Kleine Zeitung - 21.02.2024

CHAMPIONS LEAGUE

BENEFIZKONZERT

Marko Arnautovic schießt Inter zum Sieg über Atletico.

ESC-Siegerin Jamala singt heute in Wien.

Sport, Seite 48

Medien, Seite 60/61

21.

FEBRUAR 2024

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POLITIK Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sieht 100.000 Euro für Häuslbauer als wenig sinnvoll und treffsicher.

Seite 6/7

STEIERMARK Knalleffekt am Semmering: Betreiber ließ das Asylquartier in Steinhaus wegen Feuerbescheid räumen.

MORD IM POLIZEIPOSTEN

„Ich kann es mir nicht erklären“

Seite 17

GELD & RECHT Seit mehr als zehn Jahren ist in Österreich der Energieausweis Pflicht. Was dies in der Praxis bedeutet.

20 Jahre Haft lautet das Urteil gegen einen Ex-Polizisten, der in Trieben seinen Kommandanten erschossen hat.

Steiermark, Seite 14/15 APA, ORF, AP

Seite 32/33

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Weststeiermark

Mittwoch, 21. Februar 2024

Kleine Zeitung Mittwoch, 21. Februar 2024

Ins Kaffeehaus auch in der Fastenzeit

Weststeiermark | 25

Gr. Bild: Katharina Reinisch im K&K Cafe in Köflach.

Kl. Bild: Mathias Katzbauer, Leiter des Famoos in Mooskirchen KLZ / ROBERT PREIS

BUSINESS-KOPF DER WOCHE

Mit dem Jammern aufhören

Den buchstäblichen Kaffeehaustratsch gibt es auch im Bezirk Voitsberg. Wie geht es Kaffeehäusern in der Zeit des Verzichts?

Unternehmensberater Jürgen Götzenauer weiß, wo Betriebe der Schuh drückt.

Von Robert Preis

nsere Annahme war: In der Fastenzeit haben es Kaffeehäuser besonders schwer. Immerhin haben sich viele Menschen vorgenommen, auf Süßspeisen zu verzichten.

Wir haben uns im Bezirk umgehört, und einigen Betrieben auf die Finger geschaut. Die Strategien für die kommenden Wochen sind unterschiedlich – fürchten muss sich aber niemand.

Im K&K-Café von Köflach agiert Katharina Reinisch, Tochter der Besitzerin Angela Reinisch, als Aushilfe. „Vormittags kommen die Herrenrunden, die gehen aber zu Mittag nach Hause. Ab 17 Uhr ist dann wieder was los. Wir haben sehr verlässliche Stammkunden – auch in der

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Fastenzeit“, erzählt sie. Das K&K-Café ist bekannt für seine Kabarettabende im Keller – K&K, Kunst und Kultur eben. „Beliebt ist auch unsere Weinauswahl und die selbstgemachten Mehlspeisen. „Herzstück des Cafés ist aber die Mama, doch die könnte im Herbst in Pension gehen.“ Wenn sich eine Verstärkung fürs

Team fände, ließe sie sich vielleicht überreden weiterzumachen, „aber wir suchen schon lange jemanden“. Reinisch spricht damit ein Problem an, mit dem die Gastro-Branche

aber generell seit Jahren kämpft.

Albin und Paul Sorger-Domenigg, die beiden Co-Geschäftsführer der Bäckerei Sorger, geben zu, dass die Filialen in der Weststeiermark schon seit längerem „keinen leichten Stand haben“. Im Großen und Ganzen ist das ein Gebiet, wo sich Krisen schnell bemerkbar machen. Es ist nicht die einfachste Gegend, um Arbeitskräfte zu finden, dennoch laufen die Geschäfte zufriedenstellend und niemand muss sich Sorgen machen. „Während die Filiale im WEZ ho-

he Kosten verursacht, aber auch hohe Einnahmen bringt, ist die Filiale in Voitsberg zwar günstiger, spielt allerdings auch weniger ein.“ Die Filiale in Voitsberg, in der es auch Mittagsmenüs gibt, ist tatsächlich nicht gerade überfüllt. „Hier mussten wir seit Corona die Hebel ansetzen und schließen seither um 15 Uhr. In Mooskirchen startet die Café-Konditorei Famoos in ihren x-ten Frühling. Die 1999 von der Lebenshilfe (heute LebensGroß) gegründete erste IntegrationsKonditorei Österreichs – Menschen mit Beeinträchtigungen

BUSINESS-SZENE

Familie Zach übernimmt Fleischerei und Imbiss Gangl m Winter war die Zukunft der Fleischerei und des Imbisses Gangl im Ortszentrum von Krottendorf noch wenig vielversprechend: Seit drei Jahren suchte Inhaber Rene Gangl, der auch ein Gasthaus in Ligist betreibt, eine neue Kraft.

Aufgrund seiner Pensionierung im Jänner war die Arbeit zu zweit mit Filialleiterin Renate Gräßl nicht mehr zu bewältigen. Nun steht fest, dass der

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Jasmin Maier und Florian Zach eröffnen „Zach‘s Jauseneck“ in Krottendorf ZACH GOURMET

atschläge von der Seitenschaftstreibenden kennt linie, „das typische TraiGötzenauer bestens, der Benergehabe“, konnte Unterzirk Voitsberg sei in dieser nehmensberater Jürgen GötHinsicht ein hartes Pflaster. zenauer, der leidenschaftli„Wir sind eingekesselt zwicher Karateka ist, nie leiden. schen Pack und Gaberl, die „Deswegen will ich mit den Verkehrsanbindung ist Verantwortlichen auf Augenschwierig, große Unternehhöhe arbeiten und in den men sind entweder aus der Unternehmen etwas Familienhistorie heschaffen, das einen raus mit dem Bezirk echten Mehrwert verbunden oder seit hat“, erklärt der Ewigkeiten vor Ort. Weststeirer seine Bis auf ein paar erPhilosophie. Er war freuliche Ausnahmen über 20 Jahre in tut sich im Bereich verschiedenen Füh- UnternehmensInnovation leider berater Jürgen rungspositionen in nicht viel“, so GötzeGötzenauer O. WOLF nauer. Einer der Wirtschaft und Industrie tätig – Gründe dafür sei der zuletzt als Mitglied der GeWissensabfluss – Menschen schäftsleitung einer internamit guter Ausbildung vertionalen Unternehmensgruplassen die Region –, andererpe im Bereich der Hochtechseits fragen sich Unternehnologie. men, die sich ansiedeln wol2019 machte sich Götzenau- len, wie sie zu Mitarbeitern er als Unternehmensberater kommen. selbstständig. „Ich war viel Der Beratungsansatz von international unterwegs und Götzenauer verbindet die wollte zurück in der Region Bereiche Strategie, Organisameinen Erfahrungsschatz tion und Innovation, neben weitergeben“, erzählt der 48klassischer Beratung bietet er Jährige. Mit der Coronapande- unter anderem Coaching für mie kam rasch die erste HürFührungskräfte an. Eines der de auf ihn zu, „jedes Unterbrennendsten Probleme ist nehmen hat erst einmal abge- derzeit der Arbeits- und Fachwartet, wie es weitergeht.“ kräftemangel, der sich durch Mittlerweile ist die Expertise alle Branchen zieht. Seine des Bärnbachers gefragt, er Empfehlung: Unternehmer fokussiert sich auf kleine und müssen aufhören zu jammern mittlere Unternehmen in der und nach außen tragen, waSteiermark, die eigentümerge- rum ein junger Mensch seine führt sind. Die HerausfordeEnergie in ihr Unternehmen Jakob Kriegl rungen der heimischen Wirtstecken soll.

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Betrieb fortgeführt werden kann. Mit Florian Zach wurde ein Nachfolger gefunden.

Am 23. Februar wird von 7 bis 18 Uhr zur Eröffnung von Zach‘s Jauseneck eingeladen. „Wir werden neben hausgemachten Produkten und Schmankerln auch Frühstück anbieten“, kündigt Zach an.

Zudem wird es eine Ausschank und eine heiße Theke mit Leberkäse, Schweinsbrüstl und

Gibt es Neuigkeiten aus Ihrem Unternehmen? Dann schreiben Sie uns: voired@kleinezeitung.at

Co. geben. In den letzten Wochen wurde das Gebäude gegenüber dem Gemeindeamt rundum erneuert, bis auf die Küche wurde von der Kühlvitrine bis zu den Sitzgelegenheiten alles neu gestaltet. Künftig werden drei Mitarbeiter in Krottendorf tätig sein, insgesamt beschäftigt Familie Zach, die auch den Genussladen in Ligist betreibt, zwölf Mitarbeiter.

Jakob Kriegl

(TeilnehmerInnen genannt) arbeiten hier mit Fachkräften zusammen - ist mittlerweile Teil einer Kette. Weitere Famoos-Filialen gibt es in der Grazer Schererstraße (seit 2004) und bei Unicorn in der Schubertstraße in Graz (seit dem Vorjahr). „Der Standort in Mooskirchen ist eine Erfolgsgeschichte“, schwärmt Standortleiter Mathias Katzbauer. Und er blickt auch positiv in die Fastenzeit. „Mit dem Faschingsdienstag ging bei uns zwar die Krapfenproduktion zu Ende. Jetzt starten aber die Vorbereitungen für die Eissaison.“ Welche neuen Sorten angeboten werden, kann er noch nicht sagen, „aber 20 Geschmacksrichtungen sind immer in unserer Vitrine.“

Von Hitzendorf aus beliefert die Familie Kogler auch Filialen in Söding-St. Johann (seit 2002) und Stallhofen (2000). Kevin Kogler führt das Unternehmen und kennt seine Stärken. „Wir sind ein Treffpunkt in der Region, in Hitzendorf und Stallhofen punkten wir mit Frühstück und Thekenbetrieb, in Söding vormittags mit der Jause für die Arbeiter.“ Außerdem gibt‘s bei Kogler ganzjährig Faschingskrapfen. „Wir haben das einmal ausgesetzt und machen das nicht mehr“, lacht der 33-Jährige.

Vor 100 Jahren wurde der Betrieb in Hitzendorf als Greißlerei geführt, Großvater Franz machte daraus eine Bäckerei, Vater Werner hilft heute noch mit, Mutter Sonja ist im Café in Hitzendorf im Einsatz. Kogler hat 18 Mitarbeiter an den drei Standorten, ist bekannt für sein Buschenschank-Brot und beliefert damit auch Gasthäuser.

Kevin Kogler in Hitzendorf KLZ / ROBERT PREIS