Stets Bereit, Ausgabe 01/2017

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STETS BEREIT Truppenzeitung Jägerbataillon Wien 2 Maria Theresia

„NETZWERK´17“ - LESSONS IDENTIFIED

1. AUSGABE 2018 2. Jahrgang


EDITORIAL

WERTE KAMERADEN, LIEBE FREUNDE DES WIENER MILIZBATAILLONS „MARIA THERESIA“, GESCHÄTZTE LESERINNEN UND LESER!

INHALT INHALT / IMPRESSUM

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Übung „Netzwerk´17“ - Schutz im urbanen Umfeld: Gewaltbereite Demonstranten wollen in das ORF-Funkhaus eindringen. Herausforderung für unsere Soldaten sind Deeskalation und Handlungen unter Einhaltung von Zweckmäßigkeit, Rechtmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit.

EDITORIAL 3 WORTE DES KOMMANDANTEN

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IM GESPRÄCH: BRIGADIER ERICH CIBULKA

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SERIE MILIZ NEU: „NETZWERK 17“ - LESSONS IDENTIFIED

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MODERNE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT – ZWISCHEN SOLDATEN, MEDIEN UND BEVÖLKERUNG DIE PERSONEN HINTER DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DES JÄGERBATAILLON WIEN 2

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KAISERIN MARIA THERESIA TEIL 3 - IHRE GROSSEN LEISTUNGEN

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IMPRESSIONEN AUS ÜBUNGEN UND VERANSTALTUNGEN

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ORIENTIERUNGSLAUF- UND SCHIESSCUP 2018

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TERMINE 18

IMPRESSUM: Amtliche Publikation der Republik Österreich/ Bundesminister für Landesverteidigung. Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung, BMLV, Roßauer Lände 1, 1090 Wien Redaktion: BMLV, Jägerbataillon Wien 2, Leitung: Oberst Bernhard Schulyok Chefredakteur: Hauptmann Klaus Stockinger Am Fasangarten 2, 1120 Wien Grafik, Satz: Oberstabswachtmeister Lukas Bittner Fotos: BMLV – Heeresbild- und Filmstelle, Stefan Tesch, Lukas Kränkl, Bernhard Schulyok, Privat zur Verfügung gestellt Herstellungsort: Wien Druck: HPA/Heeresdruckzentrum Um die Qualität und Quantität zu halten, unterstützen Sie bitte unsere Arbeit mit einer Spende. Spendenkonto: Club Maria Theresia IBAN: AT172011129020225700 BIC: GIBAATWW Verwendungszweck „Truppenzeitung“

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Im Namen der gesamten Redaktion wünsche ich ihnen im neuen Jahr Erfolg, Gesundheit und Zufriedenheit. Wir danken für die erfreulich positive Zustimmung und zahlreichen Zuschriften für unsere Serien „Im Gespräch“, „Im Portrait“ und „Unsere Historie“. Die Gratulation zu diesem andauernden Erfolg gehört den Autoren. Sie erfüllen gekonnt die Erwartungen unserer Leserschaft.

Das taufrische Leuchtturmprojekt unserer Truppenzeitung für 2018 ist die interdisziplinäre Serie „Miliz Neu“. Hier werden unsere Erfahrungen aus der Übung Netzwerk 2017 von der Ebene Bataillon, über die Ebene Kompanie bis hin zur Gefechtstechnik des Einzelschützens hinsichtlich der Aufgaben und Herausforderungen im 21.Jht. an die Miliz für realitätsnahe Schutzszenarien im urbanen Raum aufgearbeitet.

Als Chefredakteur nutze ich die Gelegenheit für einen Ausblick auf die aktuelle Blattlinie und um ihnen das ambitionierte Leuchtturmprojekt 2018 „Miliz Neu“ vorzustellen.

An unsere Namenspatronin und Grand Madame der österreichischen Historie Kaiserin Maria Theresia erinnert unser Gastautor Dr. Brettner-Messler in der gleichnamigen Serie. Es erwartet sie lebendige Geschichte mit dem einen oder anderen pikanten Geheimnis.

ES GIBT NICHTS GUTES, AUSSER MAN TUT ES. Am Beginn unserer 2018er Ausgaben finden sie die tagespolitischen Ereignisse und Tätigkeiten im und rund um unser Milizbataillon aktuell und am Punkt zusammengefasst in den Worten unseres Kommandanten Oberst Schulyok. Es folgt der detaillierte Blick auf ausgewählte Persönlichkeiten und ihr fachliches Wirken in der Rubrik „Im Gespräch“. Als ersten Interviewgast im neuen Jahr freuen wir uns im Blattinneren den Präsidenten der österreichischen Offiziersgesellschaft Herrn Brigadier Cibulka mit pointierten Forderungen für das Bundesheer begrüßen zu dürfen.

UNGLÜCKLICH DAS LAND DAS KEINE HELDEN FINDET. UNGLÜCKLICH DAS LAND DAS HELDEN BRAUCHT.

Auch unsere erfolgreiche Serie „Im Portrait“ wird fortgesetzt. Den Anfang macht unsere verlässliche Stütze als Offizier für Öffentlichkeitsarbeit Hauptmann Gregor Roesler-Schmid. Er erfreut sich im Bataillon auch durch den erfolgreichen Teaser über die letzte Übung allgemeiner Beliebtheit und stellt sein Fachgebiet unter dem brandaktuellen Thema „Moderne Berichterstattung zwischen Soldaten, Medien und Bevölkerung“ vor.

Die Redaktion freut sich auf Zuschriften und persönliche Anteilnahme, denn

„WIR SIND ALS SICHERHEITSEXPERTEN AM PULS DER ZEIT UND WOLLEN HIN ZU DEN MENSCHEN.“ Und wahren dabei natürlich unsere beiden Miliz-Identitäts-Kompetenzen: 1. 2.

Lösungsorientiert und wertschätzend - Ziele gemeinsam zu erreichen. Über uns auch Schmunzeln zu können.

Mit kameradschaftlichem Gruß und Handschlag

Momente mit echtem Erinnerungswert werden wieder in der Foto-Doppelseite sichtbar. Wir schließen unsere 2018er Ausgaben mit einem Terminaviso für aktuelle „Veranstaltungen und Arbeitsaufgaben ante portas“. Hauptmann Klaus Stockinger Chefredakteur 3


WORTE DES KOMMANDANTEN

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SICHERE KARRIERE als Milizsoldat Die Österreichische Staatsdruckerei schätzt Menschen, die sich für Österreich engagieren – etwa als Milizsoldaten. Uns sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter willkommen, die bei der Miliz aktiv sind. Dass wir als Arbeitgeber Rücksicht auf ihre Verpflichtungen nehmen, zeigt unsere Auszeichnung mit dem Milizgütesiegel.

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GESCHÄTZTE LESERINNEN UND LESER, WERTE ANGEHÖRIGE DES JÄGERBATAILLONS WIEN 2 „MARIA THERESIA“! Unsere Truppenzeitung geht in das zweite Jahr und wird in bewährter Weise die Aktivitäten unseres Jägerbataillons Wien 2 und vom Club Maria Theresia dokumentieren und einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Es gilt heutzutage umso mehr, unseren Beitrag für die Sicherheit unserer Heimat, der Republik Österreich und seiner Bewohner nicht nur zu üben, um für den Ernstfall gerüstet zu sein, sondern dieses Wirken auch offen zu kommunizieren. Denn rückblickend war unsere Truppenübung „Netzwerk´17“ im November 2017 inmitten Wiens zum Schutz ausgewählter kritischer Infrastruktur und unserer Lebensgrundlagen genau das Üben dieser Hauptaufgabe unseres Verbandes. Als Gegner wurde eine staatsfeindliche gewaltbereite Gruppierung angenommen, die auch vor Anschlägen gegen Infrastruktur und Bevölkerung nicht zurückschreckt. Staatsfeindlich bedeutet – Ablehnung des Rechtsstaates Österreich, inkl. seiner Werte und Normen. Deswegen ist es so wichtig, die Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit erforderlich sind, frühzeitig gegenüber der Bevölkerung zu kommunizieren – in unserem Fall zusätzlich übungsrelevante Inhalte, um nicht die Themenführerschaft im Informationsumfeld an andere zu verlieren. Es kann nicht sein, dass bestimmte Gruppierungen Sinn und Zweck unserer sicherheitsbestimmenden Aktivitäten je nach Gesinnung einseitig interpretativ in den Medien darstellen und so den Sicherheitsapparat diskreditieren. Daher sind die sicherheitsrelevanten Themen proaktiv anzusprechen. Und deswegen werden wir in einer Informationsreihe „Miliz Neu“ unsere Erfahrungen und unsere Bedürfnisse im Hinblick auf unsere Aufgaben darlegen. Netzwerke sind dazu die richtigen Ansprechpartner, beleben wir diese. Das Netzwerk

„Miliz“ im Zentrum – umringt von Familie & Partnern – insbesondere unseren Arbeitgebern, Milizgütesiegelträgern und Betreibern kritischer Infrastrukturen. Gemeinsame Vorhaben, seien es Informationsveranstaltungen, Sportevents mit gesellschaftlichem Rahmen oder öffentlichkeitswirksame Darbietungen tragen zur Intensivierung der Kameradschaftspflege und zum gemeinsamen Verständnis bei. Offene Augen und Ohren sind notwendig, die Bedürfnisse des einzelnen und den Beitrag für das gemeinsame Wirken zum Wohle unserer Gesellschaft zu erkennen. Fragen wir nicht, was der Staat für uns macht, sondern was ICH beitragen kann. Möglichkeiten gibt es viele – je nach Interesse, jedenfalls mit Familie, denn ohne deren Unterstützung geht nicht viel. Märsche, sportliche Aktivitäten, Tag der Miliz am 9.Juni in Innsbruck mit Verleihung des Miliz Awards an besonders Milizfördernde Unternehmen (auch unser Partner, die Österreichische Staatsdruckerei wurde vorgeschlagen) – unser Milizarbeitskalender ist wieder gut gefüllt. Wir brauchen aber auch Leute an vorderster Front, die sich proaktiv betätigen, diese Veranstaltungen bewerben und aktiv gestalten, sonst ist der Gemeinschaftssinn gleich wieder dahin. Im Rahmen meiner Belohnungsmöglichkeiten als Kommandant möchte ich daher insbesondere jene Mitarbeiter hervorheben, die gerade außerhalb der befohlenen Übungen aktive Milizarbeit betreiben und dann, wenn Personalnot herrscht, zur Verfügung stehen und mitwirken, die Sache der Miliz und unseres Verbandes voranzutreiben, so z.B. als repräsentative Abordnungen im öffentlichen Raum. Netzwerk Miliz bedeutet auch, sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen, nicht nur bataillonsintern – hierzu sollten wir aber zunächst über uns und unsere eigenen zu-

sätzlichen Fähigkeiten und Qualifikationen bescheid wissen. Wer sind unsere Arbeitgeber, wie können wir sie einbinden, wer sind unsere Bedarfsträger und was können wir mit unserer Fachexpertise zur Sicherheit beitragen?! Das Jahr 2018 wird daher neben netzwerkfördernden und kameradschaftspflegenden Veranstaltungen der Vertiefung unserer Erkenntnisse von der Übung Netzwerk´17 im Hinblick auf unsere nächste Übung 2019 dienen. Hier wird erstmals ein Milizbataillon nach angepassten Richtlinien der NATO evaluiert, Details dazu in einer der nächsten Nummern. So lasst uns gemeinsam als große Familie am Verständnis für die Anliegen der Sicherheit zum Wohle der Bevölkerung und Schutz unserer Lebensgrundlagen wirken. Ihr

Oberst Bernhard Schulyok, MA Kommandant Jägerbataillon Wien 2 „Maria Theresia“ 5


INTERVIEW

IM GESPRÄCH: BRIGADIER ERICH CIBULKA Sehr geehrter Herr Brigadier, sie feiern dieses Jahr Ihr 5-jähriges Jubiläum als Vorsitzender Präsident der österreichischen Offiziersgesellschaft. Welches Resümee können Sie hinsichtlich der Mitgliederstruktur, der öffentlichen Wahrnehmung und der politischen sowie wirtschaftlichen Netzwerkarbeit ziehen? Die Österreichische Offiziersgesellschaft (ÖOG) wurde bald nach dem 2. Weltkrieg und der Wiederaufstellung des Bundesheeres als Bindeglied zwischen Militär und Zivilgesellschaft gegründet. In diesen fast 60 Jahren war die Beziehung zu der jeweiligen politischen und militärischen Ressortleitung recht unterschiedlich. Denn als „sicherheitspolitisches Gewissen der Republik“ haben wir uns nie ein Blatt vor den Mund genommen. Dafür ist es sinnvoll, dass der Präsident als Milizoffizier nicht in einer Befehlskette steht. Meine Kritik hat sicher auch zu der Trendumkehr in der Sicherheitspolitik seit Ende 2015 beigetragen. Ich bin jedenfalls froh, dass mein Stil – hart

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in der Sache, aber konstruktiv im Ton – gut ankommt, und die ÖOG wieder ein geschätzter Partner für alle Akteure der Sicherheitspolitik ist.

© Möseneder

ner Miliz und unserem Bataillon nahe. Welche Aufgabe und welches Gefühl verbinden Sie mit dem Verein und der Wiener Miliz?

Aktuelle und zukünftige Bedrohungen treten mit geringer bis keiner Vorwarnzeit auf. Um eine adäquate Einsatzbereitschaft der Miliz sicherzustellen, ohne überlanger konkreter Einsatzvorbereitung, wäre eine erhöhte Truppenübungstätigkeit mit geringeren Abständen durchaus sinnvoll, z.B. 2 Wochen jährlich. Wie stehen Sie dazu und welche Maßnahmen wären erforderlich, um das Bewusstsein und Verständnis der Wirtschaft gegenüber zeitintensiveren Übungen zu verbessern? Als erster Schritt wäre die Wiedereinführung der verpflichtenden Truppenübungen zu setzen. Denn ein Grundwehrdienst ohne anschließende Milizverwendung widerspricht dem in der Verfassung verankerten Milizgrundsatz. Wir fordern daher eine Rückkehr zu dem bewährten 6+2-Modell. Dabei ist aber der politische Widerstand größer als jener aus der Wirtschaft. Mit dem „Miliz-Gütesiegel“ und dem „Miliz-Award“ wurden bereits attraktive Anreize für die Wirtschaft geschaffen, sich wieder mehr mit dem Bundesheer zu identifizieren. Und der Auftrag zum Schutz der kritischen Infrastruktur wird Miliz und Wirtschaft auch in Zukunft immer enger zusammenführen.

Ich war ab 1983 bis zur Auflösung in verschiedensten Funktionen im JgB 5 tätig. Da lernt man viele Menschen kennen und erlebt gemeinsam viel, das verbindet. Daher war ich einer der Gründer und bis 2014 auch Vorstandssprecher des Club Maria Theresia, um ergänzend zur laufenden Milizarbeit die Kameradschaft und Traditionspflege zu fördern. Die vielfältigen Aktivitäten wie Vor-

träge, Märsche und gesellige Events stärken den Zusammenhalt. Denn Kameradschaft ist das Band, das wesentlich über die Kampfkraft eines militärischen Verbands entscheidet.

Herr Brigadier wir danken für das Gespräch.

© Möseneder

Als Mitbegründer und Vorsitzender der Vereinigung Plattform Wehrhaftes Österreich wurde am 20.1.2018 der 5.Tag der Wehrpflicht gemeinsam mit dem Milizbeauftragten GenMjr Hameseder und in Anwesenheit der politischen Wehrsprecher durchgeführt. Welche inhaltlichen Gemeinsamkeiten konnten Sie erkennen? Die Plattform ist als Verband der wehrpolitischen Vereine Österreichs und mit ca. 250 000 Mitgliedern in Österreich „die größte Lobby für das Bundesheer“. Ich habe mich gemeinsam mit dem Milizbeauftragten dafür eingesetzt, dass im Regierungsprogramm 1% des BIP für das Bundesheer als

Ziel verankert wird. Das haben wir nicht erreicht. Aber die Regierung will im Laufe der Legislaturperiode die Verteidigungsausgaben von derzeit ca. € 2 Mrd. auf jährlich ca. € 3 Mrd. erhöhen. Damit sollen auch alle Miliz-Bataillone materiell voll ausgerüstet und teilmobilisiert werden. Und dafür gibt es auch Unterstützung der Wehrsprecher im Parlament. Die Einhaltung dieser Zusagen werden wir genau im Auge behalten. Als Milizkamerad eines der beiden Vorgängerbataillone, dem JgB 5, unseres 2007 neu aufgestellten Jägerbataillons W2 Maria Theresia stehen Sie auch heute noch als Mitglied des Clubs Maria Theresia der Wie-

BRIGADIER ERICH CIBULKA

© Wilke

Brigadier Mag. Erich Cibulka war ab 1983 Angehöriger des Vorgänger-Bataillons JgB 5. Später wechselte er als Experte an die LVAk und ist seit 2015 im Beraterstab des Generalstabchefs beordert. Bgdr Cibulka ist Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft und Vorsitzender der Plattform Wehrhaftes Österreich – Verband der wehrpolitischen Vereine Österreichs mit ca. 250.000 Mitgliedern. Im Zivilberuf ist er Unternehmensberater und Speaker.

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SERIE MILIZ NEU

„NETZWERK´17“ - LESSONS IDENTIFIED CRC-Einsatz der hohen Schule: Trennen von gewaltbereiten, rivalisierenden Gruppierungen.

Bericht: Oberst Bernhard Schulyok, MA Fotos: Sammlung JgB W2

Diskussionen um die Sinnhaftigkeit der Miliz sind nicht neu, neu ist eine klare Positionierung aller Großparteien zur Wehrpflicht und der damit verbundenen Miliz. Ein Geldregen ist deswegen nicht zu erwarten, genauso wenig die sofortige Wiedereinführung der Truppenübungspflicht. Dennoch gilt es jüngste (Übungs-)Erfahrungen zur Hauptaufgabe der strukturierten Milizverbände – Schutz kritischer Infrastrukturen – zu evaluieren und Ableitungen zu treffen.

che (bauliche) Schutzmaßnahmen zu erkennen und die erforderlichen Sicherheitsbestimmungen festzulegen (Zeit, Ort und Dauer der Einweisung). Platzverbote sind durch die Truppe zeitgerecht vor Inkrafttreten zu kennzeichnen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist die vorgestaffelte und laufende Information der Bevölkerung und der Mitarbeiter über die Sicherheitsmaßnahmen unabdingbar. Detaillierte Maßnahmen im Informationsumfeld werden in einer der folgenden Ausgaben dieser Truppenzeitung ausgeführt.

einer Minimaleinsatzbereitschaft eine einwöchige Übung alle 2 Jahre zu kurz, anzustreben wären min. 2 Wochen Übung alle 2 Jahre, besser jährlich.

FÜHRUNG

motorisierte Streifen, die bei Bedarf rasch zusammengezogen werden können), sind aber für die Aufklärung selbst zu auffällig, hierfür wären zusätzlich koordiniert Kräfte in Zivil heranzuziehen.

Erstmals wurde einem militärischen Verband bei einer sihpolAssE-Übung ein eigener Einsatzabschnitt zugewiesen, dies hat sich bewährt. Die Unterstützung bei Amtshandlungen durch Polizei-Sonderfunkwagen war ausgezeichnet. Die Führungsaufgabe der Kommandanten bestand vorrangig in der Organisation der verfügbaren Soldaten mit Prioritätensetzung ohne Datenverlust – wer macht (wann) was?! Dokumentation (bevorzugt in einem eigenen Doku-Raum), Perlustrierung, Fixierung, Informationsfluss intern und extern, Unterstützungsanforderungen, Einweiser für weitere Kräfte, Außensicherung etc. Die Ableitungen zur Führungsorganisation erfolgt in einem eigenen Artikel.

WIRKUNG UND EINSATZ

EINSATZVORBEREITUNG

NACHRICHTENGEWINNUNG UND AUFKLÄRUNG

Zur Einsatzvorbereitung zählen eine gemeinsame Begehung des Schutzobjektes durch die Kräfte des ÖBH, der Polizei sowie des Betreibers. Zweck ist etwaige zusätzli-

Vorwärts des Platzverbots erfolgte Gefahrenerforschung bzw. Vorfeldaufklärung. Soldaten in Uniform zeigen hierbei zwar die gewünschte Präsenz (insbesondere

tät auf Gruppenebene etc. ermöglicht einen effektiven Einsatz. Das Anlegen von Handfesseln stellt dabei ein wichtiges gelinderes Mittel zur Verhinderung eines Waffengebrauchs dar und ist in Ausbildung und angemessener Anwendung zu intensivieren!

Im ersten Teil der Serie „Miliz NEU“ wollen wir uns den gewonnenen Erfahrungen bei unserer Truppenübung „Netzwerk´17“ im November 2017, als sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz (sihpolAssE) thematisiert, widmen. Aus Platzgründen nur auszugsweise, weitere Erkenntnisse werden in einer online-Version auf unserer homepage www. jgbw2.at zeitgleich mit einem Artikel in der Zeitschrift TRUPPENDIENST 3/2018 publiziert. Zwecks Übersichtlichkeit wird nach Fähigkeitsbereichen strukturiert.

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Bei Szenarien, wie schlimmstenfalls gewaltbereite Demonstrationen oder terroristische Anschläge, ist zur Aufrechterhaltung Fixierung eines Festgenommenen. Mangels Doppelbewaffnung behindert hier das Sturmgewehr die Amtshandlung.

Nur eine adäquate Ausrüstung für alle Soldaten – Doppelbewaffnung, Pfefferspray, Handfesseln, Nachtkampffähigkeit, MobiliSchutz im urbanen Umfeld unter größtmöglicher Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens ist die Herausforderung für unsere Soldaten.

Nur der gemischte Einsatz der Kräfte verspricht Erfolg – verdeckt und offen, innere und äußere Sicherung, raumdeckend mit kleinen mobilen Trupps. Dies erlaubt lagebedingt kurzfristig ein räumliches Schwergewicht zu bilden, Führungsebenen und Führungsgrenzen übergreifend.

TRUPPENSCHUTZ Die Auswertung von realen Anschlägen ergibt die Forderung der persönlichen Schutzausrüstung für jeden unserer Soldaten, mangels Front benötigen auch Versorgungsteile Schutz. Die Ausrüstung darf aber die Auftragserfüllung nicht beeinträchtigen – so muss das Sturmgewehr leicht fixiert werden können, um im Handgemenge nicht hinderlich zu sein.

PROJEKTION VON KRÄFTEN Eine theoretische Überlegenheit an Feuerkraft nützt nichts, wenn diese unter Berücksichtigung von Zweck-, Recht- und Verhältnismäßigkeit nicht opportun ist. So z.B. bei unbewaffneten aber doch gewaltbereiten Personen. Daher ist durch rasches Zusammenziehen von Kräften die „körperliche“ Überlegenheit im Raum herzustellen und so die „Machtprojektion“ zur Auftragserfüllung möglich.

UNTERSTÜTZUNG UND DURCHHALTEN Die zum Schutz eingesetzten Kräfte müssen im Anlassfall selbst in allen Teilbereichen der Versorgung über 14 Tage autark sein, da Nachschub nicht uneingeschränkt möglich sein wird, wie der geringe Fuhrpark aufgezeigt hat. Deswegen sollten auch alle Milizsoldaten nicht nur ihre komplette Ausrüstung zu Hause verwahren, sondern auch die Waffen und Munition in ihrer unmittelbaren Umgebung, zum Beispiel auf der nächsten Polizeiinspektion deponieren um bei Bedarf sofort in „ihrem Netzwerk“ wirksam werden zu können.

FAZIT Unseren Soldaten wurde durch die Übungsleitung die Fähigkeit zur ordnungsgemäßen Befugnisausübung konstatiert, wobei die Dokumentation derselben noch zu verstärken ist! Die Basis für die Vertiefung unserer Fähigkeiten in den kommenden Jahren ist gelegt, damit wir im Bedarfsfall unserem Grundauftrag – Schutz der Bevölkerung und der Lebensgrundlagen effektiv und effizient nachkommen können.

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PR IN UNSEREM BATAILLON Die Öffentlichkeitsarbeit unseres Bataillons steht im Spannungsfeld zwischen Erwartungshaltung und personellen Möglichkeiten. Während Übungen ist der Einsatz relativ klar: Im Vordergrund steht, die Leistungen, Fähigkeiten und Möglichkeiten der Miliz zu zeigen. Das geschieht durch Berichterstattung vom Geschehen sowie Portraits der Soldaten. Während des restlichen Jahres bestreitet unser Bataillon denselben Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Milizsoldaten wie alle anderen Organisationen. Das Spektrum der Öffentlichkeitsarbeit reicht dann von der Verteilung von Informationen über Newsletter, Bataillons-Website und Social-Media Kanäle. Bei Events, wie etwa dem Maria-Theresien- Marsch erfolgt die Medienproduktion. In Summe verbucht ein Öffentlichkeitsarbeiter 50–80 Stunden “Freiwilliger Milizarbeit” pro Jahr.

MODERNE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

© Trippolt Interview mit einem Tschechischen Zugskommandanten.

– ZWISCHEN SOLDATEN, MEDIEN UND BEVÖLKERUNG Bericht: Hauptmann Gregor Roesler-Schmid und Oberwachtmeister Stefan Tesch Fotos: Sammlung JgB W2 © Tesch

Am Wirtshaustisch oder auf Social Media – das Bundesheer polarisiert und ruft Emotionen hervor. Zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit bietet daher ein angemessenes, wahrheitsgetreues und jeweils zielgruppengerechtes Bild der Wirklichkeit des Bundesheeres. Ziel ist, das Image des Bundesheeres als professionelle Sicherheitsorganisation für die österreichische Bevölkerung anzuheben. Das langfristige Ergebnis ist klar: Höhere Akzeptanz in der Bevölkerung und damit nachhaltige Budgetausstattungen. Die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesheeres muss keinen Vergleich scheuen: Die offizielle Website zählt zu den aktivsten staatlichen Seiten in Österreich; der offizielle Facebook-Account zählt rund 78.000 Fans; täglich werden dort bis zu zehn Beiträge veröffentlicht. Zahlreiche Fotografen aus den Reihen der Berufs- und Milizsoldaten liefern hochwertige Aufnahmen von Einsätzen und Ausbildungen – die groß10

teils schon aufgrund ihrer Entstehung einmalig sind (beispielsweise Luft- zu Luft-Aufnahmen, Scharfschießen, Spezialausbildungen,…).

PR DES MINISTERIUMS Im Verteidigungsministerium hat die Abteilung “Information und Öffentlichkeitsarbeit” die Zügel der strategischen und operativen Führung in der Hand. Neben der Betreuung der Website sowie der Social Media-Accounts des Bundesheeres, erfolgt auf dieser höchsten Ebene auch die Medienarbeit.

Medienproduktion während der Übung „Netzwerk 17“.

Dem territorialen Prinzip folgend, nehmen die Brigaden und Militärkommanden die regionale Medienarbeit wahr. © Roesler-Schmid

Die Bataillone bilden die unterste Ebene der Öffentlichkeitsarbeit, gleichzeitig sind sie aber auch die „Produktions-Einheiten“: Hier entstehen die Reportagen, Beiträge und Bilddokumentationen. Immer wieder finden sich auch begabte Fotografen und angehende Autoren in den Reihen der Grundwehrdiener, die für die Truppe hochwertige Arbeiten liefern.

Portrait eines Soldaten.

DIE PERSONEN HINTER DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DES JÄGERBATAILLON WIEN 2

DIE KANÄLE DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT:

www

jgbw2.at facebook.com/JgBW2/ flickr.com/photos/148306960@N05/albums

Hptm Gregor Roesler-Schmidt Geschäftsführer STEINADLER

StWm Thomas Schluet TMB-Manager bei der s IT Solutions

OWm Stefan Tesch Ressortleiter Wirtschaftsmagazin GEWINN

Wm Lukas Kränkl Co-Geschäftsführer Designagentur Gebrüder Pixel

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KAISERIN MARIA THERESIA TEIL 3 – IHR GROSSEN LEISTUNGEN Bericht: Dr. Gerald Brettner-Messler Fotos: Sammlung JgB W2

Die Friedenszeiten ab 1745 nutzte Maria Theresia für Reformen in Staat und Verwaltung, um im Falle neuer Auseinandersetzungen gewappnet zu sein. Ihr Mann war ihr dabei eine wertvolle Stütze, weil er auf ausgeglichene Finanzen achtete und seine Frau bei der Wahl ihrer Mitarbeiter beriet. Diese Reformen waren Maria Theresias wesentliche Leistungen als Regentin. Die wichtigsten Aspekte der Neuerungen waren die Erledigung der staatlichen Angelegenheiten durch Zentralbehörden, die mit Fachleuten besetzt wurden. Das staatliche Finanzwesen lag im Argen, daher wurde Friedrich Wilhelm Graf Haugwitz beauftragt, ein modernes System für eine effiziente Steuereinbringung auszuarbeiten. Die böhmisch-österreichischen Länder (neben den Ländern der ungarischen Stephanskrone) wurden 1749 zu einem zentral gelenkten Einheitsstaat geformt. Der niederländische Leibarzt der Kaiserin, Gerard van Swieten, war ein Vorkämpfer der Aufklärung in Österreich und ein Reformer des Gesundheitswesens. Ab 1753 gestaltete Wenzel Graf Kaunitz-Rietberg die Außenpolitik, auch er ein Mann der Aufklärung. Als Staatskanzler war er für die Außenpolitik zuständig, die ab nun ebenfalls zentral gelenkt wurde.

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Von großer Bedeutung war die Heeresreform (auch die Verwaltungsreform galt in erster Linie der Finanzierung der Streitkräfte). Das Militär hatte sich im Österreichischen Erbfolgekrieg nur als bedingt einsatztauglich erwiesen. Leopold Graf Daun sollte die Mängel beseitigen. Im Kern ging es darum, einheitliche Standards und eine zentrale Befehlsgewalt für die gesamten Streitkräfte zu schaffen. Uniformierung, Bewaffnung und Ausbildung wurden für alle Soldaten verbindlich festgelegt. Das soziale Prestige der Offiziere wurde angehoben, indem die Bezahlung verbessert und ihnen von Seiten der Monarchin entsprechende Anerkennung gezollt wurde. Durch die Gründung der Militärakademie in Wiener Neustadt 1751 sollten fähige junge Männer für den Offiziersstand gewonnen werden. Ab 1769 hieß die Anstalt nach ihrer Gründerin Theresianische Militärakademie; 1894 verlieh ihr Kaiser Franz Josef erneut diesen Namen, den sie bis heute führt. Für die technische Ausbildung wurde eine eigene Einrichtung geschaffen. Maria Theresia hatte die österreichische Armee modernisiert, um ihr großes außenpolitisches Ziel zu erreichen: die Wiedergewinnung Schlesiens. Zwei Kriege hatte

Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. „Mach er Mir tüchtige Officirs und rechtschaffene Männer darauß!“ So lautete der Auftrag von Maria Theresia an den ersten Kommandanten

sie bereits mit dem preußischen König Friedrich II. um die reiche, einst österreichische Provinz geführt und beide verloren. 1756 war es Friedrich, der die militärische Initiative zur endgültigen Entscheidung ergriff. Österreichs Staatskanzler – der „Außenminister“ der Kaiserin – Wenzel Graf Kaunitz-Rietberg hatte zuvor die diplomatischen Weichen gestellt, die zu einem für Maria Theresia siegreichen Feldzug führen sollten. Ihm gelang das bislang Undenkbare: ein Bündnis zwischen Österreich und Frankreich. Der bisherige Verbündete der Habsburger war Großbritannien gewesen. Dessen Auseinandersetzungen mit Frankreich um Macht und Einfluss in Nordamerika und Indien gewannen in jenen Jahren an Intensität. Das war für Kaunitz der günstige Moment, eine „Umkehr der Allianzen“ herbeizuführen. Maria Theresia verweigerte sich dem Ansinnen Londons, die Truppen in den Niederlanden zur verstärken, damit Großbritannien am Kontinent, wo der englische König auch Kurfürst von Hannover war, entlastet wurde. Mit dem britisch-preußischen Bündnisvertrag vom Jänner 1756 wollte Friedrich sich gegen Russland absichern, verärgerte damit aber seinen Verbündeten Frankreich. Ergebnis war der Bündnisvertrag von Versailles zwi-

schen Frankreich und Österreich vom 1. Mai 1756. Aufgrund der geänderten Bündnisse sah sich Friedrich in die Enge getrieben und ging in die Offensive. Er marschierte am 29. August 1756 im reichen Sachsen ein und eröffnete damit den „Siebenjährigen Krieg“. Österreich wollte seinem Nachbarn helfen, die vormarschierenden Truppen konnten infolge der Niederlage gegen die Preußen bei Lobositz an der sächsisch-böhmischen Grenze diesen Auftrag aber nicht erfüllen. 1757 traten Russland und Schweden auf

Österreichs Seite in den Krieg ein. Frankreich und Großbritannien fochten den Krieg auch in ihren Besitzungen in Nordamerika, der Karibik und Indien aus, daher auch die Bezeichnung als „Weltkrieg“. Im April 1757 fiel Friedrich in Böhmen ein, besiegte die Österreicher bei Prag und begann mit der Belagerung der Stadt – eine äußerst kritische Lage für Maria Theresia. Feldmarschall Leopold Graf Daun sollte die Stadt entsetzen. Friedrich marschierte ihm entgegen und wurde am 18. Mai 1757 in der Schlacht bei Kolin von Daun besiegt. Er brach daraufhin die Belagerung Prags ab

und räumte Böhmen. Maria Theresia wusste die Bedeutung des Tages entsprechend einzuschätzen, als sie ihn „Geburtstag der Monarchie“ nannte. Er war der Stiftungstag des Militär-Maria-Theresien-Ordens, der höchsten Offiziersdekoration im Habsburgerreich. Daun wurde zum ersten Träger des Großkreuzes.

In der nächsten Ausgabe der letzte und 4.Teil der Geschichtsserie: Unsere Maria Theresia – Ihr Vermächtnis

ZUM AUTOR Oberrat Mag. Dr. Gerald Brettner-Messler ist seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Strategie und Sicherheitspolitik (Fachbereich Sicherheitspolitik) sowie ständiger Mitarbeiter der Österreichischen Militärischen Zeitschrift. Studium der Geschichte und einer Fächerkombination an der Universität Wien, Sponsion 1995, Promotion 1999, Ludwig-Jedlicka-Gedächtnispreis (Förderungspreis) für die Dissertation „Richard Riedl ein liberaler Imperialist“ Buchautor: Der deutsche Bruderzwist - Vom Wiener Kongreß 1815 bis zur Schlacht bei Königgrätz 1866

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1. Netzwerk 17 - Einbindung der Kompanien in die Bundesheerinterne Verbindung mittels Richtfunk. 2. Die Polizei wird durch den Kommandanten der 2. Kompanie in die geplante Einsatzführung eingewiesen.

IMPRESSIONEN AUS ÜBUNGEN UND VERANSTALTUNGEN

3. Eine gemeinsame Begehung des Schutzobjektes mit dem Betreiber und detaillierte Einweisung in die Sicherheitsbestimmungen ist für die erfolgreiche Auftragserfüllung unabdingbar. 4. "Netzwerke" - Vertreter der Wiener Linien, Polizei und JgB W2 gemeinsam beim Erarbeiten des Sicherheitskonzepts für den Einsatz.

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5. Nach dem erfolgreichem Einsatz - Weihnachtsfeier der Wiener Milz gemeinsam mit Angehörigen und Festgästen im Festsaal des Garnisonskasinos. 6. Novum - Launige Moderation durch unseren Chefredakteur und Kommandanten der 3. Jägerkompanie, Hptm Stockinger begrüßt Herrn Ing. Welzl vom ORF. 7. Unser Bataillonskommandant Oberst Schulyok bei seiner Ansprache - der simulierte "Blackout" ließ alle den Atem stocken ...

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AUSBILDUNG

BEDROHUNGEN VERÄNDERN SICH. WIR UNS AUCH.

ORIENTIERUNGSLAUFUND SCHIESSCUP 2018 Bericht: Major Robert Brettner-Messler

WERTE KAMERADEN! Im kommenden Jahr finden in bewährter Weise sowohl der Schießcup als auch der Orientierungslaufcup des MilKdo W statt. Alle Angehörigen unseres Bataillons sind dazu eingeladen sich mit den Besten aus dem Befehlsbereich WIEN in diesen Sportarten zu messen. Die Veranstaltungen finden immer wochentags am Vormittag statt. Die Termine für 2018 sind: Schießcup: 05 04, 03 05, 16 05, 14 06, 04 07, 11 07, 25 07, 04 09, 03 10, 17 10

OLCup: 15 12 2017, 06 04, 27 04, 18 05, 15 06, 29 06, 27 07, 10 08, 31 08, 14 09, 28 09, 19 10 Die Teilnahme ist auch Voraussetzung zur Teilnahme an Bereichs- und Heeresmeisterschaften. Die Teilnahme erfolgt auf Basis einer freiwilligen Milizarbeit.

Ich fungiere als POC in allen militärischen Sportangelegenheiten für unser Bataillon und halte den Kontakt zum für Sport zuständigen MilKdo W. Weitere Aussendungen an alle ergehen nach Bedarf. POC: Mjr Robert BRETTNER-MESSLER robert.brettner-messler@jgbw2.at

Alle Interessierten melden sich zeitgerecht bei mir per Mail damit ich diesen Personenkreis mit den notwendigen Informationen versorgen kann (Ausschreibungen, Fahrtmöglichkeiten u.ä.)

CLUB MARIA THERESIA Hier wird Tradition groß geschrieben. Der 2008 gegründete Club Maria Theresia ist ein wehrpolitisch relevanter Verein, der fördernden Mitgliedern, aktiven und ehemaligen Angehörigen des Jägerbataillons Wien 2 die Möglichkeit bietet, Kontakt zu halten und wehrpolitisch tätig zu sein. Der Verein unterstützt die Aktivitäten des Jägerbataillons Wien 2 auch finanziell. Mitglied werden unter: E-Mail: vorstand@clubmariatheresia.at Homepage: www.clubmariatheresia.at

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In den falschen Händen kann selbst ein Computer zur Waffe werden. Das Bundesheer investiert in modernste Technologien und ist auf Cyber-Bedrohungen vorbereitet.

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TERMINE ∂∂ 12.03. Informationsveranstaltung „Blackout“ Vortragender Herbert Saurugg, MSc; Festsaal Maria Theresien Kaserne, Details gemäß Einladung, Anmeldung erforderlich

ALLE TERMINE DES JAHRES 2018 SIND IM MILIZARBEITSKALENDER UNTER WWW.JGBW2.AT ABRUFBAR!

IN ÖSTERREICH!

∂∂ 05.05., 0800-1300 Uhr Milizschießen

Wien · Graz · Linz · Wiener Neudorf

mit Angehörigen am Schießplatz Stammersdorf (Sturmgewehr und Pistole), Damen und Herrenwertung

STEINADLER PX

CAMP BUTMIR Sarajevo

∂∂ 12.05. Gedenktag JgB W2 „Maria Theresia“ 2. Maria Theresien Gedenkmarsch durch alle Bezirke Wiens (Veranstalter CMT)

∂∂ 17.05.-19.05. Kaderfortbildung Führungsebene Zug und Kompanie, am Simulator CATT in Wr. Neustadt (Steel Beasts professional; http://catt-sb. miles.ac.at)

Der Ausrüster für Einsatz und Abenteuer.

∂∂ 09.06. 2. Tag der Miliz Festakt in Innsbruck, Abordnung, Verleihung Miliz Award

Kompromisse sind fehl am Platz, wenn es um die optimale Ausrüstung für Einsätze im Militär- und Outdoorbereich geht. STEINADLER bietet Ihnen ein ausgewähltes Sortiment an Top-Equipment der renomiertesten Hersteller der Welt.

WOLLEN SIE MIT UNS ÜBEN UND IN DEN EINSATZ GEHEN? HABEN SIE FRAGEN ZUR LAUFBAHN ODER KURSEN? Wir benötigen Fachpersonal in allen Bereichen und Führungsebenen, insbesondere KommandantenInnen: Aufklärung, ABC-Abwehr, Jäger, Kraftfahrer & Kraftfahrzeugdienst, Ärzte & Sanitätspersonal, Fernmeldekräfte (Führungsunterstützung), Feldküche, Instandsetzung, Wirtschaftsdienst, Nachschub, Scharfschützen, … Haben Sie Interesse, bereits die Qualifikation oder die Bereitschaft, sich umschulen zu lassen – so nehmen Sie Verbindung auf mit unserem

MOBUO VIZELEUTNANT GERHARD OSWALD UNTER MILIZ.GARDE@BMLV.GV.AT

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Wien

Nordbahnstraße 20, 1020 Wien

Graz

Center West, Weblinger Gürtel 25, 8054 Graz

Linz

Welser Straße 21, 4060 Linz-Leonding

Wr. Neudorf

IZ Nö Süd, Straße 2d, Obj. M41, 2355 Wiener Neudorf

T 0 50 678 0 E kundenservice @ steinadler.com 19 I www.steinadler.com


Die Truppenübung „Netzwerk´17“ unseres Jägerbataillons Wien 2 – sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz zum Schutz kritischer Infrastruktur inmitten unserer Bundeshauptstadt Wien im November 2017 ist Geschichte. Was bleibt, sind erstens die Erfahrungen und Erkenntnisse zu unseren Strukturen, Ausrüstung, Ausstattung sowie Verfahren und Einsatztechniken, die zur allfälligen Auftragserfüllung bei einem derartigen Szenario notwendig sind. Dies wird die Basis der weiteren Entwicklung unserer Fähigkeiten sein, die bei der nächsten Truppenübung 2019 auf unsere Aufgaben im Inland angepasst nach NATO-Standard erstmals bei einem Milizbataillon evaluiert werden. Zweitens bleiben die Netzwerke, die wir pflegen und beleben wollen – die Netzwerke Miliz, eingebettet in die Familien, gemeinsam mit unseren Partnern und Arbeitgebern, insbesondere Milizgütesiegelträgern und Betreibern der kritischen Infrastruktur. Ziel ist dabei Verständnis für die Beiträge und gegenseitige Unterstützungserfordernisse bei der jeweiligen Aufgabenerfüllung im Bereich der Sicherheit zu schaffen, die für den gemeinsamen Schutz unserer Lebensgrundlagen und der Bevölkerung erforderlich sind.

TRUPPENZEITUNG DES JÄGERBATAILLONS WIEN 2 „MARIA THERESIA“ Am Fasangarten 2 1130 Wien


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