Mobilität von morgen - Innovationen, Lösungen, Technologien

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Mobilität von Morgen

— Beitrag FRAPORT —

Erfolgreicher Einsatz für leiseres Fliegen Der Flughafen Frankfurt ist internationaler Vorreiter beim Schallschutz.

Die von Fraport eigens entwickelte Anwendung „FRA Map“ ermöglicht sich ein individuelles Bild über die eigene Fluglärmsituation zu machen. Die interaktive Karte bietet einen allgemeinen Überblick über alle relevanten Themen und lässt sich per Adressangabe punktgenau fokussieren. „FRA Map“ ist über den Themenbereich „Fluglärm und Schallschutz“ auf www.fraport.de und über den Direkteinstieg http://framap.frankfurt.de zu erreichen

Seit Oktober 2012 wird die neue Landebahn in Frankfurt mit einem erhöhtem Gleitwinkel angeflogen. Das führt zu spürbaren Entlastungen.

Mobilität kennzeichnet unser gesellschaftliches Zusammenleben und unsere Wirtschaftsordnung. Nationale und internationale Arbeitsteilung sind wesentliche Begleiterscheinung – wenn nicht notwendige Voraussetzungen – unseres heutigen Wohlstands. Je größer die Distanzen, je enger die Terminpläne, desto mehr ist Luftverkehr dabei unverzichtbar. Luftverkehr, der sehr viele positive Auswirkungen für uns Bürger hat, der aber auch belastet, insbesondere durch Fluglärm. Die notwendige Reduzierung von Fluglärm ist schon seit einiger Zeit bei Herstellern von Flugzeugen, den Airlines und uns Flughafenbetreibern angekommen. Er wird nicht mehr lediglich als lästige, aber unvermeidliche Begleiterscheinung, die man hinter oder unter sich lässt, hingenommen. Vielmehr sehen die Verantwortlichen der gesamten Branche deutlich ihre Verantwortung und nehmen diese wahr.

Denn auch wir sind ein Teil dieser unserer Gesellschaft und kennen unsere Verantwortung. Und selbst die Vielflieger, die zum Beispiel aus beruflichen Gründen regelmäßig um den Globus fliegen müssen, wollen dies letztlich auch im größtmöglichen Konsens mit der Bevölkerung und der Umwelt tun. Wir Akteure der Luftverkehrsindustrie sind also selbst gut beraten, das Thema der Lärmminderung ernst zu nehmen – und wir machen das! Für die Luftverkehrsindustrie heißt das ganz konkret: Nicht mehr „nur“ Sicherheit ist ein Muss für den Luftverkehr, mehr als „nur“ Servicequalität gehört zur Dienstleistung im Luftverkehr, sondern auch der spürbare und erfolgreiche Einsatz für leiseres Fliegen. Das ist eine gute Nachricht in zweifacher Hinsicht. Früher war Lärmre­ duzierung ein Nebeneffekt des Bemühens um effizientere, treibstoffsparende

Flugzeuge. Seit Jahren bereits ist sie ein gleichrangiges Ziel neben Sicherheit und Ökonomie. Und zweitens rückt mit dem Lärmschutz der techni­sche Fortschritt in den Fokus. Warum sollte der Mensch, der demnächst zum Mars fliegen mag, nicht auch in der Lage sein, leisere Maschinen fürs Fliegen in der Erdatmosphäre zu bauen? Was ja übrigens seit vielen Jahren mit großem Erfolg klappt: Mit jeder Flugzeuggeneration werden die fliegenden Vögel deutlich leiser! Der Flughafen Frankfurt hat einmal mehr eine Pionierrolle beim Lärmschutz eingenommen. Gut zehn Jahre nach einem umfangreichen Programm für passiven Schallschutz mit einem Volumen von rund 60 Millionen Euro wird wieder in die Schalldämmung von Gebäuden rund um den Flughafen investiert. Diesmal in Höhe von gut 150 Millionen Euro. Zusätzlich wurde das freiwillige, in seiner Ausgestaltung weltweit wohl einzigartige ImmobilienAufkaufprogramm „Casa“ auf über 100 Millionen Euro aufgestockt. „Casa“ bietet die Möglichkeit, Wohnimmo­bi­ lien, die nach Inbetriebnahme der neuen Landebahn am Flughafen Frankfurt in niedrigen Höhen überflogen werden, an Fraport zu veräußern – selbstverständlich zu einem Verkehrswert wie vor Eröffnung der Bahn. Damit nicht genug. Ein Strauß von 19 definierten Maßnahmen zum aktiven Schallschutz, die in Frankfurt kontinuierlich angegangen werden, sorgt dafür, dass Fluglärm in deutlich geringerem Umfang entsteht. Dazu gehören Investitionen der Airlines in moderne, leisere Flugzeuge, wozu wiederum der Flughafenbetreiber Fraport mit niedrigeren Start-/Landegebühren für lärmärmere Maschinen Anreize setzt.

Neuartige Technik bei der Luftverkehrssteuerung wie GBAS (Ground Based Augmentation System) kann überdies in Zukunft Spielräume für flexiblere Flugrouten öffnen. Die Vision ist, dass Siedlungsgebiete in den Einflugschneisen „umflogen“ werden, die bisher in höherem Maß Fluglärm ausgesetzt sein mussten, weil aus Gründen der Sicherheit technisch kein Abweichen von der Anfluggrundlinie möglich war. Höhere Anflugwinkel sorgen dafür, dass hörbar weniger Lärm am Boden ankommt. Oder die Flugbewegungen werden flexibler als bisher über das Bahnensystem für Starts und Landungen verteilt, um überpropor­tionale Belastungen zu reduzieren. All dies sind nur wenige Beispiele für ein ganzes Paket von Maßnahmen, das ständig erweitert wird. Der technische Fortschritt hatte schon seit Längerem die direkte Korrelation von Luftverkehr und Fluglärm entkoppelt. Nur hat das rasante Wachstum des Luftverkehrs den Erfolg bei der Lärmreduzierung relativiert. Inzwischen stehen wir an der Schwelle zu neuen einschlägigen Verbesserungen, die der Fluglärm-Problematik die Spitze nehmen werden. Insbesondere der technische Fortschritt bei der Antriebstechnik und Aerodynamik von Flugzeugen lässt hier hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Namensbeitrag von Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport AG

Mitarbeiter bei der Messung vor Ort: Einsatz eines mobilen Lärmmessgerätes

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Prof. Klaus-Dieter Scheurle (links), und der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, haben am7. Mai 2013 einen Kooperationsvertrag zur Errichtung der satellitengestützten Präzisionsanflughilfe „Ground Based Augmentation System“ (GBAS) am Flughafen Frankfurt unterzeichnet.

www.fraport.de


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