätzen die InteriorProfis von Tadan aber besonders den „ehrlichen Stahltresen“. Zu später Stunde geht es dann noch auf einen Absacker in den „Späti“. Auch der ist ein Ort für Kenner: Hoffmann bringt hier regelmäßig seine Pfandflaschen hin.
NEW YORK, L.A., AUSTIN, BERLIN, MÜNCHEN, HAMBURG – DIE MUSIKERIN
AVA VEGAS IST „BOOKED AND BUSY“, WIE MAN AUF ENGLISCH SAGEN WÜRDE.
GRUND DAFÜR IST IHR NEUES ALBUM „DESERT SONGS“, DAS AM 28. APRIL
2023 ERSCHEINT. ZEIT FÜR EINE ANPROBE DER NEUESTEN WOMENSWEARKOLLEKTIONEN IM KADEWE HAT SICH DIE WAHLBERLINERIN TROTZDEM GENOMMEN.
„Wenn ich Songs schreibe, ist es so, als würde vor meinem inneren Auge ein FILMSET ENTSTEHEN . Ich habe ein Gefühl, und das versetzt mich AN EINEN ORT. “
„Die Themen sind gleich, nur die Menschen sind andere“, sagt Ava Vegas und lacht. Die 32-Jährige meint die Themen ihrer elf neuen Songs, die sie demnächst in Form eines Albums veröffentlicht. In „Desert Songs“ geht es um Liebe, Gefühle, dementsprechend auch um Schmerz und Verletzlichkeit. „I followed you into your world / Repeated you until I was heard / I followed you no matter where you’d go / I was there, you just didn’t care“, singt sie etwa auf dem Stück mit dem Titel „Club 23“. Der Liebeskummer ist also zurück. Die Person, die ihn ausgelöst hat, ist neu. Dass die Sängerin darüber scherzen kann, ist ein gutes Zeichen.
Drei Jahre lang hat Ava Vegas, die mit bürgerlichem Namen Sarina Giffhorn heißt und sowohl im norddeutschen Goslar als auch auf Ibiza aufgewachsen ist, an der neuen Platte gearbeitet. „Mein erstes Album hatte die Atmosphäre einer kleinen verrauchten, schummrigen Bar. Für das neue wollte ich die klangliche Weite einer Wüste hervorrufen, also das Gegenteil dieser düsteren, fast erdrückenden Qualität.“ In den Texten ihrer in Melancholie getauchten, mit zarter Stimme intonierten Songs versuche sie stets, Metaphern zu finden und Welten zu erschaffen, die für einen Gefühlszustand stehen. „Wenn ich Songs schreibe, ist es so, als würde vor meinem inneren Auge ein Filmset entstehen. Ich habe ein Gefühl, und das versetzt mich an einen Ort, zum Beispiel eine Veranda in der Wüste. Ich weiß, was für ein Licht da ist, wie es riecht, wie warm oder kalt es ist. Mit Architektur kann man einen Raum bauen, mit Musik ein ganzes Universum. Welches andere Medium kann das schon?“ Hier wird deutlich: Bevor Ava Vegas zu Ava Vegas wurde, studierte sie an der Berliner Universität der Künste Architektur. Doch nicht das Häuserplanen, sondern das Liederschreiben hat in ihr eine nie da gewesene Euphorie entfacht. Und die spürt sie bis heute, immer wieder wenn sie einen Song fertig komponiert hat.
In Szenarien denken und das große Ganze sehen – das tut Vegas auch, wenn es um ihre Bühnenoutfits geht.
„Ein Song wird durch Bilder noch mal verstärkt, und seine Stimmung entsteht eben auch durch die Looks.“ Sie habe früher vorwiegend lange, eher weite Outfits getragen und zog sich absichtlich nicht sexy an, um das Statuenhafte ihrer Figur zu betonen – bis eine Freundin sie für ein Konzert stylte und dazu animierte, es mal mit etwas Kurzem, Körpernahem zu versuchen, in dem sie weniger distanziert auf das Publikum wirkt und ihren Körper stärker in die Performance einbringen kann. In einem knappen schwarzen Body und mit übergroßem Hut, der an den Seiten herunterhing, als wollte er die dramatische Schwere der Musik unterstreichen, trat Ava Vegas dann vor ihr Publikum. An den Füßen trug sie weiße Moon Boots. „Ich habe mich plötzlich ganz anders gefühlt und auch anders bewegt. Mittlerweile weiß ich, dass Kleidung, in der ich mit meinem Körper bewusst umgehen kann und muss, meine Bühnenpräsenz sehr positiv beeinflusst.“ Wenn sie heute ein Outfit wählen müsste, das sie heiter, ja, euphorisch stimmt, wäre es etwas Knappes, mit vielen Schnürungen, gern in Pastellgrün, dazu kniehohe Stiefel. Kleidung habe für die Sängerin immer schon ausgedrückt, in welcher Welt sie sich – zumindest im Kopf – befinde.
Bis zum Release ihres neuen Albums im April befindet sich Ava Vegas erst einmal auf Reisen: Zunächst geht es in die USA, erst an die West-, dann an die Ostküste. In Austin, Texas, spielt sie auf dem renommierten Festival South by Southwest, einer Veranstaltung für Musik, Film und Technologie, die schon so manchen Bands und Solokünstler*innen als Sprungbrett diente. Anschließend folgt die kompakte Deutschlandtour: Berlin, München, Hamburg. Dazwischen war sie mitverantwortlich für die Art-Direktion und Inszenierung des diesjährigen Off-Berlinale-Events, nimmt am Keychange-Programm teil – einer Talentförderung, die sich für Chancengleichheit und weibliche Repräsentation in der Musikbranche einsetzt –und arbeitet bereits an neuen Songs. Wie gesagt: Ava Vegas ist „booked and busy“ •
Legendäre Nachtclubs – Stichwort: Studio 54 – prägen nicht nur ihr eigenes Genre, sie strahlen häufig auch darüber hinaus. Wie groß der Einfluss des Berghain allein auf die Mode ist, zeigt sich in diesem Frühjahr und Sommer: Mit schwarzen, von Fetischmode inspirierten Looks kommen Sie diese Saison durch jede Tür. Garantiert.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es? Das gilt in dieser Saison ganz besonders für den Workwear-Klassiker Denim und Teile mit praktischen Cargotaschen. Träger*innen dieses Trends wissen: Ein bisschen Arbeit mit den eigenen Händen – oder zumindest so tun als ob – bringt Körper und Geist ins Lot. Also: Packen Sie es an!
Mode soll Spaß und das Leben noch schöner machen. Was läge also näher, als sich über diesen Weg ein wenig Urlaubsfeeling in den Alltag zu holen? Eben. Knallige Farben, auffällige Prints und lockere Schnitte sorgen umgehend für Bestlaune. Und davon profitieren nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihr Umfeld. Good vibes only!
Wie aus dem Ei gepellt: Ein besonders erfrischender Auftritt gelingt diesen Frühling mit Weißtönen und hellen Pastellfarben. Diese dürfen sogar nach Belieben miteinander kombiniert werden. Nur beim tatsächlichen Hantieren mit Eiern sollten Sie lieber aufpassen – von gelben Flecken steht hier schließlich nichts.
Gründer*innen des Parfumlabels EX NIHILO testen olfaktorische Grenzen aus
In den Biografien der Gründer*innen von Ex Nihilo deutete lange nicht viel darauf hin, dass sie eines Tages den Parfummarkt aufmischen würden. Zwar brachte Benoît Verdier aus seiner provenzalischen Heimat – dem Mekka der klassischen Parfumherstellung – eine Passion für Düfte mit nach Paris, dort studierte er aber zunächst Politik an der renommierten Universität Science Po. So traf er auf Olivier Royère, und die beiden begannen, davon zu träumen, exklusive Düfte neu zu denken. Als sich den Visionären die Ingenieurin Sylvie Loday anschloss, wurde mit der Gründung des Labels Ex Nihilo im Jahr 2013 aus dem Traum dann Wirklichkeit. Der lateinische Markenname bedeutet „Aus dem Nichts“ und ist eine Anspielung darauf, dass das Trio als Outsider in die Parfumindustrie einstieg. Und gerade darin liegt der Erfolg der Marke begründet: Ex Nihilo bricht selbstbewusst die Regeln der traditionsreichen Branche und verabschiedet sich von der Idee der übermächtigen Kreativdirektion in Gestalt einer einzigen Person. Stattdessen stehen im Zentrum der Marke Kooperationen mit Kreativen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Die unkonventionellen Duftkompositionen namens Cologne 352, French Affair und Lust in Paradise, ab-
gefüllt in schlichte Flakons, stammen von jungen Parfumeur*innen, die ihre jeweilige Ausbildung gerade eben abgeschlossen haben. Zu diesen Nachwuchstalenten gehörte zum Beispiel Quentin Bisch. Heute längst ein Star, hat er den Bestseller des Hauses zu verantworten. Fleur Narcotique beschert durch seinen ausgefeilten Mix aus blumig-süßen Herz- und Kopfnoten wie Litschi, Orange und Jasmin und herben Basisnoten wie Holz und Moschus ein ungewöhnliches olfaktorisches Erlebnis – es soll Leute gegeben haben, die eigens nach Paris geflogen sind, um den Duft in die Finger zu bekommen. Für Geschichten dieser Art und jede Menge Social Media Buzz wird das Label von Fans verehrt. „Wir wollten die Idee des Super-Exklusiven zurückbringen, aber mit einem rebellischen und funky französischen Twist“, sagt Benoît Verdier. Für ihn und seine Mitstreiter*innen ist der Anspruch auf Exklusivität auch unweigerlich mit einem nachhaltigen Konzept verknüpft. So sind die hochwertigen und hautfreundlichen Inhaltsstoffe, innovativen Herstellungsverfahren wie auch die Verpackungen bei Ex Nihilo darauf ausgerichtet, den umweltschädlichen Fußabdruck des Labels zu reduzieren. Avantgarde auf ganzer Linie also •
Einwegprodukte aus Plastik? Das geht besser – und schöner. Dieses gläserne Sechserset Trinkhalme ist nicht nur ein Bekenntnis zum Umweltschutz, sondern macht auch optisch etwas her. Die zweifarbigen Halme aus temperaturbeständigem Borosilikatglas in den Kombinationen Gelb und Pink, Grün und Blau sowie Flieder und Orange veredeln jeden Drink optisch und lassen schon jetzt von lauen Sommernächten träumen. Das Set enthält zudem eine praktische Reinigungsbürste. Ebenfalls einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt das aus kanadischem Ahorn gefertigte Skateboard mit Yayoi Kusamas legendärem Punktemotiv. Inspiriert ist es von dem Werk „Dots Obsession“ der japanischen Ausnahmekünstlerin. Ob als Kunstwerk an der Wand oder sportlicher fahrbarer Untersatz – die handbemalten Stücke erregen unweigerlich Aufsehen •
DAS BESTGEHÜTETE GEHEIMNIS VON MAKE- UP ARTISTEN.
Angela Schmidli ist als Senior Head of Buying Womenswear der KaDeWe Group für den Einkauf der neuesten Kollektionsteile verantwortlich. Wenn es um Trends der aktuellen Saison geht, ist sie damit den meisten anderen Menschen immer einen Schritt voraus. Laut der gebürtigen Schweizerin sollte man auf zeitlose Klassiker trotzdem nie verzichten – wie diesen Zweiteiler aus Blazer und Hose von Dries Van Noten.
Welche Teile gehören jetzt in die Garderobe? Hier stellt Angela Schmidli einige ihrer Favoriten vor
Pailletten sorgen – vor allem abends – für glanzvolle Auftritte und kehren als Modetrend zurück. Dieses Kleid von MSGM zieht beim Dinner oder Barbesuch garantiert alle Blicke auf sich.
Die Swipe-Handtasche des Pariser Newcomer-Labels Coperni gilt bereits jetzt als neue It-Bag. In dieser Variante mit hellem Denim wirkt sie besonders frühlingstauglich.
Röcke in Midilänge haben modisch derzeit Hochsaison. Dieses Modell von Jacquemus verzaubert zudem mit filigranem Hüftgürtel samt Logo-Detail. Die 2000er lassen grüßen!
Grundgesetz in hiesigen Gefilden: Zweimal im Jahr braucht man eine Übergangsjacke. Dass sie durchaus stilvoll sein kann, beweist dieses taillierte Modell mit breiten Ärmeln und Reißverschluss von Rick Owens.
Das Leben ist zu kurz für langweilige Schuhe! Deswegen gehören Statement-Sandalen, wie diese aus Denimstoff von JW Anderson, zur top-ausgestatteten Garderobe. Sie werten jedes noch so schlichte Outfit umstandslos auf.
Der Baume Essentiel begleitet mich jetzt schon seit etwa vier Jahren. Er hat mich von Anfang an begeistert. Es gibt den Stick in drei unterschiedlichen Nuancen, mein Favorit ist die transparente Variante, die sich an jeden Hautton anpasst. Ich benutze dieses Multifunktionstool jeden Tag, es ist mein Go-to-Produkt bei jedem einzelnen Make-up – auch bei mir selbst. Ich trage es am liebsten mit einem Beauty-Schwamm oder einem feuchten Pinsel auf und konzentriere mich vorwiegend auf die Wangenknochen und den Nasenrücken. Aber ich benutze den Baume auch als Highlight am Schlüsselbein oder trage ihn auf das bewegliche Lid auf. Als Glossy-Effekt über einen Lidschatten sorgt er dafür, dass der Lidschatten nicht pudrig, sondern glänzend wirkt.
Bei meiner Arbeit werde ich am häufigsten auf die Haut angesprochen, und mein Geheimnis ist eben dieses Produkt. All die Künstlerinnen, für die ich Make-up Looks kreiere, haben den Baume Essentiel zu Hause. Entweder weil sie ihn nachgekauft oder von mir geschenkt bekommen haben. Er ist auch ein tolles Produkt an Tagen, an denen man kein Make-up tragen und nur das eigene Hautbild inszenieren möchte. Man kann den Baume außerdem mit einem Blush vermischen. Dadurch erhält dieser eine cremige Konsistenz, die einen natürlich wirkenden Look erzeugt, ohne auf der Haut fleckig zu werden. Das ist mir vor allem bei Fernseh- oder Red-Carpet-Auftritten wichtig.
Für mich wäre es ein kleines Drama, würde Chanel das Produkt jemals einstellen – und ein Grund, mir einen Vorrat davon anzulegen •
WER SIND SIE?
Mein Name ist Ulf M. Leimbach. Aufgewachsen bin ich in der nordhessischen Provinz, bin also ein Landkind. Ich bin Gründer und Gesellschafter der Kammergesellschaft Berlin. Wir diskutieren im Rahmen des monatlichen Kammergerichts, einem gesetzten Mittagessen, akademische Fragen zum Zeitgeschehen.
WAS TRAGEN SIE DA?
Ich bin zu einem Mittagsimbiss im KaDeWe verabredet und trage eine Vintage-Lammfelljacke von Jil Sander, Schal und Handschuhe von Hermès – beides Geschenke –, Cordhose, Pullover sowie alte Wildleder-Boots von Balmain. Die Sonnenbrille ist von Zegna. Ich habe sie schon mehrfach verlegt oder irgendwo liegen gelassen, und doch hat sie immer wieder den Weg zurück zu mir gefunden. Sie begleitet mich nun schon seit mehr als zehn Jahren.
WIE WÜRDEN SIE IHREN STIL BESCHREIBEN?
Als visueller Mensch lasse ich mich gern inspirieren und verführen, ohne dabei einem Trend zu folgen oder mich auf angesagte Labels zu fokussieren. Dabei kleide ich mich mit einem Augenzwinkern, aber auch im „Nachlässigsten“ ganz bewusst.
WAS VERBINDEN SIE MIT DEM KADEWE?
Das KaDeWe betrat ich 1972 auf Klassenfahrt zum ersten Mal. Mittlerweile, als längst Zugezogener, gehört der KaDeWe-Besuch für mich zum Berliner-Sein: Ab und zu muss man einfach hin. Mich findet man zwei- bis dreimal im Monat gemütlich durch die Etagen schlendernd, denn für mich ist ein Streifzug durch das Haus herrliche Entspannung. Ich genieße die anderswo so selten gewordene Ästhetik und Eleganz der Warenpräsentation, lasse mich inspirieren, zum ungeplanten Kauf verführen oder gönne mir zumindest eine kulinarische Belohnung für irgendetwas, das mir sicher noch auf der Rolltreppe hinauf in die 6. Etage einfällt. Und dann muss ich meist noch daran denken, wieder pechschwarze Tafelkerzen für die bronzenen, feuervergoldeten Empire-Leuchter mitzunehmen – die finde ich sonst nur schwer •
Fotos SYNCHRODOGS
Styling NIKI PAULS
Hair NIKKI PROVIDENCE
Make-up SAMUEL PAUL
Casting CELINE - CADISHA KORTE
CGI LUKAS SCHMECK, LUCAS SAIDL, SIMON KOUNOVSKY
Retusche RETOUCHED
Models CHARLOTTE, MARTA, RAPHAEL, THATCHER
Die Video-App TikTok ist pures Entertainment, sie punktet mit Humor, aufwendig aufbereiteten Clips und setzt nicht zuletzt globale Trends. Wir haben mit fünf erfolgreichen TikTokern darüber gesprochen, was Glück für sie bedeutet und worauf sie sich in Zukunft freuen.
Was bedeutet Glück für dich?
FÜR MICH BEDEUTET GLÜCK, MORGENS AUFZUSTEHEN, DAS MACHEN ZU KÖNNEN, WORAUF ICH WIRKLICH LUST HABE
UND DANN AUCH NOCH DAVON LEBEN ZU KÖNNEN. DIE FREIHEIT, SICH DEN TAG SO ZU GESTALTEN, WIE MAN WILL.“
MARVIN, 22
@futurist__, 1.6M Follower
Was hat dich zuletzt so richtig glücklich gemacht?
Auf Social Media aktiv zu sein bedeutet auch viel Stress. Deswegen tut es mir immer gut, mich mit Freunden aus meiner Heimat München zu treffen. Zuletzt war ich also richtig glücklich, als ich einfach mit meinen fünf besten Freunden draußen war und abschalten konnte.
Leider ja. Leider, weil man dann eben auch mal down ist, wenn es nicht so gut läuft. Auf der anderen Seite sind meine Follower für mich wie eine Belohnung für die ganze Zeit und den Aufwand, die ich in meine Videos stecke. Das zeigt mir, dass Leute meinen Content mögen – und das macht mich stolz.
Wenn du an die Zukunft denkst, was stimmt dich euphorisch
Was machst du, um dich gut zu fühlen? Self-Care ist mir sehr wichtig. Ich mache jeden Tag Pilates oder Yoga, liebe aber auch Spaziergänge mit meinem Hund. Bei meiner täglichen Hautpflege-Routine kann ich mir ebenfalls Zeit für mich nehmen und gut abschalten. Mir bewusst ein Outfit rauszusuchen, das ist für mich auch ein Akt der Self-Care – wenn ich mir also überlege, wie ich mich an dem Tag fühle oder fühlen möchte, und mich dementsprechend kleide.
Was hat dich zuletzt so richtig glücklich gemacht?
Die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe. Wir wohnen nicht in derselben Stadt, deswegen ist Family-Time immer schön.
„ICH FREUE MICH DARAUF, WENN ICH WIE BISLANG TOLLE JOBMÖGLICHKEITEN WAHRNEHMEN KANN. FASHION UND MICH MIT LEUTEN ONLINE ZU VERNETZEN MACHT MIR MEGA SPASS.“Kleid
Steigt mit der Followerzahl auch das Glücksgefühl?
ES IST SCHON SO, DASS MAN KURZFRISTIG
BEFRIEDIGT IST, WENN MAN SIEHT, DASS DIE
FOLLOWERZAHLEN ZUNEHMEN. DAS IST MEIN JOB, UND ES IST EINE BELOHNUNG FÜR DIE ARBEIT, DIE ICH REINSTECKE. ICH MACHE DAS JETZT
SEIT EIN PAAR JAHREN, UND ES GIBT IMMER
HÖHEN UND TIEFEN. MITTLERWEILE HABE ICH
MICH EMOTIONAL ETWAS VON DEN REINEN ZAHLEN
DISTANZIERT, SODASS ES MICH NICHT MEHR SO
BEEINFLUSST, OB DIE STEIGEN ODER SINKEN.
Was stimmt dich euphorisch, wenn du an die Zukunft denkst?
Neben meinen Social-Media-Aktivitäten bin ich auch Schauspieler. Ich befinde mich in der letzten Casting-Runde für einen Film, und es würde mich sehr glücklich machen, wenn ich die Rolle bekäme.
Wenn du an die Zukunft denkst, was stimmt dich euphorisch ?
Was bedeutet Glück für dich? Es ist ein inneres Gefühl. Auch wenn Dinge mal nicht so gut laufen, bin ich oft trotzdem glücklich. Für mich heißt Glück auch im Moment leben und über kleine Sachen lachen zu können. Viele Leute sind nicht glücklich, weil sie sich um Dinge sorgen, die erst in der Zukunft stattfinden, oder weil sie gedanklich in der Vergangenheit festhängen. Diese Menschen vergessen dann, den Moment zu genießen und im Jetzt glücklich zu sein.
Was machst du, um dich gut zu fühlen? Ich besuche meine Schwestern, Freunde und Familie. Menschen, die mich verstehen und wo ich ich sein kann, ohne verurteilt zu werden.
„KINDER! ICH FREUE MICH RICHTIG DARAUF, KINDER ZU BEKOMMEN. ICH WOLLTE SCHON IMMER MAMA WERDEN.“
„ICH WAR LETZTENS MIT EINER FREUNDIN EISLAU -
FEN, UND DAS HAT MICH IN MEINE KINDHEIT
ZURÜCKVERSETZT, ALS
ICH MIT MEINEN ELTERN
AUF DEM SEE SCHLITT -
SCHUHLAUFEN WAR. DER SCHNEE, DAS LICHT, DIE ATMOSPHÄRE –
DAS HAT MICH SEHR
GLÜCKLICH GEMACHT.“
@frieder, 271.4K Follower
Wenn du an die Zukunft denkst, was stimmt dich euphorisch?
Was machst du, um dich gut zu fühlen?
Ich umgebe mich mit Leuten, mit denen ich lachen kann. Aber ich kleide mich auch gern ein und bringe mich in verschiedene OutfitSituationen, die unterschiedliche Gefühle in mir hervorrufen. Ich liebe Kleider und probiere gern Neues aus.
Neben der Content Creation mache ich Modedesign und freue mich darauf, richtig durchzustarten und Projekte umzusetzen, auf die ich schon eine Weile hinfiebere. Ich freue mich außerdem auf die Zeit mit den Menschen, die ich bisher kennengelernt habe, und auf neue Freundschaften, die in der Zukunft dazukommen werden.
richtig g lücklich gemacht ?
Im Grunde hat er den Beruf, den er seit nahezu 35 Jahren ausübt, selbst erfunden: Als Sound Director fertigt Michel Gaubert die Musik, die Saison für Saison bei den weltweit wichtigsten Modenschauen läuft, nach Maß an. Celine, Dior, Raf Simons und JW Anderson – kaum ein Top-Label hat sich nicht schon auf Gauberts enzyklopädisches Musikwissen und sein untrügliches Gespür für Sounds verlassen. Eine besonders enge Arbeitsbeziehung pflegte der Franzose dabei mit dem 2019 verstorbenen Karl Lagerfeld, der bekannt war für die spektakulären Inszenierungen seiner Kollektionen für das Haus Chanel. Wenn sich also einer mit der engen Verbindung von Mode, Musik und Emotionen auskennt, dann ist es Gaubert. Das KaDeWe-Magazin trifft den Soundtüftler in seiner Wohnung im 16. Pariser Arrondissement.
MICHEL GAUBERT, IHRE KARRIERE IN DER MUSIK BEGANN ENDE DER 1970ER - JAHRE IN PARISER SCHALLPLATTENLÄDEN WIE DEM CHAMPS DISQUES AUF DEN CHAMPS - ÉLYSÉES, FÜR DEN SIE ALS EINKÄUFER ARBEITETEN, ANSCHLIESSEND WURDEN SIE DJ IM LEGENDÄREN CLUB LE PALACE IM 9. ARRONDISSEMENT.
WIE KAMEN SIE SCHLIESSLICH ZUR MODE?
Das muss so um 1986 oder ’87 gewesen sein. Bis dahin hatte ich schon mal hier und da Freund*innen bei ihren Modenschauen mit der Musik geholfen. Aber so richtig ernsthaft betrieb ich das erst, als Produzent*innen von Schauen bekannterer Designer*innen mich baten, sie mit Soundtracks auszustatten. Eine Modenschau, die mir besonders in Erinnerung ist, ist natürlich meine erste Zusammenarbeit mit Karl Lagerfeld für sein eigenes Label.
WIE GENAU KAM DIE ZUSTANDE?
Wir kannten uns vom Ausgehen in Paris, aber als er mich für die Frühjahr/Sommerkollektion 1990 anfragen ließ, war ich mir erst nicht sicher, ob ich schon so weit war. Ich wusste nicht mal, wie ich mit jemandem wie Karl sprechen geschweige denn professionell umgehen sollte.
Aber ich habe keine Angst davor, Neues auszuprobieren, und ich hatte auch schon damals das Selbstvertrauen, dass ich das schaffen würde. Also sagte ich Ja. Er war sehr charmant. Manchmal spielte ich ihm Sachen vor, die noch nicht fertig waren, und er sagte: „Keine Sorge, wir arbeiten hier zusammen an etwas – ich bin auch noch nicht fertig.“ Für ihn war diese Kollaboration ebenfalls etwas Neues. Bis dahin liefen Modenschauen üblicherweise unter einem Thema und zu einem einzigen Musikstück. Ich wollte das anders machen und eine Dramaturgie mit Höhen und Tiefen kreieren. Karl verbrachte dann eine halbe Stunde neben mir am DJ-Pult, hörte sich jedes einzelne Stück an, das ich rausgesucht hatte – und sagte: „Das ist perfekt!“ Das hat mich sehr glücklich gemacht. Leider kann man im Internet nur Ausschnitte der Videoaufnahmen davon finden.
ES ERSCHEINT SELBSTVERSTÄNDLICH, DASS DIE ATMOSPHÄRE EINER FASHION SHOW UND DAMIT DIE BOTSCHAFT, DIE SIE SENDET, AUCH STARK ÜBER DIE MUSIK VERMITTELT WIRD. SIE HABEN EINMAL GESAGT, DASS IHR JOB JEDOCH ERST ETWA IN DEN
VERGANGENEN 15 JAHREN BREITE AUFMERKSAMKEIT
ERFAHREN HAT. WIE ERKLÄREN SIE SICH DAS?
Ich denke, dass Musik in diesem Zeitraum im Leben vieler Menschen eine größere Rolle spielt als zuvor. Früher sagten viele, dass sie nichts von Musik verstünden oder sich nicht so dafür interessierten. Heute ist Musik durch Plattformen wie Spotify und YouTube und durch unzählige Festivals viel zugänglicher und allgegenwärtig. Viele benutzen sie als Teil ihres Images, genau wie ihre Outfits oder die Orte, an denen sie sich aufhalten. Dadurch ist auch das Verständnis dafür gewachsen, dass der Soundtrack, wie bei einem Film ja auch, ein wichtiger Aspekt der Gesamtinszenierung einer Show ist.
SIE ARBEITEN MEIST ENG MIT DEM ODER DER
DESIGNER*IN ZUSAMMEN. ABER ANHAND WELCHER
KRITERIEN ENTSCHEIDEN SIE SICH FÜR EINE
KONKRETE MUSIKSTIMMUNG?
Ich überlege mir: Möchte ich das Publikum glücklich machen, verärgern oder es zum Weinen bringen? Nein, ganz so läuft es nicht. Obwohl wir das auch hinkriegen würden. Das bewegte Bild – also die Models, die in der Kollektion über den Laufsteg gehen – lässt sich mithilfe des Sounds stark beeinflussen. Und manchmal möchte ich den Bildern einen kleinen Twist verpassen. Statt eine in Marineblau gehaltene Kollektion zu Möwengeschrei zu zeigen, möchte ich eine weitere Dimension finden, eine andere Logik. Ich möchte die Dynamik nutzen, die in einem Stück steckt, und die Erwartungen unterwandern. Subversion ist eines meiner Lieblingsspiele – wenn die andere Person bereit ist, sich darauf einzulassen.
WELCHE SHOW KOMMT IHNEN BEIM STICHWORT
„EUPHORIE“ ALS ERSTES IN DEN SINN?
Die Präsentation der Chanel Cruise Collection 2016/17 in Kuba.
WARUM AUSGERECHNET DIE?
Sie war unglaublich, vor allem auf einer menschlichen Ebene. Alle Mitarbeiter*innen von Chanel waren für fünf oder sechs Tage nach Havanna gekommen. Wir wohnten alle im selben Hotel – es war, als wären wir eine Band auf Tour. Wir arbeiteten mit Fachleuten vor Ort zusammen, darunter 60 Musiker*innen. Sie waren so hingebungsvoll und interessiert daran, das Ganze möglichst gut zu machen. Statt traditionelle Musik zu spielen, erarbeiteten wir etwas, das an Ennio Morricone erinnerte, aber auf Kubanisch. Das Ergebnis war sehr mitreißend und berührend. Die Show fand unter freiem Himmel auf einem Boulevard statt, beim Finale spielten zwei Dutzend ganz in Weiß gekleidete Rumba-Musiker*innen, alle im Publikum standen auf und tanzten. Was für ein Souvenir.
GAB ES AUCH SHOWS, DIE NICHT WIE ERHOFFT VERLAUFEN SIND?
Anfang der Neunziger kamen DAT-Kassetten auf, das waren digitale Audio-Magnetbänder. Der Klang
war sehr gut und man konnte von Track zu Track springen – also idealerweise. Eines Tages aber verhedderte sich während einer Show das Tape in der Maschine und ließ sich nicht mehr abspielen –ein Albtraum. Ich tat, was auch immer ich konnte, damit wenigstens irgendeine Musik lief. Diesen Job habe ich wirklich in den Sand gesetzt.
ZURÜCK ZU SCHÖNEREM : WAS IST DIE FRÜHSTE MUSIKALISCHE ERINNERUNG, DIE SIE MIT EUPHORIE UND GLÜCK VERBINDEN?
Die stammt aus meiner Kindheit, aus der Zeit, als ich mit meinen Eltern nach Südfrankreich in den Urlaub fuhr. Sie liebten Musik und hörten beim Fahren immer Radio. Es waren sehr lange Fahrten, bestimmt zehn Stunden. Ich erinnere mich an Serge Gainsbourg und die Rolling Stones. Immer, wenn deren Lieder kamen, freute ich mich. Ich selbst fahre bis heute nur als Beifahrer Auto und bemerke immer wieder, wie sehr viel aufnahmefähiger ich in diesem begrenzten Raum bin.
WAS HÖREN SIE, WENN SIE AUGENBLICKLICH GUTE LAUNE BEKOMMEN WOLLEN?
Da gibt es einiges, ich brauche viel Abwechslung. Aber als Erstes fällt mir Lou Reed ein, das „Transformer“-Album. Als es 1972 herauskam, verbrachte ich ein Schuljahr in Kalifornien. Reed spielte auf der Platte mit Ambiguität, mit Androgynität und dem Schwulsein. Die Texte, ich denke besonders an „Walk on the Wild Side“, waren subversiv, aber so uneindeutig, dass das Album nicht verboten werden konnte. „Transformer“ wurde unter anderem von David Bowie produziert, den ich liebte. Das Zusammentreffen dieser zwei Musiker fand ich unglaublich, das ganze Album war ein Augenöffner für mich.
WIE ENTDECKEN SIE HEUTZUTAGE NEUE MUSIK?
Ich höre bis heute Radio, zum Beispiel den Internetsender NTS. Obwohl ich das nicht unbedingt mache, weil ich auf der Jagd nach neuen Stücken bin, sondern weil mich interessiert, was andere Menschen zu sagen haben. Ansonsten versorgen mich befreundete DJs und diverse Promoter*innen mit Musik. Ich gehe überall auf der Welt in Plattenläden, lese viel Musikpresse und halte mich mit Instagram über Neuerscheinungen auf dem Laufenden.
LASSEN SIE UNS NOCH IN DIE ZUKUNFT SCHAUEN : WELCHEN ANSTEHENDEN EREIGNISSEN SEHEN SIE MIT FREUDE ENTGEGEN?
Wir leben in einer Zeit, in der alles so unvorhersehbar scheint. Daher denke ich nicht allzu weit in die Zukunft. Ich plane nicht über die nächsten zwölf Monate hinaus. Ich werde nach Indien reisen, nach Mexiko, nach Miami – wo jeweils tolle Projekte auf mich warten. Ich plane nicht, aufzuhören zu arbeiten, ich plane nicht weiterzuarbeiten. Ich mache einfach, was ich schon immer getan habe: das, wonach ich mich fühle
PALINA ROJINSKI ist erfolgreiche Moderatorin, Schauspielerin und Podcasterin – so weit, so bekannt. Was weniger Menschen wissen: Die Berlinerin ist auch Autorin und hegt eine große Leidenschaft für die Astrologie. In ihrem Buch „Folge deinen Sternen“ klärt Rojinski über Horoskope auf und gibt aufschlussreiche Einblicke in die Persönlichkeit jedes Tierkreiszeichens. Wir haben mit ihr über ihren Astro-Guide gesprochen, und sie verrät uns auch, WAS DAS JAHR 2023 ASTROLOGISCH noch bereithält.
DIESE AUSGABE DES KADEWE - MAGAZINS STEHT UNTER DEM MOTTO EUPHORIE. WAS VERBINDEN SIE MIT DEM BEGRIFF?
Grenzenlosigkeit, aber auch Herz. Ein Gefühl im Körper, bei dem es überall kribbelt und ich mich auf etwas freue. Es steht für mich aber auch für Neubeginn, einen frischen Start – was ja auch gut zum Frühling passt.
AUF INSTAGRAM TEILEN SIE REGELMÄSSIG IHR
WISSEN ZU AKTUELLEN PLANETAREN EREIGNISSEN.
ZUDEM BETREIBEN SIE EIN EIGENES MODELABEL
MIT DEM NAMEN ASTROLINSKI, DAS PULLOVER MIT MOTIVEN DER TIERKREISZEICHEN ANBIETET .
WANN UND WIE HABEN SIE IHRE LEIDENSCHAFT FÜR
DIE ASTROLOGIE ENTDECKT?
Dazu muss ich sagen, dass ich im Jahr 2010 damit angefangen habe, mich mit Astrologie zu beschäftigen. Damals war es noch gar nicht so cool, ein Astro-Babe zu sein, wie es das heute vielleicht ist. Ich wurde nicht an das Thema herangeführt,
Das haben wir natürlich auch gespürt, nicht zuletzt mit der Pandemie – was nicht bedeutet, dass die Sternenkonstellation dafür verantwortlich war. Ich meine damit, dass sich unter Astrologen und in spirituellen Kreisen schon ganz lange auf das Jahr 2020 vorbereitet wurde. Man wusste, dass eine enorme Veränderung kommen wird, unklar war nur, wie sie aussehen würde. Das brachte ein großes Erwachen für Themen mit sich, die nicht so greifbar sind, aber eben auch zu unserem Leben, Glauben und zum Zwischenmenschlichen gehören. Es ist wie mit der Liebe: Die kann man auch nicht sehen oder fassen, und trotzdem wissen wir alle, dass es sie gibt. Ähnlich ist es mit der Astrologie und anderen spirituellen Themen.
WAS HAT SICH NUN SEIT 2020 VERÄNDERT?
Seither gibt es auch in der breiten Öffentlichkeit ein großes Interesse für Astrologie. Wenn große Veränderungen passieren, suchen viele nach Antworten, Halt und Führung. Wir Menschen fühlen
sondern habe die Astrologie für mich entdeckt und mir selbst beigebracht. Meine innere Welt und die Themen, die in meinem Leben präsent waren, hatten immer etwas mit den planetarischen Konstellationen zu tun. Am Anfang habe ich gezweifelt und gedacht, dass das nicht sein kann. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich gar nicht anders kann, als den Sternen zu folgen.
MITTLERWEILE SCHEINEN TEILE UNSERER GESELLSCHAFT VIEL OFFENER FÜR DIESE THEMEN ZU SEIN. WORIN SEHEN SIE DENN DIE STEIGENDE BELIEBTHEIT VON ALLEM, WAS MIT ASTROLOGIE ZU TUN HAT, BEGRÜNDET? Astrologie boomt erst seit zwei, drei Jahren wirklich wieder. Anfang 2020 ist, was die Sterne angeht, eine riesengroße Veränderung passiert.
uns oft verloren, weil wir das Neue noch nicht kennen. Jedoch lieben wir es, ein gewisses Sicherheitsgefühl zu haben. Und die Sterne holen einen da ganz gut ab.
UND DANN KOMMEN SIE INS SPIEL. Man muss das alles schon gut deuten können. Ich benutze in der Astrologie gerne den Begriff der Übersetzerin. Eines meiner Talente ist sicherlich, das, was uns da passiert, so vermitteln zu können, dass andere wirklich verstehen, was gemeint ist. Wenn man das den Menschen näherbringt, können sie aus anstehenden Veränderungen und Ereignissen etwas Positives ziehen. Die Geschehnisse sind dann nicht ganz so abstrakt.
„2023 ist ein MARS - JAHR, das heißt ein sehr starkes Jahr. Wir kriegen richtig guten Rückenwind, um Projekte und Vorhaben umzusetzen. Das Wichtige dabei ist, genau zu wissen, WAS WIR UMSETZEN WOLLEN. Man muss sich darauf besinnen, was man wirklich möchte – und WIE MAN ES MÖCHTE.“
UND WENN SIE ALSO JETZT FÜR UNS ÜBERSETZEN : WAS ERWARTET UNS FÜR 2023? WAS HALTEN DIE STERNE FÜR UNS BEREIT?
2023 ist ein Mars-Jahr, das heißt ein sehr starkes Jahr. Wir kriegen richtig guten Rückenwind, um Projekte und Vorhaben umzusetzen. Das Wichtige dabei ist, genau zu wissen, was wir umsetzen wollen. Man muss sich darauf besinnen, was man wirklich möchte – und wie man es möchte. Mit dem Wie meine ich, dass wir positive Gefühle wie Freude und Spaß als treibende Kräfte nutzen sollten. Es ist also hilfreich, das Ziel klar vor Augen zu haben. Das Leben wird den Weg dann mit vielen Überraschungen spicken, bevor man da ankommt, wo man sein will. Aber es ist immer gut, einen Plan zu haben.
WAS GENAU PASSIERT DENN IM FRÜHLING IN SACHEN ASTROLOGISCHE KONSTELLATIONEN?
Der März wird ein sehr ereignisreicher Monat, der viele Veränderungen anstößt. Nicht nur, dass der Pluto seit 2008 das erste Mal das Sternzeichen wechselt und wir das bestimmt in den nächsten Monaten merken werden, sondern es dreht sich auch vieles um den Planeten Saturn. Der Saturn ist ein strenger Planet, wie ein Richter, der unser Regelwerk bestimmt. Er steht für Struktur und Ordnung, mag aber keine Neuerungen. Er ist natürlich wichtig, aber er soll uns nicht blockieren. Für viele Sternzeichen war er in den letzten Jahren jedoch genau das: eine Blockade. Jetzt kommt aber eine schöne Veränderung, auf die wir uns alle sehr freuen können: Saturn geht Anfang März nach zweieinhalb Jahren endlich in das Sternzeichen Fische. Diesen Wechsel kann man sich dann ungefähr so vorstellen: Der grauhaarige, weise, etwas grimmige Richter geht ins Spa, taucht in ein Salzbecken ab und lässt sich da richtig schön treiben. Fische stehen für Fantasie, Grenzenlosigkeit, Heilung, Spiritualität und ein angenehmes Miteinander. Kurz: für alles, was nicht greifbar, aber schön ist. Das alles verpasst also diesem Saturn eine kleine sanfte Kopf- und Ohrmassage. Wir schaffen es, aus unseren Zielen und Vorhaben eine Brücke zu bauen zum Irdischen. Unsere Fantasie kann Wirklichkeit werden.
IM FRÜHLING IST ALSO EINIGES LOS.
So ist es. Wir müssen Platz schaffen, denn es will ganz viel wohlwollende Energie ins Leben treten.
INWIEFERN BEEINFLUSSEN DIE STERNE UND PLANETARISCHEN KONSTELLATIONEN IHREN ALLTAG UND DIE ENTSCHEIDUNGEN, DIE SIE TREFFEN?
In bestimmten Situationen, zum Beispiel wenn der Merkur rückläufig ist, versuche ich, keine Verträge zu unterzeichnen, oder ich lese das Kleingedruckte ganz genau. Ich achte besonders auf die zwischenmenschliche Kommunikation, sodass keine Missverständnisse aufkommen. Bei Venus Konjunktion Neptun versuche ich, der Fantasie, Romantik und Spontaneität Zeit und Raum zu geben. Wenn Finsternisse anstehen, weiß ich, dass viel Emotionales hochkommen kann, und kann mich dann so gut es geht darauf vorbereiten.
IHR BUCH „FOLGE DEINEN STERNEN“ IST EIN ASTRO - GUIDE, DER LESER*INNEN DABEI HELFEN SOLL, ACHTSAMER UND GLÜCKLICHER ZU LEBEN. ERZÄHLEN SIE UNS MEHR DARÜBER.
Ich betrachte in dem Buch drei Schlüsselpositionen unseres Horoskops: Sternzeichen, Aszendent und Mondzeichen. Jedes Sternzeichen wird detailliert analysiert, sowohl in den Geschenken, über die es verfügt, aber auch in den Fallen, den Schattenseiten, die in ihm lauern können. Ich zeige auf, welcher Archetyp das jeweilige Sternzeichen ist und welche Funktion es im Kreis der Zeichen hat. Ich behandele außerdem den Aszendenten. Dieser steht dafür, wie uns andere wahrnehmen und wohin wir uns als Menschen entwickeln. Der Aszendent ist die Zukunft des Lebens, er wird im Laufe der Zeit immer größer und lauter. Dann gibt es noch das Mondzeichen. Es steht für unsere Gefühlswelt, die Art und Weise, wie wir Beziehungen eingehen und uns binden. Das Buch soll dabei helfen, emphatischer und verständnisvoller mit anderen umzugehen, aber in den nötigen Momenten auch Grenzen zu setzen – für sich und andere. Jeder und jede ist natürlich trotzdem ein Individuum, manche Dinge sind bei der einen ausgeprägter als bei dem anderen. Wir sind die Summe unseres Horoskops •
„FOLGE DEINEN STERNEN : DEIN PERSÖNLICHER ASTRO - GUIDE, UM DEIN VOLLES POTENZIAL ZU LEBEN“ von Palina Rojinski finden Sie in der Buchabteilung der 4. Etage im KaDeWe.
Es ist, als habe eine gütige Macht sich im Kalender verstolpert. Während draußen noch Frühlingsstürme den Tauentzien durchfegen, hat hier drin irgendwer die Zeit um ein paar Wochen vorgedreht und lässt einen die Mühen der Ebene (also die lange, für wetter- und lichtsensible Menschen beschwerliche Zeit zwischen Neujahr und Gründonnerstag) vergessen.
Die Mode hat es ja nun mal so an sich, dass sie der Zeit immer ein paar Schritte voraus und deshalb die Stoff gewordene Vorfreude ist. In der 4. Etage lässt sich also schon mal besichtigen, befühlen und anprobieren, wie hervorragend der Sommer werden könnte: Da sind unzählige Blumenmuster auf luftigen Kleidern, die an sich im lauen Wind wiegenden Klatschmohn und Kornblumen denken lassen. Da hängt naturfarbenes Leinen (Sonne, Schlagschatten, vor Hitze flirrende Luft!) und weckt Erinnerungen an eine ganze Ladung voller Farben und Gerüche – Sand und salzblaues Meer, Technicolor-Sonnenuntergang, Zitronen und Tomaten, Rosé und Negroni Sbagliato. Und wer bei einem kurzen, ärmellosen Kleid, dessen in Buntstifttönen gehaltene Fransen bei jeder Bewegung wippen, keine gute Laune bekommt, muss einfach noch eine Runde durchs Department drehen – und sich von den allgegenwärtigen Neonfarben aufwecken lassen. Da sieht es aus, als hätte jemand in der Bildbearbeitung die Regler für Kontrast, Sättigung und Schärfe bis zum Anschlag hochgeschoben.
Zwei Besucherinnen, Freundinnen in ihren Endvierzigern, probieren Shirts in Granny-Smith-Grün und Shocking-Pink an. Als sie sich im Spiegel betrachten, sagt die eine zur anderen: „It’s so brightening“, und meint damit mutmaßlich sowohl die Wirkung auf den Gesamtlook als auch die Stimmung. Als wäre es abgesprochen, klingt aus Richtung der Rolltreppen ein helles Lachen herüber.
Ein paar Meter weiter zieht ein Schulkind die ältere Frau, mit der es unterwegs ist, zu einem neongrünen bauchfreien Leinentop mit Puffärmeln. „Schau dir das mal an!“, ruft es aufgeregt. Die Dame antwortet: „Ich finde es recht knallig.“ Das, möchte man ihr freundlich lächelnd zuflüstern, ist genau der Punkt •
Als Kulturjournalistin schreibt Anne Waak über fast alles, von Mode und Kunst über Food bis Feminismus. Ihr neuestes Buch „Kümmern und kämpfen. Warum geschlechtergerechte Erziehung uns alle freier macht“ erscheint am 17. März 2023 bei Goldmann.
Der Saisonbeginn bedeutet auch immer: raus mit dem Alten, REIN MIT DEM NEUEN . Wir haben da vier Ideen für Sie, die den Serotoninspiegel garantiert steigen lassen.
Die Halskette Celia des Schmucklabels Maanesten mit ihren bunten Perlen und goldenen Anhängern erinnert mit den eingravierten Worten „Wild Flower“ daran, sich ab und an einfach vom Leben treiben zu lassen.
Luxuriöse Loungewear: Die Pieces des Labels Sleeper sind zu schön, um sie nur zum Schlafen zu tragen – und liefern damit die perfekte Ausrede, den ganzen Tag im Pyjama zu verbringen.
Gesichtsserum
Inspiriert vom Ikebana, der traditionellen japanischen Kunst des Blumenarrangierens, bietet die minimalistische Vase aus glasiertem Steingut vielfältige Möglichkeiten für immer wieder neue Kompositionen.
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8.4.23
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Die 90er-Jahre, so sagt man, sind wieder in. Mir persönlich ist das gar nicht recht. Schließlich habe ich sie schon einmal erlebt und für bauchfreie Tops, wie derzeit von den maßgeblichen Marken wieder vorgeschlagen, fehlt mir das Eightpack. Stattdessen habe ich mich auf ein altes Berliner Hobby besonnen: Baustellentourismus – wie in den 90er- und 00er-Jahren, als die Mitte der Stadt voller Kräne war. Wie damals wird in Berlin auch heute billig, lieblos und beliebig gebaut. Aber es gibt Ausnahmen – visionäre Bauten, die die Gemüter erhitzen und die Stadt verändern.
Dazu zählt das Museum des 20. Jahrhunderts, der hoch umstrittene Erweiterungsbau der Neuen Nationalgalerie, den die Schweizer Superstars von Herzog & de Meuron entworfen haben. Bei diesem Projekt jagt ein Shitstorm den nächsten. Erst war es die schiere Größe des Baus, dann die fragwürdige Umweltbilanz, und natürlich gehören auch die stetig steigenden Kosten dazu. Diese Debatten sind erstens berechtigt und zweitens Spiegel der typischen Berliner Verhinderungslust. Als ich aber neulich die sensationelle Donatello-Ausstellung in der Gemäldegalerie besuchte (ein Museum von Weltklasse, das in der Stadt selbst absurderweise eine Art Geheimtipp ist), konnte ich mir einen Blick durch die Bauzäune nicht verkneifen.
Spoiler: Bisher ist nur eine Betonplatte zu sehen. Aber auch wenn sich der dämliche Name „Kunstscheune“ nie durchsetzen wird, wird dieses Museum den architektonisch bedeutsamsten Teil Berlins (zweimal Scharoun, Stüler, van der Rohe, Kollhoff, Piano) mitprägen. Das Gute an lautstarken Debatten: Andere können in Ruhe arbeiten. Der Erweiterungsbau des Bauhaus-Archivs, nur ein paar hundert Meter den Landwehrkanal runter (oder hoch), wird ein filigran-transparentes Glashaus des Architekten Volker Staab, dessen Details und Fortschritte man im Infocenter „the bauhaus view“ studieren kann. Wer dann noch nicht genug hat, könnte sich den visionären Schulbau des Büros PPAG in der Allee der Kosmonauten anschauen.
Oder, denn diesmal bleiben wir an dieser Stelle einfach mal im Bereich Tiergarten, die sensationell wiederbelebte Neue Nationalgalerie besuchen. Für einen Gratistee im Foyer (Merke: Auch umbauter Raum kann inklusiv sein) oder für eine der kommenden Attraktionen. Direktor Klaus Biesenbach zeigt demnächst die bedrückend-genialen Arbeiten des PerformanceKünstlers Tehching Hsieh, mit dem er schon im New Yorker Museum of Modern Art gearbeitet hat, sowie 100 Arbeiten für Berlin von Gerhard Richter und eine Ausstellung zum 75. Geburtstag von Isa Genzken. Hochkarätiger geht es nicht •
Sein Hunger nach Gossip, neuen Restaurants und Gesellschaftsleben treibt Adriano Sack regelmäßig von seinem Zweitwohnsitz Sizilien zurück nach Berlin. Was er dann findet, davon erzählt der Leiter des Stil-Ressorts der Welt hier.