Eine
Liebeserklärung
an das Paznaun

LEBEN MIT DER ERINNERUNG
Die Erinnerung wird in Galtür bewusst lebendig gehalten. Die Lawine vom 23. Februar 1999 forderte 31 Menschenleben. 31 Schicksale, die die Menschen im Tal miteinander und mit vielen Familien von außen verbinden. Diesem Gedenken ist das Alpinarium gewidmet – und dokumentiert dies eindrücklich mit dem „Memento“, einem Triptychon des Künstlers Arthur Salner. Im Kinosaal des Alpinariums fasziniert der Dokumentarfilm von Lutz Maurer über das Leben in Galtür nach 1999. „Die Mauer“, von der Dachplattform aus sichtbar, verbindet das Gestern mit dem Heute, ist sie doch der neu errichtete Schutzwall zwischen Berg und Ort.
Impressum: Herausgeber Alpinarium Galtür Fotos Günter R. Wett, TVB Paznaun Ischgl, Ch. Wieser
Texte: Agentur Forcher Grafik daz design und grafik

CAFÉ. TAGEN. KLETTERN.
Nach dem Ausstellungsbesuch lädt die Café-Lounge „Gefrorenes Wasser“ zu Erfrischung und kulinarischer Labung. Panoramagenuss verspricht darüber hinaus die gemütliche Sonnenterrasse.
Wer die großartige Bergkulisse sowie die schöne Architektur des Alpinariums zum anregenden Tagen nützen möchte, dem sei das Auditorium als idealer Seminarraum empfohlen. Bis zu 90 Personen finden hier Platz, das Zertifikat „Room Cert“ zeichnet die datensichere Location aus.
Eine Liebeserklärung an das Paznaun


Dr. Walter Köck wirkte über drei Jahrzehnte als Arzt im Paznaun.
Sein Beruf war geprägt durch das Tal und seine Menschen. Während dieser arbeitsreichen Zeit machte er akribisch Aufzeichnungen und entdecke seine historischen Fähigkeiten. In der Pension fing er an, Bücher zu schreiben und Reden zu halten. Diese archivarische Arbeit spiegelt Walters Blickwinkel auf das Paznaun wider, die geprägt ist vom Interesse an der Kultur, der Landschaft und den Menschen.



Alpinarium Galtür Dokumentation GmbH, Hauptstraße 29c, 6563 Galtür / Tirol T +43 (0) 5443 20000, F -20, info@alpinarium.at, www.alpinarium.at Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Montag Ruhetag.

GESCHICHTEN ÜBER GALTÜR UND DIE WELT
Hören. Sehen. Entdecken. Erleben.
NEU: Käse nach Marienberg
Erlebnismuseum . Klettern . Café . Die Mauer . Seminare

MUSEUM UND ORT IM WANDEL
Die Welt wandelt sich. Das Alpinarium Galtür verwandelt seine Inhalte ebenfalls. Und doch ist der Anlass zur Entstehung dieses Museums stets präsent. Von der Dachplattform aus ergreift der Blick aufs imposante Bergpanorama sowie jener auf „Die Mauer“. Sie schützt Galtür vor der Sonnenberglawine, die im Jahr 1999 die Gefahren des Lebens am Berg katastrophal verdeutlichte. Galtür spricht darüber, setzt sich damit auseinander – und wandelt sich.
In Ganz oben lauschen die Besucher mit allen Sinnen Beziehungsgeschichten. Über Menschen, die von hier aus hinaus in die Welt zogen. Über jene, die von weit draußen das Dorf im Tal entdeckten. Ist Galtür Anfang, Ende, Mitte der Welt? Die Position liegt im Auge des Betrachters. Je nachdem, wo dieser sich befindet, eröffnet sich ihm der Blick nach draußen oder er fokussiert sich auf ein Innen.
WANDELN IM DAZWISCHENRAUM
Ohne Anfang und Ende ist dieser Raum. Hier wandelt der Besucher, begleitet von Lichtschlangen, auf den Spuren des Ortes. Aus dem Meer gestiegen formten sich die Berge und wurden den Walsern zum Lebens- und Siedlungsraum. Immer wieder folgten Menschen dem Ruf der Welt – und der Not: als Pilger, Soldaten, Schwabenkinder, Schmuggler.
Bis mit dem Tourismus die Welt nach Galtür kam. Als eigensinnigstes Feriendorf stellte sich der Ort in den 90-er Jahren dar. Der Eigensinn stand übrigens auch Pate, als man sich dem Gletscherausbau und damit dem Massentourismus verweigerte. Dafür kann man ihn, den Gletscher, hier anrufen. „Calling the Glacier“ heißt das Kunstprojekt von Kalle Laar. Der Vernagtferner in den Ötztaler Alpen gibt live Auskunft über seine Befindlichkeit.

KÄSE NACH MARIENBERG
NEU ab 25.05.2025
Über mehrere Jahrhunderte waren die Galtürer Bauern den Herren von Tarasp und dem Kloster Marienberg abgabepflichtig, da diese große Grundbesitze im oberen Paznaun besaßen. Jährlich wurde der Weg von Galtür ins Vinschgau begangen, um Abgaben in Form von Käse, Fellen und später Geld ins Kloster Marienberg zu bringen. Eine zentrale Rolle, besonders während der Bauernaufstände 1525, spielte der Sterzinger Bauernführer Michael Gaismair durch seine Forderungen nach Mitbestimmung und Gleichheit der Menschen. Dieser Ausstellungsteil bewegt sich zwischen Abhängigkeiten, Verbindungen und Gemeinsamkeiten der beiden Orte in Geschichte und Gegenwart und zeigt auch eine Verfilmung des Zinsweges, auf dessen Spuren sich eine Delegation im Sommer 2024 begeben hat.
WIRKUNGSKREIS UND DUNSTKREIS
Holzer Kobler Architekturen erzählen diese Geschichten in Bildern, Tönen, animierten Verwandlungen. Sie laden mit Ganz oben ein, sich einzulassen auf eine spannende Reise ins Tal, auf Berge, in ferne Lande und Zeiten.

Auf der Suche … Nach Arbeit, Abenteuer, nach den Spuren der Vorfahren, nach guten Ideen. Viele Gründe gab es immer schon, den Ort, das Tal zu verlassen – und zurückzukehren. So wie Maurice Mattlé, dessen Enkelin die Reise ihres 90-jährigen, in Paris lebenden, Großvaters zu den Wurzeln der Familie nach Galtür aufgezeichnet hat. Albert Lorenz nahm als Bergführer Anfang des 20. Jahrhunderts an zwei Kaukasusexpeditionen teil. Warum ist auf dem Grab von Wilhelm „Bill“ Lang auf Stromboli neben Paris, Berlin und der Antarktis auch Galtür angegeben? Der „Wirkungskreis“ zeigt Erinnerungen, Kurioses, Interessantes.
Im „Dunstkreis“ ist die Welt zu Gast in Galtür. Die beiden Hotels Fluchthorn und Rössle sind als mondäne Herberge einerseits und Traditionsgasthof andererseits Schauplätze dieser Begegnungen zwischen Stadt und Dorf, Außen und Innen. Hier erfährt man, dass Albert Einstein und Erwin Schrödinger gerne Galtürer Luft schnupperten. Oder von der langjährigen Freundschaft zwischen Galtür und der in Tokio lebenden Familie Ohata. Über einzelne Biografien erschließen sich Familienschicksale ebenso wie große Weltgeschichte.
