Vogelwanderung

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Eine Vogelwanderung



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Die Konferenz der Vögel reloaded Eine Gruppe von jüngeren und älteren Vogelfrauen aus vielen Ecken dieser Erde begibt sich auf eine künstlerische Odyssee, auf die Suche nach der Antwort aller Fragen. Sie durchqueren das Tal der Windmühlen und den Paradiesgarten, sie reinigen sich und ruhen sich aus, sie kämpfen mit Harpyien, um sich dann mit ihnen zu verbünden, sie sterben und werden wiedergeboren, um dann festzustellen, dass ihre Reise ein Trugbild, ein Traum war und die Lösung in ihnen selbst zu finden ist.

Inspiriert durch Die Konferenz der Vögel, einer Dichtung des persischen Mystikers Farid Ud-din Attar aus dem 12. Jhdt, haben die Künstlerinnen Sônia Mota und Petra Kron zusammen mit einer Gruppe von Frauen auf der Flucht hiesigen Frauen im Alter von 12 bis 70 Jahren eine Geschichten ihrer persönlichen Reisen und ihrer Migration in Tanz und Stimme geschaffen. Dorothea Gädeke entdeckte mit den Frauen ihre individuellen Vogelstimmen und Melodien. Thomas Klein schuf das Musikstück für diese Vogelreise und bereicherte seine Komposition mit den Aufzeichnungen der VogelfrauenStimmen. Die Vogelwanderung baut auf den Erfahrungen auf, die Kabawil 2016 mit dem Frauen Tanz Projekt Encôntro gewann. Encôntro wurde von der Bürgerstiftung Düsseldorf gefördert.

Beginn der Reise Vögel! Seht euch den Unfrieden in der Welt an. Anarchie – Armut – Aufruhr Kämpfe um Land, Wasser und Nahrung Verschmutzte Luft – Traurigkeit Wir müssen etwas tun. Ich kenne die Welt und weiß um viele Geheimnisse. Hört zu! Ich kenne eine Königin, die uns helfen kann. Wir müssen los und sie suchen.


Reise: Der Vogelzug Tal: Im Tal des Paradiesgartens


Die Vogelfrauen

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eit fast 12 Jahren arbeiten Petra Kron und ich erfolgreich zusammen. Es ist eine sehr gelungene Partnerschaft. Petra hat viele tolle und interessante Konzeptideen und Visionen und ich kann diese sehr gut tänzerisch verwirklichen. Nach Fanny und Josefine – einem Tanztheaterstück aus 2008/09 das die vielschichtigen Beziehungen von Müttern und Töchtern thematisierte, entschieden wir regelmäßig Frauenprojekte zu entwickeln und durchzuführen. Mit Encôntro, einem Tanztheaterprojekt, bei dem sich weibliche Geflüchtete und in Düsseldorf lebende Frauen in Tanz und Musik begegnen, haben wir zum ersten Mal in eine Präsentation mit semiprofessionellem Charakter investiert und drei junge Profi Tänzerinnen dazu eingeladen. Die Resonanz der Teilnehmerinnen und des Publikums war so positiv, dass ich hoffe, das wir dieses Stück und viele andere in dieser Form zukünftig entwickeln und aufführen können. Sônia Mota

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ie Reise und die Begegnungen mit den Vogelfrauen waren und sind eine sehr persönliche Arbeit von mir. Ein Konzept zu entwickeln und dies zu realisieren ist mein Alltag, aber selbst mit auf der Bühne zu agieren und aufzutreten ist eine Seltenheit. Diese Dualität meiner Rolle, einmal in professioneller Distanz und dann mittendrin im Geschehen zu sein, den Blick von Innen und den Blick von Außen zu haben, ermöglichte mir nahe dran zu sein, forderte mich aber auch heraus. Ich war immer ein bisschen in der Leitung und gleichzeitig eine Teilnehmerin. Ich habe viel gelernt, über mich, meine Rolle/n und darüber was es braucht um ein Teil einer Gemeinschaft zu sein. Die Gemeinschaft der Vogelfrauen, Frauen in verschiedenen Stadien des Frauseins, mit ihren unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Geschichten und dennoch vielen, ganz vielen Gemeinsamkeiten. Petra Kron

Reise: Die Reise zu dir, zu mir und für die ganze Welt Tal: Im Tal des Wassers und der Reinigung


Reise: Die Schritt fĂźr Schritt Ăœberquerung Tal: Im Tal der Ruhe

Wenn die Zeit in der Schwebe ist, gibt es keinen Anfang und kein Ende, nur endlosen Flug.


The Conference of the Birds reloaded Migrating Birds is a dance theatre project with and for refugee womyn artistically encountering womyn from Düsseldorf in dance and music. Artists Sônia Mota and Petra Kron worked with this diverse group of 16 womyn aged between 12 and 70 years, originating from all over the world, in their search for ways to find a common understanding of peace and happiness. Migrating Birds is inspired by The Conference of the Birds a Sufi poem written in the 12th century by the Persian poet Farid Ud-din Attar. In the poem, the birds of the world gather and decide to find the legendary Simorgh, an equivalent to the western phoenix. A group of birds starts their journey and must cross seven valleys in order to find the resolution; the answer to all questions of humanity. The participating womyn chose their individual bird characters; sharing their stories, their dances and their songs.

They learned from each other how to manage to live their lives in today’s society. They mirrored each other in their movements and their sounds. They developed side by side this cross-cultural dance theatre piece, and in doing so, they positioned themselves in the present; this very moment in their lives. They enlarged their understanding of themselves and of the other womyn of Migrating Birds. They researched female culture locally and globally, and they searched for spaces where womyn can meet, interact and exchange. People always were migrating and will continue doing so. But like migrating birds we will all land sometimes and live our lives in this space and time. Hopefully welcome and appreciated for who we are, being just another bird among birds. Migrating Birds is the beginning of a continuous collaboration for the participating womyn , as well as being open for new womyn to join us at any time.

Reise: Der diagonale Flug Tal: Im Tal der Windmühlen


Reise: Die Reise in den Strudel Tal: Im Tal der Harpyien


Das Team Sônia Mota begann ihre Arbeit als Tanzdozentin 1976 nach der von ihr entwickelten Methode The Art of Presence, nach einer 16-jährigen Ausbildung in klassischem Ballett und Modern Dance und einer Karriere als Solotänzerin. Sie arbeitete in Brasilien und Europa für verschiedene Tanzkompanien als Lehrerin und Choreographin und erhielt Preise und Auszeichnungen für verschiedene ihrer Tanzstücke. In den letzten 25 Jahren unterrichtete sie Ausbildungsklassen und Companys in Lissabon, Wien, Köln, Weimar, Leipzig, Arnheim, Belo Horizonte, Recife, São Paulo und Düsseldorf.

Petra Kron arbeitet als Künstlerin und Kulturanthropologin. Sie leitet transkulturelle und crossdisziplinäre Projekte und Produktionen in Deutschland und im Ausland. Im Schwerpunkt ihrer Arbeit steht die Kulturelle Bildung von und mit Performing Arts Student*innen im internationalen Austausch bis hin zu Projekten mit Künstler*innen und Laien in Deutschland. Sie entwickelte das Konzept von art + belonging, einer Methode der beziehungsorientierten Kulturarbeit. Die Basis ihrer Arbeit ist ihr Kulturanthropologisches Studium und ihre Studien in Tanz und Pädagogik.

Antonia Louise Newi, Marie Lena Kaiser und Tyshea Suggs sind Alumni des Instituts für Zeitgenössischen Tanz der Folkwang Universität der Künste in Essen. Performerinnen: Athena Nomand, Bita Mirshashi, Gita Nadisaka, Houria Tokhy, Lea Marie Pohl, Mahsa Nomand, Petra Kron, Rosemarie Bothe, Svetlana Merdian, Samira Schiffbäumer, Sarah Schiffbäumer, Tess Slack, Teya Leonard-Quarmyne. Tänzerinnen: Antonia Louise Newi, Marie Lena Kaiser, Tyshea Suggs Musik: Thomas Klein, Dorothea Gädeke Tanz/Choreographie: Sônia Mota Leitung: Petra Kron Assistentinnen: Angelina Anthony, Ute Dübbers Kostüme: Isabell Ziegler Maske: Silke Zajaczkowski Lichtdesign: Wolfgang Pütz Fotos: Eric Pankow und Katja Stuke Gestaltung: Katja Stuke

Reise: Die Reise durchs Feuer Tal: Im Tal des Todes und der Wiedergeburt

Der Phönix lebt 1000 Jahre allein und erwirbt große Weisheit, wenn es Zeit ist zu gehen, schlägt er mit den Flügeln und entzündet so ein Feuer — ein neuer Phönix steigt aus der Asche.



Reise: Die Zusammenkunft Tal: Das Ende der Reise oder ein neuer Anfang

Das war nur ein Trugbild, ein Traum. Wir haben nichts Ăźberwunden. Wir stehen erst am Beginn unserer Reise.


KABAWIL e.V., Flurstraße 11, 40235 Düsseldorf T. 0211.9 36 55 00, www.kabawil.de, info@kabawil.de Mit Unterstützung durch: LAG Soziokultur NRW


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