ArbeitnehmerInnen im Asien-Pazifik-Raum setzen sich für den Schutz von Arbeitsplätzen und die Wiederbelebung der Wirtschaft ein Ein nationaler Protesttag, den die Pakistan Workers’ Federation (PWF) am 15. Juli 2009 organisierte, mobilisierte landesweit die Menschen. Damit sollte dem Unmut über die arbeiterfeindliche Politik der Regierung Ausdruck verliehen und dieser deutlich gemacht werden, dass die Löhne der im industriellen und kommerziellen Sektor Beschäftigten angehoben werden müssten, um mit dem Anstieg der Preise Schritt zu halten. Unter der Bevölkerung wächst die Unzufriedenheit darüber, dass es den politischen Parteien nicht gelingt, eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise zu entwickeln.
Singapur: „Den Abschwung umkehren” Der National Trades Union Congress (NTUC) ist entschlossen, den „Abschwung umzukehren”, damit die Wirtschaft kräftiger und widerstandsfähiger ist, wenn die weltweite Erholung einsetzt. Teil der Strategie ist es, Menschen durch Nachschulung und Weiterbildung an ihrem Arbeitsplatz zu halten, Frauen und älteren ArbeitnehmerInnen beim Wiedereintritt auf den Arbeitsmarkt zu helfen und den Tripartismus zu stärken, damit Unternehmen überleben und sich auf den neuesten Stand bringen können und mehr Arbeitsplätze erhalten werden können.
Der Australian Council of Trade Unions (ACTU) hat auf seinem Dreijahreskongress in Brisbane im Juni 2009 einen neuen Plan zum Schutz von Arbeitsplätzen und der Rechte von ArbeitnehmerInnen vorgelegt. Die Gewerkschaften setzen sich nachdrücklich für die Umsetzung des Plans ein, in dem die Regierung unter anderem aufgefordert wird, die Ausgaben zur Förderung der Wirtschaft und der Infrastruktur an eine Unterstützung der lokalen Betriebe zu knüpfen. Weiterhin unterstützt der ACTU Maßnahmen zur Wiederbelebung der Wirtschaft, die die eigentlichen Ursachen der Instabilität angehen, wie z. B. eine effektive Regulierung der Geschäftstätigkeit und eine Deckelung der Gehälter von Führungskräften, die die weltweite Wirtschaftskrise verursacht haben. Und schließlich kam der Kongress zu dem Ergebnis, dass tief greifende Reformen unerlässlich sind, um die Einkommens- und Vermögenssicherheit für ArbeitnehmerInnen und ihre Familien zu gewährleisten, wie z. B. die Sicherung von Ansprüchen und Unterstützungsleistungen von ArbeitnehmerInnen für Unternehmen in gefährdeten Branchen, die gezwungen sind, die Produktion zurückzufahren. Die Korean Confederation of Trade Unions (KCTU) ist besorgt über die schnelle Zunahme befristeter Arbeitsplätze, die nach der ersten Finanzkrise begann und sich jetzt verschärft. Erwerbstätige in prekären Erwerbsverhältnissen wie Vertrags- und Teilzeitarbeit oder Selbständigkeit stellen heute die Mehrheit der südkoreanischen Erwerbstätigen. Laut dem nationalen koreanischen Statistikamt gingen 2005 mindestens 56 Prozent aller Erwerbstätigen einer prekären Erwerbstätigkeit nach. 70 Prozent der weiblichen Arbeiternehmer stehen in einem prekären Arbeitsverhältnis und werden oft schlechter bezahlt, arbeiten länger und erhalten keine oder nur geringe Sozialleistungen. Die Federation of Korean Trade Unions (FKTU) und die Korea Employers Federation (KEF) versuchen, die aktuelle Wirtschaftskrise durch einen gesellschaftlichen Dialog zu überwinden, durch den Notmaßnahmen eingeleitet und Arbeitsplätze gesichert werden sollen. In ähnlicher Weise wurde schon im Februar 1998, unmittelbar nach der asiatischen Finanzkrise, in Dreiparteiengesprächen eine Sozialvereinbarung zur Überwindung der damaligen Wirtschaftskrise geschlossen. Diese Vereinbarung erwies sich als hervorragender Motor der wirtschaftlichen Neubelebung, weshalb sich auch an den neuen nationalen Sozialdialog große Erwartungen knüpfen. 31