Innovation! – Forschung & Entwicklung in Deutschland

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JULI 2015

Auch als APP für Smartphones & Tablets

Innovation! Forschung & Entwicklung in Deutschland Intelligent Smart Materials Seite 11

Effizient Logistik-Lösungen Seite 16

Vernetzt Regionale-Cluster Seite 20

Dies ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage der WirtschaftsWoche bei.


Info des Tages*

Innovation kennt keine Branchen. *Das beweisen t채glich 체ber 9.500 Mitarbeiter in f체nf Divisionen.

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I m p r e ss u m

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g r u ss w o r t

Liebe Leserin, lieber Leser,

in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 802086-530 F +49 (0) 30 802086-539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com Chefredaktion Mirko Heinemann stellv .Chefredaktion Klaus Lüber (V.i.s.d.P.) PROJEKTLEITUNG / Anzeigenverkauf Damian Cvetkovic Art Direction Denis Held Layout Katharina van der Mee Autoren Mirko Heinemann Klaus Lüber Axel Novak LEKTORAT Lilith Eitel IllustrationEN Adrian Bauer www.adrianbauer.net Fotos (S. 4, Fotolia, photocase) (S.18, Fotos: CITEC/Universität Bielefeld, EnerKite, Universität Bonn/ Informatik, HSG-IMIT, Fraunhofer IPK/IZM, Syntellix) Druck Mohn Media Mohndruck GmbH hERAUSGEBER Edi Karayusuf Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Karayusuf-Isfahani

in Vergleichsstudien zur Innovationsfähigkeit liegt Deutschland seit Jahren auf einem der vorderen Plätze. Im Innovationsindex 2014 der Europäischen Kommission gehört es mit dem dritten Platz sogar zur Spitzengruppe. Dabei ist Innovationsstärke in unserem Land nicht nur Sache der Großunternehmen. Die guten Ergebnisse in allen Rankings zur Innovationsfähigkeit wären ohne den Mittelstand, dem 99 Prozent aller deutschen Unternehmen angehören, nicht denkbar. Die durchgehend hohe Beschäftigung und die gute Produktivität im „German Mittelstand“ basieren vor allem auf hervorragenden Innovationen. Kleine und mittel- Yvonne ständische Unternehmen (KMU) sind als „Hidden Champions“ in vielen Karmann-Proppert Präsidentin der Bereichen Vorreiter des technologischen Fortschritts. Durch sie ist Arbeitsgemeinschaft industrieller ForschungsDeutschland ein „Land der Ideen“, in dem wichtige Zukunftsthemen der vereinigungen e.V. Hightech-Strategie – von der Digitalisierung der Gesellschaft über die so genannte Industrie 4.0. bis zur Energiewende – überaus erfolgreich erforscht und vorangetrieben werden. Ein entscheidendes Kriterium für die Innovationskraft eines Landes ist die gute Vernetzung aller Innovationsakteure. Dazu gehören Unternehmen jeder Größe und entlang der gesamten Wertschöpfungskette genauso wie kompetente Partner aus der Wissenschaft. Als Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V. (AiF), dem Forschungsnetzwerk für Mittelständler, und als mittelständische Unternehmerin weiß ich, dass ein gutes Netzwerk unabdingbar ist, damit der Transfer von Wissen in die Unternehmen gelingt. Und die Erfahrung zeigt: Je frühzeitiger Unternehmen an Forschungsprojekten beteiligt sind, desto besser und einfacher gelingt die Diffusion von Erkenntnissen. Diese Beilage bringt es auf den Punkt: Forschung und Entwicklung (FuE) spielen eine zentrale Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, und die Umsetzung der FuE-Ergebnisse in Martkerfolge ist die Grundlage für gesellschaftlichen Wohlstand und stabiles Wachstum. Es gilt, die Herausforderungen zu bewältigen und die Chancen zu nutzen. i n h a lt

Seite 4 Fokus: Materialforschung Seite 6 Innovationsweltmeister Deutschland? Seite 11 Intelligente Dinge Seite 14 Forum der Akteure Seite 16 Effizienter Einkauf Seite 18 Galerie: Innovationen aus Deutschland

Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeich-

Seite 20 Basis für Innovation

neten Beiträge sind Auf-

Seite 22 Strategieforum

tragspublikationen und

Seite 23 Termine

damit Anzeigen.

eMagazine


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AKTUELLES

Fokus: Materialforschung

Intelligent

Leicht

Nachhaltig

Sogenannte intelligente Materialien (smart materials) zeichnen sich durch eine hohe und spezifisch regulierbare Wandlungsfähigkeit aus. Besonders intensiv geforscht wird gerade an vier Materialklassen. Thermische Formgedächtnislegierungen (FLG) ändern unter Wärmeeinfluss ihre Gestalt und können zum Beispiel als Stellantriebe im Automobilbau eingesetzt werden. FLG können sehr große Kräfte ohne auffallende Ermüdung auf mehrere 100.000 Bewegungszyklen übertragen und weisen in Relation zur Leistungsdichte ein äußerst geringes Gewicht auf. Magnetische Formgedächtnisstoffe (MSM) ändern ihre Form unter dem Einfluss eines Magnetfeldes und eignen sich hervorragend für Anwendungen als Aktoren und Sensoren. Bei piezokeramischen Werkstoffen entstehen durch eine Verformung elektrisch geladene Bereiche. Dielektrische Elastomeraktoren (DEA) setzen elektrische Energie in mechanische Arbeit um und finden in den Bereichen Aktorik und Sensorik Anwendung.

Zu den wichtigsten aktuellen Werkstoffinnovationen gehören carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK). Sie sind extrem leicht, zugfest und rosten nicht. 23 Prozent der global produzierten Carbonfasern werden zurzeit in der Windenergiebranche eingesetzt. Die Rotorblätter moderner Windkraftanlagen werden zunehmend aus CFK hergestellt. 18 Prozent der weltweit erzeugten Carbonfasern werden in der Luft- und Raumfahrtindustrie verwendet. Hier nimmt der Anteil an CFK-Werkstoffen beständig zu: Während im Airbus A 380 erst 25 Prozent der Bauteile aus CFK gefertigt werden, sind es in neuesten Flugzeugtypen wie dem A 350 XWB 23 oder dem 787 Dreamliner 24 von Boeing bereits über 50 Prozent. Noch relativ gering (etwa fünf Prozent) ist der Anteil der produzierten Carbonfasern im Automobilbau. Laut Experten wird sich das aber wohl bald ändern. Seit kurzem setzt auch die deutsche Automobilbranche im Rahmen ihrer Leichtbauanstrengungen verstärkt auf Misch- und Hybridbauweisen unter Verwendung von CFK.

Die Bedeutung von Materialien als Kostenfaktor in Deutschland nimmt ständig zu. Während durch die fortschreitende Automatisierung der Anteil der Personalkosten im produzierenden Gewerbe kontinuierlich sinkt – im Jahr 2009 waren es nach Zahlen des Vereins Deutscher Ingenieure 21 Prozent – entfielen im selben Jahr im Durchschnitt der Branchen des verarbeitenden Gewerbes 42,9 Prozent des Bruttoproduktionswertes auf Materialkosten. Das ist ein Risiko für deutsche Unternehmen. Das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung schätzt die Versorgung der deutschen Industrie mit Rohstoffen derzeit als kritisch ein. Zukünftige Herausforderungen an die Materialforschung liegen deshalb in der vermehrten Nutzung umweltund ressourcenschonender Werkstoffe. Vielversprechend sind zum Beispiel bleifreie piezoelektrische Werkstoffe und organische oder hybride Systeme aus Polymeren, in denen Mess- und Stellfunktionen kombiniert sind, und die deshalb ohne Regelelektronik auskommen.


Beitrag SKF

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SKF baut leistungsfähigstes Großlager-Prüfzentrum der Welt Mit der 40-Millionen-Investition in ein „Super-Prüfzentrum“ will SKF künftige Großlager viel präziser und effizienter als bislang möglich auf ihre späteren Aufgaben zuschneiden. Das sorgt für höhere Robustheit und Zuverlässigkeit kommender Großlager-Generationen. Zwei innovative Prüfstände sollen dazu beitragen, den Energie- und Materialverbrauch bei der Produktion kommender Großlager-Generationen drastisch zu senken. Außerdem wird das Prüfzentrum die Effizienz von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien optimieren.

Soll bei SKF in Schweinfurt im Jahr 2017 den Betrieb aufnehmen: das leistungsfähigste Großlager-Prüfzentrum der Welt (Bild: nps tchoban voss).

„Mit unseren neuen Prüfständen betreten wir technologisches Neuland“, erläutert Bernd Stephan, Senior Vice President Group Technology Development bei SKF, „denn deren Leistungsvermögen wird zum Teil weit oberhalb der bis dato verwirklichten Einrichtungen liegen.“ So werde der größere Prüfstand mit Schwerpunkt Windenergie beispielsweise Rotorlagerungen abdecken können, die über die Zehn-Megawatt-Klasse hinausreichen. Der Außendurchmesser solcher Lager könne bis zu sechs Meter betragen. „Hinzu kommt, dass dieser Prüfstand nicht nur ein einzelnes Lager aufnehmen, sondern gleich die komplette Lagerungseinheit überprüfen kann – also quasi die Original-Konstruktion inklusive entsprechender Bauteile des Kunden“, so Stephan. Sinn und Zweck derartiger Fähigkeiten sei es, Großlager künftig viel genauer auf ihre individuelle Anwendung hin entwickeln zu können, um dadurch deren Robustheit und Zuverlässigkeit zu steigern. Aus diesem Grund wird selbst der „kleinere“ der beiden neuen Teststände die heute existente Prüftechnik deutlich übertreffen, etwa in Sachen Dynamik, maximale Kräfte und Biegemomente sowie Drehzahlen. „Wir betreiben diesen Aufwand, weil die derzeit verfügbaren rechnerischen Simulationsmodelle einfach nicht imstande sind, wirklich realitäts-

nahe Prognosen zu treffen“, so Dr. Martin Göbel, Leiter des Prüfzentrum-Projekts bei SKF in Schweinfurt. „Die neuen Teststände werden diesbezüglich Abhilfe schaffen und uns Einblicke in bisher unzugängliche Abläufe ermöglichen. Dank der entsprechenden Erkenntnisse wird das neue Testzentrum ein bahnbrechendes Instrument, um vielen Kunden in den verschiedensten Industriezweigen einen anwendungsoptimierten Weg in eine energieeffizientere Zukunft zu ebnen!“ „Weil wir in Schweinfurt schon seit 1990 Großlager für die Windindustrie fertigen, verfügen wir hier längst über die erforderliche ,XXL-Infrastruktur‘, zum Beispiel in Sachen Fertigungstechnologie, Material- und Großlagertransport innerhalb der Fabrik, außerdem die Verpackungs- und Versandlogistik, etc.“, erklärt Manfred E. Neubert, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKF GmbH. Abgesehen davon habe bei der Entscheidung für Schweinfurt auch das hier konzentrierte Know-how eine maßgebliche Rolle gespielt: „Wichtige Schlüsselfunktionen wie Produktentwicklung und -design sowie Kundenberatung und Anwendungstechnik für Großlager befinden sich bei uns allesamt ,vor Ort‘. Insofern ist das neue Testcenter quasi der letzte Puzzlestein, der unser Schweinfurter ‚Großlager-Kompetenzzentrum‘ bald komplettiert. Damit wird SKF – auch dank der Unterstützung durch Bund und Bayern – in Mainfranken eine ,Großlager-Metropole‘ schaffen, wie man sie kein zweites Mal findet.“ Seinen Betrieb soll das innovative Prüfzentrum im Laufe des Jahres 2017 aufnehmen. www.skf.de

Der Prüfstand mit Schwerpunkt „Windenergie“ wird komplette Lagerungseinheiten inklusive entsprechender Bauteile des Kunden testen können.


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Innovationsweltmeister Deutschland? Das deutsche Innovationssystem hat einen guten Ruf. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial in den Bereichen Gründungskultur, Verwertungsstärke und Zukunftstechnologien. Mit einem umfassenden Förderprogramm will die Bundesregierung das Land nun auf Kurs bringen. Werden wir demnächst Innovationsweltmeister? Ein Gespräch mit dem Innovationsforscher Rainer Frietsch.

Klaus Lüber / Redaktion

Herr Frietsch, darf ich Ihnen zu Beginn eine vielleicht naive Frage stellen: Was heißt eigentlich Innovation?

Sehr gerne. Und ich finde die Frage auch überhaupt nicht naiv. Im Gegenteil. Der Begriff ist zwar mittlerweile fast überpräsent in unserem Alltag, ständig ist irgendjemand oder irgendetwas innovativ. Dabei wird das Wort in der Regel einfach als Synonym für „neu“ oder „toll“ verwendet. In der Innovationsforschung ist das aber höchstens ein Teil seiner Bedeutung. ►

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Was meinen Sie?

Es reicht nicht, einfach nur eine gute Idee zu haben, um innovativ zu sein. Nehmen wir an, Sie sind ein genialer Erfinder und haben in Ihrem Privatlabor eine fantastische Entdeckung gemacht. Solange sich niemand dafür interessiert, handelt es sich nicht um eine Innovation. Erst wenn Ihre Erfindung, Ihre Invention, andere Menschen begeistern kann und einen Markt findet, wird sie zur Innovation. Solange Ihre Idee niemanden interessiert, ist sie auch nicht innovativ. Aber ist es nicht gerade ein Merkmal einer wirklich guten Idee, dass sie Interesse weckt?

qualitativ besser oder auch anders machen oder dass Sie etwas anbieten, das ein anderer so nicht kann. Wie gut funktioniert das bei uns in Deutschland?

Dr. Rainer Frietsch Leiter des Geschäftsfelds Innovationsindikatoren am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe

Das hat man tatsächlich lange gedacht. Die klassische Innovationsforschung, wie sie der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter Anfang des 20. Jahrhunderts begründete, ging vom Idealbild des kreativen Entrepreneurs aus, des genialen Unternehmers, der ohnehin die Kompetenz und das Interesse hat, seine Ideen auch zu vermarkten. Daraus entwickelte sich dann in der Folge die Haltung: Wenn man nur genug in Forschung und Entwicklung investiert, ergibt sich alles Übrige automatisch. Und das stimmt heute so nicht mehr?

Heute weiß man, dass der Innovationsprozess um einiges komplexer ist. Offensichtlich reicht es tatsächlich nicht mehr, nur noch fleißig zu forschen und auf einen Markt zu hoffen, der die Produkte dann dankend aufnimmt. Wir sehen das zum Beispiel in der Pharmabranche. Dort haben viele Firmen mittlerweile massive Probleme, ihre Produkte zu vermarkten, zum Teil auch deshalb, weil der Markt sehr stark reguliert ist. Zum anderen ist es gar nicht so einfach, Innovationen überhaupt als solche zu erkennen. Wirklich? Beim iPhone waren sich doch alle einig, oder?

Na ja, also zum einen muss man sagen: Solche sogenannten radikalen Innovationen, die wirklich alles verändern, die ganz eigene, neue Märkte erschaffen, sind relativ selten. In der Regel findet Innovation in sehr vielen kleinen Schritten statt. Und im Prozess des Innovierens ist das Neue, Spektakuläre oft gar nicht ohne Weiteres zu erkennen. Und zum anderen war ja auch beim iPhone zu Beginn längst nicht so klar, wie es beim Kunden ankommt. Warum ist es eigentlich für eine Volkswirtschaft so wichtig, innovativ zu sein?

Wir innovieren, weil wir damit unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Und über diese Wettbewerbsfähigkeit können wir Einkommen generieren, das uns unseren Wohlstand sichert. Genau das versteht man unter der sogenannten Innovationsrente: Sie können einen Preis dafür verlangen, dass Sie etwas

Durchaus gut. Wobei es ganz darauf ankommt, worüber man im Detail spricht. Die Innovationskraft eines Landes ist nämlich gar nicht so leicht zu ermitteln. Es gibt zwar zentrale Kenngrößen wie der Anteil der F&E Investitionen am Bruttoinlandsprodukt. Aber damit ist im Grunde ja nur der Input beschrieben. Wirklich relevant ist am Ende ja aber der Output. Und dieser Output ist wesentlich schwerer zu messen. Man muss sich dann mit Fragen herumschlagen, was zum Beispiel genau ein innovatives von einem nicht-innovativen Produkt unterscheidet.

Dann möchte ich die Frage anders stellen: Was funktioniert denn gut im deutschen Innovationssystem und was weniger?

In Hochtechnologiebranchen wie Fahrzeugbau, Elektroindustrie, chemische Industrie und Maschinenbau gehören wir zur Weltspitze. Hier zahlt sich eine Spezialität des deutschen Systems aus, um die uns übrigens mittlerweile viele andere Länder beneiden: Die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. Das ist eine unserer großen Stärken: Wir sind in der Lage, zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft eine Brücke zu schlagen. Und wo liegen die Schwächen?

Beispielsweise warnt die Expertenkommission Forschung und Innovation schon seit längerem davor, dass wir neue, besonders zukunftsträchtige Technologien nicht ernst genug nehmen und deshalb nicht genug in Forschung und Entwicklung investieren. Dazu gehören zum Beispiel die Bio-, Nano-, Werkstoff-, sowie die Informationstechnologie. Man muss diese Warnung durchaus ernst nehmen, wobei ich mir hier eigentlich keine wirklich großen Sorgen mache. Warum? Bei Zukunftstechnologien abgehängt zu werden, klingt als Perspektive erst einmal ziemlich beunruhigend.

Ja, aber es ist eben auch unsere große Stärke, gerade diejenigen Produkte oder Dienstleistungen, die man selbst nicht zur Verfügung hat, systematisch zuzukaufen und dann am Ende dennoch zu einem qualitativ hochwertigen Output zu kommen. Es mag beispielsweise so sein, dass wir im Bereich Consumer-IT gegenüber anderen Ländern deutlich ins Hintertreffen geraten sind: Wir stellen in Deutschland keine Handys mehr her, und auch keine Computer. Aber so gut wie kein Gerät, nicht einmal eine Küchenmaschine, kommt heute mehr ohne Software aus. Und hier wiederum spielen wir auf dem Weltmarkt sehr wohl eine wichtige Rolle. Das ist interessant, denn immer wird ja davor gewarnt, dass sich umgekehrt andere Länder Expertise bei uns einkaufen und diese dann in erfolgreichen Produkten veredeln.


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Beitrag Henke Innovationsmanagement

»Innovationen wollen systematisch geplant sein« Herr Henke, Sie managen Innovationen. Ist das kein Widerspruch?

Im Gegenteil. Nur darauf zu vertrauen, dass sich neue Ideen selber entwickeln, wäre insbesondere im Mittelstand fahrlässig. Innovationen brauchen Prozesse – gerade dann, wenn der unternehmerische Erfolg nicht mehr nur auf einer, sondern auf vielen Ideen fußt. Sie brauchen also eine klare Innovationsstrategie, damit kreativer Input auch zu erfolgreichem Output wird. Und das bereitet vielen Unternehmen Schwierigkeiten?

Gerade im Mittelstand. Hier fehlen Ressourcen, Fachkräfte, manchmal auch Know-how und Kontakte zu Hochschulen und Institutionen. All das macht es natürlich schwer, einen stetigen Innovationsprozess im Unternehmen in Gang zu halten. Wenn Innovationen entstehen, ist es eher Zufall und nicht systematisch geplant. Wie plant man Innovationen?

Indem Sie tatsächlich eine Strategie entwickeln und anschließend Prozesse und Strukturen etablieren. Das Tagesgeschäft frisst viele Unternehmen auf. Es kostet Zeit,

Ja, seit der verpassten Kommerzialisierung der deutschen Erfindung MP3 durch deutsche Firmen haftet uns ja das Image der Verwertungsschwäche an. Das Interessante ist: Eine solche Schwäche ist durch Studien eigentlich nicht nachweisbar, wir haben das vor kurzem selbst untersucht. Unser Output an innovativer Technologie ist nach wie vor sehr gut. Wir waren ja nicht umsonst lange Exportweltmeister. Aber Innovationsweltmeister sind wir noch nicht.

Das stimmt zwar. Aber auch hier ist entscheidend, mit welchem Maß man misst. Was den absoluten Output angeht, zum Beispiel an Patenten, steht die USA aktuell an der Spitze und demnächst sicher China. In den Rankings dagegen liegen kleinere Länder wie die Schweiz und Schweden ganz weit vorne. Mit anderen Worten: Auch wir könnten theoretisch Innovationsweltmeister werden, auf die Größe eines Landes allein kommt es nicht an. Innovation ist ein relativer Wettbewerb, denn auch das Ziel des Innovierens, nämlich Einkommen und Wohlstand zu sichern, rechnet sich zunächst pro Kopf und nicht in absoluten Zahlen.

sich mit Innovationsprozessen auseinander zu setzen. Und am Ende müssen Sie Ihre Mannschaft mitnehmen. Aus meiner Erfahrung gibt es hier immer wieder Widerstände. Oft fehlt schlicht eine entsprechende Kultur, die müssen Sie als Moderator aufbauen. Denn für Innovationen müssen Sie die Kraft und Ideen Ihrer Mitarbeiter entfesseln. Oder Sie als externer Berater?

Auch das übernehme ich zum Teil. Denn ich begleite die Unternehmen tatsächlich durch sämtliche Stufen. Mit einer Strategie auf dem Papier ist es eben nicht getan. Die Umsetzung ist das, was parallel zum Tagesgeschäft schwer ist und wo Hilfestellung von außen benötigt wird. Deshalb entwickeln wir beispielsweise auch gerade mit einem Partner eine Clusterstruktur, in der sich Unternehmen mit Studenten und Doktoranten in der Praxis treffen und gemeinsam an Jürgen Henke innovativen Projekten arbeiten können. Gründer von Henke Innovationsmanagement

www.henke-innovationsmanagement.de

Also ist die Ankündigung von Bundesforschungsministerin Wanka, man wolle Deutschland zur Innovationsweltmeisterschaft führen, realistisch?

Johanna Wanka hat dies bei der Präsentation der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung gesagt. Man sollte diese Aussage also vor allem als politisches Signal verstehen: Wenn die öffentliche Hand so viel Geld in die Hand nimmt, um Innovation zu fördern – aktuell sind 14,9 Milliarden für das laufende Jahr angekündigt – dann ist das auch eine Botschaft an die Unternehmen, sich weiter zu engagieren. Sie glauben also an die Hightech-Strategie?

Als die Regierung 2006 die erste Version des Programms vorstellte, war das tatsächlich ein großer Wurf. Plötzlich gab es die Basis für eine ressortübergreifende Kooperation. Und man hatte deutlich mehr Geld zur Verfügung. Das erste Update 2010 brachte dann die sogenannte Missionsorientierung als Neuerung, ebenfalls ein wichtiger innovationspolitischer Meilenstein, der auch Bestandteil des im letzten Jahr gestarteten EU-Programms Horizon 2020 ist. Es geht um einen Perspektivwechsel von Input zu Output, von konkreten Vorhaben zu gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen. ►


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Was heißt das konkret?

Es geht beispielsweise nicht mehr darum, eine Brennstoffzelle oder ein Leichtlaufreifen zu fördern, sondern moderne und effiziente Mobilität. Und mit der letzten Version der Hightech-Strategie sind noch zwei weitere wichtige Aspekte des Innovationsprozesses hinzugekommen: Transparenz und Partizipation. Man stellt sich jetzt den ganz großen Fragen: Was wollen wir überhaupt als Gesellschaft? Wie ist ein gutes Wachstum zu erreichen? Kritiker sagen, das Programm würde mehr das Wollen als das Können dokumentieren.

In dieser Formulierung ist das sicher eine sehr pauschale Kritik, noch dazu an einem politischen Programm, das quasi per Definition hohe Ziele stecken muss. Bezieht man diese Kritik auf die angeblich nicht vorhandene deutsche Innovationskultur, dann muss man auch hier etwas differenzierter hinschauen. Wir haben beispielsweise nach wie vor eine der höchsten Zahlen von Patentanmeldungen je Einwohner. Es stimmt allerdings auch: Risikokapital ist bei uns Mangelware, was eine große Herausforderung gerade für die bereits genannten neuen Technologien darstellt. Allerdings wird nach wie vor die Mehrheit der Innovationen aus dem Eigenkapital und dem Cashflow der Unternehmen finanziert. Außerdem findet bei uns der strukturelle Wandel der Wirtschaft häufiger innerhalb als zwischen

Unternehmen statt, weshalb es zum Beispiel unsinnig ist, die Gesamtzahl der Gründungen zum Indikator für die generelle Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft zu machen. Sie meinen Rankings wie den World Competitiveness Report? Dort liegt Deutschland auf einem beeindruckenden 106. von 144 Plätzen.

Genau. Das klingt ja erst einmal desaströs. Aber nur so lange, bis man einmal genau analysiert hat, was man daraus eigentlich folgern kann. Man kommt dann zu einem überraschenden Ergebnis: Gründungen sind, wohlgemerkt als Gesamtzahl betrachtet und nicht nur auf den Hochtechnologiebereich beschränkt, gar kein positiver, sondern im Gegenteil ein negativer Indikator. Eine großflächige Gründungswelle gibt es in der Regel nur dann, wenn die Arbeitslosigkeit steigt. Also sollten wir froh sein über unseren 106. Platz?

So würde ich es nicht formulieren. Im Hochtechnologiebereich ist eine gesunde Start-up-Szene sehr wichtig. Und hier gibt es in Deutschland sicher noch viel Verbesserungspotenzial. Aber ich sehe auch keinen Grund, panisch zu werden. Sicher würden uns mehr Gründermentalität und eine etwas größere Bereitschaft zum unternehmerischen Risiko guttun. Aber es gibt einfach auch sehr viele Dinge, die sehr gut laufen im deutschen Innovationssystem.


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Intelligente Dinge Neue Werkstoffe sind der entscheidende Treiber bei der Entwicklung innovativer Produkte. Zu den vielversprechendsten Innovationen gehören sogenannte Smart Materials.

Klaus Lüber / Redaktion

D

as Bild ist einfach zu schön: Vor Ihnen liegen die Einzelteile eines frisch ausgepackten IKEA-Möbels. Doch statt zu Inbus-Schlüssel und Schraubenzieher zu greifen und das Objekt mit einiger Mühe in Form zu bringen, übergießen Sie das Ganze mit etwas Wasser. Und kurze Zeit später hat sich alles wie von Zauberhand selbst zusammengefügt. Die Szene stammt aus einem Artikel des US-Magazins Wired vom September letzten Jahres. Es geht um ein Forscherteam des MIT in Boston, das mit sogenannten Smart Materials arbeitet. Gemeint sind Werkstoffe, die sich in einer vorher festgelegten Weise verändern, wenn sie bestimmten Umweltreizen ausgesetzt werden: Ein Kunstoffstrang faltet sich zu einem Würfel, wenn er mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Nun mag man sich darüber streiten, wie realistisch und sinnvoll es wirklich ist, Möbel mit einem Eimer Wasser aufzubauen. Am grundsätzlichen Innovationspotenzial neuartiger Materialien ändert das jedoch nichts. Es scheint sogar umgekehrt so zu sein, als ob man eigentlich gar nicht spektakulär genug berichten könnte über das, was sich in der Werkstoffforschung gerade abspielt. Im Grunde sei uns viel zu wenig bewusst, so betont die Bundesforschungsministerin Johanna Wanka gerade bei vielen Gelegenheiten, wie grundlegend die Materialforschung für viele Bereiche unseres Lebens ist. Da Materialien so allgegenwärtig sind und oft ganz am Anfang der Wertschöpfungskette stehen, so der Verein deutscher Ingenieure (VDI) in einer aktuellen Studie, werden sie „in den vielfältigen Produkten, die wir nutzen, kaum wahrgenommen.“ Es kann bis zu zehn Jahre dauern, bis marktfähige Produktlösungen entstehen.

Dabei wäre ein Großteil aller Innovationen hierzulande, nach Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) rund 70 Prozent, ohne neue Werkstoffe gar nicht denkbar. Egal, ob neuartige metallische Strukturen, hybride Werkstoffe, faserkeramische Verbundwerkstoffe oder hochtemperaturbeständige Materialien – neue Werkstoffe und Leichtbau mit völlig neuen Eigenschaften und Funktionen ermöglichen zum Beispiel neue Elektroautos und Flugzeug-Konzepte, Weiterentwicklungen im Maschinenbau, neue Prothesen und Medizingeräte sowie funktionale Sportbekleidung mit Elektronik. Zu den vielversprechendsten Werkstoffinnovationen gehören die eingangs erwähnten wandlungsfähigen „intelligenten“ Materialien, zu denen mittlerweile auch in Deutschland fleißig geforscht wird. Vielfältige Verwendung finden diese zum Beispiel in der Medizin. So könnten sogenannten Stents – kleine Gittergerüste aus Metall, die in Gefäße implantiert werden, um diese nach außen abstützen und eine Verstopfung oder einen Verschluss zu verhindern – in Zukunft aus intelligenten Stoffen bestehen: Sie werden durch einen minimalen Eingriff direkt in die Ader injiziert und nehmen am betroffenen Gefäß selbstständig die gewünschte Form an, die das Gefäß weitet und die Blutzirkulation verbessert. Ausgelöst wird diese Wandlung durch die Körpertemperatur. Ähnliche Vorteile bietet auch die Entwicklung von fadenförmigen intelligenten Polymeren, die in der Chirurgie beim Nähen von Wunden eingesetzt werden können. Durch die Körpertemperatur kräuselt sich der Stoff, was ein aufwendiges Vernähen des Fadens überflüssig macht und den Eingriff minimiert. Zudem kann der Stoff durch den Körper abgebaut werden, ein erneuter Eingriff ist nicht nötig. ►


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Beitrag Fraunhofer IWU

Die Intelligenz im Material nutzen nisch das Maximum aus den smart materials herausholen. Um ein Produkt aber auch erfolgreich an den Markt zu bringen, braucht es mehr. Deshalb arbeiten bei smart³ Ingenieure, Designer, Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen und auch Psychologen Hand in Hand zusammen.

Herr Prof. Drossel, was steckt hinter dem Konsortium smart³?

Smart³ ist im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation” der BMBF-Innovationsinitiative Unternehmen Region entstanden. Konkret dreht sich bei smart³ alles um das Thema smart materials und wie man diese zukunftsträchtigen Technologien in marktreife Produkte einbringen kann. Was sind smart materials?

In welchen Bereichen sind sie besonders aktiv?

Wir nutzen smart materials, die durch die Einwirkung von Wärme, Magnetfeldern oder Elektrizität vordefiniert ihre Form verändern bzw. durch mechanische Einwirkung Elektrizität erzeugen. Dabei konzentrieren wir uns besonders auf die Themen Produktionstechnik, Mobilität, Gesundheit und Living, also Architektur und Städtebau. Ziel ist es, hier neue Produkte zu entwickeln.

Prof. Dr. Welf-Guntram Drossel Institutsleiter und Leiter des Wissenschaftsbereichs Mechatronik und Funktionsleichtbau des Fraunhofer IWU

Das sind Materialien, die sowohl Veränderungen messen als auch selbstständig auf einwirkende Größen wie Wärme oder Elektrizität reagieren können. Denken Sie etwa an Fassaden, deren Elemente sich dank smart materials bei hoher Sonneneinstrahlung – also bei Hitze – automatisch verschließen. Solche Funktionalitäten können wir direkt ins Material integrieren und so z. B. Elektromotoren ersetzen. Das ist effizient und schont Ressourcen.

Kann jeder Teil des Konsortiums werden?

smart³ ist also ein Zusammenschluss von Ingenieuren?

Wir sind immer offen für Partner mit neuen Ideen. Auf unserer Webseite werden immer wieder Ausschreibungen veröffentlicht, auf die sich Interessenten bewerben können.

Nein, bei smart³ geht es ganz bewusst um den interdisziplinären Austausch. Als Ingenieure können wir zwar tech-

http://www.smarthoch3.de/ausschreibungen

Ebenso faszinierende Eigenschaften haben sogenannte Piezokeramiken. Verformt sich das Material, bilden sich elektrisch geladene Bereiche. Mit ihrer Hilfe können zum Beispiel nicht ans Stromnetz angebundene und damit frei platzierbare Lichtschalter entwickelt werden. Diese Schalter steuern über ein Funksignal das Ein- und Ausschalten. Der hierfür notwendige Strom wird dabei durch den Druck auf die Keramik induziert. Auch für die zunehmende Digitalisierung sind adaptive und intelligente Materialien von zentraler Bedeutung. Im Zuge der Vernetzung der Produktion werden kompakte, günstige und energieeffiziente Sensoren und Aktoren benötigt, um eine detaillierte Erfassung und genaue Steuerung von Fertigungsverfahren zu ermöglichen. Ein weiterer Vorteil: Intelligente Werkstoffe, in denen Mess- und Stellfunktion kombiniert sind, kommen ohne aufwendige Regelelektronik aus. Sie können etwa in aktiven Schwingungsdämpfern zum Einsatz kommen und ermöglichen als miniaturisierte Sensoren oder Aktoren flexible Bedienelemente mit haptischer Rückkopplung. So kann zum Beispiel die Funktionalität von Touchpads erhöht werden. Ein Beispiel dafür, wie innovative, forschungsorientierte Werkstoffplattformen die Entwicklungen ganzer Industriebranchen antreiben können, sind carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK).

Die Materialien kombinieren eine sehr geringe Dichte und somit ein geringes Bauteilgewicht mit sehr hoher Festigkeit – bei gleicher Festigkeit sind CFK-Bauteile 30 Prozent leichter als solche aus Aluminium. Aufgrund der aufwendigen Herstellung wurden sie lange nur in Nischenanwendungen eingesetzt. Spätestens seit der Jahrtausendwende sind sie aber für immer mehr Branchen interessant. Momentan werden Wachstumsraten von jährlich 17 Prozent gemessen. CFK kommen im Augenblick vor allem in der Windenergiebranche und der Luft- und Raumfahrtindustrie zum Einsatz, seit 2013 auch verstärkt im Automobilbau. Eine besondere Bedeutung erhält die Materialforschung durch die starke Nachfrage nach bestimmten mineralischen und metallischen Rohstoffen, die für viele Hochtechnologieanwendungen im Augenblick unverzichtbar sind. Die Förderung dieser sogenannte Seltenen Erden konzentriert sich aktuell auf sehr wenige Rohstoffproduktionsländer und -unternehmen, die einen zunehmend strategisch und spekulativen Umgang mit den Rohstoffen pflegen. Um das Risiko eines drastischen Preisanstieges oder gar Lieferausfalls zu minimieren, wird es deshalb immer wichtiger, nach Möglichkeiten der effizienten Nutzung von Rohstoffen und Werkstoffen, der Schließung von Stoffkreisläufen durch Recycling und der Substitution kritischer Rohstoffe zu forschen. ■


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Beitrag Syntellix AG

Die Implantate von morgen: metallisch und bioabsorbierbar Mit MAGNEZIX®, einer speziellen Magnesiumlegierung, ist der Syntellix AG aus Hannover eine Innovation gelungen, die die orthopädische Chirurgie nachhaltig verändern wird. Herr Mayer, was macht Ihre spezielle Magnesiumlegierung so revolutionär?

Herr Mayer, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für MAGNEZIX®?

Bisher dachte man, dass In aller Regel ja – obwohl Magnesium aufgrund seiner die Kosten unseres Implanchemischen und physikatats geringfügig höher sind. lischen Beschaffenheit für Aber da keine zweite OP zur weitere medizinische EinsätEntfernung notwendig ist – ze im Menschen, außer der was auch die Risiken für Kardiologie, ungeeignet sei. Patienten verringert – fallen Forscher haben jahrelang weniger Komplikationen und Ein Implantat wie kein anderes: MAGNEZIX nach einer Lösung gesucht. Krankheitstage an, wovon Uns ist mit MAGNEZIX® nun der Durchbruch gelungen: das Gesundheitssystem und die Kostenträger gleichermaßen profitieren. Wir haben ein metallisches Implantat für die Osteosynthese entwickelt, das ähnlich stabil wie Stahl oder Titan ist, gleichzeitig aber – nach erfüllter Aufgabe – vom Körper Wird Ihr Implantat angenommen? kontrolliert abgebaut und durch körpereigenes KnochenMit MAGNEZIX® haben wir 2013 das erste Implangewebe ersetzt wird. Das ist insofern eine Revolution, weil tat dieser Art am Markt und im klinischen Alltag eingedamit herkömmliche Implantate über kurz oder lang überführt. Kaum 1,5 Jahre später wurden bereits über 3.000 flüssig werden. Patienten in 16 Ländern damit versorgt. Wir sind die Einzigen auf der Welt, die über das Material und das Knowhow verfügen. Wir sehen daher auch für die kommenden Herr Prof. Kirschner, wo kann dieses neuartige Implantat Jahre ein enormes Marktpotenzial. Damit dies auch so eingesetzt werden? bleibt, investieren wir mehr als zehn Prozent der UmsatzerBei fast allen chirurgischen Eingriffen, bei denen löse in Forschung und Entwicklung. bisher Titan-, Stahl- oder herkömmliche resorbierbare Implantate zur temporären Knochenfixierung zum Einsatz kommen. Und das mit zahlreichen Vorteilen: Es Herr Prof. Kirschner, zahlen sich diese Investitionen aus? bleibt kein Metall als Fremdkörper zurück (was BeAbsolut. Wir haben eine Reihe weiterer Produktneuheiten in der Pipeline, die wir bald auch schwerden verursachen kann), das auf den Markt bringen werden. Aus antibakterielle Milieu, welches beim unserer Sicht ist die nächste und wichAbbau um unser Implantat entsteht, tigste Indikation die Kniechirurgie. Insbeugt Infektionen vor, und die osteogesamt sind wir überzeugt, dass der konduktive Eigenschaft des MateriMagnesiumtechnologie die Zukunft als regt den Knochenstoffwechsel gehört. Unsere Vision: Der Großteil und damit das -wachstum an, was der Implantate, die für die Umstellung den Heilungsverlauf begünstigt. oder Bruchversorgung am Knochen Und auch Ärzte haben einen zusätzeingesetzt werden, sind künftig lichen Nutzen. Denn MAGNEZIX® ist Thomas Mayer Prof. Dr. MAGNEZIX®-Implantate. störungsarm in Röntgen und CT, CFO/CSO Martin H. Kirschner Medizinischer Direktor was die optische Beurteilbarkeit von Syntellix AG Syntellix AG Knochen und Implantat erleichtert. www.syntellix.de ®


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forum der akteure

Forschungsstandort Deutschland Die Redaktion befragt Experten zur Innovationskraft der deutschen Wirtschaft. Dr.-Ing. Frank O.R. Fischer Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Deutsche Gesellschaft für Materialkunde

Joachim M. Schmitt Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Bundesverband Medizintechnologie

Dr. Utz Tillmann Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie

»Innovative Produkte sind ohne neue Werkstoffe undenkbar.«

»Wir müssen den Fortschritt schneller zum Patienten bringen.«

»Der Nährboden für Innovation muss noch fruchtbarer werden.«

Ob Elektroauto oder Touchscreen-Handy, Leichtbau-Airbus oder Bio-Implantat: Ohne neue Werkstoffe und Materialien geht heute gar nichts mehr. Rund 70 Prozent aller Innovationen beruhen auf deren Entwicklung. In Deutschland erzielen material- und werkstoffbasierte Branchen einen Umsatz von rund einer Billion Euro im Jahr – und sichern fünf Millionen Arbeitsplätze. Als größte Fachgesellschaft für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in Europa sorgt die DGM seit fast 100 Jahren dafür, den Innovationsbedarf in den Zukunftsfeldern Mobilität, Kommunikation, Energie, Gesundheit und Sicherheit zu eruieren und neueste Forschungsergebnisse für die Industrie, und damit für den Endverbraucher, nutzbar zu machen. Deutlich macht dies die „Werkstoffwoche“, die vom 14. bis 17. September 2015 in Dresden stattfindet (www.werkstoffwoche.de). Von der DGM gemeinsam mit dem Stahlinstitut VDEh ausgerichtet, ist sie der zentrale Kongress mit Fachmesse zu allen anwendungsorientierten Fragen rund um das Schlüsselthema „Werkstoffe für die Zukunft“.

Die Medizintechnologie ist eine dynamische Branche. Rund ein Drittel ihres Umsatzes erzielen die Hersteller mit Produkten, die höchstens drei Jahre alt sind. Durchschnittlich investieren die forschenden MedTech-Unternehmen rund 9 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der 2011 eingeführte Nationale Strategieprozess Medizintechnik hat Engpässe und Defizite verdeutlicht: beispielsweise eine mangelnde Koordinierung der verschiedenen Forschungsförderungen, Probleme bei der klinischen Forschung und Validierung einer innovativen Medizintechnologie sowie bei der Überführung in die Kostenerstattung durch die Gesetzliche Krankenversicherung – und damit in die breite Gesundheitsversorgung. Das Bundesforschungsministerium hat nun alle Anstrengungen in einem „Förderprogramm Medizintechnik“ gebündelt und mit medizintechnologie.de eine Nationale Informationsplattform Medizintechnik geschaffen. Die Vergütungsprobleme bleiben. Das Beispiel Telemedizin zeigt: Wir müssen den medizinisch-technischen Fortschritt schneller zum Patienten bringen.

Damit die deutsche Chemie auch in Zukunft zur Weltspitze gehört, sind innovative Produkte und Einsatz neuester Verfahrenstechnik Pflicht. Über zehn Milliarden Euro investierten die Unternehmen deshalb 2014 in Forschung und Entwicklung. Das ist eine gute Ausgangslage – doch die Gewichte verlagern sich. In China, USA und Japan wachsen die F&E-Ausgaben der Branche deutlich schneller als bei uns. Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, muss der Nährboden für Innovationen hierzulande noch fruchtbarer werden. Dafür wäre in Deutschland eine steuerliche Förderung von Forschung wichtig: Sie hat sich in zwei Drittel der 34 OECD-Länder bereits als Gewinn für Staat und Unternehmen erwiesen. Aber auch bessere Finanzierungsmöglichkeiten für Existenzgründer würden mehr Innovationskraft bringen. Innovationen brauchen kluge Köpfe. Darum müssen wir stärker als bisher in die MINT-Bildung investieren. Und nicht zuletzt setzt wirtschaftlicher Erfolg auch Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien voraus.

www.dgm.de

www.bvmed.de

www.vci.de


Beitrag Fraunhofer IWU

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Industrielle Produktion neu denken Unternehmen beschleuSoftwareplattformen zur Reanigen ihre Innovationsprolisierung cyber-physischer Syszesse gezielt durch die teme und dem Internet der Integration von externem Dinge – die Grundlagen der Wissen. Mit der demograIndustrie 4.0. Neue Lösungen, fischen Entwicklung, der Konzepte und Methoden ermöglichen es, produktionsreIndividualisierung, dem Wanlevante Daten weltweit zu verdel in der Mobilität oder der knüpfen, über das Internet abFrage nach der Rolle des zurufen und auf dieser GrundMenschen in der Fertigung lage neue Wertschöpfungsstehen wir vor gesamtketten zu erschließen. gesellschaftlichen HerausDer Fokus auf Daten und forderungen, die nur im enWissenschaftliche und organisatorische Grenzen überwinden, Synergien offenlegen, Ressourcen wird die Produkgen Schulterschluss von Zukunftsthemen vorzeitig besetzen. Quelle: Ute Grabowsky/Photothek.net tion nachhaltig beeinflussen Industrie und Forschung beantwortet werden können. und zu veränderten Produkten, An dieser Schnittstelle arbeitet das Fraunhofer-Institut Technologien und Produktionssystemen führen. Die Fabrik für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU bereits der Zukunft ist eine energie- und ressourceneffiziente, heute an Lösungen für die Produktionstechnik vom moremissionsneutrale Produktionsstätte mit dem Menschen gen. Rund 650 Wissenschaftler forschen und entwickeln als kreativem Problemlöser im Mittelpunkt. In der E³-Foranwendungsnah für den Automobil- und Maschinenbau. schungsfabrik Ressourceneffiziente Produktion des Fraunhofer IWU werden Lösungen entwickelt und unter realistischen Fertigungsbedingungen erprobt. Im KompeMit intelligenten Materialien den tenzbereich »Antriebsstrang« steht die Realisierung von Paradigmenwechsel wagen ultrakurzen, umformbasierten Prozessketten im Fokus. Indem die Forscher Herstellungs- und BearbeitungsverDer Mensch misst den Nutzen von Produkten an den fahren ganzheitlich betrachten und durch ressourceneffiKriterien Funktionalität, Bezahlbarkeit, Zuverlässigkeit zientere Technologien ersetzen, können Materialverbrauch und Originalität – die Komplexität und der Aufwand zu und Prozessdauer deutlich gesenkt werden. Der Automoderen Herstellung steigen mit diesen Anforderungen bilbau der Zukunft wird im Kompetenzbereich »Karosseaber stetig an. Durch den Einsatz von intelligenten Mariebau« Realität, mit dem Ziel, mehrere Fahrzeugvarianten terialien, die in der Lage sind, äußere Reize aufzunehauf einer Fertigungsstrecke zu produzieren – hochflexibel, men und sich z. B. hinsichtlich Form, Festigkeit oder intelligent und just in time. Im Kompetenzbereich »DatenFarbe gezielt anzupassen, können Prozesse radikal verund Energiemanagement 2.0« wird an der emissionsopeinfacht und Funktionen direkt in das Material integriert timierten Produktionsstätte geforscht, die selbst Energie werden. Hier geht das Fraunhofer IWU mit konkreten erzeugt, speichert sowie intelligent einsetzt und damit Lösungen aus den Bereichen Produktion, Gesundheit, eine aktive Rolle auf einem volatilen Energiemarkt einnehMobilität und Leben voran. men kann. Innovative Technologien und Materialien, neue Fabrik- und Logistikansätze sowie Konzepte zur gezielten Die Fabrik der Zukunft mitgestalten Unterstützung der menschlichen Kreativität und Problemlösungskompetenz definieren die industrielle Produktion Immer mehr Informationen können gespeichert und der Zukunft neu. öffentlich bereitgestellt werden. Für Innovationen ist daher nicht mehr nur das Expertenwissen eines einzelnen ausschlaggebend. Vielmehr zählen Vernetzung, Zugriff und Verfügbarkeit. Am Fraunhofer IWU wird an den Voraussetzungen gearbeitet, beispielsweise an innovativen www.iwu.fraunhofer.de/forschungentdecken


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Effizienter Einkauf Im Zuge der Globalisierung werden Märkte, und damit auch Lieferketten, zunehmend komplexer. Damit steigt die Bedeutung innovativer Lösungen im Bereich der Beschaffungsorganisation. Axel Novak / Redaktion

D

er 3D-Druck ist der Traum jedes Ingenieurs“, schwärmt Rainer Rauh, Global Innovation Manager im Corporate Technical Office von Airbus. „Man hat eine Idee, druckt über Nacht und hat schon am nächsten Morgen ein neues Teil in der Hand.“ Airbus setzt schon heute gedruckte Bauteile ein – und erfüllt damit nicht nur die Träume des Ingenieurs, sondern auch des Einkäufers. Denn es ist schneller und unkomplizierter, Daten für eine digitale Produktion als E-Mail in ferne Länder zu versenden, als komplexe Beschaffungsprozesse in Gang zu setzen und eingekaufte Teile anschließend durch die Welt zu transportieren. Doch noch ist der 3D-Druck tatsächlich nur ein Traum. In der Zwischenzeit müssen Unternehmen den weltweiten Einkauf und Transport von Gütern aller Art auf ganz klassische Art und Weise realisieren. Weil die Weltmärkte und die Lieferketten zunehmend komplexer werden, müssen die Unternehmen ihre Supply Chains konstant optimieren und Kosten senken. Digitale Kommissionierung, softwareunterstützte Lagerung und Robotereinsätze im Warehouse beschleunigen schon heute die Prozesse in der Logistik. Nun setzen die Strategen in den Unternehmen ihren Fokus immer stärker auf eine neue strategische Ausrichtung des Einkaufs. Hierbei lassen sich drei wichtige Trends erkennen: Die Einkäufer von Unternehmen setzen immer stärker auf eine ganzheitliche Kostenbetrachtung, statt allein auf den Einkaufs-

preis: Total Cost of Ownership (TCO) nennt sich das und beinhaltet neben dem Einkaufspreis auch die Folgekosten von Investitionen. So fließen zum Beispiel künftige Energiepreisprognosen oder verlängerte Wartungsintervalle in die TCO-Kalkulation ein und sorgen so dafür, dass sich ein ursprünglich teures Gut im Laufe der Jahre als wesentlich günstiger herausstellt. Dieser Trend hat zur Folge, dass die Einkäufer die Wert- und Kostenanalyse in den Unternehmen stetig ausbauen, so der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Einen zweiten Trend stellt die zunehmende Standardisierung und Digitalisierung der Einkaufsprozesse dar. So führt eine durchgehende Digitalisierung – nicht nur der Einkaufsprozesse, sondern auch vieler anderer Bereich des Unternehmens – dazu, dass eine ganzheitliche Betrachtung und TCO-Kalkulation von Investitionen überhaupt erst möglich wird. Andererseits sorgen Einkaufsstandards dafür, dass Prozesse wiederum stärker digitalisiert und damit effizienter gestaltet werden können. Doch auch die Nachhaltigkeit bleibt weiterhin ein bestimmender Trend. Verantwortungsbewusster Einkauf ist im vergangenen Jahr zu den drei Prioritäten von Unternehmen aufgestiegen, so der „Sourcing Monitor“ der Unternehmensberatung BearingPoint. „Durch ein nachhaltiges Management des Lieferantennetzwerks können Einkaufsleiter ihr Unternehmen heute entscheidend weiterentwickeln“, sagt Matthias Loebich, Partner bei BearingPoint und Segmentleiter Supply Chain Management.


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Beitrag Comparatio

Transparent, effizient

und wirtschaftlich

Im Verbund können Maximalversorger Wirtschaftlichkeit und Prozessqualität im Krankenhaus durch Transparenz steigern – mit einer innovativen IT-Landschaft als Basis.

SAP Business Warehouse über das Einkaufs-Informations-System (EIS) die relevanten Daten in ihr System. Wir haben es geschafft, dies so zu gestalten, dass die Kreisläufe miteinander interagieren.

Herr Dr. Freytag, warum ist Effizienz bei Einkauf und Logistik für Kliniken so wichtig?

Sie ist nicht nur für Kliniken wichtig, bringt hier in erster Linie einen quantitativen Nutzen, der sich direkt im Produktpreis widerspiegelt. Wertvoll ist auch der Mehrwert, der durch einen qualitativen Effekt mit einer Einkaufsund Dienstleistungsgesellschaft wie der Comparatio für die Kliniken erzielt werden kann. Können Sie das näher erläutern?

Dr. Sebastian Freytag Vorstand Wirtschaftsführung und Administration der Universitätsmedizin Göttingen und Geschäftsführer der Comparatio Health GmbH

Voraussetzung, diese Mehrwerte für die Kliniken zu erzielen, ist eine leistungsfähige Datenlogistik. Wir haben eine homogene IT-Landschaft aufgebaut, die durch einen elektronischen Prozess die verschiedenen IT-Systeme der Akteure über standardisierte Schnittstellen verknüpft. Dabei werden die relevanten Daten gesammelt und mit dem Ziel konsolidiert, diese den Beteiligten als Entscheidungsgrundlage wieder zur Verfügung zu stellen.

Klaus Fischer kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Regensburg

Herr Fischer, aus Sicht einer Klinik, gibt es und wo liegen die Vorteile dieser Datenlogistik?

Eindeutig ja. Insgesamt profitieren wir als Klinik, da – einmal eingerichtet und operativ – administrative Prozesse vereinfacht und im Klinikverbund vereinheitlicht werden. Beispielhaft ermöglicht diese homogene Datenlogistik eine lückenlose und transparente Abbildung des Vergabeprozesses. Künftig kann auch das Stammdatenmanagement der Kliniken innerhalb der Comparatio gebündelt werden. Dies schafft Ressourcen, die an anderer Stelle im Klinikum eingesetzt werden können, so dass sich unter dem Strich mit einer Erhöhung der Transparenz im Verbund, insgesamt die Wirtschaftlichkeit der Prozesse im Einkauf erhöht.

Was verbirgt sich technisch dahinter?

IT-technisch existieren drei Datenkreisläufe: Zunächst Waren Sie von Anfang an von dem Konzept überzeugt? zwischen Klinik und LieferanNatürlich gibt es gerade zu ten. Dort wird der BestellproAnfang viele Fragen. Insgesamt zess abgebildet und im Nachist dieses Konzept ein Baugang Dokumente wie Lieferstein, das auf eine Reduktion schein und Rechnung in elekder Sachkosten zielt und zwar tronischer Form ausgetauscht. ohne nachteilige Konsequenzen für die Qualität der BeZum anderen der Datenaustausch zu den Lieferanten über handlung, denn vor allem darauf z.B. Verbrauchsmengen und kommt es letztendlich an! DaUmsätze. Zum dritten stellt mit unterstützt die Comparatio die Comparatio relevante Dauns als Klinik durch eine hochten den Kliniken direkt über qualitative IT-Datenlogistik nachdie sogenannten SAP-Conhaltig effizient und effektiv. nectoren zur Verfügung und Die drei Datenkreisläufe von Comparatio – alle Systeme sind miteinander verknüpft importiert auf Basis des www.comparatio.org


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galerie

Innovationen aus Deutschland

Mobiles Hilfssystem

Drachen statt Rotoren

Um die Ecke sehen

Forscher des Exzellenzclusters für Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld haben ein mobiles Assistenzsystem in Form einer Brille entwickelt. Im Display werden erklärende Texte und Bilder eingeblendet. Die Brille soll alltägliche Tätigkeiten wie Kuchen backen oder Kaffee kochen unterstützen und richtet sich vor allem an ältere oder beeinträchtigte Menschen.

Das brandenburgische Start-up-Unternehmen EnerKite entwickelt automatisierte, portable Flugwindkraftanlagen. Kernidee ist es, Windenergie mittels Flugdrachen in großen Höhen abzugreifen, in denen Winde stärker und beständiger wehen, als das bei herkömmlichen Windkraftanlagen der Fall ist. Erstes Produkt der Firma ist eine Anlage mit 100 kW Nennleistung und 400 MWh Jahresertrag im Containerformat.

Wissenschaftler der Universität Bonn und der University of British Columbia (Vancouver, Kanada) haben ein Kamerasystem entwickelt, das ohne Spiegel um die Ecke sehen kann. Aus diffus reflektiertem Licht rekonstruiert es die Form von Objekten, die sich außerhalb des Blickfelds befinden. Noch beschränken sich die Ergebnisse auf grobe Umrisse, doch auch höhere Auflösungen sind theoretisch möglich.

Energie aus dem Schuh

Starke Weste

Bio-Implantate

Entwickler des Instituts für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-SchickardGesellschaft (HSG-IMIT) haben eine Möglichkeit gefunden, menschliche Bewegungen in elektrische Energie umzuwandeln und in kleinen, in einer Sportschuhsohle integrierbaren Geräten zu speichern. Die Idee ist es, sogenannte Wearables wie Fitness-Armbänder oder auch Navigationsgeräte auf diese Weise kontinuierlich mit Strom zu versorgen.

Forscher der Fraunhofer-Institute für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK sowie für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM haben eine Weste entwickelt, die schwer hebende Berufsgruppen wie Pflegekräfte, Bauarbeiter, Dachdecker, Müllmänner oder Maurer unterstützt. Die orthopädische Prothese speichert die Bewegungsenergie der Träger und gibt sie bei Bedarf wieder ab.

Bislang mussten medizinische Schraubenimplantante zur Versorgung von Knochenbrüchen nach Abschluss der Heilung wieder entfernt werden. Inzwischen können diese Metallteile aus einer speziellen Magnesiumlegierung gefertigt werden, die sich im Körper vollständig abbauen und durch körpereigenes Gewebe ersetzt werden. Die biomechanischen Eigenschaften ähneln denen des menschlichen Knochens.


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Beitrag Deutsche Lichtmiete

Umrüsten ganz einfach – mit innovativem Lichtmietmodell Deutsche Lichtmiete – Hochwertige LED-Lichtanlagen made in Germany Im Zuge der LED-Revolution auf dem Beleuchtungsmarkt erwägen viele Unternehmen die Umstellung ihrer veralteten Lichtanlage. Die neue Technik weist einen bis zu 65 Prozent niedrigeren Strombedarf gegenüber herkömmlichen Leuchten auf. Der zeitintensive Auswahlprozess der passenden LED-Leuchten und die hohe Kapitalbindung für eine neue Anlage schrecken jedoch viele Unternehmen ab, umzurüsten.

auswahlrisiken als auch die Bereitstellung von Investitionskapital. Nach Abzug der monatlichen Mietzahlungen sparen Unternehmen zudem vom ersten Tag der Umrüstung 15 bis 35 Prozent der Gesamtkosten für die Beleuchtung. MaSSgefertigte Qualität für den Dauereinsatz in der Industrie

Die LED-Industrie-Leuchten, die die Deutsche Lichtmiete bei ihren Kunden installiert, stellt die Oldenburger Firma Die Montage der LED-Industrie-Hallendeckenstrahlern bei der Deutschen Lichtmiete Unternehmensselbst in eigenen Produktionsanlagen Licht mieten ohne Risiko gruppe in Oldenburg erfordert, wegen der sensiblen LED-Technologie, besondere Sorgfalt. her. „Wir haben hohe Ansprüche an LED-Leuchten, die im Vermietsystem Der Markt wird von Anbietern regeleine sehr lange Lebensdauer aufweisen sollen. Wir verrecht überschwemmt, aber LED ist nicht gleich LED. Große bauen nur hochwertigste Komponenten, die die fertige Unterschiede bestehen hinsichtlich Qualität, Leistung und Leuchte dann sogar reparabel und voll recyclebar machen“, Preis. Seitens der Industriekunden ist der Markt kaum zu erläutert Marco Hahn, Direktor Marketing und Vertrieb bei überblicken; in erster Linie besteht der Wunsch nach verder Deutschen Lichtmiete. Bei der Herstellung der Induslässlicher, sparsamer und wartungsarmer Lichttechnik. trie-LED-Lampen – Deckenstrahler, Röhren und Panels Die Deutsche Lichtmiete hat deshalb ein innovatives Miet– wird zudem eine spezielle Technik angewandt, die eine konzept entwickelt, das den Bedürfnissen der UnternehLebensdauer von über 100.000 Stunden bei gleichbleimen Rechnung trägt. Neben der Planung und Installation bender Lichtausbeute garantieren soll. der LED-Beleuchtungsanlagen wird im Rahmen der Miete auch die Gewährleistung der Lichtanlage übernommen. So entfallen auf Unternehmensseite sowohl Produktwww.deutsche-lichtmiete.de

Qualitäts-LED-Röhren der Deutschen Lichtmiete Unternehmensgruppe vor der Endmontage

Produktion von LED-Industrie-Hallendeckenstrahlern bei der Deutschen Lichtmiete Unternehmensgruppe in Oldenburg


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Basis für Innovation Regionale Cluster sind wichtig, um Spitzenforschung zu gewährleisten. Jetzt steht deren Internationalisierung an. Mirko Heinemann / Redaktion

E

s ist nicht unwahrscheinlich, dass Ilse Aigner, die prominente bayrische CSU-Politikerin, Biergärten liebt. Was man aber mit Sicherheit sagen kann: Frau Aigner hat ein Faible für Innovationscluster – die ja sogar, jedenfalls in gewissem Sinne, durchaus mit Biergärten zu vergleichen sind. Vor kurzem wieder in Nürnberg: Ilse Aigner stellt das neue Leistungszentrum Elektroniksysteme vor, ein Cluster, das, wie

Aigner selbstbewusst betont, „die Innovationsführerschaft Bayerns und die Metropolregion Nürnberg“ stärken soll. Das Cluster soll zum führenden Zentrum für Elektroniksysteme in Deutschland mit internationaler Strahlkraft ausgebaut werden. Hier werden nicht nur die Kompetenzen von zwei Fraunhofer-Instituten gebündelt, sondern auch noch deren Vernetzung mit der Friedrich-Alexander-Universität und dem Weltkonzern Siemens forciert. Dafür kommen fünf Millionen Euro vom Land, ebenso viel von der Industrie, weitere 4,8 Millionen Euro von der Fraunhofer-Gesellschaft. „Forschung und Innovation sind die Schlüssel zur Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand“, betonte Aigner. Und die Schlüssel zur Forschung und Innovation sind eben die Cluster. Denn Forschung kann nur dann ihre volle Leistungskraft entfalten, wenn auch deren Anwendung gewährleistet wird. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist da ganz vorn: Ob als Adaptive Produktion für Ressourceneffizienz in Energie und Mobilität „AdaM“ in Aachen, Cluster für Cloud Computing für Logistik in Dortmund oder das Freiburger Cluster „Future Urban Security“ mit sechs beteiligten Fraunhofer-Instituten – das Konzept geht auf. Nachdem in diesem Rahmen 15 Spitzencluster gefördert wurden, steht jetzt der nächste Schritt bevor: Die Spitzenforschung aus Deutschland soll sich international besser vernetzen. Damit folgt die Politik der Forderung von Spitzenverbänden der Wirtschaft, die schon lange eine stärkere Internationalisierung der Cluster fordern. Wo nationale Clusterstrukturen an ihre Grenzen kommen, können nur paneuropäische oder internationale Kooperationen langfristig eine Innovationskultur auf Weltniveau gewährleisten. Bemängelt wurden, so etwa vom Verband der Ingenieure VDI, „fehlende innovationspolitische Instrumente, um regionalen Netzwerken auf dem Weg zur Internationalisierung wirksam zu helfen“. Nun fördert das Bundesforschungsministerium elf Projekte mit je bis zu vier Millionen Euro. Die Idee: Deutschland, nach China auf Platz 2 beim Export von forschungsintensiven Gütern, „soll auch in Zukunft Weltspitze beim Export von Hightech-Gütern sein“, so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Dazu zählen etwa die Vernetzung von Biomedizin-Unternehmen in Europa und Israel, der Aufbau eines internationalen Innovationssystems der Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft, die Vernetzung von Flugzeugteileherstellern und Entwicklern von Unternehmensoftware und Schlüsseltechnologien in Branchen wie Kunststoff, Leichtbau, Photonik und Organischer Elektronik. Letzteres ist ein Forschungsgebiet, das sich mit Halbleitern aus Polymeren beschäftigt. Ziel: eine Alternative zur traditionellen Silizium-basierten Elektronik zu entwickeln.


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Beitrag Universität Bielefeld

Der Bewegung auf der Spur Sämtliche Bewegungsabläufe sind in unserem Gehirn gespeichert – manchmal allerdings falsch. Das Auslesen dieser ‚Fehler’ kann nicht nur Profisportlern helfen.

Herr Prof. Schack, woran forschen Sie genau?

Wir erforschen die Zusammenhänge zwischen Gedächtnis, Gehirn und Bewegung. Uns interessiert beispielsweise, wie wir Bewegungen antizipieren und planen und wie dies mit Aufmerksamkeitsprozessen und biomechanischen Abläufen in Verbindung steht. Außerdem arbeiten wir sehr eng mit den Kollegen aus der Neuroinformatik zusammen, um unsere Erkenntnisse auf Robotikplattformen zu testen und technische Systeme intuitiver zu gestalten. Dazu arbeiten wir auch in Kooperation mit 30 weiteren Arbeitsgruppen im Exzellenzcluster "Cognitive Interaction Technology" (CITEC) zusammen, das als Teil der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern gefördert wird.

die Basis. Die Brille weiß also, bei welchen Bewegungsabläufen Fehler auftreten. Zusätzlich bekommt sie aber auch noch Informationen aus der Augenbewegung. Beides wird gebündelt, um anschließend Hilfestellungen geben zu können. Was für Hilfestellungen?

Im Prinzip bekommen Sie Anleitungen während Sie die Bewegung ausführen. Das können visuelle Professor Dr. Thomas Schack Hinweise wie kleine Pfeile sein oder auch ein Avatar, Leiter der Forschungsgruppe „Neurokognition der Ihnen die Bewegung korrekt vormacht. Die Brille und Bewegung – ist adaptiv, passt sich also dem Nutzer an. Und das Biomechanik" und Leiter der Graduiertenschule Ablesen aus der Augenbewegung macht sie – wenn am CITEC (Universität Bielefeld) Sie so wollen – intelligent. So kann sie sowohl älteren Menschen als auch Menschen mit Behinderung unter Umständen eine große Hilfe im Alltag sein, so dass sie diesen wieder selbstbestimmt leben können. Mit welchem Ziel? Unsere Forschungsergebnisse konnten bisher in vielen Bereichen eingesetzt werden. Wir haben eine Diagnostik ent- Wann soll die Brille auf den Markt kommen? wickelt, mit der wir die Gedächtnisstrukturen auslesen könWir arbeiten bei diesem Projekt nicht nur sehr eng mit nen, in denen die Bewegungsabläufe gespeichert sind. Daher Kollegen aus der Forschung zusammen, sondern auch mit wissen wir, welche Phasen einer Bewegung ‚falsch’ abgespei- Partnern aus der Wirtschaft wie beispielsweise dem Eye chert sind und wo Hilfe nötig ist. Bei Schlaganfallpatienten Tracking-Spezialisten SensoMotoric Instruments (SMI), der können wir beispielsweise sehen, welche Schritte einer Bewe- die zugehörige Hardware entwickelt. Wir sind im Mai mit gung quasi gelöscht wurden und daher neu gelernt werden ADAMAAS gestartet und wollen innerhalb von drei Jahren müssen. Diese Diagnostik kann aber auch Menschen mit ein fertiges Produkt an den Markt bringen. Behinderungen oder älteren Menschen helfen. Inwiefern?

Wir arbeiten sehr eng mit den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel zusammen, beispielsweise in der Ausbildung. Über einen Terminal können die Auszubildenden dort unseren Test machen und bekommen ein verbales Feedback, welche Bewegungsabläufe – etwa beim Decken eines Tisches – noch verbessert werden müssen. Das hilft auch Ausbildern, Ursachen für problematische Handlungsabläufe zu erkennen und individualisierte Lernprozesse anzuregen. Das gleiche Prinzip wie bei der unterstützende Brille, an der Ihre Forschungsgruppe derzeit arbeitet?

Genau. Auch im Projekt ADAMAAS – wie das mobile Hilfssystem heißt – ist das Auslesen der Gedächtnisstruktur

Forschungsgruppe Neurokognition und Bewegung – Biomechanik Seit 2006 arbeitet Prof. Schack mit seinem interdisziplinären und internationalen Team an verschiedenen Forschungsprojekten. Neben dem Projekt ADAMAAS sind die Forscher unter anderem auch am Projekt KogniHome beteiligt – einer intelligenten Wohnung unter anderem für ältere Menschen. Eines der Ziele dort: Menschen in ihrer Wohnung zur Bewegung anzuregen und sie mittels virtuellem Feedback zu coachen. Darüber hinaus arbeitet das rund 30-köpfige Team um Prof. Schack sehr eng mit Profisportlern und mit behinderten Menschen zusammen, um deren Leistung kontinuierlich zu verbessern. www.neurocognition.de


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STRATEGIEFORUM

Impulse:

Wie fördern wir Innovation? Prof. Dr.-Ing. Dirk Landgrebe, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik, IWU

Innovation ist zum Modewort geworden und steht im heutigen Sprachgebrauch leider zu häufig für die Verbesserung oder Optimierung des Bestehenden. Innovationskraft fußt aber auf der Bereitschaft, über bestehende Grenzen hinaus zu denken, um neue Geschäftsmodelle, Produkte und Technologien zu entwickeln. Wir fördern die Innovation, indem wir uns ihrer eigentlichen Bedingungen besinnen: der unternehmerischen Risikobereitschaft, der Kreativität und dem Mut für Visionen.

Dr. Sebastian Freytag, Vorstand Wirtschaftsführung und Administration der Universitätsmedizin Göttingen und Geschäftsführer, Comparatio Health GmbH

Grundlage von innovativen Lösungen im Krankenhaus ist eine umfassende Datenlogistik. Diese ermöglicht erst den Mehrwert eines erweiterten Monitorings zur Überprüfung der Wirksamkeit von Einkaufs- und Produktentscheidungen. Dies wiederum erlaubt ein Benchmarking, in dem Behandlungsprozesse und -konzepte vergleichbar gemacht werden. Damit zielt die Implementierung von innovativen IT-Instrumenten auf eine Reduktion der Sachkosten ohne nachteilige Konsequenzen für die Qualität der Behandlung. Und vor allem darauf kommt es letztendlich an.

Thomas Mayer, CFO/CSO, Syntellix AG

Wann wird eine Invention zur Innovation? Zwei wichtige Voraussetzungen sind Mut und Selbstreflexion. Wer eine bahnbrechende Neuerung anstrebt, benötigt eine mutige Vision. Sie treibt uns an, eine Idee, von der viele profitieren, gegen alle Zweifel und Widrigkeiten in die Realität umzusetzen. Innovation erfordert aber auch, sich selbst ständig neu zu hinterfragen und auf den Prüfstand zu stellen. Nur so wird der Blick für Neues und Besseres nachhaltig geschärft – und man bleibt auf dem Boden.


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Beitrag IENA

Nürnberger Ideenmesse begeistert Was haben die aufrollbare Hundeleine, Schwimmflügel und zeigt die iENA die Innovationskraft Deutschlands – jenseits von Forschungsabteilungen großer Unternehmen. das Klappfahrrad gemeinsam? Sie alle wurden zuerst auf der Speziell für deutsche Erfinder bietet der Veranstalter mit iENA – Internationale Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neudem Gemeinschaftsstand „Innovationen aus Deutschland“ heiten“ – in Nürnberg präsentiert, bevor sie ihren Siegeszug eine besonders günstige Beteiligungsmöglichkeit für Eram Markt antraten. Und das sind nur einige wenige Beispiele finder an. Das iENA Innovationsseminar (30. Oktober) und für erfolgreiche Produkte, die auf der iENA vorgestellt wurden. ein fachliches Symposium (31. Oktober) runden das AngeIn der über 60-jährigen Geschichte der iENA gibt es eine bot der internationalen Erfindermesse ab. lange Liste an Erfindungen, die dort ihren Anfang nahmen, darunter auch Hightech-Innovationen. Vom 29. Oktober bis zum Während die iENA am Donnerstag und Freitag ausschließ1. November 2015 findet die iENA bereits zum 67. Mal statt. lich für Fachbesucher geöffnet ist, darf am Samstag und Sonntag die breite Öffentlichkeit über neue Erfindungen Auch in diesem Jahr erwartet der Veranstalter AFAG auf der iENA staunen. Parallel zur Messen rund 700 Einzelerfindungen und neue Produkte aus aller Welt. iENA bietet die START-Messe am Fachliche Impulse und kreative Ideen 31. Oktober und 1. November Informakommen zudem aus Polen, dem tionen und Kontakte für Existenzgründer Partner der iENA 2015. Neben und junge Unternehmen – mit umfangAusstellern und Erfinderkollektiven reichem Vortragsprogramm und Bestaus Europa, Asien und Afrika Practice-Beispielen. Die Tickets zur präsentieren wieder zahlreiche freie iENA gibt es online unter: Erfinder und Erfinderclubs aus Plattform für die Vermarktung von Innovationen – Deutschland ihre Ideen. Dadurch die iENA Nürnberg www.iena.de/ticket

Termine

Seminar Patentmanagement

21. Oktober 2015, Frankfurt Das Seminar der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. befasst sich mit Möglichkeiten, gezielt Innovationen im Unternehmen zu erfassen und geistiges Eigentum zu erkennen und nutzbar zu machen. Schwerpunkt: gewerbliche Schutzrechte. www.dechema-dfi.de

WerkstoffWoche

iENA - Internationale Fachmesse Ideen, Erfindungen, Neuheiten

14. - 17. September 2015, Dresden

29. Oktober bis 1. November 2015, Nürnberg

Technischer Fortschritt und wirtschaftlicher Erfolg hängen entscheidend vom Einsatz geeigneter Werkstoffe ab. Die Werkstoffwoche bietet Entwicklern, Herstellern und Anwendern einen Branchentreffpunkt für den Informationsaustausch und interessante Kontakte.

Innovation braucht Kommunikation, lautet der Slogan der Messe, die sich als Vermarktungsplattform für Erfindungen versteht. Im letzten Jahr präsentierten Erfinder aus 30 Ländern rund 700 Erfindungen und Produktneuheiten. www.iena.de

www.werkstoffwoche.de

Global Modernisms: Contiguities, Infrastructures and Aesthetic Practices

9. Aachener Technologie- und Innovationsmanagement-Tagung

5. -7. November 2015, Berlin

Wissen Sie schon, wie Sie morgen innovieren? Eine Antwort versucht die 9. Aachener Technologie- und Innovationsmanagement-Tagung zu geben. Den Schwerpunkt bilden Fachvorträge aus Industrie und angewandter Wissenschaft.

Jahreskonferenz des Forums Transregionale Studien in Berlin. In Kooperation mit Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Berlin und dem Bundesgebiet führt das Forum transregionale Forschungsprogramme durch, die neue Fragestellungen aus der Perspektive unterschiedlicher Weltregionen vergleichen und in ihrer gegenseitigen Verknüpfung bearbeiten.

www.tm-tagung.de

www.forum-transregionale-studien.de

16. - 17. September 2015, Aachen


Wir erfinden das Rad jeden Tag neu. Und das Auto gleich mit.

Fast 50 Milliarden Euro investieren die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie pro Jahr in die Erforschung und Entwicklung neuer Materialien, Produkte und Dienstleistungen. Mehr 端ber Deutschlands Ideenschmiede erfahren Sie unter www.herz-der-wirtschaft.de

DIE UNTERNEHMEN

DER METALLUND ELEKTRO-

INDUSTRIE


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