Ingolstädter Stimme Ausgabe 1 Januar/Februar 2020

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INGOLSTÄDTER STIMME w w w . s t i m m e . I N Sonntags immer!

Jeden Sonntag um 6.30 Uhr erscheint eine neue Ausgabe unserer digitalen Sonntagszeitung im Internet. Sie finden uns unter www.stimme.IN oder www.ingolstädter-Stimme.de. Mit informativen und unterhaltsamen Texten und Videos wollen wir Sie über wichtige Ereignisse, Veranstaltungen und Themen der Stadt und Region unterrichten. Wichtig ist uns, dass die Menschen, die hier leben, zu Wort kommen. Ihnen wollen wir eine Stimme verleihen. Daher rührt der Name des Mediums. Sie können www.stimme.IN auf dem Handy, dem Tablet, Notebook und PC lesen - kostenlos. Gute Unterhaltung mit www.stimme.IN wünscht Ihnen Hermann Käbisch

Was fehlt zum Glück? Sigrid Diewald über Lebensqualität und Schweinebraten ür 9,90 Euro

Vermisst mehr gute Restaurants in Ingolstadt: Sigrid Diewald, Geschäftsführerin der Agentur schnellervorlauf.

(hk) Eigentlich lebt es sich in Ingolstadt ganz gut, meint Sigrid Diewald, die Geschäftsführerin der Agentur schnellervorlauf. Die Chefin eines Teams mit mehr als 20 Designern, Textern und Projektmanagern mag Ingolstadt. Es fehle nur ganz wenig zum

Glück, verrät sie im Interview. Architektur ist wichtig für eine Stadt - natürlich auch für Ingolstadt. Darüber besteht weitgehend Einigkeit. Doch nicht weniger wichtig ist nach Auffassung von Sigrid Diewald, was sich in dieser Architektur abspielt, was die

Bürger daraus machen. Und da vermisst sie in Ingolstadt vor allem noch mehr gute gastronomische Angebote. Natürlich gebe es einige schöne Restaurants und Café-Bars. Aber es könnten mehr sein, meint sie und verweist auf Städte wie Regensburg. Woran

DR. MICHAEL

KERN Platz 113

44 Jahre, verheiratet, 2 Kinder Rechtsanwalt, Bezirksrat

Ab 6.30 Uhr jeden Sonntag Foto: schnellervorlauf

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liegt es, dass hier das Angebot unzureichend ist? An der Politik oder den Bürgern? Reicht den Schanzern zum Glück vielleicht der Schweinebraten - und der möglichst für nicht mehr als 9,90 Euro? Mehr: www.stimme.IN Stichwort: Diewald

Die Sensation hinter den Mülltonnen

Lebensbeichten (hk) Eines vorweg: Lebensbeichten sind bei www. stimme.IN nicht die Offenbarungen kirchlicher Sünden und werden schon gar nicht von Menschen abgegeben, die kurz vor dem Ableben stehen. Unter dieser Rubrik bitten wir vielmehr bekannte und unbekannte Menschen, aus dem Nähkästchen zu plaudern, also Begebenheiten aus ihrem Leben zu erzählen. Zumeist als kleiner Film, manchmal auch am Telefon oder als geschriebener Text. Wir freuen uns über jeden, der hier mitmacht. Vorschläge sind willkommen. Klicken Sie einfach auf das Kontaktformular auf unserer Startseite von www. stimme.IN und teilen Sie uns ihre (Mail-)Adresse oder Telefonnummer mit, damit wir Kontakt mit Ihnen aufnehmen können. Übrigens: auch ein Pfarrer hat “gebeichtet”: Martin Geistbeck, der Pfarrer von St. Pius. Er offenbarte unter anderem, dass er als

DIE DIGITA LE SONNTAGS ZEITUNG

Im Georgianum ist Deutschlands ältester Karzer entdeckt worden

Martin Geistbeck ist Pfarrer von St. Pius und legte eine “Lebensbeichte” ab.

Schüler einen Verweis erhalten habe, weil er den Unterricht im Religionszimmer der Schule unerlaubt verlassen habe. Diese Jugendsünde ist aber längst verziehen. Der engagierte Priester ist übrigens ein begeisterter Hobby-Fotograf, dem Besucher seiner Ausstellungen professionelle Qualitäten attestieren. Weitere Lebensbeichten, darunter die von Brigitte Fuchs und Günter Holzer (BISS-Verkäufer) finden Sie, wenn Sie die Rubrik Lebensbeichte auf unserer Startseite www.stimme.IN anwählen.

Liste 5, Platz 7

Klaus Mittermaier Stadtrat, Geschäftsführer Betriebsrat AUDI AG klaus.mittermaier@t-online.de INGOLSTADT

Unser OB Kandidat Christian Scharpf

(ma) Wurde das Georgianum vor Kurzen noch als Denkmal nationaler Bedeutung eingestuft, habe man nun wohl auch einen „Karzer nationaler Bedeutung“. So ordnete Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle den Sensationsfund bei einem Rundgang durch das Gebäude schmunzelnd ein. Schließlich gibt es wohl in ganz Deutschland keinen vergleichbaren Raum, der über 500 Jahre Studiengeschichte repräsentiert! Erst im Rahmen der aktuellen Bauforschung ist man auf den Karzer gestoßen, obwohl er sich ja ein halbes Jahrhundert lang nicht vom Fleck bewegen konnte. Bis vor kurzem standen dort noch Mülltonnen. Und selbst Josef Dintner vom Stadtplanungsamt, der seit 20 Jahren in dem historischen Bau ein uns aus geht, hatte nichts davon geahnt. „Der unscheinbare Raum sollte eigentlich zur Putzkammer ausgebaut werden,“ erklärte Nicolai Fall,

Nicolai Fall und Reinhard Brandl im wieder entdeckten Karzer des Georgianums.

Geschäftsführer der INKoBau. Über diese Idee heißt es aber nun: Schwamm drüber. Der Karzer und seine Inschriften an den Wänden werden zunächst weiter erforscht und dann für die Nachwelt erhalten. Das Collegium Georgianum wurde 1496 fertig gestellt, so auch der Karzer. Hier mussten Studenten, die sich „daneben benommen“ hatten, weil sie zum Beispiel beim Glücksspiel erwischt

wurden, ihre Strafe absitzen. Drei Tage lang in dieser engen Zelle – das war kein Spaß. Was aber noch viel schlimmer war: Ein Stipendiat des Collegiums, der im Karzer landete, flog daraufhin auch gleich von der Universität. Der Name „Asperger“, der in die Wand eingeritzt gefunden wurde, ist bereits als Student der ersten bayerische Landesuniversität in Ingolstadt identifiziert worden. Dank der

guten Datenlage werden auch noch weitere Personen regelrecht greifbar werden. Die Jahreszahlen 1589 und 1754 sind ebenfalls bereits identifiziert, auch ein lateinisches Zitat aus Vergils Aeneis hat ein (gelangweilter?) Student in die Wand geritzt. Anhand dieser Hinterlassenschaften sollen nun exemplarische Lebensläufe erarbeitet und zugänglich gemacht werden. „Das würde auch sehr gut zu unserem Dokumente-Konzept passen,“ erklärte Oberbürgermeister Christian Lösel. „Es gibt in Deutschland keinen Ort, der so für die Hochschulbildung im Mittelalter steht,“ meinte der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl, der sich zusammen mit Nicolai Fall in den Karzer wagte. Die Komplexität, in der man im Georgianum universitäre Geschichte erleben könne, sei einzigartig. Mehr unter der Rubrik Wissen bei www.stimme.IN


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